LEUCHTENDE BILDER Arbeit vor Ort

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Bahnhofstraße 13, A-6800 Feldkirch
T 05522 3485-200 F 05522 3485-5
Dr. Markus Hofer
[email protected]
http://erlebnis-kirchenraum.at
Leuchtende Bilder
Glasfenster der Kirchen Vorarlbergs
20. Mai bis Anfang Juli 2016
Ein Projekt von Vorarlberg Museum, Palais Liechtenstein und der
Katholischen Kirche Vorarlberg
Konzept und Anregungen für Projekte vor Ort
Leuchtende Bilder
Glasfenster der Kirchen Vorarlbergs
20. Mai bis Anfang Juli 2016
Die prächtigen Glasfenster der Kirchen Vorarlbergs zählen zu den größten öffentlichen
Bildern, deren Ikonografie, Geschichte und Kunstgeschichte vielen Menschen heute nicht
mehr geläufig und verständlich sind.
Die Glasfenster der Kirchen Vorarlbergs sind Teil unseres kulturellen Erbes. Sie können
auch heute noch wirken, wenn man sie wieder in die Wahrnehmung der Menschen und
zum Leuchten bringt.
„Leuchtende Bilder“ ist ein Projekt des Vorarlberg Museums, dem Palais Liechtenstein und
der Katholischen Kirche Vorarlberg
Verantwortliche:
Vorarlberg Museum (Andreas Rudigier)
Palais Liechtenstein (Arno Egger)
Katholische Kirche Vorarlberg (Markus Hofer)
Konzeptionelle Betreuung: Kathleen und Rudolf Sagmeister
PROJEKTSTART
20. Mai 2016, 17.00 Uhr
Ausstellungseröffnung im Vorarlberg Museum
21. Mai 2016, 11.00 Uhr
Ausstellungseröffnung im Palais Liechtenstein
Für den darauf folgenden Monat bis spätestens Schulschluss am 8.7. sind schulische,
pfarrliche und sonstige kulturelle Projekte im Rahmen der „Leuchtenden Bilder“ geplant.
PROJEKTVORHABEN
Vorarlberg Museum
Zentrale Ausstellung im Atrium zu den Glasfenstern der Kirchen Vorarlbergs
Hier werden im Atrium ca. 16 bis zu 3 x 1 m große farbige Reproduktionen auf Plexi
gedruckt im Luftraum hängen und leuchten.
Informations- und Dokumentationszentrale:
Übersicht über die Glasfenster Vorarlbergs
Übersicht über das Veranstaltungsprogramm an verschiedenen Orten
Eröffnung: 20. Mai 2016, 17.00 Uhr
Palais Liechtenstein
Ausstellung mit Originalentwürfen zu Glasfenstern von Martin Häusle
Eröffnung: 21. Mai 2016, 11.00 Uhr
Schulen
Die private Verpackungsindustrie zusammengefasst als Verpackungsland Vorarlberg
unterstützt die Ausstellung mit 5.000 aus Karton gestanzten Kirchen-Modellen zum
Zusammenstecken und 10.000 Bögen mit Kirchenfenster-Motiven auf Transparentpapier
gedruckt zum Ausschneiden und Einkleben in die ausgesparten Fensteröffnungen. Die
Kirchen Modelle können und sollen kostenlos an Schulen etc. verteilt werden.
Die Firma Zumtobel unterstützt die Aktion mit 1.000 LED Lichtern, so dass die schönsten
Kirchen Modelle mit eingesetzten Glasfenster – entweder ausgeschnittene oder selbst
entworfene (hier sind die Kunst- und Werkerzieherinnen gefordert) als leuchtende
Laternen verwendet werden können. Gedacht ist an eine Kooperation Kunst/Werk- und
Religionsunterricht.
Schwerpunkte in ausgewählten Pfarreien
In Pfarreien mit besonderen Glasfenstern sollen nach dem Start am 20. Mai 2016 in den
Folgewochen bis Schulschluss Veranstaltungsschwerpunkte gesetzt werden zum Projekt.
Dazu gibt es in der jeweiligen Pfarre für diese Zeit ein Veranstaltungsprogramm mit
Vortrag, Führung, Filmprogramm o.ä. Dazu können lokale und internationale Expertinnen
und Fachleuten miteinbezogen werden. Das Programm kann grenzüberschreitend auch
verbunden werden mit zeitgenössischem Tanz, Lesungen, Musik und Theater. Die
Veranstalter bemühen sich um eine gute regionale Streuung der Kirchen mit sehenswerten
Glasfenstern.
