Jubiläumsausgabe bei Traumwetter

SPORT WALKING 9
Dienstag, 9. Juni 2015
Jubiläumsausgabe bei Traumwetter
10. Emmental Walking
«Walking on sunshine» – Zum 10-Jahr-Jubiläum
lachte den Organisatoren von Emmental Walking
die Sonne vom Himmel. 331 Mitmachende
erlebten das sportliche Naturerlebnis. Ob es nach
zehn Ausgaben mit der Grossveranstaltung
weitergeht, steht noch nicht fest.
Von Stefan Leuenberger
Das grösste Jubiläumsgeschenk berei­
tete Petrus der Organisation Emmen­
tal Walking. Die zehnte Ausgabe am
Sonntag fand bei Bilderbuchwetter
statt. So konnten die Walkingsporttrei­
benden – die Mehrzahl von ihnen war
schon etliche Male in Eriswil am Start
– das Naturspektakel besonders genies­
sen. Schmucke Bauernhöfe, Tiere, Fel­
der, Pflanzen und Blumen sowie eine
grandiose Aussicht beinhaltete die
Rundstrecke in der Eriswiler Gegend.
Emmental Walking bietet neben der
körperlichen Ertüchtigung ein Erleb­
nis für alle Sinne. Und genau dies he­
ben die Mitmachenden immer wieder
hervor.
Applaus für den «Tätschmeister»
342 Anmeldungen gingen für die Jubi­
läumsausgabe ein. Klassiert wurden
331 Walkerinnen und Walker. Begon­
nen hatte 2006 alles mit 205 Mitma­
chenden. Das Rekordjahr – ebenfalls
bei Bilderbuchwetter – fand 2009 mit
492 Teilnehmenden statt. In zehn Jah­
ren haben rund 3700 Personen das
Walkingwettmessen in Eriswil be­
sucht. OK-Präsident Bruno Reist
meinte im Interview an der Rangver­
kündigung, dass er viele schöne Mo­
mente erlebt habe. «Es braucht aber
«Emmental Walking ist
einzigartig schön.»
Andrea Gast, Rothrist
jeweils um die 80 Helfer, damit Em­
mental Walking stattfinden kann.»
Dann meinte er, dass zehn Austragun­
gen eine schöne Anzahl seien. Sämtli­
che OK-Mitglieder – allen voran
«Tätschmeister» Bruno Reist – erhiel­
ten von den Mitmachenden einen an­
haltenden Applaus. Speziell geehrt
wurde die Dürrenrotherin Elisabeth
Sommer. Die 55-Jährige ist die einzige
Walkerin, welche sämtliche zehn Aus­
tragungen bestritt.
Zukunft noch unklar
Ob das 10-Jahr-Jubiläum zugleich die
Dernière des Events bedeutet, dazu
konnte der umtriebige Hauptverant­
wortliche noch keine wegweisende
Antwort geben: «Die nächste OK-Sit­
zung in zwei Wochen wird die Zukunft
weisen.» Stellvertretend für alle Mit­
machenden meinte Andrea Gast aus
Rothrist dazu: «Es wäre äussert bedau­
erlich, wenn es keine Fortsetzung
mehr geben würde. Emmental Wal­
king ist einzigartig schön.»
Die Sieger der Herzen –
und ein Bienenkasten am Rücken
Den grössten Applaus erhielt an der
Rangverkündigung die Procap Sport­
gruppe Langenthal-Huttwil. Mit zehn
Mitmachenden stellten die Menschen
mit Handicap die grösste Gruppe. «Mir
hat es Spass gemacht. Einmal pro Wo­
che bin ich Üben gegangen», meinte
Procap-Mitglied Florian Wirth aus Ur­
senbach. Für heitere Stimmung sorgte
der Wyssacher André Eggimann, wel­
cher den «Red Walk» über 12,6 Kilome­
ter mit einem Bienenkasten am Rü­
cken absolvierte. «Ich hatte keinen
Rucksack», meinte er humorvoll. Den
Kasten gefüllt mit Wurst, Züpfe und
Wein legte Eggimann auf der Strecke
mehrere Halts ein. Für die einen spiel­
te die Laufzeit keine Rolle. Andere wie­
derum kämpften um jede Sekunde.
