Meine Bücher sollen weiter sprechen, wenn die letzten Zeugen

Museumspädagogische Begleitthemen (Fortsetzung)
Ausstellungsregale und mögliche Aufstellung
A n g e b o t 4 : Vo r t r a g v o n D a n i e l G o l l m a n n M . A . ,
Villa ten Hompel, Münster
Ort:
Forum im WBK, Osterwicker Straße 29, Coesfeld
Zeit:
Wird noch bekannt gegeben
Die Ausstellung kann besucht werden:
Die Ausstellung wird betreut durch:
Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster
12.
Dezember 2015 bis 31. Mai 2016
www.muenster.de/stadt/villa-ten-hompel
im Stadtmuseum Coesfeld DAS TOR
Öffnungszeiten:
samstags / sonntags: 14.00 – 17.00 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Eintritt frei
Die Ausstellung wurde gestaltet von:
Raumzeit GbR
Kreuzstraße 36
48143 Münster
www.raumzeit.ag
[email protected]
nsprechpartnerin:
Kerstin Zimmermann
Telefon: 02541 9481-21
D i e A u [email protected]
stellung wird gefördert durch:
E-Mail:
Die Wanderausstellung wurde kuratiert von
Daniel Gollmann M.A..
»Meine Bücher
sollen weiter
sprechen, wenn
die letzten
die letzten Zeugen
schweigen.«
Wolfgang Suwelack-Stiftung
Münsterstrasse 39, 48727 Billerbeck
Die Ausstellung wird gefördert durch:
www.suwelack-stiftung.de
[email protected]
Wolfgang
Suwelack-Stiftung
Münsterstrasse 39, 48727 Billerbeck
www.suwelack-stiftung.de
[email protected]
Landeszentrale für Politische Bildung
Nordrhein-Westfalen
Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf
www.politische-bildung.nrw.de
Landeszentrale
für Politische Bildung
Nordrhein-Westfalen
Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf
www.politische-bildung.nrw.de
Foto: Sonja Stepanek
EEXXLLIIBBRRIISS
Spuren des Wissens und der Erinnerung in den ­B üchern der HistoriSpuren des Wissens und der Erinnerung in den Büchern der Historikerin und Shoah-Überlebenden Prof. Dr. ­G ertrude Schneider.
kerin und Shoah-Überlebenden Prof. Dr. Gertrude Schneider.
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Ausstelllung
Museumspädagogische Begleitthemen
»Meine Bücher sollen weiter sprechen, wenn die letzten Zeugen schweigen.«
Der Chronologie der Wanderausstellung „EXLIBRIS“ folgend, bietet das Stadtmuseum Coesfeld DAS TOR mehrere museumspädagogische
Themen an, die sehr gute Anknüpfungspunkte zur
Dauerausstellung „Verschwunden?“ im 1. OG des
Museums ermöglichen.
Mit diesem Gedanken nahm die Shoah-Überlebende
und Historikerin Prof. Dr. Gertrude Schneider, die seit
1947 in den USA lebt, 65 Jahre nach ihrer Befreiung
Abschied von ihren Büchern. Es war ihr Wunsch, die
Bücher in die Hände der Wolfgang Suwelack-Stiftung
in Billerbeck zu geben, weil sie sich aufgrund des
langjährigen und herzlichen Kontakts sicher ist, dass
die Stiftung die Bücher in ihrem S
­ inne nutzt.
Ihre Bücher werden verstanden als Bestandteil ihrer
Erinnerung und Identität. Das breite Themenspektrum bietet einen ungewöhnlichen Zugang zu einem
Schicksal im „Dritten Reich“, individueller Auseinandersetzung und Fragen der Erinnerungskultur.
Aufgrund des wachsenden zeitlichen Abstands wird
es nicht mehr lange dauern, bis keiner mehr da ist,
der aus eigener Erfahrung über die Zeit des Nationalsozialismus berichten kann. Es drängt sich die
Frage auf, warum und wie weiterhin der NS-Zeit
gedacht werden soll.
Diese Tatsache und der Wunsch von Gertrude
Schneider führten dazu, mit Hilfe der Bücher ihrer
Biographie und Erinnerungsarbeit nachzuspüren
und einen Bogen zu aktuellen Diskussionen über
Erinnerungskultur zu schlagen. Ihre Bücher sind
zudem Ausgangspunkt für zwei Interviews, die mit
Gertrude Schneider geführt wurden. Zusammen mit
den Büchern und einigen Dokumenten bilden sie die
Grundlage dieser Ausstellung.
Angebot 1: Reise ohne Wiederkehr
– S o n d e r z ü g e i n d e n To d
Am 10. Dezember 1941 holt die Gestapo in Coesfeld jüdische Mitbürger der Stadt im Schlosspark
ab. Drei Tage später beginnt von Münster aus
über Bielefeld und Osnabrück für einen Teil der
Coesfelder und der Juden aus dem Münsterland
die ungewisse Fahrt nach Osten in das Ghetto
Riga. Für die meisten von ihnen wird es zur Reise
ohne Wiederkehr.
Auch Gertrude Schneider wird mit ihren Eltern und
der Schwester im Februar 1942 aus Wien deportiert und kommt zwei Monate nach den Münsterländer Juden in Riga an. Alle ihre Erlebnisse der
Jahre im Ghetto Riga, in den Konzentrationslagern
Kaiserwald und Stutthof schreibt sie in ein Tagebuch. Später, als Historikerin in den USA, hat Gertrude Schneider akribisch vorhandene Dokumente
und Zeitzeugenberichte mit eigenen Erlebnisberichten angereichert und in ihrem Buch „Reise in
den Tod - Deutsche Juden in Riga 1941-1944“ veröffentlicht. Dieses Buch liefert neben der Ausstellung EXLIBRIS vielschichtige Anknüpfungspunkte
in den entsprechenden Museumsabteilungen.
Angebot geeignet ab der 7. Klasse
Angebot 2: Zeitzeugen erinnern sich
Es gibt nur wenige Überlebende, die die Deportationen in das Ghetto in Riga 1941/1942, in
die Konzentrationslager Kaiserwald 1943/1944
und Stutthof 1944/1945 überlebt haben. Und nur
einige von ihnen haben das Erlebte ähnlich wie
Gertrude Schneider aufgeschrieben, um es für
die Nachwelt zu bewahren und das Geschehene
immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Besonders authentische Erlebnisberichte, die im
Zusammenhang mit der Ausstellung näher vorgestellt werden, sind die von:
• Schoschana Rabinovici: Dank meiner Mutter;
• Josef Katz: Erinnerungen eines Überlebenden;
• Jeanette Wolff: Sadismus oder Wahnsinn. Erlebnisse in den deutschen Konzentrationslagern
im Osten;
• Max Kaufmann: Churbn Lettland. Die Vernichtung der Juden Lettlands.
Angebot geeignet ab der 5. Klasse
Angebot 3: Die historischen Quellen
zum Sprechen bringen
Der Einblick in die überlieferten Dokumente
verschiedener bedeutender Archive bringt die
Berichte von Überlebenden in den geschichtlichen
Kontext. Es werden Bezüge und Zusammenhänge
hergestellt, die vermitteln können, wie die „Vernichtungsmaschinerie“ der Nationalsozialisten
in den besetzten Territorien des Ostens ab dem
Herbst 1941 funktionierte.
Angebot geeignet ab der 9. Klasse