Beten oder treten? Wie entsteht Frieden?

zett die zeitung für evangelische jugendarbeit in Bayern
Juli 2015
Beten oder treten? Wie entsteht Frieden?
„Keine Gewalt!“ – Mit diesen zwei Wörtern
brachte der DDR-Pfarrer Christian Führer
bei der friedlichen Revolution 1989 die
Bergpredigt auf diese für ihn kürzeste
Formel.
»Dass Güte und Treue
einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede
sich küssen.«
Psalm 85,11
Keine Gewalt! Wir sind uns doch einig. Wenn
ein Kind auf dem Spielplatz getreten wird,
soll es dann zurückschlagen? Viele sagen,
schon an diesem Punkt ist es mit der Bergpredigt vorbei. Man muss sich wehren, nur
dann hören die Angriffe der anderen auf.
Jesus Christus wagt es, Sanftmütige und
Friedensstifter als selig zu bezeichnen.
Gewaltlosigkeit wird auch zum Credo in
der modernen Erziehung. Prof. Haim Omer,
ein israelischer Psychologe, definiert
Autorität neu. Statt Stärke und Macht zu
demonstrieren, fordert er auf zum „gewaltlosen Widerstand“, zum Ausstieg aus dem
Machtkampf, nicht zum Sieg über das Kind,
sondern zur Beharrlichkeit.
zett, zeitung für evangelische Jugendarbeit, Amt für evang. Jugendarbeit in Bayern,
Postfach 450131 90212 Nürnberg Deutsche Post VKZ B 45372 Entgelt bezahlt
Auf den Schulhöfen und
Spielplätzen der Welt
Auf den Schulhöfen, Spielplätzen, Jugendfreizeiten usw. braucht es die Kinder, die
aus dem Machtkampf aussteigen, die nicht
zurückschlagen, sondern friedliche Wege
der Konfliktlösung suchen. Diese Kinder
sind nicht schwach, sie gewinnen ihre Stärke aus ihrem entschlossenen, gewaltfreien
Handeln. Wir können sie in ihrem Verhalten
nur bestärken und bewundern.
Und als ich diesen Panzer sah
erschien mir die Welt fast
wunderbar.
Das Instrument des Krieges
so machtlos und leer
mit der weißen Fahne im Rohr
schießt er nicht mehr.
Er war verlassen von den Soldaten die nur noch auf den
Abzug warten.
Der Krieg hatte für sie nicht
mehr einen Sinn.
Zu schade, dass ich nur in
meinen Träumen frei bin.
Poetry Slam,
Markus Zentgraf
Evangelische Jugend setzt sich für Frieden und Gerechtigkeit ein. Foto: Demonstration
in Nürnberg von W. Noack
Ähnlich sieht es auf den „Spielplätzen der Politik“ aus. Nur habe ich das
Gefühl, vergeblich nach den Sanftmütigen und Friedensstiftern zu suchen.
Die Mächtigen der Europäischen Union
teilen aus, ohne angegriffen zu werden.
Griechenland hat nur ein finanzielles
Problem, sonst nichts. An diesem Problem sind die meisten Griechinnen und
Griechen auch nicht schuld. Trotzdem
ernten sie Parolen, die alles andere als
friedfertig sind.
Die NATO wird nicht angegriffen, trotzdem bewegt sie sich immer weiter mit
ihren Stützpunkten Richtung Osten,
wo sie nichts verloren hat. Frieden soll
entstehen, indem man die politischen
Gegner „abschreckt“.
Echtes friedfertiges
Handeln sieht anders aus
Natürlich, wir haben eine weltweite
Verantwortung. Die Frage ist aber: Hat
internationales militärisches Eingreifen
in den Krisenregionen die Lage dort verbessert? Wie viel friedfertiger wäre es,
statt dort Waffengeschäfte zu betreiben,
die Flüchtlinge mit Schiffen und Flugzeugen abzuholen?
Ich wünsche mir eine Evangelische
Jugend, die den Pazifismus neu für sich
entdeckt. Am Frieden, an der Gewaltlosigkeit, an der Sanftmut führt kein Weg
vorbei. Denn selbst den Realisten muss
klar sein, dass man den Lauf der Welt
auch mit dem besten Waffenarsenal
nicht aufhalten kann. Im Gegenteil, man
Cornelia Treml im Workshop beim
Landesjugendkonvent. Foto: P. Wolf
schafft nur neues Gemetzel. Das ewig Böse
kann man mit Gewalt nicht besiegen.
Wir legen in der Jugendarbeit den Grundstein für das Menschen- und Weltbild,
an das wir glauben wollen. Ziel unserer
Arbeit muss sein, dass die Jugendlichen
und jungen Erwachsenen Empathie lernen
und die Ideale der Bergpredigt nicht einfach zur naiven Utopie abstempeln. Das
ist eine Herausforderung, die man nicht
mit kurzfristigen Aktionen, Projekten und
Parolen in den Griff bekommt. Frieden
stiften bedeutet die intensive Beziehungsarbeit und Hingabe - füreinander und für
andere, weltweit.
Cornelia Treml
Lehrerin, EJ Weiden
Ehemalige stellv. Vorsitzende der
Landesjugendkammer
Interview
Es braucht Maßnahmen gegen Verbrechen
gegen die Menschlichkeit
»ZO O O M«
Stephan Höpfner, Diakon, hat zum
30. Juni 2015 das Amt für Jugendarbeit
verlassen.
Zweieinhalb Jahre gestaltete er das
Arbeitsfeld Jungen und junge Männer und
setzte Impulse im Bereich der Spiritualität und Verkündigung. Mit dem Internetprojekt „Deine Frage“ entwickelte er
gemeinsam mit einem Konzeptionsteam
das deutschlandweite Online-Projekt
„Deine Frage“. Ziel dieses Projektes ist es,
Jugendliche aufzurufen und zu bestärken,
sich ihren Lebensfragen zu stellen und
dabei ungewöhnliche und überraschende
Zugänge zur biblischen Botschaft zu finden.
Hier ist es Stephan Höpfner gelungen, ein
profiliertes, junges Angebot im Zusammenspiel mit mehreren „Big Playern“ der
medialen Verkündigung auf die Beine
zu stellen. Auch im AK Jungen und junge
Männer der Landesjugendkammer setzte
er seine Zeichen.
Auch noch nach seinem Ausscheiden
spricht man dort von seiner Idee, ein Baggerseminar für junge Männer durchzuführen. Nun verlässt Stephan Höpfner das
Amt für Jugendarbeit, um sich beruflich
neu zu orientieren. Wir wünschen ihm für
seine weitere Zukunft Gottes Segen und
danken ihm für die von ihm geleistete
Arbeit.
Gerd Bauer
In seinem Referat „Kirche und Frieden“
beim Landesjugendkonvent sagte Oberkirchenrat Michael Martin, dass Gewaltverzicht immer von der individuellen Situation
abhängig sei und bei manchen Staaten
oder extremen Gruppierungen schwierig
bzw. gar nicht durchsetzbar wäre.
Was tut die Kirche, insbesondere die
Evangelische Kirche, für den Frieden?
OKR Martin: Zuerst mal gibt es eine
intensive friedensethische Diskussion in
der Evangelischen Kirche, wie am besten
Friede zu erreichen ist. In den letzten
Jahren und Jahrzehnten hat sich die Evangelische Kirche intensiv damit beschäftigt
und es ist ganz klar ein Weg beschrieben
worden, den man mit den zwei Stichworten benennen kann: vom gerechten Krieg,
zum gerechten Frieden.
