Die neue Düngeverordnung aus Sicht der Pflanzenernährung – worauf kommt es jetzt an? Gliederung • Hintergrund der DüV Novellierung – Was ist geplant? • Auswirkung der geplanten N-Höchstmengen am Beispiel Getreide • Erfahrungen aus Dänemark • Wie kann man die N-Effizienz steigern? • Hochertrags-Versuche in Winterweizen Hintergrund der Novellierung der DüV Was ist geplant? Anlass zur Novellierung der neuen DüV - Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie DüV ist wichtigster Bestandteil zur Umsetzung der EGNitratrichtlinie (NRL) In EU müssen nationale Aktionsprogramme alle 4 Jahre überprüft und fortgeschrieben werden Im Jahre 2012 wurde Änderungsbedarf festgestellt und Vorschläge vorgelegt Nitratbericht 2012: >49% der Messstellen des Belastungsmessnetzes erreichten Qualitätsziele der EG-NRL nicht EU Nitratbericht 2013 „Malta-Chart“ „Nur in Malta ist das Grundwasser mit noch mehr Nitrat belastet als in Deutschland“ aus dem Bayrisches Staatsministerium Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 2014 Nitratbelastung des Grundwassers 162 Messstellen des Belastungsmessnetzes Geplante Erneuerung der DüV Beispiele für Neuerungen nach dem letzten Entwurf Phosphat Bilanz Überschuss: ab 2018 maximal 10 kg/ha. Stickstoff Bilanz Überschuss: ab 2018 von 60 auf 50 kg N/ha reduziert. Herbstdüngung: N-Menge reduziert von 80/40 auf 60/30 (Gesamt-N/Ammonium-N). Düngung nur zu Raps und Getreide (bis zum 1.Oktober). Festgelegte Stickstoff-Höchstgrenzen für alle Kulturen. Bezugs-Basis: gemittelter Ertrag der letzten 3 Jahre. Auswirkungen der geplanten N-Höchstmengen am Beispiel Getreide N-Bedarfsermittlung für Getreide Festgelegte N-Höchstmengen 300 250 (Kg N/ha) 200 150 100 50 0 N-Bedarfswert DüV Ertragsniveau (dt/ha) WW, E 260 80 WW, A/B 230 80 WW, C 210 80 WG 180 70 Tr 190 70 WR 170 70 SG 140 50 N-Bedarfsermittlung für Getreide N-min 0-90 cm muss mit einbezogen werden 300 250 (Kg N/ha) 200 150 100 50 0 N-min, Beispiel WW, E 35 WW, A/B 35 WW, C 35 WG 35 Tr 35 WR 35 SG 35 N-Bedarfsermittlung für Getreide Maximale N-Dünger-Mengen unter Einbeziehung von N-min 300 250 (Kg N/ha) 200 150 225 195 175 145 100 155 135 105 50 0 max. N-Düngemenge N-min, Beispiel WW, E 225 35 WW, A/B 195 35 WW, C 175 35 WG 145 35 Tr 155 35 WR 135 35 SG 105 35 N-Bedarfsermittlung für Getreide Zukünftige maximale N-Dünger-Mengen und bisherige Praxis* 300 250 (Kg N/ha) 200 150 100 50 0 max. N-Düngemenge (inkl. N-min) Praxis* (Schätzungen KWS) * LAND & FORST, 38, 2015 WW, E WW, A/B WW, C WG Tr WR SG 225 195 175 145 155 135 105 250 240 230 190 160 135 100 Es darf nur noch sehr wenig mehr N-Mineraldünger gedüngt werden, als die Kultur entzieht 300 250 (Kg N/ha) 200 150 100 50 0 maximale