Klasse, dass du da bist!

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Klasse, dass du da bist!
Vom Einschulungslied zur täglichen Begrüßung
kristina gErdEs / Birgit JEschonnEck
Jedes Jahr überlegt man wieder aufs Neue, was man mit Kindern
auf der Einschulungsfeier vorführen kann, welche Begrüßungsrituale für die neuen Erstklässler eingeführt werden sollen und wie man
selbst bloß alle Namen lernen und behalten soll. Die nachfolgenden
Vorschläge sind als voneinander unabhängige Bausteine zu verstehen, die beliebig in den Anfangsunterricht integriert werden können
und vielleicht ja auch zu eigenen Ideen anregen.
zu organisieren. Etwas aus dem Ranzen
zu holen, sich mit den farbigen Mappen auszukennen, zu wissen wo der
Kleber und die Schere sind o. ä., überfordert zunächst so manchen Erstklässler. „Der musikalische Schulranzen“ ist
ein Rhythmical, das die Kinder spielerisch mit ihren Arbeitsutensilien in ihrem Ranzen vertraut macht, gleichzeitig das Sprach- und Rhythmusgefühl
„Klasse, dass du da bist!“ –
ein Einschulungslied
spielt. Hierbei sollten die Kinder nicht
fördert sowie zur Entwicklung eigener
gleich mitsingen, sondern sich die Me-
Textbausteine anregt.
lodie mindestens einmal anhören und
„Klasse, dass du da bist!“ ist ein neues
nur die Bewegungen dazu ausführen.
Das Rhythmical ist so aufgebaut, dass
die beiden ersten Zeilen als Refrain ge-
Lied, das die Erstklässler persönlich an-
Während bei der Einschulungsfei-
sprochen werden und die Strophen je-
spricht, mit relativ wenig Aufwand ver-
er die älteren Kinder im Refrain singen
weils aus vier Namenwörtern bestehen,
bunden und von der Melodieführung so
„Einfach klasse, dass du da bist …!“,
die individuell zusammengesetzt wer-
einfach gehalten ist, dass es nicht nur
wird bei der Liederarbeitung mit Erst-
den können und Raum für eigene Ide-
auf der Einschulungsfeier von älteren
klässlern die darunter stehende Textva-
en lassen.
Kindern aufgeführt, sondern auch von
riante gewählt:
Das Rhythmical kann mit den Kin-
den neuen Erstklässlern in den ersten
Schultagen ebenfalls gelernt werden
kann.
Für die Liederarbeitung mit Erstklässlern bietet sich das call-and-response-Prinzip an: Als erstes spricht
die Lehrerin /der Lehrer den Text der
ersten Strophe bzw. des Refrains abschnittsweise im Liedrhythmus vor, die
Kinder sprechen nach. Dabei sollte der
Text sofort mit unterstützenden Bewe-
dern folgendermaßen erarbeitet wer„Einfach klasse,
dass ich da bin und
nun auch zur Schule geh’,“
Daumen nach vorne strecken, auf
der Stelle gehen
„dass ich ein Schulkind bin wie ihr und
hier mit euch heute steh’!“
erst auf sich, dann
auf die anderen
zeigen, Arme zu
den Seiten nach
unten führen, Fingerspitzen nach unten strecken
misch vor, die Kinder sprechen jeweils
bzw. die Body-Percussion werden erst
bei Textsicherheit der Kinder hinzugenommen.
Selbstverständlich können die Bewegungen auch vereinfacht (z. B. nur auf
Oberschenkel patschen o. ä.) oder variiert werden, denn erfahrungsgemäß
stehend) untermalt werden. Toll ist es,
wegungsideen der Kinder mit einzu-
beiden ersten Zeilen mehrmals rhythnach. Textunterstützende Bewegungen
gungen (Beispiel für Refrain s. nebenvor allem in den Strophen eigene Be-
den: Die Lehrerin /der Lehrer spricht die
bereitet die Kombination aus rhyth-
Der musikalische Schulranzen –
ein Rhythmical
bauen. Werden Text und Bewegung von
mischem Sprechen und gleichzeitiger Bewegung vielen Kinder zunächst
Schwierigkeiten. Also haben Sie in je-
den Kindern beherrscht, kann die Melo-
Wer kennt es nicht – in den ersten bei-
die hinzugenommen werden. Entweder
den Schulwochen benötigen die Kin-
Anschließend nennt die Lehrerin /
wird sie von der Lehrerin /dem Lehrer
der unheimlich viel Zeit, um sich und
der Lehrer vier Gegenstände, welche
vorgesungen oder von der CD abge-
ihr Arbeitsmaterial zu strukturieren und
die Kinder aus ihrem Ranzen in der
dem Fall Geduld!