Es gibt jede Menge Einsatz für den gerechten Frieden. Da ist insbesondere der
Einsatz für zivile Konfliktbearbeitung und
für nichtmilitärische Konfliktintervention
zu nennen. Wir haben aber auch in Konflikten ganz konkrete Angebote, wie zum
Beispiel trauma-therapeutische Angebote
und Angebote unserer Kirche, in Konfliktregionen zu helfen. Unter anderem im
Irak oder im Kongo helfen wir über die
Partnerkirchen in einer Gesellschaft, in
der extreme Gewalt herrscht, zum Frieden
beizutragen.
Was sind für Sie persönlich Ihre politi­
schen Forderungen für einen Frieden?
OKR Martin: Ich denke, dass militärische
Gewalt immer zu kurz greift. Militärische
Gewalt ist als extreme Möglichkeit
genauso wie ein Polizeieinsatz möglich
und denkbar, aber es müssen natürlich
ganz andere Mechanismen greifen. Es
müssen Versöhnungsaktionen zwischen
den verschiedenen Konfliktparteien
stattfinden. Es muss schon im Vorfeld
in einem Konfliktfeld gearbeitet werden,
damit Konflikte gar nicht erst eskalieren. Der Eingriff mit militärischen oder
polizeilichen Mitteln kann immer nur die
letzte Möglichkeit sein. Das ist unsere
Forderung. Dazu braucht es die entsprechenden Institutionen, die das gewährleisten, aber die sind weltweit im Moment
noch nicht vorhanden.
Auf nationaler Ebene gibt es natürlich
das Gewaltmonopol des Staates und die
Polizeimaßnahmen. Sowas bräuchten wir
auch auf internationaler Ebene in internationalen Konflikten zur Konfliktprävention,
zur Konfliktbearbeitung und zur Konfliktvermeidung.
Wie stehen Sie zu Freiwilligendiensten
zur Sicherung des Friedens?
OKR Martin: Freiwilligendienste zur
Konfliktvermeidung sind unverzichtbar.
Sie sind ja auch in den Ländern tätig, wo
Konflikte schon ausgebrochen sind. Sie
versuchen, mit den verschiedenen Konfliktparteien die Gespräche aufzunehmen.
Sie versuchen, Konflikte gewaltfrei zu lösen, und sie sind für das Gesamtkonzept
eines gerechten Friedens unverzichtbar.
Was hat Entwicklungshilfe mit dem
Frieden zu tun?
OKR Martin: Entwicklungshilfe an sich ist
ein komplizierter Begriff, denn die Frage
der Entwicklung ist mit vielen Fragezeichen versehen. Wer entwickelt wen
wohin? Warum entwickelt jemand? Ist
jemand entwickelt oder nicht entwickelt?
Was Sie meinen, ist die Hilfe, die wir anbieten können für Länder, die solche Hilfe
und Unterstützung brauchen. Das ist natürlich unverzichtbar. Aber zu solcher Hilfe gehören auch der Abbau von Handelsschranken, die Diskussion über gerechten
Zugang zu Märkten und die Diskussion
über gerechte Arbeitsbedingungen. All
OKR Martin beim LJKo. Foto: Frey-Scholz
dieses würde ich auch darunter zählen,
also nicht nur die klassische „Entwicklungshilfe“, wo Geld transferiert wird. Wir
brauchen vielmehr eine intensivere und
eine partnerschaftliche Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Ländern.
Unsere Kirche trägt dazu bei, indem sie
Partnerschaften von Südost-Asien über
Afrika bis Lateinamerika hat.
Oft wird gesagt, dass man Feuer mit
Feuer bekämpfen müsse. Wieviel Gewalt
braucht der Frieden?
OKR Martin: Das ist eine ganz komplizierte Frage. Wenn Sie von der individuellen Haltung ausgehen, dann würde ich
sagen, jeder und jede kann auf Gewalt
verzichten, individuell. Zwischen Konfliktparteien und zwischen Staaten ist das
schon viel schwieriger. Und ganz schwierig wird es, wenn professionelle Banden
im Spiel sind. Da kommen wir wieder zurück zu der Ausgangsfrage. Es braucht so
etwas wie polizeiliche Maßnahmen gegen
Verbrechen, gegen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit, Genozide oder ethnische
Säuberungen. Die braucht es unbedingt
und da müsste noch viel mehr passieren
in der internationalen Zusammenarbeit.
Das Interview führte Andrea Marsing.
Gut leben heißt nicht viel haben
Gipfeltreffen der Alternativen und der Mächtigen
In Elmau vor malerischer Kulisse trafen
sich die Mächtigen der Welt.
Gipfel der Alternativen in München. Foto: Noack
Als exklusiver Kreis kamen sie, die
Staatenlenker der sieben größten
Industrienationen, zusammen. Exklusiv,
im wahrsten Sinne des Wortes. Denn
die Vertreter der allermeisten Länder der
Welt blieben ausgeschlossen. Und das
entspricht leider auch den Ungleichheiten unserer Welt.
Dabei verstehen sich die G7 selbst ja als
eine Wertegemeinschaft. Auf ihrer Homepage stellen sie ihre besondere Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft unserer Erde dar. Kirchliche Organisationen
wie Brot für die Welt und Mission EineWelt,
politische Nachwuchsorganisationen und
Jugendverbände wie auch die EJB riefen
hingegen Anfang Juni zum „Gipfel der Alternativen – für eine solidarische, friedliche
und ökologische Welt“ auf.
Sie sind der Meinung: „Verantwortliches
Handeln in der Einen Welt heißt, alle
nationalen Entscheidungen auch aus der
Sicht dieser Einen Welt zu treffen, um
die Lebensbedingungen in den Entwicklungsländern zu verbessern, Armut und
Ungerechtigkeit zu bekämpfen und eine
lebenswerte Umwelt zu schaffen.“
Erste konkrete Schritte dazu wären die
Einführung eines ökologisch orientierten
Steuersystems, die Festlegung von noch zulässigen Belastungen oder Grenzwerten von
Schadstoffen und Chemikalien sowie eine
nachhaltige Finanzpolitik. Wir leben schließlich alle in der Einen Welt: „Gut leben“ ist
nicht gleichzusetzen mit „viel haben“ bzw.
„viel verbrauchen“. „Das Bewusstsein, dass
mehr Lebensqualität heute kaum noch
durch „mehr“ und „schneller“ zu erreichen
ist, sondern durch „weniger, langsamer,
aber bewusster“ muss geschärft werden“,
fordert die Evangelische Jugend anlässlich
des Alternativ-Gipfels.
Christina Frey-Scholz
Du Frieden. Ich Frieden. Wir Frieden
Friede, Freude, Vollversammlung. Oder doch eher Eierkuchen?
Du Frieden. Ich Frieden. Wir Frieden
Friede, Freude, Vollversammlung. Oder
doch eher Eierkuchen?
„So gehaltvoll wie ein Pfannkuchen soll die
Vollversammlung sein.“ So hieß es beim
Landesjugendkonvent am Christi-Himmelfahrtswochenende in Pappenheim zum
Motto „Friede, Freude, Vollversammlung“.
Womit man auch gleich bei einer der zentralen Fragen des LJKo wäre:
Was ist Frieden überhaupt?
Dazu gab es sowohl unterschiedliche
Ansichten als auch drei mehr oder weniger unterschiedliche Impulsreferate.
Friedenspädagogik bietet einen Ansatz,
sich Frieden nicht nur zu nähern, sondern
durch Erziehung und Bildung Frieden zu
lernen und umzusetzen. Um dies den
Delegierten verständlich zu machen,
zitierte die Referentin Anna Reinhardt von
der Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik die UNESCO: „Da Krieg im Geist
der Menschen entsteht, muss Frieden im
Geist der Menschen verankert werden.“
Doch wenn man einmal das Prinzip des
Friedens verstanden hat, wie setzt man
das Wissen um?
Jannika Heilmann eröffnet den Konvent.
