Interne Potenziale Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erkennen, nutzbar machen, entfalten Bausteine für eine neue Personalstrategie in KMU Projektpartner Modellunternehmen Interne Potenziale – Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erkennen, nutzbar machen, entfalten interne-rekrutierung.de Anmerkung zum Gender-Aspekt: Im Text wurde auf eine geschlechtergerechte Sprache geachtet. Dort, wo das nicht möglich war oder die Lesbarkeit stark eingeschränkt hätte, gelten die gewählten Bezeichnungen für beide Geschlechter. I N H A LT S V E R Z E I C H N I S Vorwort 1. Warum ist es für ein KMU wichtig, ihre Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erkennen, nutzbar zu machen und zu entfalten? 5 7 2. Werkzeuge „Interner Rekrutierung“ und Potenzialentfaltung – praktische Handlungshilfen für betriebliche Führungskräfte! 10 16 2.1 Job-Profiling 10 2.3 Kompetenzpass 19 2.2 Qualifikationsmatrix 2.4 Personenbezogener Wissenstransfer 2.5 System betrieblicher Karrierewege 3. Erfolgsfaktoren Projektpartner Impressum 23 26 31 34 39 Die INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Verbänden und Institutionen der Wirtschaft, Gewerkschaften, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Dazu bietet die im Jahr 2002 ins Leben gerufene Initiative inspirierende Beispiele aus der Praxis, Beratungs- und Informationsangebote, Austauschmöglichkeiten sowie ein Förderprogramm für Projekte, die neue personal- und beschäftigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen. Weitere Informationen unter www.inqa.de. SEITE 3 SEITE 4 VORWORT „Zukunft sichern, Arbeit gestalten“, lautet das Motto der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Seit mehr als zehn Jahren setzt sich die Initiative für eine neue Qualität der Arbeit ein. Die entscheidende Frage dabei: Wie kann Arbeit für Unternehmen rentabel und für Beschäftigte gesund, motivierend und attraktiv gestaltet werden? Die demografische Entwicklung verändert für viele Unternehmen die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Während große Unternehmen und Konzerne sinkende Bewerberzahlen und Bewerberqualität noch kaum spüren bzw. noch abfangen können, haben kleine und mittlere Unternehmen teilweise schon erhebliche Schwierigkeiten, Positionen für Fach- und Führungskräfte adäquat zu besetzen. Daraus ergibt sich für kleine und mittlere Unternehmen die Notwendigkeit, alternative Wege zu beschreiten, um Positionen für Fach- und Führungskräfte mit qualifiziertem Nachwuchs zu besetzen. Neben der Steigerung der Arbeitgeberattraktivität oder der Veränderung von Rekrutierungsstrategien ist die Fokussierung auf die Potenzialentfaltung und -entwicklung der eigenen Belegschaft ein zentraler Weg. Genau hier setzen die Autoren an: Praxisnah und auf leicht verständliche Weise bereitet er die Ergebnisse des INQA-Projektes „Interne Rekrutierung – Entwicklungspfade und Qualifizierungskonzepte“ auf und beschreibt die Anwendung der genutzten Instrumente. Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: »» Wie sieht ein betriebstaugliches Konzept interner Kompetenzerfassung und Kompetenzentwicklung aus und wie lässt es sich umsetzen? »» Wie können Unternehmen tätigkeitsbezogene Anforderungen und personenbezogene Fähigkeiten so zusammenbringen, dass der Erhalt der Arbeitsfähigkeit und die Gesundheit der Beschäftigten nicht gefährdet werden? »» Was sind für Unternehmen die erfolgskritischen überfachlichen Kompetenzen – „Soft Skills“ – und in welchem Maße sind diese in der Belegschaft vorhanden bzw. wie lassen sich diese entwickeln? »» Wie können Unternehmen sicherstellen, dass erfolgskritisches Erfahrungswissen nicht mit dem Ausscheiden eines Beschäftigten verloren geht, sondern rechtzeitig an andere Beschäftigte weitergegeben wird? Nachvollziehbar und konkret werden die notwendigen Schritte für die Implementierung von Job-Profiling, Qualifikationsmatrix, Kompetenzpass, personenbezogenem Wissenstransfer sowie des Systems betrieblicher Karrierewege vorgestellt. Die Autoren richten sich an Unternehmerinnen und Unternehmer, Führungskräfte und Personalmanagerinnen und -manager und sonstige betriebliche Praktiker mit personalwirtschaftlichen Vorkenntnissen, die sich mit diesen Themen beschäftigten. Dr. Götz Richter INQA Geschäftsstelle – Strategische Geschäftsführung Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin SEITE 5 Jedes KMU ist wie eine Schatztruhe. In ihm schlummern verborgene Kompetenzen. Diese gilt es zu erkennen, nutzbar zu machen und zu entfalten. Mit diesem Leitfaden können Sie den Schatz der Kompetenzen heben. SEITE 6 1. WA R U M I S T E S F Ü R E I N K M U W I C H T I G , I H R E K O M P E T E N Z E N V O N M I TA R B E I T E R I N N E N U N D M I TA R B E I T E R N Z U E R K E N N E N , N U T Z B A R Z U M A C H E N U N D Z U E N T FA LT E N ? Um gegenüber großen Unternehmen nicht ins Hintertreffen zu geraten, ist es auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ratsam bzw. notwendig sich strukturiert mit dem Thema auseinanderzusetzen und neue Wege im Personalmanagement zu beschreiten. Dabei den Blick nach innen zu richten - auf die eigenen Beschäftigten und ihre Kompetenzen – kann sie ein großes Stück unabhängiger vom umkämpften externen Arbeitsmarkt machen. ist als Werkzeugkoffer konzipiert. In ihm befinden sich fünf Werkzeuge, die zusammengenommen ein integriertes Vorgehen interner Kompetenzerfassung und Kompetenzentwicklung darstellen. Die Werkzeuge haben selbstverständlich auch jedes für sich einen einzelnen Nutzwert und können hilfreich für die operative und strategische Personalarbeit angewendet werden. Vor allem Stellen, die Schlüsselqualifikationen verlangen, sollten idealerweise intern nachbesetzt werden. Zugleich sind auch Fragen nach dem Erhalt der Arbeitsfähigkeit, des innerbetrieblichen Tätigkeitswechsels zum flexibleren Personaleinsatz oder der betrieblichen Wiedereingliederung nach längerer Auszeit (z. B. durch Krankheit oder Elternzeit) zu nennen, die sich als Anforderungen aus den demografischen Entwicklungen ergeben. Nicht jede berufliche Tätigkeit kann ohne gesundheitliche oder qualifikatorische Risiken über einen ganzen Berufsverlauf ausgeführt werden (Wechselschichtarbeit mit Nachtschicht oder Tätigkeiten mit dauerhaft einseitigen Belastungen wie Fahrdienst, Stehberufe u. Ä.). BeEinstiegsschäftigte, die diese Tätigkeiten langjähqualifizierung rig ausgeführt haben, müssen häufig so qualifiziert werden, dass sie in ihrer Tätigkeit verbleiben können (Erhaltung) Alter oder eine andere Tätigkeit ausführen können (Umstieg) (siehe Abbildung 1). Die folgenden Kapiteln zeigen Ihnen einen Weg auf, wie sie die oben angesprochen Herausforderungen angehen können. Darüber hinaus helfen die Ausführungen Ihnen auch die schlummernden Potenziale Ihrer Beschäftigten zu erkennen und nutzbar zu machen. Er Inhaltlich kombinieren die Werkzeuge tätigkeitsbezogene Anforderungen mit personenbezogenen fachlichen Qualifikationen und überfachlichen Kompetenzen. Hieraus können dann betriebliche Entwicklungskorridore für bspw. Umstiegsqualifizierungen oder Aufstiegsqualifizierungen abgeleitet werden. Der jeweilige Qualifizierungsaufwand kann sich dabei sehr unterschiedlich darstellen. Dazu zählen externe fachbezogene Fortbildungen genauso wie Einarbeitungstandems oder personenbezogener Wissenstransfer bei der Nachbesetzung. Aufgrund der Fülle der verschiedenen Qualifizierungsformen wird im Werkzeugkoffer nur auf die VorgehensAufstiegsQualifizierung Erhalts-Qualifizierung 25 WiedereinstiegsQualifizierung 35 45 55 65+X UmstiegsQualifizierung Abbildung 1 Prinzipskizze zur Verdeutlichung der verschiedenen Qualifzierungstypen in Unternehmen SEITE 7 weise des personenbezogenen Wissenstransfers eingegangen. Die Werkzeuge werden wie folgt beschrieben: »» Kurzbeschreibung des Werkzeugs »» Welcher Aufwand ist für die Anwendung des Werkzeuges nötig? »» Welchen betrieblichen Nutzen bringt das Werkzeug? »» Bei welchen betrieblichen Herausforderungen ist die Anwendung des Werkzeugs sinnvoll? »» Wie wird das Werkzeug im Betrieb implementiert? Darüber hinaus gibt es praktische Tipps für die Anwendung und Umsetzung der einzelnen Werkzeuge, sowie Impressionen und Einschätzungen von betrieblichen Praktikerinnen und Praktikern. Die folgende Abbildung stellt den Werkzeugkoffer im Überblick dar. Unternehmenslandkarte für Entwicklungspfade und Karrierewege (System betrieblicher Karrierewege) Formen der Qualifizierung: Fachbezogene Fortbildung Einarbeitungstandems Qualifikationsmatrix: Personenbezogene Übersicht fachlicher Beherrschung einzelner Tätigkeiten Personenbezogener Wissenstransfer Kompetenzpass: Tätigkeits- und personenbezogenes Profil überfachlicher Kompetenzen Job-Profiling: Tätigkeitsbezogene Profil fachlicher Anforderungen (berufliche Qualifikationen) inkl. psychophysischem Anforderungsprofil (s. S. 15) Abbildung 2 Übersicht Werkzeugkoffer Diese Publikation ist innerhalb des Projekts Interne Rekrutierung - Entwicklungspfade und Qualifizierungskonzepte (IREQ) in Zusammenarbeit der Prospektiv GmbH, der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover und sechs Modellunternehmen aus Hannover und Umgebung entstanden. Er richtet sich an Fach- und Führungskräfte im Personalmanagement oder der Unternehmensführung, denn die komprimierte Darstellung der Werkzeuge setzt gewisse fachliche Vorkenntnisse für deren Anwendung voraus. SEITE 8 Ulf-Birger Franz Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung Region Hannover „Für die regionale Wirtschaftsförderung hat das Thema ‚Interne Rekrutierung und Qualifizierung‘ einen hohen Stellenwert. In Zeiten knapper Fachkräfte kommt es noch stärker darauf an, auch interne Potenziale in Unternehmen zu nutzen. Das Projekt IREQ hat Unternehmen dazu angeregt, Beschäftigte durch Auf- und Umstiegsperspektiven zu motivieren und an sich zu binden.