contact Juli 2015 Risiken erkennen – Lösungen finden VERSICHERUNGSKONZEPTE SPONSORING Europas Brauelite Schüler holen Meistertitel 2 EXKLUSIVE PRODUKTE 3 VSM-Kunden profitieren 8 Foto: fotolia.com/ Thaut Images LEUE & NILL Risikomanagement-Seminar vorspann VERSICHERUNGSKONZEPTE Brauelite bei LEUE & NILL editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, im Jahr 1999 haben wir unser erstes Risikomanagement-Seminar veranstaltet. Doch die Risiken für Unternehmen sind so vielfältig wie komplex und die Risikolandschaft ändert sich schnell und ständig. Im Mai kam es daher bereits zur achten Auflage der Seminarreihe. Falls Sie selber nicht dabei sein konnten, können Sie sich in dieser Ausgabe der contact über die spannenden Themen und die interessanten Referenten informieren. Dazu stellen wir Ihnen zwei Unternehmen vor. Zum einen die „Brau-Kooperation – Die Freien Brauer“ – hier bilden erfolgreiche, familiengeführte Betriebe ein starkes Gegenwicht zu den großen und marktbeherrschenden Konzernen. Zum anderen unser Tochterunternehmen VSM (Versicherungsstelle Stahl- und Metallverarbeitung GmbH), das seit vielen Jahren interessante und exklusive Versicherungskonzepte für die im WSM-Verband organisierten Unternehmen der Branche entwickelt. Stolz sind wir auf unsere erfolgreichen Auszubildenden und auf unseren Sponsoringpartner, die Kölner Haie. Die Jugendmannschaft konnte die Deutsche Schüler meisterschaft gewinnen. Viel Freude bei der Lektüre Ihr Stefan Nill 2 Die Manager zahlreicher familiengeführter Brauereien der „Brau-Kooperation – Die Freien Brauer“ trafen sich bei LEUE & NILL zum Versicherungsseminar. Bereits seit 1980 unterhalten das Maklerhaus und der Branchenverbund eine gemeinsame Versicherungs-Vermittlungsgesellschaft. Durch die Bündelung des Know-hows der Braubetriebe und des Maklers kann die Gesellschaft branchenspezifische Spezialdeckungen erarbeiteten und sehr gute Konditionen am Markt durchsetzen. Lange Zeit genoss Dortmund den Ruf als „Europas Bierstadt Nummer 1“. Zu Spitzenzeiten wurden rund 7,5 Millionen Hektoliter jährlich produziert. Kein Wunder also, dass auch Die Freien Brauer ihren Sitz in Dortmund haben. „1969 gründeten vier Brauereien, darunter die Thier, die Wertegemeinschaft, die damals noch Deutsche Brau-Kooperation hieß“, erzählt Geschäftsführer Jürgen Keipp. „Anfangs ging es um den gemeinsamen Einkauf von Rohstoffen und Dienstleistungen, doch das Leistungsangebot wurde kontinuierlich erweitert.“ Mittlerweile sind Die Freien Brauer auf 40 Gesellschafter angewachsen. „Auch Betriebe aus Österreich, den Niederlanden und Luxemburg sind nun dabei“, so Keipp. „Mitglied werden können konzernunabhängige, familiengeführte Betriebe, die in ihrer Heimatregion führend sind.“ Gemeinsam wollen Die Freien Brauer den großen internationalen und marktbeherrschenden Konzernen die Stirn bieten und den Verfall der Wertigkeit beim Bier aufhalten. Eine Herkules-Aufgabe, denn nirgendwo sonst ist die Konkurrenz auf dem Biermarkt so groß wie in Deutschland. „72 Prozent der Biere im deutschen Lebensmitteleinzelhandel werden inzwischen in Aktionen verkauft“, sagt Jürgen Keipp. Dadurch gewöhne sich der Kunde an die günstigen Preise und sei kaum noch bereit, mehr zu bezahlen. „Doch eine mittelständische Privatbrauerei muss zwischen elf und 15 Euro für eine Kiste nehmen, um profitabel wirtschaften zu können“, so Keipp. „Durch die Zusammenarbeit im Verband erreichen wir eine deutlich stärkere Marktposition.