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Zum Thema
unterrichtsanregung
Klassenstufen:
1/2 (Einschulungslied auch für 3/4)
Musikalisches Handlungsfeld:
Singen, Musik und Bewegung,
Rhythmus
Zeitbedarf:
variabel
Hörbeispiele:
4 Klasse, dass du da bist
5 Klasse, dass du da bist
(Playback)
6 Hallo und guten Morgen
7 Guten Tag, ihr lieben Leute
8 Guten Tag, ihr lieben Leute/
Auf Wiedersehn, ihr lieben
Leute (Playback)
9 Hüpf-Lauf-Geh-Schleich-Musik
richtigen Reihenfolge auf den Tisch le-
in vier Gruppen aufzuteilen und jeder
sprochen. Beherrscht eine Klasse den
gen sollen (Beispiele s. u.). Die Lehrkraft
Gruppe nur ein Geräusch bzw. einen
Refrain und die Strophe, kann das
spricht jedes Namenwort wieder rhyth-
Gegenstand zuzuordnen. Sollten alle
Rhythmical auch als Kanon gespro-
misch vor, die Kinder sprechen nach
Kinder alle Geräusche mitmachen, wür-
chen sowie durch andere Strophen er-
und halten den entsprechenden Gegen-
den sie mit dem Sprechtempo nicht mit-
gänzt werden. Besonders motivierend
stand hoch. Anschließend können wäh-
kommen.
ist es hierbei für die Kinder, wenn sie
rend des rhythmischen Sprechens auch
Kann die Klasse schließlich die ge-
selbst die im Ranzen entdeckten Dinge
die passenden Geräusche erzeugt wer-
samte Strophe rhythmisch richtig spre-
zu einer Strophe zusammenstellen und
den. Dazu bietet es sich an, die Klasse
chen, wird vorweg der Refrain mitge-
sich passende Geräusche dazu ausden-
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ken dürfen. Um die Erstklässler jedoch
Hallo und guten Morgen!
nicht zu überfordern, sollte beides erst
Klasse stellt und zu singen beginnt. Im
Lied ist dann ja schon die Aufforderung
zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Ein Begrüßungslied, dass alle wach
zum Mitmachen: „Ich mach euch das
Langfristig angestrebtes Ziel des „Musi-
macht – im ganzen ersten und vielleicht
mal vor und wer will macht nach!“
kalischen Schulranzens“ ist es, dass die
auch noch im zweiten Schuljahr.
Und damit das dann gleich gut geht,
Kinder das rhythmische Sprechen üben
Das morgendliche Begrüßungslied
und festigen, aber gleichzeitig auch die
ist ja eines der ganz wichtigen Ritua-
verschiedenen Dinge in ihrer Schulta-
le im Anfangsunterricht. Es signalisiert:
Musikalisch gibt das Lied auch eini-
sche immer schneller finden.
Jetzt geht’s los und die letzte Müdigkeit
ges her. Die erstgenannten Unterrichts-
wird fortgesungen.
vorschläge kann man gleich zu Beginn
Weitere mögliche Rhythmusbausteine
für die Strophen:
Anspitzer, Brotdose,
Deutschmappe, Postmappe,
Trinkflasche
Federmappe, grüne / rote /
blaue Mappe, Ratzefummel,
Taschentücher, Wachsmalstifte
Bleistift, Bücher, Fibel,
Frühstück, Hefte, Kleber,
Schere, Spiegel, Stifte, Würfel
ter ihren Stuhl stellen.
