8A6LniQo 28 ■ Regensburger Notizen Immerwährender Katholikentag Ob im öffentlichen Linienbus, auf den Plätzen der Stadt oder bei Diskussionsveranstaltungen auf dem Podium: Bischof Rudolf Voderholzer war beim Katholikentag in Regensburg dauerpräsent. Und auch seine Mitarbeiter vom Ordinariat legten einen wahren Termin-Marathon hin. Die Erschöpfung der Ausrichter beim Bistum war nach dem fünftägigen Glaubensfest groß. Entsprechend durchwachsen fiel die Reaktion auf eine nicht ganz ernst gemeinte Idee von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs aus. Der OB habe vorgeschlagen, Regensburg in geschichtlicher Anlehnung zum Immerwährenden Reichstag zum Immerwährenden Katholikentag zu machen, erzählte der Bischof zum Abschluss der Großveranstaltung schmunzelnd. „Als ich das weitergab, wurden einige Leute bleich.“ (gib) Viel Begeisterung für Ludwig Vom Katholikentag profitiert haben auch die Macher der Bayerischen Landesausstellung „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“, die noch bis Anfang November in Regensburg zu sehen ist. „Die Landesausstellung läuft noch keine 20 Tage und steuert bereits auf den 20000. Besucher zu“, freut sich Christine Ketzer, Sprecherin des Hauses der Bayerischen Geschichte. Ausschlaggebend für den außergewöhnlich guten Start sei der Katholikentag gewesen, der 10000 Extra-Besucher anspülte – im wahrsten Sinne des Wortes. Bei dem anfangs regnerischen Wetter hielten sich die Katholikentags-Besucher verständlicherweise lieber in den Ausstellungsräumen in Minoritenkirche, Domkreuzgang und St. Ulrich auf als im Freien. (gib) Regensburg hat ein WM-Lied Und auch Regensburg steuert ein Fußball-Lied zur anstehenden Weltmeisterschaft bei: Eine Gruppe von Regensburger DJs will die WMStimmung mit dem Song „Wältmeista“ anheizen. Der Text kommt mit wenigen Überraschungen aus („Wir warten auf ein Tor, Deutschland vor“), dafür ist das Musikvideo bayerischkrachend-bunt. Der Clip wurde teils auf der Regensburger Maidult gedreht – und wird im Internet fleißig geklickt. Initiator ist der selbstständige DJ Christian Hanika, der nicht nur als Musiker bekannt ist. Er ist zweiter Bürgermeister von Bad Abbach und bayerischer Landesvorsitzender der Jungen Freien Wähler. „Ich möchte ein klares Zeichen setzen, dass nicht nur langweilige Anzugträger in der Politik tätig sind, sondern auch junge kreative Köpfe“, erklärt Hanika. (gib) D as Zweite Vatikanische Konzil interessiert und polarisiert Katholiken. Das war schnell klar im bis zum letzten Platz gefüllten Kolpingsaal in Regensburg. Inwieweit hat sich die Laienpastoral weiterentwickelt, 50 Jahre nach dem Konzil? Wo stehen die Laien heute in der katholischen Kirche? Bischof Rudolf Voderholzer eröffnete bei jenem Katholikentagstermin die Diskussion mit seiner Sicht eines Laienapostolats im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es war offenkundig, wie sehr ihm dieses Thema am Herzen liegt. Störend für den Bischof ist bei einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dieser Thematik auf Augenhöhe bereits der Begriff „Laie“. Schon zu seiner Einführung in das Bischofsamt hatte er den Gästen die Hausaufgabe mitgegeben, eine besser geeignete Bezeichnung zu finden. Denn als „Laie“ werden normalerweise Menschen bezeichnet, welche sich mit einer bestimmten Materie nicht oder nur ungenügend auskennen. REGENSBURG Donnerstag, 5. Juni 2014 Keksschachteln als Tarnung Regensburger Zöllner stellen fast 25000 Zigaretten sicher R e g e n s b u rg . In den vergangenen Tagen zogen Zollbeamte der Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Regensburg einen aus Südosteuropa kommenden Kleintransporter nahe Regensburg aus dem fließenden Verkehr. Auf Befragen gab der 