Worauf beim Kauf von Spielzeug geachtet wird (ungestützte

Repräsentative Befragung zum Thema Spielzeug und Fair Trade:
Schweizer Bevölkerung würde Fair Trade Label für Spielwaren begrüssen
Zürich, Januar 2016. Schweizerinnen und Schweizer achten beim Kauf von Spielwaren primär auf
die Qualität der Produkte, doch auch die Arbeitsbedingungen bei der Produktion der Spielzeuge
tangieren den Kaufentscheid. Vier Fünftel der Schweizer Bevölkerung würden Mehrkosten für
ein Fair Trade Label akzeptieren. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von gfs-zürich
hervor, die Solidar Suisse in Auftrag gab.
1014 Schweizerinnen und Schweizer wurden zum Thema Spielwaren befragt. Dabei wurde die Einstellung
der Schweizer Bevölkerung zum Herstellungsprozess und zu einem Fair Trade Label erforscht. Ein solches
Label würde fair produzierte Spielzeuge speziell kennzeichnen, menschenwürdige Arbeitsbedingungen
garantieren und damit den Kaufentscheid erleichtern.
Qualität der Spielwaren, Lerneffekt und Wunsch des Kindes wichtigste Kaufkriterien
Fragt man die Kaufkriterien ohne Vorgabe von Antwortkategorien ab, so fallen die meisten Antworten
auf die Qualität der Spielzeuge (51%). Die Schweizer Bevölkerung erachtet es zusätzlich als wichtig, dass
das Spielzeug einen Lerneffekt (33%) beim Kind erzielt. Ferner ist der Kaufentscheid vom Wunsch des
Kindes (32%), dem Preis (25%), der Sicherheit (21%) und der Neuartigkeit (10%) abhängig. Knapp jede
zehnte Antwort der Befragten thematisiert faire Arbeitsbedingungen (8%), unter denen die Spielzeuge
hergestellt werden.
Frage: Auf was achten Sie beim Spielzeugkauf ganz generell? Sie können bis
zu drei Kriterien nennen.
Worauf
Worauf beim
beim Kauf
Kauf von
von Spielzeug
Spielzeug geachtet
geachtet wird
wird
(ungestützte
(ungestützte Kriterien)
Kriterien)
Qualität
Qualität
51
51
Lerneffekt
Lerneffekt
33
33
Wunsch
Wunschdes
desKindes
Kindes
32
32
Preis
Preis
25
25
Sicherheit
Sicherheit
Neuartigkeit
Neuartigkeit
faire
faireArbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungenbei
beider
derHerstellung
Herstellung
21
21
10
10
88
andere
andereAngaben
Angaben
weiss
weissnicht/
nicht/keine
keineAntwort
Antwort
0%
0%
24
24
99
20%
20%
40%
40%
60%
60%
80%
80%
100%
100%
99
Quelle: gfs-zürich, n=1014, Angaben in Prozent, Mehrfachantworten möglich
Knapp drei Viertel erachten faire Arbeitsbedingungen als wichtiges Kaufkriterium
Gibt man Antwortkategorien vor, dann geht die Qualität der Spielwaren wiederum als das entscheidende
Kriterium hervor. 89 Prozent der befragten Personen beurteilen die Qualität als eher bis sehr wichtig. 81
Prozent bezeichnen den Wunsch des Kindes als wichtiges Merkmal, bei den fairen Arbeitsbedingungen
sind es 71 Prozent und beim Preis 49 Prozent. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Preis bei der
Schweizer Bevölkerung, solange man keine Antwortkategorien vorgibt, zwar präsenter ist, die
Bevölkerung die fairen Arbeitsbedingungen in der Spielwarenindustrie mit vorgegebenen
Antwortkategorien aber als wichtiger bezeichnet. Diese Diskrepanz könnte auf die soziale Erwünschtheit
zurückgeführt werden.
Frage: Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Kriterien bei der
Kaufentscheidung von Spielzeug auf einer Skala von 1 = überhaupt nicht
wichtig bis 5 = sehr wichtig?
