Regions Journal Mittwoch, 25. November 2015 l Nummer 4/2015 INHALT Menschen Alles bio für Kitas Gründerin Stefanie Griesse hat mit ihrem jungen Unternehmen „Quatsch mit Soße“ großen Erfolg – sie beliefert Kindertagesstätten mit Biokost. Seite 2 Logistik-Riese EDC aus Langenhagen: Ilona Wille, seit 1979 EDC-Mitarbeiterin, und Martin Joswig, Logistics Sales Manager, zeigen Schallplatten, die seit Kurzem wieder bei EDC produziert werden. Das Unternehmen verschickt Millionen Waren in die Welt. Foto: Junker Tipps & Termine Lust auf Musik? 111 Ereignisse, die Ihre Freizeit bereichern können. Wie wäre es mit einem Rockkonzert mit der ausgezeichneten Jessy Martens am Freitag, 5. Februar, in der Blues Garage in Isernhagen? Seiten 10 und 11 Serie: Ehrenamt Für Flüchtlinge im Einsatz Letzter Teil der Ehrenamtsserie, die Freiwillige in den Kommunen vorstellt: Gerlinde Freyberg kümmert sich um Flüchtlinge in Wunstorf. Im neuen Jahr startet die Serie „Made in …“. Seiten 12 und 13 Gewinnspiel Ab aufs Eis Im Erlebnis-Zoo Hannover ist der Winter angekommen – Schlittschuhbahn und Schmalzkuchenstand begeistern Besucherinnen und Besucher. Das RegionsJournal und der Zoo verlosen 5 x 2 Eintrittskarten für den Winterspaß. Seite 14 Soziales Projekt unterstützt Jugendliche Das Projekt „Jugend stärken im Quartier“, das die Region Hannover seit Januar 2015 in den Stadtteilen Auf der Horst und Berenbostel der Stadt Garbsen anbietet, unterstützt junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund beim Weg von der Schule in den Beruf. Seite 14 Start-ups bis Weltmarktführer: Firmenlandschaft ist facettenreich Teamporträt So attraktiv ist die Region Hannover für Unternehmen Die Summe im Blick Was zeichnet einen starken Wirtschaftsstandort aus? Seiten 2 bis 7 Das Team Finanzen und Haushalt kümmert sich um die Einnahmen und Ausgaben der Region Hannover. 15 Kolleginnen und Kollegen achten auf Soll und Haben und verhandeln die Kredite. Seite 16 2 Wirtschaft in der Region RegionsJournal Editorial Zuwanderung als Chance begreifen Hauke Jagau Regionspräsident Liebe Leserinnen und Leser, wir erleben außergewöhnliche Zeiten. Zu Hunderttausenden fliehen Menschen aus ihren Heimatländern und kommen nach Deutschland. Eine enorme Herausforderung für unser Land. Dass sich die Zuwanderung so entwickeln würde, wie wir das jetzt erleben, war für niemanden zu erahnen. Wir haben kein Patentrezept dafür, wie wir den Ansturm bewältigen werden – trotz der enormen Hilfsbereitschaft und Offenheit, die sich in den vergangenen Monaten gezeigt haben. Ich verstehe daher gut, wenn Menschen diese Entwicklung mit Sorge betrachten. Wir alle stellen uns die Frage: Wie wird es uns gelingen, diese Menschen zu integrieren? Wie schnell können wir Wohnraum schaffen? Welche Unterstützung benötigen die Zugewanderten? Und doch: In den Veränderungen steckt auch eine große Chance. Dieser Zustrom von Flüchtlingen wird ein Motor für unsere Wirtschaft sein. Handwerk und Hilfsorganisationen sind schon jetzt gefordert und stellen Personal ein, um die Nachfrage nach Unterkünften und Betreuung bewältigen zu können. Das wird weitergehen: Die Menschen, die ein Bleiberecht erhalten, brauchen Wohnungen und Gebrauchsgüter. Das heißt: Die Binnennachfrage wird insgesamt angekurbelt. Und das ist gut. Seit Langem ist der Exportweltmeister Deutschland davon abhängig, dass unsere Waren im Ausland gefragt sind. Wenn wieder mehr Menschen in Deutschland leben und einkaufen, ist das ein Segen. Diese Vision kann nur dann wahr werden, wenn wir dafür sorgen, dass die Menschen, die jetzt nach Deutschland kommen, auch in der Lage sind, ihren Unterhalt zu verdienen. Der erste Schritt: Sie müssen Deutsch lernen. Die Sparkasse Hannover hat 300.000 Euro zur Verfügung gestellt, damit mehr Deutschkurse für Flüchtlinge angeboten werden können. Dafür danke ich. Ich danke aber auch all den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die Deutsch unterrichten oder mit Zugewanderten Deutsch üben. So gestalten Sie unsere gemeinsame Zukunft! Ihr Hauke Jagau Regionspräsident Frisch und biologisch: Stefanie Griesse (38) ist die Qualität der Lebensmittel, die sie verarbeitet, wichtig. Auch auf Allergikerkinder stellt sie sich ein. Foto: Junker Menschen aus der Region: Stefanie Griesse bietet besonderes Mittagessen für Kitas an Alles bio und immer mit Soße Von Susanna Bauch M it zwölf Jahren hat Stefanie Griesse beschlossen, Vegetarierin zu werden. Mit Biokost hatte sie damals noch nicht so viel am Hut, aber Lebensmittel lagen ihr von da an besonders am Herzen. Mittlerweile ist sie 38 Jahre alt; Auto, Schirmmütze und Sweatshirt tragen die Aufschrift „Quatsch mit Soße“ – und dieser Name ist Programm. Seit drei Jahren beliefert Griesse Krippen und Kitas mit tagesfrischen Biomahlzeiten. Angefangen hat alles 2012 mit einer Idee und einem Wettbewerb: Beim StartUp-Impuls-Wettbewerb von hannoverimpuls hat Griesse den ersten Platz gemacht. Der Start ins eigene Business war nicht ganz einfach, die Beratung von hannoverimpuls und das Preisgeld haben vieles erleichtert. „Ich bekam einen Coach zur Seite, lernte einen Wirtschaftsplan zu erstellen und vieles mehr“, sagt die Bio-Köchin. „Quatsch mit Soße“ „Quatsch mit Soße“ ist bis auf einige Aushilfen, die die Essen ausfahren, ein Ein-Frau-Unternehmen. „Mir ist es sehr wichtig, einen Überblick über die Zutaten zu haben – eigentlich möchte ich alles lieber selber machen“, sagt die blonde Hannoveranerin, die in Kiel Ernährungswissenschaften studiert hat. Stefanie Griesse kocht nämlich nicht nur frisch, gesund und mit Bioprodukten, sondern stellt sich auch auf die Allergikerkinder in den Gruppen ein. „Da darf natürlich nichts schief gehen, und genau das möchte ich persönlich garantieren“, betont die zurückhaltende Jungunternehmerin. In der Regel steht sie bereits früh morgens in ihrer rund 60 Quadratmeter großen Profi-Küche in einem Gewerbegebiet in Linden-Mitte vor dem Industrieherd an den übergroßen Töpfen. Und in dieser Umgebung fühlt sich die junge Frau, die auch ein paar Jahre als Pharmareferentin unterwegs war, sichtlich wohl. Zweimal pro Woche werden Nahrungsmittel geliefert, die Griesse dann frisch zubereitet. „Kartoffeln schälen muss ich aber nicht, das erledigt ein Schälbetrieb für mich.“ Es gibt trotzdem noch genug zu schnippeln und anzurühren. An diesem Tag sind kiloweise Möhren und Brokkoli fällig. Zu jedem Gericht gehört eine Soße, nur einmal pro Woche gibt es Fleisch – Würstchen oder Hack- StartUp-Impuls-wettbewerb läuft S ie haben auch eine zündende Idee und wollen ein Unternehmen gründen? Dann schnell bewerben: Der Gründungswettbewerb StartUp-Impuls läuft zurzeit zum 13. Mal. In vier Kategorien prämieren hannoverimpuls und die Sparkasse Hannover preisverdächtige Vorhaben oder kürzlich gegrün- dete Unternehmen. Die Gewinner dürfen sich auf Preise im Wert von mehr als 100.000 Euro freuen. Bis zum 4. Januar 2016 läuft die Anmeldephase des Wettbewerbs. n Alle weitere Informationen zu StartUp-Impuls finden Interessierte unter: www.startup-impuls.de. Gewinnerinnen und Gewinner erleben Kinospaß G ute Film- und Fernsehproduktionen brauchen gute Ideen, die es in der Region Hannover zuhauf gibt. Aber wie kommen die Ideen an die Filmemacherinnen und Filmemacher? Wie können all die spannenden Schauplätze und potenziellen Drehorte in der Region Hannover auf sich aufmerksam machen? Antworten auf diese und andere Fragen diskutierten Regisseurinnen und Regisseure und kommunale Vertre- terinnen und Vertreter aus Kultur, Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung im Haus der Region unter der Überschrift „Filmreif“. Nach diesem Titel der Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Region im Dialog“ hatten wir in der letzten Ausgabe des RegionsJournals gefragt. Meta Schacht aus Hannover, Nicole Käse aus Wunstorf und Wolfgang Meßmer aus Hannover haben die Frage richtig beantwortet. Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen sich über jeweils vier Freikarten für das Astor-Kino in Hannover freuen. Film ab und viel Spaß im Kino. Auch in diesem Heft können Sie Ihr Glück versuchen und 5 x 2 Eintrittskarten für den Winterzoo gewinnen, der bis zum 14. Februar 2016 geöffnet hat. Den Coupon mit der Gewinnfrage finden Sie auf Seite 14. bällchen etwa. „Mit komplett vegetarischem Essen sind dann doch viele Eltern nicht einverstanden, einmal in der Woche ist ein guter Kompromiss“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin und lächelt nachsichtig. Zwischen 250 und 300 Essen werden täglich an 14 Kitas ausgeliefert – für 3,20 Euro pro Mahlzeit und in zwei Schichten. „Ich konzentriere mich auf innerstädtische Stadtteile“, sagt sie. Zwar bekomme sie auch ständig Anfragen aus dem Umland, doch das schaffe sie einfach nicht. „Leider muss ich sogar in Hannover etlichen Einrichtungen absagen.“ Nudeln bis Hirse 100.000 Euro waren damals trotz Preisgeld fällig, um sich selbständig zu machen. Diesen Kredit zahlt sie nun ab – mit Hirseauflauf, Nudelgerichten mit Tomatenzwiebelsoße, Reispfanne mit milder Currysoße und saisonalem Gemüse aus der Region. „Gern auch als Rohkost, die Kinder sind zwischen 1 und 10 Jahre alt, da sind die Geschmäcker verschieden.“ Und hin und wieder stehen auch Pfannkuchen oder Milchreis auf dem Kita-Speiseplan. Natürlich aus rein biologischen Zutaten. Impressum Redaktion Christina Kreutz (v.i.S.d.P.) Team Kommunikation Region Hannover, Hildesheimer Straße 20, 30169 Hannover Produktion Katrin Schütze-Lill Isabella Teetz-Knorr Druck Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, 30148 Hannover www.twitter.com/ regionhannover_ www.facebook.com/ hannoverregion/ RegionsJournal 3 Wirtschaft in der Region Junge Menschen kommen und bleiben Der Wirtschaftsstandort Region Hannover steht gut da – Spitzenplatz im Bereich berufliche Bildung Von Christina Kreutz W achsende Bevölkerung, hohe Kaufkraft, steigende Schülerzahlen und sinkende Arbeitslosigkeit – die Region Hannover steht als Wirtschafts- und Ausbildungsstandort gut da. Das belegen die Statistiken. Einmal im Jahr gibt die Wirtschaftsund Beschäftigungsförderung der Region „Trends und Fakten“ zum Wirtschaftsstandort heraus. „Wir haben allen Grund, zufrieden zu sein“, sagt Regionspräsident Hauke Jagau beim Blick auf die Datensammlung. 90 Prozent Kleinstbetriebe Rund 50.500 Betriebe sind in der Region Hannover registriert. Zu fast 90 Prozent handelt es sich dabei um Kleinstbetriebe mit bis zu neun Beschäftigten. Mehr als 200 Firmen beschäftigen jedoch 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mehr. 30 der 100 umsatzstärksten Unternehmen Niedersachsens haben ihren Sitz in der Region Hannover, allen voran Continental, TUI und VW Nutzfahrzeuge. „Große Unternehmen sichern Arbeitsplätze in kleineren Betrieben, weil diese als Zulieferer oder Dienstleister arbeiten“, erläutert Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung. Ein Erfolgsbaustein ist die Ausbildungslandschaft. „In der beruflichen Bildung nehmen wir deutschlandweit einen Spitzenplatz ein“, sagt Franz. Mehr als 42.000 Schülerinnen und Schüler werden an den 15 berufsbildenden Schulen fit gemacht. Dazu kommen fast 44.000 Studierende an den Hochschulen. Viele von ihnen kommen zur Ausbildung oder zum Studium nach Hannover und bleiben anschließend. Ein gutes Signal an die Unternehmen: Hier finden sie junge Fachkräfte. Bildung ist auch für Jagau ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Standorts: „Wir müssen dafür sorgen, dass die jungen Menschen gut vorbereitet und motiviert ins Berufsleben starten. Das gilt nicht nur für diejenigen, die ohnehin erfolgreich sind, sondern auch und gerade für Jugendliche mit Schwierigkeiten.“ Schon jetzt erlangen überdurchschnittlich viele junge Leute in der Region Hannover die Hochschulreife: 38,9 Prozent (Deutschland 35,7 Prozent). Ohne Schulabschluss oder mit einem Förderschulabschluss verlassen 4,9 Prozent (Deutschland 5,2 Prozent) die Schule. n „Trends und Fakten 2015“ stehen unter www.wirtschaftsfoerderunghannover.de zum Herunterladen bereit. Bildung als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Standorts: Überdurchschnittlich viele junge Menschen in der Region Hannover erlangen die Hochschulreife – und besuchen dann beispielsweise die Leibniz Universität in Hannover. Foto: Langreder Die Fraktionen und Gruppen in der Regionsversammlung haben das wort Wie kann der Wirtschaftsstandort Region Hannover weiter gestärkt werden? Klaus Brauer, SPD: Wenn die Frage aufgeworfen wird, wie der Wirtschaftsstandort Region Hannover weiter gestärkt werden kann, so muss Klaus Brauer kurz auf die Ausgangslage eingegangen werden. Unser Fazit lautet: Die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung in der Region ist durch eine Verstetigung der Kooperationen und der Bildung von Netzwerken gut aufgestellt. Dafür Dank an die Akteure der lokalen und regionalen Wirtschaftsund Beschäftigungsförderung und an hannoverimpuls. Auf dieser Basis gilt es aufzubauen und die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren, um eine optimale Betreuung der Unternehmen in der Region zu gewährleisten. Hannoverimpuls wird für die Zukunft die bisherige Fokussierung auf Cluster zu Handlungsfelder überführen, um damit Zusammenhänge mit in die Betrachtung einzubeziehen. Diese Strategie wird mitgetragen. Dabei sind aus unserer Sicht unter anderem die Perspektiven der Gesundheitswirtschaft für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Region Hannover von großer Bedeutung. Bei der Arbeit von hannoverimpuls sollte das Thema „Innovation“ im Vordergrund stehen, nicht die Breiten-, sondern die Spitzenförderung. Dies gilt auch für den Bereich der Existenzgründungen, wo eine engere Zusammenarbeit mit den Hochschulen und der Universität geboten ist. Wenn wir nun auf zukünftige Herausforderungen eingehen, dann müssen wir uns unbedingt den Fragen zur Digitalisierung der Wirtschaft stellen. Die digitale Durchdringung der Wirtschaft wird unsere Arbeits- welt grundlegend und mit enormem Tempo verändern. Wenn wir den Standort Wirtschaftsregion Hannover weiterentwickeln wollen, müssen wir uns den Veränderungen, die sich unter dem Stichwort Industrie 4.0. abzeichnen, stellen. Es ist zu begrüßen, dass am Produktionstechnischen Zentrum der Leibniz Universität ein „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0“ entsteht. Ein neues Feld für Kooperationen. Der demografische Wandel ist in aller Munde, dies gilt auch für die Betriebe in der Region Hannover. Es geht um die Fachkräftesicherung in einer sich verändernden Arbeitswelt, für die es keinen Königsweg gibt; benötigt werden auf die jeweiligen Unternehmen zugeschnittene Maßnahmen. Für die lokale und regionale Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung ein ambitioniertes Arbeitsfeld. Ulrike Krause, CDU: Die CDU will, dass es den Un te r n e h m e n und den Menschen in der Region Hannover gut geht. Ziel unserer Politik ist es, die RahmenUlrike Krause bedingungen zu verbessern und entsprechend der ständig neuen Herausforderungen notwendige