Erfurt Nordhausen RESPEKT UND MITMENSCHLICHKEIT Nur durch die vielen Menschen, die Flüchtlingen helfen, statt ihnen die Heime anzuzünden, hat Solidarität, Achtung und Menschenwürde einen Platz in der Gesellschaft. 60 Millionen Menschen befinden sich weltweit auf der Flucht – einer Flucht vor Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung, der Flucht vor Hunger und Elend und Bürgerkrieg. Aufgrund des Krieges in Syrien ist die Zahl der Flüchtlinge und Binnenflüchtlinge in W e n n je d e r wartet, den letzten fünf Jahren um rund ein Drittel in 2015 angestiegen. In der Öffentlichkeit b is d e r A n d e r e b e g in n t , wird die Politik im Lande, in Europa und weltweit als handlungsunfähig abgestemw ir d n ie m a n d b pelt. Rechtsextreme, von Fremdenhass, Intoleranz und Gewalt geprägte Gruppierune g in n e n ! gen können nahezu ungehindert im öffentlichen Raum ihre Hetzparolen artikulieren Handeln – für und Ängste in der Bevölkerung schüren. M e n s c h li c h k e it , R Inzwischen sind auch offen rechtsextreme Argumente kein Tabu mehr, wenn es espekt u n d T o le r a n z darum geht, Menschen auszugrenzen und deren Schutzbedürfnisse mit Gewalt zu unterbinden. Mit der Forderung, an den Grenzen auf Geflüchtete und auch auf Kinder zu schießen, erreichte diese Debatte einen nicht mehr tolerierbaren Höhepunkt. Gewerkschaftliches Handeln ist ohne Solidarität undenkbar. Menschen in Not muss geholfen werden. Wir sollten uns darauf besinnen, was die Grundfeste unserer Gesellschaft sind. Hier heißt es bereits im Artikel 1 des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Und genau darum geht es, damit Menschen in Würde leben können sind wir in der Pflicht. Das heißt in erster Linie Schutz vor Repressionen oder Schlimmerem. „Zuwanderer sind in Um den Opfern von Krieg, Gewalt, Verfolgung und VertreiThüringen willkommen. bung zu helfen und eine menschenwürdige Zukunft zu Arbeit integriert.“ geben, packen viele Kolleginnen und Kollegen in unseren Reihen an. Es gibt viele helfende Hände. Sie engagieren Gemeinsame Erklärung von VMET und sich für Frieden, Toleranz und Gewaltlosigkeit. IG Metall. Es geht um den Bestand eines gesellschaftlichen und soliBereits im Februar 2015 haben sich die darischen Zusammenhaltens. Ein Klima der nahezu alltägArbeitgeber des Verbandes der Metalllichen verbalen oder faktischen Brandstiftungen ist für uns und Elektro-Industrie in Thüringen unaushaltbar. (VMET) und die IG Metall in einer gemeinsamen Erklärung für eine offene Gesellschaft und gegen Intoleranz ausgesprochen. „Tarifautonomie braucht Demokratie und Meinungsfreiheit. Wirtschaftlicher Erfolg einer exportorientierten Branche in einer globalen Ökonomie ist ohne Weltoffenheit und Toleranz nicht denkbar“, sagten die Vertreter beider Seiten. Im Text der gemeinsamen Erklärung heißt es: „Für uns und unsere Mitglieder ist es selbstverständlich, dass wir in Not geratenen Menschen helfen. Arbeit ist dazu ein wichtiger Integrationsfaktor. Aus Flüchtlingen werden Arbeitnehmer, aus Arbeitnehmern werden Kollegen, aus Kollegen werden Freunde. Das ist der Weg, den einige bei uns schon gegangen sind und den hoffentlich noch sehr viele Menschen gehen werden.“ Menschenrechte sind keine verhandelbaren Grundrechte! Es gilt, die Ursachen von Kriegen, Gewalt, Armut und Flucht zu bekämpfen, statt mit Gewalt und Ausgrenzung auf die Betroffenen zu reagieren. Über 350 Menschen machen am 3. Oktober 2015 Nordhausen BUNT und Menschenfreundlich, beziehen klar Position gegen eine zugelassene Nazidemonstration. FeuerPowerTrain, 10. Februar 2015, gemeinsame Anbringung des Respekt-Schildes im Unternehmen (von links: Geschäftsführer Oliver Wönnmann, IG MetallBetriebsbetreuer Alexander Scharff, BR-Vorsitzender Lutz Jüngling IG Metall und BorgWarner setzen am Erfurter Kreuz am 14. Dezember 2015 mit Wirtschaftsminister Tiefensee Zeichen für Respekt und Menschenwürde. Auf dem Welcomeday in Sömmerda angekündigt, am 8. Dezember 2015 am Werktor angebracht – Respekt bei MDC. Neben vielen anderen engagiert sich die IGM im Bündnis gegen Rechtsextremismus Nordhausen. Insbesondere bei der