“ Der Schatz der Kompetenzen muss gehoben werden. Dazu braucht man die richtigen Werkzeuge. Diese werden in folgendem Leitfaden beschrieben. SEITE 9 2. WERKZEUGE „INTERNER REKRUTIERUNG“ U N D P O T E N Z I A L E N T FA LT U N G — PRAKTISCHE HANDLUNGSHILFEN FÜR BETRIEBLICHE FÜHRUNGSKRÄFTE! 2.1 Job-Profiling Im Zuge permanenten Changemanagements sind für die Arbeitsgestaltung gebrauchstaugliche Stellenbeschreibungen in vielen Unternehmen in Vergessenheit geraten. Eine fundierte Beschreibung einzelner Tätigkeiten ermöglicht es jedoch, Anforderungen an den jeweiligen Arbeitsplatz systematisch und detailliert abzuleiten. Insbesondere für eine spätere Mitarbeiterbeurteilung sind Stellenbeschreibungen eine gute Grundlage. Sie sorgen für Transparenz in der Personalorganisation und können für Zielvereinbarungen genutzt werden. Das Job-Profiling ist somit das zentrale Werkzeug des Werkzeugkoffers. Ohne detailliertes Wissen über fachliche, überfachliche, psychische und physische Anforderungen an die einzelnen Tätigkeiten, kann eine erfolgreiche Personalentwicklung nicht stattfinden. Job-Profile sind die Grundlage für die Identifizierung von Umstiegsund Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen, ebenso wie für eine fundierte Qualifikationsmatrix. Sie haben Aufwand Torsten Bethke Geschäftsführer, micronex GmbH „Mit dem Job-Profiling konnten in der Organisation Unklarheiten bei der Aufgabenverteilung – insbesondere bei neu geschaffenen Stellen – aus der Welt geschafft und einzelne Aufgabenzuschnitte trennscharf definiert werden.“ erheblichen Nutzen sowohl für die interne als auch für die externe Personalgewinnung, denn sie enthalten alle wichtigen Informationen für Stellenausschreibungen. Einsatzmöglichkeiten und Nutzen Aufwand ist abhängig von der Größe des Unternehmens und der Anzahl der Tätigkeiten Interne und externe Personalgewinnung Erstmalige Erstellung zeitintensiv Fundament für Qualifikationsmatrix Je nach Komplexität der Tätigkeit 30 bis 60 Minuten Erstellungsaufwand pro Job-Profil Regelmäßige Pflege durch Beauftragung einer verantwortlichen Person erforderlich Grundlage für Umstiegs- und Aufstiegsqualifizierung (Fokus auf die fachlichen Anforderungen) Grundlage für den Erhalt der Arbeitsfähigkeit (Erhaltungsqualifizierung) Grundlage für Flexibilisierung der Personaleinsatzmöglichkeiten Grundlage für Mitarbeiterbeurteilung Abbildung 3 Aufwand/Nutzen Job-Profiling SEITE 10 Transparenz in der Personalorganisation Grundlage für tätigkeitsbezogene Gefährdungsbeurteilungen nach ArbSchG und Wiedereingliederungsmaßnahmen (BEM) nach SGB IX Wann empfiehlt sich ein Job-Profiling? Hinweise zum Ausfüllen der Vorlage: Stellenbeschreibungen liegen in fast jedem Unternehmen in irgendeiner Form vor. Meistens sind sie jedoch veraltet bzw. nicht mehr aktuell. In der Regel beginnen Unternehmen beim Job-Profiling also nicht bei null. Die Durchführung empfiehlt sich, wenn »» keine Stellenbeschreibungen im Unternehmen vorliegen. »» Stellenbeschreibungen vorliegen, die älter als zwei Jahre sind. »» durch Restrukturierungsmaßnahmen neue Tätigkeiten entstanden oder eine Veränderung in der Aufgabenteilung stattgefunden hat. »» bei Beschäftigten Unklarheiten in der Aufgabenverteilung bestehen. »» sich Organisationsstrukturen verändert haben. »» Unterweisungen systematisch durchgeführt werden sollen. Im Folgenden sehen Sie die Struktur und den Inhalt eines Job-Profil-Dokuments: Ablauf des Job-Profilings 1.Benennen Sie eine oder zwei verantwortliche Person(en)! »» Diese sind verantwortlich für die Erstellung, Dokumentation und Pflege der Profile 2.Wählen Sie einen Pilotbereich aus! »» Für den Anfang bietet sich ein Bereich mit wenig komplexen Tätigkeiten an (oder die komplexeste Tätigkeit, je nach Anspruch der Durchführenden) 3.Organisieren Sie ein Meeting zur Erstellung der Profile! »» Teilnehmende: Unmittelbare Führungskraft, die Tätigkeit ausführende Beschäftigte, Beschäftigtenvertretung 4.Identifizieren Sie die verschiedenen Tätigkeiten im Pilotbereich! 5.Fassen Sie gleiche oder sehr ähnliche Tätigkeiten zu Job-Familien zusammen! »» Beispiel: Maschinenbedienung hohe Kompetenz, Maschinenbedienung mittlere Kompetenz, Maschinenbedienung niedrige Kompetenz 6.Erarbeiten Sie mit der Führungskraft und den jeweiligen Mitarbeitenden die Profile! »» Dauer: Zu Beginn ca. 1 Stunde je Profil, mit steigender Erfahrung sinkt die Zeitdauer auf ca. 30 Minuten je Profil Überprüfen Sie Ihre Profile alle zwei Jahre und stellen Sie so ihre Aktualität und ihren Nutzen sicher! In schnelllebigen Branchen (z. B. Social Media) und Berufsfeldern (z. B. Marketing, PR) verkürzt sich der Zeitraum. Tätigkeitsbezeichnung (inkl. Bild des Arbeitsplatzes) Hauptaufgaben (geschätzte Verteilung in % der Arbeitszeit) Zusätzliche Aufgaben (nicht als Teilaufgabe einer Schicht bzw. keine Hauptaufgabe) Voraussetzungen zur Ausübung der Tätigkeit »» Fachliche Anforderungen »» Überfachliche Anforderungen (nur rudimentär, ausführlich siehe Kapitel 2.3 „Kompetenzpass“) Können: Kenntnisse & Fertigkeiten »» Anlernen »» Ausbildung »» Zusatzkenntnisse / Zusatzausbildung »» Berufserfahrung Anforderungen an Arbeitszeit und Arbeitsorganisation »» Arbeitszeit »» Handlungsspielraum: Tätigkeits- und Entscheidungsspielraum »» Kommunikation: Informationsaustausch, Zusammenarbeit und Abstimmung »» Führung Anforderungen an Arbeitsgegenstand, Arbeitsmittel (Betriebsstoffe, Persönliche Schutzausrüstung und Arbeitsumgebung) Psychophysisches Anforderungsprofil Abbildung 4 Struktur und Inhalt Job-Profil Die Tätigkeit ist trennscharf in einzelne Hauptaufgaben sowie zusätzliche Aufgaben zu zergliedern und ihre geschätzte Verteilung in Prozent der Arbeitszeit anzugeben. Letzteres ist wichtig, da bei Umstiegsqualifizierungen häufig zunächst einzelne Hauptaufgaben und nicht sofort die gesamte Tätigkeit qualifiziert werden. Ebenso können dadurch für Personen mit Leistungseinschränkungen spezielle Aufgabenbündel zu „neuen“ Tätigkeiten zusammengestellt werden. Das ist für die Bewältigung der Anforderungen im Rahmen der demografischen Entwicklung von unschätzbarem Wert. Die Konstituierung neuer oder veränderter Tätigkeiten wird im kommenden Jahrzehnt zum Standard werden. SEITE 11 Des Weiteren sind beim Job-Profiling fachliche und überfachliche Anforderungen an das Können (Anlernzeit, Ausbildung, Zusatzausbildung, Berufserfahrung) und an die psychophysische Belastung anzugeben. Letzteres ist wichtig, um bei dauerhaft einseitigen Belastungsanforderungen vorausschauend Erhaltungs- bzw. Umstiegsqualifizierungen einleiten zu können. Hauptaufgaben und zusätzliche Aufgaben Die folgenden Abbildungen zeigen Beispiele für die Einteilung in Hauptaufgaben und zusätzliche Aufgaben für eine Tätigkeit in der Fertigung eines Dicht- und Dämmstoffunternehmens im Vergleich zu einer Verwaltungstätigkeit in einem Fertigungs- und Distributionszentrum für Tonträger. Tätigkeitsbezeichnung bzw. Kurzbeschreibung der Tätigkeit(en) Maschinenbedienung Bereich: CNC-CutterProduktion Industrie Hauptaufgaben Programmieren und Festlegung der Parameter nach technischer Zeichnung Bedienen des CNC-Cutters (ggf. Verpacken der Teile) Protokollierung und Überprüfung der Qualitätsanforderungen (Einhalten der Maße) Zusätzliche Aufgaben (nicht als Teilaufgabe einer Schicht/Arbeitstag bzw. keine Hauptaufgaben) Messerwechsel (Wechsel von Verschleißteilen) Sonstiges (Dokumentation, Reinigungsarbeiten, Wartung etc.) Bild des Arbeitsplatzes Geschätzte Verteilung in % der AZ 85% (davon derzeit erheblicher Anteil für die Programmierung) 5% Geschätzte Verteilung in % der AZ ca. 10% Abbildung 5 Auszug aus dem Job-Profil „Maschinenbedienung CNC-Cutter“ Tätigkeitsbezeichnung bzw. Kurzbeschreibung der Tätigkeit(en) Sachbearbeitung Bereich: EinkaufEinkauf Hauptaufgaben Bild des Arbeitsplatzes Geschätzte Verteilung in % der AZ Individueller, auftragsbezogener Einkauf inkl. Konkretisierung der Kundenbedarfe (intern/extern), Marktrecherche, Ausschreibungen sowie Verhandlung aller Konditionen mit neuen und bestehenden Lieferanten 50% Unterstützung bei Optimierung der Einkaufsprozesse in Bezug auf Preisgestaltung, Effizienzsteigerung und Bestandsführung 10% Optimierung des Lieferantenportfolios inkl. Lieferantenauswahl, -bewertung und -entwicklung sowie der Verhandlung und Erstellung von Rahmenverträgen Koordinierung der Rechnungsklärung und der Reklamationsbearbeitung Zusätzliche Aufgaben (nicht als Teilaufgabe einer/s Schicht/Arbeitstags bzw. keine Hauptaufgaben) Bestandsmanagement Abbildung 6 Auszug aus dem Job-Profil „Sachbearbeitung Einkauf“ SEITE 12 20% 10–15% Geschätzte Verteilung 5–10% Die Einteilung von Hauptaufgaben und zusätzliche Aufgaben, insbesondere die Schätzung der prozentualen Anteile einzelner Aufgaben an der Gesamtarbeitszeit fällt vielen Beschäftigten schwer. Umso wichtiger ist an dieser Stelle die richtige Fragetechnik. Beginnen Sie z. B. mit einfachen Fragen: »» Was machen Sie täglich? »» Welche Aufgabe nimmt am meisten Zeit in Anspruch? »» Wenn Sie das laufende Jahr gedanklich noch einmal Revue passieren lassen, haben Sie die Aufgabe „…“ zu mehr als 50% Ihrer Arbeitszeit ausgeführt? Ziel dieser Fragen ist es, zunächst die wichtigsten ein bis zwei Hauptaufgaben dieser Tätigkeit zu identifizieren. Wenn dann noch ein ungefährer prozentualer Anteil ermittelt wurde (in den Beispielen oben 85% und 50%), ist die Annäherung an die restlichen Aufgaben erheblich leichter. Verzetteln Sie sich nicht in Details. Hauptaufgaben und zusätzliche Aufgaben sollten nur das Wesentliche beinhalten. Sie erstellen keine detaillierte Arbeitsunterweisung. Schätzen Sie den prozentualen Anteil aus dem Bauch heraus, eine genaue Messung ist nicht nötig. Hinterlegen Sie ein Bild des Arbeitsplatzes, um eine visuelle Verknüpfung herzustellen Voraussetzungen zur Ausübung der Tätigkeit Fachliche Anforderungen: Technische Produktkenntnisse Erweiterte PC- Kenntnisse (insb. MS-Office) Englisch in Wort und Schrift Kenntnisse des Produkt- und Prozessmanagements Voraussetzungen zur