R EG AT TA • THE R ACE – 1000 MILES Wellenbad der Gefühle. Die Langstreckenregatta The Race hielt für die Crew der Samoa unter Skipper Robert Blecha ein reichhaltiges Repertoire bereit: Flautentage, Surfsessions in der Jugowelle (oben rechts), Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenfällen (unten) und die schönste Zieleinfahrt, die man sich nur vorstellen kann (oben) FOTOS: GERT SCHMIDTLEITNER (1), VERENA DIETHELM (2) Warum? Langstrecke. 38 Teams machten sich Ende Oktober auf den Weg von Biograd nach Lefkas und wieder retour. Sie stellten sich Stürmen, Gewittern, Flauten und ihrem inneren Schweinehund. Verena Diethelm war auf der Salona 44 Samoa mit dabei R EG AT TA • THE R ACE – 1000 MILES Vorsprung. Allen Grund zur Freude gab es für Aichfeld-Yachting-Chef und Salona-Importeur Marc Schinerl. Er hatte nicht nur beim Start in Lefkas die Nase vorne (rechts), sondern holte auch den Gesamtsieg und konnte sich über Topplatzierungen von vier teilnehmenden Salonas freuen Nächtliches Inferno Unvorstellbar, dass nur wenige Tage zuvor eine mächtige Gewitterfront das Regattafeld kurz vor dem Etappenziel in Lefkas kräftig durcheinander wirbelte. Über 40 Knoten Wind, manche Crews berichteten in den Spitzen sogar von 55 Knoten, und eine drei bis vier Meter hohe Welle brachten Mensch und Material an ihre Grenzen. Der kroatische Skipper Žarko „Paganini“ Juraga, der seit 1990 an jedem der insgesamt zwölf Ecker Cups teilgenommen hatte und sich die Premiere von The Race – 1000 Miles nicht entgehen ließ, spricht sogar von der schlimmsten Nacht, die er je bei einer Langstrecken-Regatta erlebt hat. „Schwere Stürme gab es immer wieder mal, aber keiner hat jemals so lange gedauert“, erinnert sich Juraga, der erstmals mit seinem eigenen Schiff an den Start ging. 42 yachtrevue.at • 12|15 FOTOS: VERENA DIETHELM E s ist mitten in der Nacht und trotzdem taghell. Der Vollmond wird von der öligen Meeresoberfläche wie von einem Spiegel reflektiert. Die drückende Stille wird nur vom Schlagen der Segel durchbrochen, die aus Süden heranrollende Dünung beutelt unser Schiff. So wie meine Nerven. Vor gut zehn Stunden sind wir frohen Mutes bei leichtem Nordwind von Lefkas nach Westen aufgebrochen, mit der Hoffnung dort nach einem kurzen Flautenloch auf Nordwestwind zu treffen. Doch diese Hoffnung schwindet mit jeder Stunde. Während sich die restliche Flotte von der Thermik des griechischen Festlands angetrieben Meile für Meile nach Norden vorarbeitet, liegt unser Bootsspeed bei kaum wahrnehmbaren 0,3 Knoten und unser Verklicker vollführt wilde Pirouetten. Bis zum nächsten Morgen sind wir auf den letzten Platz zurückgefallen, zudem ist die Toilette überschwemmt. Skipper Robert Blecha nimmt beides erstaunlich abgeklärt. Ich hingegen beginne nachzurechnen: 400 Meilen liegen auf dem Weg nach Biograd noch vor uns – was bedeutet nicht mal ein Knoten Fahrt für unsere ETA? Plötzlich wird mir flau im Magen. Warum habe ich mich auf diesen Wahnsinn eingelassen? Die Folgen des Sturms: Gebrochene Schäkel, zerrissene Segel, geknickte Bäume – zum Glück gab es keine Verletzten. Eine Yacht, die Belladonna, wurde sogar von einem Blitz außer Gefecht gesetzt (siehe Seite 44). Denn sie wissen nicht, was sie tun Warum will jemand Ende Oktober, wo sich die Adria von ihrer gefährlichsten Seite zeigen kann, mit einer Charteryacht knapp tausend Seemeilen von Biograd nach Lefkas und wieder retour segeln? Diese Frage stellten sich insgeheim nicht nur einige Teilnehmer, sondern auch ganz offiziell die kroatischen Behörden, als Klaus Pitter mit seinem Team das erste Mal