ALEX S T O C K E R — SEIN K Ü N S T L E R I S C H E S SCHAFFEN Es ist eine seltsame Fügung, daß auf die Darstellung des Bildnismalers Josef Stocker im letztjährigen Neujahrsblatt die Würdigung des Malers Alex Stocker folgt. Beide Künstler entstammen der gleichen Ahnenreihe und doch ist kaum ein tiefgreifenderer Gegensatz denkbar: Josef Stocker, der den geraden, sichern Weg der Kunst als Bildnismaler ging, bei einem Meister des Faches in München sich in der alten, bewährten Porträtkunst ausbildete und in die Vaterstadt zurückgekehrt, fast ein halbes Jahrhundert, bis ins hohe Alter, unberührt von den neuen Kunstströmungen, die Bildnisse seiner nahen und fernen Mitmenschen malte. Und Alex Stocker, der mitten aus dem Ringen um die eigene Kunstform herausgerissen wurde. Dort der Maler des 19. Jahrhunderts in der Sicherheit einer bewährten Kunst, hier der Künstler und Mensch in der Bedrängnis unserer Zeit. Von dieser Bedrängnis muß zuerst gesprochen werden, wenn wir die künstlerische Entwicklung und Eigenart Alex Stockers verstehen wollen. Denn sie ist das schicksalshafte Vorzeichen vieler Künstler der Gegenwart. Ja wir alle, die in die Wirklichkeit unserer Zeit hineingeboren sind, erleben und erleiden sie. Wir stehen geblendet im ruhelos flimmernden Lichte, sind wie betäubt von den grellen Dissonanzen, fühlen wie alles Feste in Fluß geraten, vieles brüchig und alles in Umwandlung begriffen ist. Presse, Literatur, Film, Radio, Fernsehen bringen uns die schillernde Vielschichtigkeit, Verworrenheit und Maßlosigkeit der modernen Wirklichkeit täglich zum eindringlichen, ja erschreckenden Bewußtsein. Unter diesem Verlust der Mitte leidet wohl kein Mensch so stark wie der junge Künstler. Von allen Seiten wird er von den sich widerstreitenden Mächten bestürmt. Noch nie war der Weg zur eigenen Kunst-Werdung so gefährdet wie heute, noch nie die Auflösung der Form so allgemein und geradezu verlockend. Es wird aber immer zum Wesen der Kunst gehören, im gestalteten Werk eine Ganzheit zu formen. Und entscheidend für jeden werdenden Künstler ist es, ob er die ihm gemäße Form finden könne. Aber eben dieses Finden bedeutet heute wie noch nie ein Ringen, Kämpfen, um aus der Wirrnis der äußern künstlerischen Anrufe die eigene Stimme zu vernehmen und hörbar zu machen. Die wichtigsten Wegspuren im äußern Lebensgang ALEX STOCKERS sind: Geboren am 24. Dezember 1926 in Baar — Besuch der Primarschule seines Geburts- und Heimatortes — 4 Jahre Gymnasium an der Zuger Kantonsschule — 1944—48 Lehre als Grafiker bei Hans Aeschbach in Zürich — Von 1948 an arbeitet er als Grafiker bei J. Müller-Brockmann, Zürich, Eidenbenz, Basel, Weiskönig, St. Gallen und seit 1949 selbständig— 1949 Aufenthalte in Südfrankreich, Paris und anschließende Reise nach Belgien und Holland — !950 Reise nach Italien, Sizilien, Tunis — 1951 Grafische Tätigkeit in Mailand und zweite Malreise nach Südfrankreich — 1952 Herbst-Aufenthalt im Tessin — 1953 Reise nach England — Gestorben am 20. August 1954. Es gilt nun, die Kräfte sichtbar zu machen, die das Künstlerische in ihm geweckt, angeregt, gefördert und gebildet haben. Die Entfaltung Alex Stockers zum Künstler darstellen, bedeutet aber zugleich, die geistige Situation der jungen Künstlergeneration und ihr Ringen um die eigene Kunstform sichtbar zu machen. Ich erinnere mich noch wohl, wie er in seinem ersten Jahre an der Kantonsschule zur Orchesterprobe in der Aula erschien, wie ich ihm den Platz in der zweiten Geige zuwies, in der hintern Reihe, 55 ganz in der Nähe der Bratschen, und wie er fast etwas ängstlich sich setzte. In seiner Haltung beim Musizieren war immer etwas wie Andacht, ganze Hingabe. Wenn ich diese erste Begegnung an den Anfang der Darstellung seiner innern Entwicklung stelle, so deshalb, weil die Musik in seinem ganzen Leben eine bedeutsame Rolle gespielt und Wesentliches zur Lösung und Formung des Künstlerischen beigetragen hat. Wir werden seiner Beziehung zur Musik später wieder begegnen. Schon früh trat neben diesem naiven Zug, wie er sich in seinem Musizieren offenbarte, eine gegensätzliche Seite seines Wesens in Erscheinung. Wir möchten sie das Intellektuelle, Kritische nennen. Früher als bei seinen Klassenkameraden regte sich bei ihm die kritische Sonde, die den dargebotenen Stoff nicht einfach hinnimmt. Gepaart mit dieser zunehmenden kritischen Haltung war aber eine unbedingte Offenheit. Er hat in Auseinandersetzungen stets ohne jede Rücksicht auf die Wirkung bei Mitschülern und Lehrern seine Gründe und Gegengründe dargelegt und verteidigt. Ich erinnere mich noch lebhaft an eine Diskussion über Jazzmusik in der 4. Gymnasialklasse. Mit geradezu heiligem Eifer setzte er sich für den ursprünglichen Jazz ein. Ich war erstaunt, wie wesentlich er das Problem sah, als er die Maxime aussprach : Es gibt überhaupt nur gute und schlechte Musik. Diese Offenheit ist verwandt mit einem andern Zuge seiner Natur: Das Offensein den Dingen, der Natur, allem gegenüber. Und dies ist ein entscheidendes Element des künstlerischen Seins. Was hier in diesen frühen Jugendjahren noch wie im Keime erscheint, die Dualität naiver und kritischen Haltung, wird später zum eigentlichen Spannungselement in seinem künstlerischen Schaffen. mit Kreuzchen-Ornamenten die ganze Figur beherrscht. Diese beiden Versuche unterscheiden sich deutlich von den üblichen Kinderzeichnungen dieses Alters, besonders durch die Profilstellung und die bestimmte Gliederung. Aus der Gymnasialzeit sind eine Reihe von kleinformatigen Ölbildern erhalten, zwei Selbstbildnisse, mehrere Porträts, einige Kompositionen und Stilleben. Sie alle sind frei entstanden, außerhalb der Schule, ohne Anleitung. Neben naturalistischen Nachbildungen stehen freie Gestaltungen. Wenn auch das Zeichnerische vorherrschend ist, so spielt doch die Farbe schon eine wesentliche Rolle. Da ist zum Beispiel ein Mädchen, das auf einer Wiese sitzt, die Hände seitwärts aufstützt und mit dem Blick von uns weg in die Ferne schaut. In natürlicher Anmut ist der Körper des Mädchens durchbildet. Am überraschendsten in dieser frühen