„Hallo und guten Morgen“ ist ein
des ersten Schuljahres mit den Kindern
Lied so ganz aus der Lebenswelt der
erarbeiten, die folgenden eignen sich
Kinder; die morgendlichen Verrichtun-
zur Vertiefung, wenn das Lied schon ei-
gen vor dem Betreten der Klasse werden
nige Zeit bekannt ist und neue Impulse
hier noch einmal besungen und rhyth-
nötig sind, um es interessant zu halten.
misch gesprochen: das Schuhe abputzen, das Ausziehen der Jacke, die Be-
Übungen zu Rhythmus und Metrum
grüßung und – besonders beliebt – das
Die rhythmisch gesprochenen Zwi-
Riechen an den ollen Stinkeschuhen.
schenteile des Liedes können zuneh-
„Hallo und guten Morgen“ ist ein
„Lawinenlied“ und deshalb auch be-
Folienstift, Lineal, Matheheft
sollten die Kinder sich schon vorher hin-
mend selbstständig von den Kinder realisiert werden.
sonders gut geeignet für jüngere Schü-
Wenn das Lied noch nicht bekannt
ler. Es wiederholt Strophe für Strophe
ist, spricht die Lehrerin /der Lehrer die
den gleichen Text, aber es kommt im-
Zwischentexte und die Kinder werden
mer etwas Neues hinzu.
zunächst nur die Bewegungen mitma-
Eine besondere Liedeinführung ist
chen. Aber immer mehr Kinder werden
hier gar nicht nötig. Es genügt, wenn
anfangen mitzusprechen und lernen
die Lehrerin /der Lehrer sich vor die
über die Wiederholungen so die Zwi-
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Text: kristina Gerdes
Musik: kristina Gerdes
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schentexte – zumal sie ja immer auch
durch die Bewegungen erinnert werden.
Wenn die Kinder textsicher werden,
braucht die Lehrerin /der Lehrer nur
noch den ersten Takt mitsprechen, den
zweiten Takt sprechen dann die Kinder
Mitschüler singend begrüßen
bereits allein. Sukzessiv wird nun die
Das Lied beginnt mit der kleinen Terz
verbale Unterstützung zurückgenom-
a-fis, einer sogenannten Rufterz. Es
men bis die Klasse die Zwischentexte
liegt daher nahe, den „Hallo“-Ruf mit
allein sprechen kann.
den Namen der Kinder zu verbinden –
Dann können sehr begehrte Solistenrollen vergeben werden. Zwei bis vier
„Hal-lo To-bi-as!“
die man dadurch natürlich so ganz nebenbei auch lernt:
Dieser holt sich das Instrument ab und
Kinder sprechen allein die Zwischen-
begrüßt dann von seinem Platz aus den
texte und alle anderen Mitschüler sin-
nächsten Schüler usw.
gen nur den Refrain. Die Lehrerin /der
Lehrer kann dabei durch das Mitma-
Namenrhythmen
chen der Gesten die Sprecher rhyth-
Ein Name wird ohne zu singen auf ei-
misch etwas stabilisieren.
nem Instrument gespielt entweder nur
Bei einer weiteren Variante werden
rhythmisch auf Klangstäben oder der
nur noch die Gesten gemacht, der Text
Handtrommel oder sogar schon melo-
ist nicht mehr zu hören; die Kinder spre-
disch auf Klangbausteinen (fis, a). Wel-
chen ihn nur noch „im Kopf“. Einige
cher Name versteckt sich hier? Wie viele Namen gibt es in unserer Klasse,
Kinder können dazu den Rhythmus der
Zwischentexte auf Instrumenten mit-
Das Singen der Namen kann später mit
bei denen dieser Rhythmus passt? Die
spielen, z. B. „Tür auf, Tür zu. Stampf
Instrumenten begleitet werden: Ein
meisten werden es bei den einfachen
den Matsch von deinem Schuh!“ (s. No-
Kind im Stuhlkreis begrüßt singend ei-
Rufterz-Namen sein: Lena, Hanna, Ay-
tenbeispiel oben)
nen Mitschüler:
se, Leon …
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Wenn die Kinder die Rhythmussprache
dürfen stehen bleiben. Danach geht es
ihren jeweiligen Klassenbeinamen (Lö-
nach Kodaly erlernen – die Silben ta
wieder von vorne los.
wenklasse, Indianerklasse oder auch
und ti können sofort in der ersten Schul-
Variante: Wer sich als letztes oder irr-
nur: 1b etc.) in das Lied integrieren
woche gelernt und angewendet wer-
tümlich hinsetzt, setzt eine Runde aus
kann. Hat die Klasse keinen Beinamen,
den –, können die Namen der Mitschü-
oder scheidet aus.
kann an dieser Stelle einfach „unsere
ler in Rhythmussilben übersetzt und mit
Notenkärtchen gelegt werden.
