Ein MUSS für das Mittelrheintal - Bau der Brücke

Ein MUSS für das
Mittelrheintal
- Bau der Brücke Reduzierung Bahnlärm!
ERGEBNISSE DER IHK-HWK-UNTERNEHMENSBEFRAGUNG IN DEN WELTERBE-GEMEINDEN ZWISCHEN LAHNSTEIN UND KAUB
ZAHLEN. DATEN. FAKTEN.
VORWORT
Mit den Gedankenspielen um eine mögliche Bundesgartenschau 2031 am Mittelrhein ist die Frage
nach den grundsätzlichen Entwicklungsperspektiven der Region wieder in das Blickfeld einer breiten
Öffentlichkeit gerückt. Das ist auch dringend notwendig.
Denn die mit dem UNESCO-Welterbe-Titel ausgezeichnete Kulturlandschaft hat neben ihrem kulturellen und naturlandschaftlichen Reichtum auch mit einer Vielzahl von Problemen in ihrer wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung zu kämpfen. Insbesondere von politischer Seite wurden
hierzu bisher keine adäquaten Antworten gegeben. IHK Koblenz und HwK Koblenz weisen seit langem
beharrlich darauf hin, dass maßgebliche Weichenstellungen fehlen, die eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Region ermöglichen.
Auch mit Blick auf die Landtagswahlen 2016 haben die IHK und die HwK gemeinsam die Wirtschaft
am Mittelrhein nach ihrem Blick auf die aktuelle Problemlage der Region gefragt. Und die Ergebnisse
sind eindeutig: Der Bahnlärm und das Fehlen der Mittelrheinbrücke bleiben die zentralen Entwicklungshemmnisse.
Daher darf die Landesregierung in ihren Bemühungen um die Reduzierung der Bahnlärmbelastung
nicht nachlassen. Die hohe und dauerhafte Lärmbelästigung durch den Bahnverkehr, insbesondere
durch den nächtlichen Schienengüterverkehr, hat negative Einflüsse auf die Tourismusregion Mittelrheintal. Die dort ansässige Tourismuswirtschaft besitzt nach Meinung der Befragten deutliches
Verbesserungspotential.
Sehr deutlich spricht sich die Wirtschaft weiterhin für eine Brückenquerung am Mittelrhein aus und
erwartet sich davon nachhaltig positive Impulse für die Wirtschaftstätigkeit der Region. Nachhaltig
positive Effekte werden auch von einer Bundesgartenschau 2031 im Mittelrheintal erwartet. Deren
Realisierung und Erfolg erscheint aber ohne eine Brücke am Mittelrhein mehr als fraglich. Die Landespolitik steht unabhängig vom nahenden Wahltermin und auch unabhängig von der Realisierung der
Bundesgartenschau in der Verantwortung, jetzt endlich die notwendigen Weichenstellungen für den
Bau der Mittelrheinbrücke vorzunehmen.
Die vorliegende Kurzauswertung der Unternehmensbefragung vom 2. bis 16. September 2015 basiert
auf den Antworten von 527 Unternehmen aller Branchen in den Welterbe-Gemeinden entlang des
Rheins zwischen Lahnstein und Kaub. Wir danken allen Teilnehmern der Umfrage für ihre
Unterstützung!
Manfred Sattler
Präsident
IHK Koblenz
Arne Rössel
Hauptgeschäftsführer
IHK Koblenz
Kurt Krautscheid
Präsident
HWK Koblenz
Alexander Baden
Hauptgeschäftsführer
HWK Koblenz
ERGEBNISSE DER UNTERNEHMENSBEFRAGUNG
Ausgangslage
• Nur 5 Prozent der antwortenden Unternehmen sind der Meinung, die Landespolitik hätte es seit
2011 geschafft, dem Mittelrheintal eine Perspektive zur Weiterentwicklung zu geben. Gut 40
Prozent sagen, der Landespolitik sei das lediglich teilweise gelungen, rund 54 % verneinen es.