Gestaltung scheint mir aber das Malerische in der Darstellung der Wiese. Mit großen grünen, forsch hingeworfenen Flecken und roten, weißen und blauen Tupfen hat der 14jährige Alex einen Blumenteppich von schönem farbigen Zusammenklang hingezaubert. Besondere Beachtung verdienen auch zwei Bilder von expressivem Charakter aus dem Jahre 1944. Das eine stellt einen Harlekin mit Maske und ein Mädchen dar und das andere den dornengekrönten Christus mit dem Hahn und den drei leeren Kreuzen. Beide Bilder sind formal streng gehalten und leben von den Kontrasten heller und dunkler Töne. Die sich immer stärker regenden künstlerischen Kräfte haben die Frage der Berufswahl neu gestellt. Schon in der zweiten Klasse des Gymnasiums schrieb er zum Thema: Was ich gerne werden möchte, folgendes: «Schon oft ist mir diese Frage begegnet. Ja, was soll ich in meinem Leben werden? Ich habe mich noch nicht recht entscheiden können. Im Innern habe ich aber doch eine leise Stimme, die mir sagt, in welcher Richtung mein Beruf geht. Ich habe eine große Zuneigung zur Kunst. Ein Beruf auf diesem Gebiete würde mir gefallen. Vielleicht ein Grafiker, der Reklamebilder macht. Natürlich will ich einen Beruf, in dem ich etwas verdiene und eine Familie unter- In der Frühzeit der Entwicklung, in den Gymnasialjahren von 1940—44, haben sich bei Alex Stocker schon eindeutige formale Kräfte geregt. Ja man könnte noch weiter zurückgehen, um eine besondere formale Begabung festzustellen. Es sind noch zwei kleine Zeichnungen erhalten, die er im Alter von 3 und 3% Jahren hinkritzelte, einen Mann im Profil und den Samichlaus, dessen InfuI 56 halten kann. Kunstmaler allein ist eine brotlose Kunst.» Nach der vierten Klasse fällt die Entscheidung im Sinne dieser innern Neigung. Er tritt 1944 in die Lehre als Grafiker bei Hans Aeschbach in Zürich. Neben dem obligatorischen Unterricht an der Kunstgewerbeschule Zürich besucht er die Kurse für figürliches und Akt-Zeichnen bei Heinrich Müller. I n der freien Zeit malt er Landschaften und figürliche Kompositionen, weibliche Akte, Porträts und ein großes Selbstbildnis. Seit dieser Zeit verbinden ihn Freundschaften mit den Grafikern M A X HELLSTERN, HANS GRUBER und GOTTLIEB SOLAND. Das wichtigste Ereignis dieser Jahre ist aber die Begegnung mit dem Maler KARL HOSCH. Alex Stocker hat ihn im Atelier in Oberrieden 1945 zum erstenmal aufgesucht. Er ist von der vitalen Kraft der Malerei Hoschs sofort stark beeindruckt. U n d immer wieder erscheint er im Atelier. Er glaubt in dieser Malweise den Weg angedeutet zu sehen, der ihn zu seiner eigenen Form führen könnte. U n d zugleich schwebt ihm diese kraftvolle Malerei wie ein Ideal vor. Der bedeutungsvollste Vorstoß zur eigenen Form ereignete sich während des ersten Aufenthaltes in Südfrankreich. Ende Juni 1949 fahren Alex Stocker und sein Malerfreund M A X HELLSTERN über Genf, Lyon, Marseille nach Perpignan. Mit den Velos, die sie nachschicken ließen, erreichen sie in zehn Minuten ein Landhäuschen, das ihnen von dem früher in Baar praktizierenden Arzte Dr. Arthur Bossart zur Verfügung gestellt wurde. Es enthält im Erdgeschoß einen kleinen Vorraum und die Küche, im ersten Stock Zimmer und einen Balkon. Das Haus ist zwar nicht mehr im besten Zustand, d a es zehn Jahre unbewohnt war; aber für die beiden jungen Künstler schafft es ideale Aufenthaltsbedingungen. Am 17. Juli schreibt Alex Stocker nach H a u s e : «Wir sind nun schon 14 Tage in unserem Landhaus und es geht uns vortrefflich . . . Mit dem Kochen geht es ganz gut; vor dem Hause haben wir uns mit Backsteinen einen kleinen Herd gemacht, wo wir nun immer kochen. Heute hatten wir selbstgefangene Fische, Spaghetti napolitaine und Wein. Jetzt haben wir fast alle T a g e Tomaten. Sie sind herrlich. Die Kosten belaufen sich in der Woche für einen M a n n auf gut 10 Franken, was uns einen langen Aufenthalt erlauben wird.» Rings u m das Haus dehnt sich ein Gemüsegarten und steht ein kleiner Weinberg. I n einem Brief vom 24. August schreibt er: «Bei uns klappt alles vortrefflich . . . Die weißen Trauben, es war ein Stück Land von 1 5 x 1 5 m, haben wir schon alle gegessen; jetzt gibt es blaue. Auch haben wir im Garten Peperoni und Aubergine ; zusammen mit T o m a t e n u n d Zwiebeln geben diese Gemüse ein herrliches Essen. Es macht uns Spaß, das Essen zu bereiten. I h r m ü ß t Euch denken, d a ß wir hier sehr verlassen sind und d a ß uns das Kochen als Ablenkung vom Malen sehr gelegen kommt.» Zuerst malen die Freunde in der Nähe ihres Landhauses. Vor ihnen dehnt sich die leicht gewellte Ebene aus, mit Olivenbäumen, Melonen, Weinreben, eine weiträumige Landschaft ohne jeden dramatischen Akzent. Hier kommt der Gestaltung kein interessantes Motiv, kein zeichnerisches Formgerüst zu Hilfe, alles liegt im malerischen Wechselspiel der Farbenstufen vom hellen Silbergrün der Oliven zum dunklen Schattengrün. Der Grafiker m u ß hier vollständig schweigen. Es vollzieht sich bei Alex Stocker der entscheidende Schritt zum Maler. Zwar bekennt er am 24. August: «Als ich hier anfing zu malen, ging's noch nicht gut. Ich war noch verdorben von der Grafik. Jetzt aber habe ich riesig Fortschritte gemacht.» Nach etwa zehn Tagen steigen sie mit der Staffelei auf einen Hügel, der sich eine halbe Stunde von ihrem Landhaus entfernt erhebt. U n d hier offenbart sich ihnen die Landschaft wieder neu. Sie sehen über die sanften Hügelzüge hinweg das Meer sich weiten und im blauen Glast der Sonnentage die Pyrenäen ansteigen. Alex Stocker ist wie verzaubert: «Malen tue ich wie wild, im T a g 2—3 Bilder. Wenn ich dann das Gefühl habe, zuviel gemacht zu haben, übermale ich die alten wieder.» An besonders heißen Nachmittagen fahren sie jeweils zum Meer, das sie in einer halben Stunde erreichen, u m zu baden. Oder sie fahren nach Per- 57 pignan auf den Markt. Da bestaunen sie immer wieder die unzähligen Formen der Fische. Eines Tages kaufen sie einen ganzen Berg von Fischen, schichten diese zu Hause auf und malen solange, bis der Geruch ein Ende setzt. Diese Fischbilder Stockers sind keine Stilleben, sondern