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schülerforschungszentrum
südwürttemberg
14. Februar 2016
Pressemitteilung
Spardorfer Schülerin ist deutsche Physik-Meisterin 2016
Carina Kanitz vom Emil von Behring-Gymnasium in Spardorf gewinnt mit ihrer
Rosenheimer Teampartnerin die deutschen Physik-Meisterschaft 2016
Spardorf / Bad Honnef: Bei der deutschen Physik-Meisterschaft (German Young Physicists´
Tournament (GYPT)) für Schüler vergangenes Wochenende im Physikzentrum in Bad Honnef
haben Carina Kanitz vom Emil von Behring-Gymnasium in Spardorf und ihre Teampartnerin AnnKathrin Raab aus Rosenheim den ersten Platz belegt. Sie knüpfen damit an ihre Erfolge aus dem
vergangenen Jahr an. Damals hatten es beide, noch in unterschiedlichen Teams, zwar nicht bis
ins Finale des Turniers geschafft, waren aber von den Juroren in die Nationalauswahl und
schließlich ins Nationalteam berufen worden. Von der Physik-Weltmeisterschaft in Thailand
waren sie im Juni vergangenen Jahres schließlich mit einer Bronze-Medaille nach Hause
gekommen.
Auch in diesem Jahr wurden beide Schülerinnen wieder aufgrund ihrer herausragenden
Leistungen beim Turnier in die deutsche Nationalauswahl aufgenommen, aus der sich nach
einem Physik-Workshop in den kommenden Wochen das fünfköpfige Nationalteam formieren
wird. Dieses vertritt Deutschland dann im Sommer 2016 beim International Young Physicists´
Tournament (IYPT), der Physik-Weltmeisterschaft für Jugendliche, im russischen Jekaterinburg.
„Nach den tollen Erfahrungen beim IYPT 2015 in Thailand wollten wir unbedingt auch in diesem
Jahr wieder die Chance haben, dabei zu sein“, sagt Carina nach dem diesjährigen Finale. „Da wir
im Nationalteam Freunde geworden waren und gut im Team zusammengearbeitet haben, haben
wir beschlossen, dieses Jahr gemeinsam anzutreten – allerdings bei deutlich mehr Konkurrenz als
im letzten Jahr.“
Die Teilnehmerzahl beim diesjährigen GYPT hatte sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren
mehr als verdoppelt. Insgesamt 87 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren waren aus dem
gesamten Bundesgebiet nach Bad Honnef gereist. Zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler
jeweils eins von 17 physikalischen Problemen an einem der 13 bundesweiten GYPT-Zentren oder
an ihren Schulen bearbeitet.
Carina Kanitz und Ann-Kathrin Raab haben die Experimente zu ihren physikalischen Problemen
dieses Jahr am GYPT-Zentrum in Ulm durchgeführt, weil sie den Standort von ihren IYPTVorbereitungstreffen schon kannten und weil dieser Standort für beide am besten zu erreichen
war.
Für die 18jährigen Schülerinnen bedeutet der Gewinn der deutschen Physikmeisterschaft nun
auch den Anfang einer arbeitsreichen Zeit. Im März entscheidet sich beim NationalauswahlWorkshop für beide ob sie Ende Juni zur Weltmeisterschaft nach Russland fahren. Nebenbei
müssen beide noch ihr Abi bestehen.
ALLGEMEINE INFOS zum GYPT und IYPT
Neben Ulm gibt es in Deutschland zwölf weitere GYPT-Vorbereitungszentren, an denen Experten
aus Schulen und Hochschulen Jugendliche jeweils von Beginn eines Schuljahres an, dabei
unterstützen, die physikalischen Fragestellungen für das Turnier zu bearbeiten. Interessierte, die
weiter entfernt von einem Standort wohnen, können sich an Projektmentoren wenden, die über
die GYPT-Homepage jederzeit erreichbar sind.
Die physikalischen Probleme, die es in den Monaten vor dem Turnier zu bearbeiten gilt, sind
dieselben, die auch im jeweiligen Sommer beim IYPT, dem Physik-Weltcup beantwortet werden
müssen. Sie sind offen formuliert und lassen sich auf unterschiedlichen Niveaus bearbeiten.
Bei der deutschen Meisterschaft, die jeweils zu Beginn eines Kalenderjahres stattfindet,
präsentiert jedes Mitglied der aus zwei bis drei Jugendlichen bestehenden Teams seinen
Lösungsvorschlag für eine der Fragestellungen. Ein gegnerisches Team versucht währenddessen,
Schwachstellen in der Argumentation zu finden und debattiert im Anschluss mit dem
präsentierenden Team die wissenschaftlichen Hintergründe. Eine Jury aus hochkarätigen
Wissenschaftlern und Lehrern bewertet schließlich beide Teams. Es kommt also nicht nur auf
physikalisches Fachwissen, sondern auch auf Teamfähigkeit und Fairness an – außerdem auf die
Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren. Denn in Vorbereitung auf das IYPT ist die
Turniersprache beim GYPT bereits Englisch.
Die zehn Turnierbesten werden in die Nationalauswahl aufgenommen, aus der sich nach einem
Wochenendworkshop die fünfköpfige Nationalmannschaft formiert, die Deutschland im
folgenden Sommer beim IYPT, dem Physik-Weltcup, vertritt.
Das GYPT findet jährlich unter der Schirmherrschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
und mit Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung statt, organisiert durch das
Schüler-Forschungs-Zentrum Südwürttemberg (SFZ).
Für Rückfragen: Konstanze Nickolaus, 0178 8250226 (GYPT)
[email protected]
Carina Kanitz (rechts) und Ann-Kathrin Raab als Team im Finale des GYPT 2016
Foto: Konstanze Nickolaus
v.l.n.r.: Prof. Dr. Arnulf Quad (DPG-Vorstand und Physiker am CERN), Ann-Kathrin Raab,
Carina Kanitz, Tobias Beck (Leiter des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg)
Foto: Konstanze Nickolaus