ze it ung Informat i o n e n · hi n t e r g rü nde · g e s c h i c h t e n Neues aus Verbund und Region Zuwachs in der Alexianer-Familie Viele Teile sind ein starkes Münster. Am 21. Dezember 2015 wird es endlich amtlich: Die Misericordia GmbH, die in Münster das Clemenshospital und die Raphaelsklinik betreibt und zu der darüber hinaus das Augustahospital in Anholt sowie das St. Walburga-Krankenhaus in Meschede gehören, wirtschaftet ab dem 1. Januar 2016 gemeinsam mit der Alexianer GmbH. Die Alexianer GmbH hält dann 50,1 Prozent der Gesellschaftsanteile, die Maria-AlbertiStiftung 49,9 Prozent. Im Raum Münster bieten die somatischen Angebote der Misericordia-Krankenhäuser und die psychiatrischen Angebote sowie Altenpflege, Behinderteneinrichtungen, Pflegedienste der Alexianer gute Möglichkeiten der fachlichen Vernetzung. So könnten Patienten zukünftig nach einem Krankenhausaufenthalt unkompliziert und aus einer Hand weiter betreut werden. Durch den Zusammenschluss werden beide kirchlichen Klinikbetreiber wirtschaftlich schlagkräftiger und rüsten sich für die Zukunft. Ab Januar werden im Alexianer-Konzern bundesweit rund 16.000 Mitarbeiter beschäftigt sein. (ih) Nussknacker-Figuren wie auf diesem Bild werden in etwa 130 Arbeitsgängen Foto: Fotolia hergestellt und können aus bis zu 60 Einzelteilen bestehen Wachstum war ein prägendes Wort dieses Jahres. Mehr Mitarbeitende, mehr Leistungen, mehr Patienten, mehr Einrichtungen, mehr Angebote Ganzes Was ein Nussknacker mit den Alexianern gemeinsam hat Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter! Weihnachten und der Jahreswechsel sind auch Tage mit einem gewissen Rückblickfaktor. Was ist im vergangenen Jahr passiert? Was ist gut gelaufen, was weniger gut? Passten Erwartungen und Zeitschienen, sind die gewünschten Ergebnisse erreicht worden, was ist trotz aller Bemühungen doch auf dem Schreibtisch liegen geblieben? 4. Quartal 2015 und mehr Umsatz. Und die Alexianer wachsen nicht nur durch die neuen Häuser der Misericordia, die AlexianerFamilie wächst auch weiter zusammen, tauscht Erfahrungen und Ideen aus und lernt sich kennen. Dies auf einer Fülle von Fachveranstaltungen und Jahrestreffen, auf gemeinsam gestalteten Kongressen und Messen. Ohne Ihr Engagement und Ihre Energie wäre all dieser Erfolg nicht möglich gewesen. In diesem Bewusstsein gehen wir mit Ihnen optimistisch und zuversichtlich in das neue Jahr. Und so möchten wir unseren Dank an Sie richten, verbunden mit einem schönen Weihnachtsfest und einem guten Rutsch ins neue Jahr 2016! Gerald Oestreich Andreas Barthold Hauptgeschäftsführer Alexianer GmbH Die Somatik mit Zuwachs Tagung der Unternehmensentwicklung Somatik Die große Somatik-Tagung in Potsdam Foto: Gronemeyer POTSDAM. Mit fast 90 Teilnehmern erreichte das jährliche Treffen der Chefärzte, Pflegedirektoren und Geschäftsführer der somatischen Krankenhäuser der Alexianer einen neuen Teilnehmerrekord. Grund dafür war die erstmalige Teilnahme der Kollegen aus der zukünftigen Unternehmensregion MünsterMisericordia. Mit den vier neuen somatischen Standorten – Clemenshospital und Raphaelsklinik in Münster sowie dem St. Walburga-Krankenhaus in Meschede und dem Augustahospital in Anholt – wächst der Unternehmensbereich Somatik deutlich und gewinnt einige Fachgebiete wie die Neurochirurgie oder die Kinderheilkunde erstmals hinzu. Die Tagung stand damit unter dem Motto „Neues kennenlernen und Verbindendes finden“. Die lockere Tagungsatmosphäre und die engagierte respektvolle Diskussion zu den verschiedenen vorgestellten Projekten zeigte, dass hier zusammenkommt, was zusammenpasst. Ralf Gronemeyer Koordinator Unternehmensentwicklung Somatik Alexianer GmbH z e i t u n g | Aus dem Verbund 2 Wechsel in der Geschäftsführung Lorenz tritt Nachfolge von Pilz an, Pommerenke kommt für Hagmann EYDELSTEDT/POTSDAM. Aus fami- liären Gründen, die ihn nach Berlin führen, hat Thomas Pilz, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Kliniken Kreis Diepholz, zum 1. Dezember 2015 den Landkreis Diepholz und somit auch seine bisherige Wirkungsstätte verlassen. Seit der Gründung des Klinikverbundes vor mehr als zwölf Jahren leitete er dessen Geschicke. Seine Nachfolge hat Uwe Lorenz angetreten, der damit zu seinen Wurzeln zurückgekehrt ist. Der in Barnstorf Aufgewachsene war seit 2004 als alleinverantwortlicher Geschäftsführer der Spitäler Hochrhein in Waldshut-Tiengen tätig. Impressum Herausgeber Alexianer GmbH Gerald Oestreich (V.i.S.d.P.) Alexianerweg 9, 48163 Münster Telefon: (02501) 966-55111 E-Mail:[email protected] 3. Jahrgang, 4. Quartal 2015 Redaktion Alexianer GmbH Referat Unternehmenskommunikation Alexianerweg 9, 48163 Münster Telefon: (02501) 966-55156 E-Mail: [email protected] Redaktionsleitung: Inga Hagemann (ih), Sylvia Thomas-Mundt (stm) Mantelredaktion: Timo Koch (tk) Anita Peter (ap) Dr. Ralf Schupp (rs) Julia Völzke (jv) Lokalredaktionen: Aachen: Manuela Wetzel (mw) Berlin-Hedwig: Brigitte Jochum (bj), Sylvia Thomas-Mundt (stm) Berlin-Weißensee: Antje Richter (ar) Diepholz: Georg Beuke (gb), Silke Schmidt (sdt) Köln/Rhein-Sieg: Katrin Volk (kv) Krefeld: Frank Jezierski (fj) Münster: Carmen Echelmeyer (ce), Anja Große Wöstmann (agw) Potsdam: Ria Maatz (rm) Sachsen-Anhalt: Franziska Widdel (fw) Uwe Lorenz gesellschaft der Spitäler Hochrhein GmbH sowie der Medicum WaldshutTiengen, die zwei Medizinische Versorgungszentren betreibt. Der 49-jährige vierfache Vater und ausgebildete Krankenpfleger schloss 1998 sein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Krankenpflegemanagement an der FH Osnabrück als Diplom-Kaufmann ab. Foto: Schmidt Dort umfasste seine Verantwortlichkeit die Krankenhäuser Waldshut und Bad Säckingen – beides Kliniken der Grund- und Regelversorgung. Darüber hinaus war er Geschäftsführer der SpitalService GmbH, der Service- Neue Die vakante Stelle des Regionalgeschäftsführers der Region Potsdam wird ab Januar 2016 durch Oliver Pommerenke besetzt. Der 40-jährige gebürtige Lüneburger ist ausgebildeter OP-Fachkrankenpfleger und Diplom- Wege in der Pflege Zukunftswerkstatt Bildung und Pflege MÜNSTER. Am 12. und 13. Novem- ber 2015 fand in der Raphaelsklinik Münster zum zweiten Mal die Alexianer-Zukunftswerkstatt Bildung und Pflege statt. Gastredner Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates, berichtete über die aktuelle Entwicklung der Bildungspolitik in der Pflege. Der erste Tag stand ganz im Zeichen von Best-Practice-Projekten innerhalb des Alexianer-Konzerns. Eine initiale Podiumsdiskussion zum Thema „Personalmix in der Pflege“ gab die Möglichkeit zum intensiven Austausch im Plenum. Auf der Agenda des zweiten Tages stand die akademische Pflegebildung. In Workshops diskutierten die Teilnehmer unter anderem über die neuen Aufgaben von Bachelorabsolventen am Patientenbett. „Wir haben uns entschieden, konzernweit einen neuen Weg in der Professionalisierung der Pflege zu gehen“, erläuterte Hauptgeschäftsführer Andreas Barthold. „Zusammen mit der FOM – Hochschule für Oekonomie und Management als Kooperationspartner werden die Alexianer einen dualen Studiengang entwickeln.