KRONACH Mittwoch, 29. Juli 2015 Die Maschine, die mitdenkt Nachgeblättert 2014 – Der letzte europäische Raumtransporter startet vom Weltraumbahnhof Kourou in FranzösischGuyana zur Internationalen Raumstation ISS. 2013 – Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck, SPD, erklärt seinen Rücktritt zum 28. August aus gesundheitlichen Gründen. 2005 – Hollywoods einflussreichste Studios einigen sich in langwierigen Verhandlungen auf technische Standards für die digitale Filmprojektion. Von Bianca Hennings 2000 – Das ehemalige sowjetische Testgelände für Atombomben in Semipalatinsk im heutigen Kasachstan wird endgültig geschlossen. 1991 – Die Sowjetrepublik Russland und die Baltenrepublik Litauen unterzeichnen einen Vertrag über die gegenseitige Anerkennung ihrer Souveränität. Die Hochschule Hof arbeitet mit zwei Kronacher Unternehmen an zwei Forschungsprojekten, die am Dienstag vorgestellt wurden. Das Bild zeigt (von links): Hendrik Montag-Schwappacher und Hans Rebhan vom IZK, Dr. Markus Weber von der Maschinenfabrik Weber, Prof. Dr. Valentin Plenk von der Hochschule Hof und Bernd Hüttel von der Firma Dr. Schneider. Fotos: Bianca Hennings Unternehmer mit Ideen gesucht Die Staatsregierung will seit 2014 die wirtschaftliche Entwicklung Nordbayerns bis 2018 mit einem dreistelligen Millionenbetrag anschieben. Mit Hilfe von 60 Projekten vor allem in Wissenschaft und Forschung soll ein Technologienetzwerk in den drei fränkischen Regierungsbezirken und der nördlichen Oberpfalz gefördert werden. Zu den im Rahmen dieser Initiative geförderten Projekten zählen die folgenden rund um Kronach: Masterstudiengang „Zukunftsdesign“ der Hochschule Coburg in Kronach, der im März 2016 startet. Teilverlagerung der Finanzfachhochschule von Herrsching nach Kronach. Unterstützung des IZK mit Hilfe von Bayern Innovativ. Forschungsstelle „Man Machine Interface“ der Hochschule Hof. IZK-Geschäftsführer Hendrik Montag-Schwappacher ging auf die Besonderheiten von „Man Machine Inden kommenden fünf bis zehn Jahren gnadenlos überrollen werde, prophezeite er. Deshalb wolle man seitens des IZK die Unternehmer für diese Sichtweise sensibilisieren und zum Umdenken anregen. „Es darf nichts dem Zufall überlassen werden. In größeren Firmen setzt man strategische Denkfabriken ein. Diese Art der Vorgehensweise soll in dem Studiengang ‚Zukunftsdesign‘ vermittelt werden“, erklärte Rebhan und machte das an einem Beispiel deutlich: „Es geht nicht um das Armaturenbrett von morgen, sondern um das Auto von übermorgen. Wir müssen immer einen Schritt weiter sein als andere.“ Dazu gehöre auch die Vernetzung der Betriebe: „Wer sich nicht vernetzt, ist tot.“ Dr. Markus Weber von der Maschinenfabrik Weber erläuterte, dass terface“ ein. Zum einen sei der Weg, wie ein Unternehmen zu einem Forschungsprojekt kommt, recht unkompliziert. Zum anderen gebe es eine vergleichsweise hohe Förderquote von 50 Prozent. Das heißt, interessierte Betriebe müssen für ihr Forschungsprojekt nochmal die gleiche Summe aufbringen wie die Hochschule Hof. Allerdings kann das auch über Personaleinsatz oder Sachleistungen erfolgen. IZK-Sprecher Hans Rebhan forderte die Firmen der Kronacher Region auf, den Kontakt mit dem IZK oder der Hochschule Hof zu suchen: „Kleinere Unternehmen haben oft Hemmungen. Aber wenn sie eine Idee haben, lohnt es sich, nachzufragen. Nur im Gespräch entsteht auch was.