Tatsächlich wurden verschiedene Ansichten und Methoden von und für den
Frieden erörtert, veranschaulicht und
betont. Es wurde viel diskutiert, viel
herausgefunden und positioniert. Doch
bei all dem vielfältigen Programm, das
auf die fast 120 Delegierten und Gäste
wartete, kam auch der Aspekt der Freude
zum Tragen.
Zwar war Frieden jederzeit ein wichtiges
und ernstzunehmendes Thema, doch wurde
auch nicht vergessen, dass Annäherung
und Toleranz genauso wichtig für den
Frieden sind. Die Delegierte Anna Schäfer
erklärte es so: „Frieden fängt mit einem
Lächeln an.“ Und während viele schon
bei dieser These schmunzelten, wurde
auch gleich der Begriff „Frieden“ von dem
globalen, unnahbaren Weltfrieden auf den
Frieden zwischen „dir“ und „mir“ gebracht.
Eine Antwort darauf gab Thomas Rödl von
der Deutschen Friedensgesellschaft. Sie
lautet: „Pazifismus“. Dazu gehören Gewaltfreiheit, Konfliktlösung durch Dialog
und Verweigerung des Kriegsdienstes.
Doch auch sie beinhalten alle ein Problem,
auf das Oberkirchenrat Michael Martin
einging: Was ist zu tun, wenn friedliche
Lösungsansätze nicht mehr weiterführen?
Zur Friedenssicherung benötigt es häufig,
gerade auf internationaler Ebene, polizeiliche Maßnahmen, um gegen Unmenschlichkeit vorgehen zu können. Dabei sollte
jedoch Gewalt als „Ultima Ratio“, also als
letzte Möglichkeit gesehen werden.
Mit seinem Thema „Kirche und Frieden“
vermittelte der Oberkirchenrat den jungen
Menschen den Begriff vom „gerechten
Frieden“ durch Ökumene und der Überwindung von konfessionellen Grenzen.
Der neue LK: links unten: Linja Dittmann, Jannica Heilmann (Vorsitzende),
Marlene Altenmüller, Anna Heinrich, Scarlett Vucic; links oben: Jonathan Jurkat,
Pascal Laudenbach, Jan Döpfner, Lucas Horn. Fotos: P. Wolf
„Rüstungsexporte“, „Auslandseinsätze“
und „die Abschaffung der Bundeswehr“
wurden in Diskussionsrunden und darüber
hinaus heftig diskutiert. Denn eine Welt in
globalem anhaltenden Frieden ist vielleicht
Utopie, aber eine Welt im globalen Krieg ist
durch Gewalt realisierbar. Das Statement
„Schwerter zu Pflugscharen“ (Jesaja 2,4),
wurde im Gottesdienst aufgegriffen. Es ist
ein Aufruf, sich nicht mehr für den Krieg
instrumentalisieren zu lassen und aufhören, Krieg führen zu lernen.
In den Workshops wurde deutlich, was für
den Frieden notwendig ist. In „Genießen
und anderen helfen?“ ging es um fairen
Handel und bewussten Konsum, denn
faire Bedingungen für alle sind für den
Frieden wichtig. „Mut aufbringen und
Frieden stiften“ vermittelte, dass Frieden
im Kleinen beginnt und das Engagement
gelernt werden muss.
Der Einsatz für den Frieden spiegelte sich
auch in den vielen Anträgen im Geschäftsteil wieder. So spricht sich der Landesjugendkonvent für eine Einführung von
Unterrichtseinheiten über Friedenspädagogik aus. Gleichzeitig kritisiert er den
Bildungsauftrag für die Bundeswehr an
Schulen, durch den „einseitige Werbung
für den Kriegsdienst“ gemacht wird. Die
Forderung eines Positionspapiers zum
Freihandelsabkommen TTIP und eine
weitere Diskussion zur Klimagerechtigkeit
waren den Delegierten sehr wichtig.
Andrea Marsing
zett Redaktionsmitglied
Gemeinsam die Stimme erheben
Patrick Wolf wurde als Vorsitzender bestätigt
„Es ist unsere gemeinsame Aufgabe dafür
zu sorgen, menschen- und demokratiefeindlichen Stimmungen in Deutschland
zu entgegnen“, sagte Patrick Wolf in
seinem Abschlussbericht. So wies er auf
die vielfältigen Themen hin, mit denen
sich die EJB in die gesellschaftlichen und
politischen Diskussionen einmischte.
In seiner Vorstellungsrede zur Wiederwahl
betonte Patrick Wolf, dass Evangelische
Jugend protestieren und die Stimme erheben müsse. Gemeinsam mit den Delegierten will er symbolisch das „Haus der
Landesjugendkammer“ bauen, gestalten
und mit Leben füllen.
Keine WM in Katar
Der neue GA: von links: Julia Simon, Patrick Wolf, Paula Tiggemann, Michael Stritar,
Julia Landgraf, Gerd Bauer, Ilona Schuhmacher
Einstimmig wählten die Stimmberechtigten den bisherigen Vorsitzenden Patrick
Wolf (26 J.) aus Nürnberg auch für die
nächsten drei Jahre zum Vorsitzenden der
Landesjugendkammer. Vom 26. bis 28.
Juni fand die konstituierende Sitzung in
Pappenheim statt.
Ebenfalls einstimmig wurde Julia Simon
(24 J.) aus dem Dekanat Neustadt/Aisch
gewählt. Gemeinsam führen nun die
beiden Ehrenamtlichen den Jugendverband mit seinen fast 16.000 Ehrenamtlichen bis 2018 an.
Angeregt durch den Landesjugendkonvent fordert die EJB: Die Deutsche Fuß­
ballnationalmannschaft soll an der WM
2022 in Katar nicht teilnehmen. Katar ist
ein Land, in dem Menschenrechte verletzt
und Werte wie Gerechtigkeit, Fairness
und Toleranz nicht geachtet werden. Deswegen fordert die LJKa den DFB dazu auf,
die deutsche Nationalmannschaft nicht
nach Katar zu entsenden.
Christina Frey-Scholz
Gisela Möller,
die dienstälteste
Sekretärin aus dem
Amt für Jugendarbeit,
verabschiedet sich in den
Ruhestand.
„Sag zum Abschied leise Servus“
wurde bei ihrer Verabschiedung
gespielt. Gisela Möller hat sich lieber im
Hintergrund gehalten und trotzdem ist sie
das Gedächtnis des Hauses. Sie kennt die
Geschichte des AfJ, die Entwicklungen und
Veränderungen wie keine andere. In den 45
Jahren hat sie ihre Spuren hinterlassen.
Am 1. Januar 1970 startete sie als Sekretärin für Eichenkreuz-Sport, für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit und später für Ökumene und Jugendevangelisation. Seit
1985 unterstützt sie das Referat Arbeit mit
Kindern. 1988 wechselte sie als Sekretärin
in die Geschäftsführung.
Nun hat sie sich ihren Ruhestand wirklich
verdient. Wir wünschen ihr alles Gute und
Gottes Segen.
PS: Gisela Möller hat alle zett Korrektur
gelesen. DANKE !
»ZO O O M«
Verdammt lang her
Frieden stiften
Jugendaustausch mit Zeitzeugen
Ein Ausbildungsprogramm für Jugendliche
„Friedensstifter/-in werden“ ist ein Projekt,
das Jugendliche befähigt, sich für den
Frieden einzusetzen. Sie lernen, Verantwortung und Zivilcourage in konfliktträchtigen Situationen zu entwickeln und
setzen sich mit der christlichen Friedensbotschaft auseinander. Das Programm
wird EKD-weit angeboten und wendet
sich an Jugendliche ab 13 bis ca. 16 Jahren.