31-jährige Fahrer an, nur Zigaretten im Rahmen der erlaubten Menge mit sich zu führen. Er befände sich auf dem Weg in die Niederlande, so die Aussage des Mannes. Da sich im Laderaum des Fahrzeugs eine Vielzahl von Kartons und Gepäckstücken befand, entschlossen sich die Zöllner zu einer genaueren Überprüfung. Während der Kontrolle zeigte der Fahrer den Beamten plötzlich zwei Kartons mit Keksschachteln und gab an, dass sich darin Zigaretten befinden würden. In den Schachteln fanden die Zöllner 7200 Zigaretten. Bei der anschließenden Kontrolle des Fahrzeugs entdeckten die Zöllner in der Seitenverkleidung sowie in bauartbedingten Hohlräumen am Unterboden noch weitere 17520 Zigaretten. Zusätzlich beschlagnahmten die Zöllner noch etwa 37 Liter unversteuerten Trinkbranntwein. Der Alkohol und die Zigaretten sollten in Amsterdam verkauft werden. Ge- Regensburg süß serviert Regensburg. Auf süße Gaumenfreuden können sich Pralinen-Liebhaber am kommenden Samstag, 7. Juni, ab 15 Uhr bei den Stadtführungen „Unesco-Welterbe Regensburg – süß serviert“ mit Stephanie Ruhfaß freuen. Dabei erfahren die Teilnehmer was „Barbara-Küsse“, „Kesse Gloria“ und „Regensburger Domspitzen“ miteinander verbindet, außerdem haben Interessierte die Möglichkeit, den Weg durch die historische Stadt mitzubestimmen und verwöhnen gleichzeitig den Gaumen mit Kreationen der Chocolatierskunst. Die Stadtführung findet letztmalig am 14. Juni statt. Anmeldung zu beiden Terminen bis Freitag telefonisch erforderlich unter 0941/5972231. Die Kantorei singt Klassisches Versteck für Schmuggelware: die Türseitenverkleidung (Foto: Bundesfinanzverwaltung) gen den Schmuggler leiteten die Zöllner ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung ein. Der verhinderte Steuerschaden beläuft sich bei den Zigaretten auf rund 3800 Euro, beim Branntwein auf rund 200 Euro. Die weitere Sachbearbeitung übernahm das Zollfahndungsamt München, Dienstort Weiden. Regensburg. Die Regensburger Kantorei geht auf Reisen an die Ostseeküste. Vorher präsentiert sie aber ihr Reiseprogramm noch in Regensburg. Das Chorkonzert zur „Stunde der Kirchenmusik” findet turnusgemäß am ersten Freitag im Juni statt: am 6. Juni um 19 Uhr in der Neupfarrkirche. Auf dem Programm des Chorkonzertes stehen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger, Joseph Rheinberger, Arvo Pärt und Vytautas Miskinis. Der Chor singt unter der Leitung von Roman Emilius. Der Eintritt ist wie immer frei. Das 1000. Baby ist da In Klinik Sankt Hedwig kam David zur Welt Regensburg. Nicht nur für seine Eltern Dina und Daniel Ispasoiu ist der kleine David etwas ganz Besonderes, sondern auch für die Klinik Sankt Hedwig: Der 3160 Gramm leichte Bub kam am vergangenen Samstag um 11.46 Uhr als diesjähriges 1000. Baby der Hedwigsklinik zur Welt. Funktionsoberärztin Dr. Edith Reuschel und Hebamme Eva Juraschko gratulierten den frischgebackenen Eltern herzlich und überbrachten neben Glückwünschen auch einen großen Blumenstrauß, ein Wiegenliederbuch und ein gehäkeltes Babymützchen. David ist das erste Kind der Familie Ispasoiu aus Regensburg. Bei der Namensgebung spielte der Anfangsbuchstabe übrigens eine wichtige Rolle. „Jetzt beginnen alle unsere Vornamen mit einem D“, erklären die stolzen Eltern. „Wir sind überglücklich und sehr zufrieden“, strahlte Papa Daniel und Mama Dina betonte, wie gut sie sich bei der Geburt von den Ärzten, Hebammen und Schwestern in der Klinik Sankt Hedwig betreut gefühlt hätte. Die Klinik Sankt Hedwig ist das Frau-Mutter-Kind-Zentrum mit den Lehrstühlen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg. Mit jährlich mehr als 2500 Geburten kann das Geburtshilfe-Team um Direktorin Professor Dr. Birgit SeelbachGöbel auf