UnterrichtaufdenKopfgestellt: WennSchülerselbständiglernenunddieLehrercoachen Dass einzelne Schüler in der Klasse zurück bleiben, ist ein Fakt, der Stefan Schmid gar nicht gefällt.Eristüberzeugt,dassdasnichtseinmuss.DeshalbsetztderLehrerderBHAK/BHASWien 11 auf eine neue Strategie: Flipped Classroom. Anstatt den Schülerinnen und Schülern an der Tafel etwas „vorzubeten“, verlegt er die Wissensvermittlung über Recherche-Aufgaben zu den JugendlichennachHause.DamitschafftermehrZeit,umindenSchulstundendieSchülerinnen undSchülerindividuellerzubetreuen,siemehralsCoachdennalsLehrerzubegleitenundden Unterricht von den Schülerinnen und Schülern selbst gestalten zu lassen. Das technologische Hilfsmitteldabei:dieSamsungSmartSchoolLösung. SimmeringisteinStadtteilinWien,derdurchseineVielfältigkeitlebt.HiermischensichMenschen allen Alters, aller Schichten und unterschiedlicher Nationalitäten. Was auf der einen Seite den Bezirk bunt und multikulturell macht, stellt auf der anderen Seite insbesondere Schulen und LehrkräftevoreineHerausforderung.SehrunterschiedlichsinddieDeutsch-undFach-Kenntnisse derJugendlichen. Das erfährt auch Stefan Schmid Tag für Tag. Der Lehrer der Simmeringer Handelsschule, wo Jugendlicheab14JahrenaufihreLehrabschlüssevorbereitetwerden,weiß,dassdieGefahrgroß ist, dass einige seiner Schülerinnen und Schüler bei der bekannten „Gleichschritt-Pädagogik“ durchsRasterfallen.„EsfehltimgesamtenSystemeinfachanderMöglichkeit,individuelleraufdie Bedürfnisseeinzelnereingehenzukönnen“,weißSchmidzuberichten. Unterrichtneugedacht Um dem entgegenzuwirken, hat sich der Junglehrer einem neuen Ansatz zugewandt, dem sogenannten Flipped Classroom. „Als ich vor vier Jahren zu Lehren begann, bin ich im Rahmen einerE-Learning-Tagungdaraufgestoßen.Seitdemlässtmichdasnichtmehrlos“,gibtSchmidzu. WaresamAnfangeinProbierenundzaghaftesTesten,hatSchmiddasbisheutezueinemechten AlternativansatzfürdenSchulunterrichtentwickelt. Im Mittelpunkt des neu gedachten Unterrichtkonzepts steht die Zeit – Zeit, die sich Schmid für seine Schülerinnen und Schüler freischaufeln will, um individueller auf einzelne Personen und derenBedürfnisseeingehenzukönnen,unabhängigvonsozialenFaktorenoderunterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten.„Esisteffizienter,wennichdieSchülerinnenundSchülersichdasWissen über Hausarbeit aneignen lassen, um dann die dazu gehörigen Aufgaben en detail im Unterricht einzeln besprechen zu können. Der Lernerfolg wird dadurch größer“, ist der gebürtige Niederösterreicherüberzeugt. Unterstützt wird Schmid dabei von einem sehr aufgeschlossenen und Technologie-freundlichen Direktor und seit kurzem auch von der Samsung Smart School Lösung, die er beim mLearning Wettbewerb von Samsung mit seiner App-Idee zum Thema Flipped Classroom für seine Klasse gewonnenhatte.DiesebestehtauseinemE-BoardalsTafelersatz,SamsungTabletsundSoftware. ZumBeginndesSchuljahrs2015warsieinstalliert.Schmidversprichtsichvieldavon:„Wirwerden jetztalstechnologischeMusterklasseinderHandelsschuleunsereerstenSchrittemitdemneuen System wagen. Gerade in Verbindung mit dem Flipped-Classroom-Ansatz tun sich hier grandiose Möglichkeitenauf.“ Zunächst aber bedeutet das für Schmid Arbeit – Arbeit, Struktur und Inhalte für das FlippedClassroom-Konzept aufzusetzen. Dennoch ist der pfiffige Pädagoge überzeugt, dass es sich langfristigauszahlt–unddasnichtnur,weildamitPapierreduziertwird.„DieseArtdesLernens ermöglicht, dass Schüler ihr Wissen anderen Schülern deutlich besser weitergeben können. Gerade ruhigere, zurückhaltende Jugendliche können beispielsweise ihre Ergebnisse bei bestimmten Aufgaben durch die Synchronisation des Tablets mit dem E-Board einfacher teilen, ohne sie gleich dem Tafeldruck mit Aufstehen und Präsentieren vor der gesamten Klasse auszusetzen“,bringtSchmideinBeispiel. AppinPlanung Schmidblicktschonnachvorne–undtreibtinsbesonderedieApp-Idee,mitdererbeimSamsung mLearningWettbewerbgewann,vorwärts.GeschaffenwerdensolleinProgramm,dasesLehrern ermöglicht, Unterrichtsmaterialien und -inhalte mit der Videofunktion des Smartphones zu erstellen,damiteinzelne„Lernhäppchen“zuschaffenunddiesedenJugendlichenfürdasErlernen des Stoffes zu Hause zur Verfügung zu stellen. Zusatzfunktionen wie Quizfragen oder eigene LernbereichesollenineinerPro-VersionEinzugfinden. Die Idee zu dieser App folgt dabei einem klaren Zielt: Lehrerinnen und Lehrern soll mit dieser speziellaufsiezugeschnittenenAnwendungderEinstiegzuFlippedClassroomunddemArbeiten mitTechnologienimUnterrichterleichtertwerden.„DerzeitgibteszwareinzelneguteApps,die sich für den Unterricht eignen und mit denen Wissen vermittelt werden kann, aber es fehlt die Einfachheit dabei. Kollegen, die nicht Technik-affin sind, scheitern daran, und wenden sich vom Themaab.DeshalbstandderGrundsatz,easy-to-use‘ganzimVordergrund“,erklärtSchmid. DerzeitscheitertdiekonkreteUmsetzungderApp,diekonzeptionellschonweitvorgeschrittenist, noch am Finanziellen. „Nur wer Herzblut in eine Sache steckt, kann andere überzeugen und am Ende erfolgreich sein“, zeigt sich Schmid optimistisch. „Ich brenne für Flipped Classroom – und daher bin zuversichtlich, dass ich auch diese Hürde überwinden kann und wir bald allen Interessierten für diesen Ansatz eine entsprechende App an die Hand geben können – für die ZukunftderSchülerinnenundSchüler,fürdieZukunftderBildung.“
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