test Koffer

test Koffer
Böse Überraschung bei der
Gepäckausgabe: So sieht der
Albtraum für jeden Biker aus.
begleitschutz
Beim Transport im Flugzeug ist die Sicherheit von Fahrrädern
stark gefährdet. Damit sie den Flug in den Urlaub heil überstehen,
sollten sie nur gut beschützt in einem Radkoffer abheben. Sechs
Modelle müssen im Test ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Text: Stefan Frey
E
s gibt Geräusche, die
scheinen im Menschen ganz bestimmte Reize freizusetzen.
Kaum setzt sich ein
Gepäckband mit
seinem typischen
„Taktaktak“ in Bewegung, drängeln,
rempeln und schubsen sich Flugreisende bis ganz
nach vorne an das schwarze Schuppenband, um –
so könnte man vermuten – einen lange vermissten
Freund wohlbehalten in die Arme zu schließen.
Verständlich, wenn es sich beim Frachtgut nicht
um Feinrippunterwäsche, sondern um das heißgeliebte Fahrrad handelt. Damit das liebste Stück
auch heil aus dem Frachtraum befördert wird, sollte es entsprechend verpackt werden. Wir zeigen,
wie und unterziehen sechs Fahrradkoffer einem
Härte-Test. Zwei Hartschalen- und vier Softcases
werden von uns beladen, verladen, gezogen, gequetscht und fallen gelassen. Aber der Reihe nach.
Die Suche nach dem passenden Transportmittel beginnt bei der Radgröße. Die Test-Kandidaten sollen
ein Fully der Größe 21 Zoll schlucken. Um die Hürde
etwas höher zu setzen: Laufradgröße 29 Zoll. Hier
stoßen wir bereits auf die ersten Probleme. Bei der
Tasche von B&W muss der Rahmen auf ein Gestell
gespannt werden. Dieses korrekt auszurichten,
kostet einige Nerven, nur um dann festzustellen,
dass das Gestell nicht mehr in die Plastikwanne
passt. Doch, auch wenn nur der Hinterbau fixiert
wird, reicht der Platz nicht ganz für die 1,20 Meter
Radstand. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Elite.
Damit das Bike in die Box passt, müssen wir Lenker
und Vorbau, Gabel und Schaltwerk demontieren.
Die übrigen vier Kandidaten bieten deutlich mehr
Platz. Bei der Scicon-Tasche ruht der Rahmen ebenfalls auf einem Gestell. Dieses ist aber nicht nur
wesentlich stabiler konstruiert, sondern nimmt
auch noch locker und ohne weitere Umbauten
den großen Rahmen auf. Die Laufräder verstaut
man in großzügig bemessenen Taschen in den
Seitenwänden. Im Rose-Koffer könnte man beinahe
selbst, neben seinem Bike, den Flug verbringen.
Der Rahmen wird mit demontiertem Lenker auf
einer Schaumstoffmatte in der unteren Schale
weich gebettet und mit zwei Gurten gesichert.
Das Gleiche wiederholt man in der oberen Schale
mit den Laufrädern. Koffer schließen und Abflug.
Evoc und Pro ähneln sich vom Konzept her. Bei
der bewährten Evoc-Tasche ruht der Hinterbau
stehend auf einem Styropor-Block, die Gabel wird
gut geschützt zwischen zwei Schonern platziert.
+ Scicon
Auf das stabile Gestell
passen auch große
Rahmen, Adapter für
Schnellspanner oder
Steckachse befinden
sich im Lieferumfang.
+ Evoc
Das breite Fahrwerk
verleiht der Evoc-Tasche viel Stabilität im
Stand und beim Transport; die großen Rollen
laufen sehr leicht.
– Elite
Der schwere Vaison
hat nur einen ZugGriff; der ist zudem
so angebracht, dass
man praktisch nur mit
Links ziehen kann.
Vor dem Flug – diese punkte sollten Sie beachten
Fotos: J. Heilmann, D. Simon, G. Grieshaber
1
Normal- oder Sondergepäck?
Wer mit wenig Gepäck reist, kann den
Bike-Koffer im besten Fall als Normalgepäck aufgeben. Wichtig: Überschreiten Sie das
Gewichts-Limit nicht. Es liegt bei innereuropäischen
Flügen meist bei etwa 23 Kilo pro Gepäckstück.
