Buch und Buchhandel in Zahlen 2015 (für 2014)

Buch und Buchhandel in Zahlen 2015 (für 2014)
Die Bedeutung des Buches
Das Buch belegt einen guten fünfzehnten Platz im Ranking der häufigsten Freizeitbeschäftigungen
der Deutschen, das 52 Aktivitäten erfasst. 20,4 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren lesen nach
Feierabend „häufig“ Bücher (2013: 20,7 Prozent), weitere 29,0 Prozent immerhin „gelegentlich“
(2013: 28,2 Prozent). Damit rückt das Bücherlesen im Vergleich zum Vorjahr einen Rang nach hinten
und wird von der Gartenarbeit überholt, die nun etwa ein Prozent mehr Anhänger hat als im Vorjahr
(2014 „häufig“ 20,9 Prozent, 2013: 19,8 Prozent).
Einen Platz verloren hat auch die Lektüre der Tageszeitung, die nur noch bei 52,1 Prozent der
Deutschen „häufig“ erfolgt (2013: 53,2 Prozent), somit im aktuellen Ranking von Platz 3 auf Platz 4
rutscht und dabei dem „Radio hören“ Platz macht (von 52,9 Prozent der Deutschen „häufig“
eingeschaltet). Für die Medienwelt müsste es aber ermutigend sein, dass ein oft schon totgesagtes
Medium wie das Radio die Internetnutzung („häufig“: 40,5 Prozent) weit hinter sich lässt.
Unangefochten an der Spitze der Top-Hobbys steht das Fernsehen. Der TV-Konsum ist mit einer
Quote von 77,0 Prozent (Vorjahr: 76,8 Prozent) mit weitem Abstand die Freizeitbeschäftigung, die von
der Mehrheit der Deutschen „häufig“ ausgeübt wird. Auch die Hörbuchnutzung spiegelt sich in der
Erhebung wider: 1,6 Prozent der Bundesbürger (Vorjahr: 1,7 Prozent) hören häufig Audiobooks, 6,4
Prozent gelegentlich (2013: 6,2 Prozent).
Das Kaufverhalten von Büchern untersucht eine andere Analyse. Hier sind 2014 keine gravierenden
Veränderungen zu verzeichnen. Wie im Jahr zuvor gaben 60 Prozent der Befragten an, Bücher
gekauft zu haben. Dabei packten erneut 43 Prozent davon 3 und mehr Bücher in den Einkaufsbeutel
und 12 Prozent nahmen 10 und mehr Bücher mit nach Hause und auch der Anteil der Intensivkäufer
mit mehr als 20 Käufen pro Jahr liegt weiterhin bei 5 Prozent. Mit 67 Prozent (wie im Vorjahr) liegt
der Anteil der Buchkäufer bei den Frauen höher als bei den Männern (53 Prozent). Wenig Bewegung
gibt es auch bei den Altersgruppen. Erneut gaben 59 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 19
Jahren an, im vergangenen Jahr Bücher gekauft zu haben. Erfreulich: Mehr jugendliche Kunden
haben 20 und mehr Bücher gekauft – der Wert kletterte von 2 auf 3 Prozent.
Schaut man mit einer anderen Analyse auf die noch jüngeren Leser und deren liebste
Freizeitbeschäftigungen, zeigt sich: 51 Prozent aller befragten Kinder (zwischen 6 und 13 Jahren)
interessieren sich dafür. Die Sympathiewerte für Bücher bei der jungen Generation haben sich sogar
noch verbessert: 16 Prozent der Kids gaben an, „sehr interessiert“ am Buch zu sein (2012: 14 Prozent).
Die wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Buchmarktes
Der Umsatz der gesamten Branche ist 2014 um 2,2 Prozent auf 9,322 Mrd. Euro gesunken. Diesen
Umsatzrückgang führt der Börsenverein vor allem auf den Mangel an Megasellern zurück: 2014 sind
mit den 10 meistverkauften Titeln 20,2 Prozent weniger Umsatz gemacht wurden als im Jahr zuvor.
Im Jahr 2013 hatte die Branche leicht zulegen können (2013: plus 0,2 Prozent), in den beiden Jahren
davor prägten ebenfalls Minuszeichen das Bild, doch nicht ganz so deutlich wie 2014.
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Der stationäre Buchhandel als der wichtigste Vertriebsweg in Deutschland hat 2014 einen Umsatz von
4,58 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Einnahmen des Sortiments sind nach einer kleinen
Aufwärtsbewegung 2013 im vergangenen Jahr wieder leicht zurückgegangen – und zwar um 1,2
Prozent. Wenn man jedoch bedenkt, dass 2014 mit der Weltbild-Insolvenz einer der großen
Buchhandelsfilialisten ins Straucheln geraten ist, dann scheint der Umsatzrückgang des stationären
Buchhandels eher moderat auszufallen. Bemerkenswert ist, dass der stationäre Buchhandel trotz der
Umsatzschmälerung im Vergleich zu den Vorjahren Marktanteile zurückerobert hat. Das Sortiment
sichert sich 49,2 Prozent aller Branchenumsätze (2013: 48,6 Prozent, 2005: 54,8 Prozent). Damit
arbeitet es sich wieder an die 2011 erstmals unterschrittene 50-Prozent-Marke heran.
