LONDON 2015 CHRIS LISA ANHALT 12.01.2015 – 12.06.2015 Mein Name ist Chris Lisa Anhalt, ich bin 20 Jahre alt und wohne in Berlin. Seit Oktober 2013 mache ich eine Ausbildung zu Kauffrau für Bürokommunikation mit Zusatzqualifikation Englisch bei der Deutschen Telekom. Vom 12. Januar bis zum 12. Juni war ich im Auslandspraktikum in Harrow/ London bei dem Tour Operator Hotels & More Ltd. Dieses B2B Unternehmen hat sich auf Individualund Gruppenreisen in Großbritannien für den deutschen und französischen Markt spezialisiert. Der Englischunterricht in der Schule diente als Vorbereitungsphase. Wir unterhielten uns viel darüber welche Erwartungen wir an unseren Auslandseinsatz hatten, sprachen mit den Schülern die letztes Jahr im Ausland waren und arbeiteten an unseren Bewerbungen und CV’s. Die Zeit verging wie im Flug und ehe ich mich versah, stand ich schon am Flughafen. Nach einem tränenreichen Abschied ging also meine Reise los in Europas größte Metropole. Die ersten Tage in der WG waren doch erst einmal sehr schwierig. Da ich vorher nur zwei Erfahrungen im Ausland gesammelt habe, war diese Situation komplett allein zu sein erst einmal neu für mich. Aber auch diese h Unsicherheiten verflogen schnell, und schon begann mein f erster Tag. Ich habe die ersten 3 Wochen in einer WG s j gewohnt, deren Zimmer ich von Deutschland aus gebucht k hatte. Von Februar an, habe ich in eine 8-er WG gewohnt h (was wahrscheinlich nicht jedermanns Sache ist). Man sollte f sich also hier bewusst sein, wie stark die Unterschiede zwischen der deutschen und der britischen (speziell der Londoner) Wohnsituation ist. Für mein Zimmer in London habe ich (umgerechnet) mehr bezahlt, als für meine Wohnung in Berlin. Man sollte also bereit sein können, während seiner Zeit dort auf den meisten Komfort zu verzichten. Auf der anderen Seite wiederum, hatte ich während der 5 Monate immer den Luxus zur Arbeit laufen zu können, was zum einen Vorteile, aber auch Nachteile birgt. So war der kurze Arbeitsweg natürlich ein Plus, genauso wie die günstige Miete (da Harrow sehr am Rand von London liegt), allerdings bin ich nach der Arbeit eigentlich nie weiter in die Innenstadt gefahren, da der Weg einfach zu weit war. Leider muss ich hier den Schluss für mich ziehen und erkennen, dass ich somit doch sehr wenig von Londons City Life mitbekommen habe. Am ersten Tag war ich natürlich sehr aufgeregt, schon allein wegen der Tatsache, in dem Bereich eines Tourismusunternehmens (einen für mich sehr unbekannten Bereich ) zu arbeiten. Doch es stellte sich heraus, dass auch mein Betrieb noch nie ein „nicht-Tourismus“ Praktikanten hatte. Durch die aufgeschlossene Art beider Seiten sollte dies aber kein weiteres Problem darstellen, da sich meine Tätigkeiten ausschließlich im HR und Database Bereich abspielen sollten. Meine Ansprechpartner im Auslandspraktikum 2015 Harrow/London Chris Lisa Anhalt Betrieb waren hauptsächlich die Personalchefin Ms. Kerler und die (momentan einzige) Mitarbeiterin im Database, Patricia. Ich hatte bei der Arbeit immer viel zu tun und so verging jeder Tag h sehr schnell. Angefangen bei den typischen Personalmanagement- f Aufgaben wie das wöchentliche Bestellen der Lebensmittel und s Büromaterialien bis hin zu kleineren und größeren Projekten (wie das j k Bestellen eines Geschenks für das Jubiläum eines Mitarbeiters oder h das Recherchieren im Internet nach einer geeigneten Lösung um f Namensschilder auf dem PC-Monitor zu befestigen). Jedoch waren es die Aufgaben aus dem Database Bereich, welche ich hauptsächlich jeden Tag zu bearbeiten hatte. Wir arbeiteten täglichen in dem internen Buchungssystem Tourplan, wo wir dafür verantwortlich waren, das Programm mit Informationen zu „füttern“ damit die anderen Departments wie zum Beispiel das Operations Team, ihre Buchungen erstellen konnten. Hier war mein spezielles Gebiet die „Entrances“ (= Eintritte wie Museen, Schlösser, Gärten, etc.), welche ich bei den Veranstaltern erfragen musste, um die wichtigsten Informationen für unser System zu erfassen (wie z.B. die gültigen Eintrittspreise für 2015, die Öffnungszeiten, ob Führungen möglich sind, etc.). Hierfür nutzten wir eine von dem Database erstelltes Dokument (Entrance Factsheet) um genau die Informationen zu erfragen, welche wir für unsere Buchungen benötigen. Beim Kontaktieren fiel mir besonders schwer, mich an den britischen Geschäftston bzw. die E-Mail Sprache zu gewöhnen. Alles ist sehr höflich und nicht selten beginnen die Mails mit „I hope this E-Mail finds you well.