• Als Hindernisse für die weitere Gesamtentwicklung des Mittelrheintals nennen die
Untenehmer den Bahnlärm (72 Prozent), das Fehlen einer Mittelrheinbrücke (70 Prozent)
sowie den mangelhaften Breitbandausbau (53 Prozent).
• Betrachtet man explizit die wirtschaftliche Entwicklung der Region wird die fehlende feste Querungsmöglichkeit am Mittelrhein von 77 Prozent der Befragten als Hindernis bezeichnet. Analog dazu
befürworten 77 Prozent der Unternehmen grundsätzlich den Bau einer festen Brückenquerung über
den Rhein bei St. Goar – St. Goarshausen.
• Die Tourismuswirtschaft im Mittelrheintal sehen nur knapp 27 Prozent aller Unternehmen als gut bis
sehr gut aufgestellt. Bei den Betrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes äußern sich sogar nur
17 Prozent entsprechend positiv. In Schulnoten ausgedrückt wird die Tourismuswirtschaft über alle
Branchen hinweg lediglich mit 3,4 bewertet.
Erwartungen
• Vom Bau einer Mittelrheinbrücke bei St. Goar – St. Goarshausen erwarten 77 Prozent der Unternehmen positive Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Perspektiven der Region insgesamt;
7 Prozent äußern negative Erwartungen. Im Handwerk hegen sogar 82 Prozent der Unternehmer
positive Erwartungen.
• Über alle Branchen hinweg spielt der Aspekt der verbesserten Erreichbarkeit des eigenen Unternemens durch eine Mittelrheinbrücke die größte Rolle (73 Prozent). Es folgen der vergrößerte Absatzmarkt (50 Prozent; Handwerk: 63 Prozent) und eine nachhaltig bessere Verfügbarkeit von Fach- und
Arbeitskräften (48 Prozent; Handwerk: 62 Prozent).
• Bei den Betrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes rechnen sogar 79 Prozent mit einer besseren
Erreichbarkeit sowie 61 Prozent mit einem besseren Zugang zu Fach- und Arbeitskräften. 56 Prozent
der Betriebe geben darüber hinaus an, eine Mittelrheinbrücke würde auch ihre eigene Investitionsbreitschaft erhöhen.
• 67 Prozent aller Unternehmen und 78 Prozent der Betriebe des Hotel- und Gaststättengewerbes
erwarten von einer Bundesgartenschau 2031 im Mittelrheintal nachhaltig positive Impulse für die
Region.
FRAGEN UND ANTWORTEN IM EINZELNEN
Ausgangslage
1. Ist es nach Ihrer Meinung der Landespolitik in dieser Legislaturperiode (seit 2011) gelungen, dem
Mittelrheintal eine Perspektive zur Weiterentwicklung zu geben?
"ja"
5 Prozent
"nein"
54 Prozent
"teilweise"
40 Prozent
2. Welche Hemmnisse sehen Sie bei der weiteren Entwicklung des Mittelrheintals?
Gesamtwirtschaft
Bahnlärm
72,1
Fehlende Mittelrheinbrücke
69,5
Fehlender Breitbandausbau
53,2
Fehlendes Standort-Marketing
34,5
Verfügbarkeit von Fachkräften vor Ort
28,2
Investitionshemmnisse
13,2
Weitere Hemmnisse
11,5
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90% 100%
3. Ist der Rhein im Welterbe-Gebiet ohne feste Querungsmöglichkeit aus Ihrer Sicht ein Hindernis
für die wirtschaftliche Entwicklung der Region insgesamt?
100%
90%
80%
41
70%
60%
77
67
67
33
33
Handel
Dienstleister inkl.
Gastgewerbe
69
78
50%
40%
30%
59
20%
10%
23
31
22
0%
Gesamtwirtschaft
Industrie
nein
Gastgewerbe
Handwerk
ja
4. Befürworten Sie grundsätzlich den Bau einer festen Brückenquerung über den Rhein bei
St. Goar – St. Goarshausen?