Wer überzieht, muss Übergepäck bezahlen.
Versicherungsschutz
2
Bei Schäden kommen die Airlines selten für die komplette
Summe auf. Teure Fahrräder
können zum Beispiel durch
eine Gepäckversicherung zusätzlich geschützt werden.
3
Gewichtsgrenzen
Nicht nur die Preise zwischen den
Airlines variieren. Sie liegen meist
zwischen 25 und 150 Euro pro Flug, in seltenen Fällen ist der Transport auch umsonst.
Das Gewichts-Limit liegt für Sportgepäck bei
den meisten Airlines etwa bei 30 Kilogramm.
Anmeldepflicht
4
Sportgepäck muss angemeldet werden
und zwar am besten bereits bei der
Flugbuchung. Wird das Gepäck erst
am Flughafen angemeldet, verlangen die Airlines
teilweise den doppelten Preis. Im schlimmsten
Fall ist im Flugzeug gar kein Platz mehr dafür.
5
die verpackung
Ein Bike-Koffer macht zwar Sinn, ist
aber nicht Pflicht. Meist transportieren die Airlines Fahrräder auch
mit minimaler Verpackung. Die
Web-Seiten geben genau darüber Aufschluss,
wie die minimale Verpackung aussehen muss.
nach der ankunft
6
Vergessen Sie nicht den
Transfer zum Hotel. Beachten
Sie bei der Buchung von Taxi
oder Mietwagen immer, dass
Sie auch Ihren Bike-Koffer im
Fahrzeug unterbringen müssen.
02-14 BIKE 65
test Koffer
Diverse Spanngurte und versetzbare Kletts fixieren
Rahmen jeglicher Größe in der Tasche. Um das Bike
in die Pro Mega zu packen, nimmt man das Gestell
aus der Tasche, platziert darauf den Rahmen und
schiebt das Ganze zurück ins Gepäckabteil. Die
Laufräder verschwinden bei beiden Modellen in
den außen platzierten Laufradtaschen, die jedoch
nur bei Evoc zusätzlich mit Kunststoffrohren
verstärkt sind. Sind die Bikes verpackt, geht es ab
in den Kofferraum. Hier spielen die Taschen ihren
Gewichtsvorteil aus. Sie wiegen samt Test-Bike nur
etwas mehr als zwanzig Kilogramm und sind im
Falle von Evoc und Pro mit zahlreichen Griffen und
Schlaufen versehen. Voll beladen bringt der RoseKoffer 32 Kilo auf die Waage. Da quietschen nicht
nur die Bandscheiben, sondern auch die Dame
am Schalter. Ihre Waage zeigt nämlich an, dass
das Limit für Sportgepäck (meist 30 Kilo) bereits
überschritten wurde. Auf dem Weg zum Schalter
wird noch eines klar. Die optimale Rollenverteilung
für die Fahrt durch den Terminal fällt schwer. Mit
vier oder fünf fixen Rollen, wie bei B&W und Rose,
fährt der Koffer nur geradeaus. Mit vier beweglichen Rollen (Pro und Scicon) dagegen fährt der
Koffer gar nicht geradeaus. Verfügt der Koffer nur
über zwei Rollen, lasten im Fall des Elite die zirka
dreißig Kilo in einem schlecht platzierten Griff
auf der linken Hand. Die beste Lösung findet hier
Evoc. Die leichte Tasche lässt sich dank der breit
abgestützten Rollen und dem tief platzierten Griff
einigermaßen komfortabel zum Schalter ziehen.
Auch wenn die Radkoffer wohl eher selten beim
Transport geworfen werden, kann ein Sturz vom
Gepäckband immer mal vorkommen. Jeweils einen
Sturz aus einem und anderthalb Meter müssen
die Koffer deshalb heil überstehen. Die leichteren
Taschen sind hier im Vorteil. B&W, Evoc und Scicon
überstehen den Sturz unbeschadet. Bei Pro bricht
die etwas unterdimensionierte Aufnahme für den
Hinterbau. Am sichersten reisen die Bikes aber in
den Hartschalen. Auch wenn bei Rose und Elite
die Rollen leicht verdellen, der Inhalt bleibt stets
unversehrt. Um auch den seitlichen Druck beim
Stapeln zu simulieren, belasten wir die Koffer
mit einem Flächendruck von 100 Kilo pro Quadratmeter. Hier liegen die größten Schwächen der
Softcases. Da der Druck meist direkt auf Laufrädern
oder Rahmen aufliegt, sind Quetschungen nicht
ausgeschlossen. Die Hartschalenkoffer dagegen
sorgen mit ihrer hohen Druckbeständigkeit garantiert für ungetrübte Wiedersehensfreude, wenn
das lang vermisste Bike endlich unbeschadet auf
dem Gepäckband in Sicht tackert.