vielmehr Landschaften, in denen sich die ganze Welt des Meeres widerspiegelt. Zweimal wird der Aufenthalt bei Perpignan unterbrochen. Ende Juli für mehr als zwei Wochen und Mitte August für einige Tage. Sie siedeln nach Collioure über, nahe der spanischen Grenze. Dieses äußerst farbige Fischerdorf hat immer viele Maler angezogen; hier malten auch Derain und Matisse. Die Freunde wohnen in einem alten Castell aus der maurischen Zeit, schlafen aber immer unter freiem Himmel. Am 31. Juli schreibt Alex Stocker: «Hier stehen an allen Ecken "Maler". Es ist schaurig, was hier alles verpflastert wird. Ich habe die Guitarre mitgenommen und am Abend singen wir jeweils am Lagerfeuer... Malen tue ich ziemlich viel.» Er trifft auch den Grafiker Butz, den er von Zürich her kennt. Beim zweiten Aufenthalt beteiligt er sich an einer Ausstellung. Er kann am 17. August von Perpignan nach Hause schreiben: «Ich war wieder vier Tage in Collioure. Junge Maler aller Nationen machten dort eine Ausstellung und wir waren auch dabei. Ich habe von Malern die beste Kritik erhalten. Es war hier ein großes Fest mit wilden Stierkämpfen (6 Stiere wurden getötet). Ich habe dann die Spanier aufgesucht und wir haben miteinander gesungen, es waren wirkliche Künstler aus dem Volke.» Der Eindruck dieser Begegnung mit den Spaniern muß ziemlich stark gewesen sein, denn eine Woche später schreibt er: «Ich möchte nämlich im Frühling nach Spanien. Ich habe geahnt, daß dort ein Volk wohnt, das noch urtümliche Kraft besitzt.» Dieser Plan wurde dann allerdings nicht verwirklicht. Ende August brechen Alex Stocker und Max Hellstern ihren Aufenthalt bei Perpignan endgültig ab und fahren noch Toulon, wo sie zwei Wochen bleiben. Stocker hat hier viele Farbstiftzeichnungen gemacht. Dann verbringen sie zwei Tage in Marseille und malen einige Tage in St. Tropez. Und als der September sich dem Ende zuneigte, ziehen sie nach Paris. Paris ist eine neue bedeutsame Stufe in der künstlerischen Entwicklung Stockers. Hier wird ihm der Akt zum Erlebnis, wie vorher in Perpignan die Landschaft. Die Freunde wohnen beim Pont Neuf, im Quartier Latin. Sie malen mehr als einen Monat Akt in der Academie Grande Ghaumiere. Aus dieser Zeit sind von Alex Stocker noch zehn Akte in ö l erhalten. In Paris entstand auch das Selbstbildnis, das wir in unserer Reihe reproduzieren. Das Leben an der Seine hat Alex Stocker mit Wohlbehagen erfüllt. Fast täglich spaziert er im Jardin du Luxembourg und genießt die Weite des Parkes und die sanfte Stimmung des Herbstes. Oder dann hat er wieder sein sprühendes Temperament und den Schalk spielen lassen. So erzählte mir Max Hellstern, wie er einmal einem Straßensänger die Geige aus der Hand nahm und darauf so wild und schön spielte, daß die Leute von allen Seiten herbeieilten und sich um ihn scharten. Dann machte er mit dem Hut die Runde und sammelte ein schönes Stück Geld ein, das er mit einer tiefen Verbeugung dem erstaunten Straßensänger überreichte. Den Abschluß der Malaufenthalte in Südfrankreich und Paris bildete eine Kunstfahrt durch Belgien und Holland. Einer Kartenskizze Alex Stokkers entnehmen wir die folgende Reiseroute: Brügge — Gent — Antwerpen — Breda — Utrecht — Amsterdam — Haarlem — Sgravenhage — Rotterdam — Dortrecht. Den stärksten Eindruck erhält er von Brügge. Am 30. Oktober schreibt er: «Bin schon fünf Tage in Brügge. Es war die interessanteste Stadt, die ich bis jetzt gesehen habe. Sie ist voll Kunst und bürgerlicher Romantik.» In Brügge stoßt Max Hellstern, der von Paris aus eine andere Route gewählt hatte, wieder zu ihm. Später gesellt sich zu ihnen noch ein schwedischer Maler, von dem sie wertvolle Anregungen empfangen. Und im späten November fahren sie von Holland wieder der Heimat zu. Während des folgenden Winters malt Alex Stocker nur wenige Ölbilder. Denn er arbeitet an- 58 ALEX STOCKER - D O M - I N N E R E S • ^« • , r • .-. •>.. '5.'«' IM & ALEX STOCKER - FLORENZ sehen außer Athen. Die Gegend selbst ist sehr trocken. Es wachsen hier nur Mandeln und Oliven. Die Steine sind alle ocker-braun. Die Landschaft sieht also braun-golden aus.» In Palermo, wo er am 23. August ankommt, beeindruckt ihn das bunte und bewegte Volksleben, aber auch die Landschaft. «Die Gegend hier ist wunderbar. Reiche Vegetation, helles Licht.» Begeistert, ja ergriffen ist er vom Dom in Monreale. «Das ist die schönste Kirche, die ich bis jetzt sah. Alles Mosaik mit goldenem Grund, die ganze Kirche voll. Eine Wahnsinnsarbeit, aber herrlich schön.» Ein Brief vom 29. August von Palermo aus dokumentiert, wie er abseits vom Touristenweg Land und Leute erlebt. Es ist aber auch eines der vielen Zeugnisse seines guten Herzens. «Vorgestern war ich etwas auf dem Land (Piana dei Greci). Die Gegend dort war herrlich, auch ganz verbrannt, aber es hatte einen See und ich habe ganz einsam ein Bad genommen . . . Dann bin ich mit einem Hirten zusammen gewesen, der eine Familie mit 3 Kindern hat. Er hütet den ganzen Tag seine etwa 10—15 Ziegen. Die Leute sind mausarm und leiden Hunger. Ich habe ihnen dann 1 kg Fleisch gekauft und bei ihnen gegessen. Die Nacht mußte ich bei ihnen schlafen, im Hause eines Verwandten. Es waren äußerst nette Leute, sauber, und haben nicht gebettelt, wollten nichts annehmen. (Auf dem Lande sind die Sitten besser als in den Städten.) Ich habe ihnen nun meine 2 Paar langen Hosen geschickt und für mich neue gekauft.» gestrengt als Grafiker, um sich die Mittel für eine neue Südfahrt zu beschaffen. Diesmal sind Italien und Tunis sein Ziel. Ende Juli 1950 fährt er über Mailand nach Venedig. Die Stadt Tizians mit dem zauberischen Licht-und Farbenspiel, der seltsamen Mischung orientalischer und abendländischer Stilformen, machen einen tiefen Eindruck auf ihn. «Venedig ist herrlich, alles noch alt», schreibt er am 3. August. Und noch von Rom aus bekennt er: «An Schönheit hat aber bis jetzt noch keine Stadt Venedig übertroffen.» Hier entstehen die ersten Bilder dieser Reise. Er hat anstelle der Ölfarbe diesmal ölkreide mitgenommen und hält damit die schönsten Farbenerlebnisse der Italien- und