Einen deutlichen Umsatzknick von minus 3,1 Prozent hatte nach Börsenvereinsberechnungen
dagegen der Internet-Buchhandel zu verbuchen. Er erzielte 2014 nur noch 16,2 Prozent der
Branchenumsätze, das entspricht einem Umsatz von 1,51 Milliarden Euro. Bereits im Vorjahr hatte
der Internet-Buchhandel Umsätze abgeben müssen (minus 0,5 Prozent) – nachdem er 2012 noch
eine Zuwachsrate in zweistelliger Größenordnung erreicht hatte (plus 10,4 Prozent).
Zufrieden sein können 2014 nur die Verlage, die das Jahr mit ihrem Direktgeschäft als einziger
Vertriebskanal positiv abschließen konnten (plus 1,5 Prozent, Marktanteil: 20,4 Prozent, 2010: 18,5
Prozent). In diesen Zahlen spiegeln sich die offenbar erfolgreichen Aktivitäten der Verlage im Netz
wider, die ihre Bücher über Verlags-Websites, Blogs und Facebook-Seiten an die Kunden bringen.
Einen
massiven
Umsatzeinbruch
von
26,0
Prozent
musste
dagegen
der
klassische
Versandbuchhandel hinnehmen, hier dürfte die Weltbild-Krise ihre Spuren hinterlassen. Mit dem
Buchverkauf via Katalog, Mailing oder Telefon wurden 2014 nur noch 161 Millionen Euro umgesetzt.
Der Anteil am Gesamtumsatz der Branche lag bei 1,7 Prozent. 2013 war das Volumen mit 218 Millionen
Euro deutlich höher gewesen, 2010 kam der klassische Versandhandel noch auf 318 Millionen Euro.
Auch die Buchgemeinschaften büßen weiter an Relevanz ein und stellen mittlerweile nur noch 1,3
Prozent aller Umsätze (2010: 2,3 Prozent). Und auch die Krise der großen Warenhäuser schlägt auf
den Buchmarkt durch. Wurden dort 2010 noch 2,1 Prozent aller Branchenumsätze getätigt, sind es
aktuell nur noch 1,3 Prozent (2005: 4,3 Prozent). Anders als in den Vorjahren gab es 2014 sogar
Einbußen bei den „Sonstigen Verkaufsstellen“, zu denen Discounter, Supermärkte und Tankstellen,
aber auch Elektronikfachmärkte gehören. Dieser Vertriebskanal verlor 2,6 Prozent seiner Umsätze.
Der Marktanteil der so genannten Nebenmärkte blieb mit 9,9 Prozent aller Einnahmen dennoch
konstant (2010: 9,4 Prozent, 2005: 8,9 Prozent).
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Marktstrukturen
Bundesweit gibt es rund 21.600 Unternehmen, die sich im weitesten Sinne dem herstellenden oder
verbreitenden Buchhandel zurechnen lassen. Sie sind im „Adressbuch für den deutschsprachigen
Buchhandel“ verzeichnet, das unter www.adb-online.de zur Verfügung steht. Gut 15.400 der
gelisteten Betriebe sind Verlage und verlegerisch tätige Institutionen, also fast drei Viertel. Der
Begriff „buchhändlerischer Betrieb“ wird dabei allerdings sehr weit gefasst. So finden sich im
Verzeichnis der Verlage auch Gebietskörperschaften, Universitätslehrstühle, Vereine und Institute,
die nur hin und wieder Publikationen veröffentlichen.
Die Zahl der Firmen, die professionell Bücher und Fach- oder wissenschaftliche Zeitschriften
verlegen und verbreiten, ist weitaus geringer als das Adressbuch nahe legt. Diese gehören in der
Regel dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels an, der spartenübergreifend die Interessen der
Buchbranche vertritt. Der Börsenverein bilanzierte am Jahresende 2014 5.147 Mitglieder – darunter
1.790 Verlage, 69 Zwischenbuchhändler und 21 Verlagsvertreter. Mit 3.204 Unternehmen stellt der
Buchhandel den Hauptanteil der Mitgliedsfirmen. Auch diese Zahl unterscheidet sich deutlich vom
Adressbuch, das reichlich 6.000 Buchhandlungen auflistet. Anders als in der Mitgliederstatistik des
Börsenvereins werden hier
auch Filialen mitgezählt. Hinzu
kommen hier
so
genannte
Buchverkaufsstellen, die nur einen kleinen Teil ihres Sortiments mit Büchern bestücken und ihren
Schwerpunkt in anderen Branchen haben, etwa im Schreibwarenhandel.