“ Diesem Ziel dient auch die Kooperation mit LEUE & NILL. In seiner über 150-jährigen Geschichte hat der Makler umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse in der Brau-Branche, vor allem auf dem Schadensektor, erworben. „Dadurch können wir mit den Versicherern Policen konzipieren, die es am freien Markt so nicht gibt“, sagt Stefan Nill, geschäftsführender Gesellschafter der LEUE & NILL Gruppe. „Und die Zusammenarbeit trägt Früchte. Wir können heute etliche Schäden versichern, die vor einigen Jahren noch nicht abgedeckt gewesen sind.“ AUSBILDUNG Dualer Studiengang ermö Bei LEUE & NILL haben vier Nachwuchskräfte ihre Ausbildung Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen mit großem Erfolg abgeschlossen. Erfolgreiche Absolventen mit großer Zukunft (v. l.): Robin Wittke, Jens Aschenbrenner, Maike Folkerts, David Bauer. contact Juli 15 Mit golden gefärbten Haaren feierte das Team der Kölner Haie seinen überlegenen Titelgewinn bei der Deutschen Schülermeisterschaft in Kaufbeuren. SPONSORING Schüler der Kölner Haie sind Deutscher Meister LEUE & NILL erzielt auch im Bereich Sponsoring erfolgreiche Ergebnisse. So durfte die Schülermannschaft der Kölner Haie in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft feiern. Das Endturnier um die Deutsche Schülermeisterschaft wurde Ende März in Kaufbeuren ausgetragen. Die sechs besten deutschen Mannschaften bestritten eine Runde „Jeder gegen Jeden“, das bedeutete fünf Spiele über jeweils dreimal 18 Minuten in drei Tagen. In der Bundesliga Nord belegten die KEC-Schüler den zweiten Tabellenplatz hinter den Eisbären Juniors und vor dem Krefelder EV. Im Süden setzte sich die Starbulls Rosenheim vor dem EV Füssen und dem EC Bad Tölz durch. Die Kölner spielten ein überragendes Turnier, gewannen ihre ersten vier Matches und standen somit bereits vor der abschließenden Partie gegen den EC Bad Tölz als Meister fest. Am Ende standen die Haie mit 11 Punkten vor Bad Tölz (10 Punkte) und dem Dritten Eisbären Juniors Berlin (9 Punkte) ganz oben. Top-Scorer mit 8 Punkten wurden KEC-Stürmer Dominik Bokk (6 Tore, 2 Vorlagen) und Erik Betzold (1 Tor, 7 Vorlagen). Für Geschäftsführer Rodion Pauels ist dieser Erfolg das Ergebnis der kontinuierlich guten Arbeit in den letzten Jahren. „Jetzt ernten wir die Früchte und die Meisterschaft ist das Sahnehäubchen oben drauf! glicht zwei Abschlüsse Robin Wittke und Jens Aschenbrenner haben ihre Prüfungen mit der Note „gut“, Maike Folkerts und David Bauer sogar mit „sehr gut“ bestanden. Für Folkerts und Bauer ist die Ausbildung mit der Prüfung noch nicht vorbei. Sie haben den dualen Studiengang Versicherungswirtschaft an der FH Dortmund belegt. Dabei legen die Absolventen nach 2,5 Jahren die kaufmännische Abschlussprüfung ab und machen nach 3,5 Jahren den Bachelor of Arts Versicherungswirtschaft. Aktuell bildet die LEUE & NILL Gruppe elf junge Menschen zu Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen aus, davon sieben im dualen Studiengang Versicherungswirtschaft. Zum 1. August sollen vier weitere Auszubildende eingestellt werden. Foto: Kölner EC „Die Haie“ e. V. KUNDENEVENT TEF AF Kaufhaus der Milliardäre Die TEFAF (The European Fine Art Fair) im niederländischen Maastricht gehört zu den weltweit bedeutendsten Kunstmessen. Insgesamt 75.000 Zuschauer besuchten die 28. Auflage der Veranstaltung. Rekord: 400 Privatjets landeten am Flughafen Maastricht – Aachen. Unter den 274 Ausstellern waren nahezu alle wichtigen Galerien und Kunsthandlungen vertreten. Seit zwölf Jahren richtet LEUE & NILL mit seinem Partner AXA-Art ein besonderes Kundenevent auf der zehntägigen Messe aus – dieses Jahr am 18. März. Dazu wurde in der „Brasserie“ die LEUE & NILL VIP-Lounge eingerichtet, in der über 110 Gäste von der Geschäftsleitung und dem VIP-Team begrüßt wurden. Von hier aus starteten auch die von der Kunstsachverständigen der AXA-Art Frau Dr. Ulrike Janvier begleiteten exklusiven Führungen zu den Highlights der Messe. In einem extra dafür eingerichteten Kinobereich der Lounge hatte der VIP-Imagefilm seine Uraufführung. Die Fülle exquisiter Stücke, die auf der TEFAF gehandelt werden, ist einzigartig. 