sanieren & restaurieren Altlasten erkennen Holzschutzmittel in denkmalgeschützten Dachstühlen von Bernhard Pollock Aus guten Gründen war und ist man darauf bedacht, Denkmale mit kulturhistorisch hohem Wert für kommende Gene rationen zu erhalten. Dem Baustoff Holz wurde dabei immer eine besondere Bedeutung beigemessen, da er ohne techni sche oder chemische Schutzmaßnahmen biotischen Schaderregern (Pilzen und Insekten) schutzlos ausgeliefert ist und Teil des natürlichen Rohstoffkreislaufes bleibt. Sind Holzbestandteile erst zerstört, ist der Schaden nicht zu revidieren. Beson ders die Funktion tragender und aussteifender Bauteile wie Dachkonstruktionen ist nur mit statischen Ersatzmaßnahmen wiederherzustellen. . . . Während in der Bundesrepublik überwiegend PCP-haltige Produkte verarbeitet wurden, kamen in der ehemaligen DDR meist Wirkstoffkombinationen zur Anwendung (z. B. in der Hylotox-Reihe). Chemisch-analytische Untersuchungen des MPA Eberswalde in den Jahren 1996-1999 haben ergeben, dass in 80 % der Ge bäude Holzschutzmittel verwendet wurden. Der Eifer ging dabei so weit, dass besonders für „hochkarätige“ Gebäude sogenannte Behandlungszyklen festgelegt wurden: In Ab ständen von einigen Jahren behandelte man Dachstühle im mer wieder mit Holzschutzmitteln, ohne dass die Wirkung der vorhergehenden Anwendungen nachgelassen hätte. Die gesundheitliche Gefährdung von Holzschutzmittel wirkstoffen auf den menschlichen Organismus war hin gegen lange Jahre unbekannt oder wurde verschwiegen. Nachdem sich in der Medizin die analytischen Möglich keiten ständig verbesserten, ist heute bekannt, dass Holz schutzmittel mit den oben genannten Komponenten ein hohes gesundheitsgefährdendes Potenzial haben und sogar im begründeten Verdacht stehen, Krebs erzeugen zu kön nen. Aus diesem Grund besteht zumindest in Deutschland inzwischen ein Herstellungs- und Anwendungsverbot für diese Holzschutzmittel. Problematisch ist dabei vor allem, dass die Wirkstoffe im Laufe der Jahre unterschiedlich stark „ausgasen“ und sich im allgegenwärtigen Liegestaub in Dachbodenräumen 78 Denkmalsanierung 2015/2016 anlagern. Sofern ein mit Holzschutzmitteln behandelter Dachbodenraum unberührt bleibt oder nur zu kurzzeiti gen Kontrollgängen geöffnet wird, ist die Belastung für den Menschen dabei noch relativ unkritisch. Werden jedoch Arbeiten größeren Umfangs vorgenommen, werden die be lasteten Stäube mobilisiert und können über die Atemwege und die Haut aufgenommen werden. Wie Holzschutzmittelbehandlung erkennen? Das geübte Auge kann eine Holzschutzmittelbehandlung bereits in der Planungsphase erkennen. In diesem Zusam menhang sei auf die Ermittlungspflicht des Arbeitgebers hin gewiesen. Er muss nach § 7 der Gefahrstoffverordnung die Arbeitsbedingungen beurteilen und dabei feststellen, ob bei diesen Tätigkeiten Gefahrstoffe entstehen oder freige setzt werden. Fotos: Otto Richter GmbH Mit diesem Wissen wurden seit Anfang der 1950er-Jahre zunächst durch Importe aus den USA und dann durch die eigene chemische Industrie eine Reihe von Holzschutzmit teln auf den hiesigen Markt gebracht, um der Zerstörung Einhalt zu gebieten. Im Lauf der Jahre spezialisierte sich die Industrie hauptsächlich auf drei Wirkstoffe, da mit ih nen die besten Erfolge erzielt wurden und ihre Herstellung vergleichsweise preiswert war. Dabei handelte es sich um PCP Pentachlorphenol (Fungizid, Bakterizid) DDT Dichlordiphenyltrichlorethan (Insektizid) Lindan Hexachlorcyclohexan (Insektizid). In der Dachkarte wurden jahrzehntelang die verwendeten