Informationen zur Anzahl und zum Umsatz buchhändlerischer Betriebe in Deutschland liefert auch
die Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes, die bislang allerdings nur bis zum Jahr 2013
vorliegt. Sie erfasst alle Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 17.500 Euro, grenzt die
aufgenommenen Betriebe aber noch einmal anders ab als die Börsenvereinsstatistik und das
„Adressbuch für den deutschsprachigen Buchhandel“. Dieser Umsatzstatistik zufolge gab es im Jahr
2013 bundesweit 2.170 Verlage, 39 weniger als im Jahr davor und 3.896 Buchhandlungen. Der
Mehrjahresvergleich mit diesen Zahlen zeigt, dass sowohl Verlage als auch der Buchhandel im
vergangenen Jahr in Summe Unternehmen verloren haben. Die Zahl der Verlage, die zwischen 2009
und 2011 um 50 Unternehmen gewachsen war, hat im vergangenen Jahr weiter abgenommen und
ist damit hinter den Wert von 2009 zurückgefallen. Diese Entwicklung zieht sich durch mehrere
Größenklassen. Auch die Gesamtzahl der Buchhandlungen nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Bei
den Unternehmen, die nur mit Büchern handeln, sank die Zahl der Betriebe zwischen 2009 und 2013
um rund 400 Einzelhändler.
Umsätze nach Warengruppen
Den größten Anteil am Gesamtumsatz erzielte die Warengruppe Belletristik (32,4 Prozent). Sie hat
damit im Vergleich zum Vorjahr zwar 1,7 Prozentpunkte eingebüßt, steht aber im Vergleich zu 2003 –
dem ersten Jahr der Erhebung - immer noch gut da: Damals lag der Belletristik-Anteil bei 29,5
Prozent. Dennoch fehlten auch 2014 hier die ganz großen Bestseller: 2012 hatte die „Shades of
Grey“-Reihe für Mehreinnahmen gesorgt, 2013 waren die Umsätze mit Belletristik dann um 3,5
Prozent zurückgegangen. Das Jahr 2014 brachte nun ein erneutes Umsatzminus von 6,7 Prozent.
Zweiter wichtiger Umsatzträger für den Buchhandel ist das Kinder- und Jugendbuch, das 2014 15,8
Prozent der Umsätze generierte (2013: 15,7 Prozent). Allerdings verzeichnete auch diese Warengruppe
2014 leichte Umsatzeinbußen (minus 1,4 Prozent).
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Auf Platz drei folgen die Ratgeber, die erneut ein Plus erzielten (2014: plus 1,2 Prozent, 2013: plus 5,5
Prozent). Sie steigerten ihren Marktanteil 2014 auf 14,9 Prozent (2013: 14,4 Prozent) – vor allem durch
die
rege
Nachfrage
nach
veganen
Kochbüchern,
aber
auch
durch
Bücher
zur
Fußballweltmeisterschaft in Brasilien.
Ein starkes Jahr 2014 hatte auch die Warengruppe Sachbuch: Der Umsatz kletterte um 5,4 Prozent,
der Umsatzanteil stieg von 9,4 auf 10,1 Prozent. Für alle anderen Warengruppen bleibt hier nur ein
einstelliger Prozentanteil: Schule und Lernen mit 9,2 Prozent, Reise mit 6,5 Prozent. Die drei
Wissenschafts-Warengruppen kommen 2014 zusammen auf einen Anteil von 11,2 Prozent.
Innerhalb der Warengruppe Belletristik dominiert die Erzählende Literatur (Anteil innerhalb der
Belletristik 2014: 52,5 Prozent, 2013: 51,7 Prozent), auf Platz zwei folgt das Segment Spannung (Anteil
innerhalb der Belletristik 2014: 25,7 Prozent, 2013: 26,3 Prozent). Unter dem Strich mussten beide
Themenfelder aber Umsatz abgeben. Die Erzählende Literatur hat 2014 5,3 Prozent ihrer Einnahmen
eingebüßt, bei der Spannungsliteratur, also Krimis, waren es sogar 8,9 Prozent. Drittgrößtes
Segment innerhalb der Belletristik ist die Warengruppe Comic, Cartoon, Humor, Satire, die hier 8,1
Prozent der Einnahmen stellt (2013: 7,9 Prozent). Auf Platz vier folgen Geschenkbücher (Marktanteil
2014: 6,2 Prozent) und auf Platz 5 das Segment Science-Fiction- und Fantasy-Literatur (Marktanteil
2014: 5,9 Prozent), das 2014 jedoch kräftig verlor – mit einem Umsatzminus von 16,3 Prozent. Bereits
im Vorjahr waren die Einnahmen um 15,8 Prozent eingebrochen.