35.000 Objekte wurden von 150 renommierten Kunstexperten aller Disziplinen auch Echtheit und Qualität geprüft – eine Herkules-Aufgabe. Einer der höchsten Umsätze der Messe wurde für Andy Warhols Lackdruck „Knives“ erzielt. Für 3,2 Millionen Dollar ging das Werk an einen privaten europäischen Kunst sammler. leueundnill.de/vipfilm contact Juli 15 3 titelthema LEUE & NILL RISIKOMANAGEMENT-SEMINAR Risiken erkennen – Lösungen finden Mit Top-Referenten und einer packenden Mischung aktueller Themen rund um Risikomanagement und Unternehmensführung begeisterte LEUE & NILL seine Gäste auf dem Risikomanagement-Seminar in Dortmund. Rund 100 Inhaber, Geschäftsführer und Führungskräfte von Unternehmen verschiedenster Branchen waren der Einladung gefolgt und informierten sich über die sich ändernde Risikolandschaft. ZANKAPFEL FRAUENQUOTE Wertschätzung der Vielfalt „Das große und bundesweite Interesse an unserem Risikomanagement-Seminar zeigt, dass wir aktuelle Themen aufgegriffen haben, mit denen sich Unternehmen heute auseinandersetzen müssen“, erklärt Joachim Nill, geschäftsführender Gesellschafter von LEUE & NILL. Die Versicherungswirtschaft reagiere kurzfristig auf sich verändernde Risikosituationen und böte den Betrieben innovative Lösungen an. „Als unabhängiger Versicherungsmakler unterstützen wir die Unternehmen dabei, neue Risiken schnell zu erkennen, fundiert zu analysieren und in ihren Geschäftsprozessen adäquat zu berücksichtigen.“ Die wesentlichen Inhalte der Vorträge haben wir in dieser Ausgabe der contact für Sie zusammengefasst. Foto: LEUE & NILL Ein besonders kontrovers diskutiertes Thema ist die vorgeschriebene Frauenquote in Spitzenpositionen. Diesem nahm sich Ulrike Löwe in ihrem Vortrag „Hätte es die Bankenkrise auch mit Lehman Sisters gegeben?“ an. Die Vorsitzende des Landesverbands Ruhrgebiet des Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) beschrieb Frauenförderung als Notwendigkeit zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und beleuchtete, wie der weibliche Blickwinkel zu guten unternehmerischen Entscheidungen beiträgt. Beim Risikomanagement-Seminar trafen sich (v. l.): Stefan Nill (LEUE & NILL), Klaus-Michael Ossenkopp (LEUE & NILL), Ulrike Löwe (Verband deutscher Unternehmerinnen), Dr. Peter Hager (RiskNET Advisory), Joachim Nill (LEUE & NILL), Dr. Thomas Meschede (Allianz Risk Consulting), Jörg Westecker (LEUE & NILL). Außerdem Dr. Wolfgang J. Friedl (nicht auf dem Bild). 4 Der demografische Wandel mache eine verstärkte Frauenförderung notwendig. 2009 waren in Deutschland 50 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter, 2060 dürften es nur noch 33 Millionen sein. Allein im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) beläuft sich die zu erwartende Lücke auf dem Arbeitsmarkt laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft auf ca. 1,4 Millionen Fachkräfte und Akademiker bis zum Jahr 2020. Verschiedenste Studien belegen die Vorteile eines verstärkten Frauenanteils bei Führungspositionen. Frauen seien bei Investitionen eher auf Sicherheit bedacht und setzten verstärkt auf langfristige Wachstumsziele. Zudem hätten sie stärker die soziale Verantwortung im Blick. Einer McKinsey-Untersuchung von 2007 zufolge schneiden Unternehmen mit mehr als drei