Friedensstifter/-innen lernen
• Sensibilisierung für alle Formen
von Gewalt
• Entwicklung von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zur Gewaltbegegnung
• Entwicklung von Zivilcourage
• Erprobung von gewaltlosem Handeln
• Reflektieren der Erfahrungen
Ausbildung zum Trainer
kokon, die Arbeitsstelle für konstruktive
Konfliktbearbeitung in der Evang.-Luth.
Kirche in Bayern, bietet Trainerseminare für
Hauptberufliche und Ehrenamtliche.
Die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat,
das berechtigt Trainings für „Jugendliche
werden Friedensstifter/-in“ durchzuführen.
Die Trainer-Seminare werden von der EKD
bezuschusst.
Die nächsten Ausbildungstermine:
16. bis 18. Oktober 2015 in Prackenfels
bei Altdorf
3. bis 5. Juni 2016 am Knappenberg bei
Sulzbach-Rosenberg
Info: kokon Arbeitsstelle für konstruktive
Konfliktbearbeitung in der ELKB, Elisabeth Peterhoff, www.arbeitsstelle-kokon.de
oder [email protected]
Foto: J. Schröder
Seit 1999 lädt die Evangelische Jugend
Oberfranken zur Internationalen Jugend­
begegnung nach Flossenbürg ein.
Eingeladen sind Jugendliche aus Israel,
Polen, Tschechien, Slowenien, Ukraine,
Belgien, Weißruss­land und Deutschland.
Seinen Anfang nahmen die Jugendbegegnungen 1997 während eines Seminars zum
Thema Gedenkstättenarbeit in Flossenbürg.
Überlebende aus dem ehemaligen Konzentrationslager waren dazu eingeladen,
genauso eine kleine Gruppe der Evangelischen Jugend, darunter auch die Jugendreferenten Kerstin und Jörg Schröder.
„Wir würden wieder kommen, wenn auch
Jugendliche kommen“, sagten damals die
Überlebenden. Kerstin und Jörg fühlen
sich angesprochen.
Zwei Jahre später „Dinge, für die es
fand dann die erste
Internationale Jugendbegegnung der
EJ-Oberfranken in Flossenbürg statt. Frei
nach dem Motto des BAP Songs „Verdammt lang her“ sollten somit unterschiedliche Zugänge zum Thema der
NS-Vergangenheit ermöglicht werden.
Jugendliche aus den Ländern der Überlebenden des KZ Flossenbürg wurden
eingeladen. Seitdem fanden jedes Jahr
diese Begegnungen statt. Auch bei den
deutschen Jugendlichen – insbesondere
aus Oberfranken – waren diese Treffen
sehr beliebt. Und so kamen über hundert
junge Menschen an einem Ort, der von
Leid und Tod gekennzeichnet war, zum
Austausch und Kennenlernen zu Gesprächen und Verständigung zusammen.
Der Jugendaustausch fand jeweils parallel
zum „Überlebenden-Treffen Flossenbürg“
statt. So konnten Gespräche mit Zeitzeugen gut integriert werden. Von Anfang
an dabei war auch Jack Terry, der im April
bei der Jugendbegegnung „Dinge, für die
es sich lohnt ...“ sagte: „Ihr seid meine
Motivation und der einzige Grund, warum
ich hierher zurückkomme“.
Als Angehöriger einer Häftlingsfamilie
nahm auch der in Israel lebende Shaul
Hollander am Überlebenden-Treffen
teil. Durch den Kontakt mit den Jugendlichen wurde er inspiriert, selbst etwas
zum grenzenlosen Lernen junger Leute
beizusteuern. Seitdem kam er mit einer
jüdisch-arabischen Gruppe zur Jugendbegegnung. „Eine Bereicherung für alle Teilnehmenden“, erzählen Kerstin und Jörg.
Bei „Dinge, für die es sich lohnt ...“ haben
sich viele Jugendliche von der fröhlichen
Gruppe anstecken lassen.
Eine Bereicherung über die vielen Jahre
ist auch die enge und freundschaftliche
Beziehung zur Familie Durnez aus Belgien.
Marcel Durnez überlebte die Hölle von
Flossenbürg, musste aber ohne seine
beiden Brüder heimkehren.
17 Thesen für den Frieden
„Mut aufbringen – Frieden stiften“
Unter diesem Motto mischt sich die
Mitgliederversammlung der Evang.
Jugend in Deutschland (aej) erneut in
die Friedensdiskussion ein. Dabei macht
sie sich die friedenspolitischen Thesen
der Evang. Jugend Pfalz zu eigen und
ermutigt zu einer regen Diskussion. Die
Thesen sind ein handlungsleitender
Beitrag auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017.
lasse ich euch, meinen Frieden gebe
ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die
Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht
und fürchte sich nicht“. (Joh. 14, 27)
Geleitet vom Bild der Kinder der Freiheit und den Worten der Bergpredigt
„Selig sind die Friedfertigen, denn sie
werden Gottes Kinder heißen“ (Mt. 5,9)
ermutigen die Thesen, für den Frieden
Gottes in dieser Welt einzutreten.
Die Thesen sind vom christlichen
Menschenbild geprägt: „Den Frieden
125. aej Mitgliederversammlung
www.evangelisches-infoportal.de
Sein Sohn Yves begleitete ihn regelmäßig
zu den Treffen und gab seinem Vater die
Stimme, weil der
sich lohnt ...“ selbst nicht mehr
öffentlich reden
wollte. Trotzdem war bei jedem Treffen
immer die ganze Familie dabei: Vater Marcel,
seine Frau, sein Sohn und später auch seine
Enkeltöchter.
Bei „Dinge, für die es sich lohnt ...“ erzählten die Enkeltöchter über ihren Großvater.
Ab 2009 fand die Jugendbegegnung in
zwei Teilen statt. Der geschichtliche Teil
mit Gedenken und Zeitzeugen in Flossenbürg. Der zweite Teil, in etwas lockerem
Rahmen mit viel erlebnispädagogischen
Elementen, Austausch unter Jugendlichen
und Exkursionen im Landkreis Lichtenfels.
Die Zeit der Überlebenden ist bald zu
Ende. Dann kommt die Ära der Angehörigen. „Künftig wollen wir nicht mehr die
rein historischen Ereignisse in den Mittelpunkt stellen.“ Kerstin und Jörg, die seit
15 Jahren die Begegnungen organisierten
und prägten, wollen künftig aktuelle
Themen, wie z. B. den aggressiven Nationalismus in europäischen Ländern und
die Frage der Völkerverständigung in den
Mittelpunkt stellen. Kennen- und Verstehen lernen sind dabei die Schlüsselqualifikationen der neuen internationalen
Jugendbegegnung.
Christina Frey-Scholz
Foto: Noack
Willkommen in München
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20.06. veranstaltete das „Junge Bündnis
für Geflüchtete“ eine Kundgebung am Münchner Hauptbahnhof.
Auf Bannern forderten die Aktivisten
unter anderem bessere Bildungschancen, bessere Unterbringung und
eine Ombudsstelle zur politischen
Vertretung von Flüchtlingen. Dazu
die Sprecherin des Bündnisses Eva
Blomberg: „Niemand verlässt freiwillig
seine Heimat, macht sich ohne Grund
auf einen ungewissen Weg. Wer flieht,
braucht Hilfe!
Deswegen sagen wir: Willkommen in
München.“
Die Evangelische Jugend München ist
gemeinsam mit folgenden Organisationen in diesem Bündnis aktiv: BDKJ
München, DGB-Jugend, Grüne Jugend
München, Junge Europäer, JuLis München, JU München, Jusos München und
KJR München Stadt.