Tunesienfahrt fest. Es sind über hundert meist großformatige Farbenimpressionen, oft wundersam fein abgetönte Stimmungsbilder, dann wieder wild auflodernde Farbenglut. In Florenz, der nächsten Station nach Venedig, treiben ihn die Kunstschätze tagelang, von morgens früh bis abends, zum Schauen und Staunen an. Von Rom aus, das er am 12. August erreicht, schreibt er: «St. Peter und die Sixtinische Kapelle sind etwas Ungeheures . . . Vor allem gefallen mir die alten Mosaiken. Ich will auch einmal versuchen in dieser Technik etwas zu machen . . . Von erschlagender Wucht ist das Kolosseum.» In Rom bleibt er eine Woche und fährt dann weiter nach Neapel. Diese Stadt wird ihn erst auf der Rückreise ganz zu fesseln vermögen. Am 17. August setzt er mit dem Schiff von San Giovanni aus nach Sizilien über, bleibt einen Tag in Messina, fährt über Catania, wo er die Nacht verbringt, nach Syrakus, macht einen Abstecher ins Landesinnere nach Enna und erreicht am 21. August Agrigento, von wo er schreibt: «Von Syrakus nach Enna gegangen, einer uralten Stadt mitten in Sizilien. Sie liegt auf einem Berg, 700 m ü. M. Alle Kulturen sind über diese Stadt gegangen . . . Diese Stadt war für mich in ihrer Atmosphäre interessanter als Rom. Sonntag und Montag befinde ich mich in Agrigento, auch einer uralten Stadt, sehr wichtig und groß zur Griechenzeit. Hier sind die schönsten Griechentempel zu Am 29. August um 5 Uhr abends fährt Alex Stocker mit dem Schiff aus dem Hafen von Palermo ins Sizilische Meer hinaus, Tunis entgegen. Am folgenden Tage betritt er afrikanischen Boden. Er ist begeistert. «Es ist ganz wunderbar. Die Leute hier sind äußerst lieb. Hier ist die Gastfreundschaft Mode.» Er fährt ins Innere des Landes, besucht die heilige Stadt Kairuan, bestaunt die Moscheen. Mit zwei andern Malern geht er von Kairuan noch Sousse, Ghase, Gabes, wo ihm die Oase einen «großen Eindruck» macht, «so mitten in der Wüste ein Paradies». Sie wagen sich noch weiter ins Innere. Am 12. September schreibt er: «Gestern haben wir bei den Beduinen gelebt (alles 59 wie vor iooo Jahren), sie hatten noch nie einen Europäer gesehen.» Dann kehrt er nach Tunis zurück und ist dort die letzten vier Tage seines Tunesien-Aufenthaltes bei einem Tunesier-Maler zu Gast. Am 23. September kehrt er mit dem Flugzeug nach Palermo zurück — «es war ein herrliches Erlebnis für mich» — und fährt anderntags nach Messina und Neapel weiter. Erst bei diesem zweiten Aufenthalt wird ihm Neapel zum Erlebnis. «Das zweite Mal hat mir Neapel ganz herrlich gefallen», schreibt er am 1. Oktober von Gapri aus. Hier schläft er eine Nacht im Freien, damit ihm nichts vom Wunderbaren dieser Zauberinsel entgehe. Die Reise von Neapel nach Rom macht er zusammen mit einem deutschen Baron, «eine ganz interessante Begleitung . . . er malt auch, kann und weiß überhaupt alles.» Und wieder bleibt er einige Tage in der Tiberstadt, um dann nordwärts zu ziehen, wo ihn noch ein Kunsterlebnis erwartet. Am 14. Oktober schreibt er: «Bin jetzt wieder in Oberitalien. Es ist jetzt in Farbe und Atmosphäre viel schöner als im Sommer. Gestern war ich in Ravenna und verliebte mich in die Theodora (Mosaik). Ich werde mich zuhause eingehender mit dieser herrlichen Technik beschäftigen.» Gegen Ende Oktober kehrt er mit einer reichen Fracht innerer und äußerer Bilder nach Hause zurück. der, den Rock und schließlich niedergekauert die Füße in den absolut richtigen Proportionen, ohne zwischenhinein aus dem nötigen Abstand die Einzelteile der überlebensgroßen Skizze kontrollieren zu müssen. Ohne Projektion, Quadrieren oder ähnlichen technischen Hilfsmitteln hatte er innerhalb 5 Minuten ein Trachtenmädchen konzipiert, das heute ausgemalt die Decke unseres kulturellen Zentrums in Oberitalien schmückt.» Nach der Ausführung dieses Auftrages unternimmt er eine zweite Malreise nach Italien und Südfrankreich. Er fährt mit der Lambretta über die Apenninen an die Riviera di Levante bis hinunter an den Golf von Spezia. In dieser «einzigartig schönen und noch unberührten Gegend» ruht er sich einige Tage von der Arbeit aus. Seinen Ruheort Lerici hat er in einer Ölkreide-Zeichnung festgehalten. Dann zieht es ihn weiter, die ganze italienische Riviera entlang, Frankreich entgegen. Von Imperia aus schreibt er: «Bin auf der Reise nach Frankreich. Die Riviera ist schon etwas ganz Herrliches, und ich kann es so gut genießen mit meiner Lambretta. Ich muß jetzt schauen, daß ich mich in Frankreich stationieren und meine Ölmalerei beginnen kann.» An der französischen Riviera sucht er einen geeigneten Aufenthaltsort. Wohl trifft er Bekannte und Freunde, aber nirgends eine Unterkunft. Die Hotels sind überfüllt, die Privatwohnungen und Zimmer mit Fremden belegt. Er fährt deshalb bis Toulon weiter und findet hier Unterkunft bei Frau Bossart, einer Schwägerin von Dr. Arthur Bossart, der ihm das Landhaus bei Perpignan zur Verfügung gestellt hatte. Nun kann er unbeschwert malen. Die Ölbilder, die hier entstehen, haben eine reichere und hellere Farbigkeit als jene des Sommers 1949 von Perpignan und Collioure. Ein Bild aus dieser Zeit besitzt die Zuger Kantonalbank, andere sind in Privatbesitz. Er löst sich von der tonigen Malweise und setzt anstelle der dumpfen Töne leuchtendere und kontrastreiche Farben. Auch zeichnet er viel, Motive am Hafen, das bunte Durcheinander von Menschen in Hafenkneipen, Matrosen, Fischer, Mädchen, allein und im Gespräch. Zwei Monate verbringt er zeichnend und malend in Toulon. Wieder ist der folgende Winter mit grafischen Arbeiten ausgefüllt. Die Erfolge seiner grafischen Tätigkeit mehren sich. Im Sommer 1951 erreicht ihn der Auftrag, zusammen mit dem Grafiker Noldi Soland, im neuen, großzügig gebauten Haus des Centro Svizzero in Mailand die Deckenplatten im großen Festsaal mit Motiven der Schweizer Folklore zu bemalen. Anfangs August fährt er mit der Lambretta nach Mailand und führt den ihm sehr zusagenden Auftrag aus. Armin Haab, der ihn während dieser Arbeit besucht hat, berichtet darüber: «An die Wand gelehnt, hatte er die PavatexElemente zu einer Fläche