Frauen in Top-Führungspositionen in Fragen der Unternehmensorganisa tion besser ab. Zudem lieferten Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil in Top-Führungspositionen bessere finanzielle Ergebnisse. Doch von den 183 Vorständen der DAX30-Unternehmen sind lediglich elf weiblich. Hier stehe auch das klassische Rollenverständnis im Wege. 2012 arbeiteten 69 Prozent der erwerbstätigen Mütter von minderjährigen Kindern in Teilzeit, Väter hingegen waren zu 94 Prozent in Vollzeit beschäftigt. Als Gründe für die Teilzeit gaben 81 Prozent der Mütter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie an, contact Juli 15 Foto: fotolia.com/Kurhan BRANDSCHUTZ Kleine Ursache – große Wirkung Nach der Mittagspause wurde es feurig im Konferenzsaal des Radisson Blu Hotels. Dr. Wolfgang J. Friedl legte im wahrsten Sinne des Wortes mehrere Brände. Der Inhaber des „Ingenieurbüro für Sicherheitstechnik Dr. Wolfgang J. Friedl“ begeisterte das Publikum mit einer ganzen Palette von Live-Demonstrationen von Bränden und Explosionen. Zugleich mahnte er, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden müsse und gab Tipps zur Ursachenvermeidung, auch in ganz alltäglichen Situationen. Ulrike Löwe Vorsitzende Landesverband Ruhrgebiet im Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), Inhaberin von Löwe & Team – coaching consulting training, 2006 mit dem Unternehmerinnenbrief des Landes NRW ausgezeichnet contact Juli 15 die Referentin Foto: LEUE & NILL aber nur für ein Viertel der Väter war dieser Punkt ausschlaggebend. Löwe rief auf, sich mit neuen Lösungsansätzen, wie etwa der Einrichtung von Betriebskitas, zu beschäftigen. Auch Präsenzverpflichtungen müssten überdacht werden. Löwe richtete den Blick auf Skandinavien. Dort laute der Grundsatz: Kinder haben zwei Elternteile. In Schweden finde man in keinem Gewerbegebiet nach 18 Uhr noch beleuchtete Büros und in Norwegen fände kein Meeting nach 16 Uhr statt. Die Mitarbeiter seien dann bereits auf dem Weg zum Kindergarten – Frauen wie Männer. In Norwegen gäbe es zudem seit 2006 eine gesetzliche Quote, die vorschreibt, dass 40 Prozent der Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen weiblich sein müssen. Das habe der Wirtschaft nicht geschadet, allerdings den Frauen auch noch nicht sehr geholfen. Daraus schließt Ulrike Löwe: Ja, die Bankenkrise hätte es sicherlich auch mit Lehman Sisters gegeben. Einer gesetzlichen Festschreibung von Frauenquoten bedürfe es weniger als eines gesellschaftlichen Umdenkens hin zu einer Wertschätzung der Vielfalt. In Unternehmen und Privathaushalten können Brände die verschiedensten Ursachen haben und schon kleinste Ursachen können sich verheerend auswirken. Dr. Friedl demonstrierte eindrucksvoll die Entzündlichkeit von Holzspäne, Lösemittel- und Benzindämpfen, oder vermeintlich harmlosen Treibgasen, wie etwa aus in Industrie und Handwerk verwendeten Druck-Spraydosen. Auch aufgewirbelter Staub, der fast überall präsent ist, kann bei Kontakt mit Funken oder offenem Feuer, etwa beim Schweißen oder Schleifen oder durch elektrostatische Aufladung schnell zur Gefahr werden. Schon geringste Vorkommen von Staub oder sogar Sauerstoff können unter gewissen Umständen bereits durch einen geringen Luftzug entzündet werden. Fehlendes Wissen und daraus resultierendes Fehlverhalten sei eine der häufigsten Ursachen für BrandentstehunDr. Wolfgang J. Friedl demons gen. Doch bei der Schadenretrierte, was für eine große gulierung führt gerade die Wirkung auch kleinste Ursachen Beurteilung von Fehlverhalten haben können. zu Problemen. Im Fall eines grob fahrlässigen Verhaltens ist der Versicherer berechtigt, seine Leistung in einem der Schwere des Verschuldens entsprechenden Verhältnis zu kürzen. Dr. Ing. Wolfgang J. Friedl Sicherheits- und Schadensingenieur, Brandschutz-Konzeptersteller, Gutachter, Unternehmensberater für Industrie, Unternehmen und Versicherungskonzerne, Referent und Schulungsleiter auf Seminaren und Kongressen, an zahlreichen Akademien tätig der Referent 5 titelthema Fot o: f oto li a.co m/G IS „Apple is already dead.