vorstellig wurde, um die nötigen Genehmigungen für The Race zu beantragen. Die Antwort: Mit The Race soll jene Lücke geschlossen werden, die die Pleite des Veranstalters des legendären Ecker Cups im Jahr 2013 hinterließ, wobei sich die Veranstaltung an Regatta- wie Fahrtensegler gleichermaßen richtet. Beisegel sind erlaubt, das Fahren unter Motor hingegen verboten. „Der Ecker Cup war eher eine Art Abenteuerurlaub, wir sehen das sportlicher“, bringt Pitter den Unterschied auf den Punkt. Ein Jahr nahmen die Vorbereitungen in Anspruch, es wurde unter anderem ein an die ISAF Special Regulations angelehntes und den kroatischen Gesetzen entsprechendes Sicherheitskonzept erarbeitet. Trotzdem lag die schriftliche Freigabe der kroatischen Behörden erst zwei Wochen vor dem Start vor. Comeback Eine gefühlte Ewigkeit und reale 20 Stunden später kommt die lang herbeigesehn- RESULTATE Start am 17. Oktober in Biograd, 2 Etappen (Biograd – Lefkas – Biograd) te Windkante endlich näher. Mit dem einsetzenden Nordwestwind beginnt die Aufholjagd. Die Strategie auf die westliche Route zu setzen scheint voll aufzugehen. Während das Regattafeld in der Flaute vor Korfu herumdümpelt, können wir Stunde für Stunde einen Rang gutmachen, bald ist nur noch der führende Marc Schinerl auf einer Salona 44 vor uns. In der Straße von Otranto gelingt uns das Überholmanöver. Wir setzen weiterhin auf die italienische Seite, während Schinerl auf Landwind hofft und sich Richtung Albanien verholt. Unser Vorsprung vergrößert sich auf mehr als 30 Seemeilen. Für Jubel ist es allerdings noch zu früh. Vor Brindisi beginnt der Nordwestwind auszulassen. Wir schaffen es gerade noch an der verkehrsreichen Hafeneinfahrt vorbei, bevor wir uns zu den Frachtern auf Reede gesellen. In der Nacht kommt es noch schlimmer: In der Gegenströmung treiben wir zurück. Südwind, der aus dem Norden kam Zurück an den Start – das Rennen ist wieder komplett offen. Wer wird als erster Wind bekommen? Unser Meteorologe Michael Burgstaller macht uns Hoffnung. Ein Gesamtergebnis nach ORC (35 Tln.) 1. Marc Schinerl, Salona 44 (7) 2. Robert Blecha, Salona 44 (9) 3. Rudi Rieder, First 47.7 (13) 4. Klaus Zeyda, Salona 37 (13) Bavaria Cruiser 40 S (7 Tln.) 1. Berndt Schweiger (4) 2. Bernd Nawrata (7) 3. Herbert Grabner (7) 4. Christian Fuczik (8) Yachten mit Spi (13 Tln.) 1. Marc Schinerl, Salona 44 (4) 2. Robert Blecha, Salona 44 (7) 3. Rudi Rieder, First 47.7 (8) 4. Martin Dirks, NED, Elan 450 (9) Blaues Band 1. Robert Blecha, Salona 44 (ges. Zeit 169:27:06) 2. Marc Schinerl, Salona 44 (171:43:30) 3. Peter Wimmer, Solaris One (178:56:25) Bavaria Cruiser 45 (7 Tln.) 1. Willi Dibl (4) 4. Christian Kühhaas (9) 5. Harald Offner (9) 6. Felix Haselbacher (10) Fahrtenyachten ohne Spi (8 Tln.) 1. Gerhard Bobr, Bavaria 43 Cruiser (4) 2. Martin Höck, Bavaria Cruiser 46 (5) 3. Alexander Begusch, Bavaria Cruiser 45 (7) 6. Friedrich Schliessleder (13) Tiefdruckkeil soll sich von Norden aus in die Mitte der Adria schieben und uns den ersehnten Südwind bringen. Und tatsächlich kommt der Jugo, wenn auch mit einiger Verspätung. Einstweilen kämpfen die weiter hinten liegenden Yachten gegen die Zeitlimits, die sicherstellen sollen, dass alle Teilnehmer rechtzeitig zur Siegerehrung zurück im Hafen sind. Ein Kampf, den viele verlieren: Ein Team nach dem anderen verpasst das Limit, schließlich müssen 23 von 35 Yachten den Motor starten. Für sie wird entsprechend der bis zum Zeitlimit erreichten VMG eine Zielzeit errechnet und diese nach ORC korrigiert; das Ergebnis geht so in die Wertung ein. Eine Praxis, die bei manchen