Innerhalb der Kinder- und Jugendbücher führt seit 2013 das Kinderbuch (bis 11 Jahre) – 2014 steuerte
es 27,5 Prozent zu den Einnahmen bei (2013: 27,0 Prozent). Mit einem Marktanteil von 22,6 Prozent
(2013: 24,8 Prozent) war das Jugendbuch 2014, wie bereits im Vorjahr, nur noch das zweitstärkste
Segment innerhalb der Warengruppe. Die Bronzemedaille geht seit Jahren an das Bilderbuch – mit
einem stabilen Marktanteil von 18,8 Prozent (2013: 18,7 Prozent). Auch Sachbücher und
Sachbilderbücher gehören mit einem Anteil von aktuell 9,5 Prozent (2013: 9,4 Prozent) zu den
Konstanten der Warengruppe. Kräftig dazugewonnen hat der Bereich Spielen und Lernen, auf den
2014 ein Anteil von 9,4 Prozent im Bereich Kinder- und Jugendbüchern entfiel (2013: 8,6 Prozent).
Bei den Ratgebern führt wie in den Vorjahren der Bereich Essen und Trinken, der hier 28,0 Prozent
der Umsätze generiert. Die Umsätze nahmen in diesem Bereich im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent
zu (2013: plus 16,6 Prozent). Der Aufschwung ist vor allem der anhaltenden Nachfrage nach veganen
Kochbüchern, aber auch nach Grill- und Backbüchern zu verdanken.
Innerhalb der Warengruppe Sachbuch erzielte der Bereich Politik, Gesellschaft, Wirtschaft mit einem
Anteil von 31,6 Prozent den stärksten Umsatzanteil. Es folgt das Genre Geschichte, das 16,3 Prozent
zu den Sachbuchumsätzen im Handel beisteuert (2013: 16,9 Prozent). Bei den Reisebüchern sind
Reiseführer mit einem Anteil von 54,3 Prozent das wichtigste Segment, auf Platz zwei folgen Karten,
Stadtpläne und Atlanten (Marktanteil: 14,6 Prozent).
Kennzahlen zum E-Book in Deutschland
2014 haben E-Books 4,3 Prozent zum Buchumsatz des Publikumsmarktes (privater Bedarf, ohne
Schul- und Fachbücher) beigesteuert (2013: 3,9 Prozent, 2012: 2,4 Prozent, 2011: 0,8 Prozent). Damit
ist der private Markt für E-Books in Deutschland zwar weiter gewachsen, allerdings in einem
vergleichsweise moderatem Umfang von plus 7,6 Prozent. Von 2011 auf 2012 hatte es sich noch
verdreifacht, 2013 konnte er noch um etwas über 60 Prozent zulegen.
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Dominiert wird der Privatkunden-E-Book-Markt ganz klar von der Belletristik, die hier 84 Prozent
aller Umsätze erwirtschaftet (2013: 83 Prozent). Das Kinder- und Jugendbuch stellt einen
Umsatzanteil von 5 Prozent, das sind 2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Um einen
Prozentpunkt zugelegt haben dagegen die Ratgeber, die nun auf einen Marktanteil von 5 Prozent
kommen (2013: 4 Prozent). Auch Sachbücher und Lexika waren 2014 offenbar gefragter (6 Prozent,
2013: 5 Prozent). Reisebücher steuern noch immer weniger als ein Prozent zum E-Book-Umsatz bei.
Ein Blick auf den Absatz zeigt, dass das Interesse an digitaler Lektüre ausgeprägter ist, als es die
Entwicklung der Umsatzkurve zunächst nahelegt. Denn die verkauften Stückzahlen auf dem E-BookMarkt kletterten um gut 15 Prozent. Alles in allem hat die Branche am Privatkundenmarkt im
vergangenen Jahr 24,8 Millionen E-Books verkauft, im Vorjahr waren es 21,5 Millionen. Aber auch
beim Absatz gilt: Das Wachstum fällt verhaltener aus als in den vergangenen Jahren. Von 2012 auf
2013 war die Zahl der verkauften E-Books noch sprunghaft um knapp 63 Prozent angestiegen. Dass
die Umsatzentwicklung mit der Absatzentwicklung nicht Schritt halten kann, liegt an dem sinkenden
Preisniveau der erworbenen Titel. Im Schnitt haben die Käufer im vergangenen Jahr für ein E-Book
7,08 Euro bezahlt und damit innerhalb eines Jahres 50 Cent weniger als zuvor. In den vergangenen
fünf Jahren ist das Preisniveau rasant gesunken. 2010 zahlten die Käufer für ein E-Book im Schnitt
noch 10,71 Euro und damit rund 3,60 Euro mehr als heute. Unter Druck gerät das Preisgefüge nicht
zuletzt durch die vielen kostengünstigen oder auch kostenlosen Selfpublishing-Titel, durch Gratis-EBooks mit gemeinfreien Klassikern, aber auch durch neue Abo-Modelle von Plattformen wie Skoobe
und Amazon (Kindle Unlimited).