“ Gerrit Krause Personalmanagement und Organisationsentwicklung Alexianer GmbH Druck bud - Brandenburgische Universitätsdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH Gestaltung Sabine Nieter, PflegeMedia, Berlin Die Abdruckrechte und die Verantwortung für den Inhalt verbleiben bei den Autoren. Soweit in dieser Ausgabe die männliche Form benutzt wird, sollen damit selbstverständlich auch Frauen angesprochen werden. Auflage 11.565 Exemplare Die Gastgeber der Tagung mit Gastredner Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats (r.) Foto: Bührke Oliver Pommerenke Foto: privat Pflegewirt. Er hat an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften sein Masterstudium mit den Schwerpunkten Gesundheitsökonomie, Controlling und Krankenhausorganisation absolviert. Derzeit ist er stellvertretender Geschäftsführer des Krankenhaus St. AdolfStift Reinbeck in Hamburg und freut sich auf die neue Herausforderung in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Pommerenke ist verheiratet und hat zwei Kinder. (sdt/ih) Professur für Dr. Frank Godemann Prof. Dr. med. Frank Godemann Foto: von Eigen BERLIN. Seit August 2015 ist Dr. Frank Godemann Honorarprofessor an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam. Neben der Vorlesung zum Thema „Allgemeine Psychopathologie und Krankheitslehre” (für Psychologen im Master-Studiengang) wird er seine erfolgreiche Forschung zur stationären Behandlung in Deutschland an der Universität Potsdam fortsetzen. Professor Dr. Godemann ist Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und verhaltenstherapeutischen Medizin im St. Joseph-Krankenhaus BerlinWeißensee. Sein verhaltenstherapeutischer Schwerpunkt in der stationären Versorgung lässt sich gut mit der psychotherapeutischen Schwerpunktbildung in Potsdam verbinden. Er sagt: „Lebendige Lehre ist mein Anspruch, damit die Studierenden zufrieden mit der Wahl ihres Faches Psychologie bleiben.” (ar) Aus dem Verbund | Alexianer zeitung 3 INTERN Ein Intranet für alle Münster. Am 1. Oktober 2015 ist das verbundweite Alexianer-Intranet gestartet. Alle Alexianer-Mitarbeiter haben Zugang zu dieser zentralen Informationsplattform. Das Alexianer-Intranet wird automatisch beim Öffnen des Internet Explorers gestartet. Außerdem kann es über ein Icon auf dem Desktop aufgerufen werden. Von der Startseite aus können Benutzer auf Infos der Alexianer GmbH sowie auf alle Alexianer-Regionen zugreifen. In den kommenden zwei Jahren sollen alle Regionen mit einem eigenen Intranet in das Netzwerk integriert werden. Das Intranet lebt von der aktiven Nutzung durch die Mitarbeiter – füllen Sie es mit Leben und gestalten Sie es mit! Wir freuen uns über Fragen, Anregungen und Ideen, die Sie an Ihr lokales Redaktionsteam oder an [email protected] richten können. And the winner is … Zahlreiche Mitarbeiter haben am Gewinnspiel zur Einführung des neuen Intranets teilgenommen und sich auf die Suche nach den Pelikanen gemacht. Aber die waren gut versteckt. Nur ein Viertel der Teilnehmenden hat die richtige Antwort gewusst: Fünf Pelikane ist die korrekte Lösung. 2. Symposium nahm die Zukunft der Kinder ins Visier Bruder Bernhard-Maria Flägel bewies bei der Auslosung des Gewinners ein glückliches Händchen Versteckt war der Wasservogel, der das Wappen der Alexianer ziert, auf der Übersichtsseite, bei den ChartaTexten, den Unternehmensdaten, dem Ethikforum und unter der Rubrik Foto: Hagemann „Ich suche …“. Gewonnen hat Sven Düren, Gruppenleiter in der AlexianerKlostergärtnerei in Köln. Wir gratulieren zu einem BerlinWochenende für zwei! (ih) Ich habe da eine Frage Ethische Denkanstöße Die Experten beim Don Bosco-Symposium Foto: Große Wöstmann MÜNSTER. Mehr Gelassenheit und Zuversicht! Dies war ein wesentliches Fazit beim zweiten Symposium der Don Bosco Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Münster, das diesmal die „Zukunft der Kinder” aus vielen Perspektiven in den Blick nahm. Dabei räumte der Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx gründlich mit so manchen Zukunftsirrtümern auf: „Zukunft ist nicht objektiv, denn wir alle machen sie”, betonte der Experte. Als jemand, der weltweit namhafte Unternehmen bei Identitätskrisen und anderen Herausforderungen berät, stellte er heraus: „Uns geht es vor allem darum, die Zukunft als Vision zu nutzen, um die Gegenwart zu planen.” Gleichwohl existiere gerade in den allermeisten Köpfen der Deutschen ein sehr düsteres Zukunftsbild: „Wir sind eben die Sorgenbürger und beim Optimismus weltweit das Schlusslicht aller Nationen.” Mit Blick auf die rund 100 Teilnehmer, die sich als Kinder- und Jugendpsychiater, Therapeuten, Pädagogen und Lehrende größtenteils beruflich den ganzen Tag mit dem Wohl der Kinder befassen, mahnte er: „Eine der wichtigsten Aufgaben der erziehenden Generation ist es, die Welt zu ent-katastrophisieren!” (agw) Ist alles recht, was recht ist? Normen sind etwas Wunderbares. Als Richtschnur regeln sie die Beschaffenheit von Produkten und Dienstleistungen (etwa die DIN) oder das Zusammenleben von Individuen und Gruppen (etwa Gesetze). Damit geben sie Sicherheit und schaffen Vertrauen. Zumindest solange die Normen erfüllt werden. Was aber, wenn nicht? Werden technische Normen verletzt, ist die Sache theoretisch einfach: Ein fehlerhaftes Produkt kann reklamiert und umgetauscht werden. Fast ebenso einfach scheint es im Falle der Verletzung von Rechtsnormen zu sein. Wir können vor Gericht ziehen, wenn uns jemand bestiehlt oder einen Auffahrunfall provoziert. Vor allem gibt es formelle Sanktionen, mit denen Rechtsverstöße geahndet werden, zum Beispiel den Bußgeldkatalog. Anders bei moralischen Normen. Wer gegen sie verstößt, muss nicht mit formellen Sanktionen rechnen, höchstens mit informellen, wie (im ärgsten Fall) mit Liebesentzug oder Ausgrenzung. Das ist mitunter schlimmer als jede Strafverfolgung. Richtig schwierig wird es bei Verstößen gegen moralische Regeln des Miteinanders im beruflichen Kontext. Besonders, wenn dabei ein Machtgefälle eine Rolle spielt. Informelle Sanktionen greifen hier in der Regel nicht. An wen können sich zum Beispiel Mitarbeitende wenden, wenn ausgerechnet der Chef gegen anerkannte moralische Regeln verstößt? Hilfe könnten Ombudsstellen schaffen. Manche Organisationen haben solche Stellen schon eingerichtet – und gute Erfahrungen gemacht. Durch die Einschaltung von Ombudsstellen lassen sich Konflikte zwischen Hierarchieebenen oft einvernehmlich lösen – ganz ohne Sanktionen. Das könnte auch ein Weg für uns Alexianer sein. (rs) Haben Sie auch eine Ethikfrage? In dieser Rubrik beantworten wir sie Ihnen. Schreiben Sie einfach eine Mail an: [email protected]. Ihre Fragen werden anonym veröffentlicht. 4 z e i t u n g | Aus dem Verbund Zehn Jahre Ergebnisse Beste bei Hygieneprüfung in Agamus-Küchen Gerontopsychiatrisches Zentrum BERLIN. Im Rahmen des vom Gesetz verlangten Eigenkontrollsystems für Lebensmittelhygiene werden alle Agamus-Küchen jährlich von einem unabhängigen Hygieneinstitut geprüft. Mit durchschnittlich 97 erreichten Prozent im Jahr 2015 sind die AgamusKüchen auf einem hervorragend hohen Niveau in der Lebensmittelhygiene. Besonders hervorzuheben sind die sehr guten Ergebnisse in den mikrobiologischen Lebensmitteluntersuchungen. Hier liegen die Zahlen seit 2008 in allen Betrieben bei 100 Prozent. HACCP-Eigenkontrollsystem weiterentwickeln Um das Eigenkontrollsystem zu verifizieren und stetig zu verbessern, wurde im ersten Quartal 2015 ein überbetriebliches HACCP-Team einberufen. HACCP steht für „Hazard Analysis and Critical Control Points“ und heißt auf Deutsch „Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte“. In den monatlichen Treffen „Mir san mit’ m wurde die HACCP-Gefährdungsanalyse an neueste wissenschaftliche und normative Erkenntnisse angepasst. Des Weiteren wurden praxistaugliche Arbeitsanweisungen formuliert, die die Prozesse im Cook & Chill-Verfahren als auch in Cook & Hold-Küchen abbilden. Formblätter wurden so weiterentwickelt, dass sie im Küchenalltag gut zu nutzen sind. Nun gilt es, die Arbeitsanweisungen in Kleingruppen-Schulungen an den Mann und an die Frau zu bringen. Gut gerüstet in die Zukunft Die Hygieneaudits finden selbstverständlich unangemeldet statt. Auch wenn es zeitlich und organisatorisch gar nicht passt, kommt der Auditor und prüft die Küche. Mit gut trainierten Mitarbeitern und einem kompetenten HACCP-Team sieht die Alexianer Agamus GmbH auch den kommenden Hygieneaudits zuversichtlich entgegen. Tatjana Springfeld Leiterin Qualität und Hygiene Alexianer Agamus GmbH Radl da“ Auszubildende in Münster bekommen Fahrräder AACHEN. Im September 2015 feierte das Gerontopsychiatrische Zentrum (GPZ) am Alexianer Krankenhaus Aachen zehnjähriges Bestehen. Chefarzt Dr. med. Andreas Theilig bilanzierte: „Die Nachfrage ist beständig gewachsen.