Teilnehmern, vor allem jenen, die es unter Segel ins Ziel geschafft hatten, für Unmut sorgte (siehe Seite 44 und 46). Die Letzten werden die Ersten sein „Wenn das Wetter so bleibt wie angesagt, dann können wir uns nur noch selber schlagen“, gibt Taktiker Robert Muhr die Devise aus. Skipper Robert Blecha ermahnt die Crew in der voraussichtlich letzten Nacht auf Sicherheit zu fahren. Sämtliche noch vorhandenen Kräfte werden mobili- siert, die letzte Konzentration zusammengekratzt. Unter Spinnaker rauschen wir in die wolkenverhangene, stockfinstere Nacht. Unser Kielwasser schäumt wie ein toll wütiger Fuchs. Weit und breit ist kein anderes Schiff mehr zu sehen, nur ein Schwarm Delfine schaut vorbei und begleitet uns ein Stück. Darum. Vor Vis heißt es dann Spi bergen. Der Wind hat auf mehr als 20 Knoten zugelegt und wir binden ein Reff ein. Unserer Geschwindigkeit tut dies keinen Abbruch. Die Jugowelle schiebt kräftig an und wir surfen mit teilweise über 16 Knoten dahin. Es rauscht, es brodelt, es zischt und zaubert uns allen ein breites Grinsen ins Gesicht. Darum. Im Pašmanski Kanal, das nahe Ziel bereits vor Augen, werden wir noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Ein Gewitter beschert uns wolkenbruchartige Regenfälle und fiese Winddreher, dann eine noch fiesere Flaute. Irgendwann hat der Wettergott Erbarmen und schickt uns mit ein em Haucherl von Wind über die Ziellinie. Nach 92 Stunden und 23 Minuten sind wir First Ship Home. Wir haben es geschafft. Sind vom letzten auf den ersten Platz gefahren! Das Glücksgefühl ist unbeschreiblich. Darum. ■ 12|15 • yachtrevue.at 43 R EG AT TA • THE R ACE – 1000 MILES Warum nimmt man die Strapazen eines 1000-Meilen-Rennens auf sich? 1 2 Fünf Crews stehen Rede und Antwort 2 Capivari (Christian Fuczik). Auch im Regen findet Ute Wagner Zweihandsegeln lässig 3 Santa Anastasia (Anton Piegler). Marion Gallas (ganz rechts) auf ihrer ersten Regatta 4 Belladonna (Ludwig Schiesser). Vom Blitz getroffen, aber glimpflich davon gekommen 5 Luna Mare (Willi Dibl). Wasserhose bei Primošten lehrt Demut 3 „Wegen des Gefühls, wenn man es geschafft hat und ins Ziel fährt, nach dem ganzen Wahnsinn, den man davor erfahren hat“, erklärt David Höllinger. 2 x Schäkel der Tackline gebrochen, 1 x Schäkel des Gennakerfalls gebrochen, 1 x Gennakerfall komplett gebrochen, 1 x leerer Trinkwassertank auf Grund eines kaputten Wassersensors und 1 x das Groß verloren, weil das neue Fall durchgerutscht ist. Auf der Malemok wurde eine Schadensbilanz verzeichnet, die für das gesamte Feld gereicht hätte. Trotzdem blieb die Stimmung an Bord stets positiv. „Wir sind schön gesegelt und das ist am Ende das Wichtigste“, freut sich Skipper Martin Dirks nach der Ankunft in Biograd über einen ersten Platz in der Racer Klasse. „Diese Frage hat sich mir nie gestellt. Man macht es einfach, damit man es gemacht hat“, bemerkt Ute Wagner, die gemeinsam mit Christian Fuczik eines von zwei ZweihandTeams stellte, trocken. Hut ab! 1000 Meilen sind schon für große Crews eine Herausforderung. „Wir haben uns alle eineinhalb Stunden abgewechselt, im Gewitter alle 20 Minuten. Zweihand-Segeln ist einfach lässig. Wenn die Verhältnisse passen, kann man auf der Langstrecke gut mit den anderen mithalten,“ sagt Wagner. Was die beiden eindrucksvoll unter Beweis stellten. Auf der zweiten Etappe war die Capivari lange Zeit die führende Bavaria 40S und wurde erst ganz zum Schluss von Berndt Schweiger überholt. 