Ausübung der Tätigkeit Die Voraussetzungen zur Ausübung der Tätigkeit umfassen die fachlichen und überfachlichen Anforderungen, die an die Beschäftigten gestellt werden. Hier sind die Angaben der Beschäftigten und deren Führungskräfte maßgeblich. Nur sie können exakt einschätzen, welche Kenntnisse und Fertigkeiten die Tätigkeit erfordert (siehe Abbildungen 7 und 8). Vermerken Sie hier nur die Mindestanforderungen an die Beschäftigten und nicht Wünschenswertes. Eine gute Hilfe ist hier das Online-Angebot der Bundesagentur für Arbeit. Hier finden Sie nach dem gleichen Konzept wie oben dargestellt etliche Beschreibungen zu Berufsbildern und formalen Berufsqualifikationen (berufenet.arbeitsagentur.de). Können: Kenntnisse und Fertigkeiten und Anforderungen an Arbeitszeit und Arbeitsorganisation Die Angaben zu „Können: Kenntnisse und Fertigkeiten“ sowie zu den „Anforderungen an Arbeitszeit und Arbeitsorganisation“ sind zentral beim Job-Profiling. Unter „Können: Kenntnisse und Fertigkeiten“ wird das formale Qualifikationsniveau vermerkt. Unterschieden wird zunächst zwischen einer Anlerntätigkeit und einer Tätigkeit, für die eine Berufsqualifikation wie z. B. eine Ausbildung oder ein Studium erforderlich ist. Darüber hinaus wird in dieser Kategorie festgehalten, ob bestimmte Zusatzausbildungen oder Berufserfahrung zur Ausübung der Tätigkeit notwendig sind. Bei den Anforderungen an Arbeitszeit und Arbeitsorganisation wird z. B. aufgeführt, in welchem Schichtsystem gearbeitet wird oder ob die Tätigkeit auch in Teilzeit ausgeführt werden kann. Auch Besonderheiten wie z. B. Rufbereitschaft oder WoVoraussetzungen zur Ausübung der Tätigkeit Fachliche Anforderungen: Kenntnisse zur Erstellung und Auswertung von Fragebögen EDV-Kenntnisse (FOSS, Excel) Sorgfalt Wahrnehmungs- und Bearbeitungsgeschwindigkeit Überfachliche Anforderungen: Kommunikationsfähigkeit, Kontaktfähigkeit Verhandlungsgeschick Unternehmerisches Denken und Handeln Verschwiegenheit Abbildung 7 Auszug aus dem Job-Profil „Wareneingang“ Rechenfertigkeiten Textverständnis Mündliches Ausdrucksvermögen Überfachliche Anforderungen: Sorgfalt Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft Abbildung 8 Auszug aus dem Job-Profil „Sachbearbeitung Qualitätsmanagement“ SEITE 13 chenendarbeit gehören hierzu. Solche Informationen sind wichtig, da davon Nachtschichttauglichkeit, Regelung von arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen etc. abhängen. Komplexer ist die Definition des Handlungs- und Entscheidungsspielraums und des Kommunikationsniveaus. Nutzen Sie hierfür die zur Verfügung gestellten Listen (www.interne-rekrutierung.de) und geben Sie Beispiele an, wie und mit wem ein/e Beschäftigte/-r kommuniziert und an welchen Stellen der Tätigkeiten Handlungs- und Entscheidungsspielraum besteht (siehe Abbildungen 9 und 10). Können: Kenntnisse & Fertigkeiten Die Einordnung der Tätigkeiten in den Kategorien Anlernen, Ausbildung, Berufserfahrung (und später auch Handlungsspielraum, Kommunikation und Führung) erfolgt in Anlehnung an das Entgeltrahmenabkommen (ERA) der Metall- und Elektroindustrie. Damit ist bereits ein Verbreitungsgrad von mindestens vier Millionen Beschäftigten in Deutschland gegeben. Für Unternehmen anderer Branchen ist in der Regel nur ein geringer Anpassungsbedarf notwendig. Nutzen Sie hierfür die Definitionen im Online-Anhang (www.interne-rekrutierung.de/downloads). Formulieren Sie die Standardsätze ggf. so um, dass sie auf die Tätigkeit passen (z. B. durch konkrete Beispiele). Können: Kenntnisse & Fertigkeiten Anlernen: Anlernen: -- -- Zusatzkenntnisse / Zusatzausbildung: Zusatzkenntnisse / Zusatzausbildung: Ausbildung: Abgeschlossene, in der Regel drei- bis dreieinhalbjährige Berufsausbildung zum Industriekauffrau/-mann Fachkauffrau/-mann für Einkauf und Logistik von Vorteil (wird in jedem Fall nachgeschult), externe Schulung Contract Manager (Einkauf-Software) Berufserfahrung: Mind. 3 Jahre Berufserfahrung im Einkauf Anforderungen an Arbeitszeit und Arbeitsorganisation Arbeitszeit: Vollzeit, Bereitschaft zur Mehrarbeit, elektronische Arbeitszeiterfassung Flexi-Konto Handlungsspielraum: Tätigkeits- und Entscheidungsspielraum Die Arbeitsdurchführung erfolgt nach allgemeinen Anweisungen mit erweitertem Handlungsspielraum innerhalb der Arbeitsaufgabe. Alternative Handlungswege bzw. Möglichkeiten sind gegeben. Kommunikation: Informationsaustausch, Zusammenarbeit und Abstimmung Interessenvertretung für den übertragenen Aufgabenkomplex gegenüber Anderen bei unterschiedlichen Zielsetzungen (z. B. Gespräche Einkäufer mit Lieferant). Führung: -- Abbildung 9 Auszug aus dem Job-Profil „Sachbearbeitung Einkauf“ Ausbildung: Mindestens 3-jährige fachspezifische Berufsausbildung (z. B. Geräte- und Systemelektroniker) Auf den Betrieb bezogene Weiterbildung: mehrwöchige Ausbildung zur Bedienung Viscom, IPC A610 - Spezialist Berufserfahrung: Arbeitsaufgaben, die zusätzlich zu den Fachkenntnissen Berufserfahrungen von mindestens 9 Monaten erfordern Anforderungen an Arbeitszeit und Arbeitsorganisation Arbeitszeit: Vollzeit, Früh- und Spätschicht, bei Bedarf Mehrarbeit/ Nachtschicht/Samstagsarbeit, elektronische AZ-Erfassung über Flexizeitkonto. Handlungsspielraum: Tätigkeits- und Entscheidungsspielraum Die Arbeitsdurchführung erfolgt nach Anweisungen mit geringem Handlungsspielraum bei einzelnen Arbeitsverrichtungen, z. B. bei Optimierungen sind eigene Entscheidungen möglich. Kommunikation: Informationsaustausch, Zusammenarbeit und Abstimmung Informationseinholung und -weitergabe zur Erledigung der Arbeitsaufgabe (z. B. Auftrag entgegennehmen und abmelden, auftretende Abweichungen melden), Abstimmung mit Qualitätssicherung. Führung: -- Abbildung 10 Auszug aus dem Job-Profil „Maschinendienung SMD AOI“ SEITE 14 Psychophysisches Anforderungsprofil chen Eignungen. Auf einer einfachen 4er-Skala werden die psychophysischen Anforderungen einer Tätigkeit geschätzt. Ein Abgleich dieses Anforderungsprofils mit dem Fähigkeitsprofil der Beschäftigten ermöglicht es, neue Arbeitsplätze (Umstiegsqualifizierung) für z. B. leistungsgewandelte Beschäftige zu identifizieren. Das psychophysische Anforderungsprofil ist eine Weiterentwicklung des Instruments IMBA (Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt). Es dient der Passung von körperlichen und mentalen Anforderungen mit vorhandenen Kompetenzen und körperliAbbildung 11 Psychophyisches Anforderungs- Abbildung 12 Psychophysisches Anforderungs- profil eines Büroarbeitsplatzes profil einer Tätigkeit in der Fertigung Psychophysisches Anforderungsprofil ++ + - -- ++ + - -- Körperhaltung Stehen Sitzen Knien/hocken Liegen x x Geneigt/gebückt Arme in Zwangshaltung x Körperfortbewegung Gehen/steigen Klettern Körperteilbewegung Kopf-/Halsbewegung Armbewegung x Hand-/Fingerbewegung x Sehen x Bein-/Fußbewegung Sinnes- und Informationsverarbeitung Hören Sprechen Tasten/fühlen Gestik/Mimik Reaktionsvermögen Mentale Belastbarkeit/Ausdauer Komplexe Merkmale Heben und tragen Schieben/ziehen Physische Belastbarkeit/Ausdauer Gleichgewicht x x x Riechen/schmecken Aufmerksamkeit x x x x x x x Kriechen/rutschen Rumpfbeugung/-drehung x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x ++ + - -- Skala: tritt häufig auf* tritt auf* tritt wenig auf* tritt fast gar nicht auf* *Neben der Häufigkeit ist auch die Intensität zu berücksichtigen x x x x x x x x x x Lassen Sie hier Mitarbeiter/-in und Führungskraft die Einschätzungen vornehmen. Wählen Sie zunächst Tätigkeiten mit sehr hohen und sehr niedrigen Anforderungen, um den Beurteilungsraum „in seinen Grenzen abzustecken“. Abschließend sei noch einmal festzuhalten, dass Sie durch das Job-Profiling ein vollständiges Bild über die Anforderungen sämtlicher Tätigkeiten im Unternehmen erhalten. Auf der Homepage www.interne-rekrutierung.de/downloads finden Sie sämtliche Hilfsmittel, die Sie für die Umsetzung benötigen. Darunter Vorlagen zum Ausfüllen, sowie ERA-Listen zur Festlegung der Anforderungen usw. SEITE 15 2.2 Qualifikationsmatrix Die Qualifikationsmatrix ist Teil einer Qualifizierungsbedarfsanalyse und gibt den Grad der fachlichen Beherrschung einzelner Tätigkeiten durch die Beschäftigten wieder. Qualifizierungen sind mit Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Deshalb ist es aus unternehmensinterner Sicht sinnvoll, nicht nach dem „Gießkannenprinzip“, sondern bedarfsgerecht zu qualifizieren. In der Praxis können selbst unmittelbare Vorgesetzte oftmals nur vage Aussagen über die Qualifikationen ihrer Beschäftigten treffen. Eine Qualifikationsmatrix stellt Vergleichbarkeit und Objektivität sicher. Außerdem gibt sie einen schnellen Überblick über die fachlichen Kompetenzen der Beschäftigten und verbessert die Prozess- und Einsatzplanung. Darüber hinaus lässt sich schnell und einfach der Qualifizierungsbedarf ermitteln und die Matrix gibt auch Auskunft über in der Zukunft auftretende Qualifikationslücken. Abbildung 13 Aufwand/Nutzen Qualifikationsmatrix Aufwand Qualifikationsmatrix Einsatzmöglichkeiten und Nutzen Qualifikationsmatrix Aufwand ist abhängig von Größe des Unternehmens und Anzahl der Tätigkeiten Verbessert Prozess- und Personaleinsatzplanung Pflege und Dokumentation ist einfach und erfordert wenige zeitliche Ressourcen Beugt Qualifikationslücken vor Erstmalige Erstellung und Implementierung ist zeitintensiv und verlangt Excel-Kenntnisse Regelmäßige Pflege erforderlich Gibt exakten Qualifizierungsbedarf wieder Stellt Vergleichbarkeit und Objektivität bei der Mitarbeiterbeurteilung sicher Schafft Transparenz in der Personalorganisation Wann empfiehlt sich eine Qualifikationsmatrix? Ablauf der Qualifizierungsplanung Je mehr Tätigkeiten und je mehr Beschäftigte in einem Unternehmen, desto eher bietet sich die Implementierung einer Qualifikationsmatrix an (bspw. 50 Job-Profile in einer Fertigung). Auch bei wenigen Job-Profilen, die aber von vielen Beschäftigten ausgeführt werden, ist eine Qualifikationsmatrix sinnvoll und hilfreich. Die Implementierung empfiehlt sich, wenn »» keine dokumentierten Informationen darüber vorliegen, welche Beschäftigte welche Tätigkeiten wie gut beherrschen. »» zwar Informationen über die fachliche Beherrschung einzelner Tätigkeiten vorliegen, aber aufgrund der fehlenden demografischen Verknüpfung keine Voraussagen über zukünftige Qualifikationslücken zu treffen sind. »» durchgeführte Qualifizierungsmaßnahmen nicht systematisch überwacht und ausgewertet werden. Zwecks Einstufung des Beherrschungsgrades sollte eine einfache 3er-, 4er- oder 5er-Skala verwendet werden, die am besten mit einem kurzen Erläuterungstext versehen wird (siehe Abbildung 14). Je nach Bedarf und Struktur der abzubildenden Tätigkeiten sind auch übergreifende (Fach-)Kompetenzen (z. B. IT-Kompetenz) mit in die Matrix aufzunehmen. Greifen Sie bei der Einteilung der Matrix auf die Job-Profile zurück. SEITE 16 Zahlreiche praktische und branchenunabhängige Erfahrungen haben gezeigt, dass ein direkter Einbezug der Mitarbeiter/-innen unverzichtbar ist, wenn mit dem Verfahren aussagekräftige – und damit brauchbare – Ergebnisse erzielt werden sollen. Die Qualifikationsbedarfsanalyse mit anschließender Qualifizierungsplanung wird in drei Schritten durchgeführt. tungen weisen die unterschiedlichen Maschinen auf? Wo gibt es die größten Qualifizierungslücken?). Neben Qualifizierungsinteresse bzw. -potenzial können u. a. auch eine bislang unterdurchschnittliche Einsatzflexibilität oder das Komplettieren bestimmter Anforderungsprofile mögliche Auswahlkriterien sein. Müller, Mario Muster, Max Durchschnittsalter 48 59 43 50+ J 35–49 J. 50+ J 35–49 J. 52,0 Jahre 03/2015 Anzahl Mitarbeiter/-innen Gesamt Ist Soll Abgleich Zukünftiger Stand in Verrentungsalter Stand in Qualifikationsniveau 5 5 63 Jahren Jahre 2020 Anzahl Mitarbeiter/-innen Gesamt Ist Soll Abgleich Qualifikationsniveau 5 Zuerst erfolgt die Selbsteinschätzung der Beschäftigten, danach wird der ausgefüllte Bogen gemeinsam mit der/dem direkten Vorgesetzten besprochen zwecks „Objektivierung“ der Ergebnisse. Anschließend erfolgt die Übertragung in die Qualifikationsmatrix. Schnellschneider Abläng- und Wickelmaschine Bandmesser Abreißfahnschweißmaschine Zur regelmäßigen Aktualisierung bietet es sich an, den in Schritt 1 beschriebenen Erfassungsprozess in regelmäßigen Abständen (z. B. im Rahmen von Mitarbeitergesprächen) zu wiederholen. Kreismesser Schmidt, Alexander 58 Zum Abbau von Widerständen und zur Verbesserung der Akzeptanz empfiehlt es sich, die Beschäftigten mit in die Bewertung einzubeziehen. CNC-Cutter Meier, Michael Stand Altersgruppe Alter Mitarbeiter/-in 1.Für die Ermittlung des Beherrschungsgrades der Tätigkeiten (IST-Stand) steht zunächst die Entwicklung von geeigneten Erfassungsbögen an. Es bietet sich an, diese zunächst von Vorgesetzten erstellen zu lassen und in einem weiteren Schritt von den Beschäftigten bestätigen und/oder ergänzen zu lassen. Die Erfassungsbögen sollten – ggf. abteilungsspezifisch – die jeweils erforderlichen tätigkeitsbezogenen Fähigkeiten und Qualifikationen enthalten. 2.Nachdem mit der ausgefüllten Qualifikationsmatrix ein Überblick über den vorhandenen Qualifikationsund Kompetenzstand der Belegschaft vorliegt, gilt es im nächsten Schritt dem jeweiligen IST-Stand entsprechende SOLL-Werte gegenüberzustellen. Erst dadurch wird eventueller Qualifizierungsbedarf sichtbar: Wenn beispielsweise zwei Personen eine Tätigkeit komplett beherrschen, aber eigentlich drei Mitarbeiter/-innen dafür erforderlich sind, besteht hier offensichtlich Bedarf. Die Festlegung der SOLL-Werte ist von Führungskräften vorzunehmen. 3.Die ermittelten Qualifizierungsbedarfe sind gemäß ihrer Dringlichkeit zu priorisieren (Welche Auslas- QN QN QN QN QN QN QN 5 4 5 - 4 - 5 klein groß 4 2 3 5 3 2 4 2 3 2 - 2 5 - 2 4 4 - 2 - MA MA MA MA MA MA 3 3 1 1 1 1 1 4 4 1 4 1 2 0 3 1 2 0 2 1 -2 -2 0 -1 0 -1 0 MA MA MA MA MA MA MA 3 3 1 1 1 1 1 2 0 -3 2 1 -2 2 0 -1 2 0 -1 2 1 0 2 0 -1 Bewertungsskala QN 1 Anlernniveau QN 2 Leistungen unter Durchschnitt QN 3 „erfüllt“ Anforderungen QN 4 Leistungen über Durchschnitt QN 5 kann andere Anlernen - MA 1 QN = Qualifikationsniveau 1 0 -1 Abbildung 14 Qualifikationsmatrix (Auszug) eines mittelständischen Industrieunternehmens inkl. Altersangaben und SOLL-IST-Abgleich Abbildung 15 Demografische Vorausberechnung zur Qualifizierungsplanung SEITE 17 Abbildung 14 und Abbildung 15 zeigen einen Auszug aus der Qualifikationsmatrix eines mittelständischen produzierenden Unternehmens. Faustregel zur Einteilung der Matrix: „So detailliert wie nötig und gleichzeitig so kurz wie möglich!“ Greifen Sie zur Einteilung der Matrix auf die Job-Profile (siehe Kapitel 2.1) zurück. Bei komplexeren Tätigkeiten können auch einzelne Aufgaben in der Matrix erfasst werden. SOLL-Werte machen direkten Qualifikationsbedarf sichtbar. Altersangaben machen demografische Vorausberechnung möglich. Demografische Vorausberechnung ermöglicht frühzeitiges Erkennen von zukünftigen Qualifizierungslücken. Thomas Konrad Kfm. Leiter, Hanno Werk GmbH & Co. KG „Die Qualifikationsmatrix unterstützt uns in zweierlei Hinsicht. Sie dient nicht nur als Hilfsmittel bei der kurzfristigen Personaleinsatzplanung, sondern schärft darüber hinaus – durch Kombination mit der Altersstruktur – unseren Blick auf die Bereiche, in denen wir rechtzeitig aktiv werden müssen, um auch künftig das richtige Know-how auf jeder Position verfügbar zu haben.“ SEITE 18 2.3 Kompetenzpass Mitarbeiterkompetenzen sind nicht nur fachlicher Natur. In einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt gewinnen die überfachlichen Kompetenzen – die sogenannten „Soft Skills“ – mehr und mehr an Bedeutung. Die „Soft Skills“ sind genau die Kompetenzen, die für die Ausübung vieler Tätigkeiten erfolgsentscheidend sind. Häufig wissen Unternehmen aber gar nicht, welche überfachlichen Kompetenzen ihre Beschäftigten mitbringen. Daher ist die Erstellung eines Profils überfachlicher Kompetenzen eine ungewohnte erstmalige Aktivität, die folglich mit hohem zeitlichem und personellem Aufwand verbunden ist. Aufwand festzulegen und mittels Fragebogen hierzu eine Selbsteinschätzung der Beschäftigten und eine Fremdeinschätzung des direkten Vorgesetzten zu ermöglichen. Die Skalierung des Anforderungsprofils für die Erstellung der SOLL-Werte ist auf eine verständliche 5er-Skala zu reduzieren (siehe Abbildung 17). Für die Festlegung der SOLL-Anforderungen ist ein betrieblicher Workshop notwendig. Hierzu sind die Führungskräfte, der Betriebsrat und erfahrene Mitarbeiter/-innen zu beteiligen. Im Betrieb sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Teilnehmer/-innen des Workshops, die gemeinschaftlich die SOLL-Werte festlegen, auch nur eine summierte subjektive Sichtweise darstellen. Häufig ergibt Einsatzmöglichkeiten und Nutzen Der Aufwand für die erstmalige Implementierung ist als sehr hoch einzuschätzen (zeitlich und partizipativ) Deckt versteckte Mitarbeiterkompetenzen auf Regelmäßige Überprüfung der SOLL-Anforderungen erforderlich (Einbezug aller Führungskräfte) Stellt Vergleichbarkeit und Objektivität bei der Mitarbeiterbeurteilung sicher Die Anwendung des Kompetenzpasses erfordert regelmäßige Mitarbeitergespräche (Abgleich Selbstund Fremdeinschätzung) Regelmäßige Pflege erforderlich Abbildung 16 Aufwand/Nutzen Kompetenzpass Verbessert Personaleinsatzplanung Unterstützt die Identifikation von geeigneten Beschäftigten für eine Aufstiegsqualifizierung SOLL-Anforderungen sind hilfreich für Einstellungsgespräche/-verfahren Wann empfiehlt sich ein Kompetenzpass? Die Implementierung eines Kompetenzpasses macht immer dann Sinn, wenn „interne Rekrutierung“ durch Umstiegs- und Aufstiegsqualifizierungen realisiert werden soll. Ablauf zur Implementierung des Kompetenzpasses In der Regel werden einzelne überfachliche Kompetenzen nach vier Kompetenzarten geordnet: „Personale Kompetenzen“, „Aktivitäts- und Handlungskompetenz“, „Sozial-kommunikative Kompetenz“ und „Fach- und Methodenkompetenz“. Dann sollten den Kompetenzarten jeweils drei bis vier trennscharfe Einzelkompetenzen zugeordnet werden. Bspw. können der Kompetenzart Sozialkommunikative Kompetenz die drei Einzelkompetenzen Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit zugeordnet werden. Jede Einzelkompetenz ist wiederum mit mindestens drei Aussagen zu operationalisieren, um jeweils die Sollanforderungen in Bezug auf die Tätigkeit Simone Tschierswitz Geschäftsführerin, wts // electronic components GmbH „Der Kompetenzpass gibt uns einen Überblick über die versteckten Potenziale unserer Beschäftigten. Nun können wir uns viel gezielter der Personalentwicklung widmen und talentierten Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern neue Entwicklungsperspektiven bieten.“ SEITE 19 sich bei der Nutzung des Kompetenzpasses die Notwendigkeit einer späteren Nachbesserung der SOLL-Werte (Feinjustierung). Definition der Ausprägungsstufen Der oder die Mitarbeiter/-in selbst schätzt seine/ihre Kompetenz in Bezug auf obige Aussage eher auf einen mittleren Wert und damit unterhalb der SOLL-Anforderungen und auch unterhalb der Einschätzung seines unmittelbaren Vorgesetzten. Ausprägung 1 Wird nicht gefordert Ausprägung 2 Wird in geringem Maß gefordert, nur für den eigenen, definierten Verantwortungsbereich Ausprägung 3 Wird in hohem Maß für den eigenen umfassenden Verantwortungsbereich gefordert Ausprägung 4 Wird in hohem Maß für den eigenen umfassenden Verantwortungsbereich gefordert, Auswirkung auf Andere Ausprägung 5 Wird in hohem Maß gefordert, Berücksichtigung über den eigenen Verantwortungsbereich hinaus Abbildung 17 Skalierung zur Festlegung der SOLL-Anforderungen Das Bewertungsspektrum der SOLL-Anforderungen ist für die Fremdbeurteilung der Vorgesetzten und die Selbstbeurteilung der Beschäftigten in ein passfähiges Bewertungsraster zu überführen. Im Folgenden wird dies anhand eines Beispiels verdeutlicht: SOLL Fremd Selbst Der/Die Mitarbeiter/-in ist in der Lage, sich schriftlich wie auch mündlich korrekt auszudrücken. Der/Die Mitarbeiter/-in ist in der Lage, sich schriftlich wie auch mündlich korrekt auszudrücken. Ich bin in der Lage, mich schriftlich wie auch mündlich korrekt auszudrücken. Vor der eigentlichen Befragung sind die Aussagen mit ca. sechs Beschäftigten verschiedener Jobfamilien auf Verständlichkeit zu testen und in der Formulierung nachzubessern. Des Weiteren ist der Einsatz der Fragebögen (Selbst- und Fremdeinschätzung) zunächst in einem kleinen Pilotbereich zu testen, um ggf. noch „Kinderkrankheiten“ eliminieren zu können. Für die Auswertung werden die einzelnen Aussagen der Einzelkompetenzen wieder zusammengefasst und mittels eines Excel-basierten Tools zur Visualisierung und übersichtlichen Darstellung aufbereitet. Dies zeigt Abbildung 21. Ebenso erfolgt eine Auswertung der Einzelkompetenzen bis hinunter auf die Ebene der einzelnen Aussagen (Abbildung 22). Ausprägung 5: Wird in hohem Maß gefordert, Berücksichtigung über den eigenen Verantwortungsbereich hinaus Abbildung 18 Auszug Fragebogen zur Festlegung der SOLL-Anforderungen Abbildung 19 Auszug Fragebogen trifft nicht zu trifft voll zu Fremdeinschätzung Abbildung 20 Auszug Fragebogen trifft nicht zu Für die Aussage in Abbildung 18 ist als SOLL-Anforderung die Ausprägung 5 festgelegt worden. Für die fünf Ausprägungsstufen der SOLL-Anforderungen müssen anschließend kongeniale Antwortkategorien für Fremdund Selbstbeurteilung formuliert werden (siehe Abbildungen 19 und 20). SEITE 20 Die Fremdeinschätzung der unmittelbaren Führungskraft liegt etwas unterhalb der SOLL-Anforderungen. Dennoch schätzt sie die Kompetenz ihres/r Mitarbeiters/-in in Bezug auf obige Aussage als gut ein. trifft voll zu Selbsteinschätzung Abbildung 21 Sollanforderungen sowie Selbst- Herr/Frau Mustermann und Fremdeinschätzung eines Beschäftigten Handlungskompetenz Methodenkompetenz Sozialkompetenz Personale Kompetenz (Kompetenzpass) Verantwortung Veränderungsfähigkeit Abbildung 22 Sollanforderungen sowie Selbst- Belastbarkeit und Fremdeinschätzung eines Beschäftigten in Bezug auf die Einzelkompetenz Kommunikati- Kommunikationsfähigkeit onsfähigkeit einer Tätigkeit XY. Teamfähigkeit Konfliktfähigkeit Sozialkompetenz Analytisches Denken Kommunikationsfähigkeit Konzeptionelles Denken Selbststeuerung Führungsfähigkeit Verhandlungsgeschick Unternehmerisches Denken und Handeln 1 2 3 4 5 Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung Sollwert Der obigen Abbildung kann man entnehmen, dass »» der/die Beschäftigte sich bei der Selbsteinschätzung insgesamt sehr niedrig einschätzt, »» die Führungskraft den Beschäftigten in fast allen Einzelkompetenzen höher einschätzt, »» insbesondere die Einzelkompetenzen Kommunikationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit nicht die SOLL-Anforderungen an die aktuell ausgeführte Tätigkeit des Beschäftigten erfüllen. Hier sollten im Mitarbeitergespräch Personalentwicklungsmaßnahmen vereinbart werden. Gleichzeitig stellt das Profil eine wichtige Grundlage zur Bewertung möglicher Umstiegs- und Aufstiegsqualifizierungen dar (siehe SOLL-Profile anderer Tätigkeiten). Selbsteinschätzung Ø 3,0 Fremdeinschätzung Ø 4,0 Sollwert Ø 4,7 A) Dem/r Mitarbeiter/-in fällt es leicht, auf Kunden, Geschäftspartner oder A andere Personen außerhalb des Unternehmens zuzugehen. B B) Der/Die Mitarbeiter/-in ist in der Lage, Gespräche mit Geschäftspart- C ner, Kollegen und Vorgesetzten verständlich und strukturiert zu führen. 1 C) Der/Die Mitarbeiter/-in ist in der Lage, sich schriftlich wie auch mündlich korrekt auszudrücken. 2 3 4 5 Einen beispielhaften Kompetenzkatalog finden Sie online unter: www.interne-rekrutierung.de/downloads Ein Blanko-Tool finden Sie online unter www.internerekrutierung.de/downloads. Hier können Sie die betriebsspezifischen Kompetenzarten, Einzelkompetenzen und Aussagen eintragen. Die Auswertung des Kompetenzpasses sollte in einem direkten Gespräch zwischen Mitarbeiter/in und Führungskraft erfolgen. Hierbei ist der Ablauf evtl. bereits bestehender Mitarbeitergespräche dahingehend anzupassen. Ein weiterer strategischer Nutzen ist die unternehmensweite Nutzung betrieblicher Kompetenzmodellierung. Abbildung 23 zeigt dies am Beispiel der Durchschnittswerte einer Belegschaft im Unternehmensbereich Verkauf. Es wird z. B. deutlich, dass die Beschäftigten aus dem Verkauf insgesamt nicht die Anforderungen an Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Verhandlungsgeschick erfüllen, die sie in diesem Unternehmensbereich aus Sicht der Führung erfüllen sollten. Dazu könnten gezielt Qualifizierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Bereichsleistung initiiert werden. Es können auch verschiedene Verkaufsteams in Hinblick auf die SEITE 21 Personale Kompetenz Verantwortung Sozialkompetenz Verkauf Gesamt Kommunikationsfähigkeit Ø 3,9 Ø 3,9 Ø 3,9 Ø 3,9 Ø 3,9 Ø 3,9 Veränderungsfähigkeit Belastbarkeit Teamfähigkeit Konfliktfähigkeit Methodenkompetenz Analytisches Denken Konzeptionelles Denken Selbststeuerung Handlungskompetenz Führungsfähigkeit Verhandlungsgeschick Unternehmerisches Denken und Handeln Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung Sollwert 1 2 3 4 5 Ausprägung gering hoch 1 2 Personale Kompetenz rungen der Tätigkeiten im Verkauf, Fremdeinschätzung zu Sollanforderungen und Selbst- zu 1 2 3 4 5 Ausprägung gering hoch Sozialkompetenz Methodenkompetenz Handlungskompetenz 4,5 4,4 4,3 4,2 4,1 4,0 3,9 3,8 3,7 3,6 3,5 3,4 3,3 3,2 3,1 3,0 Mit der Aggregation der „Kompetenzpassdaten“ können vielerlei Erkenntnisse für die strategische Unternehmensentwicklung gewonnen werden. Es kann bspw. die Relevanz der Kompetenzarten für das Unternehmen herausgestellt werden (siehe Abbildung 24). Es können einzelne Unternehmensbereiche miteinander verglichen werden. Es kann jeweils der durchschnittliche Erreichungsgrad im Hinblick auf Sollanforderungen ermittelt werden (Die „kompetente“ Belegschaft) usw. SEITE 22 5 Verkauf werte der Selbsteinschätzung zu SOLL-Anforde- Ausprägung ihrer überfachlichen Kompetenzen und ihrer Verkaufsleistung miteinander verglichen werden. Bei der Verfolgung diverser Forschungsfragen nach der Auswirkung von Alter und Geschlecht haben sich in den einzelnen Unternehmen Hinweise ergeben, dass sich Berufserfahrung und Geschlecht deutlicher auswirken als Alter. 4 Ausprägung gering hoch Abbildung 23 Vergleich der Durchschnitts- Fremdeinschätzung 3 Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung Sollwert Abbildung 24 Vergleich der Durchschnittswerte der SOLL-Anforderungen der Tätigkeiten im Verkauf mit den Selbst- und Fremdeinschätzungen nach Kompetenzarten 2.4 Personenbezogener Wissenstransfer Die vorhergehend dargestellten Werkzeuge kombinieren tätigkeitsbezogene Anforderungen mit personenbezogenen fachlichen Qualifikationen und überfachlichen Kompetenzen. Hieraus können dann betriebliche Entwicklungskorridore für bspw. Umstiegsqualifizierungen oder Aufstiegsqualifizierungen abgeleitet werden (siehe im weiteren Kapitel 2.5). Der jeweilige Qualifizierungsaufwand kann sich dabei sehr unterschiedlich darstellen. Dazu zählen externe fachbezogene Fortbildungen genauso wie Einarbeitungstandems oder personenbezogener Wissenstransfer bei der Nachbesetzung. Aufgrund der Fülle der verschiedenen Qualifizierungsformen wird an dieser Stelle nur auf die Vorgehensweise des personenbezogenen Wissenstransfers eingegangen. Im Vordergrund steht hierbei der direkte Transfer des impliziten Wissens (Erfahrungswissen) zwischen zwei oder mehreren Wissensgebern/-innen (WG) und Wissensnehmer/-innen (WN). Der Wissenstransferprozess dient dazu, das entsprechende Wissen, vor allem das exklusive (implizite) Erfahrungswissen des/r Vorgängers/-in strukturiert zu erheben und dieses systematisch in moderierten Gesprächen an Nachfolger/-innen weiterzugeben. Aufwand Einsatzmöglichkeiten und Nutzen Aufwand ist abhängig von Komplexität des zu übertragenden Wissens Sichert Erfahrungswissen, vermeidet Verlust von erfolgskritischem Wissen Aufwand ist abhängig von der Fähigkeit des Wissensgebers sich adäquat zu artikulieren Stellt kontinuierlichen Wissensfluss sicher Gesamter Wissenstransferprozess kann bis zu zwei Jahre dauern Aufwand ist abhängig von der Bereitschaft des Wissensgebers und des Wissensnehmers Wissen weiterzugeben und anzunehmen Verkürzt Einarbeitungszeiten Verhindert Bildung von Wissensinseln Abbildung 25 Aufwand/Nutzen Personbezogener Wissenstransfer SEITE 23 Wann empfiehlt sich ein personenbezogener Wissenstransfer? Jedes Unternehmen sollte sich auf den Verlust von Wissensträgern/-innen vorbereiten, z. B. durch Nachfolge bei Verrentung. Nicht immer ist aber ein Ausscheiden einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters vorhersehbar, z. B. Kündigung oder plötzliche Erkrankung. Deshalb ist es sinnvoll, die Personen in Ihrem Unternehmen zu identifizieren, die einzigartiges Wissen aufweisen oder in Schlüsselpositionen tätig sind. Dazu beantworten Sie die folgenden Leitfragen zur Identifikation von Wissensträgerinnen und Wissensträgern: »» In welchen Bereichen liegt für das Unternehmen wertvolles Wissen? »» Gibt es Beschäftigte, die schon seit mehreren Jahrzehnten im Unternehmen sind und dadurch eine Menge unternehmensspezifisches Erfahrungswissen angesammelt haben? »» Gibt es Beschäftigte, die in ihrem Bereich besonders häufig um Hilfe oder Unterstützung gebeten werden? »» Gibt es Arbeitsplätze/Tätigkeiten, die nur von wenigen oder gar einem/r Mitarbeiter/-in ausgeführt werden können? »» Gibt es bestimmte Verfahren, Methoden oder Prozesse im Unternehmen, die explizit von einem Beschäftigten entwickelt oder implementiert worden sind? Andreas Scheffczyk Geschäftsführer, Ascop Bürosysteme GmbH „Das Erfahrungswissen unserer Mitarbeiter innen und Mitarbeiter ist ein wahrer Schatz und ausschlaggebend für die Qualität unserer Produkte und der Kundenzufriedenheit. Mit Hilfe von Maßnahmen zum personenbezogenen Wissenstransfer wird dieses für uns erfolgskritische Know-how auf andere Beschäftigte übertragen und damit auch für das Unternehmen langfristig gesichert. Und das Ganze vor allem rechtzeitig, d. h. bevor das Wissen der Erfahrungsträger mit eben jenen sprichwörtlich ebenfalls „in Rente geht“. Ablauf Wissenstransfer Nachdem Sie eine/n Wissensträger/-in identifiziert haben, sollten Sie gemeinsam mit diesem und der unmittelbaren Führungskraft potenzielle Wissensnehmer/-innen benennen. Im folgenden Schritt führen Sie mit dem/r Wissensgeber/-in und evtl. auch seiner Führungskraft ein Wissenserfassungsgespräch. Folgender Gesprächsleitfaden kann Ihnen bei der Strukturierung Ihres Gesprächs helfen. 6. Umsetzung der Transfermaßnahmen und Regelmäßige Meilensteintreffen (nach Bedarf: WG, WN, Führungskraft und Moderator/-in) 5. Wissenstransfergespräche zur Erarbeitung eines Transferplans (WG, WN, Führungskraft und Moderator/-in) 4. Wissenserfassungsgespräche mit WG und Moderator/-in, Erarbeitung einer Job-Map 3. Vorbereitungsgespräch zur Motivation von WG und WN mit Führungskraft und Moderator Anlassbezogen: 2. Benennung WG (+ ggf. WN) 1. Risikoanalyse: Identifikation von Mitarbeitern/-innen mit einzigartigem Wissen oder in Schlüsselpositionen SEITE 24 Abbildung 26 Übersicht Ablauf Wissenstransfer Gesprächsleitfaden für ein Wissenserfassungsgespräch Der Gesprächsleitfaden dient der Strukturierung eines Interviews zum Thema Wissenstransfer. Im Zentrum des Gesprächs stehen die Tätigkeiten, die Aufgabenund Verantwortungsbereiche, das Erfahrungswissen, aber auch das „soziale Netzwerk“ der zu befragenden Person. Im Folgenden sind beispielhaft zentrale Fragen aufgeführt, die die/der Moderator/-in im Wissenserfassungsgespräch an den/die Wissensgeber/-in stellt. Die Fragen sind ein Produkt jahrelanger Beschäftigung mit dem Wissenstransfer und ermöglichen eine sehr gute Erfassung des bedeutsamen Erfahrungswissens. Den kompletten Gesprächsleitfaden mit Ablauf und zusätzlichen Hinweisen finden Sie als Download unter www.interne-rekrutierung.de/downloads. Beachten Sie, dass ein solches Gespräch nicht länger als zwei, maximal drei Stunden dauert. Aufnahmeund Konzentrationsfähigkeit lassen bei allen Beteiligten danach rapide nach. Vereinbaren Sie bei komplexeren Themenfeldern lieber noch ein zweites oder auch drittes Gespräch. 1.In welchen Situationen mussten Sie bei Ihrer Arbeit schon einmal Hilfe / Tipps einholen? 2.Welche Erkenntnisse / Erfahrungen o. Ä. helfen Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit? 3.Gibt es Arbeitsbereiche / Tätigkeiten / Situationen, die Sie aus Ihrer Sicht besser beherrschen, als Ihre Kollegen? 4.Mit welchen Arbeitsbereichen / Tätigkeiten / Situationen kommen Sie heute besser zurecht als vor 10, 5, 1 Jahr/en? 5.Was sind aus Ihrer Sicht Kenntnisse / Erfahrungen etc., aus denen jüngere Kollegen/-innen lernen können? 6.Was wurde Ihnen aus Ihrer Sicht rückblickend nicht in Ihrer Ausbildung beigebracht, was bei der täglichen Arbeit oder in besonderen Situationen unabdingbar ist? 7.Haben Sie an freiwilligen Schulungen / Seminaren teilgenommen, die Sie anderen empfehlen würden? 8.Bei besonderen Erfahrungen / Erlebnissen / Kenntnissen: Haben Sie diese bereits weitergeben können? Nach dem Gespräch werden die Inhalte in eine Job-Map übertragen (siehe Abbildung 28). Auf diese Weise lässt sich die gesamte Tätigkeit strukturieren und in einfacher Weise grafisch darstellen. Dies ist bei der Erstellung eines Wissenstransferplans von großer Bedeutung. Notwendiges Fachwissen Zusatzqualifikationen MITO-Prozessmodell EDVKenntnisse DMS, ERP, CRM, CAD, Sycat, DocuWare Sprachen Deutsch, Englisch Fachwissen Ricoh-Produkte, betriebswirtschaftliche Prozesse Regelwerke und Normen GDPdU, Datenschutzgesetz, Abgabenordnung, KonTraG „Soft Skills“ Kommunikationsund Durchsetzungsfähigkeit, Vernetztes Denken, Überzeugungsfähigkeit, Verhandlungsgeschick Abbildung 27 Ausgewählte Fragen aus dem Leitfaden eines Wissenserfassungsgesprächs Aufgaben Geschäftsprozessanalyse Vorphase Kundengespräch Aufnahme und Darstellung des IST-Prozesses Phase I + II Erarbeitung eines Vorschlags zur Restrukturierung Phase III Umsetzung und Implementierung des Systems Kommunikation und Netzwerk Intern Geschäftsführung, Leiter Kundendienst, IT Extern Kunde, Prozessbeteiligte, Umsetzungspartner/-innen Abbildung 28 Job-Map für die Durchführung einer Geschäftsprozessanalyse SEITE 25 Auf Basis der Job-Map und des Protokolls aus dem Wissenserfassungsgespräch kann dann ein Transferplan erstellt werden. Mit diesem wird festgelegt, wie welches Wissen auf den/die Wissensnehmer/-in transferiert werden kann. Ein einfaches Beispiel ist an dieser Stelle die Vermittlung von Excel-Kenntnissen durch eine Excel-Schulung. Diese kann z. B. durch externe Fort- und Weiterbildungen oder auch durch Lern-Tandems erfolgen. Für die Übertragung vom Erfahrungswissen sind aber direkte Wissenstransfergespräche zwischen Wissensgeber/-in und Wissensnehmer/-in unverzichtbar. Einen genauen Ablauf eines solchen Gesprächs finden Sie als Download unter: www.interne-rekrutierung.de/downloads Wie bereits zu Beginn des Kapitels erwähnt, werden in Unternehmen verschiedene Formen der Qualifizierung praktiziert. Dazu zählen externe fachbezogene Fortbildungen genauso wie Einarbeitungstandems oder personenbezogener Wissenstransfer bei der Nachbesetzung. Der personenbezogene Wissenstransfer ist deshalb Bestandteil dieses Konzepts, weil diese Form der Qualifizierung über gängige Standards hinausgeht. Implizites Wissen, also Erfahrungswissen, kann nicht einfach abgefragt werden. Dazu bedarf es Bereitschaft, Motivation und auch über die sachliche Teilnahme hinaus eine emotionale Teilnahme und Bindung zum Geschehen. Diese komplexen Anforderungen sind hier mit geeigneten Hilfsmitteln dargestellt. 2.5 System betrieblicher Karrierewege Ein System betrieblicher Karrierewege ist zunächst eine abstrakte Unternehmenslandkarte, die aufzeigt, mit welcher Durchlässigkeit von einer Tätigkeit zu einer anderen Tätigkeit gewechselt werden kann. Sie eignet sich insbesondere für die Identifizierung von Auf- und Umstiegsqualifizierungen, kann aber z. B. auch für Wiedereinstiegsqualifizierungen verwendet werden (siehe Abbildung 30). Wann empfiehlt sich ein System betrieblicher Karrierewege? Ein System betrieblicher Karrierewege ist immer dann hilfreich, wenn Personalentwicklungspfade und interne Karrierewege systematisch identifiziert und entwickelt werden sollen. Es dient z. B. »» der Identifizierung von geeigneten Jobfamilien, aus denen Beschäftigte für eine Aufstiegsqualifizierung in Frage kommen, wenn andere Personen das Unternehmen verlassen. »» der Identifizierung von Jobfamilien, die sich für einen Tätigkeitswechsel bei leistungsgewandelten Personen eignen oder die flexiblere Einsatzmöglichkeiten für die Beschäftigten schaffen (Umstiegsqualifizierung). »» der Identifizierung von geeigneten Jobfamilien nach längerer Abwesenheit von Beschäftigten, z. B. beim Betrieblichen Eingliederungsmanagement (Wiedereinstiegsqualifizierung). Aufwand Einsatzmöglichkeiten und Nutzen Betrieblicher Workshop zur Erstellung der Landkarte Identifikation von Entwicklungspfaden (Aufstieg, Umstieg, Wiedereinstieg) Schwierigkeit vorhandene Job-Profile den festzulegenden Qualifikationsniveaus zuzuweisen Grundlage zur Flexibilisierung der Personaleinsatzmöglichkeiten Pflege unproblematisch Hilfreich für Personaleinsatzplanung Hilfsmittel zur Identifikation isolierter „Wissensinseln“ im Unternehmen SOLL-Anforderungen sind hilfreich für Einstellungsgespräche/-verfahren Abbildung 29 Aufwand/Nutzen System betrieblicher Karrierewege SEITE 26 - 8 Qualifikationsniveau (DQR) -7 Jobfamilie Jobfamilie -6 Jobfamilie Jobfamilie Jobfamilie Jobfamilie Jobfamilie Jobfamilie Jobfamilie Jobfamilie -5 Jobfamilie - 4 Jobfamilie Jobfamilie Jobfamilie -3 Jobfamilie -2 -1 Wertschöpfung Abbildung 30 Prinzipskizze eines Systems betrieblicher Karrierewege Ablauf zur Erstellung eines Systems betrieblicher Karrierewege In einem betrieblichen Workshop mit sämtlichen Führungskräften wird erörtert, welche Entwicklungspfade es bereits im Unternehmen gibt und welche weiteren aus Unternehmens- wie Beschäftigtenperspektive sinnvoll sein könnten. Arbeitsgrundlage für die Identifizierung von Entwicklungspfaden sind die Job-Profile (siehe Kapitel 2.1). Bei dem Workshop stehen folgende Leitfragen im Fokus: »» Welche Durchlässigkeiten zwischen den Tätigkeiten sind möglich und sinnvoll? »» Welcher Qualifizierungsaufwand ist nötig und möglich? »» Wo herrscht dringender Qualifizierungsbedarf? »» Sind kurz- bis mittelfristig Positionen nachzubesetzen? »» Welche Tätigkeiten sind physische und psychisch belastend, sodass Maßnahmen für Erhaltsqualifizierung nötig sind? »» Bei welchen Tätigkeiten ist ein leichter Einstieg nach längerer Abwesenheit möglich und sinnvoll? »» Wie sieht ein sinnvoller Umgang mit informell erworbenen Kompetenzen aus? indirekter Bereich Wechselqualifizierung Aufstiegsqualifizierung Umstiegsqualifizierung Wiedereinstiegsqualifizierung Erhaltsqualifizierung Im nächsten Schritt kann – muss aber nicht – das erforderliche Qualifikationsniveau für die Job-Profile festgelegt werden. Dabei kann der Deutsche Qualifikationsrahmen als Raster genutzt werden (www.dqr.de). Die nachfolgende Abbildung 31 zeigt das System betrieblicher Karrierewege eines produzierenden mittelständischen Unternehmens. Auffällig sind hier die beiden „Wissensinseln“ Forschung und Entwicklung (F+E) und IT-Abteilung (IT). Im betrieblichen Workshop konnten keine Entwicklungspfade dorthin oder aus den Abteilungen heraus identifiziert werden. Allerdings bildet man in der IT selbst aus, in der F+E hatte man diese Möglichkeit bisher nicht in Betracht gezogen (benötigt werden hier Labortechniker oder studierte Chemiker). In Zukunft will das Unternehmen auch hier verstärkt auf eigene Ausbildung setzen oder in Kooperation mit einer Hochschule ein Duales Studium anbieten. Um in Zukunft auch einen Entwicklungspfad für geringqualifizierte Beschäftigte anbieten zu können, soll ungelernten Werkern nun auch eine Berufsqualifizierung z. B. zum Maschinen- und Anlagenführer ermöglicht werden. Die Abbildung zeigt, dass das Unternehmen aus der Job-Familie der gelernten Werker viele Beschäftigte für andere Unternehmensbereiche (z. B. Arbeitsvorbereitung oder Wareneingang) und Funktionen (z. B. Vorarbeiter/-in Produktion) qualifiziert. SEITE 27 Bisher wurde der Nutzen in der tätigkeitsbezogenen Identifizierung von Entwicklungspfaden dargestellt. Führt man den Tätigkeitsbezug mit dem Personenbezug zusammen, so lässt sich ein weiterer Nutzen aus dem System betrieblicher Karrierewege beschreiben. Thomas Konrad Kfm. Leiter, Hanno Werk GmbH & Co. KG „Jedes Unternehmen ist einzigartig, tickt anders, hat seine eigene Kultur. Aber für alle gilt: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis jedweden Erfolges. Personalentwicklungsinstrumente müssen daher praxistauglich und passend konfiguriert werden. IREQ hat uns wertvolle Impulse geliefert, wie wir als KMU diese Tools adaptieren und nutzbringend für Unternehmen und Belegschaft einsetzen können.