von ungefähr zweieinhalb Meter Höhe gefügt, stieg auf einen Stuhl, riß nun einen Trachtenkopf mit flinkem Strich auf, zeichnete, langsam vom Stuhle steigend, das Mie60 JUNGER T U N E S I E R ALEX STOCKER - BUCHILLUSTRATION inj ] \ "•"'V— ALEX STOGKER - KUTSCHER IN T U N I S Die Rückfahrt dauert Wochen. Er fährt tiefer in die Provence hinein, hält sich Stunden oder Tage in Aix, Arles, Nimes, Avignon, Orange auf, in den Bauten die große Vergangenheit erahnend und die Gegenwart der herrlichen Landschaft und ihrer Menschen erlebend. Über Lyon kehrt er anfangs November nach Hause zurück. An erster Stelle steht die Musik. Er hat selbst viel musiziert, zuerst als Geiger, später als Bratschist, in der Gymnasialzeit im Kantonsschul-Orchester und später auch noch in Aula-Konzerten, viele Jahre als Mitglied des Orchestervereins Baar, aber besonders gern im Quartett. F ü r ihn bedeutete die Quartett-Musik und das Quartett-Spiel das tiefste musikalische Erlebnis. Bei diesem Musizieren hat er sich immer ruhig eingefügt; hier gab es für den sonst kritisch analysierenden Alex Stocker kein Problemisieren. Es ist, wie wenn sich hier sein künstlerisches Sein, das noch in der U n ruhe der Bewegung zur eigenen Form war, im harmonischen Gefüge geborgen gefühlt hätte. Deshalb die volle u n d ganze Hingabe beim Spielen. I m Herbst 1952 läßt Alex Stocker sich noch einmal im Süden zum Malen anregen. Er verbringt einige Wochen im Sottoceneri, arbeitet zuerst in den Ausstellungshallen der Fiera di Lugano und malt dann Tessiner Landschaften. M a n erkennt aus diesen unruhig bewegten Bildern ein neues Suchen und Ringen, fühlt aber auch, daß ihm die innere Ruhe zur Gestaltung fehlt. Er hatte sich in den vergangenen Monaten zu sehr mit grafischen Arbeiten belastet, besonders am Triennale Milano und an der Internationalen Photo-Ausstellung in Luzern seine Kräfte über das ihm gegebene M a ß eingesetzt. Er fühlt, daß er eine Wartezeit in seinem künstlerischen Schaffen einsetzen m u ß . Fast zwei Jahre wird er sich ganz den grafischen Arbeiten widmen, mit dem Plane, in einem langen Auslandaufenthalt, in Italien oder Spanien, seine künstlerischen Kräfte neu zu lösen. Von den Komponisten galt seine besondere Verehrung J. S. Bach. Sicher war es hier «die prästabilierte Harmonie», die ihn beglückte. Wer etwa gehört hat, wie Alex Stocker auf der Geige eine Bachfuge spielte oder wie er über ein bachsches T h e m a phantasierte, dem wurde bewußt, wie viel ihm diese Musik bedeutete. Er liebte auch die musikantisch frische Art der alten Italiener, besonders Coreliis. Bezeichnend ist auch, daß er Brahms außerordentlich schätzte, Wagner dagegen ablehnte. Von den Modernen hörte er Debussy, Strawinsky und Schoeck-Lieder besonders gern. In diese Ruhezeit des künstlerischen Schaffens fällt auch seine Reise nach England im Sommer 1953. Er reist Mitte Mai nach London, besucht Freunde, erlebt die festlichen Krönungsfeierlichkeiten, besichtigt die Sehenswürdigkeiten und Kunstgalerien, fährt nach Schottland und kehrt anfangs Juni wieder nach Baar zurück. Über seine vielseitige Tätigkeit als Grafiker der folgenden Monate wird später zu berichten sein. Seine eminent musikalische Begabung kam aber auch zum Ausdruck, wenn er zur Guitarre improvisierte, Lieder und Gesänge vortrug. Unvergeßlich bleibt allen Teilnehmern a m festlichen Schlußabend der «Tage der Kunst 1952», wie Alex Stocker Cowboy-Lieder, spanisch-maurische Klagegesänge und Jodellieder zur Guitarre sang. Noch aufschlußreicher ist die Beziehung Alex Stockers zur Literatur und Dichtung. Hier kommt sein leidenschaftlicher Erkenntnisdrang und das Ringen u m eine geistige Mitte deutlicher als anderswo zum Ausdruck. Denn im Vordergrund seines Interesses stehen weltanschauliche und philosophische Werke. I n der frühen Zeit wurde er von der urtümlichen Bildkraft Nietzsches fasziniert und vom beunruhigenden Pessimismus Schopenhauers bewegt. D a n n ist vor allem Pascal d a ; er Neben diesen Begegnungen mit Landschaften, Städten, fremden Kulturen und Menschen, wie sie sich vor allem auf seinen Reisen ereigneten, haben noch drei andere Erlebniskreise die Persönlichkeit Alex Stockers geformt. Ihre Betrachtung wird uns noch näher zum Wesen seiner künstlerischen Eigenart führen. 61 greift immer wieder zu ihm und bewundert seine radikale Offenheit. Auch m i t d e m Existenzialismus h a t er sich auseinandergesetzt, Sartre u n d Camus gelesen, beide aber eindeutig abgelehnt. Ebenso ablehnend stand er der Psychoanalyse gegenüber. Eine starke Wirkung übten auch Werke mit psychologischem Einschlag auf Alex Stocker aus. U n d zwar sind es meistens Bücher, welche in die untergründigen Schichten des menschlichen Seins hineinleuchten oder solche, in denen das Morbide zur Darstellung kommt. Lange u n d stark h a t ihn die unheimliche Welt Kafkas im «Prozeß» u n d «Schloß» beschäftigt. Die Reihe seiner bevorzugten Dichter und Werke weist in die gleiche Richtung; sie dokumentiert aber auch die Weite u n d Spannung seines geistigen Horizontes: Tolstoj, Dostojewskij, Gogol «Memoires d'un Fou», Stefan Zweig, Colette «La vagabonde», Thomas M a n n «Zauberberg», Grimmeishausen «Simplizissimus», Morgenstern «Galgenlieder» u n d Rilke. Bei Rilkes Gedichten hat ihn die formale Schönheit und der u m die Wesenheit ringende Geist gleichermaßen gefesselt. Noch bleibt uns von der Wirkung und den Einflüssen anderer Maler auf Alex Stocker zu sprechen. Von der Begegnung mit HOSGH ist schon die Rede gewesen. Ähnlich hat der Maler VARLIN auf ihn gewirkt. Wie von diesen beiden Malern, so wünschte er auch von AUBERJONOIS, den er als den größten lebenden Schweizer Maler verehrte, ein Bild zu kaufen. Wenn ihm dieser Kauf auch nicht gelang, so hat ihm die Reise nach Lausanne, die er zu diesem Zwecke machte, doch eine kurze Begegnung mit dem greisen Meister gebracht. Die größte Wirkung jedoch haben drei andere Maler auf Alex Stocker ausgeübt: Gorinth, M o digliani und Soutine. Mit Lovis CORINTH (1858— 1925) h a t er sich intensiv auseinandergesetzt, nicht nur seine Malerei immer wieder und bei jeder Gelegenheit betrachtet und erlebt, sondern sich auch mit seinem Leben eingehend befaßt. Wie bei Hosch, h a t ihn auch hier die vitale Kraft angezogen. Manche Bilder Stockers zeugen von diesem 62 ,111,...,..