– Pro
Das praktische Gestell
hat einen großen Verstellbereich und nimmt
jede Achsgröße auf.
Beim Crash-Test brach
jedoch die Halterung.
– Rose
Keine der fünf Rollen
bei Rose ist drehbar.
Das erschwert den
Transport. Der CrashTest hinterließ auch
hier deutliche Spuren.
+/– Softcases
Bei den Softcases
dient der Sattel als
Stütze in der Tasche
und zur Druckableitung. Bei einem Crash
keine optimale Lösung.
transportschäden beim flug
→
Erste schritte bei schäden
→
Nicht immer gibt es ersatz
Damit man im Schadensfall nicht auch auf den Kosten sitzen bleibt, muss das Rad ordnungsgemäß, also im Radkoffer/-Karton, verpackt gewesen sein. Die Fluggesellschaften geben
auf ihren Homepages Hinweise zur Mindestverpackung an. Dokumentieren Sie den Schaden
(Foto) und melden Sie ihn der Fluggesellschaft schriftlich, spätestens sieben Tage (internationaler Flug), beziehungsweise drei Wochen (innerdeutscher Flug) nach dem Flug. Besser
ist es jedoch, Sie melden den Schaden sofort am Flughafen und auf jeden Fall schriftlich.
Ob und wie viel ersetzt wird, unterliegt stets
Einzelfallentscheidungen. Bei TUIfly gehen
Geschädigte sogar vollkommen leer aus.
TUIfly lässt sich nämlich beim Check-in schriftlich von der Haftung entbinden und muss
deshalb nicht für Transportschäden zahlen.
→
Das erstatten die airlines
Mehr als 1300 Euro für einen Schaden zahlt
leider keine Fluggesellschaft. Das ist laut
internationalem Abkommen aktuell die
maximale Versicherungssumme. Um den
Wert des Rades nachzuweisen, sollten Sie
auf jeden Fall den Kaufbeleg bereithalten.
Fazit Stefan Frey, BIKe-redakteur
Unbeschwert verreisen, ohne sich
Gedanken über das teure Bike
machen zu müssen, das funktioniert am besten mit den Koffern
von Rose und Elite. Sie bieten
durch ihre Bauweise mit Abstand den besten
Schutz und lassen sich leicht bepacken. Beim
Transport stoßen beide an ihre Grenzen, der
Elite auch beim Platzangebot. Den besten
Kompromiss aus Schutz und Komfort findet
Evoc. Zahlreiche Verstärkungen und Polster
schützen die Fracht, die Bauweise und das
geringe Gewicht erleichtern das Bepacken
und den Transport. Die B&W ist nur bedingt
für große Rahmen geeignet. Scicon bietet nur
wenig Schutz an den Seiten. Der Ansatz beim
Pro stimmt, die Halterung und die Rollen wirken
aber nicht hundertprozentig durchdacht.
66 BIKE 02-14
Rose Bike Travel Safe XL MTB
Mit 39,95 Euro ist der Bike Travel Safe
vom Versender Rose sicher die günstigste
Möglichkeit, sein Bike in den Urlaub zu
schicken. Innen findet sich eine Abteilung
für die Laufräder und eine Auflage für
das Kettenblatt. Zwei Winkelbleche mit je
zwei Rollen werden mit Spanngurten am
Karton fixiert und machen die Box mobil. So
versendet Rose seit Jahren seine teuren
Fahrräder. Der Karton bietet einen guten
Aufprallschutz, ist leicht und umweltfreundlich. Regen verträgt er allerdings weniger
gut. Wer die Plastikhülle (Lieferzustand)
vorsichtig öffnet, erhält zumindest leichten Regenschutz. www.roseversand.de
B&W Bike bag
Die stabile Kunststoffwanne der Bike Bag stützt sich auf eine breite Achse mit großen
Skate-Rollen an der Hinterseite und lässt sich so komfortabel bewegen. Erste Nerven
kostet die frickelige Montage der Rollen. Geduld ist dann aber auch beim Ausrichten des
Alu-Gestells für den Rahmen gefragt. Unser 29er-Test-Bike in 21 Zoll passte zwar auf das
Gestell, danach aber nicht mehr in die Tasche. Auch
die großen Laufräder ließen sich nur widerwillig in den
Seitentaschen versenken. In geschlossenem Zustand
steht die Bike Bag etwas labbrig da, lässt sich aber an
ihrem gummierten Griff bequem ziehen und manövrieren.