“ Das unterstreicht auch Prof. Dr. Valentin Plenk: „Viele Ideen sterben, wenn einer bei der Vorstellung lacht oder anzweifelt, dass die Welt das braucht. Dabei sind das oft die besten Ideen.“ seine Branche eher konservativ sei. Von Neuem müsse man Kunden erst überzeugen. Dennoch seien intelligente Maschinen, wie sie in dem Forschungsprojekt entwickelt werden, immer mehr gefragt. Ausreichend gut ausgebildetes Personal sei Mangelware bei vielen Unternehmen. „Es geht weniger darum, Personen überflüssig zu machen, sondern darum, mit dem vorhandenen Personal die Produktivität zu erhöhen. Die Maschine soll den Bediener unterstützen“, erklärte Weber. Auch bei Dr. Schneider geht es in dem Forschungsprojekt um das Thema „Mensch-Maschine“, allerdings sind beide nicht miteinander vergleichbar. Die Firma Weber muss laut Prof. Dr. Valentin Plenk Maschinen bauen, die funktionieren. Egal wie schlau der Bediener ist. Dabei wür- Mitwitz – „Gemeinsam für Kinder – Kinder zuerst “. Unter diesem Motto stand in diesem Jahr das 13. Kinderfest, zu dem die Unicef-Arbeitsgruppe Oberfranken in den Park des Wasserschlosses Mitwitz eingeladen hatte. Als man am Ende ein Fazit zog, war das engagierte Team mit ihrer Leiterin Gisela Schardt an der Spitze mehr als glücklich. Sagenhafte 12 230 Euro kann man an Unicef überweisen, mit denen Hilfsprojekte in Nepal unterstützt werden, die durch die Erdbebenkatastrophe die Bevölkerung im Land am Himalaya hart getroffen hat. In erster Linie,so Gisela Schardt bei der Bekanntgabe des Erlöses, sollen für Schulaktionen und Bildungsprogramme in Nepal verwendet werden. Ihr Dank galt deshalb an dieser Stelle den Kindern, die so zahlreich mit ihren Eltern, Großeltern und Verwandten mit vielen weiteren Besuchern aus nah und fern am Kinderfest teilnahmen und damit den Grundstock für den Erfolg legten. Am Kinderfestnachmittag selbst konnten 7850 Euro erlöst werden, hinzu kamen 950 Euro an Barspen- 1946 – Die Pariser Friedenskonferenz beginnt. Bis zum 15. Oktober 1946 werden auf der Konferenz die Friedenspläne mit den ehemaligen Verbündeten des Deutschen Reiches ausgehandelt. 1900 – Der italienische König Umberto I. wird in Monza auf offener Straße von dem Anarchisten Gaetano Bresci erschossen. Zahl des Tages 2000000 So könnte sie aussehen, die intelligente Mittelkonsole, die bei Dr. Schneider unter Leitung von Bernd Hüttel gerade entworfen wird. den Gefühle keine so große Rolle spielen wie in der Automobilindustrie. Da gehe es auch um Ästhetik. Das Forschungsprojekt bei Dr. Schneider beschäftige sich mit einer intelligenten Mittelkonsole. Von der Bedienung her ist es wie ein Smartphone, allerdings nicht flach – das kann laut Bernd Hüttel, Leiter Vorentwicklung bei Dr. Schneider jeder. Hier sei die Dreidimensionalität die Herausforderung. Dreidimensional deshalb, damit man auch im Dunkeln die entsprechenden Knöpfe beispielsweise für die Sitzheizung oder das Gebläse findet. „Haben Sie schon mal nachts versucht, auf dem Smartphone die Ziffer 5 zu finden – ohne Beleuchtung? Fast unmöglich“, erklärte Prof. Dr. Valentin Plenk von der Hochschule Hof. Ähnlich sei es beim Autofahren. Da müs- Die Freude ist riesengroß: Vor demWasserschloss