Holzschutzmittel festgehalten. Ein untrügliches Anzeichen für die frühere Verwendung gefährlicher Holzschutzmittel sind sogenannte Dachkar ten, mit denen eine Behandlung gekennzeichnet wurde (vgl. Abbildung). Nicht immer sind die Dachkarten jedoch noch vorhanden. sanieren & restaurieren Kristalline Oberflächen (linkes Bild) deuten auf die Verwendung von DDT hin, das rechte Bild lässt auf den Einsatz von Flammschutzmitteln schließen. Kristalline Ausblühungen auf den Holzoberflächen wer den durch DDT verursacht und sind ebenfalls ein deutlich sichtbares Zeichen für die Verwendung von Holzschutz mitteln. Auch die unnatürlich dunkle, meist bräunliche Verfärbung der Hölzer oder ein typisch öliger Geruch, der sich besonders in den Sommermonaten wahrnehmen lässt, sollten das Interesse wecken. Auf eine Probennahme (Holz plus Liegestaub) und labortechnische Analyse kann meist nicht verzichtet werden. Sie ist einfach, schnell, preiswert und schon nach einigen Tagen liegt ein Ergebnis vor, das bei der weiteren Planung behilflich ist. Risikobeseitigung hat Priorität Sofern ein gesundheitliches Risiko durch Holzschutzmit teleinträge vorliegt, ist deren Beseitigung allen weiteren baulichen Maßnahmen vorzuziehen. Wenn bei der Abwick lung eines Projekts Zweifel bleiben, sollte unbedingt Rat bei einer sachverständigen Person einholt werden, denn „wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit [...] eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.“ (BGB, § 823, Abs. 1) PR-Präsentation Beschläge von DAUBY Das Exklusive an DAUBY-Beschlägen sind die unter schiedlichen Basismaterialien sowie die traditionelle Herstellung – so entstehen die hochwertigen DAUBY-Be schläge mit ihrer unverwechselbaren Ausstrahlung. Fotos: DAUBY Die DAUBY AG aus Antwerpen in Belgien ist ein exklusiver Lieferant von verschiedenen Beschlags-Gießereien. Das Unternehmen besteht seit mehr als 30 Jahren und wird seit mehr als 20 Jahren von dem gebürtigen Deutschen Holger Nielsen geleitet. Seit der Gründung spezialisiert sich die DAUBY AG vor allem auf hochwertige Tür-, Fenster- und Möbelbeschläge verschiedener Stilrichtungen. Das Sortiment geht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Neubau, Renovierung und Sanierung ein. In den Kol lektionen finden Sie neben umfassenden Designmodellen Modelle aus der Bauhaus-Zeit, aber auch den stilvollen zeit losen Türbeschlag. Der Beschlag kann aus massivem Mes sing, aus massiver Bronze, handwerklichem Schmiedeeisen oder dem exklusiven Britannium-Metall bestehen. Letzte res ist eine Legierung, die unter anderem aus Silber und Zinn handgefertigt wird. Seit Anfang 2015 hat DAUBY auch Design-Modelle des re nommierten italienischen Beschlags-Herstellers KLEIS im Programm, die im Bronze-Sandguss-Verfahren hergestellt werden. Diese Serie läuft unter dem Namen „Where Art meets Design“. Sogar Metallfliesen in zwei Oberflächen kann man im DAUBY-Sortiment finden. Der authentische Beschlag wird in Sandformen gegossen und von Hand verfeinert. Bei der Produktion ist die Verarbeitung besonders wichtig. So führt ein handwerklicher Produktionsprozess zu kleinen Unvoll kommenheiten, die für ein altes, verwittertes Aussehen sor gen. Das ist auch gut so, denn es sind die Details, die beim Interieur den Unterschied machen. DAUBY-Fenster DK System und DAUBY-Türdrücker DAUBY AG Uilenbaan 86 2160 Wommelgem (Antwerpen), Belgien Tel. +32 33 541 686, Fax +32 33 541 632 [email protected] www.dauby.be Denkmalsanierung 2015/2016 79
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