ZT 11.09.2015

REGION 23
ZOFINGER TAGBLATT
FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015
Es war die sechstgrösste Anlage im Aargau
Aarburg Der Abwasserverband Aarburg mit seiner Kläranlage in Aarburg wurde 50 Jahre alt
VON KURT BLUM
Es war am Dienstagabend in der «Krone» in Aarburg keine Abgeordnetenversammlung des Abwasserverbandes Aarburg nach üblichem Muster, sondern
exakt an dem Ort, wo vor 50 Jahren der
Verband gegründet wurde, traf man
sich vor allem zu einem Jubiläum. Bevor
es allerdings zum Feiern ging, wurden
die Traktanden abgearbeitet. Unter dem
Vorsitz von Gemeindeammann Hans
Jürg Koch (Rothrist) wurden der Kostenverteiler und das Betriebsbudget 2016
gutgeheissen sowie von Orientierungen
und dem Finanzplan 2016–2020 oppositionslos Kenntnis genommen.
Eingebettet in ein gepflegtes Nachtessen und umrahmt von meisterhaft interpretierter lateinamerikanischer Harfenmusik, dargeboten von Daniela Lorenz
(Wetzikon), ging Geschäftsleiter Erich
Schnyder (Aarburg) fundiert auf die Verbandsgeschichte ein, die auch ein Stück
Lokal- und Regionalgeschichte ist.
Vorerst nur kleine Anlagen
Am 25. Mai 1972 wurde die Kläranlage des Abwasserverbandes Aarburg offiziell eingeweiht. Sieben Jahre zuvor,
genau am 11. August 1965 (vor 50 Jahren), hat sich der Verband offiziell
konstituiert. Bei der Inbetriebnahme
der Abwasserreinigungsanlage (ARA)
«Die Baukosten wurden mit
11,045 Millionen Franken
veranschlagt, woran der
Staat einen Beitrag von
3,9 Millionen Franken
zugesichert hatte.»
Erich Schnyder Geschäftsleiter
waren im Aargau bereits 63 Kläranlagen in Betrieb. Die erste wurde 1933 in
Othmarsingen erstellt. Bis in die sechziger Jahre wurden allerdings ARAs nur
für wenige hundert, in Ausnahmefällen
für wenige tausend Einwohner realisiert. Die erste grosse Kläranlage wurde
1966 in Aarau in Betrieb genommen. Es
folgten Brugg, Oftringen, Baden, Lenzburg, bevor dann Aarburg als sechst
grösste Anlage im Aargau ihre Funktion
aufnehmen konnte.
Olten fiel weg
Bis es allerdings so weit war, muss
das Rad um 18 Jahre zurückgedreht
werden. Bereits 1954 erfolgten die ersten Kontakte zwischen Aarburg, Roth-
Geschäftsleiter Erich Schnyder (Aarburg, links) und Verbandspräsident Hans Jürg Koch (Gemeindeammann Rothrist) in der ARA Aarburg.
rist und Oftringen betreffend den Bau
einer gemeinsamen ARA und es fanden
auch erste Besprechungen mit dem
kantonalen Gewässerschutzamt statt.
Vorerst ging es allerdings nur um den
Anschluss an die Kläranlage der Stadt
Olten in Winznau. Bald stellte sich heraus, dass die in Olten bereits verlegten
Rohrkaliber unter dem neuen Bahnhofplatz und in der Aarburgerstrasse zu
knapp dimensioniert waren, um weitere grosse Gemeinden darin ableiten zu
können, erklärte Erich Schnyder.
Noch im gleichen Jahr konnten dann
die ersten Variantenstudien über verschiedene Standorte einer zukünftigen
ARA dem Ingenieurbüro Holinger in
Aarau in Auftrag gegeben werden. In einer ersten Studie sollten zwei Standorte in Aarburg Nord, nämlich an der
Rotelstrasse und im Wallgraben, sowie
zwei Standorte im Ruttiger ennet der
Aare mit einer Ableitung nach Olten
links der Aare technisch und wirtschaftlich untersucht werden. In einer
zweiten Planungsstudie wurde dann
nur noch der Standort Wallgraben weiter verfolgt. Neu kamen die Standorte
Längacker, Wigger West und Wigger
Ost hinzu. Berechnungen zeigten in der
Folge, dass man nur die Standorte links
und rechts der Wigger einer vertieften
Prüfung unterziehen sollte.
1963 gab es grünes Licht
An den Juni-Gemeindeversammlungen 1963 wurden in Aarburg, Rothrist
und Oftringen ein Kredit von total
99 000 Franken genehmigt zur Evaluation des endgültigen Standortes und
zur Ausarbeitung eines generellen Projekts für eine regionale Kläranlage. Im
September 1964 stand dann fest, dass
der Platz an der Wiggermündung auf
Rothrister Seite zu klein für die Aufnahme einer ARA war. Zudem wurde das
ganze Areal durch die neu geplante
SBB-Linie Olten–Bern durchschnitten.