Eine von der GfK durchgeführte Umfrage dokumentiert die Einstellung der deutschen Konsumenten
zur zukünftigen E-Book-Nutzung. Diese macht deutlich, dass viele Nutzer die Vorteile von Print
durchaus zu schätzen wissen, denn der Anteil derer, die Bücher künftig ausschließlich gedruckt
kaufen wollen, stieg von 38 Prozent im Jahr zuvor auf nun 45 Prozent. Der Anteil der „Hybrid“Kunden, die Bücher künftig sowohl als E-Book als auch in gedruckter Form kaufen möchten, sank im
Gegenzug von 15 auf 12 Prozent. Konstant bei 8 Prozent bleibt hingegen der Anteil derer, die künftig
ausschließlich oder weitgehen digitale Lektüre kaufen wollen.
Buchproduktion in Deutschland
Die Gesamtanzahl der von den deutschen Buchverlagen produzierten Titel (Erst- und Neuauflagen)
ist im Jahr 2014 deutlich gesunken. Mit 87.134 neuen Titeln kamen fast 6.500 weniger Titel als im
Jahr davor auf den Markt. Noch deutlicher sank die Zahl der „echten Neuerscheinungen“ – also der
Erstauflagen – und zwar auf 73.863 (2013: 81.919) und damit um 9,8 Prozent. 84,8 Prozent aller
Neuerscheinungen sind damit tatsächliche Novitäten (2013: 87,5 Prozent).
Die meisten Novitäten erschienen 2014 mit 14.111 Titeln erneut im Bereich Belletristik, die
unverändert 19,1 Prozent zu allen Erstauflagen beisteuert. Auf Platz zwei folgt traditionell die
deutsche Literatur (10.487 Neuerscheinungen, Anteil: 14,2 Prozent). Diese wird gesondert
ausgewiesen (auch wenn es Überschneidungen geben dürfte) und bündelt, anders als die rein
belletristische Kategorie, auch literaturwissenschaftliche Titel. Die dritte Position gehört erneut dem
Kinder- und Jugendbuch (8.142 Erstauflagen). Dieses Segment spielt bei der Titelproduktion eine
größere Rolle als noch vor 5 Jahren, weil sein Umsatzgewicht gestiegen ist. 2010 stellte das Kinderund Jugendbuch 9,6 Prozent der Erstauflagen – mittlerweile sind es 11,0 Prozent (2013: 10,1 Prozent).
Im Verhältnis zum Gesamtrückgang haben die Verlage die Titelproduktion in diesem Segment auch
nur moderat zurückgefahren (2013: 8.268 Neuerscheinungen).
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Auch in der Mehrzahl der anderen Sachgruppen sind 2014 weniger Titel erschienen. Reduziert haben
die Verlage ihr Angebot zum Beispiel rund um die Themen Technik, Medizin, angewandte
Wissenschaften. In dieser Sachgruppe sind gut 1.100 Titel weniger auf den Markt gekommen. Um
rund 1.400 Novitäten ist die Produktion bei den Sozialwissenschaften gesunken. Das Segment
Allgemeines, Informatik, Informationswissenschaft muss mit über 500 Novitäten weniger
auskommen. Leicht zulegen konnte nur ein einziger Oberbereich: Rund um Geschichte und
Geografie haben die Verlage im vergangenen Jahr 7.254 neue Titel auf den Markt gebracht, genau
acht Werke mehr als im Vorjahr – sicher kein Zufall im Jahr der großen historischen Gedenktage (100
Jahre Ausbruch 1. Weltkrieg, 75 Jahre Ausbruch 2. Weltkrieg, 25 Jahre Mauerfall). Auch in einzelnen,
kleineren Untergruppen gibt es Gewinner: Das gilt beispielsweise für das Thema Hauswirtschaft und
Familienleben, hinter dem sich unter anderem Bücher rund ums Essen und Trinken oder auch
Handarbeitstitel verbergen – passend zum wachsenden Umsatz auf dem Kochbuchmarkt.
Die Taschenbuchproduktion wird statistisch gesondert ausgewertet. Demzufolge hat sich der Anteil
der Taschenbücher an den Erstauflagen im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig nach unten
verändert: von 13,4 auf 13,3 Prozent. Dennoch haben die Verlage, analog zur gesamten
Titelproduktion, auch weniger neue Taschenbuch-Titel als im Vorjahr produziert: 2014: 9.809 neue
Titel, 2013: 10.978. Allein in der Belletristik sind 2014 fast 400 Taschenbücher weniger auf den Markt
gekommen (5.069 Titel gegenüber 5.442 Titel 2013). Da die Taschenbuchproduktion 2014 jedoch auch
insgesamt deutlich unter dem Vorjahr liegt, steigt der Anteil der Belletristik an diesem Format auf
51,7 Prozent (2013: 49,6 Prozent).