„*.,. i « . » . . , , , « - , . » . . . . . . . . . . . Einfluß. Wer das Bild «Baum a m Walchensee» (Zürcher Kunsthaus) etwa mit dem Bilde Stokkers «Baar bei Föhnstimmung» betrachtet, der wird etwas von jenen wilden Pinselschwingungen, dem wehenden Rhythmus, von jener Kraft u n d Unbekümmertheit darin finden. U n d wie bei Corinth so h a t ihn auch bei Modigliani und Soutine neben der Kunst auch ihr Leben stark beschäftigt. Es ist, wie wenn er in ihren Schicksalen die eigenen Möglichkeiten zu ermessen versucht hätte. AMEDEO MODIGLIANI (1884—1920) hat vor allem in der Zeit seines ersten Aufenthaltes in Südfrankreich auf Stocker eingewirkt. Die dunkle Schwere der Farben finden wir in den Landschaften u n d Bildnissen jener Zeit. U n d in der Absolutheit Modiglianis, im Positiven wie im Negativen, in der Dualität seines Wesens u n d der großen künstlerischen Erregbarkeit erkannte Alex Stocker verwandte Züge. CHAIM SOUTINE (1943 gestorben), dessen Vater ein armer jüdischer Schneider war, stammt aus R u ß l a n d und lebte größtenteils in Frankreich. E r war mit Modigliani befreundet. Die Anziehungskraft, die er auf Alex Stocker ausübte, ist mit jener Kafkas vergleichbar. Die oft unheimlich wirkende Ausdruckskraft seiner Bildnisse h a t stark auf ihn gewirkt. Es ist, wie wenn in der Deformation der Dargestellten ihre Seele sich nach außen lösen wollte; die Verzerrungen sind wie Bruchstellen, aus denen sich das innere Wesen herausdrängt. U n d eine Baumallee wird zu einer Reihe auflodernder Farbenfackeln, deren schlanke Wipfel wie Flammen einander entgegenlecken. I n vielen ölkreidezeichnungen Stockers werden wir an diese Malweise erinnert. Auch in der heftigeren Farbigkeit der Ölbilder seit 1950 spüren wir den Einfluß des Russen. Zu diesen zwei Kreisen der künstlerischen Einwirkung, der Schweizer Hosch, Varlin, Auberjonois u n d Corinths, Modiglianis, Soutines sind noch gelegentliche Einflüsse von Pasquin, Kokoschka, Vlaminck und der alten Italiener zu erwähnen, von denen er formale Anregungen empfangen hat. \*JÜW ALEX STOCKER - SELBSTBILDNIS ALEX STOCKER - MÄDCHEN AUS SÜDFRANKREICH Den bedeutsamsten Vorstoß zur Eindeutigkeit der ihm gemäßen Form ereignete sich in Perpignan. Hier, in der Abgeschiedenheit des Landhauses, ohne äußere Ablenkungen, ist er sich am nächsten gekommen. Es ist der eigentliche Vorstoß zum Malerischen, aus der Offenbarung des Farbenerlebnisses heraus. Später, als die äußern künstlerischen Einflüsse wieder stärker wurden, hat er um diese Unmittelbarkeit der Gestaltung ringen müssen. Mit der Darstellung der Reisen, Begegnungen, künstlerischen Einflüssen und Einwirkungen sind die Wesenszüge der Persönlichkeit und der Kunst Alex Stockers sichtbar geworden. Seine besondere künstlerische Eigenart soll zusammenfassend noch kurz umrissen werden. Alex Stocker kommt von der sinnlichen Erscheinung her zur Kunstgestaltung. Nur in wenigen frühen Arbeiten ist er ausgesprochen expressiv, d. h. gestaltet eine in ihm lebendige Idee. Später geht er immer von der Natur aus, ja er braucht die Natur, um sich von ihr zum Malen anregen und erregen zu lassen. Und dies nicht nur bei der Landschaftsdarstellung, sondern auch beim Akt. Und doch findet er kein volles Genügen in der reinen Naturwiedergabe. Denn zu seiner Nahrhaftigkeit kommt immer die Überlegung. Es fehlt ihm die absolute naive Hingabe an das Erlebnis. Deshalb auch die Verehrung für den Maler Hosch, der diese naive Naturhaftigkeit besitzt. Darin liegt die tiefste Ursache seines Konfliktes als Künstler und seines so schweren Ringens um die gültige Form. Diese Spannung aus der unmittelbaren Hingabe an das Naturerlebnis und der intellektuellen Überlegung wird durch zwei Faktoren noch verstärkt. Der Weg vom sinnlichen Erlebnis zur gültigen Form wird ihm erschwert durch seine Vielseitigkeit und die Übersensibilität. Die Vielseitigkeit seines Talentes, die sich auch in seinem grafischen Werk offenbart, ist ihm in seinem Ringen um die eindeutige Form eher zum Verhängnis geworden. Denn die Eindeutigkeit und Gemäßheit der Form, wie er sie bei Corinth, besonders aber bei Modigliani und Soutine bewunderte, war das ersehnte und so hart umkämpfte Ziel seines künstlerischen Schaffens. Und hierin hat sich auch seine Übersensibilität erschwerend ausgewirkt, denn er war in seiner psychischen Struktur doch nicht stark genug, um seine eigene Form gegen die von außen her ihn bedrängenden künstlerischen Formungen durchzusetzen. Alex Stocker hat sich seinen Weg nicht leicht gemacht; er hat sein Schaffen immer in strenger Selbstkritik verfolgt und unter den Spannungen, die ihm aus der beschriebenen Dualität erwuchsen, gelitten. In der kurzen Schaffenszeit, die eigentlich erst 194g in Perpignan entscheidend begann, sind eine erstaunlich große Zahl von wirklichen Kunstwerken entstanden. Sie alle sind erfüllt vom echten Ringen um die gültige Form. Ein Überblick seiner künstlerischen Werke soll sein vielseitiges und reiches Schaffen andeuten. Zahlenmäßig ergibt die künstlerische Ernte folgendes Bild: 126 Ölgemälde, 80 Ölkreidezeichnungen, 40 Farbstiftzeichnungen, 12 Tuschzeichnungen, einige Aquarelle und mehrere 100 Bleistiftzeichnungen, 1 Gipsrelief, 1 Mosaik. Von den Ölbildern stellen 50 Bilder Landschaften dar, 20 weibliche Akte, 20 Porträts, 12 Selbstbildnisse, 12 Figürliches, 12 Stilleben. Die Ölkreidezeichnungen sind neben einigen figürlichen Themen und Porträts ausschließlich Landschaftsdarstellungen und Städtebilder, ebenso die Bleistiftzeichnungen, welche zudem noch einige Akte enthalten. Bevor wir einzelne Werkgruppen im Zusammenhang der reproduzierten Zeichnungen und Bildnisse noch etwas näher charakterisieren, sei noch ein kurzes Wort über das grafische Schaffen Alex Stockers beigefügt. Nach Abschluß der Lehre als Grafiker bei Hans Aeschbach in Zürich im Jahre 1948 hat er bei J. Müller-Brockmann