“ Angesichts der demografischen Entwicklung werde sich dieser Trend fortsetzen. „Was wir brauchen“, verdeutlichte er, „ist eine weitere Ausdifferenzierung unserer Angebote, um jedem Patienten möglichst individuell begegnen zu können.“ Dies gelte besonders für die Versorgung von Demenzerkrankten im eigenen Zuhause, aber auch für Suchterkrankungen, die Alterspsychotherapie und die Angehörigenberatung. Den Festvortrag hielt der emeritierte Soziologieprofessor, Theologe und Demenz-Experte Dr. Reimer Gronemeyer. Eine seiner zentralen Forderungen lautet, den Umgang mit Demenzerkrankten nicht nur Pflege und Medizin zu überlassen, sondern gesell- (v. l.) Dr. med. Andreas Theilig, AlexianerRegionalgeschäftsführerin Birgit Boy und Foto: Wetzel Prof. Reimer Gronemeyer schaftliche, etwa nachbarschaftliche Lösungen zu finden. Das GPZ umfasst heute zwei Stationen mit 40 Plätzen, eine Tagesklinik mit zehn Plätzen, die gerontopsychiatrische Institutsambulanz, die Beratungsstelle und eine integrative Tagesstätte. Behandelt werden alle psychischen Erkrankungen des Alters. Schwerpunkte sind demenzielle Erkrankungen, kognitive sowie depressive Störungen, Angst- und Suchterkrankungen sowie psychische und geistige Behinderungen im Alter. (mw) Deutsche Gesellschaft für Medizincontrolling wählt Wolff-Menzler AACHEN. Der Ärztliche Direktor und Leeze mit Lack: Azubis in Münster bekommen künftig Fahrräder MÜNSTER. Bus oder Bike – das ist hier die Frage! Zumindest für die Auszubildenden, die in der Alexianer-Region Münster beschäftigt sind. Seit dem Sommer 2015 bekommen alle Azubis für die Dauer der Ausbildung monatlich ein Busticket für Münster finanziert oder ein Stadtrad als Prämie. Das Fahrrad, das schwarz – mit Alexianer-Schriftzug in Rot – gestaltet ist und am Lenker einen hochwertigen Edelstahl-Korb befestigt hat, dürfen die Azubis erst nach bestan- Foto: Jaeger dener Prüfung am Ausbildungsende behalten. Die ersten Räder wurden im August ausgegeben und sorgten gleich für viel Aufsehen. Nicht wenige Kollegen fragten an, ob die „Leezen“, wie das Fahrrad in Münster genannt wird, auch privat zu erwerben seien. Bevorzugt jedoch dürfen die jungen Kollegen damit ihre dienstlichen und privaten Wege, etwa zu verschiedenen Ausbildungsorten, zurücklegen. Mehr als drei Viertel der Schüler und Auszubildenden haben sich bislang für das Fahrrad entschieden. (ce) Chefarzt der Allgemeinpsychiatrie des Alexianer Krankenhauses Aachen Dr. med. Claus Wolff-Menzler (44) ist neues Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling e. V. (DGfM). Seine Wahl fand bei der Mitgliederversammlung im Oktober 2015 in Frankfurt statt. Die DGfM ist die wissenschaftliche Vertretung der im Medizincontrolling tätigen Ärzte, Pflegekräfte, Kodierer, Medizinischen Dokumentationsassistenten, Juristen und Betriebswirte in Deutschland. Ziele der DGfM sind der regelmäßige Informationsaustausch, die Fort- und Weiterbildung und die gemeinsame Erarbeitung von Problemlösungsstrategien im Medizincontrolling. Das neue „Pauschalierte Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik“ (PEPP) stellt psychiatrische und psychosomatische Kliniken vor enorme Herausforderungen. Mit der Einführung verbunden ist ein hoher Schulungs- und Investitionsaufwand bei Sicherstellung des Routinebe- Dr. med. Claus Wolff-Menzler Foto: Wetzel triebes. Von zentraler Bedeutung werden psychiatrische und spezielle somatische Diagnosen sowie eine Vielzahl von Prozeduren sein. Ähnlich wie schon in der Somatik werden dann je Patient pauschalierte tagesbezogene Entgelte angesetzt. WolffMenzler ist seit Jahren als Experte zu diesen Fragen etabliert. Seine neue Verbandsfunktion in der DGfM übt er wie seine Vorstandskollegen ehrenamtlich aus. (mw) Weitere Informationen: www.medizincontroller.de Aus dem Verbund | Angebot für Ergänzendes ältere Menschen Alexianer in Tönisvorst gründen Zentrum für Neurogeriatrie TÖNISVORST. Mit dem im Oktober 2015 gegründeten Zentrum für Neurogeriatrie erweitert Professor Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Chefarzt der Klinik für Neurologie in Krefeld und Ärztlicher Direktor der Alexianer Region Krefeld, das medizinisch-therapeutische Leistungsangebot am Krankenhaus MariaHilf Tönisvorst. Unter der Leitung der Fachärztin für Neurologie und Geriatrie Jasna Katsaounis-Juras bietet das multiprofessionelle Team neurogeriatrische frührehabilitative Komplexbehandlungen insbesondere nach einem Schlaganfall an. Im Zentrum für Neurogeriatrie werden ältere Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern sowie neurologischen Begleitdiagnosen behandelt. Das neue Zentrum ist konzeptionell in die Klinik für Neurologie am Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld eingebunden. Unter Komplexbehandlung kann man sich eine ganzheitliche leitlinienorientierte interdisziplinäre und multiprofessionelle Therapie vorstellen, bei der gleichzeitig akutmedizinische Diagnostik, Therapie und Frührehabilitation vom Aufnahmetag an ineinander fließen. Bruder Damian Zeit der Prüfung – Zeit der Entscheidung hieß Bruder Damian früher mit bürgerlichem Namen – ging im Alter von 53 Jahren ins AlexianerKloster. 2013 wurde er Postulant, dann Novize. Am 10. Oktober 2015 legte Bruder Damian im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe die zeitliche Profess ab und erhielt das Ordensgewand der Alexianerbrüder (Habit). Bis zur Ablegung der ewigen Profess – der Lebensbindung an Gott und die konkrete Gemeinschaft/Kloster – heißt es nun für ihn, seine Ausbildung zu intensivieren sowie seine Entscheidung, Gott zugewandt ein Leben als Ordensmann zu führen, zu hinterfragen und zu prüfen. Bruder Damian freut sich auf die kommenden Jahre: „Ich habe alles richtig gemacht. Heute bin ich froh, dass ich diesen Weg gegangen bin, dass ich ein Leben in der Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder führen kann und darf. Ich danke Gott dafür, dass er mir den Weg gezeigt hat, stets Geduld mit mir hatte – und ich bin der Gemeinschaft unendlich dankbar. Meine Arbeit in der Altenpflege liebe ich nach wie vor. Für Menschen da zu sein, sie zu begleiten und gleichzeitig selbst meine innere Ruhe und zu Gott gefunden zu haben, macht mich unendlich glücklich und zufrieden. Ich bin angekommen in einem Leben, das ich gern führe.