Hier punktet sie durch ihr geringes Gewicht. Beim
Crash-Test schützt die stabile Wanne Schaltwerk
und Kurbel. Druck von oben sind die
Laufräder aber nahezu ungeschützt
ausgesetzt. Verstrebungen an den Seiten
gibt es hier keine. Fazit: leichte Tasche
mit guten Transporteigenschaften.
Wirklichen Schutz bietet nur die
untere Wanne. Für große Bikes oder
Carbon-Rahmen weniger geeignet.
elite vaison
Auf den Elite Vaison könnte man vermutlich einen Elefanten stellen, ohne dass das Bike
auch nur einen Kratzer abbekommt. Druck von oben steckt er locker weg. Beim Aufprall
aus 1,5 Metern Höhe quittierten zwar die Rollen den Dienst, der Koffer selbst blieb
aber unbeschädigt. Den 21-Zoll-Test-Rahmen schluckte der Vaison erst, nachdem wir
Schaltwerk, Lenker/Vorbau und Gabel demontierten.
Danach fanden aber alle Teile, gut behütet unter
mehreren Schaumstoffschichten ihren Platz. Vier
verschließbare Klappverschlüsse sichern den Inhalt
vor Langfingern. Schwächen zeigte der „Tresor“ vor
allem beim Handling. Mehr als 16 Kilo Leergewicht
drückten beim Verstauen im Kofferraum ordentlich
auf die Bandscheiben. Zum Ziehen gibt
es lediglich einen Griff. Der ist zudem
so ungünstig angebracht, dass man
den Koffer, ohne sich ständig an die
Hacken zu fahren, nur mit der linken
Hand ziehen kann. Fazit: sicher wie ein
Banktresor; jedoch mit begrenztem
Stauraum und Schwächen beim
Handling.
evoc Bike Travel Bag
Egal, wo man die leichte Travel Bag anfasst, man erwischt immer einen Griff zum Heben,
Ziehen oder Schieben. Die Tasche wirkt durchdacht und wird stetig weiterentwickelt.
Mit wenigen Handgriffen ist das Bike korrekt platziert und mit diversen, versetzbaren
Klettbändern gesichert. Große Rahmen stellen kein Problem dar. Gabel und Schaltwerk
werden zwar besonders geschützt. Bei großen Rahmen
empfehlen wir dennoch, das Schaltwerk zu demontieren. Für eine Tasche bietet die Evoc durchaus
guten Schutz. Die Laufradtaschen werden durch zwei
Kunststoffstäbe verstärkt, Vor- und Rückseite schützen
GFK-Verstrebungen. Mit ihrem breiten Fahrwerk und
den diversen Griffmöglichkeiten lässt
sich die Travel Bag spielend durch die
Schalterhallen bewegen und bei Bedarf
klein zusammenklappen. Fazit: sehr
durchdachte Tasche mit massig Platz
für Bike und Zubehör, perfektem
Handling und gutem Schutz.