gearbeitet. Schon ein Jahr darauf hat er im Hause seiner Eltern in Baar ein eigenes Atelier eröffnet, sich selbständig gemacht. Dann hat er in den folgenden Jahren in größeren Aufträgen mit den Ateliers Weiskönig, St. Gallen, und Eidenbenz, Basel, zusammengearbeitet. In seinem vielseitigen Schaffen stehen die Gestaltungen 63 von Ausstellungen an erster Stelle. Die Aufzählung dieser Aufträge, die neben vielen andern Arbeiten durchgeführt wurden, weist auf seine außerordentliche Arbeitsleistung hin: 1949 an der Mustermesse Basel ein 20 m langes Wandbild, 1951 Gestaltung einer Halle in der O l m a : Produkte-Schau Schaffhausens, 1952 Triennale Milano, Internationale Photo-Ausstellung Luzern, 1953 Selbständige Gestaltung der Ausstellung des Internationalen Erdbau-Kongresses im Kongreßhaus in Zürich, Architekten-Ausstellung des SIA in St. Gallen, Filmraum an der Olma, 1954 begann er an der Schweizerischen Landwirtschaftsausstellung in Luzern die Planung der Weinbau- und Forsthallen. Während der Durchführung dieser letzten Arbeit, die das M a ß seiner Kräfte überstieg, erlitt Alex Stocker einen schweren Nervenzusammenbruch, an dessen Folgen er am 20. August starb. Als zweite wichtige grafische Arbeit sind seine Plakatentwürfe für Ausstellungen, Veranstaltungen, Sammlungen und Fremdenverkehrswerbungen zu nennen. F ü r die ausgezeichneten Lösungen dieser Aufgaben erhielt er mehrfach Auszeichnungen und Preise: Schon 1945, im zweiten J a h r seiner Lehre, wurde ihm bei 40 Einsendungen beim Wettbewerb für das schweizerische Ursprungszeichen der 3. Preis zuerkannt; im gleichen J a h r erhielt er für zwei eingesandte Entwürfe im Wettbewerb für das Plakat der Winterhilfe den 2. und 3. Preis und 1946 bei einer Beteiligung der besten Grafiker den 2. Preis. 1950 wurde ihm beim internationalen Wettbewerb für das Plakat der Biennale in Venedig der 2. Preis verliehen. Bemerkenswert sind auch seine Entwürfe für Buch-Schutzhüllen zu: Mein Bruder Jonathan von Francis Brett Young, Olivia von Olivia, besonders aber zu Lüge und Zauberei von Elsa Morante. Wir haben die Vorderseite dieser Arbeit als gültige Lösung grafischer Gestalt in unserer Bilderreihe reproduziert. I n diesem Zusammenhang seien auch zwei Buch-Illustrationen erwähnt, von denen wir ein Beispiel reproduzieren: Carl Spitteler, Unbekannte frühe Erinnerungen. Sonderdruck der Buchdruckerei Keller & Co. AG., Luzern, mit 5 Illustrationen, und Maria Bachmann-Isler, Die verschwundene Flöte, Alpha-Presse, Zürich, mit ebenfalls 5 Illustrationen. Es soll hier auch noch eine größere grafische Arbeit erwähnt werden, die nächsthin veröffentlicht wird, eine Publikation über gute Gebrauchsschriften, die Alex Stocker zusammen mit Armin H a a b geschaffen hat. Zu diesen Hauptsektoren seiner grafischen T ä tigkeit kommt noch eine lange Reihe kleinerer Aufträge: Geschäftsreklame, Prospekte, Vermählungs- und Verlobungsanzeigen, Glückwunschkarten, Titelblätter für Zeitschriften. Abschließend erwähnen wir noch die Gestaltung einer N u m m e r der Zeitschrift «Essence», zusammen mit Hosch und Hellstern. Darin ist Stocker mit einem Kunstblatt u n d Illustrationen vertreten. D a ß dieses vielseitige und ideenreiche grafische Schaffen über die Grenzen der Schweiz hinaus Beachtung fand, bezeugt die Würdigung, die Alex Stocker als Grafiker in der deutschen Zeitschrift «Gebrauchsgraphik» fand. Einige wesentliche Stellen aus dieser Würdigung durch Anton Sailer mögen unsere Hinweise abschließen: «Die Gewandtheit u n d Vielseitigkeit, die sich in den Arbeiten dieses Schweizer Künstlers ausprägen, lassen nicht vermuten, daß hier ein knapp Sechsundzwanzigjähriger a m Werke ist. Er ordnet sich jeder Aufgabe unter, saugt den geistigen Gehalt, den sie aussprechen soll, sozusagen in sich hinein, und sieht dann zu, in welcher Form sie schließlich Gestalt annimmt. Diese allerdings wird dann mit einer Geschicklichkeit gemeistert, die überzeugend ist. A. Stocker sagt selbst dazu, daß sein Bemühen gar nicht darauf abzielt, einen eigenen graphischen Stil zu kreieren, sondern daß er vielmehr diesen aus der jeweiligen Aufgabe herauswachsen läßt. Das ist ein Standpunkt, der vor allem die Auftraggeber erfreuen m u ß , während der Graphiker selbst sich naturgemäß viel mehr Freiheit sichert. M a n bekommt so richtig den Eindruck, d a ß hier eine echte Begabung die eigenen Kräfte mißt und seine Freude daran hat, in jeder Ausdrucksform firm zu sein.» 64 •/ ... ../r' ji - ' ^ ALEX S T O C K E R - ST. I R O P E Z *Mi" """ KS ••» *m Zum Schluß fügen wir noch einige Worte über die reproduzierten Zeichnungen und Bilder an. Sie stehen als Beispiele für sein gesamtes künstlerisches Wollen. Das Ölbild Ronco ist eine frühe aber eindringliche Demonstration seines Künstlertemperamentes. Die ungestüme Bewegtheit des Bildes reißt den Beschauer mitten hinein in die strömenden Farbenfluten. Unten rechts beginnt die Sturmflut der Farben und drängt sich nach links hinauf, staut sich am Kirchturm, der diesem Impetus der Bewegung kaum zu widerstehen vermag und entladet sich an der wirren Gedrängtheit des Dörfchens in roten und dunklen Dächern, blauen und braunen Sträuchern, um schließlich in flutenden Wogen nach oben auszuklingen. Der Bergrücken der linken Seite führt die Bewegung, von Wolkenzügen verstärkt, zur rechten Bildhälfte, wo sie an den steilen Wänden des Berges in den See abfällt, um hier in den Lasierungen des blauen Spiegels für die neue Sturmfahrt Atem zu holen. Bewegung ist das erste Element in diesem Bilde, Bewegung als reißende Strömung von Farbenfolgen. U n d dann die Farbe! Sie ist ebenso entscheidendes Bildelement. Wirklich farbige Farben sind es, mit breiten, forschen Pinselzügen aufgetragen, gereinigt von Dunst und Luft. Es ist, wie wenn der vom Langensee heraufwehende Wind die Häuser und Bäume klargefegt hätte. Das aufglühende Rot des Hausdaches vor der Kirche trägt den farbigen Hauptakzent, der durch schattiges Blau der Bäume und Sträucher im Gleichgewicht gehalten wird. U n d Rot und Blau durchdringen sich gegenseitig in den Flutungen der hintergründigen Berge. Auch