EJM
Professionelle brauchen Spielräume
Wolfgang Schindler vom Studienzentrum Josefstal geht in den Ruhestand
Als Dozent im Studienzentrum für evange­
lische Jugendarbeit hast du deine beruf­
liche Tätigkeit 1976 begonnen. Wenn du
jetzt in den Ruhestand gehst, überblickst
du fast 40 Jahre Jugendarbeit.
Wolfgang Schindler: (lacht) Nicht wirklich,
Jugendarbeit ist schwer zu überblicken.
Meine Erfahrungen in der Jugendarbeit
begannen eigentlich schon früher, als
unsere Gruppe aus dem Gemeindehaus im
Münchner Süden herausgeflogen ist und
der Pfarrer die Schlösser im Keller ausgewechselt hat.
Mit welchen Konsequenzen?
W.S. Der Rausschmiss verstärkte unsere
Vorstellung von selbstständiger Jugendarbeit und die Gruppe hat überlebt – bis heute. Ich persönlich bekam dadurch etwas
Abstand zur Kirche und nach dem Studium
hatte ich das Gefühl, mich bei meinen
Kommilitonen entschuldigen zu müssen,
dass ich einen Arbeitsplatz bei der Kirche
annehme. In den Jahren danach habe ich
gelernt, dass Kirche ganz unterschiedlich
sein kann und dass da auch Platz für mich,
mein Denken und meine Zweifel ist. Es ist
also kein Zufall, dass ich so lange im Studienzentrum geblieben bin.
Deine Aufgabe war die Fortbildung und
Begleitung hauptberuflich Mitarbeitender.
Wie hat sich die Situation für diese Grup­
pe seit den achtziger Jahren verändert?
W.S. Da hat sich sehr viel verändert. Die
Distanz von damals zur Institution Kirche
ist heute fast völlig weg. Bei den Sozialpädagogen finden wir heute die gleichen
Frömmigkeitsstile wie bei anderen Berufsgruppen auch. Wurde vor 30 Jahren die
notwendige biblisch-theologische Ergänzungsprüfung von den Betroffenen
noch als kirchliche „Nachschwärzung“
empfunden, wird heute die daraus
entstandene Fortbildung in den ersten
Berufsjahren als sehr hilfreich für die
eigene Arbeit gesehen.
Aber die Fortbildungsarbeit hat sich
verändert. Zweiwöchige Kurse, streng
gruppendynamisch orientiert, kommen
doch heute nicht mehr so an.
W.S. Während sich früher die Kolleginnen und Kollegen zu Beginn ihrer
beruflichen Tätigkeit über zwei Jahre
in fünf mal 14 Tagen intensiv auseinandergesetzt, Erfahrung in der Gruppe
gemacht oder Konflikte ausgetragen
haben, ist das Setting in der Fortbildung
heute ganz anders: drei Tage, höchstens
fünf, manchmal auch Tagesveranstaltungen oder E-Learning. Die Arbeitsbedingungen vor Ort sind für die Kolleginnen und Kollegen anders geworden
und Vorgesetzte stellen ihre Mitarbeitenden nur ungern für so lange Zeit frei.
Fragt man in der bundesweiten evange­
lischen Jugendarbeit nach, wofür Josefs­
tal und Wolfgang Schindler stehen,
bekommt man als Antwort: Computer.
Wie begann diese Arbeit?
W.S. Wir wurden 1984 von der ARD
angefragt, ob sie im Studienzentrum
eine Reportage über Kinder am Computer drehen können. Es war die Zeit noch
vor dem legendären Commodore 64,
als alle meinten, die junge Generation
bekäme viereckige Augen und würde
kontaktunfähig. Wir organisierten ein
Computercamp mit zwölf Kindern. Alle
waren begeistert dabei, spielten an
den Rechnern, aber sie waren auch mit
uns im Gelände unterwegs. Die Kinder
verhielten sich völlig normal und die
Fernsehleute waren enttäuscht, weil sie
keine kaputten Seelen für die Reportage
fanden. Das war für mich ein Modell,
wie eine erwachsene Generation ihre
eigenen Ängste auf Kinder projiziert.
Wie wurde dann daraus ein vielfach
nachgefragtes Fort- und Weiterbil­
dungsprogramm?
W.S. Es war die Zeit, als in der Pädagogik Computer noch als Instrument der
Verblödung gesehen wurden. Wir aber
Stehender Applaus für 40 Jahre Jugendarbeit bei der Verabschiedung in Josefstal. Foto: Noack
Foto links unten: Verabschiedung bei der Landeskonferenz. Foto: Frey-Scholz
wollten daraus ein gestaltbares Medium
machen, nicht Expertenwissen weitergeben, sondern unsere partizipative und
kommunikative Kultur in diesen Bereich
integrieren. Dabei ging es immer um die
Frage, was fasziniert Menschen an der
Kommunikation mit Maschinen. Während
andere den Jugendlichen nur den Ausschaltknopf am Homecomputer zeigen
wollten, sind wir den Schritt von der
Medienvermeidung zur Medienpädagogik
gegangen. Daraus ist dann ein ganzes
Kurssystem entstanden.
Was ist heute in diesem Bereich
angesagt?
W.S. Was in den 80er Jahren neu und
revolutionär war, ist heute mainstream.
Jetzt geht es darum, wie statt Kontrolle
und Überwachung bürgerliche Freiheiten
zurückgewonnen werden können.
1961 wurde das Studienzentrum gegrün­
det. Hat dieser Ort der Kirche gut getan?
W.S. Ja, das Studienzentrum hat der
Kirche und der Jugendarbeit in all den
Jahren gut getan, obwohl es heute viel
ordentlicher und integrierter zugeht
und auch nur noch ein paar alte Männer
Josefstal mit gefährlich, links und rot in
Verbindung bringen. Von hier sind viele
Herausforderungen ausgegangen und
dieser Ort war immer wieder ein notwendiger Stachel im Fleisch der Institution.
Vielleicht waren wir früher zu sehr mit
Konfrontation und Abgrenzung beschäftigt, aber klare und scharfe Positionen
hatten auch immer Auseinandersetzungen zur Folge, durch die Neues in der
Kirche entstehen konnte.
Was sagt der Dozent, der fast 40 Jahre
Hauptberufliche begleitet hat, den
Kolleginnen und Kollegen?
W.S. „Stay hungry, stay foolish!“ - Professionelle brauchen Spielräume, in denen
sie sich als Suchende und Fragende eine
Zeit lang ausprobieren können, damit sie
Lebendigkeit und Energie für das eigene
Arbeitsfeld bekommen. Dann können
sie auch zusammen mit Jugendlichen in
unterschiedlichen Rollen Kirche und Gesellschaft gestalten. Das Studienzentrum
am Rande Bayerns - nein, in der Mitte
Europas ist ein idealer Ort dafür.
Das Gespräch führte Wolfgang Noack.
20 Jahre FÖJ in Bayern
Ingrid Auernhammer erhält Umweltmedaille.
Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) in
Bayern feierte mit Staatsministerin Ulrike
Scharf sein 20-jähriges Bestehen. Im
Rahmen der Festrede ehrte die Ministerin verschiedene Akteure des FÖJ: den
Bund der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) in Bayern, die Evangelische Jugend
in Bayern (EJB) und die Jugendorganisation Bund Naturschutz (JBN). Sie bedankte
sich bei den drei bayerischen Trägern für
die gute pädagogische Begleitung und
die Organisation des Freiwilligendienstes.
Ingrid Auernhammer, FÖJ-Bildungsreferentin der EJB, wurde im Rahmen der Feierlichkeiten für ihr langjähriges persönliches Engagement mit der bayerischen
Umweltmedaille ausgezeichnet.
Wir gratulieren!