“ Aus den Job-Profilen können die fachlichen, überfachlichen und physischen wie psychischen Anforderungen, die die Tätigkeit an die Beschäftigten stellt, abgeleitet werden. Extrahiert man nun die fachlichen Fähigkeiten der einzelnen Beschäftigten aus der Qualifikationsmatrix und ergänzt die überfachlichen Kompetenzen aus dem Kompetenzpass und wertet dies systematisch aus, so können einzelne Mitarbeiter/-innen für konkrete Um- und Aufstiegsqualifizierungen aus dem System betrieblicher Karrierewege identifiziert werden. Eine erste Annäherung kann z. B. über den Vergleich der Selbsteinschätzung eines Beschäftigten mit den Soll-Anforderungen anderer Tätigkeiten erfolgen (siehe Abbildung 32). Das System betrieblicher Karrierewege bündelt die einzelnen Werkzeuge des Werkzeugkoffers zu einem ganzheitlichen Konzept betriebsinterner Kompetenzerfassung und Kompetenzentwicklung. Es können sowohl geeignete Entwicklungspfade und Personen für Nachbesetzungen von Führungsfunktionen ermittelt werden wie auch horizontale Tätigkeitswechsel aus Gründen des Erhalts der Arbeitsfähigkeit wie auch des Flexibilisierungsbedarfes organisiert werden. System betrieblicher Karrierewege Vertrieb außen Vertrieb innen Buchhaltung/ Einkauf/ Controlling Forschung & Entwicklung Qualitätssicherung Anwendungstechnik Arbeitsvorbereitung IT Versand Wareneingang Vorarbeiter/-in Produktion Werker gelernt Werker ungelernt Abbildung 31 System betrieblicher Karrierewege (Auszug) eines mittelständischen Industrieunternehmens SEITE 28 Eigene Ausbildung Eigene Ausbildung oder duales Studium einrichten? Aufstiegsmöglichkeit Umstiegsmöglichkeit 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 Personale Kompetenz Sozialkompetenz Methodenkompetenz Unternehmerisches Denken und Handeln Verhandlungsgeschick Führungsfähigkeit Selbststeuerung Konzeptionelles Denken Analytisches Denken Konfliktfähigkeit Teamfähigkeit Kommunikationsfähigkeit Belastbarkeit Veränderungsfähigkeit Verantwortung 0 Handlungskompetenz FiBu Einkauf UND Verkauf Marketing/Kommunikation Max Muster Die Abbildung zeigt bspw., dass das Profil von Max Muster drei Übereinstimmungen mit dem Soll-Profil aus dem Einkauf und dem Verkauf aufweist. Es könnte also sein, dass Max Muster auch eine Tätigkeit in diesen Unternehmensbereichen ausführen kann. Abbildung 32 Selbsteinschätzung eines Beschäftigten im Vergleich zu den Sollanforderungen überfachlicher Kompetenzen anderer Tätigkeiten – Grundlage zur Erstellung eines personenbezogenen Entwicklungspfades SEITE 29 Der Einbezug des Betriebsrats und die direkte Kommunikation und Information der Beschäftigten sind entscheidende Faktoren für den Projekterfolg. SEITE 30 3. E R F O L G S FA K T O R E N Die Einführung eines solchen Gesamtkonzepts bedarf einer gründlichen Vorbereitung und den Einbezug aller Interessensgruppen im Unternehmen. Darüberhinaus gibt es einige Aspekte, die bei der Einführung dieser Instrumente und Methoden erfolgsentscheidend sind. Nachfolgend werden die wichtigsten aufgeführt und erläutert. Die Rolle des Betriebsrats Ganz egal ob nur ein Instrument oder das gesamte Konzept implementiert werden soll, entscheidend ist, dass von Beginn an die betriebliche Interessenvertretung mit in das Projekt involviert ist. Nicht nur, weil sie an einigen Stellen ein gesetzliches Mitbestimmungsrecht besitzt (z. B. beim flächendeckenden Einsatz von Fragebögen (z. B. zur Fremd- und Selbstbeurteilung), sondern insbesondere, weil sie innerhalb der Belegschaft Ängste und Sorgen abbauen kann, die ggf. auf schlechten Erfahrungen mit Restrukturierungsmaßnahmen beruhen. Es sollte also vor Projektbeginn unbedingt ein konstituierendes Treffen mit Geschäftsführung, Betriebsrat und für das Projekt wichtigen Führungskräften stattfinden, um konkrete Ziele zu vereinbaren und den Projektverlauf zeitlich und ressourcentechnisch zu planen. Betriebsinterne Öffentlichkeitsarbeit Widerstände in der Belegschaft treten oft dann auf, wenn alte Strukturen aufgebrochen werden oder allein schon durch das Auftreten einer externen Partei (z. B. Beratungsunternehmen) im Unternehmen. Dabei ist bei allen Restrukturierungsprozessen die Unterstützung der Belegschaft ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dafür muss diese von vornherein durch Information und Kommunikation eingebunden werden. Jede/r Mitarbeiter/-in im Unternehmen muss wissen, welche Ziele mit dem Projekt verfolgt werden und was das Projekt für seinen Arbeitsbereich bedeutet. Hier ist nicht nur der Betriebsrat gefragt, insbesondere die Geschäftsführung kann durch glaubhafte und authentische Kommunikation frühzeitig mögliche Widerstände abbauen. Dies sollte nicht nur durch Aushänge oder Artikel in der Mitarbeiterzeitung geschehen, sondern auch im persönlichen Kontakt; sei es bei einer Betriebsversammlung oder in persönlichen Gesprächen der Führungskräfte mit ihren Mitarbeiter/-innen. Integration in Mitarbeitergespräche Viele der hier vorgestellten Methoden und Instrumente betreffen die persönliche Entwicklung des/r einzelnen Mitarbeiters/-in. Diese Themen lassen sich idealerweise in Mitarbeitergesprächen erörtern. Falls in Ihrem Unternehmen also noch keine Mitarbeitergespräche stattfinden, bietet es sich an, diese einzuführen und dabei die vorgestellten Methoden und Instrumente zu integrieren. So kann dem/r Mitarbeiter/-in z. B. im Vorfeld des Gesprächs der Beurteilungsbogen des Kompetenzpasses zur Bearbeitung ausgehändigt werden. Während des Gesprächs können dann Selbst- und Fremdeinschätzung miteinander verglichen und erörtert werden. Ebenso hilfreich sind Mitarbeitergespräche, wenn Um- oder Aufstiegsqualifizierungen oder auch die Bereitschaft zur Teilnahme an einem Wissenstransferprozess besprochen werden sollen. Bewertung von formal und informell erworbenen Qualifikationen Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick auf die betriebliche Realität der Zukunft: Der Europäische Qualifikationsrahmen (www.dqr.de) hat die formalen Qualifikationen in Europa harmonisiert (z. B. Ausbildung, Bachelor, Master). In den nächsten Jahren sollen darauf aufbauend auch die nicht formaSEITE 31 Bastian Hintz Geschäftsführer, Roter Kältetechnik GmbH „Für uns als Handwerksunternehmen war es zunächst einmal ungewohnt, sich systematisch mit innerbetrieblichen Entwicklungspfaden zu beschäftigen. Doch das Projekt IREQ hat gezeigt, dass auch kleine Unternehmen mit einfachen Instrumenten und Methoden die Potenziale ihrer Belegschaft als Ressource erkennen und voll ausschöpfen können. Die Fokussierung auf die gezielte und bedarfsorientierte Weiterentwicklung der vorhandenen Belegschaft erweist sich gerade auch vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels als strategischer Vorteil gegenüber Mitbewerbern.“ len Qualifikationen (z. B. betriebliche Fortbildung) und das informell erworbene Wissen (Erfahrungswissen) harmonisiert, anerkannt und angerechnet werden. Das bedeutet, jede/r Beschäftigte hätte das Recht, seine auf welchen Wegen auch immer – und sei es nur durch Berufs- und/oder Lebenserfahrung – erworbenen Qualifikationen anerkennen zu lassen. Die EU-Mitgliedsstaaten haben nun die Aufgabe, dieses Vorhaben auf nationaler Ebene zu realisieren. Dafür müssen Wege und Institutionen für Anerkennungs- und Validierungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dies ist in Deutschland derzeit in Arbeit, in einigen Jahren wird dieses Szenario dann Wirklichkeit. SEITE 32 Die Werkzeuge aus diesem Konzept bereiten Unternehmen jetzt schon auf diese Entwicklungen vor. Denn ein/e ungelernte/r Werker/-in kann in Zukunft seine/ihre informell oder auch nicht formal erworbenen Qualifikationen anerkennen lassen und sich so auf einer Stufe des Deutschen Qualifikationsrahmens verorten lassen (s. Abbildung 23). Dies wird für die Unternehmen natürlich massive Auswirkungen auf Organisations- und Hierarchiestrukturen sowie auf Lohn- und Gehaltsfragen haben. Somit eignen sich die vorgestellten Werkzeuge nicht nur für die Bewältigung aktueller und demografisch bedingter Herausforderungen in der strategischen Personalarbeit, sondern sie haben auch schon zukünftige politische und gesellschaftliche Entwicklungen im Blick und sind wichtige Hilfsmittel für die betriebliche Umsetzung und Bewältigung dieser Entwicklungen. Martina Behne Projektkoordinatorin, Beschäftigungsförderung Region Hannover „Im Projekt IREQ hat sich einmal mehr gezeigt, dass nicht nur große Unternehmen Förderprojekte für sich nutzen können. Gerade kleine und mittlere Unternehmen profitieren von individueller Begleitung und dem Austausch mit anderen Unternehmen im hohem Maße.