Kurskorrekturen vorzunehmen, um die Region für Unternehmen und deren Beschäftigte gleichermaßen attraktiv zu machen. Für eine erfolgreiche Wirtschaftsund Beschäftigungsförderung mit einer effektiven und transparenten Verwaltung bedarf es einer weiteren Reorganisation und Bündelung der Aktivitäten ohne Parallelstrukturen und einer engeren Zusammenarbeit von Region und Stadt Hannover so- wie mit den Umlandkommunen. Die Region wird für Unternehmen und für Beschäftigte umso interessanter, je mehr es gelingt, wohnortnahe Arbeitsplätze zu schaffen und bürokratische Hürden beispielsweise bei Beratungs- und Genehmigungsverfahren abzubauen, um ansiedlungswilligen Firmen geeignete Flächen anbieten oder die Anerkennung ausländischer Abschlüsse beschleunigen zu können. Zur notwendigen Weiterentwicklung der ökonomischen Infrastruktur gehören die Erschließung neuer funktionaler Räume als Gewerbeflächen und eine gezieltere Revitalisierung von Brachflächen sowie ein ungehinderter Individualverkehr, die Förderung trimodaler Transportwege unter Berücksichtigung interkommunaler Gesichtspunkte und der Ausbau und die Revitalisierung der Häfen. Von zentraler Bedeutung zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes wird zunehmend eine aktive und präventive Beschäftigungsförderung, die der Schaffung von neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen und einer passgenaueren Qualifikation von Bewerbern dient, um punktuellen Fachkräfte-Engpässen begegnen zu können. Zur wirksamen und nachhaltigen Umsetzung bedarf es eines intensiveren gemeinsamen Dialogs von Politik und Verwaltung mit der Wirtschaft sowie mit Wissenschaft und Forschung, aber auch mit Bürgerinnen und Bürgern. Hinrich Burmeister Hinrich Burmeister, Grüne: Die Vernetzung und Digitalisierung von Produktion, Handel und Dienstleistungen schrei- tet immer mehr voran. Darum ist es für kleine und mittelständische Unternehmen in den Kommunen ein Standortfaktor, breitbandige Internetverbindungen zur Verfügung zu haben. Diese stehen noch nicht flächendeckend in der Region zur Verfügung. Mit dem erarbeiteten Strukturplan, den im Haushalt eingeplanten Fördermitteln und den Förderkulissen von Land und Bund muss hier ein Lückenschluss erfolgen, um die gesamte Region als Wirtschaftsstandort zu stärken. Breitbandvernetzung ist aber auch ein Umwelt- und Sozialfaktor: Durch die Nutzung von Homeoffice-Angeboten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entfallen Arbeitswege und damit Umweltbelastungen. Durch das Arbeiten von zu Hause können Unternehmen auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für ihre Beschäftigten erleichtern. Und das erhöht deutlich die Attraktivität von Unternehmen als Arbeitgeber. Bernhard Klockow, FDP: Die Potenziale unserer Hochschulen in Forschung und Entwicklung können noch besser zur Stärkung der InnoBernhard vationsund Klockow Wettbewerbsfähigkeit unserer mittelständischen Betriebe genutzt werden. Neugründungen/Start-ups stehen im Zentrum einer nachhaltigen Wirtschaftsförderung. Die FDP unterstützt die aktuellen Planungen der Region und ihrer Kommunen zur Entwicklung neuer, großflächiger Gewerbegebiete. Jürgen Hey, Gruppe Linke und Piraten: Immer mehr Innenstädte im hannoverschen Umland veröden, weil der Einzelhandel unter der Konkurrenz aus dem Internet und Jürgen Hey Großverkaufsflächen an den Stadträndern leidet. Hier sollte die Region in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden gegensteuern. Denkbar wären etwa finanzielle Hilfen der Region, um Geschäfte in den Innenstädten anzusiedeln. Torsten Jung, Gemeinschaft Freie Wähler: Städte und Gemeinden der Region sollten sich auf möglichst attraktive, gleiche Grundund Gewerbesteuern einigen. Torsten Jung Förderung von Privatschulen/ Internate für besonders begabte Schüler. Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft zur Entwicklung von Speichertechnologien für regenerative Energieformen. Jens Böning, Die Hannoveraner: Wichtig ist der Erhalt und der weitere Ausbau der guten VerkehrsInfrastruktur. Verbunden mit für die Unternehmen weiterhin interes- Jens Böning santen Gewerbesteuersätzen in den Kommunen. 4 Wirtschaft in der Region So vielfältig ist Wirtschaft interview Fachkräfte in die Region holen UlfBirger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover Herr Franz, 2014 hat sich die Fachkräfteallianz gegründet – was sind ihre Ziele? Die Fachkräfteallianz ist ein Bündnis aus elf Partnerinnen und Partnern aus der Region Hannover – das sind Hochschulen, Kammern, die öffentliche Hand, Arbeitsagentur, Jobcenter, Gewerkschaften und Arbeitgeber. Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass die Region Hannover für Zuziehende und vor allem für junge Menschen attraktiv ist und damit ausreichend Fachkräfte in die Region Hannover kommen – und hier auch bleiben. Was macht die Allianz konkret? Ein Projekt, an dem wir gerade arbeiten, ist die Weiterqualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unternehmen. Denn es ist nicht nur wichtig, neue Arbeitskräfte zu gewinnen, sondern die vorhandenen zu schulen und weiter zu qualifizieren. Die Leibniz Uni entwickelt dafür im Bereich der Produktions- und Fertigungstechnik neue Weiterbildungsmodule für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ein weiteres Projekt hat das Ziel, Ingenieurinnen den Wiedereinstieg nach der Familienphase zu erleichtern. Warum ist dafür ein so großes Bündnis nötig? Es gibt Themen, die man nur gemeinsam angehen kann. Beispielsweise mehr Studierende nach Hannover zu holen: Das betrifft nicht nur die Hochschulen, es muss auch ausreichend Wohnraum vorhanden sein und es braucht ein gutes StandortMarketing. Solche Projekte müssen zusammen gedacht werden. Profitieren nur die Bündnispartner und Fachkräfte von der Allianz? Nein, die gesamte Region Hannover profitiert davon. Durch den Zuzug von qualifizierten Kräften und kreativen, jungen Menschen bleibt die Region Hannover lebendig – und wird vielleicht noch lebendiger. Was wird die Fachkräfteallianz in zehn Jahren erreicht haben? Ich hoffe, dass Hannover auch in zehn Jahren noch überdurchschnittlich viele junge Menschen anzieht und unsere Hochschulen sich im Wettbewerb um den Nachwuchs positionieren können. Ein weiteres Ziel ist es, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen – besonders in Führungspositionen und technischen Berufen. Ein drittes Thema ist für uns die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen: Unser Ziel ist es, ältere Menschen durch stetige Weiterbildung auf dem aktuellen Stand neuer Entwicklungen und Technologien und damit auch länger im Betrieb zu halten. RegionsJournal Unbekannte Weltmarktführer, kreative Start-ups und stabile mittelständische Unternehmen – die Wirtschaftslandschaft in der Region Hannover ist vielfäl- tig. Die nächsten vier Seiten werfen einen Blick hinter die Kulissen: Unter das Dach des Hauses der Wirtschaftsförderung auf Seite 4 und hinein in die Beratungsan- gebote der Region Hannover auf Seite 5. Um Gewerbeflächen, die Reaktivierung alter Industriestandorte und um die Logistik in der Region dreht sich alles auf Seite 6. Überraschend wird es auf Seite 7: Drei Weltmarktführer im Porträt, von denen die meisten Menschen in der Region noch nie gehört haben. Ein Haus für alle Unternehmen Von Carmen Pförtner W irtschaftsförderung für nahezu alle unternehmerischen Lebenslagen unter einem Dach anzubieten – von der zündenden Idee über die Unternehmensgründung und -entwicklung bis zur Nachfolge – das ist die Idee des Hauses der Wirtschaftsförderung. Im denkmalgeschützten ehemaligen Hauptverwaltungssitz der Continental AG gibt es Beratung und Unterstützung für alle Zielgruppen, ob Gründungs- oder Ansiedlungsinteressierte, ansässige oder auswärtige Unternehmen. Die Wege sind kurz zwischen den Fachleuten der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover, der kommunalen Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt und der gemeinsamen Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls – und der richtige Kontakt schnell gefunden. Auch die Hannover Marketing und Tourismus GmbH und das Internetportal www.hannover.de sind hier ansässig. Nicht nur aus Kundensicht ist das ein Vorteil – auch die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Tourismus und Standortmarketing ist im Haus der Wirtschaftsförderung an der Vahrenwalder Straße deutlich leichter. Neutrale Beratung Welche Investitionsstrategie brauche ich? Welche Förder- und Finanzierungsmittel sind die richtigen? Wo finde ich geeignete Gewerbeund Büroflächen? „Dazu beraten wir Unternehmen neutral und geben Orientierung“, sagt Alexander Skubowius, Leiter der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover. Ob in Expansion oder wirtschaftlicher Schieflage, bei Unternehmensnachfolge oder -übernahme, ob bei der Suche nach der passenden Gewerbefläche oder Möglichkeiten zur Ausbildung im Unternehmen: Die Bandbreite der Aufgaben der Expertinnen und Experten der Wirtschaftsförderung der Alles unter einem Dach: Im Haus der Wirtschaftsförderung an der Vahrenwalder Straße gibt es Beratung für nahezu alle unternehmerischen Lebenslagen – von der Unternehmensgründung bis zur Nachfolge. Foto: Mahlstedt Region Hannover ist groß. Die Beratung ist besonders auf die Zielgruppe der kleineren und mittleren Unternehmen ausgerichtet und läuft Hand in Hand mit den Expertinnen und Experten von hannoverimpuls. „Die meisten unserer Kunden beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter“, sagt Skubowius. „Gerade für diese Unternehmen ist eine unabhängige Hilfe auf Augenhöhe unverzichtbar. „Wir unterstützen Finanzierungsvorha- ben, beraten zu geeigneten Fördermitteln, helfen bei der Formulierung von Förderanträgen und Businessplänen und bereiten auf Bankgespräche vor, gerade auch in Krisensituationen“, so Skubowius. Impulsgeber für die regionale Wirtschaft hannoverimpuls hat die Themen Gründung, Wachstum und Internationalisierung im Blick von carmen pförtner D ie Unternehmensgründung und alles, was damit zusammenhängt, ist einer der Schwerpunkte von hannoverimpuls. Die gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Landeshauptstadt und der Region Hannover lobt zweimal im Jahr Gründungswettbewerbe aus, bei denen kreative Köpfe gefordert sind – die Gewinnerinnen und Gewinner bekommen mit Preisgeldern, strategischem Coaching und mietfreien Arbeitsflächen die hannoverimpuls. Nicht nur besten Startchancen für ihr für Marktneulinge ist das Start-up. Aber auch allen Unternehmen daher der anderen Unternehmensrichtige Ansprechpartner: gründerinnen und UnterKleine und mittelständische nehmensgründern steht Unternehmen sowie Parthannoverimpuls beratend ner aus der Wissenschaft zur Seite und bietet Seminawerden in der Umsetzung re und Gründungsevents zu ihrer Innovationsprojekte allen Fragen rund um die Selbstständigkeit. Dr. Adolf M. Kopp, vorangetrieben. Die Expertinnen und Gründung, Wachstum Geschäftsführer Experten von hannoverund Internationalisierung hannoverimpuls impuls finden die richtigen von Unternehmen in der Kontakte in Wissenschaft Region Hannover – das und Forschung oder helfen bei der sind die Aufgaben und Ziele von Bewerbung um Förderung für innovative Ideen. „Wir unterstützen die hiesigen etablierten und zukünftigen Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Wir arbeiten eng mit Branchen-Netzwerken, Firmen und Hochschulen zusammen. Denn wir wollen, dass jede gute Idee auch ihre Umsetzung findet“, sagt Dr. Adolf M. Kopp, Geschäftsführer von hannoverimpuls. n Informationen unter: www.hannoverimpuls.de RegionsJournal 5 Wirtschaft in der Region exam Betriebe zum Ausbilden animieren F Gründen Hannovers erstes verpackungsfreies Geschäft „LoLa“: Michael Albert (links) und Helmut Fürll. Foto: Behrens Damit „LoLa“ durchstarten kann Gründer planen Hannovers ersten verpackungsfreien Laden – mit professioneller Beratung Von Anja Freyer M ichael Albert ist ein Mann der guten Ideen. Mit dem Fahrrad und seiner mobilen Werkstatt ist der Tischler in Hannover unterwegs, kommt zu den Kunden nach Hause. Nun arbeitet der Unternehmer gemeinsam mit seinem Kompagnon Helmut Fürll an einem neuen großen Thema: „LoLa“, der „Loseladen“, ist Hannovers erstes verpackungsfreies Geschäft, in dem Produkte des täglichen Bedarfs unverpackt angeboten werden. Die Idee treibt Albert schon seit Beginn des Jahres um, für die Umsetzung haben sich die beiden Gründer Fachleute von hannoverimpuls und der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover mit ins Boot geholt. Die Anforderungen an einen Existenzgründer sind vielfältig, nahezu unüberschaubar. „Als ich in den 90erJahren meine Tischlerei aufbaute, fühlte ich mich komplett allein gelassen“, erzählt Albert. „Das ist mit diesem Start-up ganz anders. Ich werde kompetent und noch dazu kostenlos von Experten beraten, die mich durch Berät in Finanzierungsfragen: Thomas Löhr von der Wirtschaftsförderung der Region Hannover. Foto: Behrens den ganzen Prozess begleiten und mir viele wichtige Adressen und Fördermöglichkeiten vermitteln.“ Die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung helfen beim Sortieren, loten Alternativen aus und unterstützen beim Zusammenstellen von Anträgen und Unterlagen. Crowdfunding kennengelernt Von den Fachleuten der Wirtschaftsförderung und von hannoverimpuls, der gemeinsamen Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt und Region, kam auch die Idee, Michael Alberts Geschäftsidee über Crowdfunding: Kapitalgeber sind dabei viele einzelne Personen, die in die Idee investieren und den ersten finanziellen Anschub geben. „Dieser Gedanke ist während einer Beratung entstanden“, erläutert Marcus Rohde von hannoverimpuls. Gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Löhr von der Wirtschaftsförderung Region Hannover begleitet er Alberts Idee. „Crowdfunding ist Teil einer modernen Gründungsphilosophie und eine innovative Methode, mit der die Akzeptanz neuartiger Ideen und Projekte getestet beziehungsweise eine Vor- finanzierung erreicht werden kann.“ Gut 89 Prozent der Firmen in der Region Hannover sind Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unternehmensberatung in Krisensituationen oder bei der Unternehmensnachfolge können sich die wenigsten leisten. Auch diese Betriebe werden professionell unterstützt – das Angebot im Haus der Wirtschaftsförderung ist kostenfrei und neutral. Suche nach einem Standort Michael Albert ist von dieser Dienstleistung komplett begeistert. „Ich kann diese Unterstützung uneingeschränkt empfehlen.“ Noch ist er in Hannover auf der Suche nach einem geeigneten Ladenlokal für „LoLa“. Sein Berater Löhr ist sich sicher: „Das wird klappen. Die Idee ist zündend und hat uns sehr überzeugt.