Persönliche Erklärung des Parlamentariers Hendrik Thalmann der Liste Studis für Studis im 8. Studierendenparlament der Technischen Universität Dortmund zu den Vorkommnissen in der 3. Sitzung des 8. Studierendenparlamentes. Sehr geehrtes Präsidium, liebe sonstige Leser. Anstatt meine persönliche Erklärung aufzuteilen werde ich hier Stellung nehmen zu den einzelnen Vorkommnissen während der Sitzung. Abschaffung Wortprotokoll: Es ist das gute Recht eines Parlamentes früher getroffene Entscheidungen nochmal zu überdenken. Dies jedoch bereits genau eine Sitzung später zu machen, ohne dass sich zwischenzeitlich etwas an der Parlamentsmehrheit geändert hat, ist zumindest ungewöhnlich. Es scheint, dass die Koalition 1 in der 2. Sitzung des StuPas ihre Mehrheit nicht stellen konnte und statt Realitäten zu akzeptieren alles tut, um ihre eigene Vorstellung durchzubringen. Das ein Wortprotokoll deutlich transparenter ist als ein Verlaufsprotokoll, da ein solches immer Sachen auslässt oder umformuliert, egal wie unabhängig der Protokollant eventuell ist (was ein Präsidiumsmitglied nicht ist) wird hier ignoriert. Wie sich später zeigen soll, hat die Koalition ohnehin an so etwas kein Interesse. An dieser Stelle muss auch das Präsidium angeprangert werden, welches es nicht für nötig hielt innerhalb der Studierendenschaft nach einer eventuell vorhanden günstigen Lösung zu suchen und dies auch nicht erklären kann. Aber hätte das Präsidium jemand günstigen gefunden der professionell arbeiten kann, hätte die Koalition ja auch keinen Grund gehabt den Beschluss aufzuheben. Dies legt zumindest den Verdacht nah, dass das Präsidium nicht das Beste der Studierendenschaft im Kopf hatte während der Suche nach einem Protokollanten, sondern das Beste der Koalition. Dies wäre entsprechend eine 1 Gemeint ist hier die AStA stellende Koalition, die laut Moritz Kordisch aus Aktiv, Apfel, Grünen, Jusos und RCDS besteht. Einstellung die das Präsidium eines demokratischen Parlamentes keinesfalls einnehmen sollte. 2 Die angesprochene (fehlende) Transparenz verwirklicht sich weiterhin in den von Michael Miro (RCDS) gestellten GO Anträgen. Er argumentiert bei Antragsstellung, dass es nun viele Parlamentarier gibt, die anderer Meinung sind als das Abstimmungsverhalten der letzten StuPa Sitzung es zeigte. Statt eine Debatte einzugehen wird aber nach gerade einmal einem Wortbeitrag ein Antrag auf Begrenzung der Redezeit auf 1 Minute gestellt. (der geleistete Redebeitrag lag dabei unter einer Minute, es ist also kein reagieren auf ausufernde Monologe). Nach 2 weiteren Redebeiträgen wird der GO Antrag auf Schließung der Redeliste gestellt und ebenfalls mit Koalitionsmehrheit durchgewunken. Zu diesem Zeitpunkt hatte niemand geredet und stand auch niemand mehr auf der Redeliste der nicht auch schon in der Sitzung zuvor anwesend war. Inwiefern die Koalitionsparlamentarier also tatsächlich anderer Meinung waren oder nur den Arm hoben, wenn es ihnen gesagt wurde, ist leider nicht festzustellen. Eine inhaltliche Debatte im Parlament sieht anders aus, war aber offensichtlich von der Koalition auch nicht gewünscht. Thema AStA Befragung Wenn denn hier von einer Befragung geredet werden kann. Die Koalition stellt nach nicht einmal 5 Minuten den Antrag die Redeliste zu schließen und winkt dies trotz rechtlicher Bedenken durch. Ein Präsidium, welches eine Schließung der Redeliste zulässt obwohl geäußert wird, dass die Rechtsaufsicht der Studierendenschaft dies als nicht zulässig erachtet. Das sind zunächst erstmal keine Zutaten für eine lange, fruchtvolle und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Aber wenn man dann sieht auf was für Fragen der designierte AStA Vorsitzende antworten kann und weiterhin sieht, dass er, trotz der drei Monate die seit den Koalitionsverhandlungen vergangen sind und somit der Einarbeitung hätten dienen können, immer noch keine Ahnung vom Hochschulzukunftsgesetz, der rechtlichen Stellung von Fachschaften oder auch nur davon wie er seine Wahlversprechen umsetzten will, hat, ist es ein großes Versäumnis der Koalition, dass sie überhaupt eine Befragung zugelassen hat. 2 Siehe zum Beispiel http://www.landtagsaar.de/DerLandtag/PraesidentUndVizepraesidenten/Seiten/default.aspx „Aus seiner Stellung als Repräsentant des gesamten Parlamentes ergibt sich für den Präsidenten die Verpflichtung, alle seine Aufgaben und Befugnisse unter Wahrung strenger parteipolitischer Neutralität wahrzunehmen.