Preis/infos
265 Euro www.b-w-international.com
Gewicht¹
9,4 Kilo
Aussenmasse
132 x 84 x 39 cm
Bauart
Softcase mit Kunststoffwanne
Verschluss
Reißverschluss, abschließbar
Rollen/Lagerung
Vier/starr
Ausstattung
Zwei Tragegriffe, ein Zuggriff, zwei Laufradtaschen,
Zubehörtasche, Gestell für Rahmen
b ewert u n g
Schutz (30 %)
■■■■■■■■■■
Packen (20 %)
■■■■■■■■■■
Stauraum (20 %)
■■■■■■■■■■
Transport (20 %)
■■■■■■■■■■
Verarbeitung (10 %) ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
BIKE-Urteil²
befriedigend
Preis/infos
499 Euro www.paul-lange.de
Gewicht¹
16,6 Kilo
Aussenmasse
116 x 74 x 29 cm
Bauart
Hartschalenkoffer
Verschluss
Vier verschließbare Klappverschlüsse
Rollen/Lagerung
Zwei/starr
Ausstattung
Sechs Spanngurte, drei Schaumstoffpolster, zwei
Schlösser, ein Tragegriff, ein Zuggriff
b ewert u n g
Schutz (30 %)
■■■■■■■■■■
Packen (20 %)
■■■■■■■■■■
Stauraum (20 %)
■■■■■■■■■■
Transport (20 %)
■■■■■■■■■■
Verarbeitung (10 %) ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
BIKE-Urteil²
sehr gut
Preis/infos
339,90 Euro www.evocsports.de
Gewicht¹
9,2 Kilo
Aussenmasse
135 x 80 x 38 cm
Bauart
Softcase mit Hartplastikboden
Verschluss
Reißverschluss, abschließbar
Rollen/Lagerung
Zwei/starr
Zwei Laufradtaschen, drei Zubehörtaschen, acht Zugund Tragegriffe, zwei Skate-Rollen, Rahmenschoner,
GFK- und Kunststoffverstärkungen
Ausstattung
b ewert u n g
Schutz (30 %)
■■■■■■■■■■
Packen (20 %)
■■■■■■■■■■
Stauraum (20 %)
■■■■■■■■■■
Transport (20 %)
■■■■■■■■■■
Verarbeitung (10 %) ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
BIKE-Urteil²
sehr gut
02/2014
ALLROUND
TIPP
¹BIKE-Messwerte ²Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.
02-14 BIKE 67
test Koffer
pro Fahrrad-transporttasche Mega
Das Konzept der Pro-Tasche wirkt viel versprechend. Der Rahmen wird auf einer herausnehmbaren, sehr variablen Halterung montiert und anschließend zurück in die Tasche
geschoben. Das dauert nur wenige Minuten, und auch unser 21-Zoll-Rahmen hatte
darauf problemlos Platz. Rahmen- und Kettenschutz gehören zum Lieferumfang. Beim
Crash-Test brach die Kunststoffaufnahme für den
Hinterbau – sie ist schlichtweg unterdimensioniert.
Auch der Schutz ist weniger ausgeprägt als
bem Evoc Bike Travel Bag, und es gibt keine
Verstrebungen an den Laufradtaschen. Sinnvoll platzierte Staufächer bieten viel Platz für
Pedale und sonstiges Zubehör. Zahlreiche
Griffe erleichtern den Transport. Die vier
beweglichen Rollen suchen sich jedoch
konsequent ihren eigenen Weg, sodass
sich die Tasche meist quer zum Besitzer
bewegt. Fazit: leichte, komfortabel
packbare Tasche mit ordentlich
Stauraum, aber Schwächen beim
Schutz und Transport.
rose Flugkoffer Touringcase
Der Koloss von Rose oder Fort Box, so sollte der fast 18 Kilo schwere Touringcase heißen.
Der Innenraum bietet mehr Platz als eine Studentenbude und würde das Bike vermutlich
auch vor einem nuklearen Erstschlag schützen. Gegen Druck zeigte er sich gänzlich immun. Beim Crash-Test wurde ihm jedoch sein Eigengewicht zum Verhängnis. Zwei Rollen
wurden leicht eingedrückt, verrichten aber
weiterhin ihren Dienst. Das Packen dauert
nur wenige Minuten. Rahmen und Laufräder
werden durch Gurte fixiert, der Koffer durch
vier Klappschlösser und ein breites Klettband
sicher verschlossen. Laufradtaschen und
Kettenblattschutz werden mitgeliefert. Mit
seinen fünf fixen Rollen lässt sich das
Ungetüm nur schwer manövrieren,
zum Anheben empfiehlt sich ein
Schwerlastkran. Fazit: Perfekter
Schutz, riesiges Stauvolumen
und einfachstes Bepacken
sind die Vorzüge des schwer
manövrierbaren Touringcases.
scicon Aerocomfort MTB
Die Bike-Tasche von Scicon ist um ein stabiles Rahmengestell herum aufgebaut. Die
Gabelaufnahme wird einfach so weit herausgezogen, wie es die Rahmengröße erfordert.