“ n Kontakt: Wirtschaftsförderung Region Hannover, www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de, E-Mail: [email protected], Telefon (0511) 616-23354, Haus der Wirtschaftsförderung, Vahrenwalder Straße 7. Zurück in den Job? Team coacht Frauen Koordinierungsstelle Frau und Beruf unterstützt Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf Von Anja Freyer N ach der Familienzeit zurück in den Job – ob lange Berufsunterbrechung oder flotter Wiedereinstieg, für viele Frauen ist die Rückkehr in den Beruf schwierig. Der Bruch in der beruflichen Biografie bremst bei der Suche nach einer geeigneten Arbeitsstelle, mit der sich berufliche Ambitionen vereinbaren lassen. Wo liegen die eigenen Stärken und Kompetenzen, wie gelingt eine Neuorientierung, wer ist der richtige Arbeitgeber? Unterstützung bei all diesen Fragen erfahren Berufsrückkehrerinnen von der Koordinierungsstelle Frau und Beruf der Region Hannover. Dieser Service begleitet Frauen – und auch Männer – beim Wiedereinstieg, gibt Impulse für die Karrierepla- nung oder Neuorientierung. „Es gibt nicht die typische Berufsrückkehrerin“, weiß Christiane Finner, Leiterin der Koordinierungsstelle. „Die Fragestellungen der Frauen sind sehr unterschiedlich. Manche sind lange raus aus ihrem Beruf, andere werden durch einen Ortswechsel zum Wechsel der Arbeitsstelle gezwungen, bei vielen haben sich Werte verschoben und eine neue Perspektive wird gesucht.“ Die Beratung – kostenlos und vertraulich – soll den Frauen bei den ersten Schritten helfen; oft reicht ein Gespräch nicht aus und ein längeres Coaching ist gefragt. Auch da steht die Koordinierungsstelle mit einem guten Netzwerk und Weiterbildungsangeboten zur Seite. „Wir sind sehr gut vernetzt, haben durch den Überbetrieblichen Verbund gute Kontakte zu Unternehmen und Verbänden, die sich besonders für die Vereinbarkeit engagieren“, sagt Finner. Angesiedelt im Haus der Wirtschaftsförderung der Region Hannover ist die Nähe zum Arbeitsmarkt spürbar und erleichtert Frauen den Einstieg. „Berufsrückkehrerinnen haben viele Kompetenzen, die noch nicht von allen Arbeitsmarktakteuren erkannt werden“, erklärt die Leiterin. Diese Stärken arbeiten die Expertinnen und Experten gemeinsam mit den Frauen heraus, füllen die Lücken in ihren Erwerbsbiografien, gehen mit ihnen kreativ auf Jobsuche. n Kontakt: Koordinierungsstelle Frau und Beruf, E-Mail frauundberuf@ region-hannover.de, Telefon (0511) 616-23542; Informationen unter www.frau-und-beruf.de. Christiane Finner, Leiterin der Koordinierungsstelle Frau und Beruf, berät Wiedereinsteigerinnen. Foto: Behrens resh Breeze ist ein kleines Unternehmen in der Wedemark, rund 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln und produzieren Ultraleichtfluggeräte. „Eigentlich sind wir gar kein typischer Ausbildungsbetrieb“, sagt Entwicklungsleiter Dr. Stefan Wode. Doch dank Jürgen Hansen von der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover bildet Fresh Breeze seit Sommer dieses Jahres einen Fachlageristen und einen Industriemechaniker aus – und gibt damit den Azubis Björn Jahnke und Nils Knudsen eine Berufsperspektive. „Ohne Jürgen Hansen hätten wir als Betrieb die Formalien und Hürden gar nicht gemeistert“, stellt Wode klar. Dies ist ein Anliegen des Programms „EXAM – Externes Ausbildungsman a g e m e n t “, das Hansen betreut: Vorbehalte sollen in Beratungsgesprächen abgebaut werden. Denn Jürgen Hansen, oft trauen Wirtschaftssich kleine förderung Region und mittel- Hannover ständische Unternehmen nicht ans Ausbilden heran, weiß Hansen. Das liege etwa an ihrer hohen Spezialisierung auf ein Nischenprodukt, an fehlenden Informationen oder schlicht am Zeitmangel, um sich um die erforderlichen Formalien zu kümmern. Diese Unternehmen sollen ermutigt werden, Azubis einzustellen. „Denn gerade sie sind auf besonders qualifizierten Nachwuchs angewiesen“, betont Hansen. Ausbildung sei für den Betrieb die beste Möglichkeit, besonders leistungsfähige und motivierte Fachkräfte zu gewinnen, da selbst ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die spezifischen Belange des Betriebs am besten kennen, so Hansen. Hansen besucht Betriebe vor Ort, informiert kostenlos und unverbindlich über Ausbildungsberufe und geht im Dialog mit dem Unternehmen verschiedenen Fragen nach: In welchem Beruf kann der Betrieb ausbilden? Was für Anforderungen sollte ein Azubi mitbringen? Wie können geeignete Bewerberinnen und Bewerber gefunden werden? Auch bei formalen Schritten, wie der Zulassung als Ausbildungsbetrieb bei den Kammern, unterstützt das EXAMTeam. Ein weiterer Baustein des Programms sind die AusbilderFrühstücke: zwanglose Treffen von Betriebsangehörigen, die sich über die Lehre austauschen können. Fachleute halten Referate zu aktuellen Themen wie Fördermöglichkeiten oder Schülerpraktika. EXAM richtet sich sowohl an junge Betriebe, die noch keine Ausbildungserfahrung haben, als auch an solche, die in einem neuen Berufsfeld ausbilden wollen. isa n Kontakt: Beschäftigungsförderung Region Hannover, E-Mail: juergen.hansen@region-hannover. de, Telefon (0511) 616-23521. 6 Wirtschaft in der Region gewerbefläche Brachflächen nutzbar machen RegionsJournal Nähe zur Autobahn ist wichtig Gewerbeimmobilien mit guter Anbindung stark nachgefragt – Mehr Logistikflächen schaffen Standort finden R und 230 Hektar ehemalige Industrie- und Gewerbefläche liegen in der Region Hannover im Dornröschenschlaf. Die Nachfrage nach Grundstücken ist aber andererseits ungebrochen hoch. Welche Hindernisse – baufällige Fabrik- oder Bürogebäude, eine suboptimale Verkehrsanbindung oder Altlasten im Boden – stehen einer Wiedernutzung dieser Gewerbeflächen im Weg? Und wie können diese Flächen trotzdem reaktiviert werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Projektgruppe „Revitalisierung von Gewerbebrachen“ der Region Hannover. Von insgesamt 38 verwaisten Standorten haben die Expertinnen und Experten sechs als Pilotprojekte ausgewählt, um ihnen neues Leben einzuhauchen: das Vorwerk-Gelände in Gehrden, wo bis Mitte der 80er Jahre Teppiche produziert wurden, die Färberei Bode in Isernhagen, das Hüttengelände in Neustadt am Rübenberge, das Kali-Werk Riedel in Uetze-Hänigsen, die Polizeischule in der Wennigser Mark und das VION-Gelände in Wunstorf, wo noch bis 2014 TiefkühlFertigkost produziert wurde. „Wir sind derzeit in Gesprächen mit den Kommunen, welche Möglichkeiten der Nachnutzung für diese Flächen gesehen werden. Dabei sollen auch die Interessen der meist privaten Eigentümer berücksichtigt werden“, sagt Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover. Für bis zu drei der Projekte sollen noch in diesem Jahr, spätestens Anfang des nächsten Jahres, Gutachten und konkrete Planungskonzepte vorgelegt werden. Es sind vielfältige Nutzungen denkbar, etwa Baugebiete für Ein- oder Mehrfamilienhäuser, aber auch Gewerbegebiete für Logistik- oder Handwerksbetriebe oder für den Einzelhandel. „Bei Erfolg soll die Förderung in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, um den Flächenverbrauch stärker auf die meistens gut erschlossenen Brachen in den Innenstädten zu lenken, statt noch freie Landschaft zu bebauen“, betont Alexander Skubowius, Leiter des Fachbereichs Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover.isa S ie suchen einen passenden Standort, um ein Geschäft zu eröffnen oder eine Firma anzusiedeln? Die Fachleute im Team Wirtschaftsförderung der Region Hannover sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der lokalen Wirtschaftsförderungen beraten Unternehmen bei der Suche nach maßgeschneiderten Gewerbeflächen. Im Portal www.gewerbeimmobilien.region-hannover.de werden verfügbare Immobilien und Gewerbeflächen aufgelistet. „Hier finden Interessierte den perfekten Ort, vom Grundstück über die Produktions- oder Werkhalle, Büroflächen oder Praxisräume“, sagt Dr. Claudius Schiller, Teamleiter Wirtschaftsförderung Region Hannover. „Und sollte auf Anhieb nichts Passendes dabei sein, gehen wir intensiv auf die Suche.“ Vermitteln Gewerbeflächen: Heike Reupke (v. l.), Astrid Drotschmann und Dr. Claudius Schiller von der Wirtschaftsförderung stehen vor einem Bürohaus am Kugelfangtrift – auch dort werden Mietflächen in der Gewerbeimmobliendatenbank gelistet. Foto: Akbaba Von Isabella Teetz-Knorr W as macht einen Standort für eine Firma attraktiv? Warum eröffnet ein Baumarkt lieber hier als dort? Und wie sieht der perfekte Platz für ein neues Logistikunternehmen aus? Die Expertinnen und Experten der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover analysieren jedes Jahr die Marktlage in punkto Gewerbeflächen. Denn damit sich in einer Region Unternehmen ansiedeln, die die Wirtschaftskraft stärken, bedarf es zuallererst attraktiver Standorte. Nachfrage und Angebot werden im so genannten Gewerbeflächenmonitoring detailliert erfasst und ausgewertet. Im vergangenen Jahr, so der Bericht 2015, ist die Nachfrage nach Gewerbeflächen in der Region Hannover zwar tig gelegenen Grundstücke sind jedoch nicht sofort vermarktungsfähig; nur 40,5 Hektar besitzen einen rechtskräftigen Bebauungsplan, sind erschlossen und gehören der Kommune. Mit ihrem Logistikflächenkonzept 2020 will die Region diesem Mangel entgegenwirken, um Hannover als Top-Logistikstandort zu erhalten und auszubauen (siehe unten). Ein Projekt: Die Stadt Wunstorf hat im Oktober 2015 gemeinsam mit der Hannover Region Grundstücksgesellschaft (HRG) eine Entwicklungsgesellschaft gegründet, die die Erschließung von Gewerbeflächen in Wunstorf-Süd zwischen Bahnlinie und Mittellandkanal vorantreibt. Rund drei Viertel des 120 Hektar großen Areals werden als sogenannter trimodaler Industrieund Logistikstandort mit Straßen-, Schienen- und Wasseranbindung ent- wickelt. In Wunstorf könnten so in den kommenden 15 Jahren mehrere Tausend neue Arbeitsplätze entstehen. 46,6 Hektar Fläche umgesetzt 2014 wurden in der Region Hannover insgesamt 46,6 Hektar Gewerbeflächen verkauft. Damit liegt der Flächenverbrauch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt: Seit Beginn der Erhebungen 1992 wurden jährlich rund 62 Hektar veräußert. In der Wedemark wurden im vergangenen Jahr mit 12,5 Hektar die meisten Gewerbeflächen an Unternehmen verkauft, gefolgt von der Landeshauptstadt Hannover (6,9 Hektar), Laatzen (5,7 Hektar) und Pattensen (4,1 Hektar). Wie im Vorjahr investierten drei Viertel der Unternehmen in kleine und mittlere Flächen mit einer Größe von bis zu 5.000 Quadratmetern. Über Wasser, Schiene, Straße und aus der Luft Hannover als Top-Logistikstandort profitiert von vielseitigen Transportwegen V Alexander Skubowius, Leiter der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung. Foto: Helbig/Hiltmann gestiegen – gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr betrug das Umsatzplus sogar 17 Prozent. Allerdings fehlen ausreichend erschlossene, sofort bebaubare Flächen mit direkter Autobahnanbindung: „Wie schon im Vorjahr hat der Mangel kurzfristig verfügbarer großer Logistikflächen den Flächenumsatz gebremst. Manche Anfragen konnten deshalb nicht bedient werden“, sagt Dr. Claudius Schiller, Leiter des Teams Wirtschaftsförderung. Grundstücke, die maximal zwei Kilometer von der Autobahn entfernt liegen, hatten nur noch einen Anteil von 9,5 Prozent am Gesamtumsatz. Insgesamt sind in der Region Hannover rund 860 Hektar Gewerbeflächen in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen aufgelistet. 46 Prozent dieser Areale liegen in unmittelbarer Nähe zur Autobahn. Die meisten dieser verkehrsgüns- n Kontakt über E-Mail: [email protected]. Ansprechpartnerinnen: Astrid Drotschmann, Telefon (0511) 616-23307 und Heike Reupke, Telefon (0511) 616-23289. on DHL über Volkswagen bis zu Kaufland – Millionen Waren werden von Hannover aus in alle Welt verschickt. Mehr als 80 neue Projekte in der Logistikbranche seit 2003, 260 Hektar Logistikflächenumsatz, 1,3 Milliarden Euro Investitionsvolumen in Logistikflächen und -immobilien – die Zahlen belegen: Die Region Hannover hat sich zum Top-Logistikstandort entwickelt. „Ihre zentrale Lage, hervorragende Infrastrukturen und sehr gut angebundene Gewerbeflächen machen die Region Hannover zu einem exzellenten Standort für Logistikunternehmen“, betont Michael Krantz, der bei der Region für die Standortentwicklung Logistik zuständig ist. „Mehr als 7.800 neue Arbeitsplätze sind seit 2003 im Logistiksektor entstanden, in dem mittlerweile insgesamt mehr als 54.000 Menschen arbeiten“, so Krantz. Was Hannover für Logistikunternehmen so attraktiv macht, ist zum einen die zentrale Lage im Schnittpunkt zu den norddeutschen Seehäfen und zum anderen das vielseitige Transportwegenetz: vier Bundesautobahnen, der Mittellandkanal, vier Binnenhäfen, ein internationaler Flughafen und ein Schienennetz, das die Region sowohl mit dem Rhein-Ruhr-Gebiet und Berlin als auch mit Hamburg und München verbindet. isa Tipp: Zwei Broschüren stellen die regionale Logistikbranche vor. Als PDF zum Download auf der Seite: www. wirtschaftsfoerderung-hannover.de, Suchwort: Logistik Stapelweise Waren: Viele Unternehmen aus der Region Hannover versenden ihre Produkte in alle Welt. Foto: Bach RegionsJournal 7 Wirtschaft in der Region Weltmarktführer bereichern die Region: drei Unternehmen im Porträt wagner group Brandschutz für Daten, Bücher und Fritten von isabella Teetz-Knorr E in Feuer frisst alles: Millionen Bücher in der British Library, darunter Notizen von Leonardo da Vinci, Millionen Daten namhafter Unternehmen, Millionen Packungen Tiefkühlware von Fritten bis Torten – all das kann binnen weniger Stunden vernichtet werden. All das schützen Brandschutzanlagen der Wagner Group mit Stammsitz in Langenhagen. Stickstoffflaschen: Objekte im firmeneigenen Ausstellungsbereich. 75 Millionen Euro Umsatz Vor fast 40 Jahren, 1976, gründete Werner Wagner nach seinem Studium ein Ingenieursbüro, wo er Sicherheitstechnik für Rechenzentren entwickelte. Ein Brand bei einem Kunden brachte ihn auf die Idee, auch auf dem Gebiet Brandschutz aktiv zu werden. Heute führt Werner Wagner mit seinem Sohn Torsten ein weltweit agierendes Unternehmen, als Markt- und Technologieführer für vorbeugenden anlagentechnischen Brandschutz. Neun deutsche und neun weltweite Standorte, 75 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2014/2015, rund 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Die aktuellen Zahlen belegen, dass das Familienunternehmen mit seinen Innovationen auf den Gebieten Brandvermeidung, -erkennung und -bekämpfung Erfolg hat. Von der Deutschen Bahn über die Hannover Messe und bis zu BMW, Dr. Oetker und dem Niedersächsischen Landtag – wichtige Unternehmen verschiedener Branchen setzen auf cleveren Brandschutz. „Unsere Kunden haben einen erhöh- geschlossen – ein Brandschutzsystem für das weltweit größte Tiefkühlhochregallager“, erzählt Sassen, die Kunden gern im firmeneigenen Showroom, einem Ausstellungsbereich mit multimedialen Objekten, die Leistungen des Unternehmens näherbringt. Doch bis eine Anlage in Betrieb geht, ist es ein weiter Weg: Die Ingenieure entwickeln Systeme, die auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zugeschnitten sind. Im Testlabor werden diese unter realen Bedingungen geprüft. Intelligente Rauchmelder Innovationen zur Brandvermeidung: Unternehmenssprecherin Astrid Sassen in der „Wagner World“. ten Sicherheitsanspruch“, betont Unternehmenssprecherin Astrid Sassen. Museen, Bibliotheken und Archive lassen wertvolle Dokumente schützen, Rechenzentren wichtige Daten, Logistikzentren riesige Warenbestände. „Am besten ist es, wenn ein Feuer gar nicht erst ausbricht“, bringt Astrid Sassen die Wagner-Philosophie auf den Punkt. Brandvermeidung statt Schadensregulierung. 