“ Bruder Dominikus Seeberg, Provinzial der Alexianerbrüder, gab Bruder Damian ganz besondere Worte mit auf den Weg. Lesen Sie im KlosterBlog auf der Ordens-Webseite www. alexianerkloster.de die Worte von Bruder Dominikus und das komplette Interview mit Bruder Damian. Barbara Krause, Leitung Marketing Alexianer Krefeld GmbH Barbara Krause Leitung Marketing Alexianer Krefeld GmbH Notarzteinsatzfahrten durch Hedwigshöhe BERLIN. Seit dem 1. September 2015 wird das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) 5305 der Berliner Feuerwehr durch Ärzte aus dem Krankenhaus Hedwigshöhe besetzt. Stationiert ist das Fahrzeug auf der Feuerwache Treptow am Groß Berliner Damm. Am Notdienst beteiligen sich Ärzte aus den Fachbereichen Anästhesie, Chirurgie und Innere Medizin. Die Organisation des NEFs erfolgt über die zentrale Notaufnahme des Krankenhauses Hedwigshöhe. Die ärztliche Stützpunktleitung obliegt dem Leiter der zentralen Notaufnahme am Krankenhaus Hedwigshöhe Dr. med. Florian Krüger. Vor weniger als 20 Jahren konnte am Krankenhaus Hedwigshöhe noch keine echte Notfallversorgung erfolgen. Durch die dynamische Entwicklung der letzten Jahre ist nun von der Bruder Dominikus gratulierte Bruder Damian zur Ablegung der zeitlichen Profess Foto: Krause Auszeichnung für Foto: Thomas-Mundt präklinischen Notfallmedizin auf dem NEF, der klinischen Notfallmedizin in der zentralen Notaufnahme bis in den OP, der Intensivstation, der Endoskopie oder dem Herzkatheterlabor eine leitliniengerechte Patientenversorgung aus einer Hand gewährleistet. Die medizinische Versorgung des Bezirkes Treptow-Köpenick wird dadurch weiter verbessert. Dr. med. Rupert Fischer-Lampsatis, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie und Dr. med. Florian Krüger, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme, Krankenhaus Hedwigshöhe 5 Ein wichtiger Lebensschritt für MÜNSTER. Jürgen Erich Fach – so Aufbruchsstimmung mit La-Ola-Welle. Das Team des Zentrums für Neurogeriatrie von Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen (l.) in Tönisvorst Foto: Wetzel zeitung Professorin Vjera Holthoff-Detto BERLIN. Professorin Dr. med. habil. Vjera Holthoff-Detto, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe, wurde in die renommierte FOCUS - Ärzteliste 2015 aufgenommen. Im Fachbereich Alzheimer zählt Professorin Holthoff-Detto damit zu den Top-Medizinern Deutschlands und die Patienten können somit eine besonders hohe Expertise erwarten. (bj) 6 z e i t u n g | Aus dem Verbund Alexianer Sachsen-Anhalt bauen doppelt In Dessau-Roßlau und in Lutherstadt Wittenberg entstehen neue Therapiegebäude Ein Blick in die Zukunft: So werden die neuen Therapiegebäude in Dessau-Roßlau (l.) und in Lutherstadt Wittenberg aussehen Perspektive: Architektenbüro Detlef Münnich DESSAU-ROSSLAU/WITTENBERG. „Mit den Neubauten an der Klinik Bosse Wittenberg und am St. Joseph-Krankenhaus Dessau optimieren wir die Therapie- und Arbeitsbedingungen für unsere Patienten und Mitarbeiter“, erklärt Nadine Lägel, Assistentin der Regionalgeschäftsführung der Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH. Waren die Räumlichkeiten für Physiound Ergotherapie bisher begrenzt, so eröffnen die neuen, großzügig ge- Ein schnittenen Objekte mit ihren Einfeldhallen und Multifunktionsräumen neue Möglichkeiten, vor allem in der aktiven Therapie. Die mit Veranstaltungstechnik ausgestatteten Hallen werden zudem künftig für Events genutzt. Sport- und Therapiehalle Dessau Im Juni 2015 wurde der Grundstein für die Sport- und Therapiehalle gelegt. Dank der Fertigteilbauweise ist das Wachstum des vierteiligen Perspektive: BFT Architekten Gebäudekomplexes nahezu täglich erlebbar. Auf 1.500 Quadratmetern wird der Neubau neben der Sporthalle Therapieräume für Physio- und Ergotherapie beherbergen. Auch die bisher räumlich beengte Cafeteria wird hier mit hellen Räumen und einer großzügigen Terrasse neugestaltet. Im Sommer 2016 soll das Gebäude fertiggestellt werden. Therapiezentrum Wittenberg Über drei Vollgeschosse mit je 3.500 Quadratmetern wird das würfelförmige Therapiezentrum verfügen. Mit der Sporthalle, einem Bewegungsbad und zusätzlichen Therapieräumen verdoppelt sich die Fläche für Physiotherapie und Ergotherapie. Das Gebäude schließt sich über die Magistrale nahtlos an den bestehenden Komplex an. Anfang 2017 werden die therapeutischen Abteilungen ihre Arbeit im Therapiezentrum aufnehmen. (fw) Stand, zwei Referenten Werkstatt in Köln-Mülheim Demografiekongress in Berlin BERLIN. Aufgrund des demografi- schen Wandels wird die deutsche Gesellschaft ein neues (und älteres) Gesicht bekommen. Nach Einschätzung vieler Experten, die vom 3. bis 4. September 2015 auf dem Demografiekongress in Berlin zusammenkamen, sei dies aber kein Problem. Man könne den Wandel sogar als Chance begreifen. In Foren und Podiumsdiskussionen, aber auch an den zahlreichen Messeständen im Berliner Hotel InterContinental wurde debattiert und diskutiert. Auf einer Fläche von 24 Quadratmetern waren die Ale- Alexianer-Messestand auf dem Demografiekongress xianer mit einem hellen und modernen Stand einer der „Leuchttürme“ unter den Ausstellern. Außerdem stellten die Alexianer zwei Referenten: Professor Dr. med. Vjera Holthoff-Detto, Chefärztin im Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe, referierte über die therapeutische Förderung der Selbstständigkeit bei Demenzerkrankungen. Dr. Ralf Schupp, Leiter Referat Christliche Ethik, Leitbild, Spiritualität, hielt ein Eingangsstatement zur Ethik des Alters im Vorfeld einer Podiumsdiskussion, an der auch Bundesministerin a.D. Professor Dr. Rita Süssmuth teilnahm. (tk) Foto: Bildschön feierlich eröffnet Symbolische Schlüsselübergabe anlässlich der feierlichen Eröffnung der neuen Alexianer Werkstatt in Köln-Mülheim Foto: Volk KÖLN. Am 30. Oktober 2015 ist die neue Alexianer Werkstatt für Menschen mit psychischen Behinderungen in Köln-Mülheim eingeweiht worden. Sie erstreckt sich über eine Fläche von rund 2.500 Quadratmetern und bietet 120 Beschäftigten interessante Tätigkeitsfelder. Neben zwei lichtdurchfluteten Werkhallen, Mehrzweck- und Schulungsräumen und einem Betriebsrestaurant gehören auch 1.000 Stellplätze in einem modernen Hochregallager dazu. Insgesamt sind 3,9 Millionen Euro investiert worden. Nach einer bewegenden Segensfeier begrüßte Matthias Hopster, Geschäftsführer der Alexianer Werkstätten GmbH, die Gäste und bedankte sich herzlich beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Bundesagentur für Arbeit für die Förderung sowie beim beauftragten Architekturbüro und natürlich beim Werkstätten-Team für die gute Unterstützung. Nach der gelungenen Eröffnung schloss sich ein gut besuchter Tag der offenen Tür an. (kv) Aus dem Verbund | 10 Jahre Dienstleistungen von Agamus Rückblick eines „Zeitzeugen“ zum Beispiel von den Reinigungsmitarbeitern, die wir aus teils prekären externen Arbeitsverhältnissen in die Agamus übernommen haben. BERLIN. Die Alexianer Agamus GmbH wurde im Dezember 2005 als Agamus Dienstleistungs GmbH gegründet. Im Interview blickt Alexander Grafe, Regionalgeschäftsführer der Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH und langjähriger Kunde der Agamus, zurück zu den Anfängen. für unsere Einrichtungen. Wir wollten die Zukunft aller Mitarbeiter sichern und die Verantwortung für die Mitarbeiter der ausführenden Dienstleistungsbereiche nicht an externe Anbieter abgeben. So wurden zwei Ideen geboren: die Gründung der Agamus Dienstleistung GmbH und die der Transform GmbH (heute Alexianer Service GmbH). Wie kam es zur Gründung eines internen Dienstleistungsunternehmens? Die Tarife der AVR (Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes) entwickelten sich damals immer problematischer. Angelernte Kräfte verdienten mitunter genauso wie examinierte Krankenschwestern. Das bedeutete erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen Wie haben Sie diese Zeit erlebt? Wir hatten versucht, alles so fair wie möglich abzuwickeln, wollten weder die Mitarbeitervertreter noch die einzelnen Mitarbeiter über den Tisch ziehen. Aber es wurde den Mitarbeitern