Auf der Halbmarathonstrecke, der Kö­
nigsdisziplin, konnte Albert Lingg aus
Gipf seinen siebten Tagessieg nicht
realisieren. Das stets in korrekter Tech­
nik anzutreffende Aushängeschild des
Walkingsports musste zwei Athleten
den Vortritt lassen. Einer von ihnen
war der Sumiswalder Christian Bärts­
chi, der bei grosser Hitze den starken
2. Rang schaffte. Auf der mittleren
Strecke wurden gleich vier Podestplät­
ze durch regionale Mitmachende be­
legt. Die einheimische Monika Maurer
sowie Matthias Schüpbach (Wyssa­
chen) wurden Zweite, Francine Krie­
ger (Huttwil) und Heinz Brechbühl
(Heimisbach) Dritte. Am meisten Mit­
machende zählte die kurze Distanz
über 8,3 Kilometer, der sogenannte
«Yellow Walk». Der erst 15-jährige
Wyss­acher Marco Luca Baltensperger
schaffte in 63 Minuten den Sieg. «Er ist
technisch absolut korrekt gewalkt»,
lobte der 45 Jahre ältere Melchnauer
Ilija Lubina (2. Rang) seinen Bezwin­
ger. Bei den Walkerinnen erreichte
Christine Kurzen aus Dürrenroth den
3. Rang.
Auszug aus der Rangliste: Männer, 21,2 km (19
Klassierte): 1. Gerhard Mühlemann, Thun,
2:29:32,4; 2. Christian Bärtschi, Sumiswald,
2:36:47,8; 3. Albert Lingg, Gipf-Oberfrick,
2:40:14,3; 7. Johannes Sommer, Dürrenroth,
2:52:47,3; 10. Walter Haldimann, Eriswil,
2:59:52,2. – Frauen, 21,2 km (27): 1. Sibylle Fors­
ter, Niederbipp, 2:51:30,6; 5. Erika Steffen, Lan­
genthal, 3:07:39,4; 6. Amida Leuenberger, Madis­
wil, 3:07:40,0; 9. Fabiola Ryser, Hasle b. Burgdorf,
3:11:03,1; 11. Marianne Ellenberger, Rütschelen,
3:17:00,0; 12. Ursula Kaufmann, Rütschelen,
3:17:03,4. – Männer, 12,6 km (45): 1. Hermann
Grünig, Urtenen-Schönbühl, 1:25:08,2; 2. Matthi­
as Schüpbach, Wyssachen, 1:29:23,8; 3. Heinz
Brechbühl, Heimisbach, 1:31:35,6; 5. Ueli Kuch,
Auswil, 1:41:17,2; 7. Hans Loosli, Dürrenroth,
1:42:55,8; 21. Hans Frey, Langenthal, 2:02:40,7;
22. Kurt Haueter, Huttwil, 2:02:45,8. – Frauen,
12,2 km (96): 1. Beatrice Patané, Ipsach, 1:36:16,7;
2. Monika Maurer, Eriswil, 1:39:05,5; 3. Francine
Traumwetter und eine Traumgegend: Die Mitmachenden am Emmental Walking setzten ein Dauerlächeln auf. Bilder: Franziska Rothenbühler
Ilija Lubina aus Melchnau zollt dem jungen
Sieger Marco Luca Baltensperger aus Wyss­
achen Respekt. Francine Krieger aus Huttwil nach dem Sieg
auf der kurzen Strecke, nach dem 3. Rang
auf der mitteleren Distanz im Vorjahr. Der Dürrenrother Johannes Sommer absol­
vierte den «Green Walk» über die Halbma­
rathon-Distanz.