Ausgestaltung von Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen spielen wir sowohl logistisch als auch inhaltlich eine tragende Rolle. Welcome, sagen Gewerkschaft, Arbeitgeber und Politik am 28. November 2015 in Sömmerda, ein Tag der Begegnung und Achtung. Aktiv in Mittel- und Nordthüringen für Vielfalt, Respekt, Achtung und Menschenwürde Erfurt – Am 9. November 2015 demonstrierten zwischen 7000 und 8000 Menschen auf dem Domplatz für Menschenwürde, Toleranz und Respekt. In sehr vielen Aktivitäten vor Ort sind Kolleginnen und Kollegen der IG Metall aktiv. Manchmal geht es um ein öffentliches Symbol, wie das Anbringen des „Respekt“-Schildes am Werkstor. Oft sind auch konkrete Taten gefragt, wenn beispielsweise Rechtsextreme mit den sozialen Ängsten der Menschen spielen und mit einfachen Antworten und Parolen aufwarten. Hier heißt es, klar Position zu beziehen. Über die vielfältigen Aktivitäten wollen wir hier kurz berichten – längst nicht alle konnten berücksichtigt werden. Wir wollen damit dem Einzelnen Mut machen, sich zu beteiligen. MUBEA in Weißensee steht mit der IG Metall offen zu Respekt und bringt am 26. November 2015 an den Werkstoren das Respektschild an. Online-Projekt: „Gäste“-Buch Das sogenannte „Gästebuch – Zu_Flucht in Nordhausen“ wird Flüchtlingsfamilien und einzelne asylsuchende Menschen, die Schutz in Deutschland suchen und gefunden haben, portraitieren und dabei ihre Herkunft, die vielfältigen Fluchtgründe, den Weg nach Europa und die schwere Suche nach neuen Lebensentwürfen in Deutschland beleuchten. Ziel ist es, die reale Lebenswelt dieser Menschen zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Darstellung einer nackten Erschütterung, sondern ebenso im Versuch den Begriff „Erfolg“ neu zu definieren und Erfolgserlebnisse sichtbar zu machen. Mit dem Gästebuch schafft die IG Metall Nordhausen eine neutrale und unwiderlegbare Dokumentation, die rassistischen, antisemitischen und fremdenfeindlichen Tendenzen durch Aufklärung und Information entgegensteht und interessierten Menschen einen neuen Zugang zu dieser Thematik eröffnet. Zwischen Mitte Februar und Ende März 2016 sollen die Ergebnisse unserer Interviews und Fotografien in Form eines kostenfreien Prospektes, einem Online-Auftritt und einer Wanderausstellung vorliegen und der Öffentlichkeit zur vielseitigen Nutzung zur Verfügung stehen. Anschauen kann man sich das Gästebuch unter http://on.fb.me/1R3QB4g Besuch der KZ-Gedenk stätte Auschwitz Rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2016 haben Vertreterinnen und Vertreter der Ortsvertrauensleuteausschüsse der IG MetallGeschäftsstellen Nordhausen und Erfurt im Rahmen einer Klausur Krakau und die KZ-Gedenkstätte Auschwitz besucht. Während der Führung durch die Gedenkstätte zeigten sich alle Anwesenden tief betroffen und erschüttert. Der industrielle Massenmord an Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, politisch Verfolgten, Homosexuellen und vielen anderen Frauen, Kindern und Männern Europas, ist kaum fassbar und findet an der Gedenkstätte nahe der gesprengten Gaskammern in folgender Aufschrift seine ewige Mahnung. „Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas. Auschwitz-Birkenau 1940–1945.“ Die ausgestellten Berge an menschlichem Haar, Koffern, Kinderschuhen, Brillen, Gehhilfen und persönlichen Gegenständen, die die ermordeten bei sich führten, ließen das Ausmaß des Schmerzes von Millionen Menschen die in Auschwitz ihren Tod fanden, erahnen. Auschwitz ist für die Welt und uns als Thüringer IG Metall-Verwaltungsstellen einmal mehr Anlass unsere antirassistische Arbeit intensiv fortzusetzen. Impressum | IG Metall Nordhausen · Bahnhofstraße 15/16, 99734 Nordhausen, Tel.: 03631 46890, Fax: 03631 468922, E-Mail: [email protected] | IG Metall Erfurt, Lucas-Cranach-Platz 2, 99097 Erfurt, Tel.: 0361 56585-0, Fax: 0361 5658 5-99, E-Mail: [email protected] | Fotos: IG Metall Internet: igmetall-erfurt-nordhausen.de | Verantwortlich: Bernd Spitzbarth | Gesamtherstellung: apm AG, 64295 Darmstadt Produktnummer 29209-62644/29210-62645
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