dennoch einiges zugemutet. Um die richtige Linie zu finden, haben wir es uns nicht leicht gemacht und wirklich miteinander um eine gute Lösung gerungen. Positives Feedback erhielt ich Welche Veränderungen haben Sie wahrgenommen? Neben der wirtschaftlichen Stabilisierung verbesserten sich die Qualität und Professionalität der Dienstleistungen. Es kamen gute Leute mit guten Ideen in die Verantwortung. Die Einführung von Servicepaketen für Wahlleistungspatienten zum Beispiel hätten wir ohne Agamus nicht so schnell auf den Weg gebracht. Wann waren Sie das erste Mal richtig überrascht? zeitung 7 Als ich zur Agamus Celebramus eingeladen wurde – als Servicemitarbeiter. Und auch beim Adventsessen war ich überrascht, bekannte Verwaltungsund Leitungskräfte in Servicekleidung zu sehen. Agamus hat zur Veränderung und Bereicherung unserer Unternehmenskultur beigetragen. Wie empfinden Sie heute die Zusammenarbeit? Agamus ist ein fester Bestandteil der Einrichtungen (Ost), der nicht mehr wegzudenken ist – sowohl inhaltlich, organisatorisch als auch kulturell. Die Zusammenarbeit ist gut und von wechselseitiger Wertschätzung geprägt. Was wünschen Sie der Alexianer Agamus GmbH? Dass sie weiterhin so gut unterwegs ist und immer mehr ein Eckpfeiler im Konzerngebäude der Alexianer wird. (ap) Umbau mit Vorbildcharakter Die Stationen der Neurologischen Frührehabilitation wurden zentral ausgebaut Seelsorgekonferenz der Alexianer Eine Teilnehmerin berichtet MÜNSTER. „Sie haben uns gerade noch gefehlt!“ So lautete das Thema der Seelsorgekonferenz der Alexianer vom 28. bis 29. September 2015 in Senden bei Münster. Im Fortbildungsteil brachte Professor Dr. Andreas Lob-Hüdepohl aus Berlin den Teilnehmenden in sehr lebendiger und anschaulicher Weise das „Christliche Profil der Krankenhausseelsorge im 21. Jahrhundert“ näher. Der einleitende Vortrag wurde dabei durch ein Schreibgespräch in Gruppen ergänzt. Persönlich stelle ich mir immer wieder diese Fragen: Warum reagieren viele Menschen oft so skeptisch, unsicher oder gar ängstlich auf Seelsorge? Ist die Seelsorge denn so eingestaubt? Wie können wir Berührungsängste, Unsicherheiten und auch Konkurrenzdenken in unseren Kliniken abbauen? Auch deshalb ist es wichtig, dass die Seelsorger mit den anderen Berufsgruppen in den Austausch gehen und die Kommunikation untereinander pflegen. Erstmalig nahmen auch die zukünftigen Kollegen der MisericordiaGruppe an der Konferenz teil. Ein ermutigendes Zeichen! Es zeigte sich, dass es sinnvoll ist, sich zu vernetzen. Im Mittelpunkt des Konferenzteils stand die geplante Entwicklung eines gemeinsamen Seelsorgekonzepts der Alexianer. Natürlich reichten die wenigen Stunden nicht aus, um schon inhaltliche Fragen zu erörtern. In einem ersten Schritt wurde aber ein Zielekatalog entworfen. Es ist und bleibt ein Prozess in Arbeit. Ich war zum ersten Mal dabei und sehr begeistert und dankbar, an diesem Prozess mitwirken zu dürfen. Rita-Maria Jermis Seelsorgerin Alexianer St. Joseph Berlin-Weißensee GmbH Viel grüne Farbtöne und Naturmotive bringen in Foyer und Stationsräumen eine angenehme Atmosphäre für die Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen Foto: Jezierski KREFELD. Die Klinik für Neurologie betreibt seit fast 20 Jahren neurologische Frührehabilitation für Patienten nach Schlaganfall und nach Schädel-Hirn-Verletzungen. Mit den Jahren ergab sich ein höherer Bedarf dieser qualifizierten Akutbehandlung im Vorfeld einer stationären und dann ambulanten neurologischen Rehabilitation. Daher wurde bereits vor Jahren eine zweite Station dieser Art aufgebaut, nicht zuletzt auch aufgrund des Auf- und Ausbaus stationärer Kapazitäten zur intensivmedizinischen Frührehabilitation beatmungspflichtiger Patienten. Nun konnten die beiden Stationen in einem Trakt und in unmittelbarer Nähe zu den Einrichtungen der ambulanten neurologischen Rehabili- tation zusammengelegt werden. Nicht nur, dass es für die Krankenwagen, die zum Teil aus dem ganzen Rhein-Ruhrgebiet anfahren, jetzt eine zentrale Anlaufstelle gibt und die Wege für Personal und Besucher kürzer sind – die Station und das Stationsfoyer wurden komplett umgestaltet. Mit ihren in Grün- und Dunkelrottönen gehaltenen Farben bilden Foyer und Gemeinschaftsräume einen optischen Übergang zur Natur. Professor Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Chefarzt der Klinik für Neurologie, sagt: „Wir sind glücklich, Patienten und Besuchern nun optische Oasen bieten zu können, die sicher beruhigend wirken und hoffentlich in der individuell sehr schwer zu verkraftenden Lebenssituation Kraft geben.“ (fj) 8 z e i t u n g | Aus dem Verbund Gesichter im Geschäftsbericht Alexianer- Alexander Luhnen posiert für den Alexianer-Geschäftsbericht MÜNSTER. Mit dem neuen und damit zweiten Konzernjahresbericht können die Alexianer insgesamt erneut auf eine positive Entwicklung im vergangenen Jahr zurückblicken. Das Unternehmen ist in allen Bereichen gewachsen: in der Zahl der Einrichtungen, der Mitarbeiter, der Leistungen, Dr. Marcus Kamphausen restauriert in seiner Freizeit Dudelsäcke und Drehleiern Fotos: Wiese Beate Dobner bearbeitet eine Holzskulptur der Angebote und beim Umsatz. Wie bereits im zurückliegenden Jahr stehen im Geschäftsbericht wieder die Mitarbeiter im Mittelpunkt. Sie setzen sich rund um die Uhr für die Menschen ein, die sich uns anvertrauen. Durch ihre Persönlichkeit geben sie dem Unternehmen ein Gesicht, sie tragen zu Vielfalt und Lebendigkeit im Unternehmen bei. Wie zum Beispiel Alexander Luhnen. Er arbeitet als Krankenpfleger im Krefelder Zentrum für Psychotraumatologie und geht in seiner Freizeit dem Hobby des Mittelalter-Reenactments nach – also der Neuinszenierung konkreter mittelalter- Tagung zur Eingliederungshilfe in Köln Wie macht man schwache Mitarbeiter stark? KÖLN. Rund 100 Alexianer-Füh- rungskräfte trafen sich zur Fachtagung Eingliederungshilfe am 27. und 28. Oktober 2015 in Köln. Zwei Tage lang nahmen leitende Mitarbeiter von Alexianer-Einrichtungen, die ambulante und stationäre Wohnhilfen anbieten, Vertreter der Alexianer Werkstätten und der Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK) die Personalentwicklung in den Blick. Die Tagung stand unter dem Gesichtspunkt: „Mitarbeiter mitnehmen. Auswirkungen von Gesetzesreformen auf die Personalführung.“ Renommierte Referenten beleuchte- Regionalgeschäftsführer Peter Scharfe begrüßt die Teilnehmer der Alexianer-Fachtagung Die „Messe der kurzen Wege” überzeugte MÜNSTER. „Quadratisch, praktisch, gut” – mit diesen Worten brachte Dr. Klaus Telger (Leitender Arzt der Alexianer Münster) das Format der internationalen Messe „2 x 2Forum“ im Kunsthaus Kannen auf den Punkt. Auf einer Fläche von exakt zwei mal zwei Metern präsentierten dort 20 Aussteller in sehr reduzierter und aussagekräftiger Form Werke und Projekte aus dem Bereich Outsider Art. (agw) Foto: Volk licher Ereignisse in möglichst authentischer Weise. Für den Geschäftsbericht wurden er und weitere Kollegen einen Tag lang von einem professionellen Fototeam begleitet und an verschiedenen Locations fotografiert. Den Geschäftsbericht finden Sie im Intranet Alexianer INTERN. (tk) ten die fachlichen, politischen und gesetzlichen Rahmenänderungen der Eingliederungshilfe in Deutschland. Regionalgeschäftsführer Peter Scharfe begrüßte die Tagungsteilnehmer herzlich und dankte für die gute Vorbereitung. Im Anschluss an die Impulsvorträge nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit, zusammen mit den Experten konkrete Probleme der Personalentwicklung in Workshops zu bearbeiten. Dabei ging es zum