Fröhlich sättigende Mittagspause im Spitalkeller – der Ausweichmensa. Bild: Schlegel Speisen unter Schallschutz Im Spitalkeller ist während der Renovierung des Burggymnasiums die Mensa untergebracht Von unserem Redaktionsmitglied Michaela Kölbl Schorndorf. Schlag 13 Uhr wandert eine kleine, hungrige Karawane über den Archivplatz. Den Schülern der Schlosswallschule knurrt der Magen. Gemeinsam mit ihren Betreuerinnen geht’s seit diesem Schuljahr zum Hungerstillen abwärts in den Spitalkeller. Wo sonst Feste gefeiert wurden, ist während der Baustelle im Burggymnasium die Mensa untergebracht. Der Geleitschutz durch die Betreuerinnen ist wirklich dringend nötig. Wenn hungrige Kinder und parkplatzsuchende Autofahrer aufeinandertreffen, ist das nämlich eine recht explosive Mischung. Und die Betreuerinnen braucht’s für noch viel mehr. Sie sorgen dafür, dass die Kinder ihre Mensaausweise richtig unter den Scanapparat in der Behelfsmensa halten. Nur so kann die ehrenamtliche Leiterin der Kantine, Carmela Podda-Klenota, auf dem Computerbildschirm lesen, welches der beiden Essen die Eltern für den jeweiligen Spross bestellt haben. So werden am Tag rund 80 Kinder durch das Schülerrestaurant geschleust. Die komplette Kücheneinrichtung aus der alten Mensa des Burggymnasiums wurde umgezogen und in die Küche des Spital- kellers gebaut. Immerhin hat die „alte“ Mensa noch nicht wirklich viele Jahre auf dem Buckel gehabt. Auch die Essensausgabetheke konnte ins Untergeschoss der Technischen Ämter integriert werden. Sämtliche Tische und Stühle wurden außerdem übernommen. Allerdings: Vor Schuljahresbeginn musste ein Fachmann für Schallschutz aktiv werden. An der Decke des Spitalkellers wurden nun rote, blaue und gelbe Schaumstoffwürfel angebracht, um den Lärm etwas zu reduzieren. Hungrige Kinder klappern schließlich gerne mal mit Besteck und Geschirr. Und weil satte Kinder nicht nur in fröhlicher Lautstärke miteinander quatschen, sondern auch neu energiegeladen die Treppe wieder hinauflaufen, gab’s für die Holztreppe noch einen dicken Teppich. Trotz der Schallschutzmaßnahmen werden wohl alle Beteiligten in der nächsten Zeit viel Verständnis füreinander aufbringen müssen, weiß Steffen Schultheiß, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement der Stadt Schorndorf. Schließlich sind auch die Mitarbeiter zur Mittagspause unterwegs. Da kann es schon mal eng werden im Foyer. Mensaleiterin Carmela Podda-Klenota hätte nie gedacht, dass tatsächlich rund 80 Kinder pro Tag den Weg in die Mensa finden. Wer es von den Schulen bis zum Spitalkeller geschafft habe, sei schließlich schon beinahe beim nächsten Pizza- und Dönerverkäufer angelangt. Sie freut sich daher über jeden Schüler, der dennoch den Weg an ihre gesunde Essensausgabe schafft, wo es heute die Wahl zwischen Hühnchen und Ofenschlupfer gibt. Steffen Schultheiß freut sich derweil für die Stadt Schorndorf über die vergleichsweise günstige Lösung für die Interimsmensa. „Es war nicht einfach, zentral in der Innenstadt einen geeigneten Platz zu finden“, berichtet er. Und eine Lösung mit Containern wäre sündhaft teuer geworden. Da kam der Spitalkeller gerade recht. Für die nächsten drei Jahre ist der für andere Veranstaltungen geblockt. Pächter für neue Mensa wird noch gesucht t Zwischen 12 und 13.30 Uhr geht’s üblicherweise hoch her in der neuen Behelfsmensa. Hier gehen Schlosswall- und Künkelinschüler essen. Auch der eine oder andere BGler findet den Weg in den Spitalkeller. t Eine weitere Ausweichmensa ist aktuell im Aufenthaltsraum der Gottlieb-Daimler-Realschule eingerichtet. t Für die neue Mensa wird aktuell schon ein Pächter gesucht. Schließlich soll dann das Essen nicht mehr fertig geliefert, sondern frisch gekocht werden. t Die Stadt wolle mit dem Start der neuen Mensa den Betrieb professionalisieren, so Nicole Marquardt-Lindauer, Fachbereichsleiterin Bildung, Sport und Erziehung.
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