Düngung über Entzug (kg N/ha) Entzug (kg N/ha) Praxis* (Schätzungen KWS) * LAND & FORST, 38, 2015 WW, E WW, A/B WW, C WG Tr WR SG 25 5 5 5 5 1 15 200 250 190 240 170 230 140 190 150 160 135 135 90 100 Stickstoffbedarfsermittlung, geplante neue DVO Getreide – erforderliche N-Effizienz des N-Düngers 105 100 (Effizient (%) 95 90 85 80 75 Erfordliche N-Effizienz (%) WW, E 89 WW, A/B 97 WW, C 97 WG 97 Tr 97 WR 100 SG 86 Erfahrung aus Dänemark Abnahme des Rohprotein-Gehaltes in WW von 1988 bis 2014* Seit 1987 maximale N-Quote für Betriebe. Reduzierung der ökonomisch sinnvollen N-Mengen um 16–18% 12 11,5 Rohprotein-Gehalt (%) 11 N-Höchstmengen stehen in der Form zur Zeit in Dänemark wieder auf dem Prüfstand. 10,5 10 9,5 9 8,5 8 7,5 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 *DCA - NATIONALT CENTER FOR FØDEVARER OG JORDBRUG, 2014 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Wie kann man die N-Effizienz steigern? Wahl der richtigen Düngestrategie N-Angebot des Bodens und N-Aufnahme der Pflanzen bestimmen den Stickstoffdüngebedarf 250 kg N/ha Jahr D, Feld 4 200 Jahr C, Feld 3 N-Aufnahme der Pflanzen 150 Düngebedarf 100 Jahr B, Feld 2 Jahr A, Feld 1 50 N-Angebot des Bodens 0 Feb März April Mai Juni Juli Aug Wieviel Stickstoff muss ich düngen? Auf dem selben Standort variiert die optimale N-Menge jedes Jahr! Optimale N-Düngermenge (kg/ha) Maximum 240 225 210 Mittel = 199 kg/ha N 195 180 Minimum Quelle: Dauerversuche Rothamsted, UK, Winterweizen-Standorte 20 01 20 00 19 99 19 98 19 97 19 96 19 95 19 94 19 93 19 92 19 91 19 90 165 Messen statt schätzen! Der Yara N-Tester Messen statt schätzen! Der Yara N-Tester (4. N Gabe) 3. N Gabe 2. N Gabe 1. N Gabe Bestockung Schossen Ährenschieben Blüte Messen statt schätzen! Der Yara N-Sensor Positive Effekte der variablen Düngung mit dem N-Sensor® 3-7% mehr Ertrag N-Einsparung bis 14% Bis zu 30 kg N/ha bessere N-Bilanz deutlich weniger Lager 12 – 20% bessere Druschleistung Höherer Proteingehalt ImageIT App jetzt für 136 Weizensorten anwendbar Mit der Yara ImageIT App den Stickstoff-Bedarf von Raps und Getreide anhand von Fotos des Pflanzenbestandes bestimmen Wie kann man die N-Effizienz steigern? Wahl der richtigen N-Form Harnstoff als Qualitätsgabe verpufft regelrecht in der Luft N-Effizienz – Weniger Ammoniakverluste bei Nitratdüngern Toolkit zur Demonstration von Ammoniakverlusten Start Kalkammonsalpeter Harnstoff N-Effizienz – Weniger Ammoniakverluste bei Nitratdüngern Toolkit zur Demonstration von Ammoniakverlusten nach 192 Stunden Kalkammonsalpeter Harnstoff Weniger Ammoniak Verluste bei Nitratdüngern mittlere Ammoniak-Freisetzung pro kg ausgebrachtem Stickstoff* in % der ausbrachten N-Menge 25 20 19,9 