Auf Grund dieser Tatsache wurde das
Projekt in der Wiggermatten auf dem
Gebiet der Gemeinde Aarburg weiterbearbeitet. Wirtschaftliche Überlegungen führten dazu, die Kläranlage anzuheben und das anfallende Schmutzwasser der drei Gemeinden in die Kläranlage zu pumpen. Damit konnte vor allem
auch eine teure Bauausführung (Grundwasserabsenkung) umgangen werden.
Erich Schnyder: «Die Baukosten wurden mit 11,045 Millionen Franken veranschlagt, woran der Staat einen Beitrag von 3,9 Millionen Franken zugesichert hatte.» Die drei Gemeinden
72 Stunden In den nächsten
drei Tagen realisieren Jugendliche aus der Region vier
gemeinnützige Projekte. Dabei
sind sie auf Mithilfe aus der
Bevölkerung angewiesen.
Die Cevi Jungschar Strengelbach sammelt in 72 Stunden möglichst viele
Spenden für die Stiftung Theodora.
NST
Wie sie das machen, ist den 16 Leitern
selbst überlassen. Am Samstagnachmittag greifen die Kinder der Jungschar
dem Leiterteam unter die Arme. Insgesamt arbeiten dann 67 Personen am
Projekt mit. Der Abschlussevent findet
am Sonntag von 17 bis 18 Uhr statt.
Dann wird bekannt gegeben, wie viele
Spenden gesammelt wurden.
Die Jungscharen Brittnau und Aarburg spannen für ihr Projekt zusammen: Sie werden einen Pizzawagen mit
Die Jungscharmitglieder aus Oftringen starten voll motiviert inihr Projekt.
Sirupbar bauen. In Zofingen organisiert
das Jugendrotkreuz Kanton Aargau Veranstaltungen für die Asylsuchenden:
Unter anderem einen Action-PaintingWorkshop für die Frauen und mit Unterstützung der Pfadi Zofingen ein
Spielprogramm für die Kinder. Am öffentlichen Abschlussevent am Sonntagabend von 18 bis 22 Uhr werden unter
anderem The Music Monkeys auftreten.
Auch in Oftringen wurde gestern
endlich das Geheimnis um das 72-Stun-
Weitere Gemeinden kamen dazu
1974 wurde Vordemwald, 1983 Pfaffnau und Roggliswil und 2000 Boningen
in den Verband aufgenommen, dem somit drei Kantone angehören.
Polizei sucht einen
silbergrauen Kombi
TZU
den-Projekt der Jungschar gelüftet: Die
Kinder und Jungschi-Leiter bauen eine
Feuerstelle im Garten des Pfarrhauses
Oftringen. Auch die Wand des Unterstands soll gestaltet werden. Das Projekt wird mit der Einweihung der Feuerstelle am Sonntag um 11.30 Uhr abgeschlossen, wozu herzlich eingeladen
wird. (LBR/NST/TZU)
Mehr Infos und Hilfeaufrufe der
Jugendlichen: www.72h.ch
stimmten anlässlich der Juni-Gemeindeversammlungen 1965 der Gründung
des Abwasserverbandes, dem generellen Projekt und dem entsprechenden
Gemeindeanteil an die Baukosten zu.
Am 11. August 1965 wurde der Gemeindeverband offiziell gegründet. Mit einer
Verspätung von sechs Monaten gegenüber dem ursprünglichen Bauprogramm konnte die ARA am 15. März
1972 in Betrieb genommen werden.
Schlechte
Witterungsverhältnisse,
Hochwasser und längere Winterpausen
waren Ursachen für die Verspätung,
sagte Erich Schnyder.
Rothrist
Drei Tage im gemeinnützigen Einsatz
Den Leitern der Cevi Jungschar Strengelbach wurde ihre Aufgabe vorgestellt.
KBZ
Am Mittwoch meldete eine Automobilistin aus dem Kanton Luzern bei der
Kantonspolizei Aargau einen Unfall.
Gemäss ihren Angaben ereignete sich
die Auffahrkollision am Montag, 7. September, zirka 16.15 Uhr in Rothrist. Von
der Autobahn herkommend musste sie
mit ihrem Toyota bei einem Kreisel anhalten, worauf ein silbergrauer Kombi
in ihr Heck prallte. Die Toyotafahrerin
fuhr zur Seite, der andere PW jedoch
davon, ohne sich um den entstandenen
Schaden zu kümmern. Das Auto sei mit
einem älteren Ehepaar, zirka 70 bis 80
Jahre alt, besetzt gewesen. Am Steuer
habe eine Frau mit kurzen grauen Haaren gesessen. Die Kantonspolizei in Zofingen (Tel. 062 745 11 11) sucht Zeugen
und nimmt Hinweise entgegen. (KPA)
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