Über die Schnellspanner oder Steckachsen wird der Rahmen dann geklemmt. Adapter
liegen der Tasche bei. Der Lenker findet in einer Extra-Hülle Platz, die fällt jedoch für
aktuelle Maße schmal aus. 29er-Räder schlucken
die üppigen Laufradtaschen locker. Da Scicon
jedoch auf jegliche Art von Verstrebung verzichtet, dienen der Sattel und das Steuerrohr
als Stabilisator. Seitlicher Druck lastet allein
auf den Laufrädern. Auf vier kleinen Rollen
bewegt man die Aerocomfort zum Schalter.
Dabei gehen die beweglichen Rollen, wie
schon bei Pro, gerne eigene Wege.
Fazit: Die gute Rahmenaufnahme
erleichtert das Packen. Die Bauart
bietet nur mäßigen Schutz.
Preis/infos
449,95 Euro www.paul-lange.de
Gewicht¹
8,6 Kilo
Aussenmasse
135 x 86 x 30 cm
Bauart
Softcase mit Metallgestell
Verschluss
Reißverschluss, abschließbar
Rollen/Lagerung
Vier/drehbar
Ausstattung
Laufradtaschen, Rahmengestell, Rahmen-, Kettenschutz, Zubehörbeutel, Staufächer, sieben Griffe
b ewert u n g
Schutz (30 %)
■■■■■■■■■■
Packen (20 %)
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Stauraum (20 %)
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Transport (20 %)
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Verarbeitung (10 %) ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
BIKE-Urteil²
gut
Preis/infos
339,95 Euro www.roseversand.de
Gewicht¹
17,8 Kilo
Aussenmasse
128 x 89 x 34,5 cm
Bauart
Hartschalenkoffer
Verschluss
Vier Klappschlösser, zwei abschließbar
Rollen/Lagerung
Fünf/starr
Ausstattung
Zwei Laufradtaschen, Schaumstoffpolster, Kettenblattschutz, Rahmengestell, fünf Griffe, Spanngurte
b ewert u n g
Schutz (30 %)
■■■■■■■■■■
Packen (20 %)
■■■■■■■■■■
Stauraum (20 %)
■■■■■■■■■■
Transport (20 %)
■■■■■■■■■■
Verarbeitung (10 %) ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
BIKE-Urteil²
sehr gut
02/2014
SCHUTZ
TIPP
Preis/infos
560 Euro www.sciconbags.com
Gewicht¹
7,9 Kilo
Aussenmasse
135 x 90 x 22 cm
Bauart
Soft-Tasche mit Rahmengestell
Verschluss
Reißverschluss, abschließbar
Rollen/Lagerung
Vier/drehbar
Ausstattung
Laufradtaschen, Rahmengestell, Schloss, Zubehör­
tasche, Lenkerschoner, Adapter QR/Steckachse
b ewert u n g
Schutz (30 %)
■■■■■■■■■■
Packen (20 %)
■■■■■■■■■■
Stauraum (20 %)
■■■■■■■■■■
Transport (20 %)
■■■■■■■■■■
Verarbeitung (10 %) ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
BIKE-Urteil²
gut
¹BIKE-Messwerte ²Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.
25 YEARS OF AWESOME!
Thank you...
Andreas Schiwy • Anette Jacoby • Annette Held • Ann Katrin Richard • Astrid Bachleitner • Belinda Kraus • Bernd Zerelles • Bettina Hirth •
Björn Kafka • Caroline Vogt • Chris Artmann • Christiane Müller • Christian Penning • Christine Ripberger • Christoph Listmann • Dagmar
Dörpholz • Daniel Hooper • Dimitri Lehner • Dirk Belling • Florian Haymann • Georg Baumewerd • Georg Grieshaber • Gitta Beimfohr •
Hans-Peter Ettenberger • Heinz Endler • Henri Lesewitz • Holger Meyer • Ingeborg Bockstette • Jochen Kunzemann • Jörg Engelsing • Jörg
Spaniol • Josh Welz • Julia Ludewig • Jürgen Eckmann • Jürgen Sprich • Karen Eller • Karin Kuß • Karin Stanner • Kerstin Thomsen • Kirsten
Haß • Konrad Delius • Marc Schneider • Markus Greber • Martin Miksch • Matthias Dreuw • Matthias Rotter • Michael Seitz • Monika Weber •
Nicole Hummel • Norbert Allgäuer • Norbert Misch-Kunert • Ole Zimmer • Olly Rüsche • Peter Nilges • Richard Walch • Ronny
Kiaulehn • Sabine Horstkotte • Saskia Stock • Sebastian Brust • Stefan Frey • Stefan Loibl • Stefan Wimmer • Stephan Ottmar •
Thomas Rögner • Thomas Widmann • Tina Brandes • Tobias Jelen • Tom Bierl • Toni Wölfinger • Ulrich Stanciu • Uwe Geißler • u.v.m.