Die ganze Welt in einem Zelt
Schenken und beschenkt werden
Konzept mit Tradition und Zukunft
100 Jahre Jungschararbeit wird gefeiert
„Alles, was während des International
Camps passiert, hat irgendwie etwas mit
Zusammenarbeit oder Zusammenleben zu
tun“, schmunzelt Teresa Hennig, während
sie Camp-Handbücher mit Zusatzinformationen in verschiedenen Sprachen
bestückt. „Egal, ob man als Staff hier ist
oder als Gast – während des International
Camps begegnet man automatisch jungen
Menschen mit ganz anderem kulturellen
Hintergrund. Man lernt sich kennen, arbeitet zusammen, verbringt Zeit miteinander und oft entstehen internationale
Freundschaften, die länger halten als nur
den Sommer.“
Die „Marke Jungschar“ feiert Geburtstag
und mit ihr der CVJM Deutschland. Der
CVJM Bayern schließt sich mit der Aktion
„Schenken und beschenkt werden“ an.
1915 wurde im CVJM Stuttgart erstmals
eine Gruppenarbeit mit Buben „Jungschar“
genannt. Seit dem hat sich die Arbeit mit
Kindern in vielfältiger Form im CVJM ausgebreitet und bietet eine gute und wertvolle
christliche Gruppenarbeit an. Mittlerweile
nennen sich Kindergruppen in vielen Gemeinden und Verbänden „Jungschar“.
Die Arbeit mit Kindern ist vielfältig und
bunt. Auch nach einhundert Jahren sind
die Hauptbestandteile einer Jungschar
singen, spielen, erzählen und Geschichten von Jesus. Natürlich gibt es mittlerweile auch viele projektbezogene Gruppen. Doch eins haben alle gemeinsam:
Jesus steht im Mittelpunkt.
Gemeinsam für ein
friedvolles Miteinander
Ein friedliches und konstruktives Miteinander ist auf dem Bucher Berg seit
über 30 Jahren Programm. Während des
International Camps treffen bis zu 400
Menschen aus aller Herren Länder aufeinander. In dieser Zeit gibt es ganz bewusst
keine Platzparzellen, keine Abgrenzung
und keine Exklusivbuchungsmöglichkeiten. „Wir möchten, dass unsere Gäste
miteinander in Kontakt kommen“, erläutert Teresa das Konzept. „So entstehen
gemeinsame Entscheidungsprozesse
und das Verständnis für andere wächst.“
Teresa ist Landesvorsitzende des VCP
Bayern und in diesem Jahr bereits zum
vierten Mal als ehrenamtliche Mitarbeiterin am Bucher Berg. Gemeinsam mit rund
15 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus
Deutschland, den USA, Tschechien und
den Niederlanden kümmert sie sich im Juli
und August um die Gäste des Zeltplatzes.
Serviceleistungen gehören ebenso dazu
wie ein pfadfinderisches und erlebnispädagogisches Programmangebot.
Das Konzept des Bucher Bergs hat Tradition und Zukunft. Um auch den Zeltplatz
fit für die Zukunft zu machen, wurde
die Infrastruktur des Platzes durch ein
Programm- und Kioskgebäude, einen
Grillpavillon, zwei Schutzhütten, neue
Kühlschränke, einen Steinbackofen sowie
Zeltplatz Bucher Berg.
Foto: Thomas Leimeister
ein Küchen- und Sanitärgebäude mit einer
Großküche ergänzt. „Nun sind wir bestens für viele neue Sommer voller internationaler Begegnungen gerüstet“, erklärt
Teresa, während sie weiter Unterlagen
sortiert. „Und wir haben die Informationen für Gruppenleiter, die zu uns kommen
wollen, ebenfalls neu gestaltet. Damit
ist es noch leichter, sich am Bucher Berg
sofort zu Hause zu fühlen.“ Dies gilt
übrigens nicht nur für das International
Camp: Von Mai bis September freut sich
der Bucher Berg über Jugendgruppen von
nah und fern.
Wie feiert man 100. Geburtstag?
Geburtstag feiert man mit Freunden! Deshalb bietet der Arbeitskreis Jungschar des
CVJM Gesamtverbandes eine Arbeitshilfe
an, wie vor Ort in der Jungschar oder der
Kindergruppe dieser Geburtstag gefeiert
werden kann. Das wäre doch eine gute
Gelegenheit die „Jungschar“ in eurem Ort
bekannter zu machen. Die Arbeitshilfe
gibt es kostenlos zum Download unter:
www.jungschar.de
Als CVJM Landesverband Bayern haben
wir zu diesem Geburtstag eine Aktion
Edith Wendler
VCP Bayern
Geburtstagsfeier mit Freunden.
Foto: CVJM Bayern
gestartet, die einzelne Jungschargruppen untereinander verbindet. Unter dem
Motto: „Schenken und beschenkt werden“
habt ihr mit eurer Gruppe die Möglichkeit,
für eine andere Gruppe ein Geburtstagspaket zu packen und von dieser Gruppe
ebenfalls ein Geschenk zu erhalten.
Euer Lieblingsspiel, einige kreative
Aufgaben, ein Bild eurer Jungschar,
Gummibärchen, weitere Programmideen
und vielleicht etwas, das eure Jungschar
ausmacht. Eine genaue Erklärung findet
ihr im Internet.
Meldet euch per Mail, wenn ihr bei der
Aktion „Schenken und beschenkt werden“
mitmachen wollt, an. Dann wird euch eine
Jungschar zugelost, für die ihr ein Geburtstagsgeschenk packt. Ihr könnt dann
eine Gruppenstunde mit dem Geburtstagsgeschenk einer anderen Jungschar
gestalten. So merkt jeder Jungscharler: „Jungschar ist größer!“ – Vielleicht
entsteht dadurch auch eine Jungschar
Gruppen-Freundschaft?
Mark Nockemann
CVJM Bayern
Hier gibt es Infos zum Zeltplatz,
zum International Camp und man
kann sich als Staff für 2016 bewerben.
www.vcp-bayern.de
Anmeldung für die Aktion:
[email protected]
www.cvjm-bayern.de
Buchtipp
Während die Welt schlief
Das Buch erzählt die Geschichte der
Palästinenserin Amal, geboren im Flüchtlingslager von Jenin. Es ist eine berührende Geschichte über die Macht der
Liebe und dem grausamen Verlust.
Es ist eine Geschichte über die enge
Verbundenheit von Amals Großeltern mit
ihrem Heimatort Ein Hod. Und es ist eine
Geschichte über die Liebe der Eltern zu
ihren Kindern. Doch Angst durchzieht
genauso wie die Liebe das Buch. Es ist
die Angst vor dem Verlust der Menschen,
die einem am nächsten stehen und es ist
unendlich traurig mitzuerleben, wie Amal
ihren über alles geliebten Vater verliert.
Er wird während des Sechstagekrieges
erschossen. Ihr Bruder Yussuf schließt sich
in Jordanien der Fatah an und sie bleibt
alleine mit ihrer Mutter zurück, die sich
von der Welt zurückgezogen hat.
Amal lernt wie besessen. Bildung kann
einem nicht weggenommen werden, war
die Devise ihres Vaters. Sie erhält ein
Stipendium für die USA und versucht dort,
das leichte Leben der westlichen Welt zu
führen. Aus Amal wird Amy. Doch ihre Vergangenheit lässt sie nicht los. Sie besucht
ihren Bruder in einem Flüchtlingscamp
in Beirut und lernt dort ihre große Liebe
Majid kennen. Als 1982 die Israelis Beirut
bombardieren, flieht sie allein und schwanger in die USA. Erst Jahre später kehrt Amal
mit ihrer Tochter nach Jenin zurück, gerade
als das israelische Militär einmarschiert.
