dazu im Artikel der Schorndorfer Nachrichten vom 26. September

Fröhlich sättigende Mittagspause im Spitalkeller – der Ausweichmensa.
Bild: Schlegel
Speisen unter Schallschutz
Im Spitalkeller ist während der Renovierung des Burggymnasiums die Mensa untergebracht
Von unserem Redaktionsmitglied
Michaela Kölbl
Schorndorf.
Schlag 13 Uhr wandert eine kleine,
hungrige Karawane über den Archivplatz. Den Schülern der Schlosswallschule knurrt der Magen. Gemeinsam
mit ihren Betreuerinnen geht’s seit
diesem Schuljahr zum Hungerstillen
abwärts in den Spitalkeller. Wo sonst
Feste gefeiert wurden, ist während der
Baustelle im Burggymnasium die
Mensa untergebracht.
Der Geleitschutz durch die Betreuerinnen
ist wirklich dringend nötig. Wenn hungrige
Kinder und parkplatzsuchende Autofahrer
aufeinandertreffen, ist das nämlich eine
recht explosive Mischung. Und die Betreuerinnen braucht’s für noch viel mehr. Sie
sorgen dafür, dass die Kinder ihre Mensaausweise richtig unter den Scanapparat in
der Behelfsmensa halten. Nur so kann die
ehrenamtliche Leiterin der Kantine, Carmela Podda-Klenota, auf dem Computerbildschirm lesen, welches der beiden Essen
die Eltern für den jeweiligen Spross bestellt
haben. So werden am Tag rund 80 Kinder
durch das Schülerrestaurant geschleust.
Die komplette Kücheneinrichtung aus
der alten Mensa des Burggymnasiums wurde umgezogen und in die Küche des Spital-
kellers gebaut. Immerhin hat die „alte“
Mensa noch nicht wirklich viele Jahre auf
dem Buckel gehabt. Auch die Essensausgabetheke konnte ins Untergeschoss der
Technischen Ämter integriert werden.
Sämtliche Tische und Stühle wurden außerdem übernommen.
Allerdings: Vor Schuljahresbeginn musste ein Fachmann für Schallschutz aktiv
werden. An der Decke des Spitalkellers
wurden nun rote, blaue und gelbe Schaumstoffwürfel angebracht, um den Lärm etwas
zu reduzieren. Hungrige Kinder klappern
schließlich gerne mal mit Besteck und Geschirr. Und weil satte Kinder nicht nur in
fröhlicher Lautstärke miteinander quatschen, sondern auch neu energiegeladen die
Treppe wieder hinauflaufen, gab’s für die
Holztreppe noch einen dicken Teppich.
Trotz der Schallschutzmaßnahmen werden
wohl alle Beteiligten in der nächsten Zeit
viel Verständnis füreinander aufbringen
müssen, weiß Steffen Schultheiß, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement der Stadt
Schorndorf. Schließlich sind auch die Mitarbeiter zur Mittagspause unterwegs. Da
kann es schon mal eng werden im Foyer.
Mensaleiterin Carmela Podda-Klenota
hätte nie gedacht, dass tatsächlich rund 80
Kinder pro Tag den Weg in die Mensa finden. Wer es von den Schulen bis zum Spitalkeller geschafft habe, sei schließlich
schon beinahe beim nächsten Pizza- und
Dönerverkäufer angelangt. Sie freut sich
daher über jeden Schüler, der dennoch den
Weg an ihre gesunde Essensausgabe
schafft, wo es heute die Wahl zwischen
Hühnchen und Ofenschlupfer gibt. Steffen
Schultheiß freut sich derweil für die Stadt
Schorndorf über die vergleichsweise günstige Lösung für die Interimsmensa. „Es war
nicht einfach, zentral in der Innenstadt einen geeigneten Platz zu finden“, berichtet
er. Und eine Lösung mit Containern wäre
sündhaft teuer geworden. Da kam der Spitalkeller gerade recht. Für die nächsten drei
Jahre ist der für andere Veranstaltungen
geblockt.
Pächter für neue Mensa wird noch gesucht
t Zwischen 12 und 13.30 Uhr geht’s üblicherweise hoch her in der neuen Behelfsmensa. Hier gehen Schlosswall- und Künkelinschüler essen. Auch der eine oder andere
BGler findet den Weg in den Spitalkeller.
t Eine weitere Ausweichmensa ist aktuell
im Aufenthaltsraum der Gottlieb-Daimler-Realschule eingerichtet.
t Für die neue Mensa wird aktuell schon
ein Pächter gesucht. Schließlich soll dann
das Essen nicht mehr fertig geliefert, sondern frisch gekocht werden.
t Die Stadt wolle mit dem Start der neuen
Mensa den Betrieb professionalisieren, so
Nicole Marquardt-Lindauer, Fachbereichsleiterin Bildung, Sport und Erziehung.