Für die Veranstaltungsorte gibt es bedruckte Fahnen, die vor der Kirche aufgehängt
werden können. Wenn möglich soll jede Fahne mit einem Glasfenster-Motiv aus der
eigenen Kirche gestaltet werden. Dazu gibt es Info- und Programmfolder zum Auflegen
vor Ort. Zudem gibt es digitale Info auf Web und ipad.
Rudolf Sagmeister hat bereits potentielle Referenten für das Projekt zusammengetragen
bzw. auch schon angefragt:
Denkmalamt: Zur Problematik der Erhaltung und Restaurierung
Heidi Fussenegger: Glasfenster der Tiroler Glasmalereianstalt
Anton Ulmer: Zu den Kirchen Dornbirns
Markus Hofer: Ikonografie – Christliche Inhalte der Glasfenster
Rudolf Sagmeister: Vorarlberger Künstler der Glasfenster
Stadtarchivar Thomas Klagian: Zur Geschichte der Bregenzer Kirchen
Hanno Loewy: Hohenems - Synagoge und Katholische Kirche
Albert Ruetz: Feldkirch Dom und Martin Häusle
Nussbaummüller Winfried: Glasfenster David Reed Rankweil Basilika
Andreas Hammerer: Bregenzerwald EGG
Katrin Netter: Bregenzerwald Bezau
Meinrad Pichler: Stifter Soziale und politische Hintergründe
Michael Kasper: Kirchen Montafon
Andreas Rudigier: Vorarlberger Heilige
Miriam Prantl: Glasfenster und Licht aus Sicht einer Künstlerin
Die Eintritte in den Kirchen sind bei Veranstaltungen frei. Anfallende Vortragshonorare
werden aus dem Projektbudget finanziert.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Programmheft
Gedacht ist an ein Programmheft, das alle einzelnen Veranstaltungen des Projekts
beinhaltet. Als Deadline für Veranstaltungen, die ins Programmheft kommen wurde der
15. März 2016 vereinbart (Beiträge bereits lektoriert).
Weitere Werbung muss unbedingt auch lokal vor Ort geschehen.
VN-Reihe
Kathleen und Rudolf Sagmeister werden in den Vorarlberger Nachrichten eine Serie
machen mit Bildern und Kurztexten.
Kirchenblatt-Reihe
Im Kirchenblatt wird es eine Reihe zu den Glasfenstern geben. Rudolf Sagmeister wird die
Fotos zur Verfügung stellen.
ORF-Film
Angefragt ist eine Dokumentation in Zusammenarbeit mit der Diözese, dem
Bundesdenkmalamt und dem ORF Vorarlberg.
Buch-Projekt
Von Kathleen und Rudolf Sagmeister ist zumindest angedacht eventuell im Nachhinein
einen Führer zu den Glasfenstern in Vorarlberg zu machen.
Anregungen für interessierte Kirchen/Pfarren
Unsere prächtigen Kirchenfenster sind die größten öffentlichen Bilder und sie faszinieren
heute noch, auch wenn sie vielen nicht mehr geläufig oder verständlich sind. Doch die
Kunst der Glasmalerei besitzt eine einzigartige Anziehungskraft. Sie beruht auf der
Spannung zwischen dem Material Glas und dem sich ständig wechselnden, die Farben zum
Leben erweckenden Licht. Es sind Bilder die leuchten, die lebendig und in täglicher
Bewegung mit dem Licht sind. Und sie verändern Kirchenräume, wenn sie von farbigem
Licht durchflutet werden.
Seit der Gotik sind es die farbigen Glasfenster, die die Kirchen nicht nur heller machten,
sondern mit ihrer Farbigkeit eine eigene Lichtmystik entstehen ließen. Das Licht galt als
etwas Immaterielles, das den himmlischen Sphären zugeordnet ist. Es leuchten ja auch die
Gegenstände der Erde nicht, wenn sie nicht von oben beschienen werden. Abt Suger von
Saint Denis im 12. Jahrhundert hat sich dieser Lichtmystik theologisch gewidmet: „Das
ganze Heiligtum ist von einem wundervollen, ununterbrochenen Licht erleuchtet, das
durch die heiligsten Fenster eindringt.“ Im Licht der gotischen Fenster sah er eine
unmittelbare Erscheinung des Göttlichen.
Über die Jahrhunderte haben Künstler immer wieder in der Bildsprache ihrer Zeit
versucht, dem Glauben eine leuchtende Form und Gestalt zu geben. Es sind Bilder, die
Geschichten erzählen, Geschichten aus der Bibel oder von besonderen Heiligen, Bilder, die
unserem Glauben Gestalt geben. Die Glasfenster haben eine besondere Kraft, wenn sie
vom Licht angestrahlt werden, eine Farbigkeit, die uns berührt.