4 Newcomer „Aus sportlichem Ehrgeiz“, erklärt Marion Gallas und zeigt stolz ihr vernarbtes Schienbein. Als Mountainbikerin und BMX-Fahrerin ist Gallas Extremsituationen gewohnt. Kein Thema also, dass ihre allererste Regatta gleich über eine Distanz von 1000 Meilen führt. Auch zwei Tage Seekrankheit konnten das Erlebnis nicht trüben. Getrübt war hingegen die Stimmung bei Skipper Anton Piegler, der sich zunächst über die Plätze 4 beziehungsweise 3 freute, dann über einen 6. Rang in der Wertung der Yachten mit Spinnaker wunderte. Schuld am Abstieg war die Berechnung der Zeitlimits. „Das kann nicht sein. Es muss sichergestellt werden, dass jene, die die gesamte Strecke gesegelt sind, nicht von Konkurrenten geschlagen werden können, die motoren“, meint Piegler, der gemeinsam mit seiner Frau und Tochter an The Race teilnahm. 44 Zweisamkeit yachtrevue.at • 12|15 5 Potz Blitz! Universum live „Weil es eine Herausforderung im Vergleich zu einem klassischen Segeltörn ist“, sagt Ludwig Schiesser, Skipper der Belladonna, der zwar schon einige Male am Kornati Cup, aber noch nie an einer Langstreckenregatta teilgenommen hat. Ein Blitzschlag in der Gewitternacht vor Lefkas war Teil dieser Herausforderung. „Der Blitz hat 30 bis 40 Meter entfernt von uns im Meer eingeschlagen. Ein Crewmitglied hat im Salon einen Kugelblitz gesehen. Die gesamte Elektronik und die Maschine waren außer Gefecht“, schildert Schiesser den dramatischen Vorfall. Nachdem er das Zweitsystem auf dem Laptop hochgefahren und mit dem Handfunkgerät eine Meldung abgesetzt hatte, wurde wieder vom Überlebens- in den Racemodus geschalten. Und die 1. Etappe als Sieger in der Klasse der Bavaria 45 Cruiser beendet. „Wegen der spektakulären Wettershow“, sagt Yachtrevue-Kollege Jürgen Preusser. An Bord der Luna Mare, die unter Skipper Willi Dibl die Klasse der Bavaria Cruiser 45 gewann, wurde Preusser zunächst Zeuge einer Serie von schweren Nachtgewittern vor Korfu. „Die Ausläufer eines weit räumigen Unwetter-Systems trafen uns voll. Die Windangaben schwanken zwischen 45 und 70 Knoten. Die Blitze erhellten den Himmel durch gehend für mehr als zehn Sekunden“, berichtet Preusser. Dann wurde Preusser bei Primošten auch noch mit einer Wasserhose konfrontiert. Ein kleiner, harmlos wirkender Windteufel an der Wasseroberfläche wurde von einem gewaltigen Rüssel aufgespürt und entwickelte sich zu einem respektablen Tornado. Mehrere Crews nahmen das Schauspiel aus halbwegs sicherer Entfernung und verschiedenen Perspektiven mit gemischten Gefühlen wahr. Allen gemeinsam war die Demut. FOTOS: VERENA DIETHELM (2), CHRISTIAN FUCZIK (1), CORBIS/PETER WILSON (1), JÜRGEN PREUSSER (1) 1 Malemok (Martin Dirks). Kurz nach dem Start verlor die Malemok ihr Großsegel Fluch der Fallen R EG AT TA • THE R ACE – 1000 MILES „Für Frauen und Männer mit starken Nerven“ Interview. Klaus Pitter, Chef der Charterfirma Pitter Yachting und Veranstalter von The Race über Individualisten, Zeitlimits und Zukunftspläne Yachtrevue: Sie haben nicht nur zum ersten Mal eine Langstreckenregatta veranstaltet, sondern auch daran teilgenommen und Platz sieben bei den Fahrtenyachten mit Spinnaker belegt. Wie fällt ihre Bilanz aus? Klaus Pitter: Sehr positiv. Diese Veranstaltung ist wirklich etwas Besonderes. Komplett anders als die Regatten, die wir sonst segeln, mit Up and downs, wo man am Abend in den Hafen kommt und dort seiner eigenen Wege gehen kann, seine Privatsphäre hat. Und es ist noch mal eine ganz andere Kategorie wie eine Offshore Challenge oder ein Round Palagruža. Es ist vielleicht nicht gleich der Mount Everest, aber wie das Matterhorn für einen normalen Bergsteiger. Man ist mit seiner Crew sehr lange auf engstem Raum zusammen und lernt sie noch viel