Verflechtungen mit dem Ausland
Übersetzungen
Wenn die Verlage die Zahl ihrer Neuerscheinungen so deutlich reduzieren wie im vergangenen Jahr,
dann kann das nicht ohne Folgen für den deutschen Übersetzungsmarkt bleiben. 2014 sind 10.812
Werke (Erst- und Neuauflagen) aus anderen Sprachen ins Deutsche übersetzt oder als solche neu
aufgelegt worden, gut 750 weniger als 2013. Die bewährten Relationen auf dem Buchmarkt haben
sich allerdings nicht verändert: Denn wie im Vorjahr auch stellen übersetzte Bücher einen Anteil von
12,4 Prozent am gesamten Pool der Erst- und Neuauflagen. Diese Quote bewegt sich seit 2008 in
einer ähnlichen Größenordnung. Etwas höher liegt der Anteil, wenn man die Neuauflagen außen
vor lässt und allein die Erstauflagen betrachtet. 9.962 übersetzte „echte“ Buchpremieren sind 2014
auf dem deutschen Markt erschienen. Sie stellen damit 13,5 Prozent aller Erstauflagen, 2013 waren es
13,1 Prozent gewesen. Auch hier gibt es also keine größeren Verschiebungen.
Als Herkunftssprache der Übersetzungen ins Deutsche dominiert Englisch weiterhin mit großem
Abstand. Der Anteil aus dem Englischen stammenden Titel an allen übersetzen Neuerscheinungen
nahm 2014 sogar auf 65,5 Prozent zu (2013: 63,9 Prozent). 2014 sind 6.527 Titel aus dem Englischen
ins Deutsche übertragen worden (2013: 6.861). Darunter befanden sich 2.635 belletristische Titel. Aus
dieser Zahl lässt sich ableiten, welche Rolle englischsprachige Autoren in den BelletristikProgrammen der Verlage spielen: Denn setzt man die literarischen Übertragungen aus dem
Englischen ins Verhältnis zu den insgesamt 3.755 belletristischen Übersetzungen des Jahres 2014,
kommt diese Sprache hier auf einen Anteil von 70,2 Prozent. Mehr als zwei Drittel aller
belletristischen Übersetzungen stammen also aus dem Englischen, 2013 waren es 69,9 Prozent. 2012
hatte das Englische jedoch noch eine deutlich stärkere Rolle in der Belletristik gespielt als in den
beiden vergangenen Jahren – damals stellte es einen Anteil von 74,4 Prozent. Das scheint allerdings
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kein genereller Aufwärtstrend, sondern eher ein Ausreißer nach oben gewesen zu sein, mitbedingt
durch den Gastlandauftritt Neuseelands auf der Frankfurter Buchmesse. Traditionell wirken sich die
Gastlandauftritte bei der Frankfurter Buchmesse immer auch auf die Übersetzungstätigkeit der
deutschen Verlage aus. Deutlich sichtbar wird der besondere „Frankfurt-Effekt“ auch beim Gastland
2013: Brasilien. Im Ranking der zehn wichtigsten Übersetzungssprachen konnte sich die
Landessprache Portugiesisch 2013 neu platzieren – mit einem Anteil von 0,8 Prozent am gesamten
Übersetzungsvolumen. 90 aus dem Portugiesischen übersetzte Erstauflagen waren in jenem Jahr
erschienen – 2014 ist diese Zahl nun auf 32 Titel gesunken und Portugiesisch reiht sich mit Platz 14
bei den 20 wichtigsten Sprachen wieder deutlich weiter hinten ein. 2014 hat sich Finnland am Main
präsentiert. Im Gegenzug ist die Zahl der finnischen Lizenzübernahmen in der aktuellen Statistik von
47 auf 81 Werke gestiegen.
Neben Englisch hat Französisch ein gewisses Gewicht im Übersetzungsranking: 1.008 Titel und damit
10,1 Prozent aller Übersetzungen sind 2014 aus der Sprache des Nachbarlandes ins Deutsche
transferiert worden (2013: 1.121). Der französische Anteil an allen belletristischen Übertragungen fällt
etwas höher aus als im Vorjahr (7,4 Prozent gegenüber 7,1 Prozent 2013), auch wenn die Anzahl der
Belletristik-Novitäten hier leicht rückläufig war (277 statt 287 Erstauflagen). Japanisch ist im Top-10Ranking der ins Deutsche übersetzten Sprachen seit 2009 auf den dritten Platz abonniert. 673 Titel
sind 2014 aus dieser asiatischen Sprache ins Deutsche übertragen worden, auch hier etwas weniger
als im Vorjahr (719 Titel, minus 6,4 Prozent). Damit stammen zwar 6,8 Prozent aller Übersetzungen
aus dem Japanischen (2013: 6,7 Prozent), allerdings stellen japanische Bücher nur 0,9 Prozent der
übersetzten Belletristik-Titel. Die meisten japanischen Übersetzungen dürften dem Comic-Genre
zuzuordnen sein, vor allem den Manga-Titeln. Auf Platz vier folgt diesmal die „Krimi-Sprache“
Schwedisch, die sich mit 283 Übersetzungen knapp vor Italienisch (280 Übertragungen) schiebt und
damit gegen den Trend einen bemerkenswerten Zuwachs von 13,2 Prozent erzielen kann (2013: 250
Titel).