Mitwitz informierte die UnicefArbeitsgruppe Oberfranken mit ihrer Leiterin Gisela Schardt (Zweite von rechts) über den Erlös in Höhe von 12230 Euro. Foto : Herbert Fischer den, von der Volksschule Mitwitz erhielt man 850 Euro aus der Aktion „Kinder laufen für Kinder “ und außerdem wurden für die Kinder und ihre Familien in Nepal anlässlich des Kinderfestes nochmals 2580 Euro 1981 – Der britische Thronfolger Prinz Charles und Lady Diana Spencer heiraten in der Londoner St. Paul’s Kathedrale. 1951 – In Bayreuth beginnen die ersten Richard-Wagner-Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg. se man fühlen, wenn man nicht hinsehen könne. Dahinter stehe eine große technische Funktionalität. Plenk erklärte das am Beispiel einer elektrischen Zahnbürste. Die müsse damit zurecht kommen, dass sie im Wasser liege, mit Zahnpasta beschmiert oder mit Deo in Berührung komme. Bei der digitalen Mittelkonsole im Auto sei die Bandbreite an Substanzen, gegen die die Bedienelemente immun sein müssen, um ein Vielfaches größer. Plenk: „Diese Art der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Hof und der Wirtschaft ist ein Bestandteil der Zukunftsstrategie für die Region Oberfranken: Indem Unternehmen durch Forschung gestärkt werden, können sich diese viel besser auf ihre Zukunft einstellen.“ Kinderfest bringt 12230 Euro für Unicef Das Geld kommt vor allem den Erdbebenopfern in Nepal zugute. Dort soll das Bildungssystem wieder aufgebaut werden. Doch auch junge Flüchtlinge in Deutschland profitieren davon. Mittwoch, 29. Juli 210. Tag des Jahres Sternzeichen: Löwe Namenstag: Flora, Ladislaus, Luzilla, Olaf In Kronach gibt es zwei Forschungsprojekte in Kooperation zwischen der Hochschule Hof und der Wirtschaft. Dr. Schneider und die Maschinenfabrik Weber entwickeln modernste Geräte. Beim einen geht es nur darum, dass sie funktionieren, beim anderen sollen sie auch noch sexy sein. Neuses – Eine intelligente Maschine erkennt, in welchem Zustand sie gerade ist: Kurz bevor sie nicht mehr richtig arbeiten kann, erklärt sie ihrem Bediener, dass der erfahrene Kollege Herr Müller bei eben diesem Problem in 90 Prozent der Fälle diese oder jene Lösung parat hatte. Oder, dass es sich gerade nicht lohnt, nach Lösungen zu suchen, sondern dass man sie abschalten, auseinanderlegen und reinigen muss. Zukunftsmusik? Nicht ganz. An so einem Projekt arbeitet die Kronacher Maschinenfabrik Weber gemeinsam mit der Hochschule Hof. Dort ist die neue Forschungsstelle „Man Machine Interface“ (Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine) angesiedelt, die im Rahmen der Nordbayerninitiative des Freistaats Bayern für die Region Kronach ins Leben gerufen wurde (siehe Infokasten). 1,5 Millionen Euro hat die bayerische Staatsregierung der Hochschule Hof dafür bis zum Jahr 2018 zur Verfügung gestellt. Bisher haben sich fünf Unternehmen für ein Forschungsprojekt interessiert. Bei zweien – neben Weber ist auch der Automobilzulieferer Dr. Schneider mit im Boot – haben die Voraussetzungen gestimmt. Das Projekt der Maschinenfabrik Weber ist auf zwei Jahre angelegt, das von Dr. Schneider auf drei Jahre. Insgesamt 850 000 Euro schöpfen die beiden Firmen von den Fördermitteln ab. Für andere Firmen sind also noch 650 000 Euro übrig, die abgerufen werden