1998 führte der Brandschutzexperte seine Weltneuheit ein: eine Technologie zur Brandvermeidung. Die Anlage Fotos: Junker (2) führt Stickstoff in den zu schützenden Raum ein und senkt damit das Sauerstoffniveau so weit ab, dass dort kein Feuer entstehen beziehungsweise sich ausbreiten kann. „Gerade haben wir unser erstes großes Projekt in den USA ab- Zum Kerngeschäft gehört die Produktion von intelligenten Rauchmeldern, die die Luft – etwa in Rechenzentren und Archiven – ansaugen, prüfen und binnen Sekunden einen Kabelbrand anzeigen. Die neueste Entwicklung soll 2016 auf den Markt kommen: Das Gerät kann Zigarettenqualm und Theaternebel von echtem Brandrauch unterscheiden. edc hacon Von der ersten Schallplatte zum Logistikexperten Innovativer Software-Spezialist: Vom Kursbuch zur App Von Isabella Teetz-Knorr R egale bis zur Decke, rund 19 Meter hoch, eine Art Kran pickt stetig Pakete heraus, über kilometerlange Förderbänder werden sie zu Sammelplätzen transportiert – Indien, Neuseeland, Malaysia steht auf Schildern. Schnell wird in den großen Hallen im Innern des EDCKosmos an der Emil-Berliner-Straße in Langenhagen klar: Von hier aus werden Millionen Waren in die ganze Welt verschickt – teils voll automatisiert, werktags rund um die Uhr. Heute entpuppt sich EDC als Logistikunternehmen mit einer breit gefächerten Produktpalette – rund 13 Millionen Auftragspositionen versendet EDC pro Jahr. Die Unternehmensgeschichte startete 1898 mit einer Sensation: der Erfindung der Schallplatte. „Wir haben bei EDC vier Weltpremieren gefeiert“, sagt Martin Joswig, Logistics Sales Manager: „Hier wurden weltweilt die ersten Schellackplatten, die ersten Kassetten, die ersten CDs und die ersten DVDs in Massenproduktion gefertigt.“ Noch heute gehört die Produktion von CDs und DVDs zum Kerngeschäft des Musik- und Entertainmentspezialisten, der zeitweise unter dem Namen Universal Music Group agierte und heute mit dem Konzern eng zusammenarbeitet. Pop- Von susanna bauch S Kilometerlange Förderbänder transportieren Pakete. Größen wie Madonna, Lady Gaga und Bon Jovi lassen in Langenhagen ihre Songs auf CD brennen. EDC gehört zu den größten europäischen CD-Produktionswerken. Aber: „Wir sind ein Unternehmen im Wandel“, betont Joswig. Um konkurrenzfähig zu bleiben, weil immer mehr Musik im Internet gehandelt wird ohne auf CDs zu landen, hat EDC neue Wege beschritten. Etwa mit der Kontraktlogistik: EDC übernimmt für andere Firmen den gesamten Vertrieb. Weite- Foto: Junker res Standbein: die Herstellung von Kunststoffbauteilen aus Spritzguss – etwa Automobilteile und CDHüllen – und E-Zigaretten. Mit dem jüngsten Startup kehrt das Unternehmen, das rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurück: „Seit kurzem produzieren wir wieder Schallplatten“, sagt Joswig und greift eine Vinylplatte aus einem Lagerfach – startklar, um in die weite Welt verschickt zu werden. oftware für Verkehr, Transport und Logistik – das sind die Kernthemen, auf die sich HaCon seit mehr als 30 Jahren konzentriert. Mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Informatik und Verkehrsplanung ist HaCon zum führenden Software-Spezialisten in Europa für Planungs- und Informationssysteme gewachsen. Neben seinem Hauptsitz im Podbi-Park in Hannover hat HaCon Büros in Berlin, Paris und London. Gegründet wurde das Unternehmen 1984 von drei jungen Ingenieuren, die damit den Schritt von der Uni in die Selbstständigkeit unternahmen. Seit 2005 führen Michael Frankenberg, Werner Sommerfeld und Peter Talke die Firma. „Der DB Navigator, die Fahrplanauskunfts-App der Deutschen Bahn, ist in Deutschland wohl unser bekanntestes Erfolgsprodukt“, sagt Sprecherin Leonie Segermann. Das System dahinter heißt HAFAS und sorgt dafür, dass Millionen Fahrgäste in über 25 Ländern informiert sind. Mehr als 90 Millionen Routenberechnungen täglich verknüpfen öffentliche und private Verkehrsmittel und stellen Transportketten bereit – mit Bus, Bahn, Fähre und sogar im Flugverkehr. Geschäftsführer: Michael Frankenberg (v. l.), Peter Talke und Werner Sommerfeld. Foto: HaCon Als HaCon der Bahn die digitale Fahrplanauskunft erstmals vorstellte, war man dort an das Kursbuch gewöhnt, einen Wälzer aus Papier – und daher skeptisch. „Die konnten sich einfach nicht vorstellen, dass ein Algorithmus das kann – auf einer Diskette im PC“, sagt Frankenberg. Aber das Ergebnis überzeugte, HaCon kam mit der Bahn ins Geschäft. Im Sommer dieses Jahres konnte sich HaCon über eine Ehrung aus den USA freuen: Das Massachusetts Institute of Technology hat HaCon in seine Liste der „50 Smartest Companies 2015“ gewählt. „Neben namhaften USUnternehmen wie Apple und Google ist HaCon eine von nur sieben europäischen Firmen, die auf diese Weise geehrt wurden“, so Segermann. 8 Wirtschaft in der Region RegionsJournal RegionsJournal 9 Wirtschaft in der Region Moderne Tante-Emma-Läden boomen in den Dörfern Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner engagieren sich für eine gute Nahversorgung vor Ort und gründen neue Läden Wenn der letzte Laden im Ort schließt, droht das Leben im Dorf trostloser zu werden. Viele Bürgerinnen und Bürger haben in jüngster Vergangenheit die Zukunft ih- Rethmar: „Unser Dorfladen“ – ein Supermarkt Früher und heute: Im neuen DorfSupermarkt hängen Fotos von einem historischen Rethmarer Dorfladen. uf den ersten Blick wirkt „Unser A Dorfladen“ in Sehnde-Rethmar wie ein ganz normaler Supermarkt. Es gibt Frischetheken, bekannte Markenprodukte und moderne Registrierkassen. Doch hinter dem modernen Laden steht keine bekannte Kette. „Für die ist der Ort mit seiner Einwohnerzahl zu klein“, weiß Geschäftsführer FriedrichWilhelm Haarstrich. Er hat früher selber als Leiter der Marketingabteilung einer großen Lebensmittelkette gearbeitet und kennt das Geschäft. Gemeinsam mit einem lokalen Bauunternehmer beschloss er dennoch, es in Rethmar zu versuchen – mit einem innovativen Konzept. „Ein wesentlicher Antrieb war, die Wohnqualität in Rethmar durch einen Nahversorger zu erhalten“, erklärt Haarstrich. Aus seiner Sicht ist der langfristige Betrieb eines Dorfladens nur möglich, wenn drei Punkte stimmen: Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner müssen den ganzen Laden wollen und nicht nur Produkte kaufen, die sie woanders vergessen haben. Das Angebot muss auf die realen Bedürfnisse ausgerichtet sein; schlussendlich muss sich das Gesamtpaket auch kaufmännisch als machbar erweisen. „Es funktioniert nur, weil die Kunden es honorieren. Das heißt sie zahlen auch mal fünf oder zehn Cent mehr, anstatt sich ins Auto zu setzen“, sagt Haarstrich. Inzwischen entdecken auch die Großen das Potenzial der kleinen Fläche: Branchenriesen experimentieren nun mit Klein-Ketten, die dem Rethmarer Modell ähneln. Form: GmbH Adresse: Hauptstraße 14, 31319 Sehnde-Rethmar Der Dorf-Supermarkt in Rethmar. rer Dörfer selbst in die Hand genommen und kleine Läden neu gegründet oder mit Einfallsreichtum alte Tante-Emma-Läden erhalten. Ob mit integriertem Café, als Ort für Kulturveranstaltungen, mit Bioprodukten oder als Frischmarkt mit Vollsortiment – die Ideen und Konzepte sind so unterschiedlich wie die Ortschaften. Aber sie haben eines gemeinsam: Sie funktionieren und beleben die Dörfer in der Region Hannover. Ein Report von Mario Moers (Texte und Bilder). „Dorfladen Bolzum“ – ein Vorbild für andere „Ihr Frischmarkt Pagel“ in Resse – das volle Sortiment Minuten dauert es für die Smitechs Bolzumerinnen und Bolzumer, dem Auto bis zum nächsten Su- holten sich die 2.600 EinZdesuerst wohnerinnen und Einwohner Dörfchens Resse ihre Arztpraxis permarkt in Sehnde zu fahren. Für die Meisten ist das kein Problem. Und dennoch begrüßten vor zwei Jahren 89 Prozent der Bolzumer den Vorschlag einer Bürgerinitiative, einen eigenen Dorfladen aufzubauen. Auch den mobilen und jungen Bolzumern war ihr Dorf zu trostlos geworden, ganz ohne Treffpunkt und Einkaufsmöglichkeit. 2012 hatte der letzte Bäcker geschossen. Nachdem feststand, dass eine überwiegende Mehrheit hinter dem eigenen Laden stehen würde, holten sich die Initiatoren professionelle Beratung. Die Region Hannover bezuschusste einen Unternehmensberater, der den Bolzumern empfahl, eine „UG & Still“ zu gründen, auch als „Bürgergemeinschaft“ bekannt. Die Wahl der Gesellschaftsform sei eine wichtige Entscheidung bei der Gründung eines Dorfladens. „Niemand von uns hatte Erfahrungen in so etwas“, erinnert sich Mitgründerin Frauke Lehrke. Bei der anschließenden Finanzierung halfen die Stadt Sehnde, die Region und 210 Anteilszeichnerinnen und -zeichner. 3.000 Euro haben die jeweils in ihren Laden investiert. Im Frühjahr wurde er eröffnet – und ist von einem städtischen Bioladen kaum zu unterscheiden. „Der Begriff Dorfladen ist in unserem Fall eigentlich irreführend. Wir führen 25.000 Produkte“, zurück, dann den Supermarkt. 2006 gründeten sie dazu den Verein „Bürger für Resse“. In Kooperation mit der Gemeinde Wedemark kauften sie zuerst ein altes Sparkassengebäude und schufen dort Platz für zwei dringend benötigte Hausarztpraxen. Dann Altenhagenerinnen und Altenhagener für jeden Einkauf ins Auto oder den Bus steigen. Kulturveranstaltungen fanden in dem Springer Ortsteil nur noch selten statt. Das Dorf drohte zu veröden. „Aber es gab eine intakte Dorfgemeinschaft und ein reges Vereinsleben“, sagt Andreas Baenisch. Der pensionierte Kriminalbeamte und über 900 Dorfbewohner beschlossen daher 2013, das Schicksal ihres Dorfes selbst in die Hand zunehmen. Sie gründeten eine Genossenschaft und kauften das alte Schulhaus. Dort richteten sie das „DorfKulturErbe“ ein: einen kleinen Laden mit angeschlossenem Café. In den Abendstunden verwandelt sich der Laden in die „Dorf- und Kultur-Kneipe“. „Wir sind einen ganz Form: Genossenschaft & Privat (Betrieb) Adresse: Altes Dorf 15, 30900 Wedemark-Resse 1925 gibt es in Benthe den SFußeeitDorfladen. Das idyllisch am des Benther Bergs gelegene Der Dorfladen dient auch dem Austausch von Neuigkeiten. sagt Lehrke. Es gibt einen integrierten Bäcker, Tiefkühltheken und ein Café. Das im ländlichen Stil gehaltene Interieur hat das Ladengründungsteam zum großen Teil selber zusammenge- hämmert. „Heute sind alle stolz, dass sie den Laden selber mit aufgebaut haben“, glaubt Lehrke. Der Dorfladen in Bolzum bekommt inzwischen häufig Besuch aus anderen Dörfern, die sich Anregungen holen. Form: UG & Still (Bürgergemeinschaft) Adresse: Marktstraße 14, 31319 Sehnde-Bolzum Mariensee plant einen Laden – „Ein Wettlauf gegen die Zeit“ eigenen Weg gegangen, ohne Berater und Zuschüsse“, sagt Baenisch. Viele helfen im laufenden Betrieb ehrenamtlich mit, etwa als Verkäuferinnen oder Verkäufer. Inzwischen haben die Genossenschaftler zwei Mitarbeiterinnen in Teilzeit und vier 450-EuroKräfte angestellt. Einmal die Woche wird neue Ware aus einem Supermarkt besorgt. Viele Produkte stammen aber auch aus dem Umland: Honig aus Bad Münder oder Eierlikör aus Bredenbeck. Im Lebensmittelbereich deckt das kleine Sortiment alles Notwendige ab, die Auswahl ist bewusst übersichtlich gehalten. „Bei uns gibt es auch Cornflakes zu kaufen, aber eben nur eine Sorte“, sagt Baenisch. Form: Genossenschaft Adresse: Spiegelberger Str. 2, 31832 Springe-Altenhagen Die Auswahl ist überschaubar. Der Dorfladen will nicht mit den großen Supermärkten konkurrieren, sondern vor allem auch ein Treffpunkt sein. blaue Holzhäuschen ist ein Relikt aus einer anderen Zeit. Vor drei Jahren musste der Vorbesitzer, ein Enkel des Gründers, erkennen, dass sich der Tante-Emma-Laden seiner Großeltern nicht mehr trug. Um den Laden zu retten, änderte er das Sortiment. Zuerst versuchte er es mit Feinkost, dann mit Günstig-Lebensmitteln. Beides scheiterte. Der Kaufmann beschloss zu verkaufen. „Alleine mit Lebensmitteln kann ein Dorfladen heute nicht mehr überleben“, ist die neue Besitzerin Sabine DeVos sicher. Die ehemalige Angestellte in einem Bioladen vollzog einen radikalen Kurswechsel. Mit viel Liebe und noch mehr Arbeit setzte sie ihre Vorstellung eines modernen Dorfladens um. Die Lebensmittel sind nun bio, Obst und Gemüse aus der Region. Es gibt ein gut sortiertes Weinregal und im vorderen Raum eine Postagentur. Die wichtigste Neuerung ist das integrierte Café. DeVos serviert hier leckeren Kaffee und Kuchen und täglich warme Küche. „Wir haben auch regelmäßig Ausstellungen, ein Kulturprogramm und Weinproben“, erklärt sie. Sechs Tage die Woche steht die Zugezogene selbst im Laden. Die meisten Kundinnen und Kunden kennt sie inzwischen beim Namen. Auch diese persönliche Nähe trägt dazu bei, dass Benthes Dorfladen weiterexistiert. Angepasst an die Bedürfnisse „Wir wollen Initiativen vor Ort unterstützen“ Genossenschaft ermöglichte ihm den Neuanfang. Im November 2009 öffnete Pagels „Frischmarkt“. „Ein Dorf holt sich den Supermarkt zurück“, titelte die Lokalzeitung und die Grundstückspreise im Ort sind gestiegen. „Mein Lädchen“ in Benthe – radikaler Kurswechsel „DorfKulturErbe“ in Altenhagen – dem Dorf eine Zukunft geben or fünf Jahren schloss die letzte V Gaststätte, ein Jahr darauf der Metzger. Seitdem müssen die 1.250 machten sie sich daran, den von der Schließung bedrohten letzten Kaufladen zu retten. Der Verein gründet eine Genossenschaft, die für 3.000 Euro Anteile für den Bau eines Supermarkts verkaufte. „Am Abend des ersten Treffens hatten wir gleich 300.000 Euro zusammen“, sagt Torsten Pagel, der kurz davor war, sein altes Lebensmittelgeschäft aufzugeben. Die interview Mit Café: Frischmarkt Pagel in Resse. Lenthe: Dorfladen ist in Planung o genau der Dorfladen in W Lenthe irgendwann stehen soll, will der Ortsbürgermeister Sabine DeVos hat den ehemaligen Tante-Emma-Laden vor dem Aus gerettet – mit Café, Bioprodukten und Kultur. der modernen Dorfbewohnerinnen und -bewohner, aber mit dem Charme der alten Zeit. Form: Privat Adresse: Am Steinweg 18, 30952 Ronnenberg-Benthe noch nicht verraten. „Wir haben zwei Objekte im Auge“, so viel sagt Jürgen Ermerling. „Wir wollen nicht, dass die Idee bereits zerredet wird, bevor etwas spruchreif ist“, begründet er die Zurückhaltung. Seit gut einem Jahr beschäftigt sich der Ortsrat gemeinsam mit einem Arbeitskreis mit der Infrastruktur für die Gründung eines Dorfladens. Derzeit werten sie die Fragebögen aus, die an alle 450 Haushalte verteilt wurden. Dort können die Lenther einbringen, was für einen Laden sie sich wünschen. Unterdessen bereitet eine 24-köpfige Planungsgruppe die nächsten Schritte vor. „Wir stehen in gutem Kontakt mit dem Dorfladen in Bolzum“, erzählt Ermerling. Die Rahmenbedingungen der beiden Dörfer ähneln sich. Einen festen Zeitpunkt, wann der Dorfladen fertig sein soll, gibt es noch nicht. „Wir sind alles Ehrenamtliche. Also dauert es seine Zeit“, sagt er. Form: noch offen Adresse: zwei Standorte in der Auswahl „Frischmarkt Fuhrberg“ – auch Dorfläden können expandieren Probeverkauf im Sommer: Mit einem Obst-und Gemüsestand machten die Bürgerinnen und Bürger auf ihr Vorhaben aufmerksam. Foto: privat I m Sommer haben die Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Dorfladeninitiative in Neustadt-Mariensee bereits den Ernstfall geprobt. Mit einem Obst- und Gemüsestand warben sie im Ort für ihr Vorhaben. Inzwischen wird ihr Projekt, das eine Bürgerin vor einem Jahr erstmals dem Ortsrat vorschlug, immer konkreter. „Der harte Kern trifft sich alle 14 Tage“, erzählt Renate Baulain von der inzwischen gegründeten Genossenschaft. 