Das Mauswiesel, die Überraschung am Mäusekurs

Das Mauswiesel, die Überraschung am Mäusekurs
Bei herrlichem Herbstwetter fand am 4. November 2015 am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg auf dem
Ausbildungs-und Versuchsbetrieb in der Obstanlage wie auf der gegenüberliegenden Weide der Mäusekurs
statt.
13 begeisterte Teilnehmer haben an diesem Kurs teil genommen, darunter auch Erwerbsproduzenten aus den Nachbarnkantonen.
Esther Manser von der Firma Andermatt Biocontrol AG instruierte die TN über die verschiedenen
Fangmethoden, die verschiedenen Mäusearten inkl. deren Lebensweise und natürlich über die Nützlinge
(Feinde der Mäuse).
Anschliessend ging es in die Praxis, wo die Handhabung der topcat Falle trainiert wurde. Die Fänge liessen
nicht lange auf sich warten, bereits nach 50 Minuten schnappten 7 der 11 gestellten Fallen zu und zwar mit
Erfolg.
Referentin: Esther Manser Theorie im Demoraum LZL
Foto: D. Schnegg LZL
Mit speziellem Suchstab wird der Hauptgang abgetastet
Foto: D.Schnegg LZL
Wühlmaushaufen in der Weidewiese LZL
Foto: D. Schnegg LZL
Vorlochen in den Hauptgang des Mauseganges mit Lochschneider
Foto: D. Schnegg, LZL
Die erfolgreichsten Mäusefallen in der Praxis (Obstbau)
topcat Falle scharf gestellt
Foto: D.Schnegg LZL
standby Box Falle(Der Mäusezaun)
Foto: D.Schnegg LZL
topcat Falle entschärft, erfolgreicher Fang
Foto: D.Schnegg LZL
http://www.topcat.ch/Ueberwachungsfilme-2_4.html
Die standby Box Fallen werden von Füchsen, Katzen und anderen
Mäuseräuber geleert
Foto: Andermatt Biocontrol AG
http://www.topcat.ch/Ueberwachungsfilme-2_6.html
topsnap Falle zur Anwendung gegen oberflächlich aktive Mäuse
Foto: D. Schnegg LZL
topsnap Falle nicht scharf gestellt
Foto: D. Schnegg LZL
Selbst erfahrene Mauser nahmen an diesem Kurs teil, da es immer wieder interessante Tricks und Tipps für die erfolgreiche Mäusebekämpfung gibt.
Fotos: D.Schnegg LZL
Vor der Schlussbesprechung wurden die verschiedenen Fallentypen 1:1 vorgestellt.
Damit die standby Box Falle funktionieren kann braucht es eine Rundumzäunung der Obstanlage, damit die
Mäuse nicht in die Anlage gelangen können.
Wir empfehlen ein dünnmaschiges Drahtgeflecht 1cm x1cm und 50cm hoch, das bis auf 20cm zu vergraben
und 30 cm über dem Boden zu montieren ist.
Anschliessend werden Fallen ( alle 50m ausserhalb der Anlage) und alle 25 m innerhalb der Anlage montiert
und BEFESTIGT (Füchse könnten diese Fallen verschleppen).
Mäusezaun
Foto: Othmar Eicher LZL
topsnap Falle von Andermatt Biocontrol AG
Foto: D. Schnegg LZL
Die topsnap Falle kann bis 2 Feldmäuse oder Wühlmäuse pro Ladung fangen. Diese Falle eignet sich
besonders gut im Innenraum.
Die Entleerung der Mäuse erfolgt mittels Betätigung der roten Spannhebel und die Mäuse fallen
automatisch heraus.
Die Feldmaus (Merkmale)
Die Feldmaus macht im Gegensatz zur Wühlmaus/Schermaus einen Teil ihrer Laufsysteme auch oberirdisch
(Laufspuren).
Pro Wurf:
Säugezeit:
Körpergewicht:
Grösse:
4-10 Junge
12 Tage
20-30 g
8-11 cm
Die Wühlmaus/Schermaus (Merkmale)
Pro Wurf:
4-5 Junge
Säugezeit:
2 Wochen
Tragezeit
21 Tagen
Geschlechtsreife:
2-3 Monaten
Körpergewicht: 60-120 g
Grösse:
12- 16 cm
Besonderes:
Die Wühlmäuse nutzen das Gangsystem des Maulwurfes
Der Maulwurf (Merkmale)
Pro Wurf:
1 mal (selten 2mal) Jährlich : 2-7 Junge
Geschlechtsreife:
erst im Folgejahr
Körpergewicht: 65-120 g
Grösse
12- 15 cm
Der Maulwurf ernährt sich vorwiegend von Regenwürmer, Insekten, Larven.
Der Maulwurf lebt alleine ausser bei der Paarungszeit.
Er durchlüftet die Erde und schädlich wird er nur durch die grossen Erdhaufen, die beim Mähen
stören.
Erfolgreiche Mäusekurs mit sehenswertem Resultat
6 Wühlmäuse/Schermäuse in der
Weidewiese
1 Feldmaus in der Obstanlage
vis-à-vis der Weidewiese gefangen
Von rechts nach links 6 Wühlmäuse und 1 Feldmaus
Foto: D. Schnegg LZL
Die Spannung blieb bis zur letzten Minute.
Das Mauswiesel bekommt man sehr selten zu sehen, da sie sich vorwiegend in geschützten Orten und in
den Mäusegängen aufhalten. Sie ernähren sich zu 90 % von Mäusen.
Trotzdem bekamen wir an diesem Kurs ein Grosses Mauswiesel (Hermeling) 20-30cm klein zu sehen.
Mauswiesel machen keinen Winterschlaf. Das Mauswiesel siehe Bild unten, sind ca 15 cm klein und im
Gegensatz zum Hermelin bekommen sie kein weisses Fell im Winter und haben keine schwarze
Schwanzspitze.
Mauswiesel
Foto: A. Wullschleger
Unsere Empfehlug:
Das Gras kurz halten (Brennesseln und andere Unkräuter) locken Mäuse an.
1 Mal Mausen pro Jahr reicht nicht aus, da die Feldmäuse wie auch die Wühlmäuse/Schermäuse
wandern z.B von Wiesen in Obstkulturen oder von Oekowiesen in Blumengärten usw.
Die trockene und milde Witterung fördert die Mäusepopulation.
Wo Mäusegänge (Erdhäufen) beobachtet werden sofort bekämpfen, bevor der erste Schnee fällt,
den sonst wird man im Frühjahr die grosse Überraschung erleben.
Daniel Schnegg, Obstbau, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg