Risiken erkennen – Lösungen finden

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Juli 2015
Risiken erkennen
– Lösungen finden
VERSICHERUNGSKONZEPTE
SPONSORING
Europas Brauelite
Schüler holen Meistertitel
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EXKLUSIVE PRODUKTE
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VSM-Kunden profitieren
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Foto: fotolia.com/ Thaut Images
LEUE & NILL Risikomanagement-Seminar
vorspann
VERSICHERUNGSKONZEPTE
Brauelite bei LEUE & NILL
editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
im Jahr 1999 haben wir unser
erstes Risikomanagement-Seminar
veranstaltet. Doch die Risiken für
Unternehmen sind so vielfältig wie
komplex und die Risikolandschaft
ändert sich schnell und ständig. Im
Mai kam es daher bereits zur
achten Auflage der Seminarreihe.
Falls Sie selber nicht dabei sein
konnten, können Sie sich in dieser
Ausgabe der contact über die
spannenden Themen und die
interessanten Referenten informieren.
Dazu stellen wir Ihnen zwei
Unternehmen vor. Zum einen die
„Brau-Kooperation – Die Freien
Brauer“ – hier bilden erfolgreiche,
familiengeführte Betriebe ein
starkes Gegenwicht zu den großen
und marktbeherrschenden
Konzernen. Zum anderen unser
Tochterunternehmen VSM (Versicherungsstelle Stahl- und Metallverarbeitung GmbH), das seit vielen
Jahren interessante und exklusive
Versicherungskonzepte für die im
WSM-Verband organisierten
Unternehmen der Branche
entwickelt.
Stolz sind wir auf unsere erfolgreichen Auszubildenden und auf
unseren Sponsoringpartner, die
Kölner Haie. Die Jugendmannschaft
konnte die Deutsche Schüler­
meisterschaft gewinnen.
Viel Freude bei der Lektüre
Ihr Stefan Nill
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Die Manager zahlreicher familiengeführter Brauereien der „Brau-Kooperation – Die Freien
Brauer“ trafen sich bei LEUE & NILL zum Versicherungsseminar. Bereits seit 1980 unterhalten das Maklerhaus und der Branchenverbund eine gemeinsame Versicherungs-Vermittlungsgesellschaft. Durch die Bündelung des Know-hows der Braubetriebe und des Maklers
kann die Gesellschaft branchenspezifische Spezialdeckungen erarbeiteten und sehr gute
Konditionen am Markt durchsetzen.
Lange Zeit genoss Dortmund den Ruf als „Europas Bierstadt Nummer 1“. Zu Spitzenzeiten
wurden rund 7,5 Millionen Hektoliter jährlich produziert. Kein Wunder also, dass auch Die
Freien Brauer ihren Sitz in Dortmund haben. „1969 gründeten vier Brauereien, darunter die
Thier, die Wertegemeinschaft, die damals noch Deutsche Brau-Kooperation hieß“, erzählt
Geschäftsführer Jürgen Keipp. „Anfangs ging es um den gemeinsamen Einkauf von
Rohstoffen und Dienstleistungen, doch das Leistungsangebot wurde kontinuierlich
erweitert.“ Mittlerweile sind Die Freien Brauer auf 40 Gesellschafter angewachsen. „Auch
Betriebe aus Österreich, den Niederlanden und Luxemburg sind nun dabei“, so Keipp.
„Mitglied werden können konzernunabhängige, familiengeführte Betriebe, die in ihrer
Heimatregion führend sind.“
Gemeinsam wollen Die Freien Brauer den großen internationalen und marktbeherrschenden Konzernen die Stirn bieten und den Verfall der Wertigkeit beim Bier aufhalten. Eine
Herkules-Aufgabe, denn nirgendwo sonst ist die Konkurrenz auf dem Biermarkt so groß wie
in Deutschland. „72 Prozent der Biere im deutschen Lebensmitteleinzelhandel werden
inzwischen in Aktionen verkauft“, sagt Jürgen Keipp. Dadurch gewöhne sich der Kunde an
die günstigen Preise und sei kaum noch bereit, mehr zu bezahlen. „Doch eine mittelständische Privatbrauerei muss zwischen elf und 15 Euro für eine Kiste nehmen, um profitabel
wirtschaften zu können“, so Keipp. „Durch die Zusammenarbeit im Verband erreichen wir
eine deutlich stärkere Marktposition.“
Diesem Ziel dient auch die Kooperation mit LEUE & NILL. In seiner über 150-jährigen
Geschichte hat der Makler umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse in der Brau-Branche,
vor allem auf dem Schadensektor, erworben. „Dadurch können wir mit den Versicherern
Policen konzipieren, die es am freien Markt so nicht gibt“, sagt Stefan Nill, geschäftsführender Gesellschafter der LEUE & NILL Gruppe. „Und die Zusammenarbeit trägt Früchte. Wir
können heute etliche Schäden versichern, die vor einigen Jahren noch nicht abgedeckt gewesen sind.“
AUSBILDUNG
Dualer Studiengang ermö
Bei LEUE & NILL haben vier Nachwuchskräfte
ihre Ausbildung Kaufmann/-frau für
Versicherungen und Finanzen mit großem
Erfolg abgeschlossen.
Erfolgreiche Absolventen mit großer Zukunft
(v. l.): Robin Wittke, Jens Aschenbrenner,
Maike Folkerts, David Bauer.
contact Juli 15
Mit golden gefärbten Haaren feierte das Team der Kölner Haie seinen überlegenen Titelgewinn
bei der Deutschen Schülermeisterschaft in Kaufbeuren.
SPONSORING
Schüler der Kölner Haie
sind Deutscher Meister
LEUE & NILL erzielt auch im Bereich
Sponsoring erfolgreiche Ergebnisse. So
durfte die Schülermannschaft der Kölner
Haie in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft feiern.
Das Endturnier um die Deutsche Schülermeisterschaft wurde Ende März in
Kaufbeuren ausgetragen. Die sechs
besten deutschen Mannschaften bestritten eine Runde „Jeder gegen Jeden“, das
bedeutete fünf Spiele über jeweils
dreimal 18 Minuten in drei Tagen. In der
Bundesliga Nord belegten die KEC-Schüler den zweiten Tabellenplatz hinter den
Eisbären Juniors und vor dem Krefelder
EV. Im Süden setzte sich die Starbulls
Rosenheim vor dem EV Füssen und dem
EC Bad Tölz durch. Die Kölner spielten ein
überragendes Turnier, gewannen ihre
ersten vier Matches und standen somit
bereits vor der abschließenden Partie
gegen den EC Bad Tölz als Meister fest.
Am Ende standen die Haie mit 11
Punkten vor Bad Tölz (10 Punkte) und
dem Dritten Eisbären Juniors Berlin
(9 Punkte) ganz oben. Top-Scorer mit
8 Punkten wurden KEC-Stürmer Dominik
Bokk (6 Tore, 2 Vorlagen) und Erik
Betzold (1 Tor, 7 Vorlagen).
Für Geschäftsführer Rodion Pauels ist
dieser Erfolg das Ergebnis der kontinuierlich guten Arbeit in den letzten Jahren.
„Jetzt ernten wir die Früchte und die
Meisterschaft ist das Sahnehäubchen
oben drauf!
glicht zwei Abschlüsse
Robin Wittke und Jens Aschenbrenner
haben ihre Prüfungen mit der Note „gut“,
Maike Folkerts und David Bauer sogar mit
„sehr gut“ bestanden. Für Folkerts und Bauer
ist die Ausbildung mit der Prüfung noch
nicht vorbei. Sie haben den dualen Studiengang Versicherungswirtschaft an der FH
Dortmund belegt. Dabei legen die Absolventen nach 2,5 Jahren die kaufmännische
Abschlussprüfung ab und machen nach
3,5 Jahren den Bachelor of Arts Versicherungswirtschaft. Aktuell bildet die LEUE &
NILL Gruppe elf junge Menschen zu
Kaufleuten für Ver­sicherungen und
Finanzen aus, davon sieben im dualen
Studiengang Versicherungswirtschaft.
Zum 1. August sollen vier weitere
Auszubildende eingestellt werden.
Foto: Kölner EC „Die Haie“ e. V.
KUNDENEVENT TEF AF
Kaufhaus der
Milliardäre
Die TEFAF (The European Fine Art
Fair) im niederländischen Maastricht
gehört zu den weltweit bedeutendsten Kunstmessen. Insgesamt 75.000
Zuschauer besuchten die 28.
Auflage der Veranstaltung. Rekord:
400 Privatjets landeten am
Flughafen Maastricht – Aachen.
Unter den 274 Ausstellern waren
nahezu alle wichtigen Galerien und
Kunsthandlungen vertreten.
Seit zwölf Jahren richtet LEUE &
NILL mit seinem Partner AXA-Art ein
besonderes Kundenevent auf der
zehntägigen Messe aus –
dieses Jahr am 18. März. Dazu
wurde in der „Brasserie“ die LEUE &
NILL VIP-Lounge eingerichtet, in der
über 110 Gäste von der Geschäftsleitung und dem VIP-Team begrüßt
wurden. Von hier aus starteten auch
die von der Kunstsachverständigen
der AXA-Art Frau Dr. Ulrike Janvier
begleiteten exklusiven Führungen zu
den Highlights der Messe. In einem
extra dafür eingerichteten Kinobereich der Lounge hatte der
VIP-Imagefilm seine Uraufführung.
Die Fülle exquisiter Stücke, die
auf der TEFAF gehandelt werden, ist
einzigartig. 35.000 Objekte wurden
von 150 renommierten Kunstexperten aller Disziplinen auch Echtheit
und Qualität geprüft – eine
Herkules-Aufgabe. Einer der
höchsten Umsätze der Messe
wurde für Andy Warhols Lackdruck
„Knives“ erzielt. Für ­3,2 Millionen
Dollar ging das Werk an einen
privaten europäischen Kunst­
sammler.
leueundnill.de/vipfilm
contact Juli 15
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titelthema
LEUE & NILL RISIKOMANAGEMENT-SEMINAR
Risiken erkennen
– Lösungen finden
Mit Top-Referenten und einer packenden Mischung
aktueller Themen rund um Risikomanagement und
Unternehmensführung begeisterte LEUE & NILL seine
Gäste auf dem Risikomanagement-Seminar in
Dortmund. Rund 100 Inhaber, Geschäftsführer und
Führungskräfte von Unternehmen verschiedenster
Branchen waren der Einladung gefolgt und informierten sich über die sich ändernde Risikolandschaft.
ZANKAPFEL FRAUENQUOTE
Wertschätzung
der Vielfalt
„Das große und bundesweite Interesse an unserem
Risikomanagement-Seminar zeigt, dass wir aktuelle
Themen aufgegriffen haben, mit denen sich Unternehmen heute auseinandersetzen müssen“, erklärt Joachim
Nill, geschäftsführender Gesellschafter von LEUE &
NILL. Die Versicherungswirtschaft reagiere kurzfristig
auf sich verändernde Risikosituationen und böte den
Betrieben innovative Lösungen an. „Als unabhängiger
Versicherungsmakler unterstützen wir die Unternehmen dabei, neue Risiken schnell zu erkennen, fundiert
zu analysieren und in ihren Geschäftsprozessen
adäquat zu berücksichtigen.“
Die wesentlichen Inhalte der Vorträge haben wir in
dieser Ausgabe der contact für Sie zusammengefasst.
Foto: LEUE & NILL
Ein besonders kontrovers diskutiertes Thema ist die vorgeschriebene
Frauenquote in Spitzenpositionen. Diesem nahm sich Ulrike Löwe in
ihrem Vortrag „Hätte es die Bankenkrise auch mit Lehman Sisters
gegeben?“ an. Die Vorsitzende des Landesverbands Ruhrgebiet des
Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) beschrieb Frauenförderung als Notwendigkeit zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts
Deutschland und beleuchtete, wie der weibliche Blickwinkel zu
guten unternehmerischen Entscheidungen beiträgt.
Beim Risikomanagement-Seminar trafen sich (v. l.):
Stefan Nill (LEUE & NILL), Klaus-Michael Ossenkopp
(LEUE & NILL), Ulrike Löwe (Verband deutscher Unternehmerinnen), Dr. Peter Hager (RiskNET Advisory), Joachim Nill
(LEUE & NILL), Dr. Thomas Meschede (Allianz Risk Consulting), Jörg Westecker (LEUE & NILL).
Außerdem Dr. Wolfgang J. Friedl (nicht auf dem Bild).
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Der demografische Wandel mache eine verstärkte Frauenförderung
notwendig. 2009 waren in Deutschland 50 Millionen Menschen im
erwerbsfähigen Alter, 2060 dürften es nur noch 33 Millionen sein.
Allein im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Natur- und
Ingenieurwissenschaft und Technik) beläuft sich die zu erwartende
Lücke auf dem Arbeitsmarkt laut einer aktuellen Studie des
Instituts der deutschen Wirtschaft auf ca. 1,4 Millionen Fachkräfte
und Akademiker bis zum Jahr 2020.
Verschiedenste Studien belegen die Vorteile eines verstärkten
Frauenanteils bei Führungspositionen. Frauen seien bei Investitionen eher auf Sicherheit bedacht und setzten verstärkt auf
langfristige Wachstumsziele. Zudem hätten sie stärker die soziale
Verantwortung im Blick. Einer McKinsey-Untersuchung von 2007
zufolge schneiden Unternehmen mit mehr als drei Frauen in
Top-Führungspositionen in Fragen der Unternehmensorganisa­
tion besser ab. Zudem lieferten Unternehmen mit einem höheren
Frauenanteil in Top-Führungspositionen bessere finanzielle
Ergebnisse. Doch von den 183 Vorständen der DAX30-Unternehmen sind lediglich elf weiblich.
Hier stehe auch das klassische Rollenverständnis im Wege.
2012 arbeiteten 69 Prozent der erwerbstätigen Mütter von
minderjährigen Kindern in Teilzeit, Väter hingegen waren zu 94
Prozent in Vollzeit beschäftigt. Als Gründe für die Teilzeit gaben
81 Prozent der Mütter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie an,
contact Juli 15
Foto: fotolia.com/Kurhan
BRANDSCHUTZ
Kleine Ursache
– große Wirkung
Nach der Mittagspause wurde es feurig im Konferenzsaal des
Radisson Blu Hotels. Dr. Wolfgang J. Friedl legte im wahrsten
Sinne des Wortes mehrere Brände. Der Inhaber des „Ingenieurbüro für Sicherheitstechnik Dr. Wolfgang J. Friedl“ begeisterte
das Publikum mit einer ganzen Palette von Live-Demonstrationen von Bränden und Explosionen. Zugleich mahnte er, dass mit
der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet
werden müsse und gab Tipps zur Ursachenvermeidung, auch in
ganz alltäglichen Situationen.
Ulrike Löwe
Vorsitzende Landesverband Ruhrgebiet
im Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), Inhaberin von Löwe & Team
– coaching consulting training, 2006
mit dem Unternehmerinnenbrief des
Landes NRW ausgezeichnet
contact Juli 15
die Referentin
Foto: LEUE & NILL
aber nur für ein Viertel der Väter war dieser Punkt
ausschlaggebend. Löwe rief auf, sich mit neuen
Lösungsansätzen, wie etwa der Einrichtung von
Betriebskitas, zu beschäftigen. Auch Präsenzverpflichtungen müssten überdacht werden.
Löwe richtete den Blick auf Skandinavien. Dort
laute der Grundsatz: Kinder haben zwei Elternteile. In
Schweden finde man in keinem Gewerbegebiet nach
18 Uhr noch beleuchtete Büros und in Norwegen
fände kein Meeting nach 16 Uhr statt. Die Mitarbeiter
seien dann bereits auf dem Weg zum Kindergarten –
Frauen wie Männer. In Norwegen gäbe es zudem seit
2006 eine gesetzliche Quote, die vorschreibt, dass
40 Prozent der Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen weiblich sein müssen. Das habe der Wirtschaft nicht geschadet, allerdings den Frauen auch
noch nicht sehr geholfen.
Daraus schließt Ulrike Löwe: Ja, die Bankenkrise
hätte es sicherlich auch mit Lehman Sisters gegeben.
Einer gesetzlichen Festschreibung von Frauenquoten
bedürfe es weniger als eines gesellschaftlichen
Umdenkens hin zu einer Wertschätzung der Vielfalt.
In Unternehmen und Privathaushalten können Brände die verschiedensten Ursachen haben und schon kleinste Ursachen können sich
verheerend auswirken. Dr. Friedl demonstrierte eindrucksvoll die
Entzündlichkeit von Holzspäne, Lösemittel- und Benzindämpfen,
oder vermeintlich harmlosen Treibgasen, wie etwa aus in Industrie
und Handwerk verwendeten Druck-Spraydosen. Auch aufgewirbelter
Staub, der fast überall präsent ist, kann bei Kontakt mit Funken oder
offenem Feuer, etwa beim
Schweißen oder Schleifen oder
durch elektrostatische Aufladung
schnell zur Gefahr werden.
Schon geringste Vorkommen von
Staub oder sogar Sauerstoff
können unter gewissen Umständen bereits durch einen geringen
Luftzug entzündet werden.
Fehlendes Wissen und
daraus resultierendes Fehlverhalten sei eine der häufigsten
Ursachen für BrandentstehunDr. Wolfgang J. Friedl demons­
gen. Doch bei der Schadenretrierte, was für eine große
gulierung führt gerade die
Wirkung auch kleinste Ursachen
Beurteilung von Fehlverhalten
haben können.
zu Problemen. Im Fall eines
grob fahrlässigen Verhaltens ist der Versicherer berechtigt, seine
Leistung in einem der Schwere des Verschuldens entsprechenden
Verhältnis zu kürzen.
Dr. Ing. Wolfgang J. Friedl
Sicherheits- und Schadensingenieur, Brandschutz-Konzeptersteller, Gutachter, Unternehmensberater für Industrie, Unternehmen und Versicherungskonzerne, Referent und Schulungsleiter auf
Seminaren und Kongressen, an zahlreichen
Akademien tätig
der Referent
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„Apple is already dead.“
Eine fatale Fehleinschätzung –
das von Steve Jobs gegründete
Unternehmen ist heute eines der
weltweit werthaltigsten überhaupt.
UNTERNEHMENSRISIKEN
Machtlos wie Kassandra?
Der Sage nach besaß die aus der griechischen Mythologie
bekannte Kassandra die Gabe, Unheil voraussehen zu können.
Tragischerweise fand sie aber nie Gehör und stand so dem
Eintreten der Ereignisse hilflos gegenüber. Dr. Peter Hager,
Partner der RiskNET Advisory, warf die Frage auf, ob Risikomanagern ein ähnliches Schicksal drohe. Insbesondere strategische
Risiken können verantwortlich für die Vernichtung von Unternehmenswerten sein und durch Fehleinschätzungen könnten
Unternehmen ganz vom Markt verschwinden. In Zeiten massiv
zunehmender Komplexitäten sei es daher notwendig, alte
Denkmuster zu überwinden und neue Risiken zu erkennen und
zuverlässig zu bewerten.
Fatale Fehleinschätzungen des Marktes gibt es viele. Hager stellte
exemplarisch ein Zitat des ehemaligen Microsoft-CTO Nathan
Myhrvold von 1997 heraus: „Apple is already dead.“ Heute ist Apple
eines der weltweit werthaltigsten Unternehmen überhaupt. Ein gut
aufgestelltes Risikomanagement hingegen liefere Antworten auf
wichtige Fragen und ließe Risiken qualitativ und quantitativ bewerten. Die Risikolandkarte werde zunehmend komplexer: Klimawandel
und Naturkatastrophen, ausgeprägte soziale Instabilitäten, Kriege
und Staatskrisen, Cyberattacken und Massenarbeitslosigkeit machen
ein fundiertes Risikomanagement immer wichtiger. Durch die
Identifikation der eigenen Risiken werde der Blick geschärft.
Für exportabhängige Unternehmen sei die Bewertung der
geopolitischen Weltkarte wichtig. Während in der Sahelzone
elementare Wasserprobleme vorherrschen, drohen in den USA
Cyberattacken, in Zentraleuropa kämpft man mit hoher Arbeits­
losigkeit und Russland muss den Energiepreisschock verkraften.
Eine seriöse Filterung von Informationen entfalle in der
Google-, Facebook-und Web 2.0-Welt. Durch Millionen von
selbsternannten Chefredakteuren im WWW drohen Reputationsrisiken und der Verlust von Markenwerten.
Vor allem strategische Risiken seien verantwortlich für die
Vernichtung von Unternehmenswerten. Die wirtschaftlichen
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Zentren verschieben sich. Lag Chinas Bedeutung für den Weltmarkt vor wenigen Jahren noch in der Massenproduktion von
Billigartikeln, sind es heute bereits Hochtechnologieprodukte wie
etwa Hochgeschwindigkeitszüge.
In der Risikoplanung müsse heute die Virtualisierung der Welt
berücksichtigt werden. Neben technologischen Risiken drohten
auch verstärkt Cyberrisiken, die bisher nur teilweise versicherbar
seien. Aber etwa jedes zweite deutsche Unternehmen sei in den
vergangenen zwei Jahren bereits Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder von Datendiebstahl geworden.