Klasse“ eingesetzt werden. Die LiedDas Spiel „Person finden“ funktioniert
erarbeitung erfolgt wie bei dem Ein-
genauso wie „Zuhören“, nur dass sich
schulungslied „Klasse, dass du da bist!“
alle Kinder bei Musikstopp nicht auf
ebenfalls nach dem call-and-response-
den Boden setzen, sondern so schnell
Prinzip (s. o.). Dabei wird der Text auch
wie möglich zu dem Kind laufen, dessen
hier sofort mit unterstützenden Bewe-
Name gerufen wurde. Werden mehrere
gungen untermalt (s. Tabelle).
Namen gerufen, finden sich nur diese
Mit dem Text „Auf Wiederseh’n, ihr
Namenrhythmical
Kinder zusammen, die anderen setzen
lieben Leute“ kann das Lied auch als
Auch mit dem Namenrhythmical kön-
sich wieder auf den Boden.
Abschiedslied ritualisiert werden. Die
nen sich die Kinder – und auch die Leh-
Bewegungen sollten dann auf die Ab-
rer – die vielen neuen Namen der Mit-
schiedssituation hin angepasst werden.
schüler einprägen (s. S. 16 unten).
„Guten Tag, ihr lieben Leute!“ –
ein Begrüßungslied
1
Die Kinder sitzen bei dem Namen-
2
rhythmical im Stuhlkreis damit sich al-
Dieses Lied kann das ganze 1. Schul-
le anschauen können. Die Lehrerin /der
jahr über als Begrüßungsritual gesun-
Lehrer gibt das Tempo der einfachen
gen werden. Es stimmt die Kinder auf
Bodypercussion vor (Queen-Rhythmus;
den Schultag ein, fördert das Gemein-
nicht zu schnelles Tempo wählen!). Be-
schaftsgefühl und bietet eine Möglich-
herrschen die Kinder die Bewegung,
keit zur Identifizierung, da die Klasse
Idee entnommen aus www.kikisweb.
de/12.12.2011
Da die Kinder zu Beginn manchmal etwas länger brauchen, um ihre Nachbarn anzufassen bzw. bei einem Gruppentisch den Kreis zu schließen,
empfiehlt es sich, die Bewegung zum
Wort „lernen“ zunächst wegzulassen
und sich gleich am Anfang der Zeile
anzufassen.
wird der Vers von der Lehrkraft vorund dann von dem Kind, das von der
Lehrerin /dem Lehrer angeschaut wird,
nachgesprochen. Auch hier gilt wieder:
„Guten Tag, ihr lieben Leute,“
den anderen Kindern zuwinken
„es ist schön euch hier zu seh’n!“
bei „schön“ Hand aufs Herz legen,
anschließend Hand flach über die Augen halten
(Ausschau halten)
„Zusammen wollen wir heut’ lernen,
lachen und uns gut versteh’n!“
bei „lernen“ mit dem Zeigefinger von der Stirn
wegzeigen, als hätte man eine Idee2; anschließend die Hände der Nachbarkinder anfassen,
um Zusammengehörigkeit zu demonstrieren
„Und so wollen wir jetzt starten,“
Hände der Nachbarn loslassen und
in die Luft springen
„ja wir freu’n uns auf den Tag“
beide Arme über den Kopf zu den Seiten
nach außen führen
„und so legen wir nun los,“
Handflächen aneinander reiben,
ggf. bei „los“ klatschen
„denn wir _________
( Beinamen der Klasse einsetzen) sind
echt stark!“
oder
„denn unsre Klasse ist echt stark!“
Hände zu Fäusten ballen, nach oben strecken
und Armmuskeln zeigen
Übung macht den Meister! Also ruhig
oft wiederholen und die Bodypercussion
ggf. vereinfachen (auf jeder Viertelzählzeit nur auf Oberschenkel patschen
o. ä.) oder zunächst ganz weglassen.
Zuhören – Person finden1
Bei dem Spiel „Zuhören“ bewegen sich
die Kinder entweder frei oder nach vorgegebener Bewegung (hüpfen, schnell /
langsam gehen, schleichen etc.) zu Musik im Raum. Der Spielleiter stoppt die
Musik und ruft zunächst einen, später
auch ruhig mehrere Namen (Tipp: Namensliste dabei haben). Alle Kinder, deren Namen nicht genannt wurden, setzen sich auf den Boden, die anderen
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Text: kristina Gerdes
Musik: kristina Gerdes
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