“ Eine fatale Fehleinschätzung – das von Steve Jobs gegründete Unternehmen ist heute eines der weltweit werthaltigsten überhaupt. UNTERNEHMENSRISIKEN Machtlos wie Kassandra? Der Sage nach besaß die aus der griechischen Mythologie bekannte Kassandra die Gabe, Unheil voraussehen zu können. Tragischerweise fand sie aber nie Gehör und stand so dem Eintreten der Ereignisse hilflos gegenüber. Dr. Peter Hager, Partner der RiskNET Advisory, warf die Frage auf, ob Risikomanagern ein ähnliches Schicksal drohe. Insbesondere strategische Risiken können verantwortlich für die Vernichtung von Unternehmenswerten sein und durch Fehleinschätzungen könnten Unternehmen ganz vom Markt verschwinden. In Zeiten massiv zunehmender Komplexitäten sei es daher notwendig, alte Denkmuster zu überwinden und neue Risiken zu erkennen und zuverlässig zu bewerten. Fatale Fehleinschätzungen des Marktes gibt es viele. Hager stellte exemplarisch ein Zitat des ehemaligen Microsoft-CTO Nathan Myhrvold von 1997 heraus: „Apple is already dead.“ Heute ist Apple eines der weltweit werthaltigsten Unternehmen überhaupt. Ein gut aufgestelltes Risikomanagement hingegen liefere Antworten auf wichtige Fragen und ließe Risiken qualitativ und quantitativ bewerten. Die Risikolandkarte werde zunehmend komplexer: Klimawandel und Naturkatastrophen, ausgeprägte soziale Instabilitäten, Kriege und Staatskrisen, Cyberattacken und Massenarbeitslosigkeit machen ein fundiertes Risikomanagement immer wichtiger. Durch die Identifikation der eigenen Risiken werde der Blick geschärft. Für exportabhängige Unternehmen sei die Bewertung der geopolitischen Weltkarte wichtig. Während in der Sahelzone elementare Wasserprobleme vorherrschen, drohen in den USA Cyberattacken, in Zentraleuropa kämpft man mit hoher Arbeits losigkeit und Russland muss den Energiepreisschock verkraften. Eine seriöse Filterung von Informationen entfalle in der Google-, Facebook-und Web 2.0-Welt. Durch Millionen von selbsternannten Chefredakteuren im WWW drohen Reputationsrisiken und der Verlust von Markenwerten. Vor allem strategische Risiken seien verantwortlich für die Vernichtung von Unternehmenswerten. Die wirtschaftlichen 6 Zentren verschieben sich. Lag Chinas Bedeutung für den Weltmarkt vor wenigen Jahren noch in der Massenproduktion von Billigartikeln, sind es heute bereits Hochtechnologieprodukte wie etwa Hochgeschwindigkeitszüge. In der Risikoplanung müsse heute die Virtualisierung der Welt berücksichtigt werden. Neben technologischen Risiken drohten auch verstärkt Cyberrisiken, die bisher nur teilweise versicherbar seien. Aber etwa jedes zweite deutsche Unternehmen sei in den vergangenen zwei Jahren bereits Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder von Datendiebstahl geworden. Auch die zunehmende Relevanz von Rohstoffen in Zukunftstechnologien sei eine Herausforderung. Es drohten Konflikte durch Handelsrestriktionen. Für die Herstellung von mobilen Endgeräten zum Beispiel sei die Verwendung von „seltenen Erden“ unabdingbar. Diese kämen aber zum Teil nur in wenigen Ländern wie etwa in China vor, wodurch man in Abhängigkeiten von einzelnen Staaten gerate. „Die Risikolandkarte für Unternehmen ist komplex und dynamisch und lässt sich mit Intuition nicht erfassen“, schloss Hager seinen Vortrag. „Erforderlich sind vielmehr systematische und in die Zukunft gerichtete Methoden. Denn: Aus der Vergangenheit kann jeder lernen. Heute kommt es darauf an, für die Zukunft zu lernen, tradiertes Silodenken zu überwinden und Risiken in ihren wechselseitigen Abhängigkeiten zu erkennen.