Palästinenser und der Juden durch Amals
älteren Bruder Ismael sehr gut miteinander verknüpft. Als Kleinkind wurde er von
einer jüdischen Familie, die kinderlos war,
gestohlen und großgezogen. Später steht
David (Ismael) im Kampf seinem eigenen
Bruder Yusuf gegenüber, der ihn aufgrund
einer Narbe auf erkennt. Doch die Narbe
Davids gibt die Chance, dass sich alles
verändert – während die Welt schläft.
Susan Abulhawa erzählt diese traurige Geschichte sachlich und doch sehr berührend.
Sie stellt die Menschen in den Mittelpunkt,
die zum Spielball der Politik werden und
über deren Leiden einfach hinweggesehen wird. Zudem wird die Geschichte der
Weitere Buchtipps:
In „Who the Fuck Is Kafka“ von Lizzie
Doron geht es um eine palästinensischisraelische Freundschaft. „Breaking News“
von Frank Schätzing ist ein politischer
Thriller über Israel.
Ute Markel
Diana Verlag
ISBN: 978-3-453-35662-7
K
Kirchenkreis
Ich fahr auf KKK!
„Musik liegt in der Luft“ lautete das Motto der Kirchenkreiskonferenz
München-Oberbayern. Den Bericht dazu gibt es als Song von den „Kreuzrappern“
KKOne & Boershido (alias Vinzent Gaschler und Elias Bomblies).
Ich fahr, ich fahr, ich fahr, ich fahr auf KKK
und du bleibst daheim bei deiner Mama – Yeah! (6x)
Das einzige was wir hier gemacht hab‘n, war eigene Cajons bauen.
Eh jo, du nimmst die Bretter! – Cool, ich nehm die Schrauben.
Es geht um Musik, es geht um den Glauben.
Das Gesangsbuch ist mit Liedern voll
aber welche Songs und Lieder finden denn die anderen toll?
Es gibt Workshops, weil ich nicht so gut singen kann,
dafür kann ich rappen und nur darum geht es, Mann.
Aber richtig singen ist noch mehr,
trotzdem gar nicht schwer,
komm doch her - Yeah!
Es strengt schon an, mir brennt die Kehle,
die andre Gruppe lernt währenddessen Ukulele.
Klingt schön Leute, die haben’s echt schnell begriffen,
man kann fast alles spielen mit nur ein paar Griffen!
Dann kam schon das Essen aus dem Ofen.
So wars auf der KKK in Pfaffenhofen.
Ich fahr, ich fahr, ich fahr, ich fahr auf KKK (5x)
Das einzige, was wir da gemacht hab’n, war zusammen musizieren.
Ey jo, du kannst ein Instrument? – Cool, wir gründen ne Band!
Das kann sogar gut geh’n, obwohl man sich kaum kennt!
Lass ruhig die Gedanken wandern.
Du musst dir bloß bewusst machen wo die anderen
steh’n, steh’n, steh’n oder geh’n, geh’n, geh’n,
einfach nur die Gruppe besser wahrnehmen!
Und natürlich braucht man auch den Rhythmus.
Den hat eigentlich jeder im Blut – klingt gut.
Aber was ist das schon?
Wie entsteht ein Ton?
Es geht hauptsächlich um Koordination.
Wir hab‘n gelernt, wie ne Gruppe geil zusammen auftritt
und so war’n wir dann auch bereit für unsern Auftritt!
Und konnten für viel Freude sorgen,
in der Kirche Sonntagmorgen!
Ich sag dir, wo ich war!
Preisträger aus
Landshut
Einmal im Jahr findet vor der Konfirmation im Dekanat Landshut der große
„prekon“-Jugendtag statt. Dieses Mal
unter dem Motto „Dinge, für die es sich
lohnt, kompromisslos einzustehen“.
In unterschiedlichen Workshops arbeiteten die Konfirmanden und Jugendlichen daran, Ausdrucksmöglichkeiten
für diesen Satz zu finden. Eine Gruppe
kreierte in Kooperation mit Live-LooperProfi Georg Viktor Emmanuel den Song
„Manchmal passiert etwas, was wir nicht
vermuten!“. Dieser gewann beim Kulturdinge-Wettbewerb einen Preis.
An Christi Himmelfahrt vergnügte sich
nun die Gruppe einen Tag lang mit Landesjugendpfarrer Dr. Hans-Gerd Bauer im
Kletter- und Hochseilpark in Pappenheim.
Und man muss sagen, der Waldklettergarten hat uns einiges an Mumm abverlangt.
Sich von gefühlten 50 Metern Höhe (in
Wirklichkeit 18 Meter) in die Tiefe fallen
zu lassen, hinterließ bei allen ein flaues
Gefühl in der Magengegend. Die 20 Meter
„Riesen-Hochseil-Rutsche“ war dagegen
fast ein Klacks. Allerdings sich in etwa
6 Metern Höhe von einem Baum zum
anderen zu hangeln – einige von uns sind
wohl eher gekrabbelt als gegangen – war
auch nicht ohne. Im Hochseilparcours
mussten wir als Gruppe eng zusammenarbeiten. Zum einen versuchten wir, die
sogenannte Himmelsleiter zu erklimmen,
U
T
L
U
Dinge
R
aber scheinbar sind wir noch nicht soweit,
um ganz oben anzukommen.
Uns hat der ganze Tag sehr viel Spaß
gemacht und wir bedanken uns bei Gerd
Bauer, dass er dabei war – es war eine
echte Bereicherung!
Herzliche Grüße aus Landshut
Dekanatsjugendreferentin Sabine Buchta
Ich fahr, ich fahr, ich fahr, ich fahr auf KKK (4x)
Das einzige was wir da gemacht habn, war eigene Cajons baun.
Ich fahr, ich fahr, ich fahr, ich fahr auf KKK,
und du bleibst daheim bei deiner Mama. – Yeah!
Das einzige was wir da gemacht hab‘n, war zusammen musizieren. Yeah!
Ich fahr, ich fahr, ich fahr, ich fahr auf KKK,
und du bleibst daheim bei deiner Mama. – Yeah!
Link: vimeo.com/kreuzrapper
EC-Fußballfahrt nach Prag
Nach München 2012, Barcelona 2013,
einem Jahr Pause 2014 war es 2015
wieder soweit:
Ein internationales Turnier stand auf dem
Plan – im tschechischen Prag, nur drei
Stunden von Nürnberg entfernt. Das war
das ausgelobte Ziel der EC Frankenkicker
aus dem bayerischen EC-Verband. Die
seit 2012 existierenden EC-Frankenkicker
stellten dabei ein Team von 16 Personen:
ein Manager, ein weiblicher Fan und 14
Spieler, von denen bis auf zwei alle im
Alter von 18 bis 23 Jahren waren.
Die Arbeit der Frankenkicker begann 2012
und geht zurück auf das EC-Soccercamp,
das seit mehr als zehn Jahren in Oberschlauersbach stattfindet. Damals wurde
der Wunsch laut, auch nach dem Jung­
scharalter die Möglichkeit des gemeinsamen Kickens zu erhalten. Das Ergebnis ist
bekannt – EC Frankenkicker.
Ein insgesamt sehr körperliches Turnier
erfordert ein starkes Dagegenhalten.
Chancenlos gegen zwei französische
Teams, die körperlich, technisch und im
Abschluss von großer Qualität agierten,
erlebten die Zuschauer zwei weitere
spannende Spiele gegen zwei holländische Teams. Mit hoher Konzentration und
durch zwei unglückliche und schwere
Verletzungen geschwächt, gingen die
Frankenkicker in das dritte Gruppenspiel.
Mit einer hervorragenden Mannschaftsleistung konnten die letzten beiden Spiele
dominiert werden und sorgten für Spaß
und dem einen oder anderen sportlichen
Erfolg. Am Ende erreichten sie in der
Gruppe mit fünf Teams aus drei Nationen
Platz vier.