150 Anteile haben sie bereits verkauft – 250 Euro das Stück. 300 sind das angestrebte Ziel. Davon wollen sie ihren Dorfladen bauen. „Vermutlich ist ein Neubau die geeignetste Lösung“, sagt Baulain. Aus Sicht der Genossenschaftler ist es ein „Lauf gegen die Zeit“: Der alte Bäckermeister droht in den Ruhestand zu gehen. Dann stünde es auch um den Fleischer, den letzten Laden im 1.200-Einwohnerort, nicht mehr gut. Form: UG & Still (Bürgergemeinschaft) Adresse: voraussichtlich Neubau – vier Standorte in der Diskussion. ass auch Dorfläden expandieren D können, zeigt der Frischmarkt in Burgwedel-Fuhrberg. Das kleine Einkaufszentrum am Ortsrand ist beinahe baugleich mit dem „Mutterbetrieb“ in Resse. Mit dem Frischmarkt in Fuhrberg eröffnete der Resser Frischmarkt-Besitzer Torsten Pagel 2012 quasi seine erste Filiale. Ähnlich wie am Stammsitz in Resse kaufte die Fuhrberger Bevölkerung ein Grundstück, das sie anschließend an einen privat geführten Nahversorger verpachtete. Die großen Ketten hatten dem 2.500-Seelen-Dorf zuvor bereits Absagen erteilt. Also griffen sie gerne auf das vorhandene Know-how des Geschäftsmannes aus dem Umland zurück. Bei der Ansiedlung eines Supermarkts verfuhren die Fuhrbergerinnen und Fuhrberger also nach dem Motto: Warum das Rad neu erfinden, wenn das Bewährte so nahe liegt? Kooperationen mit dem örtlichen Fußballverein, der Feuerwehr oder der Grundschule sorgen dafür, dass sich die Dorfbewohnerinnen und -bewohner weiterhin mit dem Laden identifizieren, für den sie lange gekämpft haben. „Wir verstehen uns als Mitglied der Dorfgemeinschaft“, sagt Marktleiter Frank Hoffmann. Form: GmbH & Co. KG Adresse: Mellendorfer Str. 36a, 30938 Burgwedel-Fuhrberg Martkleiter Frank Hoffmann im Frischmarkt in Fuhrberg. Herr Prof. Dr. Priebs, die Region Hannover unterstützt Dorfladen-Initiativen durch Beratungsangebote und Zuschüsse. Gibt es einen „Trend zum Dorfladen“? Von einem Trend zu sprechen wäre zu viel. Aber es gibt in der Region inzwischen mehrere gute Beispiele. Die Dorfbewohner erkennen, dass sie handeln müssen, bevor der letzte Treffpunkt, Lebensmittelladen oder Arzt verschwunden ist. Auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sieht man die Notwendigkeit, altersgerechte Strukturen zu schaffen. Für die Supermarktketten sind allerdings viele Dörfer Prof. Dr. Axel zu klein. Insofern Priebs, Dezernent braucht man zi- für Umwelt, Plavilgesellschaftliche nen und Bauen Akteure, also Bürgerinnen und Bürger, die das selbst in die Hand nehmen. Wir beobachten diese Experimente daher mit viel Interesse und Sympathie. Gibt es nicht überall genügend Supermärkte? In der Region Hannover gibt es tatsächlich keine Orte, die – zumindest für mobile Gruppen – völlig abgeschnitten sind. Allerdings spielt bei den Dorfläden neben der Nahversorgung mit Lebensmitteln der Treffpunkt-Charakter eine wesentliche Rolle. Dieser Punkt ist fast genauso wichtig wie die materielle Versorgung. Deswegen haben solche Dorfläden „neuen Typs“ eigentlich immer ein Café oder etwas Ähnliches integriert. Sollte jedes Dorf darüber nachdenken, einen eigenen Laden auf die Beine zu stellen? Die Dorfläden sind eher ein ergänzendes Modell. Wir brauchen, besonders in den zentralen Orten, weiterhin einen leistungsfähigen konventionellen Einzelhandel, um die modernen Konsumbedürfnisse abzudecken. Aber in den ländlichen Gegenden sind Dorfläden ein Segen. Wenn es allerdings nur wenige Hundert Einwohnerinnen und Einwohner sind, wird es schwierig, die wirtschaftliche Tragfähigkeit zu sichern. Wie unterstützt die Region Dorfladengründungen? In Bolzum und Mariensee haben wir die Kosten für eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung mit 10.000 und 5.000 Euro bezuschusst. 2016 wollen wir eine neue Förderrichtlinie in die Regionsversammlung einbringen. Wir wissen, dass besonders der Start der Dorfladenprojekte schwierig ist. Deshalb haben wir in den beiden genannten Fällen die Finanzierung eines Wirtschaftsberaters gefördert, um den Projekten auf die Beine zu helfen. 10 RegionsJournal Volles Programm in der Region Hannover: 111 Tipps November Kleinkunstbühne daunstärs, Konrad-Adenauer-Str. 15, Langenhagen, 17 Uhr und 20.30 Uhr DO 26. NOVEMBER „Sushi“ Düsseldorfer Kom(m)mödchen KGS Mensa, Leinstr. 85, Neustadt a. Rbge., 20 Uhr „Endlich über 60!“ Kultur nach Feierabend: Anne Hill Paulmann-Casino, Quezinger Feld 2, Springe-Völksen, 17.30 Uhr Andy Fairweather Low & The Low Riders Blues Garage, Industriestr. 3–5, Isernhagen, 21 Uhr Tanzbarnacht Isernhagen: Tangokonzert und Milonga mit Cosae Mandinga aus Buenos Aires KulturKaffee Rautenkranz, Hauptstr. 68, Isernhagen, 20 Uhr „Unsere Lieder sind zu laut, um in Stille abzutauchen“ Mila Mar, Konzert & Videodreh Commedia Futura, Seilerstr. 15F, Hannover, 22.15 Uhr FR 27. NOVEMBER Winter-Märchen-Woche Schloss Marienburg, Marienberg 1, Pattensen, 27. bis 29. November, auch 4. bis 6. Dezember, Fr. 14 bis 19 Uhr, Sa. und So. 11 bis 19 Uhr SO 13. DEZEMBER Adventssingen der Chöre St. Alexandrikirche, Marktplatz 1, Springe-Eldagsen, 17 Uhr „Gottes Werk und Martins Beitrag“ Martin Zingsheim, Kabarett Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 20 Uhr The Soulmates & Kim Sanders Jazz- und Soulkonzert Jazz Club, Am Lindener Berge 15a, Hannover, 20.30 Uhr SA 28. NOVEMBER Advent auf Warneckes Hof: „Die schönste Einstimmung auf die Weihnachtszeit“ Kornbrennerei Warnecke, Deisterstr. 4, Wennigsen-Bredenbeck, 14 bis 20 Uhr „Außergewöhnliche Belastungen“ Stefan Waghubinger, Kabarett Kleinkunstbühne daunstärs, KonradAdenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr „Raureif Tour 2015“ Achim Reichel Live Gutshof Rethmar, Gutsstr. 16, Sehnde, 20 Uhr Zauber der Travestie StadtHaus Burgdorf, Sorgenser Str. 31, Burgdorf, 20 Uhr Roger Chapman & the Shortlist Blues Garage, Industriestr. 3–5, Isernhagen, 21 Uhr So 29. NOVEMBER Jazz Matinee mit Lutz Krajenski Schloss Landestrost, Schlossstr. 1, Neustadt a. Rbge., 11 Uhr im Rahmen der Ausstellung Schlosshandel, (siehe Seite 14) „Der Fischer und seine Frau“ Figurentheater Die Füchse Theatrio Figurentheaterhaus, Großer Kolonnenweg 5, Hannover, 11 Uhr und 16 Uhr 15 Jahre IFF Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter: Musik und Theaterprogramm Hochschule für Musik, Emmichplatz 1, Hannover, ab 14.30 Uhr MO 30. NOVEMBER „Der Letzte an der Bar“ Henning Wehland Filou – Die Kneipe, Bleichenstr. 9, Wunstorf-Steinhude, Einlass 17 Uhr „Duality“, Jonas Hellborg & Gerry Brown, Bass und Schlagzeug Jazz Club Hannover, Am Lindener Berge 38, Hannover, 20.30 Uhr Dezember MI 2. DEZEMBER Kirschekern & Compes: „Tri Tra Trullala – Kasperl Melchior Balthasar“ Krippenspiel für alle ab 6 Jahren Frank Roberscheuten Hiptett „The Life And Times Of Billie Holiday“ Sporthotel Fuchsbachtal, Bergstr. 54, Barsinghausen, 20 Uhr Jessy Martens und ihre Band wurden mit zwei German Blues Awards als „Beste Sängerin“ und „Beste Band“ ausgezeichnet. Foto: Leidig/Janfischermusic Geballte Ladung Rock, Blues und Soul Rockpreis-Gewinnerin Jessy Martens kommt nach Isernhagen S ie explodiert auf der Bühne wie eine Naturgewalt und haucht schon im nächsten Moment eine ergreifende Ballade ins Mikrophon: Jessy Martens unverwechselbare Stimme braucht Vergleiche mit Amy Winehouse, Janis Joplin oder Tina Turner nicht zu scheuen, denn sie hat längst ihren eigenen Stil gefunden. Mit Preisen überhäuft und von der Presse gefeiert, hat Jessy Martens nun inner- halb von nicht einmal zwei Jahren ihr drittes Band-Album vorgestellt. Am Freitag, 5. Februar, ist Jessy Martens mit ihrer Band zu Gast ab 21 Uhr in der Blues Garage in Isernhagen, Industriestraße 3–5 (Einlass ab 19 Uhr). Erst Ende 2010 formiert, haben sich Jessy Martens und ihre Band in kürzester Zeit an die Spitze der Rock- und Bluesszene gespielt. Der Gewinn des Deutschen Rockpreises 2012 als bes- te Rockband/beste Rocksängerin und der German Blues Awards 2012 als beste Bluesband/beste Bluessängerin sowie die Auszeichnung für ihre Songwriter-Premiere „Brand New Ride“ als bestes Bluesalbum des Jahres zeugen von der einstimmigen Begeisterung beim Publikum. n Mehr Informationen und Tickets unter www.bluesgarage-hannover.de. Veranstaltungszentrum Alter Krug, Hannoversche Str. 15a, Seelze, 14.30 Uhr Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 20 Uhr Marlene, Prinzenstr. 10, Hannover, 20 Uhr Wiener Sängerknaben Hannover Congress Centrum, Theodor-Heuss-Platz 1–3, Hannover, 20 Uhr Nikolausgala mit Marc Masconi und Anette Christ, Lieder & Texte Isernhagenhof, Hauptstr. 68, Isernhagen F.B., 20 Uhr DO 10. DEZEMBER Orchester Berggarten Unterhaltungsmusik im Big-Band-Sound Musikverein Berggarten, Otternhagener Str. 66, Neustadt a. Rbge., 20 Uhr „100 Jahre Comedy – klein & laut“ Hennes Bender und Roberto Capitoni Aula des Schulzentrums Langenhagen, Konrad-Adenauer-Str. 21–23, Langenhagen, 20 Uhr DO 3. DEZEMBER „Extrawurst ist aus“ Alfred Mittermeier, Politsatire Kleinkunstbühne daunstärs, KonradAdenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr FR 4. DEZEMBER „Wunderbar – es ist ja so“ Comedy mit Ingo Oschmann Gutshof Rethmar, Gutsstr. 16, Sehnde, 20 Uhr Lichterfest „Rund um Licht und Feuer“ Fußgängerzone, Marktstraße, Neustadt a. Rbge., 17 bis 21 Uhr „We’ll be out for Christmas“ Oli Poppe Trio, weihnachtlicher Jazz KulturKaffee Rautenkranz, Hauptstr. 68, Isernhagen, 20 Uhr SA 5. DEZEMBER Novus Quartett, Streichquartett Klostersaal, Klosteramthof 3, Wennigsen, 19.30 Uhr „Ich bin in der Brigitte“, C. Heiland Musik-Kabarett MI 16. DEZEMBER Blind Date, Überraschungsshow Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 20 Uhr DO 17. DEZEMBER Wolfgang Stutes „Marea“ Musik aus versch. Stilrichtungen Corvinus-Kapelle, Egestorfer Str. 27, Wennigsen, 17 Uhr „Nordic Chrismas – Glanz des Herzens“ Helene Blum, Weihnachtskonzert Bürgerhaus Bissendorf, Am Markt 1, Wedemark, 19.35 Uhr „Weihnacht in der Villa Stein“ Hörspiel-Lesung mit Jule Vollmer Stadtbibliothek, Rathausplatz 13, Garbsen, 19 Uhr „Rüden haben kurze Beine“ Tim Boltz, Literatur-Comedian Kleinkunstbühne daunstärs, Konrad-Adenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr „Der große Gatsby“ Schauspiel mit Ursula Buschhorn und Thorsten Nindel Kurt-Hirschfeld-Forum, Burgdorfer Str. 16, Lehrte, 19.30 Uhr Pohlmann Akustik-Pop Faust, Zur Bettfedernfabrik 3, Hannover, 20 Uhr SO 6. DEZEMBER „Imagine John – In Memory of John Lennon and The Beatles“ Muuh!-Theater, Egestorfer Str. 3, Barsinghausen, 20 Uhr „Das Böse ist verdammt gut drauf“ Thilo Seibel, Politisches Kabarett KulturKaffee Rautenkranz, Hauptstr. 68, Isernhagen, 20 Uhr Weihnachtliches Konzert Helios Kammerphilharmonie St. Paulus-Kirche, Mennegarten 2, Großburgwedel, 17 Uhr „Stan & Olli“, Stummfilm-Konzert mit Stephan Graf von Bothmer Kleinkunstbühne daunstärs, KonradAdenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr Russische Weihnacht mit dem Don Kosaken Chor Markuskirche, Lister Platz/OskarWinter-Straße, Hannover, 20 Uhr Vis-à-vis-Konzert mit dem Trio CATCH Schloss, Spittaplatz 5, Burgdorf, 17 Uhr FR 11. DEZEMBER „Feuerwasser“ Curse , Deutschrap Musikzentrum, Emil-Meyer-Str. 26, Hannover, 20 Uhr Chrunchy X-Mas Weihnachten für Randgruppen mit der Hebebühne Theater am Küchengarten, Am Küchengarten 3–5, Hannover, 18.30 Uhr, bis 13. Dezember Joy Message, Gospels & Spirituals Muuh!-Theater, Egestorfer Str. 3, Barsinghausen, 20 Uhr Afrikanischer Abend Märchenlesung, afrikanische Tänze und Lieder Konzertsaal Kalle, An der Feuerwache 3–5, Garbsen-Havelse, 18 Uhr Cruischkeen, Scottish & Irish Folk StadtHaus Burgdorf, Sorgenser Str. 31, Burgdorf, 20 Uhr DI 8. DEZEMBER „Classic meets Cuba“ Klazz Brothers & Cuba Percussion Pavillon Kulturzentrum, Lister Meile 4, Hannover, 20 Uhr Theater für Kinder – Die Bremer Stadtmusikanten Kurt-Hirschfeld-Forum, Burgdorfer Str. 16, Lehrte, 8.45 Uhr und 11 Uhr „Schön Kaputt Tour“ Sondaschule, Ska Punk Musikzentrum, Emil-Meyer-Str. 26, Hannover, 20 Uhr MI 9. DEZEMBER SA 12. DEZEMBER „Weihnachten nach Wunsch!“ Comedy-Company Impro-Show „Verschollen im Weihnachtsstollen“ Heinz Gröning, Comedy FR 18. DEZEMBER SA 19. DEZEMBER Central Park Band „Tribute to Simon & Garfunkel“ Muuh!-Theater, Egestorfer Str. 3, Barsinghausen, 20 Uhr SO 20. DEZEMBER „Zimtstern-Kabarett“ mit Daphne de Luxe und Lilo Wanders Kleinkunstbühne im Kräutergarten, Gottfried-Keller-Str. 28–30, Hannover, 20 Uhr „Die Knaller des Jahres“ Peter Vollmer & Gernot Volz, Kabarett Horster Harlekin Kleinkunstbühne, Andreaestr. 16, Garbsen – Auf der Horst, 20 Uhr 11 RegionsJournal und Termine von November bis Februar im Überblick DO 24. DEZEMBER Kleinkunstbühne daunstärs, KonradAdenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr Echo-Weihnachtskonzert: Blasorchester Langenhagen Theissenplatz, Walsroder Straße, Langenhagen, 17 Uhr FR 5. FEBRUAR Boreas Quartett Bremen Blockflötenkonzert Klostersaal, Klosteramthof 3, Wennigsen, 19.30 Uhr FR 25. DEZEMBER „Bagaluten Wiehnacht“, Torfrock Capitol, Schwarzer Bär 2, Hannover, 20 Uhr SA 6. FEBRUAR „Chuzpe“ Schauspiel mit Witz, Wärme und Verstand mit Ulrike Folkerts Forum IGS, Meyenfelder Str. 8–16, Garbsen, 19 Uhr SA 26. DEZEMBER Black Rosie, AC/DC Cover Band Alter Bahnhof Anderten, An der Bahn 2, Hannover, 20.30 Uhr „Companions-Tour“ Anne Haigis, Rock, Blues, Folk, Gospel Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 20 Uhr SO 27. DEZEMBER The Busters, Ska-Konzert 60er-Jahre Halle, Faustgelände, Zur Bettfedernfabrik 3, Hannover, 20 Uhr „Tod auf dem Nil“ Kriminalklassiker von Agatha Christie Gymnasium Neustadt, Gaußstr. 14, Neustadt, 20 Uhr DI 29. DEZEMBER „Feliz Navidad“ Capelle de la Torre, Adventskonzert St. Petri-Kirche, Küstergang 2, Burgwedel, 17 Uhr „Die vier Jahreszeiten“ Carmen Fuggiss (Sopran), Jonathan Seers (Klavier) KulturKaffee Rautenkranz, Hauptstr. 