Engagementpreis: Martin startet nach Berlin durch Martin Schulz vom Hospizdienst Bad Salzungen/ Rhön hielt dieser Tage stolz Post aus der Hauptstadt in Händen: Seine offizielle Nominierung als Anwärter auf den Deutschen Engagementpreis. Von Klaus-Ulrich Hubert Bad Liebenstein – Als diese Zeitung am 12. September 2014 unter dem Titel „Lass dich nicht unterkriegen“ erstmals über die herzensvolle Ehrenamtsarbeit des blinden Martin Schulz aus Bad Liebenstein berichtet, da hofft er mit seiner Familie sowie Tausenden von Leserinnen und Lesern „vielleicht einer der Preisträger des zweiten Thüringer EngagementPreises zu werden“. Dass es unter insgesamt 34 thüringischen Anwärter-Projekten und 25 Nominierten schließlich mit dem Sieg klappte, verdanke er „vor allem meinen 2258 Unterstützern beim finalen Internet-Voting“, sagte Martin, dem das Internet-Daumendrücken samt seinem rührigen Hospizverein sehr geholfen hat. Postwendend reichte er sein feierlich in Erfurt überreichtes Preisgeld von 2500 Euro an seinen Hospizdienst weiter, der sich namentlich auch sterbenskranker Kinder annimmt. Der mehrfach behinderte, liebenswerte 21-Jährige engagiert sich im Hospizdienst Bad Salzungen / Rhön beispielsweise, in dem er daheim liebevolle Laubsägearbeiten in Form kleiner Trost- und Beistandsengel für Menschen mit lebensverkürzenden Krankheiten anfertigt. „Kleine Lichtbringer in dunkler Zeit“, nennt er damals seine Sperrholz-Engel, die er fühlend-tastend aussägt und verfeinert: Mittlerweile weit über 2000 Exemplare seit 2009. Dem Jahr, in dem in Berlin erstmals der Deutsche Engagementpreis die Aufmerksamkeit und die Anerkennung ehrenamtlichen Engagements in Deutschland würdigte. „Für bürgerschaftliches Engagement der Menschen sowie all diejenigen, die dieses Engagement sichtbar machen. Denn engagierte Menschen sollen in ihrem Tun bestärkt und motiviert werden. Und andere motivieren. Beispielsweise eben auch, in dem sie sich bei den zahlreichen Preisen um eine Auszeichnung bewerben“, sagt gestern Mira Nagel Martin Schulz, (Mitte), seine Mitstreiter und Begleitungen bei der EngagementArchivfoto: uhu Preis-Verleihung vor einem Jahr in Erfurt. am Telefon in Berlin. Die Projektleiterin der durch viele Sponsoren – vom Familienministerium bis zur Deutschen Fernsehlotterie – unterstützten Aktion der „Initiative transparente Zivilgesellschaft“ lud Martin und seine Begleitungen für den 8. Dezember ins Deutsche Theater Berlin (DT) ein. Ab 17 Uhr wird es dann also (unter deutschlandweit 703 Nominierten!) für Martin noch mal so richtig spannend. Der Preis ehrt Einzelpersonen, Initiativen, Unternehmen und sogar öffentliche Verwaltungen jährlich in sechs Kategorien. Fünf thematische Kategorien sind mit je 5 000 Euro dotiert, spiegeln die vielfältigsten Handlungsfelder und Aktionen wider. Neben Martin Schulz haben es noch zwei weitere Kandidaten aus Südthüringen in die Endrunde geschafft: Die „Grünen Damen und Herren“, also ehrenamtliche Helfer, des Suhler SRH-Zentralklinikums, sowie der Eisfelder Kunststoff-Unternehmer Lutz Frischmann für sein Stiftungs-Engagement für sterbenskranke Kinder Eine Jury entscheidet noch im September über die Preisträger der thematischen Kategorien. Doch auch alle anderen Wettbewerbsteilnehmer haben die Chance, den mit 10 000 Euro dotierten Publikumspreis zu gewinnen, über den vom 15. September an beim Online-Voting abgestimmt wird. Ab diesem Datum öffnet sich ein Link zum Klick auf der Internetseite www.deutscher-engagementpreis.de. Auch für Martin aus Bad Liebenstein, der im Fall seiner Auszeichnung im Dezember auf Bundesebene abermals jeden Cent Preisgeld direkt für die schwere Hospizarbeit seiner Heimatregion durchreicht. Das wäre dann in der Advents-Zeit mit ihren ganz besonderen Anforderungen an das Südthüringer HospizTeam.
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