“ Nachdem ich die Informationen zurück erhalten hatte (oft mit wiederholtem Kontaktieren verbunden), musste ich sie in unser System eintragen und anschließend einen Report erstellen, um das Eingetragene noch einmal zu überprüfen. Mit wachsender Erfahrung durfte ich immer mehr Aufgaben übernehmen. Da Patricia alleine im Departement war, da die Managerin im Mutterschaftsurlaub war, war ich wirklich unverzichtbar für sie. Zum Schluss durfte ich auch schwierige Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel das Eintragen der Verträge mit den Hotels in unser System. Hier muss wirklich genau darauf geachtet werden keine Merkmale des vereinbarten Vertrages vergessen wurde. Auch war das eintragen der speziell verhandelten Preise war manchmal sehr schwierig, da neben der Haupt- und Nebensaison auch oft noch in Wochentagen unterschieden wurde. So konnte das Updaten eines einzelnen Hotels auch schnell mal bis zu einer Stunde dauern. Doch ich muss wirklich sagen, dass mir die Arbeit dort sehr viel Spaß gemacht hat. Die Stimmung in unserem Department war wirklich super, und auch mit dem „angrenzenden“ Accounts-Team haben wir uns super verstanden. Auch war das Arbeitspensum wesentlich leichter zu schaffen, wenn man wirklich das Gefühl hat, dass man sehr wichtig für seine Kollegin ist und die geleistete Arbeit auch wirklich geschätzt wird. h f s j k h f 2 Auslandspraktikum 2015 Harrow/London Chris Lisa Anhalt Doch genug von der Arbeit, es gibt natürlich noch weitaus spannendere Sachen zu berichten. Natürlich muss ich als Erstes erwähnen, wie wunderschön und sehenswert London ist. Es gibt einfach so viele Sachen zu sehen und zu entdecken, dass ich ein halbes h Jahr bei Weitem nicht ausgereicht hat. London ist einfach f so vielfältig mit seinen klassisch schönen Gebäuden, den s wunderschönen kleinen Märkten und einfach einem j Großstadtfeeling das nur eine Millionenmetropole so k erschaffen kann. Die Menschen sind einfach unglaublich h f freundlich und das wurde mir schon auf dem Weg vom Flughafen zu meiner Wohnung bewiesen. Auch muss man einfach anerkennen das London (zu Recht) eine der Hauptstädte für Mode sind. Schon alleine die Kleiderordnung in den Büros (keine Jeans, knielange Röcke, Männer mit Stoffhose und Hemd), legt nahe, wie viele der Briten auf ihr Äußeres achten. So ist es wahrscheinlich nicht weiter verwunderlich worin der Großteil meines Einkommens geflossen ist ;-) Auch hat London ein unglaubliches Kulturangebot und Programm. So habe ich mit den Musicals Les Misérables und Lion King, sowie mit einem Besuch der Royal Albert Hall und Breakfast at Tiffanys mit Live Orchester, mehr gesehen als ich mir hätte erträumen können. Aber natürlich habe ich nicht h nur London, sondern auch f viele andere Städte gesehen. s Nachdem ich langsam j mitbekommen habe, was k h Hotels & More eigentlich f seinen Kunden verkauft, war es auch nicht mehr weit bis ich den Wunsch hatte, einen Teil dieses Angebots einmal selbst kennen zu lernen. Zum Glück war ich da nicht allein und so schlossen wir zu dritt die Entscheidung einen Südengland Trip zu machen. Nach einigen Schwierigkeiten bei der Planung, wählten wir uns das Pfingstwochenende um unsere Pläne zu verwirklichen. Ich bin immer noch begeistert von Südenglands traumhafter Landschaft, von deren Vorzügen ich bis dahin noch nichts gehört hatte. Die ganzen kleinen Fischerstädte wie St. Ives oder Dartsmouth haben mich besonders begeistert. Aber auch der Dartmoor National Park mit den wilden Dartmoor-Ponys war für mich ein Highlight der Fahrt. Wenn es aber jedoch darum geht, einen Höhepunkt meines gesamten halben Jahres zu finden, dann war es wohl definitiv Bath. Da ich ein großer Jane Austen Fan bin, ist es wohl nicht weiter verwunderlich das die kleine Stadt im Westen Englands von Anfang an 3 h f s j k h f Auslandspraktikum 2015 Harrow/London Chris Lisa Anhalt h auf meiner To-Do Liste h f stand. Und ich muss sagen f s die Reise hat sich gelohnt. s j Wir haben von der j k k Kathedrale bis hin zum h h f Jane Austen Museum alles f gesehen, was die Stadt für einen Tagesausflug zu bieten hat. Bei dem Museum muss ich allerdings noch anmerken das hier wirklich das anprobieren der Zeitgemäßen Kleider ein besonderes Highlight für mich war. Für mich auch ein Must-see war der Prior Landscape Park dicht neben Bath. Ein wunderschön angelegter Park, der auf den ersten Blick viel mehr wie ein wilder Garten wirkt, als ein sorgfältig gepflegter Garten. Diese Art von Parks haben mich besonders begeistert und sind wahrscheinlich so auch nur in England zu finden. Abschließend möchte ich wirklich jedem ans Herz legen, diese Erfahrung einmal zu machen. Auch ich hatte am Anfang viele Bedenken, aber es hat mir wirklich in so vielen Bereichen weiter geholfen, dass ich es immer wieder mache würde. Auch bin ich sehr froh mich für London entschieden zu haben, da mir die Stadt wirklich unglaublich gefallen hat und ich eines Tages definitiv wieder kommen werde. 4
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