68, Isernhagen, 20 Uhr DO. 31. DEZEMBER Silvesterkonzert, Saxophon & Orgel Marktkirche Hannover, Hanns-Lilje-Platz, Hannover, 22 Uhr Januar SA 2. JANUAR Festliches Neujahrskonzert Johann-Strauss-Orchester Hannover Mareike Morr (Sopran), Patrick Vogel (Tenor) StadtHaus Burgdorf, Sorgenser Str. 31, Burgdorf, 20 Uhr SO 7. FEBRUAR Bereits mit fünf Jahren hat Noam Bar mit dem Gitarrespielen begonnen. Seitdem ist die Musik ihre Art sich auszudrücken. Foto: Noam Bar DO 11. FEBRUAR Kleine Frau mit starker Stimme Kultur im Schloss: Noam Bar & Friends beendet Veranstaltungsjahr N oam Bar ist ein Überraschungspaket: In der zierlichen Person steckt eine erstaunlich starke Stimme. Vor zwei Jahren kam Noam Bar aus Tel Aviv nach Hannover. Als Teenie begann sie, eigene Lieder zu komponieren und Texte zu schreiben – und seitdem ist Musik ihre Art, sich auszudrücken. Noam Bar & Friends – Daniel Geiser an der Trompete, Andreas von Kessinger am Cello, Kai Eggers an Klavier und Gitarre und Noam Bar mit Gitarre und Gesang – gastieren am Donnerstag, 17. Dezember, um 20 Uhr im Schloss Landestrost. Traditionsbewusster geht es bei ihnen zu: Die Unterbiberger Hofmusik pflegt eine unorthodoxe Kombination aus traditioneller Blasmusik mit Jazz und weltmusikalischen Einflüssen. Mit ihrem Weihnachtsprogramm „Stern über Biberg“ sind sie am Freitag, 11. Dezember, um 20 Uhr im Schloss Landestrost zu Gast. Neues Jahr – neue Kultur im Schloss: Be- reits am 7. Januar geht das Kulturprogramm im Schloss weiter mit einem satirischen Jahresrückblick vom Salon Herbert Royal (auch am 8. Januar). Auf die Freunde der Kultur im Schloss wartet auch 2016 wieder eine exklusive Mischung aus Jazz, Swing, Klassik und Folk – mit Highlights aus Amerika, Afrika oder der Türkei. MI 6. JANUAR Musical Night in Concert Stadttheater, Südstr. 8, Wunstorf, 20 Uhr DO 7. JANUAR Große Hannoversche Lachnacht: mit Ole Lehmann, HG Buzko, Lutz von Rosenberg Lipinsky, Vera Decker und Daniel Helfrich Pavillon Kulturzentrum, Lister Meile 4, Hannover, 20 Uhr FR 8. JANUAR „Cherchez la femme – Was Mann wissen muss“ Belle Melange, Musik, Show & Kabarett Uhu-Theater, Böhmerstr. 8, Hannover, 20 Uhr SA 9. JANUAR „Same procedure as every year“ Neujahrskonzert, TVE-Blasorchester Forum KGS Sehnde, Am Papenholz 11, Sehnde, Sa. und So., 16 Uhr „Restglühen“ Schauspiel mit Simone Mende und Martin Molitor Forum IGS, Meyenfelder Str. 8–16, Garbsen, 19 Uhr David & Götz, Showpianisten Theater am Spalterhals, Am Spalterhals 15, Barsinghausen, 20 Uhr SO 10. JANUAR Neujahrskonzert Johann-Strauss-Orchester Hannover Möbel Hesse, Robert-Hesse-Str. 3, Garbsen, 17 Uhr DI 12. JANUAR „Unbehandelt“: eine Paartherapie mit Musik von Amina Gusner Kurt-Hirschfeld-Forum, Burgdorfer Str. 16, Lehrte, 19.30 Uhr FR 15. JANUAR „Rating Akut“ Arnulf Rating, Kabarett Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 20 Uhr „Ein Mann – Ein Jahr – Ein Blick zurück“, Thilo Seibel, Kabarett KGS Mensa Neustadt, Leinstr. 85, Neustadt a. Rbge., 20 Uhr SA 16. JANUAR VIVA Malente – The American Way of Schlager Gymnasium Neustadt, Gaußstr. 14, Neustadt a. Rbge., 20 Uhr SO 17. JANUAR „Meine Seele ist noch unterwegs“ Johannes Kirchberg, Lesung Stadtbibliothek, Rathausplatz 13, Garbsen, 19.30 Uhr „Kopfsalat“ Matthias Brodowy, Musik-Kabarett Kleinkunstbühne daunstärs, Konrad-Adenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr „Ein Lied kann eine Krücke sein“ Irmgard Knef Musical Comedy mit Michael Heisig Uhu-Theater, Böhmerstr. 8, Hannover, 20 Uhr „Time“, Big Daddy Wilson & Band Blues Garage, Industriestr. 3–5, Isernhagen, 21 Uhr „Road Warriors“, Wishbone Ash Blues Garage, Industriestr. 3–5, Isernhagen, 21 Uhr „Mama“, MoTrip, Rap Musikzentrum, Emil-Meyer-Str. 26, Hannover, 20 Uhr SA 23. JANUAR Kris Pohlmann Band Blues Garage, Industriestr. 3–5, Isernhagen, 21 Uhr „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“, Theater für Kinder Aula Schulzentrum I, Planetenring 7, Garbsen, 9 Uhr und 10.30 Uhr Kabarett-Bundesliga: Anton Grübner vs. Johannes Flöck Theater am Küchengarten, Am Küchengarten 3–5, Hannover, 20 Uhr „Das Leben ist kein Ponyschlecken“ Mirja Boes & die Honkey Donkeys Pavillon Kulturzentrum, Lister Meile 4, Hannover, 20 Uhr „Die Klassiker“ Comedy mit Herrn Holm Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 20 Uhr „Gewöhnlich sein kann jeder“ Comedy mit Frank Fischer Kleinkunstbühne daunstärs, KonradAdenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr DO 21. JANUAR DO 18. FEBRUAR FR 19. FEBRUAR „Laos-Kambodscha“ Audiovisuelle Digitalshow Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 19.30 Uhr Brazzo Brazzone & The World Brass Ensemble Warenannahme, Faustgelände, Zur Bettfedernfabrik 3, Hannover, 20 Uhr Burgdorfer Schlosskonzert: Andrej Bielow (Violine) Schloss, Spittaplatz 5, Burgdorf, 17 Uhr „…noch Fragen?“ Mumpitz A-cappella-Show Kulturzentrum bauhof, Dorfstr. 53, Hemmingen, 20 Uhr FR 29. JANUAR SA 30. JANUAR „2 Guitarras Flamencas 2“ Antonio Andrade Duo Kleinkunstbühne daunstärs, KonradAdenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr SA 13. FEBRUAR „Mitte 30 und noch nicht mal auferstanden“, Markus Barth, Comedy Kleinkunstbühne daunstärs, KonradAdenauer-Str. 15, Langenhagen, 20 Uhr FR 22. JANUAR „Die Kaktusblüte“ Romantische Komödie Theater am Spalterhals, Am Spalterhals 15, Barsinghausen, 20 Uhr „Laurel & Hardy“ Komödie von Tom McGrath Kurt-Hirschfeld-Forum, Burgdorfer Str. 16, Lehrte, 19.30 Uhr n Mehr unter www.hannover.de/ kultur-im-schloss SO 3. JANUAR Festliches Orgelkonzert mit Matthias Vaget St. Barbara, Kirchdorfer Str. 2, Barsinghausen, 17 Uhr Winterkonzert der Reihe Vier Jahreszeiten, Barock im Schloss Schloss, Spittaplatz 5, Burgdorf, 17 Uhr SO. 31. JANUAR Wunstorfer Stadtkonzert: Lydia Maria Bader, Klavierabend Kirche im Klinikum, Südstr. 25, Wunstorf, 17 Uhr Februar DESIMO live Kabarett und Zauberei StadtHaus Burgdorf, Sorgenser Str. 31,Burgdorf, 20 Uhr SA 20. FEBRUAR „Der letzte Vorhang“ Schauspiel mit Suzanne von Borsody und Guntbert Warns Theater am Spalterhals, Am Spalterhals 15, Barsinghausen, 20 Uhr SO 21. FEBRUAR Michael „Bully“ Herbigs Karneval der Tiere Hannover Congress Centrum, Theodor-Heuss-Platz 1–3, Hannover, 15 Uhr „Mutter Courage und ihre Kinder“ gebunden an Musik von Paul Dessau Forum Schulzentrum Wedemark, Fritz-Sennheiser-Platz 2–3, Wedemark, 18 Uhr MI 3. FEBRUAR ABF Freizeit und Erlebnismesse Messe Hannover, 10 bis 18 Uhr DO 4. FEBRUAR „Kopfkino“ Comedy von Martin Zingsheim n Karten reservieren und kaufen: www.reservix.de www.eventim.de www.haz.de/tickets www.adticket.de www.neuepresse.de/tickets 12 Ehrenamt t in: Ehrenam rf Wunsto aus der region Broschüre zur Adventszeit Vom Winterzauber in Neustadt über Advent in Ronnenberg bis zum Lichterglanz in Burgdorf: In der Vorweihnachtszeit können es sich Einwohnerinnen und Einwohner der Region Hannover ebenso wie Touristinnen und Touristen gut gehen lassen. Denn nicht nur in Hannovers Altstadt, vor dem Hauptbahnhof und auf der Lister Meile, auch in zahlreichen anderen Städten und Gemeinden der Region locken auf den Weihnachtsmärkten bis Ende Dezember festliche Stimmung, weihnachtliche Handwerkskunst oder leckere Köstlichkeiten. Eine Übersicht aller Weihnachtsmärkte in der Region Hannover gibt es als Broschüre, erhältlich bei den Tourist Informationen in Hannover und den Kommunen, oder im Internet unter www.hannover.de/weihnachten. RegionsJournal „Eine erfüllende Aufgabe“ Letzter Teil unserer Ehrenamtsserie: Im Mittelpunkt stehen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und so das Leben in ihrer Stadt oder Gemeinde bereichern. Wir stellen Bürgerinnen und Bürger und Projekte aus den Regionskommunen vor. Gerlinde Freyberg: Für Flüchtlinge im Einsatz Wer benötigt was? Gerlinde Freyberg zeigt einigen Frauen am Computer, welche Möbel und Hausgeräte verteilt werden können. Foto: Francke Arbeitgeber „pro Rad“ Beim diesjährigen Wettbewerb „Die fahrradfreundlichsten Arbeitgeber“ von Stadt und Region Hannover holten vier Betriebe den Sieg: Der Flughafen Hannover-Langenhagen, die Wertgarantie Group, das Wohnungsunternehmen Gundlach und die Planungsgemeinschaft Verkehr (PGV) konnten mit ihren Angeboten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um das Radfahren die Fachjury überzeugen. Elf weitere Bewerberinnen und Bewerber erhielten eine Auszeichnung. Egal ob Fahrradabstellmöglichkeiten, Reparaturservice oder Dienstradflotte – mit dem Service tragen die prämierten Unternehmen zum Klimaschutz bei und senken gleichzeitig ihre Ausgaben, zum Beispiel für Dienstwagen. Informationen zum Wettbewerb gibt es im Internet unter www.wirtschaftsfoerderung-hannover. de/fahrradfreundlich. Kalender 2016 zeigt Region Die Region aus der Luft: Auch für das Jahr 2016 ist wieder ein Kalender mit großformatigen Aufnahmen der Region Hannover erschienen. Fotograf Jochen Knobloch hat dafür mit seinem speziell ausgerüsteten Kameraflugzeug die schönsten Landschaften, eindrucksvolle Wirtschafts- und Industrieanlagen sowie Ortsbilder in und um Hannover festgehalten. Knobloch fotografiert seit Jahren Landschaften und Architektur für Magazine und Ausstellungen. Für den Regionskalender überflog er unter anderem den Koldinger See, den Deister, die Kommunen Wennigsen und Neustadt am Rübenberge sowie zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt Hannover. Der Kalender kostet 19,99 Euro und ist im Bürgerbüro der Region Hannover und im Buchhandel erhältlich. Von Bettina Francke G erlinde Freyberg hat sich am Morgen mit einem Kinderwagen auf den Weg gemacht, um sich im diakonischen Nachbarschaftsladen „Kurze Wege“ in Wunstorf mit einer Afghanin zu treffen. Die ist erst vor kurzem mit ihrer Familie in der Stadt angekommen und kann den Wagen für ihre Tochter gut gebrauchen. Freyberg kennt viele solcher Flüchtlingsfamilien und hilft gern und so oft sie kann. Im Arbeitskreis Asyl und Integration der Diakonie des Kirchenkreises Wunstorf-Neustadt koordiniert sie verschiedene Gruppen von Ehrenamtlichen, die sich um Sachspenden kümmern, Migrantenkindern bei den Hausaufgaben helfen oder Erwachsenen erste Deutschkenntnisse vermitteln. Auch Familienhelferinnen und -helfer, die Flüchtlingen etwa bei Behörden- oder Arztgängen unterstützend zur Seite stehen, betreut die agile Rentnerin. „Im vergangenen halben Jahr ist unsere Arbeit ganz schön viel geworden“, sagt Gerlinde Freyberg, die seit rund 20 Jahren Migrantinnen und Migranten bei der Integration unterstützt und deren Engagement durch die aktuelle Flüchtlingslage gefragter denn je ist. „Als meine Kinder groß waren, wollte ich etwas Sinnvolles tun. Im Asylbewerberheim habe ich deshalb Spiele für die Kinder angeboten. Irgendwann kam dann Deutschunter- Mit der Ehrenamtskarte günstiger ins Theater R und 2,8 Millionen Menschen setzen sich in Niedersachsen ehrenamtlich für andere Menschen ein. Als Anerkennung vergibt das Land die Ehrenamtskarte. Inhaberinnen und Inhaber bekommen Vergünstigungen in öffentlichen Einrichtungen und Geschäften. Die Stadt Wunstorf hat die Karte im Jahr 2010 eingeführt. Zum Start gab es so viele Bewerbungen, dass die ersten Karten gemeinsam während einer Ratssitzung übergeben wurden. Alle weiteren werden seitdem mit der Post verschickt. Mittlerweile haben rund 70 Menschen die Karte erhalten. Inhaberinnen und Inhaber können in Wunstorf ermäßigte Eintrittskarten für Veranstaltungen des Kulturrings erwerben. Außerdem gewährt die Firma Thies Media zehn Prozent Preisnachlass pro Auftrag oder Einkauf. Ehrenamtliche aus Wunstorf, die sich für die Ehrenamtskarte interessieren, erhalten im Ratsund Bürgermeisterbüro der Stadtverwaltung bei Jasmin Behrens, Telefon (05031) 101317 und per E-Mail unter [email protected] Auskünfte. Weitere Infos und der Antrag für die Ehrenamtskarte sind im Internet unter www.wunstorf.de unter dem Suchbegriff „Ehrenamtskarte“ abrufbar. bf/sig richt für die Mütter dazu“, erinnert sich die Wunstorferin an ihre Anfangszeit. Seit acht Jahren vermittelt sie als Lotsin für Ehrenamtliche auch Helferinnen und Helfer an soziale Projekte. Hausaufgaben betreuen Während Freyberg an diesem Morgen im Nachbarschaftsladen wartet, sichtet sie am Computer die verfügbaren Möbelspenden und Haushaltsgeräte, begrüßt Frauen, die nach und nach zum Deutschkurs eintreffen und beantwortet Fragen. Die 70-Jährige nutzt die Gelegenheit, um die gesammelten Sachspenden auszugeben. „Wir haben nur begrenzte Lagermöglichkeiten“, sagt sie. Schnell sind Betten, eine Waschmaschine, etwas Ge- schirr und ein Sofa verteilt. Diese Art praktischen Handelns bestimmt die Arbeit von Gerlinde Freyberg. Vieles regelt sie aber auch telefonisch oder per E-Mail. Mittlerweile ist so viel zu tun, dass sie Aufgaben abgeben muss. Die Hausaufgabenhilfe für Migrantenkinder in der Grundschule wird sie aber weiter betreuen. „Wir wollen den Kindern helfen, einen guten Start bei uns zu haben. Das ist eine sehr erfüllende Aufgabe“, sagt sie. Der Ehemann der Afghanin nimmt den Kinderwagen dankbar in Empfang. Gerlinde Freyberg gibt ihm gleich noch etwas Kleidung für das Kind mit. „Es macht Freude, mit den Menschen zu arbeiten. Man kriegt so viel Freundlichkeit zurück“, sagt sie. Zahlen und Fakten Wassersport wird in Wunstorf groß geschrieben D en rund 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern von Wunstorf wird ein vielfältiges Vereinsleben geboten. Zahlreiche Ehrenamtliche engagieren sich dafür. Der TUS Wunstorf von 1862 ist nicht nur der zweitälteste, sondern mit rund 2.700 Mitgliedern auch der größte Sportverein der Stadt. Das Steinhuder Meer und die Leine prägen die Landschaft rund um Wunstorf. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es dort viele Wassersportvereine gibt, allein mehr als ein Dutzend Segelvereine. Wunstorf zählt rund 30 Musikvereine, Chorgruppen und Co., mehr als 15 Schützenvereine, auch Seniorengruppen und soziale Vereinigungen. In den Ortschaften kümmern sich Ehrenamtliche um die Pflege der Heimatgeschichte, in Mesmerode gibt es bis heute sogar einen Bergmannsverein. Eine Besonderheit ist die Freibadgenossenschaft Naturerlebnisbad Luthe, an der sich rund 750 Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Das Bad wurde 2006 auch als „Ausgewählter Ort“ im Projekt „Deutschland – Land der Ideen“ vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler ausgezeichnet. RegionsJournal 13 Ehrenamt Ehrenamt im Fokus: drei Projekte zum Kennenlernen Verein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle Für Reparaturen wird immer wieder Geld gebraucht D ie Mühle in Steinhude ist ein technisches Denkmal – und Anlaufpunkt für zahlreiche Besucherinnen und Besucher sowie Schulklassen, die sich über das traditionelle Mehlmahlen informieren möchten. Die Mühle vom Typ Erdholländer – die Steinhuder haben sie „dicke Paula“ getauft – ist bis heute voll funktionsfähig. Dafür, dass das möglichst lange so bleibt, macht sich der Verein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle stark. Seit der Gründung 1964 sind die Mitglieder für den Unterhalt der Mühle verantwortlich. Bis Ende der Siebzigerjahre wurde die „dicke Paula“ noch gewerblich genutzt – dann betreute sie erst der gelernte Müller Manfred Behme ehrenamtlich, bis er 1998 von Rüdiger Hagen abgelöst wurde. „Rüdiger Hagen ist es vor allem zu verdanken, dass die Mühle heute wieder feines Mehl mahlen kann“, sagt der Vereinsvorsitzende Heinz-Dieter Büsselberg. Denn der Mühlenbautechniker brachte die Fachkenntnisse und das handwerkliche Geschick mit, um die ganze Mühle und ihr Mahlwerk grundlegend zu restaurieren. Auch Reparaturen sind immer wieder nötig und dann meist eine kostspielige Angelegenheit. Dafür sammelt der Mühlenverein Fotos: Diersche (2) Spenden, bemüht sich um Fördergeld. Die Mitglieder bringen ihre Arbeitskraft ein, damit sich die Flügel der mittlerweile 150 Jahre alten Mühle noch lange drehen können. Einmal im Jahr lädt die Gruppe zum Mühlenfest ein. Mehrere Sanierungsprojekte hat das Team schon gemeistert: Es gab Risse im Fundament, ein Orkan zerstörte die Flügel, auch die Mühlen-Kappe war schon mal undicht und immer wieder müssen morsche Holzteile ausgetauscht werden. n Verein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle, Wunstorf, Telefon (05033) 391154, Rüdiger Hagen für Besichtigungen, Mobil (0162) 9048778, www.windmuehle-steinhude.de Hausaufgabenhilfe Rückenwind Kulturring Wunstorf Team unterstützt Heranwachsende von der Grundschule bis zum Abitur Kultur op Platt liegt der Gruppe am Herzen Felicitas Mooser und Peter Kuschel helfen Schülerinnen und Schülern ehrenamtlich bei den Hausaufgaben. Foto: Francke M it fünf, sechs Schülern hat es vor sechs Jahren angefangen. Mittlerweile ist unsere Hausaufgabenhilfe ein Selbstläufer und richtig gut besucht“, sagt Peter Kuschel. Der Ingenieur im Ruhestand unterstützt Kinder und Jugendliche, die in den Fächern Mathe und Physik Hilfe brauchen. 