Beispiel um die Fragestellung „Schwache Mitarbeiter stark machen – mitnehmen statt abhängen” oder um das Thema, wie Führungskräfte gekonnt entdeckt werden können. Die nächste Alexianer-Fachtagung zur Eingliederungshilfe findet voraussichtlich in Sachsen-Anhalt statt. (kv) Nachrufe „So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen.” (Johannes 16,22) • Markus Poschmann, Mitarbeiter Empfang, • • • Künstler von „Theater im Dorf” porträtierten Besucher Foto: Emmerich Agamus Krefeld Gaby Becker, Pflegedienst, Alexianer Münster Michael Giebken, Mitarbeiter Küche, Agamus Münster Rosemarie Rahardt, Krankenpflegehilfskraft, ehemals Alexianer Sachsen-Anhalt Wir werden den Verstorbenen stets ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren. Lokales aus Sachsen-Anhalt Gottes Segen für die Schutzengel Segnung der Alexianer Ambulanten Dienste In einem Gottesdienst feierten die 21 Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste am 2. Oktober 2015 ihr zehnjähriges Bestehen und wurden mit einer Segnung unter Gottes Schutz gestellt. Vikar Alexander Stojanovic und die Klinikseelsorgerinnen Theresa Pabst und Rebekka Gewandt hielten den Segnungsgottesdienst. St. Vitus hält seine schützende Hand über die Arbeit Vikar Alexander Stojanovic sprach die Segensworte für die Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste Mit dem Segen erhielten die Alexianer Ambulanten Dienste auch das Patronat des heiligen Vitus. Er ist der Schutzheilige der Menschen, die an Nervenkrankheiten leiden. „Sie alle sind an vielen Stellen Schutzengel für Ihre Klienten”, betonte Seelsorgerin Rebekka Gewandt. Die Sozialarbeiter und pädagogischen Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste kümmern sich täglich um Menschen mit schweren seelischen Erkrankungen. Diese kommen dank der professionellen Hilfe in ihrem Lebensalltag deutlich besser zurecht. Foto: Widdel Ambulante Dienste wachsen „Wir haben unserem Kind das Laufen beigebracht und den Bereich komplett neu aufgebaut”, sagte Leiterin Birgit Neuwirth. „Ich bin unglaublich stolz auf das Team!” 2005 hatte sie zusammen mit zwei Kolleginnen und einer Handvoll Klienten das ambulant betreute Wohnen unter dem Dach der Klinik Bosse Wittenberg gestartet. Rasant wuchs die Zahl der Klienten, neue Kollegen kamen hinzu, und das Angebot vergrößerte sich. Seit 2013 sind die Alexianer Ambulanten Dienste ein eigenständiger Unternehmenszweig der Alexianer SachsenAnhalt GmbH mit Standorten in Lutherstadt Wittenberg, Dessau-Roßlau und Bitterfeld-Wolfen. Jüngstes Projekt ist die ambulante psychiatrische Pflege, ein häuslicher Pflegedienst für seelisch erkrankte Menschen. Gute Wünsche für die Zukunft überbrachte auch Nadine Lägel, Assistentin der Regionalgeschäftsführung. Sie versicherte: „Unsere Unterstützung sei Ihnen Allen gewiss.” Mit dem Segenswunsch „Gottes guter Segen sei mit euch! Um euch zu schützen, um euch zu stützen auf euren Wegen” endete der Gottesdienst. (fw) Beistand für die bedrückte Seele Seelsorgerin Rebekka Gewandt hat ein offenes Ohr für alle Anliegen Im Juli 2015 hat Rebekka Gewandt ihr Amt als Klinikseelsorgerin im St. Joseph-Krankenhaus Dessau angetreten. Ihr Büro ist klein und verströmt eine warme Gemütlichkeit. Wer der Seelsorgerin seine Sorgen und Nöte anvertrauen möchte, findet hier einen geschützten und willkommen heißenden Ort. „Jeder Patient und jeder Mitarbeiter kann mit seinen Anliegen zu mir kommen”, lädt Rebekka Gewandt ein. Noch sind es zumeist die Patienten, die ihren Beistand suchen. „Viele wollen einfach darüber sprechen, was ihnen auf dem Herzen liegt. Eine Lösung habe ich oftmals nicht parat, aber ich kann ihnen eine andere Sicht der Dinge aufzeigen”, erzählt sie in ruhigem Ton. Das Gespräch bleibt vertraulich Wer mit ihr spricht, kann sich auf ihre Verschwiegenheit verlassen. Kein Wort verlässt den Raum. Das sei gerade für Mitarbeiter wichtig, die sich sonst nicht trauen würden, die Seelsorgerin aufzusuchen. Rebekka Gewandt möchte gerade ihre Beistand suchenden Kollegen ermuntern, sich ihr im Vier-AugenGespräch zu öffnen. Bis zu fünf Gespräche führt die Seelsorgerin täglich. Dazu besucht sie die Patienten auf den Stationen oder empfängt Ratsuchende in ihrem Zimmer. Während der Zugfahrt wird der Kopf frei Nach einem Tag voller bewegender Seelsorgegespräche freut sich Rebekka Gewandt auf ihre Zugfahrt nach Hause. Auf dem Heimweg kann sie Grundsteinlegung, die zweite! Nach der feierlichen Grundsteinlegung in Dessau-Roßlau folgte im Spätsommer 2015 die Zeremonie für das Wittenberger Bauvorhaben. Mit vier symbolischen Hammerschlägen legten Regionalgeschäftsführerin Petra Stein, der Wittenberger Oberbürgermeister Torsten Zugehör, Vikar David Seibel und Architekt Lars Kuper im September den Grundstein für das neue Therapiezentrum an der Klinik Bosse Wittenberg. Rund 80 Gäste verfolgten die Zeremonie im Klinikpark. Bevor die Zeitkapsel verlötet und im Grundstein versenkt wurde, steckten die Akteure einige Zeitzeugnisse wie die aktuelle Tageszeitung, Münzen, einen Alexianer-Handschmeichler und ein Kreuz der in der Klinik Bosse lebenden Marienschwestern hinein. Der neue Gebäudekomplex soll Anfang 2017 fertig werden. (fw) Vorsichtig führen Petra Stein, Torsten Zugehör (Mitte) und Lars Kuper die Kupferkapsel in den Grundstein ein Foto: Widdel Herzlich willkommen: Die Tür von Seelsorgerin Rebekka Gewandt steht für jedermann offen Foto: Widdel abschalten und die Sorgen und Nöte der Ratsuchenden bis zum nächsten Tag hinter sich lassen. „Dennoch bin ich froh, dass die Seelsorgerinnen der Klinik Bosse – Theresa Pabst und Schwester Maria Anneliese – und ich ein Team bilden und wir uns in schwierigen seelsorgerischen Situationen beistehen”, sagt Rebekka Gewandt. (fw) Klinikseelsorgerin Rebekka Gewandt ist Diplom-Theologin. Nach dem Studium an der Universität Erfurt und in Florenz arbeitete sie zwei Jahre bei der Katholischen Erwachsenenbildung. Ehrenamtlich betreute sie die Bewohner eines Pflegeheims seelsorgerisch und belegte die Klinische Seelsorgeausbildung. Rebekka Gewandt lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in Halle/Saale. 2 z e i t u n g | Lokales aus Sachsen-Anhalt Krankenhaushygiene schützt Patienten und Mitarbeiter Frederick Pottel ist für die Alexianer-Krankenhäuser in SachsenAnhalt der Fachmann in Sachen Krankenhaushygiene. Er ist verantwortlich für die Einhaltung der staatlichen Vorgaben und Gesetze und der allgemeinen Regeln zur Krankenhaushygiene sowie der Infektionsprävention. Diese sind Bestandteil der Qualitätssicherung in den Einrichtungen und ab 2016 für alle deutschen Gesundheitsdienstleister bindend. Während einer zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung qualifizierte sich Pottel zur staatlich anerkannten Hygienefachkraft. Zuvor war er als Gesundheitspfleger und Hygienebeauftragter im stationären Bereich tätig. Die Qualifikation ist mit einem komplexen Aufgabengebiet und Betätigungsfeld verbunden. Dazu gehören regelmäßige Begehungen der Krankenhäuser und der ambulanten Abtei- Ein Regelmäßige Handdesinfektion ist ein Muss im Klinikalltag lungen, die Überwachung aller hygienisch belangvollen Arbeitsabläufe in Diagnostik, Pflege und Therapie sowie der Lebensmittelverarbeitung. Vielseitige Aufgaben Außerdem ist die Erstellung von Hygienestandards und Infoblättern für Mitarbeiter und Patienten, die Aktu- Rückblick Im Jahr 2005 startete an den Kliniken in Dessau und in Wittenberg das Ambulant Betreute Wohnen, kurz ABW. Die Mitarbeiter des Sozialdienstes betreuten neben den Stationen auch Klienten in ihrem Zuhause. Nach einem knappen