Auch die zunehmende Relevanz von Rohstoffen in Zukunftstechnologien sei eine Herausforderung. Es drohten
Konflikte durch Handelsrestriktionen. Für die Herstellung von
mobilen Endgeräten zum Beispiel sei die Verwendung von
„seltenen Erden“ unabdingbar. Diese kämen aber zum Teil nur in
wenigen Ländern wie etwa in China vor, wodurch man in
Abhängigkeiten von einzelnen Staaten gerate.
„Die Risikolandkarte für Unternehmen ist komplex und
dynamisch und lässt sich mit Intuition nicht erfassen“, schloss
Hager seinen Vortrag. „Erforderlich sind vielmehr systematische
und in die Zukunft gerichtete Methoden. Denn: Aus der Vergangenheit kann jeder lernen. Heute kommt es darauf an, für die
Zukunft zu lernen, tradiertes Silodenken zu überwinden und
Risiken in ihren wechselseitigen Abhängigkeiten zu erkennen.“
Dr. Peter Hager
Partner, Gründer und Gesellschafter RiskNET
Advisory, bundesweit tätiger Dozent,
Autor zahlreicher Fachaufsätze, berät seit
vielen Jahren Unternehmen aller Branchen
schwerpunktmäßig zu Finanz-, Investitionsund Risikomanagement
der Referent
contact Juli 15
NATURKATASTROPHEN
Der Mensch spielt mit
Noch größeren Risiken für Unternehmen widmete sich anschließend Dr. Thomas Meschede in seinem Vortrag „Das Universum
schlägt zurück. Unser Planet – Freund oder Feind?“. Der Leiter
der Allianz Risk Consulting Deutschland stellte heraus, dass viele
der wirklich großen und bedrohlichen Katastrophen der Natur
entstammen. Der Mensch sei dabei jedoch nicht nur „Opfer“:
Er nimmt Einfluss auf den Klimawandel und setzt sich mit der
zunehmenden Verstädterung und Ansammlung von Werten in
Risikogebieten auch den Naturgefahren aus.
Spektakuläre Katastrophen wie die Erdbeben in Nepal im April und
Mai 2015, der Hurrikan Sandy in der Karibik und US-Ostküste von
2012 oder das Erdbeben vor der japanischen Küste mit dem Tsunami
in Fukushima 2011 zeigen, dass die größten Katastrophen der Natur
zuzurechnen sind. Tatsächlich stehen Naturkatastrophen auch auf
Platz 2 des „Allianz Risk Barometer 2015“, für den mehr als 500
Risikomanager und Experten im Bereich Unternehmensversicherung
aus über 40 Ländern befragt wurden. Auf Platz 1 der größten
Geschäftsrisiken 2015 finden sich Betriebsunterbrechungen, aber
auch hier haben Naturkatastrophen ihren Anteil: In Zeiten weltweiter Lieferketten können selbst weit entfernte Naturereignisse
erhebliche Auswirkungen auf unsere Produktion haben.
Seit den 80er Jahren nehmen Schadenereignisse meteorologischen, hydrologischen oder klimatologischen Ursprungs zu. Auch die
Schadenshöhe wachse. Nach wie vor gäbe es eine Lücke zwischen
versicherten und nicht versicherten Schäden. Viele der Ereignisse
seien auch auf den Klimawandel zurückzuführen. Der Mensch
nehme also Einfluss. Gäbe es keine Anhäufungen von Menschen und
Werten, die Naturereignissen „im Weg stünden“, gäbe es auch
weniger Katastrophen gewaltigen Ausmaßes. Aber in Latein-Amerika
und noch deutlich stärker in Afrika und Asien nehme die Verstädterung, gerade in den gefährdeten Gebieten, immer mehr zu.
In Deutschland sind fast 60 Prozent der durch Naturkatastrophen verursachten Schäden nicht versichert, teilweise, weil
tatsächlich kein oder wenig Bedarf für eine Versicherung gegen
Naturgefahren besteht, teilweise jedoch weil die mathematische
Risikodefinition mit der persönlichen Erfahrung der potenziell
Betroffenen nur schwer in Einklang zu bringen sei. Geringere
Eintrittswahrscheinlichkeiten von Naturereignissen als einmal in
50 oder 100 Jahren liegen außerhalb des menschlichen Vorstellungsvermögens. Man glaube daher, dass man selber im Verlauf
seines Lebens von Naturkatastrophen nicht betroffen sei.