noch in anderer Weise h a t das Bild eine Ordnung erhalten. Denn die Diagonale, die von der rechten untern Ecke nach links oben führt, scheidet das Bild in zwei deutlich getrennte Teile, die eine erregende farbige und rhythmische Kontrastwirkung erzeugen. Der in das rechte Bilddreieck hineinstoßende Kirchturm ist wie eine Brücke, welche die beiden Bildgründe miteinander verbindet. Kirchenbild klingt das H a u p t t h e m a vom hellen Gelb über Orange bis zum purpurnen Rot auf, festlich leuchtend über dem kontrastierenden Nebenthema der blauen und grünen Töne. U n d in «Florenz» hebt sich aus dem R a h m e n des dunkelgrünen Vordergrundes und dem blauen Hintergrund in lichter Sanftheit der Dom mit dem Campanile und die Kuppel von San Lorenzo heraus. I m Ölbild St. Tropez wird noch einmal offenbar, daß Alex Stocker nicht eine ruhende und harmonische Welt gestaltet. Das Bild ist voller Unruhe und Bewegung. M a n spürt, wie ihn die nach allen Richtungen ragenden und sich überschneidenden Masten, T a u e , Kamine und Pfähle zur Gestaltung lockten und wie er in den Farben diese Bewegtheit noch steigert. Aber das Bild hat Atmosphäre, Unmittelbarkeit. Aus ihm steigt geradezu der Geruch von Salzwasser, Fischen, Teer, Holz und Farbe auf. Das Bildnis Mädchen aus Südfrankreich atmet ursprüngliche Naturhaftigkeit. Auf dem schlanken Hals, der wie eine Säule aus dem leicht angedeuteten Körper aufsteigt, erhebt sich das Antlitz, das in einem weich gerundeten Oval gefaßt wird. Unter schweren Lidern blicken dunkle Augen, einfach schauend. Die Oberlippe liegt weich auf der fast lockend hervorquellenden Unterlippe. Gesicht und Hals sind u m r a h m t vom schwarzblauen Haar, das, auf der Scheitelhöhe von einem grünen Kopftuch gefaßt, zu beiden Seiten wie in Kaskaden schwer und üppig auf die Schultern fällt. Der farbige Grundton des Bildes ist braun, das ins helle Gelb ausschwingt und da und dort sich zu einem dumpfen R o t erhebt. Das weiche Grün des Kopftuches lichtet den erdhaft schweren Klang des Bildes auf. Wie anders das Selbstbildnis. Wohl auch hier die gleiche tonige Malart, die Zusammenfassung in Brauntönen. Aber dort die naturhafte Selbstverständlichkeit des Daseins, hier kritische Bewußtheit. In den weit geöffneten Augen ist nicht mehr bloßes Schauen. Sie scheinen die Dinge durchschauen zu wollen, fragend und kritisch abmessend. Zugleich ist die Antwort dieses fragenden Blickes in den Augen enthalten: Skepsis und Angst. Ebenso stark aus der Farbe leben die Ölkreidezeichnungen Kirchen-Inneres und Florenz. I m 65 Das Gesicht des Mädchens ist weich gespannt, im Selbstbildnis ist die Haut gestrafft, das Gerüst der Knochen abzeichnend. Die Strenge des Gesichtes wird noch betont durch die wie ein Pfeil vorstrebende Nase. Das Braun ist mit hellen und dunklen Tönen durchsetzt und mit Grün- und Blautönen vermischt. Ein Blick auf die Zeichnungen und die BuchIllustration überzeugt, wie Alex Stocker mit wenigen Strichen treffsicher zu charakterisieren versteht. Und wie suggestiv wirkt der Buchumschlag zu «Lüge und Zauberei». Das Thema des Buches dämmert aus dem grau getönten Grund, flackert in den unformen schwarzen Schatten, hat in jedem einzelnen Buchstaben Gestalt angenommen und wird in den im Spinnennetz verfangenen Worten zusammengefaßt. Die letzte künstlerische Äußerung Alex Stockers, die zweifarbige Litho «Tunesischer Melonenverkäufer», ist die erste Jahresgabe der Zuger Kunstgesellschaft. Mit ihr hat der Künstler von seinen Freunden und Bekannten Abschied genommen und in ihr klingt noch einmal die reiche Spontaneität seines Wesens an. Der frühe Tod hat hier ein starkes Talent auf seinem Weg, mitten im kämpferischen Ringen, überrascht und ihm die letzte Erfüllung versagt. Die Kunst Alex Stockers ist uns aber im doppelten Sinne ein Gleichnis des Lebens geworden. Dadurch, daß sie in der wechselnden Spannung zwischen naiver und kritischer Haltung ein Abbild des unentwirrbaren Widerspruches im Menschendasein ist, vor allem aber deshalb, weil in ihr das Werdende und Bewegte Ausdruck gefunden hat. JOSEF BRUNNER ANMERKUNGEN LITERATUR Josef Brunner, Zuger Maler, in «Das Buch vom Lande Zug» 1952. Anton Sailer, Werbegraphik von A. Stocker, in «Gebrauchsgraphik» 1953 Nr. 1. Armin Haab, Nachruf im «Zugerbieter» Nr. 67/68, 1954. DIE QUELLEN zur vorliegenden Würdigung bildeten außer meinen persönlichen Erinnerungen der gesamte künstlerische Nachlaß, Mitteilungen der Eltern des Künstlers, der Freunde und Bekannten, Skizzenbücher und Briefe. Es ist mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle zu danken: den Eltern des Künstlers, Herrn und Frau P. Stocker-Wagner, den Herren Armin Haab, Max Hellstern, Dr. Oskar Fäh, Karl Hosch, Hans Gruber, Gottlieb Soland und Josef Ebinger. — Zu besonderem Dank verpflichtet sind die Herausgeber des Neujahrsblattes für die Beiträge, welche die Bebilderung in diesem Umfange ermöglichten: Der Regierung des Kantons Zug, der Firma J. Haab, Söhne, Neumühle Baar, der Familie P. Stocker-Wagner, Baar; der Buchdruckerei Keller & Co. AG., Luzern für die Überlassung des Cliches zur Buch-Illustration und vor allem auch der Firma E. Kreienbühl & Cie., Cliches, Luzern für das große Entgegenkommen und die Überlassung des Cliches «St. Tropez». BILDNACHWEIS Ronco, Öl auf Leinwand, 62 : 88 cm, 1948, Privatbesitz. Kirchen-Inneres, ölkreide, 28,7 : 35,5 cm, 1950, Privatbesitz. Selbstbildnis, ö l auf Leinwand, 57 : 43 cm, 1949, Nachlaß des Künstlers. Mädchen aus Südfrankreich, ö l auf Leinwand, 50 :42 cm, 1949, Privatbesitz. Florenz, Ölkreide, 20 : 28,3 cm, 1950, Nachlaß des Künstlers. St.Tropez, ö l auf Leinwand, 54 : 64 cm, 1949, Nachlaß des Künstlers. Kutscher, Bleistiftzeichnung, Originalgröße, 1950, Nachlaß des Künstlers. Tunesier Knabe, Bleistiftzeichnung, 27 : 21 cm, 1950, 'Privatbesitz. Knabe, Buch-Illustration, Originalgröße. Lüge und Zauberei, Buch-Umschlag, Originalgröße. Signet für den Regierungsrat des Kantons Zug. fcg^^ A L E X S T O C K E R - B U C H U M SC H L A G , V O R D E R S E I T E
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