Kriterien
Kriterien beim
beim Kauf
Kauf von
von Spielzeug
Spielzeug
(gestützte
(gestützte Kriterien)
Kriterien)
Qualität
Qualität 11
11 55
31
31
Wunsch
Wunschdes
desKindes
Kindes 2222 11
11
faire
faireArbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungen 4 5
4 5
bei
beider
derHerstellung
Herstellung
Preis
Preis
55
26
26
32
32
99
20%
20%
33
28
28
40%
40%
44
44
39
39
33
33
22
44
55
55
15
15
0%
0%
überhaupt
überhauptnicht
nichtwichtig
wichtig
58
58
60%
60%
sehr
sehrwichtig
wichtig
55
21
21
80%
80%
44
100%
100%
weiss
weissnicht/
nicht/keine
keineAntwort
Antwort
10
10
Quelle: gfs-zürich, n=1014, Angaben in Prozent
Vier von fünf Personen nehmen Mehrkosten für ein Fair Trade Label in Kauf
Die Schweizer Bevölkerung scheint gewillt, mit einem Fair Trade Label gegen schlechte
Arbeitsbedingungen vorzugehen. So wären 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer dazu bereit,
Mehrkosten für ein Fair Trade Label zu bezahlen. Für die Mehrheit der Befragten wären Mehrkosten in der
Höhe von 10 bis 25 Prozent für ein Spielzeug tragbar, 14 Prozent der Befragten würden gar 50 Prozent
mehr akzeptieren. Die Bereitschaft ist erwartungsgemäss eine Frage der eigenen finanziellen
Möglichkeiten und somit vom Einkommen abhängig. Während knapp zwei Drittel der Befragten mit
einem Einkommen unter 4‘000 Franken zu Mehrkosten bereit sind, sind es bei den Personen mit einem
Einkommen von über 9‘000 Franken deren 90 Prozent. Nur jede zehnte Personen (12%) ist nicht bereit
Mehrkosten zu berappen.
Frage: Angenommen ein Spielzeug ist mit einem Fair Trade Label versehen.
Wie viel mehr würden Sie für dieses Spielzeug bspw. ein Teddybär ausgeben,
wenn er ohne Label 30 Franken kostet?
Bereitschaft
Bereitschaft zur
zur Zahlung
Zahlung von
von Mehrkosten
Mehrkosten für
für ein
ein
Fair
Trade
Label
(nach
Einkommen)
Fair Trade Label (nach Einkommen)
Total
Total
99
unter
unter4000
4000CHF
CHF
16
16
4000
4000bis
bis6000
6000CHF
CHF
6000
6000bis
bis9000
9000CHF
CHF
über
über9000
9000CHF
CHF
27
27
21
21
12
12
77
55
0%
0%
31.50
31.50statt
statt30
30CHF
CHF(+5%)
(+5%)
45
45statt
statt30
30CHF
CHF(+50%)
(+50%)
30
30
15
15
23
23
14
14
12
12
30
30
31
31
39
39
20%
20%
40%
40%
23
23
16
16
15
15
17
17
60%
60%
33
33statt
statt30
30CHF
CHF(+10%)
(+10%)
nicht
nichtbereit
bereitmehr
mehrzu
zubezahlen
bezahlen
88
12
12
11
11
34
34
29
29
12
12
80%
80%
88
99
44
66 44
100%
100%
37.50
37.50statt
statt30
30CHF
CHF(+25%)
(+25%)
weiss
weissnicht/
nicht/keine
keineAntwort
Antwort
16
16
Quelle: gfs-zürich, n=1014, Angaben in Prozent
Studiendesign
Das Forschungsinstitut gfs-zürich realisierte im Auftrag von Solidar Suisse vom 9. November bis zum 23.
November 2015 insgesamt 1014 telefonische Interviews. Die Befragung ist repräsentativ für die
erwachsene Bevölkerung in der Deutsch- und Westschweiz. Der Vertrauensbereich der Gesamtstichprobe
liegt bei +/- 3.1% bei einem Prozentwert von 50%.
Kontakt
Dr. Andrea Umbricht, Projektleiterin, [email protected], 044 360 40 27
gfs-zürich
Das Forschungsinstitut gfs-zürich kann auf über 50 Jahre Erfahrung im Bereich der Markt- und
Sozialforschung zurückgreifen. Dank seiner langjährigen Erfahrung und seiner Vernetzung mit Kreisen der
Wissenschaft und Wirtschaft geniesst gfs-zürich in der Schweiz einen ausgezeichneten Ruf als qualitativ
hochstehendes Marktforschungsinstitut. Nebst Projekten zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen bilden
massgeschneiderte kundenbezogene Befragungen quantitativer und qualitativer Art einen Schwerpunkt
der Arbeit. Kunden- und Mitarbeiterbefragungen, Image- und Positionsanalysen, Motiv- und
Werbewirkungsforschung gelten als ausgewiesene methodische Stärken. Inhaltlich positioniert sich gfszürich u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen, Bildung, Gesundheit, Alter sowie dem Non Profit Markt.
Weitere Informationen unter http://www.gfs-zh.ch