Für Kapitän Sven Koschella war das
Turnier bereits im ersten Spiel nach einem
Foul beendet. Spielmacher Tim Stellwag
knickte im zweiten Match so unglücklich
um, dass auch er für einige Zeit pausieren muss. In Erinnerung bleibt für ihn
bestimmt die Stadttour. Wer kann schon
sagen, dass er nachts mit dem Rollstuhl
durch Prag unterwegs war?
Manager Udo Grasser wartet schon darauf, die nächste Fußballfahrt planen zu
dürfen, auch wenn Spielleiter Meier aus
beruflichen Gründen pausieren muss.
Matthias Meier, EC Sachsen bei Ansbach,
Trainer der Frankenkicker
Ach übrigens …
Wer im letzten Jahr ein wenig die Nachrichten verfolgt hat, ist nicht drum rum
gekommen, mit dem Wort „Lügenpresse“ konfrontiert zu werden. Die rechtsaußen Bewegung Pegida hat mit dem
Begriff die zu Recht zu kritisierende
und oft einseitige Meinungsmache der
Medien angegriffen. Und dann verbreitet sie selbst über den Blog Politically
Incorrect, die Kommentarfunktion von
Online-Zeitungen oder über Soziale Medien wie Facebook und Twitter rechtspopulistische Propaganda. Dies kann auch
keine ausgewogene und verlässliche
Meinungsbildung darstellen. Dass „Lügenpresse“ ein Begriff aus der Nazizeit
ist, mit dem systemkritische und antifaschistische Nachrichten diskreditiert
wurden, scheint darüber hinaus übrigens so gut wie vergessen.
Pflege der Weidenkirche
18. und 19. September in Pappenheim
Gemeinsam mit anderen eine Kirche pflegen, schneiden und wieder zurechtstutzen, das könnt ihr beim Pflegewochenende in Pappenheim. Einmal im Jahr muss
Bayerns einzigartige Naturkirche in Form
gebracht werden.
Die Weidentriebe müssen wieder mit
Hanfseilen an ihr formgebendes Stahlgerüst gebunden werden. Wo nötig, werden
sie herausgeschnitten. Unter fachkundiger Anleitung werden die Helferinnen und
Helfer gemeinsam die Kirche aufhübschen
und dabei viel Spaß haben. Am Abend
findet in der Weidenkirche ein Taizé-Gottesdienst statt.
Vergessen wird dabei auch, dass es an
uns liegt, welche Medien wir konsumieren und wie wir mit diesen umgehen.
Wichtig ist, dass wir uns von den großen
Meinungsmachern nicht instrumentalisieren lassen. Daher ist die Anforderung
an uns, Berichterstattung kritisch zu
hinterfragen, Primärquellen zu nutzen,
Meinungen zu vergleichen und selbst
Position zu beziehen. Und für diese
Positionen lohnt es sich, bedingungslos
einzustehen, auch in den Medien.
Arbeitsbeginn: Freitag, 18. Sept. ab 14 Uhr
Samstag, 19. Sept. ab 9 Uhr bis ca. 18 Uhr
Beitrag für Verpflegung und Übernachtung 20 Euro.
Julia Zwick
Deutschbücher für Flüchtlinge
Anmeldung: Christina Frey-Scholz
[email protected]
Schwitzen für den guten Zweck
An zehn Orten im Dekanat Würzburg gingen Jugendliche los, um für einen guten
Zweck zu arbeiten. Unkraut jäten, Fenster
streichen oder Rasen mähen, die Jugendlichen arbeiteten dort, wo sie gebraucht
wurden – gegen eine Spende. Bei der
Arbeit kamen die fleißigen Helfer/-innen
durchaus ins Schwitzen. Aber immerhin
kamen Spenden in Höhe von über 1.100
Euro zusammen.
KIRA
Geflügelter Besuch
Ein ganz besonderer Gast hat im Frühjahr
das Amt für evang. Jugendarbeit und die
Evangelische Jugend Bayern besucht.
Kira, die Kirchenelster der ELKB-Kinderkirchenwebsite kirche-entdecken.de, hat
sich auf ihrer Geburtstagsreise bei uns
umgesehen.
Die Kirchenelster ist extra zu unserer
Jugendbegegnung in Flossenbürg gekommen, hat tatkräftig hinter den Kulissen
mitgearbeitet und sich über die vielen
engagierten Jugendlichen gefreut.Weil
es Kira so gut gefallen hat, ist sie gleich
bis zum nächsten Höhepunkt geblieben
und hat sich auch noch den Landesjugendkonvent der EJB zum Thema Frieden
angeschaut.
Die Geburtstagsreise von Kira geht noch
bis Ende des Jahres. Zu ihrem 10. Geburtstag besucht die Elster Kirchengemeinden,
Schulklassen, Kindergruppen, Einrichtungen, Institutionen oder Familien. Sie freut
sich über Einladungen: Wenn ihr also eine
tolle Kinderfreizeit plant oder die kleine
Elster immer schon mal kennenlernen
wolltet, dann bewerbt euch.
Infos: kirche-entdecken.de
Daniela Schremser
brauchen
Freunde!
Evang. Jugend in Bayern
Für einen Teil der Spende hat die Evangelische Jugend Würzburg Deutschbücher
für die Bewohner/-innen der Flüchtlingsunterkunft in Ochsenfurt-Tückelhausen
angeschafft. Mit dem restlichen Teil der
Schwitztag-Spende soll ein Kicker für die
Flüchtlingsunterkunft in Würzburg-Heuchelhof angeschafft werden.
Impressum:
Zeig Rassismus die rote Karte
Streetsoccercup in St. Martin, Fürth
14 Mannschaften und zwei „Promi-Mannschaften“ nahmen am Streetsoccercup
der Evang. Jugend St. Martin in Fürth teil.
Unter dem Motto „Zeig Rassismus die Rote
Karte“ wollten die Jugendlichen ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung
setzen und sich bewusst für Integration
und Toleranz aussprechen. Eingeladen
waren Kinder und Jugendliche unabhängig
von Herkunft, Glauben oder Geschlecht.
Ziel war es, eine Vielfalt von Spielergruppen in einem fairen Miteinander zusammenzubringen, deswegen wurden auch
Flüchtlingsgruppen eingeladen. Nicht nur
die besten Spieler/-innen erhielten Preise
und Pokale, zwei Mannschaften wurden für
ihr faires Spielverhalten geehrt. In einem
„Promi-Spiel“ traten Personen aus Politik, Wirtschaft und Kirche an und zeigten
so ihre offene Haltung gegenüber allen
Flüchtlinge
Spielergruppen und einem multikulturellen Austausch. Die Jugendarbeit St. Martin
möchte den Kontakt zu den Flüchtlingen
halten und weitere Projekte gemeinsam
gestalten.
Die Stiftung Evangelische Jugendarbeit
hat die Veranstaltung unterstützt.
.
Zett, Zeitung für
evangelische Jugendarbeit
ISSN 1434-548X
Verlag:
Amt für evangelische Jugendarbeit
Herausgeber: Dr. Hans-Gerd Bauer,
Landesjugendpfarrer
Verantwortliche Redakteurin:
Christina Frey-Scholz
Redaktion:
Marlene Altenmüller, Ute Markel,
Andrea Marsing, Daniela Schremser,
Ilona Schuhmacher, Patrick Wolf
Postanschrift
Amt für evangelische Jugendarbeit
Postfach 450131, 90212 Nürnberg
Telefon: 0911 4304-284
E-Mail: [email protected]
Gestaltung: Katja Pelzner
Fotos: Seite 1, o. links: © Panthermedia
Druck: Wenng Druck GmbH
Auflage: 4000
Thema der nächsten Ausgabe:
»Inklusion«
Nächste Ausgabe: Oktober 2015
Redaktionsschluss: 15. September 2015