“ Eine Befragung hat den Sinn einen Kandidaten kennen zu lernen und seine persönliche Befähigung für ein Amt einschätzen zu können. Wenn ein Kandidat auf Fragen zickig reagiert, rechtlich zweifelhafte Anträge unterstützt, Versprechungen („bis hierhin werde ich die Fragen beantworten“) nicht einhält wirft das kein positives Licht auf die Persönlichkeit des Befragten. Weiterhin mutet es doch sehr seltsam an, wenn in einer Befragung vor einer Wahl regelmäßig auf einen Koalitionsvertrag hingewiesen wird, der nach der Wahl veröffentlicht werden soll. Wie dies eine Meinungsbildung ermöglichen soll bleibt leider das Geheimnis der Koalition, da von keinem der beiden Befragten hierzu eine Begründung geliefert werden konnte. Es hat den Anschein, dass hier ein parlamentarisches „Gegeneinander“ statt „Miteinander“ aufgebaut werden soll. Das der Kandidat trotzdem mit einer Koalitionsmehrheit gewählt wird lässt einen wiederum zweifeln ob die Parlamentarier tatsächlich auf das hören was vor ihnen abgeht oder nur das Kreuz dort machen wo die Fraktion es vorgibt. Generell kann der derzeitigen Koalition leider nur gesagt werden „Si tacuisses, philosophus mansisses“. Dies gilt für den designierten AStA Vorsitzenden, der keine Ahnung hat vom Hochschulzukunftsgesetz3, FSBs4, Akkreditierung4 oder auch nur wie er seine eigenen Wahlversprechen einhalten will5. Weiter gilt das für Listenmitglieder die behaupten es habe noch in keinem StuPa bisher jemals ähnlich lange Befragungen gegeben. Hier seien als Gegenbeispiele nur Bochum6, Köln7, und Mainz8 genannt. Darüber hinaus gilt das für einen designierten stellvertretenden AStA Vorsitzenden der überfordert ist wenn man ihn über Punkte aus dem eigenen Wahlprogramm befragt und nicht weiß worum es da gehen soll9. All diese Punkte zusammen zeigen, dass die Einarbeitung in das Amt noch nicht stattgefunden hat, wobei böse Zungen behaupten würden, dass dies darauf 3 Vgl. vorläufiges StuPa Protokoll der 3. Sitzung des 8. StuPas TU Dortmund Seiten 12, 18 Obiges Protokoll Seite 18 5 Obiges Protokoll Seiten 16-18 6 http://stupa-bochum.de/images/SP47/Protokolle/Stupa/140313_3_StuPa_47.pdf 7 http://www.stupa.unikoeln.de/download/protokolle/protokolle_2014_(59_studierendenparlament)/3Sitzung_Verabschiedet.pdf 8 http://stupa-uni-mainz.de/?page_id=139 9 Vgl. obiges Dortmunder Protokoll Seite 20 4 basiert, dass ein designierter AStA Vorsitzende für das Einarbeiten nicht bezahlt wird, sondern erst sobald er im Amt ist. Das Transparenz, Minderheitenschutz und Kompetenz fehlen erachte ich als ein ebenso großes Manko an der derzeitigen Koalition und dem designierten AStA wie die fehlende Bereitschaft sich im Parlament argumentativ auszutauschen. Dies ist nicht die Art und Weise wie ein demokratisches Parlament geführt werden sollte, weder vom Präsidium noch von der Mehrheit der Parlamentarier. Anmerkungen: Da das Präsidium seine Abstimmungsergebnisse nicht mitteilt und auch kein Protokoll führt ist im Zweifelsfall jede Entscheidung des Präsidiums nur mit 2/3 Mehrheit getroffen worden, so dass keinem einzelnen Mitglied offensichtlich ein Fehlverhalten vorgeworfen werden kann, sondern immer nur der Mehrheit des Präsidiums. (Grundsatz des „in dubio pro reo“) Aus Gründen der Textökonomie wurde bewusst auf gendern verzichtet. Gemeint ist stets jegliche Geschlechtsform die vom Leser erwünscht wird. Sollte das Präsidium die Form von 2 persönlichen Erklärungen in einer nicht anerkennen, so möge der Text vor „Thema AStA Befragung“ getrennt werden und die obere Anrede erneut eingesetzt werden, damit der Form genüge getan ist.
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