15 10,8 10 5 1,8 0 Harnstoff AHL *EMEP/EEA emission inventory guidebook 2013 KAS N-Effizienz: Auf die Düngerform kommt es an! N-Düngung von WW bei Trockenheit* Kornertrag (t/ha) Rohprotein (%) 12 Ertrag (t/ha) - Rohprotein (%) 11,1 10,8 10,6 10,2 10 8 6 4 KAS ASS Urea gekörnt Urea gespritzt ausgebrachte N-Menge: 100 kg/ha in einer Gabe. Urea gespritzt: 4 * 25 kg/ha *Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft: Versuchsergebnisse aus Bayern: 2008, 2011 und 2014 N-Effizienz: Auf die Düngerform kommt es an! WW, Schönkirch (S.-H.), 2014* Kornertrag (t/ha) Rohprotein (%) 15 Ertrag (t/ha) – Rohprotein (%) 14 13 12 12,4 11,7 11,3 11 11,4 10 9 8 7 6 Sulfan-KAS-Sulfan 97 - 70 - 90 *Ing. Büro Iglu, Göttingen Alzon - NPK - KAS 140 - 20 - 60 ssA - Urea 30+60 - 70 - 90 Alzon fl. - Alzon 150 - 70 Je mehr Nitrate desto günstiger die N-Bilanz (kg/ha) WW, Schönkirch (S.-H.), 2014 Kornertrag (t/ha) Rohprotein (%) 15 Ertrag (t/ha) – Rohprotein (%) 14 13 12 11 10 9 - 51 - 36 - 26 - 17 Sulfan-KAS-Sulfan 97 - 70 - 90 Alzon - NPK - KAS 140 - 20 - 60 ssA - Urea 30+60 - 70 - 90 Alzon fl. - Alzon 150 - 70 8 7 6 *Ing. Büro Iglu, Göttingen Geteilte N-Gabe nach N-Tester verbessert Ertrag und Qualität, IPU Dülmen 2015* Kornertrag (t/ha) Rohprotein (%) Ertrag (t/ha) – Rohprotein (%) 11 10,5 10,3 10 9,7 9,5 9 9 8,5 8 AlzonS fl. YaraBela SULFAN YaraBela SULFAN nach N-Tester N-Einmalgabe 180 kg N/ha Ø *Mittel über 10 Versuche in WW 2015 191 kg N/ha (123 – 245) Geteilte N-Gabe nach N-Tester reduziert die N-Bilanz, IPU Dülmen 2015* Kornertrag (t/ha) N- Bilanz (kg/ha) Rohprotein (%) 50 45 10,5 40 35 10 30 9,5 25 20 9 15 10 8,5 5 8 0 AlzonS fl. YaraBela SULFAN YaraBela SULFAN N-Einmalgabe 180 kg N/ha nach N-Tester Ø *Mittel über 10 Versuche in WW 2015 191 kg N/ha (123 – 245) N-Bilanz (kg/ha) Ertrag (t/ha) – Rohprotein (%) 11 Geteilte N-Gaben mit Nitraten verbessern die N-Effizienz IPU Dülmen 2015* N-Effizienz der Düngung (%) N-Effizienz der Düngung (5) 90 85 80 75 70 65 AlzonS fl. YaraBela SULFAN N-Einmalgabe 180 kg N/ha *Mittel über 10 Versuche in WW 2015 YaraBela SULFAN nach N-Tester Wie kann man die N-Effizienz steigern? Die Tonne von Liebig „Der Nährstoff im Minimum bestimmt den Ertrag“ Nur wenn alle Nährstoffe ausreichend vorhanden sind, kann eine Stickstoffdüngung effizient sein! Yara Megalab – Pflanzenanalyse Wissen, was den Pflanzen fehlt 1. Set online bestellen, Probe nehmen und Versenden 3. Ergebnis mit Dünge-Empfehlung 2. Analyse im Labor W-Weizen: Schwefel, Kalium und Zink fehlten oft! Ergebnisse aus 353 Yara Megalab Pflanzenanalysen 2012- 2015 100 90 5 6 9 17 27 18 28 80 53 Anteil in % 70 65 60 52 89 50 87 56 40 hoch (%) 66 normal (%) 65 leichter Mangel (%) 32 30 