“ Dr. Peter Hager Partner, Gründer und Gesellschafter RiskNET Advisory, bundesweit tätiger Dozent, Autor zahlreicher Fachaufsätze, berät seit vielen Jahren Unternehmen aller Branchen schwerpunktmäßig zu Finanz-, Investitionsund Risikomanagement der Referent contact Juli 15 NATURKATASTROPHEN Der Mensch spielt mit Noch größeren Risiken für Unternehmen widmete sich anschließend Dr. Thomas Meschede in seinem Vortrag „Das Universum schlägt zurück. Unser Planet – Freund oder Feind?“. Der Leiter der Allianz Risk Consulting Deutschland stellte heraus, dass viele der wirklich großen und bedrohlichen Katastrophen der Natur entstammen. Der Mensch sei dabei jedoch nicht nur „Opfer“: Er nimmt Einfluss auf den Klimawandel und setzt sich mit der zunehmenden Verstädterung und Ansammlung von Werten in Risikogebieten auch den Naturgefahren aus. Spektakuläre Katastrophen wie die Erdbeben in Nepal im April und Mai 2015, der Hurrikan Sandy in der Karibik und US-Ostküste von 2012 oder das Erdbeben vor der japanischen Küste mit dem Tsunami in Fukushima 2011 zeigen, dass die größten Katastrophen der Natur zuzurechnen sind. Tatsächlich stehen Naturkatastrophen auch auf Platz 2 des „Allianz Risk Barometer 2015“, für den mehr als 500 Risikomanager und Experten im Bereich Unternehmensversicherung aus über 40 Ländern befragt wurden. Auf Platz 1 der größten Geschäftsrisiken 2015 finden sich Betriebsunterbrechungen, aber auch hier haben Naturkatastrophen ihren Anteil: In Zeiten weltweiter Lieferketten können selbst weit entfernte Naturereignisse erhebliche Auswirkungen auf unsere Produktion haben. Seit den 80er Jahren nehmen Schadenereignisse meteorologischen, hydrologischen oder klimatologischen Ursprungs zu. Auch die Schadenshöhe wachse. Nach wie vor gäbe es eine Lücke zwischen versicherten und nicht versicherten Schäden. Viele der Ereignisse seien auch auf den Klimawandel zurückzuführen. Der Mensch nehme also Einfluss. Gäbe es keine Anhäufungen von Menschen und Werten, die Naturereignissen „im Weg stünden“, gäbe es auch weniger Katastrophen gewaltigen Ausmaßes. Aber in Latein-Amerika und noch deutlich stärker in Afrika und Asien nehme die Verstädterung, gerade in den gefährdeten Gebieten, immer mehr zu. In Deutschland sind fast 60 Prozent der durch Naturkatastrophen verursachten Schäden nicht versichert, teilweise, weil tatsächlich kein oder wenig Bedarf für eine Versicherung gegen Naturgefahren besteht, teilweise jedoch weil die mathematische Risikodefinition mit der persönlichen Erfahrung der potenziell Betroffenen nur schwer in Einklang zu bringen sei. Geringere Eintrittswahrscheinlichkeiten von Naturereignissen als einmal in 50 oder 100 Jahren liegen außerhalb des menschlichen Vorstellungsvermögens. Man glaube daher, dass man selber im Verlauf seines Lebens von Naturkatastrophen nicht betroffen sei. Der Schlüssel zur Schadenminimierung sei die geeignete Vorbereitung. Daher gab Dr. Meschede den Zuhörern eine Reihe praktischer Tipps zur Sturm-, Hochwasser- und Erdbebensicherung mit auf den Weg. Dr. Ing. Thomas Meschede vormals Geschäftsführer Central Europe eines britischen Umweltberatungsunternehmens und Geschäftsführer einer finnischen Ingenieurberatungsgesellschaft, seit 2012 Leiter der Allianz Risk Consulting