Es wäre schön, wenn wir für Menschen heute das zum Sprechen, zur Wirkung bringen
könnten, was sie an Schätzen bergen und uns erzählen wollen. Im diesem Sinne ist das
Projekt „Leuchtenden Bilder“ eine Chance für Kirchen und Pfarren mit besonderen
Glasfenstern, eine Chance in Kooperation zwischen Kirche und Kulturträgern des Landes.
Veranstaltungsmöglichkeiten vor Ort
Vorträge
Im Konzept wurden bereits mögliche Referenten aus dem Land aufgelistet (s.o.), die
angefragt werden können. Vor Ort gibt es aber immer wieder Menschen, die sich in
besonderer Weise mit den eigenen Kirchenfenstern beschäftigt haben und sie in
Vortragsform anderen Menschen vermitteln könnten. Dabei können die Inhalte der
Fenster (Ikonographie, Personen und Geschichten) im Mittelpunkt stehen, aber auch die
Geschichte der Fenster selbst, ihre Entstehung, die Künstler und die Technik, die Stifter
usw. Für Vortragshonorare ist ein zentrales Budget vorgesehen, da in Kirchen keine
Eintritte verlangt werden sollen.
Führungen
Das können einmal klassische Kirchenführungen sein, die aber weder nur aus trocknen
Fakten noch nur aus frommen Gedanken bestehen sollen. Vielmehr geht es darum
möglichst authentisch Geschichte und Kunst mit Spiritualität und Leben zu verbinden.
Dafür eigenen sich die Glasfenster in besonderer Weise.
Führungen zu den Glasfenstern könnten aber zusätzlich mit einer sinnlichen Note
verbunden werden wie mit einer anschließenden Messweinverköstigung, WeihrauchDegustation im Altarraum, einer Kirchturmbesteigung in der Dämmerung oder einem
Besuch der Fledermäuse im Dachstuhl bei Nacht. Solche Angebote dürfen durchaus einen
gewissen Charme haben.
Fenster zum Sprechen bringen
Neben klassischen Führungen gibt es noch vielfältige Formen, die leuchtenden Bilder auch
zum Sprechen zu bringen:
o Anekdoten und Geschichten zu den Fenstern
o Die Kirchenmaus erzählt von heimlichen Begegnungen
o Biblische Geschichten zu Bildern in der Kirche neu erzählen
Methodisch kann das in verschiedenen Formen geschehen wie erzählen, spielen usw.
o Die Heiligen in den Glasfenstern stellen sich vor
z.B. durch verschiedene Erzähler, die sich mit je einer Figur beschäftigen und
versuchen, die für Zuhörer lebendig werden zu lassen.
o Das Glaubensbekenntnis in Bildern
Wo finden wir in der Kirche Elemente des Glaubensbekenntnisses und in welcher
Form?
o usw.
Lichtzeiten
Jede Kirche mit farbigen Fenstern hat bestimmte Zeiten, in denen aufgrund des
Sonnenstandes der Kirchenraum in besonderer Weise mit Licht erfüllt wird. Solche
„Lichtzeiten“ könnten im Programm eigens angeführt werden, sei es als stille Lichtzeit
oder in Verbindung mit Orgelspiel, einem schlichten Chorgesang oder auch dezenter
sakraler Musik über die Anlage. Solche Lichtzeiten könnten auch über mehrere Tage
angeboten werden.
Für Jugendliche könnte es ein reizvolles Angebot sein, solche Lichtstimmungen einmal für
sich zu nützen und etwas zu gestalten mit Musik, Tanz, Performance oder was immer
(Kooperation mit Schule, Jugendgruppen).
Kinder und Jugendliche erreicht man am besten über die Schulen, die auch in dieses
Projekt eingebunden werden.
Nacht der Kirchenfenster
Die leuchtenden Bilder verblassen mit dem Sonnenuntergang. Übrigens, Sonnenuntergang
am 1. Juni 2016 ist im Rheintal um 21.10 Uhr. In manchen Kirchen ist es aber möglich, sie
von innen so stark zu beleuchten, dass sie nach außen zu leuchten beginnen. Das wäre eine
schöne Chance für eine Nacht der Kirchenfenster. Die Kirche wird einmal zum
nächtlichen Ort der Begegnung, wo es vielleicht auch etwas zu trinken gibt und in
regelmäßigen Abständen kurze Führungen zu den Kirchenfenstern von außen o.ä.
Kontakt und Information:
Markus Hofer, Fachstelle für Glaubensästhetik, [email protected]