“ SEITE 33 Projektpartner Prospektiv Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover Die Prospektiv GmbH – Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen – ist eine private Forschungs-, Beratungs- und Qualifizierungseinrichtung mit Sitz in Dortmund. Das Unternehmen besteht seit 1996 und beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Eine wichtige Aufgabe von Wirtschaftsförderung ist, die Attraktivität des Wirtschaftsraums Hannover zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen zu fördern. Die wirtschaftliche Entwicklung der Region Hannover hängt u. a. wiederum entscheidend davon ab, ob Unternehmen ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Daher werden in der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover die Angebote und Aufgabenfelder der Wirtschaftsförderung durch beschäftigungsfördernde Maßnahmen und Projekte ergänzt. Zwei zentrale Themenfelder sind dabei die Fachkräftegewinnung sowie die Fachkräftesicherung. Die Prospektiv GmbH ist das Nachfolgeunternehmen der GfAH – Gesellschaft für Arbeitsschutz- und Humanisierungsforschung mbH – und kann als Unternehmen der Unternehmensgruppe GfAH inzwischen auf über 30 Jahre Forschungs- und Beratungserfahrung zurückgreifen. Die Kompetenzen und Erfahrungen des Prospektiv-Teams erstrecken sich auf die Schwerpunkte Demografischer Wandel, Formen der Arbeitsorganisation, Förderung und Erhalt psychischer Gesundheit in Organisationen, Förderung von Frauen in Führungspositionen, Diversitymanagement und Gleichstellung, Wissensmanagement, Arbeitgeberattraktivität, Kompetenzmanagement, Human Engineering und Arbeitszeit. Die Initiierung und Umsetzung zahlreicher Vorhaben der angewandten Forschung ermöglicht es, den Kunden innovative und wissenschaftlich erprobte Konzepte und Instrumente anbieten zu können. Die Leitorientierung unserer Arbeit wird von der Überzeugung getragen, dass ökonomische und humane Zielsetzungen für eine dauerhafte, stabile und sinnstiftende Unternehmensentwicklung vereint werden müssen – und dass dies auch möglich ist. Wir möchten Potenziale entfalten helfen, Einzigartigkeit fördern und so einen Beitrag zur unternehmerischen Zukunftsgestaltung leisten. Website: www.prospektiv.de SEITE 34 Die Aktivitäten und Projekte der Beschäftigungsförderung konzentrieren sich auf die strategischen Themenfelder: Fachkräftemonitoring: Analyse von Angebot und Bedarf von Fachkräften in der Region Hannover in ausgewählten Branchen. »» Nachwuchsförderung: Sicherung des Fachkräftenachwuchses – Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und Verbesserung der Ausbildung. »» Fachkräfteentwicklung – Mitarbeiterbindung: Sicherung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen. »» Mitarbeitergewinnung: Projekte zur Verbesserung der des Fachkräfteangebots in der Region Hannover. »» Qualifizierung: Maßnahmen, Angebote und Projekte zur Sicherung von qualifizierter Beschäftigung in der Region Hannover. »» Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Beratung zum beruflichen Wiedereinstieg und für Unternehmen, die sich mit dem Bedarf an familienfreundlichen Arbeitsbedingungen auseinandersetzen möchten. Website: www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de Ascop Bürosysteme GmbH Hanno Werk GmbH & Co. KG Die ASCOP Bürosysteme GmbH ist 1989 in Hannover aus einem seit mehr als 30 Jahren bestehenden Unternehmen hervorgegangen und seitdem eigenständig tätig. Durch die Spezialisierung auf moderne Bürokommunikation und unternehmensweites Druck- und Dokumentenmanagement, ist sie in der Lage, ein großes Spektrum von interessanten Produkten und Softwarelösungen nicht nur zu vermarkten, sondern auch den technischen Support sowie den Service dafür zu liefern. Im Bereich Office Consulting ist Ascop seit 1997 einer der ersten zertifizierten PayPerPage Ricoh-Vertragshändler. Hanno steht für Schaum-Imprägnierungen und Lärmschutz. Ca. 150 Mitarbeiter arbeiten südlich des Expo-Geländes an der Lösung von Kundenproblemen auf dem Stand der Technik. Qualität, Wirtschaftlichkeit und Kundenorientierung stehen im Vordergrund. Schwerpunkte sind imprägnierte Schaumstoffe für industrielle Anwendungen, Schallabsorption, Akustik, Entdröhnung sowie die Fugenabdichtung im Hochbau. Zuverlässige Produkte, kompetente Beratung, umfassende Logistik und freundlicher Service zeichnen Hanno aus. 1895 gegründet, liefert Hanno als Teil der Hanno-Vito-Gruppe mit Standorten in Deutschland, Schweiz, Österreich, Russland und den USA europaweit und nach Übersee. EDC GmbH micronex GmbH EDC ist das größte, integrierte europäische Fertigungsund Distributionszentrum für CDs, DVDs. Aber auch andere Produkte für unterschiedliche Branchen wie die Automobil-, Telekommunikations- sowie Möbelindustrie und weitere kundenorientierte Fertigungslösungen bietet EDC an. Mit über 30-jähriger Erfahrung bedient micronex erfolgreich unterschiedlichste Marktsegmente, von der Bahntechnik über Industrieelektronik bis hin zu Zukunftsmärkten wie Medizintechnik oder erneuerbare Energien. Website: www.ascop-gmbh.de EDC wurde auf Basis der Fertigungs- und Distributionsstätten von Universal Music in 2005 gegründet. Als unabhängiger Partner von unterschiedlichen Branchen hat es sich mit kundenspezifischen Supply-Chain-Lösungen ein starkes Profil geschaffen. Deshalb ist es unter anderem exklusiver Supply-Chain-Dienstleister für führende Unternehmen aus der Entertainmentbranche. Mit der Fertigung und Distribution an einem Standort ermöglicht das Unternehmen seinen Kunden zudem einen zeitoptimierten Workflow. Website: www.edc-gmbh.com Website: www.hanno.com Das Unternehmen fertigt rund 2.000 verschiedene Produkte für mehr als 40 namhafte Kunden. Die micronex hat ihren Sitz in Eldagsen/ Springe bei Hannover und beschäftigt über 100 hochqualifizierte Mitarbeiter. Von der Produktidee bis hin zum fertigen Produkt verläuft die Dienstleistungskompetenz des Unternehmens. Qualität, Flexibilität, Verlässlichkeit und das hohe Leistungsvermögen sind Werte, die sich im Aufbau einer vertrauensvollen Partnerschaft mit micronex als EMS-Dienstleister verbinden lassen. Die sorgfältig ausgewählten Entwicklungspartner und das eigene Industrialengineering-Team stehen im Entwicklungsbereich jederzeit für die Umsetzung neuer Ideen zur Verfügung. Unsere Kunden können auf Produktionstechniken von der SMD, THT, Q-Packing und Coating sowie auf produktspezifische Testsysteme zugreifen. Das Einkaufsteam, Industrialengineering-Team und die prozessoptimierte Produktion von micronex versetzt Kunden in die Lage, seine Produkte flexibel und wettbewerbsfähig am Markt anzubieten. Website: www.micronex.de SEITE 35 Roter Kältetechnik GmbH wts // electronic components GmbH Die Roter Kältetechnik GmbH besteht seit 2005. Das Unternehmen ist ein Fachbetrieb für Kälte- und Klimatechnik und leistet die Planung, Montage und Wartung kleiner und großer Anlagen und Systemlösungen. Roter betreut sowohl Auftraggeber aus Mittelstand und Industrie als auch Privatkunden. Als stetig wachsendes Unternehmen mit derzeit 22 Mitarbeitern ist Roter über die Region Hannover hinaus in ganz Norddeutschland tätig. Zu den Kunden von Roter zählen u. a. Continental, Mc Donalds und Allianz. Die wts // electronic components GmbH ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit Sitz in Wedemark. Sie steht für Design-In orientierten Vertrieb von passiven und elektromechanischen Bauelementen. Intelligent, effizient und erfrischend sind die Schlagwörter, an denen Roter seine Arbeit messen lässt. Roter kombiniert jahrzehntelange Erfahrung mit zukunftsorientiertem Fachwissen. Der regelmäßige Besuch von Schulungen, die Teilnahme an Messen, der enge Kontakt zu Herstellern und die Organisation eigener Fachtagungen sind Teil der Unternehmensphilosophie. Das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter steht im Mittelpunkt. Nicht die Maschinen, sondern die Menschen machen den Unterschied. Website: www.roter-kaeltetechnik.de Durch das ausgewählte Portfolio bietet sie die Weltmarktführer im Bereich Keramik-, Film- und Elektrolytkondensatoren sowie Widerstände welches sich durch leistungsfähige Spezialhersteller ergänzt. Persönliche Betreuung, kompetente Beratung und die Bereitschaft, individuell auch auf spezielle Anforderungen des Kunden zu reagieren, kennzeichnet nicht nur unsere Arbeit sondern auch unser logistisches Angebot. wts // electronic components GmbH bietet individuellen, kundenspezifischen Service: »» Ship to Stock/ Ship to Line »» KANBAN »» Konsignationslager »» Kundespezifische Etiketten »» Barcode-Systeme »» EDI Anbindung »» Sicherheitslager/ Pufferlager »» VMI Vendor Management Inventory Website: www.wts-electronic.de SEITE 38 IMPRESSUM Herausgeber ISBN Prospektiv GmbH Kleppingstraße 20 44135 Dortmund 978-3-927671-68-3 © Verlag der GfAH mbH, Kleppingstraße 20, 44135 Dortmund www.prospektiv.de [email protected] 0231 / 556 976 - 0 Autoren Kai Rosetti, Prof. Dr. Thomas Langhoff Gestaltung Dortmund, November 2015 Hinweis: Der vorliegende Leitfaden entstand im Rahmen des Projektes „Interne Rekrutierung – Entwicklungspfade und Qualifizierungskonzepte (IREQ)“, gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Programm „Unternehmen der Zukunft – Neue Qualität der Arbeit“ mit finanzieller Beteiligung der Region Hannover. www.interne-rekrutierung.de BüroBayer – Büro für Gestaltung www.buerobayer.de Bildnachweis Cover: Christoph Thorman, Seite 2 (v.o.n.u.): ncl/° LUMEN/margie, Seite 04: cocaline, Seite 06: steffne, Seite 09: golffoto, Seite 16: complize, Seite 18: Elan-Fotografie, Seite 23 und 30: simonthon.com / alle photocase.de Zitate: Ascop Bürosysteme GmbH (Scheffczyk), Roter Kältetechnik GmbH (Hintz), Wittmann marketing & beratung (Konrad), micronex GmbH (Bethke), Region Hannover, Urheber Peter Hiltmann (Behne), wts // electonic components GmbH (Tschierswitz) SEITE 39 interne-rekrutierung.de gefördert durch: Im Rahmen der Initiative: Fachlich begleitet durch:
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