einen breiten Erfahrungsschatz rund um das Elternwerden und Elternsein zurückgreifen. Auch ist das Haus das einzige universitäre Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe Level I in Ostbayern. Es betreut neben normalen Geburten auch Risikoschwangerschaften sowie Früh- und Risikogeburten aus der gesamten Region. Level I-Zentren werden von ausgewiesenen Geburtsmedizinern und anerkannten Spezialisten für Neonatologie geleitet. Räumlich miteinander verbundene Entbindungsstationen, Operationssäle und Neugeborenen-Intensivstationen zeichnen die Perinatalzentren der höchsten Versorgungsstufe aus. Sie verfügen unter anderem über ständige Arztbereitschaft rund um die Uhr im Bereich Geburtshilfe und Kinderheilkunde. Mutter Dina Ispasoiu mit Baby David, Dr. Edith Reuschel, Vater Daniel Ispasoiu und Hebamme Eva Juraschko (v.l.). (Foto: Barmherzige Brüder) G A S T B E I T R A G von Maximilian Maier, Initiative Pontifex Das Zweite Vatikanische Konzil: Der Auftrag der Laien heute Also Nichtfachleute, Ungelernte. Zudem, machte Voderholzer deutlich, störe die sprachliche Verwandtschaft zum Begriff „laizistisch“, einem Wort, das für die besondere Trennung von Staat und Kirche steht. Ein Lösungsvorschlag des Bischofs war der Begriff des „Weltchristen“. Angelehnt an den gängigen Terminus „Weltpriester“, fehlt diesem Begriff das Abwertende und Unkundige im Vergleich zu dem Begriff des „Laien“. Die besondere Sendung, Aufgabe und Wertschätzung würde so deutlicher sichtbar. In den für das Laienapostolat maßgeblichen Konzilstexten Lumen Gentium und Apostolicam Actuositatem würde die Bedeu- tung der Weltchristen klar herausgestellt. Jeder solle mit seinen speziellen Fähigkeiten und Begabungen, für Christus und das ganze Volk Gottes in der Gesellschaft tätig sein, um diese gleichsam wie ein Sauerteig mit dem Heiligen Geist zu durchwirken. Dies gelte besonders für die Berufszweige, in denen ein unmittelbarer Kontakt zu Menschen besteht, wie Lehrer, Krankenpfleger, Politiker oder Journalisten. Ein solches, ernst gemeintes Laienapostolat erfülle das vom Konzil geforderte gemeinsame Priestertum des ganzen Volkes Gottes, das natürlich ein Priestertum der apostolischen Sendung nicht ausschließt. Falsch verstanden wäre das Ansinnen des Kon- zils, wenn „eine Laisierung des Klerus und eine Klerikalisierung der Laien“ stattfände, betonte der Bischof. Schade, dass Teile des Podiums in der anschließenden Diskussion diese Problematik nicht verstanden. Claudia Lücking-Michel, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, problematisierte, dass sich verschiedene kirchliche Gremien gegenüber den Laien nach wie vor nicht vollkommen öffnen würden. Ab einer bestimmten Entscheidungskompetenz, zum Beispiel, wenn es um die Leitung von Hochschulen geht oder in katholischen Baureferaten, seien Laien auf einmal nicht mehr gut genug. Bei Bischof Voderholzer rannte sie damit offene Türen ein. Er könne in dieser Hinsicht über positive Entwicklungen und Lösungen von verknöcherten kirchenpolitischen Strukturen in seinem Bistum berichten und diese anderen Diözesen nur anempfehlen. Ansonsten war viel Altbekanntes in der Diskussion. Laien wollen mehr mitentscheiden, wollen sich intellektuell mit dem Glauben auseinandersetzen. Das sollen und müssen sie auch. Doch vor allem muss das verloren gegangene, überzeugte Christsein in der Gesellschaft, das öffentliche Zeugnisgeben für den eigenen Glauben, wiedergewonnen werden. Nur so kann die Kirche überleben und das ist der wichtige, entscheidende Auftrag, den das Zweite Vatikanische Konzil uns Laien vor 50 Jahren gab. Lassen wir uns daran messen! ■ Zur Person Maximilian Maier ist 23 Jahre alt und lebt in München.
© Copyright 2025 ExpyDoc