100%
90%
80%
70%
60%
77
70
77
78
77
80
23
22
23
20
Handel
Dienstleister inkl.
Gastgewerbe
Gastgewerbe
Handwerk
50%
40%
30%
20%
10%
23
30
0%
Gesamtwirtschaft
Industrie
nein
ja
5. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Mittelrheintal. Wie sehen Sie die Tourismuswirtschaft im Mittelrheintal aufgestellt?
100%
90%
80%
3,1
3,4
3,8
23,5
19,5
20,9
33,3
2,4
2,9
14,3
29,8
70%
60%
31,0
32,5
40,0
32,6
33,3
33,3
50%
40%
30%
21,1
28,7
21,8
28,6
16,7
20%
10%
15,4
11,1
12,6
16,7
0%
4,4
5,6
4,6
4,2
Gesamtwirtschaft
Industrie
Handel
Dienstleister inkl.
Gastgewerbe
schlecht
mangelhaft
ausreichend
14,3
15,5
14,3
zufriedenstellend
4,8
Gastgewerbe
gut
Handwerk
sehr gut
Erwartungen
6. Welche Auswirkungen erwarten Sie von einer Mittelrheinbrücke bei St. Goar – St. Goarshausen auf
die wirtschaftlichen Perspektiven der Region insgesamt?
100%
90%
80%
70%
60%
73
75
76
77
14
16
16
14
7
14
9
8
9
Gesamtwirtschaft
Industrie
Handel
Dienstleister inkl.
Gastgewerbe
Gastgewerbe
77
82
50%
40%
30%
20%
10%
0%
16
negative Auswirkungen
keine Auswirkungen
positive Auswirkungen
14
4
Handwerk
7. Bezogen auf Ihr Unternehmen: Welche Auswirkungen erwarten Sie von einer Mittelrheinbrücke
bei St. Goar – St. Goarshausen auf:
Gesamtwirtschaft
100%
90%
80%
70%
38
50
37
48
69
60%
50%
40%
30%
20%
60
49
29
10%
0%
61
48
1
2
4
2
2
Größe des Absatzmarkt
Beschaffungssituation
(nachhaltige) Verfügbarkeit
von Fach- und
Arbeitskräften
Erreichbarkeit
eigene
Investitionsbereitschaft
negative Auswirkungen
keine Auswirkungen
positive Auswirkungen
Gastgewerbe
100%
90%
80%
70%
53
47
56
61
79
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
44
3
50
33
3
6
Größe des Absatzmarkt Beschaffungssituation
negative Auswirkungen
(nachhaltige)
Verfügbarkeit von
Fach- und
Arbeitskräften
keine Auswirkungen
44
21
Erreichbarkeit
Investitionsbereitschaft
positive Auswirkungen
7. Bezogen auf Ihr Unternehmen: Welche Auswirkungen erwarten Sie von einer Mittelrheinbrücke
bei St. Goar – St. Goarshausen auf:
Handwerk
100%
90%
80%
70%
41
51
64
62
73
60%
50%
40%
30%
20%
35
10%
0%
57
48
35
4
3
2
(nachhaltige)
Verfügbarkeit von
Fach- und
Arbeitskräften
Erreichbarkeit
Investitionsbereitschaft
1
1
Größe des Absatzmarkt Beschaffungssituation
negative Auswirkungen
24
keine Auswirkungen
positive Auswirkungen
8. Erwarten Sie von einer Bundesgartenschau (BuGa) 2031 im Mittelrheintal nachhaltig positive
Impulse für die Region?
100%
90%
80%
70%
60%
41
67
67
67
33
33
Handel
Dienstleister inkl.
Gastgewerbe
78
69
50%
40%
30%
20%
10%
59
33
22
31
0%
Gesamtwirtschaft
Industrie
nein
ja
Gastgewerbe
Handwerk
HERAUSGEBER
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Schlossstraße 2 I 56068 Koblenz
Telefon 0261 106-0 I Fax 0261 106-234
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