Jahr stellte sich die Nachfrage als sehr hoch heraus. Eine Mitarbeiterin, die ausschließlich Klienten im ABW begleitete, erweiterte das Team. Mike Uschkrat, Ergotherapeut St. Joseph-Krankenhaus Dessau Fotos: Widdel Bewegender Abschied Fünf Jahre Psychosoziales Zentrum „Leuchtturm” Seit der ersten Stunde dabei: Birgit Neuwirth (rechts), inzwischen Leiterin der Alexianer Ambulanten Dienste, und Claudia Valentin bei der Eröffnung 2010 Foto: Süß Frederick Pottel alisierung von Hygiene-, Reinigungsund Arbeitsplänen, die Beratung bei der Auswahl von hygienerelevanten Verfahren und Produkten sowie die Durchführung von innerbetrieblichen Fortbildungen für die Mitarbeiter ein wichtiger Baustein im Arbeitsalltag von Frederick Pottel. Ein weiteres Element seines Aufgabenspektrums ist die Kommunikationsund Informationspflicht. Diese beinhaltet etwa den zeitnahen Informationsfluss zu den einzelnen Fachbereichen, wenn Mängel in der Krankenhaushygiene entdeckt werden. Ebenso ist eine Mitwirkung bei der Planung von baulichen Maßnahmen in der Klinik sowie deren Abnahme nach Fertigstellung nötig, um die die Hygiene betreffenden Gesichtspunkte berücksichtigen zu können. Oberste Priorität gilt stets der Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen. Alle diese Maßnahmen sind wichtig für die Gesunderhaltung der Patienten und Mitarbeiter sowie zur Qualitätssicherung. Mitarbeiter und Klienten stellten fest, dass Gruppenarbeit viele Vorteile bietet. Daher wurde 2007 eine monatliche Kochgruppe gegründet. Der Zuspruch war riesig. Nicht nur die Anzahl der Klienten wuchs. Auch die Vielschichtigkeit der Probleme und Einschränkungen nahm zu. Das ABW stieß mit seinen zwei kleinen Büros unter dem Dach der Tagesklinik an seine räumlichen Grenzen. Ein neues eigenes Domizil musste her. Die Wahl fiel auf das sogenannte „rosa Haus” am Albrechtsplatz, unter dessen Dach auch die Maristenbrüder wohnten. Anfang 2010 wurde das ehemalige Schwesternhaus zu neuem Leben erweckt. Am 28. April 2010 öffnete das Psychosoziale Zentrum. Später erhielt es den Namen „Leuchtturm”. Inzwischen arbeiten neun Mitarbeiter und zwei Studenten in zwei Büroräumen. Die zum Gruppenraum umfunktionierte Kapelle beherbergt bei saisonalen Festen bis zu 35 Klienten. Neben einem kleineren Gruppenraum ist die Kleiderkammer untergebracht. Claudia Valentin, Sozialpädagogin Psychosoziales Zentrum „Perlenfischer” Scheidender Propst Gerhard Nachtwei gewürdigt Am 30. August 2015 wurde Propst Dr. Gerhard Nachtwei mit einem festlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Gerhard Nachtwei hatte 14 Jahre als Propst in Dessau-Roßlau gewirkt und die Gemeinde wie auch die Stadt durch sein vielfältiges, unermüdliches Engagement geprägt. Daher war es den Menschen ein wichtiges Anliegen, sich von ihm als langjährigem Weggefährten zu verabschieden und mit ihm ein letztes Gemeindefest zu feiern. Viele wollten Danke sagen Neben Altbischof Leo Nowak richteten Vertreter des Bistums Magdeburg, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und der Stadtratsvorsitzende und Pfarrgemeinderatsmitglied Lothar Ehm Grußworte an Propst Nachtwei. Mit persönlichen Worten würdigten sie seine Leistungen. Sehr bewegend verabschiedeten sich Kinder der Pestalozzischule von „ihrem Propst” und bedankten sich bei ihm mit dem Lied „Ich wünsch dir einen Regenbogen”. In seiner Zeit als Propst hatte Nachtwei gemeinsam mit Bruder Herbert Kühner im St. Joseph-Krankenhaus als Seelsorger für die Patienten gewirkt und Gottesdienste und Andachten gestaltet. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Patienten. Regionalgeschäftsführerin Petra Stein und der Ärztliche Direktor der Klinik Bosse Dr. Nikolaus Särchen bedankten sich bei beiden für ihr Engagement. Im Januar 2016 wird der neue Propst Matthias Hamann seinen Dienst in Dessau-Roßlau antreten. Rebekka Gewandt, Seelsorgerin St. Joseph-Krankenhaus Dessau Austausch beim Selbsthilfeforum Beim Selbsthilfeforum Wittenberg am 17. Oktober 2015 fanden Selbsthilfegruppen, Vereine und Betroffene zueinander. Auch die Alexianer waren wieder dabei: mit dem Verein St. Michael e.V., dem Schlaganfallbüro der Klinik Bosse und dem Psychosozialen Zentrum „Seestern”. Lokales aus Sachsen-Anhalt | Eine Chance für die Zukunft Die Adoleszenzpsychiatrie hilft jungen Menschen zwischen 17 und 27 Jahren Die psychologische Psychotherapeutin Verena Quast gewährt einen Einblick in ihren Arbeitsbereich: „Wie sich unsere Adoleszenzpsychiatrie entwickelt hat? Die Adoleszenten sind mit einer Gruppenstärke von acht stationären Patienten im Alter von 17 bis 27 Jahren in unsere allgemeinpsychiatrische Station integriert. Die Behandlung erfolgt in einer in sich geschlossenen, jedoch halb offenen Gruppe. Das heißt, es gibt ein gemeinsames Gruppentherapieprogramm. Die Teilnehmer werden fluktuierend aufgenommen und entlassen. Der Großteil unserer Patienten kommt aus defizitären Elternhäusern und erlebte dort eine Fehlsozialisation. Wir arbeiten oft mit bindungs- und beziehungsgestörten Heranwachsenden. Umso wichtiger ist ein bindungsorien- tierter Therapiestil, mit dem sich die jungen Patienten angenommen fühlen. Dies gilt auch in schwierigen Situationen und in Krisen, oft über einen langen Zeitraum hinweg. Aufgrund der speziellen neurobiologischen Prozesse sind die affektiven Nachwuchs: Alexianer SachsenAnhalt bilden aus Alexandra Ott will Kauffrau im Gesundheitswesen werden Neben ihrer praktischen Arbeit muss Alexandra Ott Hausaufgaben machen und für Prüfungen lernen Foto: Widdel Erstmals hat die Alexianer SachsenAnhalt GmbH eine eigene Auszubildende eingestellt. Im August 2015 begann für die 23-jährige Alexandra Ott aus Elster die Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Drei Jahre dauert die duale Ausbildung. Während der Praxisphase arbeitet Ott zumeist in der Klinik Bosse. Alle zwei Wochen von Mittwoch bis Freitag drückt sie die Schulbank in der Berufsschule in Halle. Um die Tätigkeitsfelder der Verwaltung kennenzulernen, durchläuft Alexandra Ott während der 3 hört unsere Funktion als stellvertretende Elternfiguren, mit denen unsere jungen Patienten korrigierende Erfahrungen machen können. Die eigene Beteiligung geht über das, was wir bisher aus der Erwachsenenpsychiatrie kennen, hinaus. Gemeinsam den Weg ins Erwachsenenleben finden Der Weg ins Erwachsenenleben ist für psychisch kranke Heranwachsende besonders steinig Die Bindung zwischen Therapeut und Patient ist eng zeitung drei Lehrjahre jeden Bereich. Angefangen mit der Patientenverwaltung, dem medizinischen Schreibdienst sowie der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt sie im Dezember 2015 die Seelsorge. Später folgt ein vierwöchiges Praktikum auf einer psychiatrischen Station. Auch im St. Joseph-Krankenhaus Dessau, bei den Alexianer Ambulanten Diensten und im Medizinischen Versorgungszentrum Coswig wird Alexandra Ott arbeiten. Für ihren späteren Job hat sie bisher noch keine klaren Vorstellungen: „Ich schaue, welche Bereiche mir während der Ausbildung besonders gut gefallen.” Breit gefächertes Wissen Personalsachbearbeiterin Antje Nestler betreut Alexandra Ott während der Lehrzeit. Mindestens einmal im Monat besprechen sich die beiden. „Frau Ott hat sich super bei uns eingearbeitet”, findet Antje Nestler. „Die Ausbildung vermittelt breit gefächertes Wissen. Damit hat Frau Ott eine gute Jobperspektive.” Wahrscheinlich bereits im Sommer 2016 wird der oder die zweite Auszubildende im Unternehmen anfangen. (fw) Foto: Quast Regulierungsmechanismen in der Adoleszenz noch eingeschränkt. Das kann für alle Beteiligten eine