test Koffer
Richtig Verpacken: so kommt das rad in den koffer
Kratzer im lack oder verbogene Bremsscheiben. Wer beim packen schlampt, kann am Urlaubsort böse
überraschungen erleben. Mit unserer packanleitung kommt ihr bike sicher am ziel an.
Laufräder ausbauen
Pedale & Schnellspanner
Kette sichern
Schaltwerk verpacken
Kurbel sichern
Rahmen polstern
Die Steuerzentrale
transportfertig
Schalten Sie aufs kleinste Ritzel
und aufs größte Blatt und entfernen
Sie beide Laufräder. Sichern Sie die
Ausfallenden mit Distanzhaltern und
die Beläge der Scheibenbremse mit
einer Transportsicherung.
So verpackt liegt das Schaltwerk
sicher im Koffer, und Sie müssen sich
nicht über verbogene Schaltaugen
ärgern. Die Kurbel sollten Sie jetzt
noch parallel zur Kettenstrebe mit
einem Kabelbinder fixieren.
In manchen Taschen wird das Rad
über die Schnellspanner gesichert.
Ansonsten verpacken Sie Pedale und
Schnellspanner in Luftpolsterfolie
oder einer kleinen Schachtel und
legen diese rutschsicher in den Koffer.
Dellen oder Kratzern im Rahmen
beugen Sie ganz einfach mit etwas
Isolierrohr aus dem Baumarkt vor.
Befestigen Sie die Rohre mit Kabelbinder oder Klebeband. Schützen
Sie zumindest Ober- und Unterrohr.
Fixieren Sie die Kette auf dem großen
Blatt ober- und unterhalb der Kurbel
mit einem kleinen Kabelbinder. Die
Kette dient so als Schutz für das
große Kettenblatt und hängt nicht
lose im Fahrradkoffer.
Demontieren Sie den Vorbau, so
bleibt der Lenker in der richtigen
Position. Den Gabelschaft sollten
Sie mit einem dicken Kabelbinder
sichern. Spacer und Steuersatzkappe
zum Transport wieder aufschrauben.
Sicher ist sicher. Demontieren Sie
das Schaltwerk und verpacken Sie es
samt Kette in Luftpolsterfolie. Dann
befestigen Sie beides mit Klebeband
oder Kabelbinder an der Kettenstrebe.
Polstern Sie auch den Vorbau mit
Isolierrohr. Den Lenker samt Vorbau
können Sie nun auf oder unter dem
Rahmen platzieren, ohne dass er
dort Schaden anrichten kann. So
präpariert kann das Bike in den Koffer.
Bei den meisten Koffern müssen Sie aus Platzmangel den Sattel
herausnehmen. Polstern Sie die Sattelstütze dann mit Isolierrohr und
verstauen Sie diese verrutschsicher im Koffer. Bei den Taschen dient
der Sattel meist als zusätzliche Stütze und sollte so weit herausgezogen
werden, bis er die Hülle stabilisiert. Sichern Sie den Rahmen in der
Tasche mit den vorhandenen Zurr- oder Klettbändern. Die Laufräder
reisen am sichersten in speziellen Laufradtaschen. Sie sollten im
Koffer so positioniert werden, dass die Naben nicht auf dem Rahmen
aufliegen, da sie beim Schließen für Dellen oder Kratzer sorgen können.
Koffer und Taschen sollten Sie immer mit einem Schloss abschließen.
70 BIKE 02-14
Fotos: G. Grieshaber
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