Krieger, Huttwil, 1:40:03,6; 5. Katharina Sommer,
Dürrenroth, 1:44:01,1; 13. Lisabeth Iseli-Zaugg,
Eriswil, 1:50:06,9; 19. Annette Ruch, Eriswil,
1:54:12,8; 20. Christine Mumenthaler, Huttwil,
1:54:23,7; 21. Marianne Sägesser, Huttwil,
1:54:33,4; 25. Hanni Uhlmann, Huttwil, 1:56:33,6;
33. Mathilde Rettenmund, Sumiswald, 2:00:17,6;
36. Katharina Haueter, Huttwil, 2:02:37,1; 39. Lisa
Sollberger, Ochlenberg, 2:03:56,8. – Männer, 8,3
km (43): 1. Marco Luca Baltensberger, Wyssa­
chen, 1:03:36,5; 2. Illja Lubina, Melchnau,
1:03:54,6; 3. Kurt Fankhauser, Solothurn,
1:06:41,6; 4. David Jan Baltensperger, Wyssachen,
1:08:40,5; 5. Mike Schär, Wyssachen, 1:08:43,1; 4.
Jan Kurzen, Dürrenroth, 1:09:09,8; 8. Marcel
Schär, Wyssachen, 1:10:40,8; 10. Hanspeter Rie­
sen, Sumiswald, 1:12:29,9; 11. Werner Jäggi,
Melchnau, 1:12:38,7; 16. Richard Sommer, Dür­
renroth, 1:14:58,2; 18. Damian Mosimann, Su­
miswald, 1:19:08,4; 19. Hanspeter Baltensperger,
Wyssachen, 1:19:29,2. – Frauen, 8,3 km (101): 1.
Manuela Cencic, Aarwangen, 1:07,03,1; 2. Raija
von Arx, Obergösgen, 1:08:04,8; 3. Christine Kur­
zen, Dürrenroth, 1:09:18,4; 3. Petra Habegger,
Sumiswald, 1:10:32,0; 5. Andrea Schär, Wyssa­
chen, 1:10:52,1; 6. Beatrice Jäiser, Dürrenroth,
1:11:53,4; 8. Sonja Flükiger, Dürrenroth, 1:12:15,1;
13. Cornelia Schuler, Sumiswald, 1:14:00,7; 14.
Elisabeth Brechbühl, Heimisbach, 1:14:24,0; 15.
Elisabeth Sommer, Dürrenroth, 1:14:49,7; 17. Re­
nate Riesen, Sumiswald, 1:15:58,9; 21. Rosmarie
Flükiger, Dürrenroth, 1:17:08,4; 22. Elisabeth
Kuch, Auswil, 1:17:12,3; 24. Susanne Zaugg, Eris­
wil, 1:18:50,0; 28. Brigitte Baltensperger, Wyssa­
chen, 1:19:31,0; 31. Susanna Giuliani, Rohrbach,
1:21:11,2; 32. Ursula Stooss, Rohrbach, 1:21:12,0;
34. Christine Kleeb, Eriswil, 1:22:17,7; 35. Ursula
Morgenthaler, Huttwil, 1:22:21,8.
Die Procap Sportgruppe Langenthal-Huttwil stellte die grösste Gruppe und wurde dafür
mit einem Geschenkekorb sowie einem tosenden Applaus belohnt. Der Wyssacher André Eggimann absolvierte die 12,6 Kilometer des «Red Walks» mit einem
Bienenkasten. In diesem trug er die Verpflegung mit. Regionale Podestklassierte (von links): Monika Maurer (Eriswil), Matthias Schüpbach
(Wyssachen) und Christian Bärtschi (Sumiswald). Emmental Walking bot den Mitmachenden ein unglaubliches Panorama.
Der Eriswiler Walkingevent ist auch ein Erlebnis der besonderen Art.