Versorgungsstufe: Mangel (%) 20 20 23 10 15 0 3 10 15 7 6 1 6 1 3 7 10 Mehrertrag durch NPKs Es kommt auch auf den Zeitpunkt der Grunddüngung an* 108 107 Relativertrag (%) 106 104 104 103 102 100 100 98 96 nur KAS KAS P+K jedes Jahr im Herbst KAS P+K jedes Jahr im Herbst im Wechsel NPK im Frühjahr * LAND & Forst 38, 2015: 7-jähriger Dauerdüngeversuch (ZR, WW, WG, Ka, SM, SG) Kann in Zukunft noch Qualitätsweizen produziert werden? Ertrag (t/ha) N-Bilanz (kg/ha) Rohprotein (%) 14 Korn-N (kg/ha) 250 + 0,6 % RP 12 + 1,1 % RP 200 10 150 8 6 100 4 50 2 0 0 0 25 50 Qualitätsgabe N4 (kg N/ha) N-Gabe = 90-70-50 kg N/ha abzgl. N-min Mittel über 8 Versuchsstandorte 2015 0 25 50 Qualitätsgabe N4 (kg N/ha) Beispiel für eine Getreidedüngung Hauptnährstoffe Keimung Sekundärnährstoffe 30 10 BBCH Stadien 92 31 Bestockung N 50-90 P2O5 30-60 K2O 30-60 Schossen 50-90 S 10-20 MgO 10-20 CaO Mikronährstoffe B Cu 60-150 Fe 300-600 Mn Mo Zn 200-500 • • Haupt- und Sekundärnährstoffe: kg/ha Mikronährstoffe: g/ha 59 47 Ährenschieben 40-80 Reife Beispiel für eine Getreidedüngung BBCH Stadium) Hauptnährstoffe Keimung Sekundärnährstoffe 30 10 N P2O5 47 31 Schossen Bestockung 2 – 3,5 dt/ha YaraBela 2 – 3,5 dt/ha YaraBela Getreide Extran/Sulfan Sulfan K2O 5 l/ha YaraVita Thiotrac MgO CaO B Mikronährstoffe Ährenschieben 2,5 - 5 dt/ha YaraMila S Cu Fe Mn Mo Zn Tools & Services 2 - 3 l/ha YaraVita Getreide 92 59 Reife Beispiel für eine Getreidedüngung BBCH Stadium) Hauptnährstoffe Keimung Sekundärnährstoffe 30 10 N P2O5 47 31 Schossen Bestockung 2 – 3,5 dt/ha YaraBela 2 – 3,5 dt/ha YaraBela Getreide Extran/Sulfan Extran/Sulfan K2O 5 l/ha YaraVita Thiotrac MgO CaO B Mikronährstoffe Ährenschieben 2,5 - 5 dt/ha YaraMila S Cu Fe Mn Mo Zn Tools & Services 2 - 3 l/ha YaraVita Getreide 92 59 Reife Hochertrags-Versuche 2015 in Winterweizen Wheat Yield Initiative Yara & Bayer Crop Science Ziel: Strategien aufzeigen, wie das Ertragspotenzial von Weizen ausgenutzt werden kann Beispiel für effizienten N-Einsatz in Form von Nitraten WYI 2015, Schlemmin, Sorte Elixer 250 Total: 229 kg N/ha 27 Kummulierte N-Menge je ha 200 29 150 23 23 29 29 YaraBela SULFAN YaraBela EXTRAN 58 58 58 58 DAP 100 72 72 72 72 72 16 16 16 16 16 16 10. Sept.14 9 . März 15 27. März 15 9. April 15 22. Mai 15 02. Juni 15 50 0 YaraBela OPTIMAG Dünge-Termin Bilanz WYI, Schlemmin Ertrag (t/ha) 13,0 Rohprotein (%) 12,4 N-Bilanz (kg/ha) - 13 Fazit: In Zukunft darf weniger Stickstoff ausgebracht werden Erhöhung der N-Effizienz durch: Düngung von Nitraten Geteilte N-Düngung Nutzung von Tools- und Service Angeboten Ausgewogene Düngung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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