können. „Wenn die Forschungsstelle so erfolgreich ist, dass das Geld nicht reicht, würden wir weitere Unterstützung der Staatsregierung fordern. Die Verstetigung dieses Programms ist unser Ziel“, betonte der Sprecher des Innovationszentrums Kronach (IZK), Hans Rebhan, bei der Vorstellung der beiden Forschungsprojekte am Dienstag in der Kantine von Dr. Schneider. Zum Hintergrund: Im Zuge der Schieflage von Loewe gab es eine Sitzung des bayerischen Kabinettsausschusses auf der Festung Rosenberg in Kronach im August 2013. Direkt im Anschluss hat das Wissenschaftsministerium laut Hans Rebhan bei der Hochschule Hof angefragt, was sie für die Unternehmen der Region tun könne. „Auf die Schnelle ist die Idee ‚Car-Infotainment‘ entstanden. Es hat sich dann aber bald herausgestellt, dass das eine reduzierte Betrachtung der Problematik ist“, erklärte Rebhan. Einerseits, weil man damit Betriebe ausklammere, die sich nicht mit Autos beschäftigen. Andererseits, weil das Thema Digitalisierung die Betriebe der Region in Seite 15 K8-1 überwiesen. In Ihre Dankesworte schloss Gisela Schardt alle fleißigen Helferinnen und Helfer, die Bäckerinnen und Bäcker der leckeren Kuchen und Torten, alle Spender und Sponsoren mit ein. Besonders dankte sie auch den kleinen und großen Künstlern des Showprogramms und den Musikern, die das Kinderfest wieder zu einem einmaligen Erlebnis werden ließen. Ein herzliches Dankeschön von ihr ging auch an die Marktgemeinde Mitwitz mit ihrem Bürgermeister Hans-Peter Laschka, selbst aktives Mitglied der Arbeitsgruppe, an den Landkreis Kronach, sowie nicht zuletzt selbst an die Mitarbeiter der Unicef-Gruppe Oberfranken. Neben der Hilfe für Nepal gilt die Unterstützung und Solidarität von Unicef, so Gisela Schardt, auch den Flüchtlingskindern, die nach Deutschland kommen. Krieg und bewaffnete Konflikte haben fast 60 Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, darunter hfm mehr als die Hälfte, Kinder. Für Menschen mit geringem Einkommen fehlen in Deutschland nach Berechnungen des Deutschen Mieterbundes mindestens zwei Millionen Sozialwohnungen. „Um genug Wohnraum für einkommensschwache Haushalte, aber auch für Durchschnittsverdiener zu haben, brauchen wir 3,5 bis 4 Millionen Wohnungen“, sagte Geschäftsführer Ulrich Ropertz dem „Tagesspiegel“. Aufgespießt 1988 – dpa meldet: Ein kleines Buch im Taschenformat ist das neueste Statussymbol der jungen SchickeriaBriten: Wer als echter Yuppie etwas auf sich hält, darf heute nicht mehr ohne „personal organiser“ angetroffen werden. Geburtstag 1955 – Christian Tramitz (60), deutscher Schauspieler („Der Schuh des Manitu“) 1950 – Jenny Holzer (65), amerikanische Künstlerin, Bildhauerin und Objektkünstlerin 1941 – May Spils (74), deutsche Regisseurin („Zur Sache, Schätzchen“) 1925 – Mikis Theodorakis (90), griechischer Komponist („Alexis Zorbas“), Sänger und Politiker 1905 – Dag Hammarskjöld, schwedischer Politiker und Diplomat, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO) 1953-1961, erhielt 1961 postum den Friedensnobelpreis, gest. 1961 Todestag 1983 – Luis Buñuel, spanischer Regisseur („Der diskrete Charme der Bourgeoisie“), geb. 1900 1890 – Vincent van Gogh, niederländischer Maler („Sonnenblumen“), geb. 1853
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