Lizenzen
Das Lizenzjahr 2014 lief für die deutschen Verlage im Vergleich zum Vorjahr solide. Genau 6.443
Werke „made in Germany“ wurden im vergangenen Jahr ins Ausland verkauft. 2013 hatten die
deutschen Verlage 6.466 Verträge abgeschlossen – das Lizenzgeschäft bewegte sich damit im
vergangenen Jahr nur minimal unter Vorjahresniveau (minus 0,4 Prozent).
Die Länder, mit denen die Verlage besonders regen Lizenzhandel betreiben, wechseln im Lauf der
Zeit immer mal wieder. Das Lizenzjahr 2014 wird dabei von einer Kuriosität geprägt: Polen, Russland
und Spanien liegen mit je 324 Deals gleichauf und belegen damit gemeinsam den dritten Platz im
Ranking. Während Polen (2013: 286 Abschlüsse) und Russland (2013: 281) im Vergleich zum Vorjahr
zulegten, musste Spanien als Lizenzpartner nachgeben (2013: 457).
Geprägt wurde das Lizenzgeschäft 2014 in erster Linie von den beiden Ländern China und Frankreich.
938 Lizenzen haben im vergangenen Jahr Abnehmer in China gefunden. Damit hat sich das Reich
der Mitte trotz leichter Einbußen auch 2014 souverän auf dem ersten Platz im Länderranking
behauptet (2013: 998 Verträge). Zum Vergleich: Der zweitstärkste Partner Frankreich liegt mit 334
Verkäufen weit dahinter (2013: 283 Verträge). Durch die leichten Einbußen ist Chinas Anteil am
Rechtegeschäft gesunken: Es steuert jetzt 14,6 Prozent aller Deals bei (2013: 15,4 Prozent). Der ZehnJahres-Vergleich macht allerdings deutlich, dass sich der Lizenzhandel mit China damit immer noch
auf hohem Niveau bewegt (2005: 379 Verträge).
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Auch in den Top 10 nach Sprachen steht Chinesisch mit einem Anteil von 15,3 Prozent (2013: 16,7
Prozent) ganz oben. Englisch kommt als zweitplatzierte Sprache auf 7,0 Prozent (2013: 6,9 Prozent),
bedingt durch den großen angloamerikanischen Sprachraum. Auf Platz drei folgt die zweite
Weltsprache Spanisch mit 6,6 Prozent (2013: 8,2 Prozent).
Besonders gefragt sind bei den chinesisch-sprachigen Partnern Kinder- und Jugendbücher, die mit
428 Abschlüssen annähernd die Hälfte der Verträge stellen, aber ebenfalls weniger als im Vorjahr, als
548 Verträge im Kinder- und Jugendbuch abgeschlossen werden konnten. Am stärksten gefragt sind
hier Bilderbücher (184 Verträge), wenn auch ebenfalls nicht so stark wie im Jahr zuvor (2013: 241
Verträge). Gleiches gilt bei Kinderbüchern für die Altersgruppe bis 11 Jahre. Hier kamen im
vergangenen Jahr nur 39 Verträge zustande, im Vorjahr waren es 161 gewesen. Dass der Lizenzhandel
im Reich der Mitte Schwankungen unterliegt, ist allerdings ganz normal: Gerade im KinderbuchBereich kaufen die chinesischen Partner gerne ganze Reihen ein – was in der Statistik schnell für
entsprechende Ausschläge nach oben oder unten sorgt. Nach oben ging es diesmal in einem
anderen Teilsegment: Auf Platz zwei liegen diesmal Titel rund ums Spielen und Lernen mit 89
Verträgen (2013: 13 Verträge). Auf Platz drei der Bücher für die junge Generation folgt das
Sachbuch/Sachbilderbuch mit 84 Verträgen (2013: 103).
Alles in allem haben die deutschen Verlage
im vergangenen Jahr 25,5 Prozent aller
Lizenzvereinbarungen mit asiatischen Partnern getroffen (2013: 26,5 Prozent). Die wichtigsten
Lizenznehmer der deutschen Verlage sind in der Summe nach wie vor in Europa beheimatet. Mit den
europäischen Partnern wurden im vergangenen Jahr 4.221 Verträge (65,5 Prozent) abgeschlossen im Jahr davor waren es knapp 40 weniger gewesen. An die Spitze der europäischen Nachbarn setzt
sich diesmal Frankreich mit 334 Verträgen (2013: 283).
Wichtigste Warengruppen für den Lizenzverkauf ist das Kinder- und Jugendbuch, das mit 2.362
Lizenzen (2013: 2.357) 36,7 Prozent aller Verkäufe stellt. Der Großteil der Abschlüsse innerhalb dieses
Segments entfällt dabei mit 939 Verträgen (2013: 839) auf das Bilderbuch. An zweiter Stelle der
Lizenzverkäufe steht die Belletristik, auf die 2014 18,6 Prozent aller Verträge entfielen (2013: 17,7
Prozent). In Summe sind hier 1.197 Vereinbarungen geschlossen worden (2013: 1.146). Platz drei im
Ranking gehört den Ratgebern – mit 815 Lizenzen (2013: 987) sichern sie sich einen Anteil von 12,6
Prozent am Rechtehandel. Besonders gut laufen dabei die Segmente Hobby/Haus (302 Verträge) und
Lebenshilfe /Alltag (191).