Deutschland der Referent Foto: fotolia.com/der_chris87 Die schweren Erdbeben im Himalaya-Staat Nepal am 25. April und 12. Mai 2015 zerstörten auch große Teile der Hauptstadt Kathmandu. contact Juli 15 7 abspann STAHL- UND METALLVERARBEITUNG LEUE & NILL hat seinen Sitz in Dortmund, einer Stadt mit langer und großer Tradition in der Stahlindustrie. Die Versicherungsstelle Stahl- und Metallverarbeitung GmbH (VSM), im Jahr 2006 aus der Versicherungsstelle Stahl und Umformung (VSU) hervorgegangen, ist eine hundertprozentige Tochterunternehmung der LEUE & NILL Gruppe. Somit profitieren die Kunden von einem über 150-jährigen Erfahrungsschatz rund um den Versicherungsschutz des metallverarbeitenden Mittelstandes. „Unsere Kernkompetenzen bilden das versicherungstechnische Risikomanagement, Spezialkonzepte für die Kfz-Zulieferindustrie sowie für die Stahl- und metallverarbeitende Industrie, weltweite Begleitung in Schadenfällen zu deutschen Standards und die versicherungstech nische Analyse und Bewertung von Qualitätssicherungs- und Haftungsvereinbarungen“, erzählt VSM-Prokurist Günter Hennig. Darüber hinaus bietet die VSM das gesamte internationale Leistungsportfolio eines unabhängigen Versicherungsmaklers. Die VSM ist langjähriges Fördermitglied des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM), sowie assoziiertes Mitglied im Industrieverband Massivumformung (IMU e.V), Eisendraht- und Stahldrahtvereinigung (ESV e.V.), Industrieverband Blechumformung (IBU e.V.) und im Verband der Deutschen Feder industrie (VdFI e.V.). Daher kennt VSM die Anforderungen der Stahl- und metallverarbeitenden Industrie ganz genau. „Unsere umfassende Branchenkenntnis und das Spezialwissen um die häufig sehr spezifischen Nöte und Anliegen der Kunden sind unsere großen Vorteile“, so Hennig. Durch die starke Marktstellung von LEUE & NILL und die Bündelung der Nachfrage, kann die VSM mit den Versicherern Produkte entwickeln und dabei Konditionen erreichen, die ein Unternehmen alleine nicht erzielen könnte. Beispielhaft stellt Günter Hennig ein Rahmenkonzept für Betriebs-, Produkthaftpflicht- und Rückrufkostenversicherungen, welches auch das Risiko einer Kfz-Rückrufaktion einschließt, sowie die exklusive Kraftfahrtversicherung für Verbands-Mitgliedsunternehmen vor: „Die VSM bietet hier ein Exklusivkonzept an, das für einen Fuhrpark den optimalen 8 Foto: LEUE & NILL VSM-Kunden profitieren von Branchenkenntnissen und Spezialwissen Versicherungsschutz zu äußerst günstigen Konditionen gewährleistet. Das speziell auf WSM-Mitglieder zugeschnittene Konzept bietet auch kleinen und mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches und attraktives Deckungskonzept, wie es sonst nur für Fahrzeugflotten großer Konzerne zu bekommen ist.“ Bei diesem Konzept kann man zwischen einer Voll- und einer Teilkasko-Ver sicherung wählen. „Die Vollkasko-Deckung ist ein Rundum-Sorglos-Paket und stellt eine der weitreichendsten Fahrzeug-Deckungen dar, die derzeit am Markt erhältlich sind“, erklärt Hennig. VSM verhandelt regelmäßig die Deckungsinhalte der Konzepte und passt diese an die Möglichkeiten am Versicherungsmarkt an. contact Günter Hennig Prokurist VSM Tel.: 0231 5404-430 Fax: 0231 5404-7430 E-Mail: [email protected]. impressum Herausgeber LEUE & NILL GmbH + Co. KG Hohenzollernstr. 2-6, 44135 Dortmund Tel.: 0231 54040, E-Mail: [email protected], www.leue.de Redaktion Zilla Medienagentur GmbH, www.zilla.de Layout Gestaltmanufaktur GmbH, www.gestaltmanufaktur.de Druck Color-offset-wälter GmbH & Co. KG, www.color-offset-waelter.de contact Juli 15
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