besser kennen. Die Bedingungen – ganz wenig und ganz viel Wind – waren auch eine große Herausforderung, seglerisch wie persönlich. Das kann nicht jeder. Das ist kein Kornati Cup. Wenn etwas passiert, bist du auf dich alleine gestellt. Du musst durchhalten können. Das muss man sich trauen und ist nur für Frauen und Männer mit starken Nerven. YR: Und aus Sicht des Veranstalters? Pitter: Wir und unser Partner in Lefkas, Ionische Yacht Charter, waren überrascht, wie leicht man den Teilnehmern eine Freude bereiten kann, indem man Hilfe anbietet oder sich persönlich um sie kümmert. Bei den anderen Regatten wird das als selbstverständlich angenommen. Das sind andere Kunden, Individualisten, die es gewohnt sind sich selbst zu helfen, wenn es irgendwo brennt. KLAUS PITTER, Pitter Yachting 46 yachtrevue.at • 12|15 YR: The Race wird gerne als Nachfolger des Ecker Cups bezeichnet. Sehen Sie das auch so? Pitter: Jein. Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass mehr ehemalige Ecker-Cup-Teilnehmer mitfahren. Die Klasse ohne Spinnaker war nicht so stark besetzt. Wir hoffen, diese Gruppe wieder begeistern zu können. Wir haben mit dieser Veranstaltung ein starkes Signal gesetzt, dass wir auch Langstreckenregatten organisieren können. Aber wir haben auch von Anfang an gesagt, dass The Race nur unter den Regeln abläuft, für die Pitter-Regatten bekannt sind. Dass in einer Wettfahrt mit Motor gefahren wird, schließe ich auch für die Zukunft kategorisch aus. Dann ist es keine Regatta, sondern eine Sternfahrt. YR: Am meisten Kritik gab es aber wegen der Zeitlimits und der Tatsache, dass schlussendlich einige doch motoren mussten. Pitter: Mir ist bewusst, dass das ein Problem ist und wir über eine Lösung nachdenken müssen. Wir könnten die Regatta in Zukunft nur noch für Einheitsklassen ausschreiben, aber dann segeln die Eigner nicht mehr mit und das wollen wir nicht. Wir werden aber die Einheitsklassen stärker herausstreichen und überlegen die Eignerklassen der Racer, die einen Segelwechsel vornehmen dürfen, und die der Fahrtenyachten nach ORC in einen Topf zu werfen. Man hat gesehen, dass die Unterschiede zwischen diesen beiden Klassen nicht besonders groß waren. Was es auf jeden Fall geben sollte: Wenn man ein Zeitlimit nicht schafft, sollte man bis zum nächsten Zeitlimit weitersegeln können, also einen Zeitlimitschritt als Galgenfrist haben. YR: Wie kann man sicherstellen, dass Teilnehmer, die segeln, am Ende nicht hinter jenen gereiht sind, die den Motor starten mussten? Pitter: Da muss man sich was einfallen lassen. Wenn zum Beispiel eine First 47.7 das Zeitlimit schafft, eine Bavaria 37 es hingegen um fünf Minuten verpasst, dann ist ja trotzdem die Bavaria, wenn man es runterrechnet, besser gesegelt. Aber es ist klar, dass die, die durchgesegelt sind, bevorzugt werden müssen. YR: Wie wäre es mit einer zusätzlichen Zeitstrafe fürs Motoren? Pitter: Das ist eine Alternative, über die man nachdenken kann. YR: Wann wird The Race das nächste Mal stattfinden? Pitter: Nächstes Jahr wird es den Croatia Coast Cup geben, 2017 die Offshore Challenge und 2018 wieder The Race. YR: Soll die Route beibehalten werden? Sie haben ja seit heuer einige neue Stützpunkte in der Türkei. Würden sich diese nicht als Ziel anbieten? Pitter: Es soll schon eine andere Route geben, aber bis in die Türkei segeln wir sicher nicht. Wir wollen an dem Konzept mit Biograd als Start- und Zielhafen festhalten und es soll im Rahmen von 1000 Meilen bleiben. Alles andere wäre organisatorisch nicht zu bewerkstelligen.
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