Außenhandel
Für die Buchbranche liegen die Import- und Exportdaten bisher nur bis zum Jahr 2013 vor. Diese
zeigen wie bereits in den Vorjahren, dass die Ausfuhr von Gegenständen des Buchhandels in
wirtschaftlicher Hinsicht wesentlich wichtiger ist als die Einfuhr – der Exportwert ist seit vielen
Jahren ungefähr doppelt so stark wie der Importwert, was vor allem an den deutschsprachigen
Nachbarn Österreich und der Schweiz liegt. Damit kann die Branche zwar grundsätzlich eine positive
Außenhandelsbilanz vorlegen, aber dennoch war 2013 ein Jahr, das beim Außenhandel mit
Gegenständen des Buchhandels eher für Negativtrends sorgt. Der Exportwert fiel unter die ZweiMilliarden-Euro-Marke, der Importwert unter die Schwelle von einer Milliarde Euro. Allerdings: Das
Vergleichsjahr 2013 war auch für den gesamten deutschen Außenhandel nicht besonders gut
gelaufen. Von daher bewegt sich die Buchbranche hier durchaus parallel zur Gesamtwirtschaft.
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Die Exportumsätze der Branche sind 2013 im Vergleich zu 2012 um 2,7 Prozent gesunken (2013: 1,99
Milliarden Euro, 2012: 2,05 Milliarden Euro). Bei den Einfuhren sanken die Umsätze 2013 um 5,7
Prozent auf nun 0,99 Milliarden Euro (2012: 1,05 Millarden Euro).
Bücher stellen unter allen Gegenständen des Buchhandels (umfasst neben Büchern auch Kalender,
Zeitschriften, Zeitungen, kartografische Produkte und Noten) sowohl beim Export als auch beim
Import mehr als die Hälfte der Umsätze. Der Anteil von Büchern und Bilderbüchern am GesamtImport-Umsatz der Branche betrug 2013 60,7 Prozent. Das entspricht einem Umsatz von 0,60
Milliarden Euro. Ein Großteil dieser Titel wird aus Großbritannien angeliefert, um das wachsende
Interesse an englischsprachigen Büchern zu bedienen. Alles in allem stammt ein Viertel aller
Buchimporte von der britischen Insel, die damit auf Platz 1 der Herkunftsländer landet, auf Platz
zwei folgt China.
Insgesamt kommen bei der Einfuhr 77,3 Prozent der gedruckten Güter aus europäischen Ländern.
Hier ist Asien der zweite große Handelspartner, bedingt durch die Druckindustrie: 17,3 Prozent aller
Importe wurden 2013 aus dem asiatischen Raum geliefert. Viele Unternehmen, insbesondere
Bildband- und Kinderbuchverlage, lassen ihre Bücher in Asien fertigen. Das Jahr 2013 könnte jedoch
eine Trendwende einläuten, denn die Einfuhrwerte für Bücher sind hier erstmals seit Jahren
drastisch gesunken – von 188 Millionen Euro im Jahr 2012 auf nun 151 Millionen Euro.
Während die europäischen Länder bei der Einfuhr für gedruckte Güter nur auf 77,3 Prozent kommen,
sind sie mit 90,3 Prozent die wichtigsten Ausfuhrpartner. Die größten Abnehmer für deutsche
Druckerzeugnisse sind Österreich und die Schweiz – was durch den gemeinsamen Sprachraum
naheliegt. Auch an beide Nachbarn sind 2013 jedoch etwas weniger Bücher als im Jahr zuvor
geliefert worden. Während der Außenhandel mit den deutschsprachigen Nachbarn etwas
schleppend lief, waren Bücher made in Germany in Frankreich deutlich gefragter als 2012: Das
Exportgeschäft wuchs hier um 8,3 Prozent auf 101 Millionen Euro. Gewachsen ist auch der Export in
die USA und zwar um 7,1 Prozent auf 66 Millionen Euro (Vorjahr: plus 19,3 Prozent). Eine Erklärung:
Deutsche Verlage produzieren immer mehr Titel in englischer Sprache, etwa im Kunst- und
Fachbuchsegment.
Und noch ein anderes positives Ergebnis lässt sich vermelden: Insgesamt ging der Buch-Export zwar
zurück, aber die Bilderbücher waren erneut stärker gefragt als im Vorjahr. Ihr Exportwert lag 2009
noch bei knapp 19 Millionen Euro, inzwischen sind daraus knapp 36 Millionen Euro geworden. Im
Gesamtportfolio gedruckter Exportgüter kommen sie heute auf einen Anteil von 1,8 Prozent. Das Jahr
2013 brachte einen kräftigen Schub: Die Ausfuhrwerte kletterten um gut 5 Millionen Euro (plus 18,8
Prozent).
Quelle: Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. 2015
Aus: Buch und Buchhandel in Zahlen 2015
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