2009 hat sich aus einer Idee die Hausaufgabenhilfe Rückenwind entwickelt, die an die evangelisch-lutherische Stiftsgemeinde in Wunstorf angeschlossen ist und mittlerweile 48 Schülerinnen und Schüler an mehreren Nachmittagen der Woche betreut. Kuschel hat dafür tatkräftige Unterstützung von sechs weiteren Ehrenamtlichen. Die Hausaufgabenhilfe ist für Heranwachsende aller Schulformen und Altersklassen offen. Von Montag bis Donnerstag lernen sie in verschiedenen Gruppen im Gemeindehaus an der Stiftsstraße. Das Helferteam achtet darauf, die Gruppen möglichst klein zu halten, um eine intensive Betreuung gewährleisten zu können. Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlen pro Stunde einen Euro. „Davon kaufen wir Schulbücher und Lernmaterialien“, sagt der Initiator. Die Meisten kommen über mehrere Jahre zur Hausaufgabenhilfe, so dass sich enge Beziehungen entwickeln, die beide Seiten schätzen. Kuschel hat schon Heranwachsende von Klasse 7 bis zum Abitur begleitet. „Ich habe Schüler, die mich zur Begrüßung herzlich umarmen. Das ist nett“, sagt Felicitas Mooser, die im Fach Englisch unterstützt. n Hausaufgabenhilfe Rückenwind, Gemeindebüro, Stiftsstraße 5b, Wunstorf, Telefon (05031) 3484. er in Wunstorf ins Theater geht, der bekommt es in der Regel mit den Mitgliedern des Kulturrings zu tun. Seit 65 Jahren stellen sie jedes Jahr ein umfangreiches Programm auf die Beine – der Kulturring bestreitet mittlerweile rund 30 Veranstaltungen pro Spielzeit. Seine Hauptbühne ist das Stadttheater. Ein Gremium aus 14 Mitgliedern stellt das Programm zusammen: eine vielfältige Mischung aus Theater und Konzerten – von klassisch bis modern, Aufführungen für Kinder, Jazz-, Neujahrs- und Sinfoniekonzerte, Kabarett und mehr. Seit 1978 führt Siegfried Kröning den Verein. Mit Schriftführerin Karin Garberding ist er seit 37 Jahren dabei, auch die meisten anderen Vorstandsund Beiratsmitglieder engagieren sich dort schon seit vielen Jahren Freiwilliger Einsatz ist unersetzlich Herr Eberhardt, warum ist ehrenamtliche Arbeit für Ihre Stadt wichtig? Gerade in Zeiten angespannter Haushaltslagen in den Kommunen muss bei vielen freiwilligen Leistungen gespart werden. Ohne die Arbeit von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern könnte es daher auch in Wunstorf nicht so ein umfangreiches und hochwertiges kulturelles und soziales Leben für die Bürgerinnen und Bürger anbieten. Aber auch die Arbeit der politischen Mandatsträger ist notwendig, um die Bürgerinnen und Bürger in die Geschicke der Stadt und die Entscheidungen einzubinden. Nicht zuletzt ist die Arbeit der Hilf sorg anisationen wie beispielsweise des THWs, der Johanniter und der Freiwil- Rolf-Axel ligen Feu- Eberhardt, e r w e h r e n , Bürgermeister der aber auch Stadt Wunstorf des Tierschutzvereins und des Naturschutzbundes unersetzlich, um das Leben in einer Kommune sicher und lebenswert zu gestalten. Rüdiger Hagen (rechts) erläutert Besuchern in der Windmühle, wie das Mehl gemahlen wird. W interview ehrenamtlich. Das große Interesse und der Spaß an der Kulturarbeit sind der Grund für diese Durchhaltekraft. „Es macht einfach unbändig Freude“, sagt Kröning. „Vor allem das Plattdeutsche liegt uns am Herzen.“ Deshalb sind immer auch Veranstaltungen auf Platt im Programm. In den kommenden Monaten gibt es etwa Lesungen mit Cord Denker aus Bargteheide und Walter Andresen aus Hamburg. Der Kulturring verhandelt mit den Kulturschaffenden und kümmert sich um Plakate und Eintrittskarten. „Der schönste Lohn für unsere Arbeit ist die persönliche Begegnung mit den Künstlern“, sagt Kröning. n Kulturring Wunstorf und Nachbargemeinden von 1950, Wasserzucht 1, Wunstorf, Telefon (05031) 2331, www.kulturring-wunstorf.de Edeltraut Dittrich (v. l.), Ernst-Albert Beuleke, Siegfried Kröning, Sabine Warnecke und Karin Garberding engagieren sich im Wunstorfer Kulturring. Foto: Francke Wie unterstützt die Stadtverwaltung die ehrenamtliche Arbeit? Die Stadt Wunstorf tut ihr Möglichstes, um den verschiedenen Vereinen, Verbänden und Institutionen die Arbeit zu erleichtern. Leider ist uns eine finanzielle Unterstützung nicht immer in dem Rahmen möglich, den wir uns wünschen würden. Jedoch versuchen wir auch, auf immateriellem Weg zu helfen, indem wir beispielsweise Räumlichkeiten wie Sporthallen zur Verfügung stellen. Es wird zunehmend schwieriger, Ehrenamtliche zu finden. Woran liegt das? Gerade die heutige Berufswelt ist sehr schnelllebig und stressig. Viele Menschen haben in ihrer Freizeit, in der sie ja auch Zeit mit Familie und Freunden verbringen wollen, wenig Zeit. Oftmals fehlt schlichtweg die Zeit für ehrenamtliches Engagement. Ein weiteres Problem könnte auch darin liegen, dass ehrenamtliches Engagement nicht genügend Anerkennung erfährt. Gerade auch die mangelnde Akzeptanz durch manche Arbeitgeber ist problematisch, da diese sich oftmals schwer tun, ihre Arbeitnehmer für ehrenamtliches Engagement freizustellen. Mir als Arbeitgeber ist es sehr wichtig, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrem ehrenamtlichen Engagement zu unterstützen und daher bin ich gerne bereit, sie dafür, wenn nötig, auch freizustellen. 14 aus der region aha-Planer erscheint RegionsJournal Junge Erwachsene im Blick Das Projekt „Jugend stärken im Quartier“ in Garbsen schafft Perspektiven agentur Für U25 Anfang Dezember erscheint der neue aha-Planer – im praktischen Format liefert er alle Informationen rund um umweltfreundliche Entsorgung und den aha-Service. Dazu gehören Tipps für die richtige Mülltrennung, die Abholtermine für Abfallbehälter und Wertstoffsäcke, die Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe und Deponien oder die aktuelle Gebührenübersicht für 2016. Bis zum Jahreswechsel werden die Planer an alle Haushalte verteilt. Im Internet ist der Planer unter www.aha-region.de verfügbar. Hier finden Bürgerinnen und Bürger auch Informationen zur Abholung der Christbäume: In der Landeshauptstadt richtet aha ab dem 7. Januar 2016 Sammelplätze ein. Im Umland werden die Weihnachtsbäume den ganzen Januar über am jeweiligen Abfuhrtag der Bioabfallsäcke abgeholt. S eit dem 1. Juli 2015 ist die Jugendberufsagentur der Region Hannover, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Region Hannover in Garbsen Ansprechpartnerin für sämtliche Fragen rund um die Berufs- und Lebenssituation junger Menschen bis 25 Jahren. Ob Berufsberatung, konkrete Vermittlung von Ausbildungs- oder Praktikumsplätzen sowie individuelle Begleitung in Krisensituationen – alle Angebote sind unter einem Dach zusammengefasst und bieten niedrigschwellige Unterstützung. n Kontakt: Jugendberufsagentur Garbsen, Rathausplatz 8, 30823 Garbsen, Mo. bis Do. von 11 bis 17 Uhr geöffnet; Telefon: (05131) 4998522 Gegen Grippe impfen Der Fachbereich Gesundheit der Region Hannover empfiehlt, sich jetzt noch gegen die Grippe impfen zu lassen. Gerade im Winter – zur Grippesaison – sollte man sich und andere vor einer Ansteckung mit den Influenzaviren schützen. Rund 10 bis 14 Tage nach der Impfung ist ein Schutz vollständig aufgebaut. Die Ständige Impfkommission empfiehlt vor allem für Schwangere, Menschen mit chronischen Krankheiten oder Organleiden, Personen im Alter ab 60 Jahren und medizinischem Personal die Impfung. Die Kosten dafür übernehmen die meisten Krankenkassen. Grippeviren übertragen sich meist über Tröpfchen, die beim Niesen oder Husten entstehen. Aber auch über die Hände und Gegenstände, an denen Viren haften, ist eine Ansteckung möglich. Kunst-Schau im Schloss Ob Schmuck, Kleidung oder Möbel – mehr als 35 Künstlerinnen und Künstler zeigen in der diesjährigen Schlosshandel-Ausstellung im Schloss Landestrost in Neustadt ihre Werke. Die formschönen Dinge aus Stoff, Glas, Keramik oder Metall zeichnen sich durch individuelles Design aus. Sie stehen ab sofort bis zum 13. Dezember auch zum Verkauf. Den Rahmen der Ausstellung bilden drei Veranstaltungen: Am Sonntag, 29. November, findet um 11 Uhr die Jazz-Matinee mit dem Pianisten Lutz Krajenski statt. Lichtkünstler Franz Betz präsentiert vom 4. bis 13. Dezember eine eindrucksvolle Lichtinstallation im Schlosshof und am Sonntag, 6. Dezember, ist ab 14 Uhr im Großen Saal die Kaffeetafel gedeckt – musikalisch begleitet vom Saxophonisten Lars Stoermer. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Zur Verschönerung des Stadtteils: Zusammen mit Künstler Peter Kärst (von links) schweißen und zimmern Mazen Kheder Pirali, Saad Aio, Ahmed Aio, Shahab Semuki, Marwan Elias und Farok Kheder ganz besondere Sitzgelegenheiten. Fotos: Kirsch (2) Von sonja wendt I ch habe großes Glück, dass ich zur Schule gehen kann.“ Shahab Semuki ist 19 Jahre alt und vor sechs Monaten aus dem Irak nach Deutschland gekommen. Hier lebt er mit seiner Schwester und ihrem Mann in Garbsen, wo er die zehnte Klasse des JohannesKepplers-Gymnasiums besucht. „Ich habe hier so viel Unterstützung bekommen, darüber bin ich froh“, sagt Shahab. Er ist Teilnehmer des Projekts „Jugend stärken im Quartier“, das die Region Hannover seit Januar 2015 in den Garbsener Stadtteilen Auf der Horst und Berenbostel anbietet. „Mit dem Projekt unterstützen wir junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund da- Shahab Semuki arbeitet konzentriert. bei, persönliche Hürden zu überwinden und berufliche Aussichten zu schaffen“, so Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover. „In Kooperation mit der Jugendberufsagentur haben wir dabei besonders den Übergang von der Schule in die Ausbildung und Arbeit im Blick.“ Jugendliche in Problemvierteln Gefördert wird das bundesweite Modellprojekt „Jugend stärken im Quartier“ vom Bundesbau- und Bundesjugendministerium. Das mehrteilige Projekt richtet sich an junge Erwachsene bis 26 Jahren in sozialen Problemgebieten, die von allgemeinen Angeboten der beruflichen Bildung nicht mehr erreicht werden und spe- ziellen Förderbedarf haben. So geht es in dem Teil-Projekt „Just You“ überwiegend um schulverweigernde Schülerinnen und Schüler: Durch gezielte und individuelle Beratung sollen die Jugendlichen lernen, langfristig wieder Perspektiven zu entwickeln, um einen Schulabschluss zu erlangen. Das Teil-Projekt „VIVO – Vielfalt und Integration vor Ort“ setzt vor allem am Übergang von der Schule in den Beruf an und begleitet junge Erwachsene intensiv dabei, ihren eigenen beruflichen Weg zu finden. „Das Besondere hierbei ist die Kurzfristigkeit der Unterstützung: Jedem, der zu uns kommt, wird sofort geholfen. Gerade für die jungen Flüchtlinge ist es wichtig, nicht lange warten zu müssen, sondern gleich los- legen zu können“, sagt Projektleiterin Elena Zwer. Unter den rund 20 jungen Erwachsenen, die die Sozialarbeiterin betreut, sind auch junge Männer aus dem Irak. Ihnen hilft sie bei Anträgen, vermittelt die passende Schule, unterstützt beim Deutschlernen und ist Ansprechpartnerin für die Sorgen ihrer Teilnehmer. „Alle wollen hier unbedingt gut ankommen und sich integrieren – und das geht einfach am besten über das Lernen und Arbeiten.“ So wurde es auch in den Herbstferien nicht langweilig: Zur Verschönerung ihres Stadtteils schweißten und werkelten die Projektteilnehmer zusammen mit dem Künstler Peter Kärst insgesamt fünf besonders gestaltete Bänke, die künftig das Stadtbild verschönern. gewinnspiel Eislaufen und Rodeln im Winter-Zoo H errlich winterlich: Vom 27. November 2015 bis 14. Februar 2016 verwandeln sich Meyers Hof und Mullewapp im Erlebnis-Zoo Hannover wieder in ein Winter-Wunderland. Dafür wird die Koppel auf Meyers Hof zur großen Open-Air-Eislaufbahn und die Fachwerkhäuser leuchten mit Unterstützung des Netzbetreibers Avacon festlich. Auf dem Rodelberg warten drei schwungvolle Bahnen auf Groß und Klein, Eisstockschießen oder Curling versprechen Gruppengaudi und manchmal kommt sogar der Weihnachtsmann zu Besuch. Auf dem Wintermarkt mit Kunsthandwerk und regionalen Spezialitäten duftet es verführerisch nach Glühwein und Kakao, Schmalzkuchen und Krustenbraten. Der Erlebnis-Zoo ist im Winter täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Für den Winter-Zoo gelten folgende Öffnungszeiten: Vor den Weihnachts- ferien montags bis donnerstags 16 bis 20 Uhr, freitags bis 21 Uhr, am Wochenende 11 bis 20 Uhr. Während der Ferien ist von 11 bis 20 Uhr geöffnet; für die Feiertage gelten Sonderzeiten. Nach den Ferien gibt es freitags von Gewinnen mit der Region Frage: Wie viele Pisten gibt es auf der Rodelbahn in Mullewapp? Antwort: Name Vorname Straße PLZ Telefon Alter Nr. Wohnort E-Mail Region Hannover, Team Kommunikation, Hildesheimer Straße 20, 30169 Hannover oder E-Mail: [email protected] Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 16 bis 20 Uhr und am Wochenende von 11 bis 20 Uhr die Möglichkeit, den Winter-Zoo zu besuchen. Alle Öffnungszeiten und Preise im Überblick auf www.erlebnis-zoo.de/winterzoo. Mit etwas Glück den gesamten winterlichen Zoo entdecken – zum Beispiel Flusspferde im gut geheizten Innenbecken: Das RegionsJournal und der Erlebnis-Zoo Hannover verlosen 5 x 2 Eintrittskarten. Postkarte oder E-Mail mit der richtigen Antwort an: Region Hannover Team Kommunikation Hildesheimer Straße 20 30169 Hannover [email protected] Einsendeschluss: 14. Dezember 2015. RegionsJournal 15 aus der region Filme für den Klimaschutz Jobcoach Silvia Pauldrach unterstützt Magdalena Orlewiez (links), die am Projekt Saphir teilnimmt. Fotos: Junker (2) Coach hilft in Bewerbungsphase Neue Perspektiven für arbeitssuchende Menschen mit Schwerbehinderung von Susanna Bauch D er Saphir ist ein Edelstein, und auch hinter dem Projektnamen Saphir Hannover verbirgt sich gewissermaßen ein Juwel. Denn die sechs Buchstaben stehen für „Selbstbestimmt am Arbeitsmarkt partizipieren – Handlungsorientierte Inklusion in der Region Hannover“. Was sich ein wenig kompliziert anhört, ist dank eines überzeugenden Konzeptes und viel Engagement aller Beteiligten eine runde Sache: Saphir Hannover ist ein Gemeinschaftsprojekt, das Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung den Weg zu einem Arbeitsplatz ebnet. Es wird bis Ende Mai 2018 laufen und bietet 240 Teilnehmerplätze. ist Fachbereichsleiterin für berufliche Bildungs- und Eingliederungsmaßnahmen im Annastift und betreut es. Das Besondere bei Saphir ist, dass jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer ein Jobcoach zur Seite steht und die Bedürfnisse des Einzelnen im Mittelpunkt stehen. „Beim Coaching besprechen wir alle Einzelheiten rund um Bewerbung, Vorstellungsgespräch und individuelle Ziele“, betont Bellack. Beim sogenannten Jobcarving geht es um die Feinarbeit. „Wir suchen bei Arbeitgebern dann Aufgabenfelder, die genau auf unsere Teilnehmer zugeschnitten sind“, sagt Ole Schütza, einer von neun Jobcoaches in dem Projekt. Maximal zehn Arbeitssuchende werden von einem Coach engmaschig unterstützt. Neuland hat das Team mit einem dreitägigen Kunstworkshop betreten, bei dem die Beteiligten auf künstlerische Weise ausdrücken, wo ihre berufliche Reise hingehen soll. „Berufliche Visionen so zu vermitteln fördert nicht zuletzt das Selbstbewusstsein“, sagt Bellack. Zwischen sechs und zwölf Monate dauert die Coachingphase bei Saphir Coach-Team: Gabriele Hartje (v. l.), Georgios Pertsemidis, Ole Schütza, Elke Zachau, Heidrun Bellack, Silvia Pauldrach, Sebastian Neuner und Bernhardine Schrör-Suray. 