Der Schlüssel zur Schadenminimierung sei die geeignete
Vorbereitung. Daher gab Dr. Meschede den Zuhörern eine Reihe
praktischer Tipps zur Sturm-, Hochwasser- und Erdbebensicherung mit auf den Weg.
Dr. Ing. Thomas Meschede
vormals Geschäftsführer Central Europe eines
britischen Umweltberatungsunternehmens und
Geschäftsführer einer finnischen Ingenieurberatungsgesellschaft, seit 2012 Leiter der Allianz Risk
Consulting Deutschland
der Referent
Foto: fotolia.com/der_chris87
Die schweren Erdbeben im
Himalaya-Staat Nepal am
25. April und 12. Mai 2015
zerstörten auch große Teile der
Hauptstadt Kathmandu.
contact Juli 15
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abspann
STAHL- UND METALLVERARBEITUNG
LEUE & NILL hat seinen Sitz in Dortmund, einer Stadt mit langer
und großer Tradition in der Stahlindustrie. Die Versicherungsstelle Stahl- und Metallverarbeitung GmbH (VSM), im Jahr
2006 aus der Versicherungsstelle Stahl und Umformung (VSU)
hervorgegangen, ist eine hundertprozentige Tochterunternehmung der LEUE & NILL Gruppe. Somit profitieren die Kunden
von einem über 150-jährigen Erfahrungsschatz rund um den
Ver­sicherungsschutz des metallverarbeitenden Mittelstandes.
„Unsere Kernkompetenzen bilden das versicherungstechnische Risikomanagement, Spezialkonzepte für die Kfz-Zulieferindustrie sowie für
die Stahl- und metallverarbeitende Industrie, weltweite Begleitung in
Schadenfällen zu deutschen Standards und die versicherungstech­
nische Analyse und Bewertung von Qualitätssicherungs- und
Haftungs­vereinbarungen“, erzählt VSM-Prokurist Günter Hennig.
Darüber hinaus bietet die VSM das gesamte internationale Leistungsportfolio eines unabhängigen Versicherungsmaklers.
Die VSM ist langjähriges Fördermitglied des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM), sowie assoziiertes
Mitglied im Industrieverband Massivumformung (IMU e.V), Eisendraht- und Stahldrahtvereinigung (ESV e.V.), Industrieverband
Blechumformung (IBU e.V.) und im Verband der Deutschen Feder­
industrie (VdFI e.V.). Daher kennt VSM die Anforderungen der
Stahl- und metallverarbeitenden Industrie ganz genau. „Unsere
umfassende Branchenkenntnis und das Spezialwissen um die häufig
sehr spezifischen Nöte und Anliegen der Kunden sind unsere großen
Vorteile“, so Hennig.
Durch die starke Marktstellung von LEUE & NILL und die
Bündelung der Nachfrage, kann die VSM mit den Versicherern
Produkte entwickeln und dabei Konditionen erreichen, die ein
Unternehmen alleine nicht erzielen könnte. Beispielhaft stellt Günter
Hennig ein Rahmenkonzept für Betriebs-, Produkthaftpflicht- und
Rückrufkostenversicherungen, welches auch das Risiko einer
Kfz-Rückrufaktion einschließt, sowie die exklusive Kraftfahrtversicherung für Verbands-Mitgliedsunternehmen vor: „Die VSM bietet
hier ein Exklusivkonzept an, das für einen Fuhrpark den optimalen
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Foto: LEUE & NILL
VSM-Kunden profitieren von
Branchenkenntnissen und Spezialwissen
Versicherungsschutz zu äußerst günstigen Konditionen gewährleistet. Das speziell auf WSM-Mitglieder zugeschnittene Konzept bietet
auch kleinen und mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches und attraktives Deckungskonzept, wie es sonst nur für
Fahrzeugflotten großer Konzerne zu bekommen ist.“ Bei diesem
Konzept kann man zwischen einer Voll- und einer Teilkasko-Ver­
sicherung wählen. „Die Vollkasko-Deckung ist ein Rundum-Sorglos-Paket und stellt eine der weitreichendsten Fahrzeug-Deckungen
dar, die derzeit am Markt erhältlich sind“, erklärt Hennig. VSM
verhandelt regelmäßig die Deckungsinhalte der Konzepte und passt
diese an die Möglichkeiten am Versicherungsmarkt an.
contact
Günter Hennig
Prokurist VSM
Tel.: 0231 5404-430
Fax: 0231 5404-7430
E-Mail: [email protected].
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