Strudengau, Freyenstein und Schwarze Wand

MOSTVIERTEL
r
Strudengau, Freyenstein und
Schwarze Wand
e
Wands
Tip
Schwarze Wand
Granitformation bei der Schwarzen Wand
Foto: Schacherl
6
L602
Sand
Während ich die
L60
Asphaltstraße entlang
26
schlendere, denke ich an
die geologische Besonderheit der Gegend. Die nach der
Marktgemeinde Neustadtl
an der Donau benannte Richtung
an der
„Neustadtler Platte“ ist Neustadtl
Donau
L6024
ein südlicher Ausläufer
des Granit- und Gneishochlandes, ähnlich wie der weiter
östlich gelegene Dunkelsteiner
Wald. Deshalb finden sich auch
hier Granitfelsen und Steine wie
beispielsweise die „Schwarze
Wand“, das Ziel meiner heutigen Tour.
Schwarze Wand
Auf der leicht hügeligen Hochf läche wechseln große Bauernhöfe, Felder, Wiesen und
Waldstücke einander ab. Das ist
richtiges Bauernland. Die gute
Markierung leitet mich weiter,
bis ich schließlich die „Schwarze Wand“ erreiche. Es handelt
sich um eine gewaltige Granitwand, die steil hinunter ins Donautal fällt. Hier mache ich auch
Rast und genieße diesen schönen
Platz. Auf gleichem Weg gehe
ich zurück bis zum schon erwähnten Hof und folge nun der
Markierung 464a. Nach einigen
Minuten beginnt der Abstieg,
etwa 45 Minuten später stehe ich
bei der Donau. Ich wende mich
nach rechts und folge der schmalen, nicht öffentlichen Asphaltstraße entlang der Donau zurück
zum Ausgangspunkt. <
au
Ruine Freyenstein
Vom Ausgangspun k t bei der
Panoramatafel in
Freyenstein folge ich einige Hundert Meter der Straße Richtung
Neustadtl an der Donau, bis mich
die Markierung nach rechts in
den Wald hinein leitet. Ein kurzer
steiler Anstieg bringt mich zur
Ruine Freyenstein, einer Burg,
die über die Zeit oft die Besitzer
wechselte und Mitte des 17. Jahrhunderts dem Adelsgeschlecht
der Starhemberger zufiel, die sie
letztlich dem Verfall überließen.
Die vielen Mauerreste lassen die
ehemalige Größe erahnen, gut erhalten ist noch der Turm, der allerdings nicht zu besichtigen ist.
Von dort weg führt mich der rotweiß-rot markierte Weg 464a
höher hinauf, bis ich schließlich
eine Forststraße erreiche. Die ersten Felder und Bauernhöfe tauchen
auf. Bei einem in einer langgezogenen Linkskurve gelegenen Hof
weist das gelbe Wegschild nach
rechts – 15 Minuten in die Hölle –,
ich bleibe allerdings auf der Straße. Erst beim Rückweg werde ich
dieser Markierung folgen.
Elserkogel (537 m)
Don
Gemächlich fließt die Donau bei
Freyenstein, etwa zehn Kilometer
flussaufwärts von Ybbs/Donau
entfernt, dahin. Die Wasseroberfläche glitzert im Schein der aufsteigenden Sonne und verleiht der
Gegend Gemütlichkeit. Das war
über viele Jahrhunderte ganz anders. Denn der Donauabschnitt
zwischen Ybbs/Donau und der
etwa 25 Kilometer stromaufwärts
gelegenen Ortschaft Ardagger
Markt – bekannt als Strudengau
– galt wegen der Untiefen und
vieler Felsenriffe, die im Wasser
mächtige Strudeln erzeugten, als
eine der gefährlichsten Passagen
für Schiffe. Die erste schriftliche
Nennung dieses Engtales datiert
aus dem Jahr 926, als der Freisinger Bischof Dracolfus in den
reißenden Fluten ertrank. Selbst
Kaiser Franz Josef und seine Frau
Sissi mussten im September 1854
in Struden notlanden. Erst durch
den Aufstau der Donau beim
Kraftwerk Ybbs-Persenbeug im
Jahr 1957 wurde die Gefahr beseitigt. Auch der Name Strudengau leitet sich von den Strudeln
im Wasser ab.
au
von ERICH SCHACHERL
n
Do
NEUSTADTL AN DER DONAU/
AMSTETTEN. Die direkt an
der Donau im Strudengau gelegene Ortschaft Freyenstein
ist der Ausgangspunkt für eine
nette Wandertour hinauf auf
die Neustadtler Platte.
Ruine
Freyenstein
Freyenstein
ANFAHRT
Neustadtl
Waidhofen/Thaya-Zwettl-Ottens c hla g -Ysp er t al - Per s enb eu g Freyenstein
Krems-Melk-Ybbs-Freyenstein
St. Pölten-Melk-Ybbs-Freyenstein
Businfos: www.postbus.at
AUSGANGSPUNKT:
Panoramatafel in Freyenstein
TOUREN-INFO
GEHZEIT: ca. 5 Std. (ca. 15 km)
ANSTIEGE: ca. 200 hm
WEGBESCHAFFENHEIT:
Asphaltstraßen, Forst-, Waldwege
HINWEIS
Wandertipps zum Downloaden:
www.tips.at/service/archiv