2,5 Millionen Förderung Mit der gemeinsam von Jobcenter Region Hannover, Arbeitsagentur Hannover und Region Hannover erarbeiteten Projektidee ist es gelungen, 2,5 Millionen Euro Fördergelder in die Region Hannover zu holen. Im Juni wurde das Projekt gestartet, Heidrun Bellack Hannover. „Wir begleiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch in den ersten Monaten ihrer neuen Berufstätigkeit“, betont Schütza. Magdalena Orlowicz ist noch nicht so weit. Gemeinsam mit Coach Silvia Pauldrach ist sie in der Bewerbungsphase. „Ich möchte eine Tätigkeit im Büro ausüben“, sagt die junge Frau. Doch seit dem Abschluss ihrer Ausbildung vor vier Jahren sei sie lediglich in befristeten Projekten oder Maßnahmen untergekommen. Das soll sich mit der Unterstützung von Saphir Hannover nun ändern. Projekt zeigt Erfolg Sechs Menschen konnten seit Beginn des Projektes bereits erfolgreich vermittelt werden – in den Berufen Landschaftsbau, Bürokommunikation, Bäckerei, Industriekaufmann, Laborassistenz. Teilweise sind sie zur Probe und befristet angestellt, teilweise unbefristet. „Da konnten die Bereiche passgenau auf unsere Bewerber zugeschnitten werden – ein großer Erfolg“, betont Schütza. Grünes Licht für Neubau von Förderschule Arbeiten an der Schule auf der Bult starten 2016 – Das Gebäude soll freundlicher werden H eller, freundlicher, überschaubarer – die neue Förderschule auf der Bult setzt sich optisch vom bisherigen Gebäudekomplex ab und wird dennoch gut in die landschaftliche Umgebung integriert. Nach einem mehr als zweijährigen Planungsstopp gibt es nun grünes Licht: Die Arbeiten für den Neubau der Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung beginnen im kommenden Jahr. „Das Gebäude muss besonderen Anforderungen standhalten, da hier auch besondere pädagogische Arbeit stattfindet“, sagt Ulf-Birger Franz, Bildungsdezernent der Region Hannover. So müssen Freiräume und Rückzugsor- te gleichermaßen vorhanden sein. „Die Schülerinnen und Schüler sollen Ruhe und Ausgleich finden und die Lehrkräfte gleichzeitig den Überblick im Gebäude behalten können.“ Der Entwurf für den Neubau stammt vom hannoverschen Architektenbüro Ahrens & Grabenhorst. Er sieht ein dreigeschossiges Gebäude mit vielen Fenstern, transparenten Treppenelementen sowie großen, hellen Fluren vor. Die mehr als 70 Unterrichtsräume sind durch ihre Gestaltung individuell auf die jeweiligen pädagogischen Anforderungen abgestimmt. „Es gibt Räume für den normalen Fachunterricht sowie für die Gruppen- und Einzelför- derung“, erklärt Franz. „Dort können die Schülerinnen und Schüler ihre Kreativität und Energie in ein produktives, konfliktlösendes und gewaltfreies Verhalten übertragen.“ Bereits 2011 stimmte die Regionsversammlung dem Neubau zu. Mit einer Änderung des niedersächsischen Schulgesetzes mussten die Planungen jedoch unterbrochen werden. Nun steht der Erweiterung des sanierungsbedürftigen Gebäudes nichts mehr im Wege – bis zum Sommer 2019 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Dafür stellt die Region Hannover als Bauherrin insgesamt rund 21 Millionen Euro an Haushaltsmitteln zur Verfügung. fsc Der Entwurf für das Atrium im Neubau. Foto: Ahrens & Grabenhorst Traumklima? Klima-Traum oder -Alptraum? Für ihre Clips und Spots rund um die Themen Klimawandel und Klimaschutz begeben sich Lili und Claudius auf eine Reise durch die Region Hannover. Sie treffen dort Menschen, die den Klimawandel mit seinen Folgen erleben oder sich für den Klimaschutz einsetzen. Die „Klima-Clips“ bringen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterhaltsam komplexe Zusammenhänge näher, machen auf Probleme aufmerksam und zeigen, wie man sich aktiv für das Klima einsetzen kann. Der „Masterplan 100% für den Klimaschutz“ von Stadt und Region bildet dabei den inhaltlichen Rahmen – die Region Hannover fördert das Projekt. Insgesamt erscheinen zehn Filme. Die Clips und weitere Informationen zum Projekt sind im Internet unter www.traumklima.de abrufbar. Macht Teilen glücklich? Der Wunsch nach Wohlstand und Reichtum prägt das Denken und Handeln vieler Menschen. Auf der anderen Seite setzt sich die sogenannte Sharing Economy durch – der Trend geht zum Erleben statt Besitzen, Teilen statt Anhäufen. In der Matinee im Foyer am Sonntag, 6. Dezember, diskutieren Expertinnen und Experten aus verschiedenen Perspektiven über den Zusammenhang zwischen Besitz und Glück. Dabei geht es darum, wie das Teilen unsere Gefühle beeinflusst, wie viel Besitz der Mensch eigentlich braucht oder wie gesteuert wir vom Konsumgedanken sind. Das Publikum ist wie immer herzlich eingeladen, mitzudiskutieren. Beginn ist um 11 Uhr. Der Eintritt kostet 3 Euro. Kartenreservierungen unter Telefon (0511) 61622208 oder per E-Mail an presse@ region-hannover.de. Fahrplan der üstra wechselt Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 13. Dezember, gibt es bei der üstra auch einige Veränderungen beim Angebot. So werden die Hochbahnsteige Schaumburgstraße und Rethen/Bf. in Betrieb genommen und die Haltestelle Raschplatz/ZOB der Buslinien 121, 128 und 134 wird umbenannt in Hauptbahnhof/ZOB. Auf der Buslinie 470 entfallen wegen sinkender Nachfrage vier Haltestellen am Flughafen Hannover-Langenhagen. Die Haltestelle Ricklinger Straße auf der Stadtbahnlinie 17 ist ebenfalls passé. Die neuen Fahrpläne hängen an den Haltestellen aus und sind im Internet unter www. uestra.de sowie beim üstra Kundentelefon unter (0511) 16680 abrufbar. Wer eine persönliche Beratung zu den neuen Verbindungen wünscht, ist im üstra Kundenzentrum an der Karmarschstraße willkommen. 16 aus der region Energiewende mitgestalten Die Energiewende aktiv mitgestalten – das können Bürgerinnen und Bürger als Mitglieder einer Energiegenossenschaft. Dabei halten sie gemeinschaftlich Anteile an Anlagen, die erneuerbare Energie erzeugen. Die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover fördert die Gründung solcher Genossenschaften und vergibt entsprechende Mittel. Interessierte können Zuschüsse in Höhe von insgesamt 7.500 Euro für den Gründungsprozess beantragen. Außerdem kann die Genossenschaft eine Förderung von 2.500 Euro für die Betriebskosten der Anlagen in den ersten drei Jahren erhalten. Alle Informationen zur Antragstellung gibt es im Internet unter www. hannover.de (Suchbegriff: Genossenschaftsrichtlinie) oder per E-Mail an klimaschutzleitstelle@ region-hannover.de. RegionsJournal „Nordhannoversche MoorRoute“ eröffnet Neuer Themenradweg führt vom Altwarmbüchener bis zum Toten Moor am Steinhuder Meer L ange Zeit galt das Moor als lebensfeindlicher und geheimnisvoller Ort. Geheimnisvoll wirkt es heute noch immer, hinzugekommen ist das Wissen um seine ökologische Bedeutung. Moore dienen hoch spezialisierten Pflanzen und Tieren als Lebensraum. Sie sind auch wichtig für den Klimaschutz. Die Feuchtgebiete speichern mehr Kohlenstoff als Wälder. Gleich sieben Moore sind im Norden Hannovers zu finden. Sie alle sind seit Kurzem durch die „Nordhannoversche MoorRoute“ verbunden. Der rund 100 Kilometer lange Themenradweg führt vom Altwarmbüchener Moor bis zum Toten Moor am Steinhuder Meer und weiter in den Landkreis Schaumburg. Stationen sind auch das Moorinformationszentrum in Resse und das Naturpark-Infozentrum Steinhude. Tafeln am Wegesrand und Internetseiten informieren über die sensiblen Landschaftsräume. „Die Region Hannover verfügt über einen wahren Schatz an noch weitgehend erhaltenen Hochmooren. Diesen außergewöhnlichen Naturraum wollten wir erlebbar und erfahrbar machen“, erläutert Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs das Engagement der Region Hannover. n Über den Routenverlauf informiert das kostenlose Faltblatt „Von Moor zu Moor“. Mehr unter www.hannover.de. Prof. Dr. Axel Priebs (vorne) testet die Route. Foto: Region Hannover Expertise rund ums Geld Team Finanzen und Haushalt hat die Zahlen der Region im Blick Neues Projekt: „Life inclusive“ Die hannoversche HeinrichErnst-Stötzner-Schule, Förderschule der Region Hannover, koordiniert ein neues ErasmusPlus-Projekt und arbeitet gemeinsam mit fünf Partnerschulen am Thema „Life inclusive!“ – für europäische Teilhabe in Arbeit und Freizeit von Menschen mit Behinderung. Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler lernen im Rahmen des zweijährigen Austauschprojektes unterschiedliche Schul- und Ausbildungssysteme in verschiedenen europäischen Ländern kennen. Außerdem gewinnen sie einen Einblick in Berufswahlmöglichkeiten durch Kooperationspartner der Schulen. Ziel ist es, ein Netzwerk der Förderschulen zu bilden, das durch gemeinsame Gespräche und Erlebnisse Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung mehr Teilhabe ermöglicht. Die EU fördert das ErasmusPlus-Projekt. üstra-Kapelle tritt auf Weihnachtliche Stimmung bei der üstra: Auch in diesem Jahr spielt die Blaskapelle der üstra wieder Weihnachtsmusik vor dem Kundenzentrum an der Karmaschstraße. Die Konzerte in der Innenstadt finden an den Samstagen, 5. und 12. Dezember, jeweils von 15.30 bis 17.30 Uhr statt. An den Feiertagen sind die üstra-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter natürlich im Einsatz, um Fahrgäste zu ihren Lieben oder zur Party zu bringen. Während der Weihnachtsfeiertage, an Silvester und Neujahr gelten für die Stadtbahnen und Busse geänderte Fahrzeiten. Diese hängen an den Haltestellen aus und sind im Internet unter www. uestra.de abrufbar. Alle Informationen erhalten Fahrgäste auch beim üstra Kundentelefon unter (0511) 16680. Wachen über die Gelder der Region: Heidi Sommer (vordere Reihe, von links), Sonja Goliasch, Petra Warncke, Andrea Sufeida-Förster, Jutta Leber, Annette Wolpers, Imme Lüders (hintere Reihe, von links), Silvana Mieth, Maja Wesche, Daniel Steinecke, Nicole Ciesla, Marion Schlayer, Rene Plonka und Martin Baumann. Foto: Kirsch von Franziska Schmidt O hne sie geht nichts: Team Finanzen und Haushalt behält bei den Regionsfinanzen den Überblick. „Wir planen und verwalten Einnahmen und Kosten, Investitionen, Steuerzahlungen und laufende Schulden, sodass wir die Finanzlage der Region jederzeit einschätzen können“, erklärt Teamleiterin Heidi Sommer. Und nicht nur das: Sie und ihre 15 Kolleginnen und Kollegen hüten das Budget der Region, achten auf die Ausgaben und verhandeln die Kredite. Keine kleinen Summen, mit denen die Finanzexpertinnen und -experten zu tun haben. Immerhin beläuft sich der Haushalt der Region Hannover in Einnahmen und Ausgaben auf runde 1,6 Milliarden Euro im Jahr. Haushalt 2016 in Arbeit Gerade laufen die sogenannten Haushaltsberatungen. Das heißt, die Fraktionen diskutieren, wofür 2016 wie viel Geld ausgegeben wird. Die Grundlage für diese Gespräche ist ein 800-Seiten-Wälzer voller Zahlen: der Haushaltsplanentwurf. Rund acht Monate arbeiten Heidi Sommer und ihr Team an dem Mammutwerk, ehe es jeweils im Herbst auf den Tisch kommt. „Alle Fach- und Servicebereiche müssen bereits im März ihren Finanzbedarf für das folgende Jahr bei uns anmelden“, erläutert die Teamleiterin. Wer das nicht tut, hat im Folgejahr kein Budget. Aber das passiert natürlich nicht. „Wir sehen uns als Dienstleister für die übrigen Bereiche der Regionsverwaltung“, sagt Heidi Sommer. Deshalb stehen regelmäßig Gespräche mit den sogenannten Haushaltsbeauftragten der Fach- und Servicebereiche der Verwaltung an. Wichtigster Punkt: Wie kann die Region möglichst wirtschaftlich mit ihren Mitteln umgehen? Denn der Sparstrumpf ist leer, die Region hat Schulden. Kredite verhandeln Eine der Aufgaben des Teams ist deshalb auch, möglichst günstig Kredite aufzunehmen. „Da verfahren wir wie eine Privatperson“, sagt Heidi Sommer. Der Haushaltsplan 2016 F ür das Jahr 2016 plant die Region Hannover mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Euro. 41 Prozent des Geldes stammen aus der Regionsumlage, 34 Prozent sind Erstattungen des Bundes für Sozialausgaben, 11 Prozent kommen über die Schlüsselzuweisungen des Landes. Bei den Ausgaben – im Fachjargon „Aufwendungen“ genannt – macht der Bereich Soziales (56 Prozent) den Löwenanteil aus, gefolgt von Jugendhilfe (13 Prozent) sowie Verkehr (13 Prozent). Geplant ist, die kurzfristigen Kredite weiter abzubauen. Allerdings nimmt die Region für Investitionen weiter Schulden auf. Die Haushaltsdebatte in der Regionsversammlung am Dienstag, 15. Dezember, 10 Uhr, ist öffentlich. Die Sitzung findet im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, in Hannover statt. „Wir fragen bei verschiedenen Banken an, vergleichen die Konditionen und entscheiden uns schließlich für das beste Angebot.“ Das kann manchmal fix gehen. „Wir müssen ständig am Ball bleiben“, bestätigt Sommer. Langfristig ist das Ziel, dass die Region schuldenfrei wird. „Daran arbeiten wir – bleibt am Ende des Jahres Geld übrig, zahlen wir Kredite zurück.“ In den vergangenen Jahren war die Region dabei auf einem guten Weg. Wie es in der Zukunft aussieht, hängt auch entscheidend von der wirtschaftlichen Entwicklung in den 21 Städten und Gemeinden ab, die über die Regionsumlage die Region Hannover finanzieren. „An diesen Einnahmen können wir als Team Finanzen und Haushalt nicht drehen“, stellt Sommer klar. „Unsere Aufgabe ist, mit dem zu wirtschaften, was da ist, und die Beschlüsse der Politik umzusetzen.“ Am 15. Dezember wird sie im Zuschauerbereich der Regionsversammlung sitzen. Dann beschließen die Politikerinnen und Politiker den Haushalt 2016. Und fürs Team Finanzen und Haushalt beginnt die Vorbereitung für den Haushalt 2017.
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