große Herausforderung sein. Hier eine konsequente und annehmende Haltung zu zeigen, ist jedoch unerlässlich für eine adäquate Behandlung. Dazu ge- Als umfangreicher Bereich stellt sich die Arbeit unseres Sozialdienstes dar. Unsere Patienten sind in der Regel noch in der Ausbildung, viele haben in der Zeit vor ihrer Aufnahme ihre sozialen Angelegenheiten vernachlässigt. Es gilt nun, mit ihnen zusammen diesen wichtigen Aspekt neu zu ordnen, damit sie eine Chance haben, ihr Leben selbstständig zu führen. Unser Pflegepersonal ist mit soziotherapeutischen Aktivitäten stark eingebunden. Das können Fahrradtouren sein oder die jahreszeitlich orientierte Gestaltung von Gruppentherapien und die Integration von Ereignissen wie eine Sonnenfinsternis.” Verena Quast psychologische Psychotherapeutin Klinik Bosse Wittenberg Was macht die Soziotherapie? Seit Anfang 2015 bieten die Alexianer Ambulanten Dienste die Soziotherapie an Gemeint ist eine ambulante Betreuung und Begleitung von schwer chronisch psychisch kranken Menschen im Alltag. Gesetzliche Grundlage ist der Paragraf 35a im Fünften Buch des Sozialgesetzbuches. Soziotherapie ist somit eine Leistung der Krankenkasse. Die betroffenen Menschen sollen befähigt werden, im Besonderen fachärztliche Behandlungen in Anspruch zu nehmen. Das große Leitziel ist, stationäre Krankenhausaufenthalte zu verhindern oder zu verkürzen. Die Zulassung erteilt die Krankenkasse personengebunden, da ein Soziotherapeut spezifische fachliche Voraussetzungen mit sich bringen muss. Ein speziell zugelassener Facharzt für Psychiatrie darf die Soziotherapieverordnung ausstellen. Der Umfang der Soziotherapie beträgt 120 Stunden in drei Jahren und verläuft in drei Phasen. Nach der Phase des Beziehungsaufbaus schließt sich die an konkreten Zielen ausgerichtete Behandlungsphase an. Während der Endphase hat der Patient wieder selbstständig Eigenverantwortung für sein Leben übernommen, sodass die Soziotherapie überflüssig geworden ist. Ziel- personen sind Menschen mit einer schweren seelischen Erkrankung. Da sich aktuell die gesetzliche Soziotherapie-Richtlinie des Bundesministeriums für Gesundheit in Überarbeitung befindet, keimt die Hoffnung auf, dass eine größere Gruppe von Erkrankten Hilfe und Unterstützung finden wird. Fragen zu diesem Thema beantworten Ramona Kampe, Birgit Neuwirth und Claudia Valentin. Claudia Valentin, Sozialpädagogin Psychosoziales Zentrum „Perlenfischer” Impressum Herausgeber Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH Regionalgeschäftsführerin: Petra Stein (V.i.S.d.P.) Hans-Lufft-Straße 5, 06886 Lutherstadt Wittenberg Telefon:(03491) 476-0 E-Mail:[email protected] 3. Jahrgang, 4. Quartal 2015 Redaktion Redaktionsleitung: Franziska Widdel (fw) Telefon: (03491) 476-324 E-Mail: [email protected] z e i t u n g | Lokales aus Sachsen-Anhalt 4 Sprachtalent Interessant zu wissen: Der Inselstaat Mauritius Ein mit Leidenschaft für die Psychiatrie Der Arzt Kechav Nunkoo stammt aus Mauritius Auch bei den Alexianern SachsenAnhalt arbeiten Mitarbeiter mit einem Migrationshintergrund. Die Alexianer Zeitung stellt einige von ihnen in loser Reihenfolge vor. Ein mauritianischer Arzt, der in Rumänien studiert hat und in Deutschland arbeitet – diesen ungewöhnlichen Lebenslauf bringt Kechav Nunkoo mit. Seit dem Frühjahr 2013 ist er Assistenzarzt auf der psychiatrischen Station St. Stephanus in der Klinik Bosse Wittenberg. Zuvor hatte Nunkoo sechs Jahre in Rumänien Medizin studiert. Spätestens im fünften Studienjahr stand für ihn fest, dass er Psychiater wird: „Als einziger meiner Mitstudenten”, betont Kechav Nunkoo, „denn ich war eigentlich schon immer von Psychiatrie und Psychologie fasziniert.” Zu Mit dem Studienabschluss in der Tasche suchte er eine Stelle in Deutschland. Sein einziges Vorstellungsgespräch hatte er in der Klinik Bosse. Die Jobzusage folgte prompt. Als alle bürokratischen Hürden genommen waren, konnte er seine Tätigkeit beginnen. Anfängliche Zweifel, ob die im Sprachkurs erworbenen Deutschkenntnisse für die Arbeit genügen würden, zerstreuten sich schnell: „Für die tägliche Kommunikation brauche ich keine komplizierte Sprache”, erklärt Kechav Nunkoo. Sein Talent für Sprachen bekam Kechav Nunkoo ohnehin bereits in die Wiege gelegt. In seiner Heimat war er mit der Muttersprache Kreol und den beiden Amtssprachen Französisch und Englisch groß geworden. Als gläubiger Hindu erlernte er Hindi. Der Arzt Kechav Nunkoo kennt keine Sprachbarrieren bei der Arbeit Foto: Widdel Dass später noch Rumänisch und Deutsch hinzukamen, strengte Nunkoo wenig an. Mit den kulturellen Gepflogenheiten hierzulande kommt Kechav Nunkoo gut zurecht. Auch das Leben auf Mauritius sei, sagt Nunkoo, sehr von der abendländischen Kultur geprägt. Egal ob im Beisammensein mit Kollegen und Patienten oder im Privatleben: Die Menschen in Wittenberg seien ihm stets freundlich und hilfsbereit begegnet. „Und im Team spielt die Herkunft ohnehin keine Rolle”, ist Nunkoo sich sicher. Besuch bei(m) Rotkäppchen Im Herbst 2015 unternahmen die Mitarbeiter der Klinik Bosse und des St. Joseph-Krankenhauses ihren Betriebsausflug Wie man mit einem dosierten Degenhieb eine Sektflasche öffnen kann, erfuhren die Mitarbeiter während der Führung Foto: Widdel In Freyburg im Unstruttal ist der Sitz des führenden deutschen Sektherstellers: die RotkäppchenMumm Sektkellerei. Auch wenn Gärung und Abfüllung heute größtenteils von hochmodernen Maschinen übernommen werden, ließ sich im historischen Besucherkeller die traditionelle Flaschengärung am Rüttelpult und am Transvasierstern nachempfinden. Höhepunkt war die Sektverkostung im Domkeller, in dem das mit 120.000 Liter Fassungsvermögen größte CuvéeFass Deutschlands zu bestaunen war. (fw) Betriebsausflug ins Gefängnis Fotos: Alexianer Ambulante Dienste Ein ungewöhnliches Reiseziel hatten die Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste im Oktober 2015. Sie besichtigten die Justizvollzugsanstalt in Torgau. Zwei Mitarbeiter führten die Alexianer durch Zellentrakt und Gemeinschaftsräume. An der Pforte mussten die Ausflügler ihre Smartphones abgeben, denn im Gefängnis dürfen Besucher nicht foto- grafieren. Für einen bildlichen Eindruck vom Ausflug sorgen dafür an dieser Stelle die Besichtigung der KatharinaLuther-Stube (Bild rechts) und die Stadtführung durch Torgau. (fw) Mauritius liegt östlich von Madagaskar im Indischen Ozean. Zusammen mit La Réunion und Rodrigues bildet es die Inselkette der Maskarenen. Hauptstadt ist Port Louis. Rund zwei Drittel der Einwohner besitzt indische Wurzeln. Daneben leben auf Mauritius viele Kreolen sowie einige Einwohner chinesischer und europäischer Abstammung. Vor seiner Kolonialisierung war der Inselstaat übrigens unbewohnt. (fw) Heiß begehrt: Ferienjobs bei den Alexianern Wer sich im diesjährigen Sommer aufmerksam in der Klinik Bosse und im St. Joseph-Krankenhaus umgeschaut hatte, dem waren sicherlich die jungen Menschen aufgefallen. Zehn Mitarbeiterkinder zwischen 13 und 18 Jahren hatten einen der begehrten Ferienjobs ergattert. Für zwei Wochen schnupperten die Schüler auf den Stationen, in der Physiotherapie, im Bereich Technik und in der Verwaltung Praxisluft und besserten sich so ihr Taschengeld auf. Der 16-jährige Tom Meißner aus Wolfen berichtet von seinem Einsatz in der Physiotherapie der Neurologie: „Bereits zum zweiten Mal mache ich einen Ferienjob in der Klinik Bosse. Letztes Jahr war ich in der Funktionsdiagnostik, dieses Mal unterstütze ich die Physiotherapie. Sechs Stunden täglich arbeite ich hier. Mein Arbeitstag beginnt um 7.30 Uhr und endet um 14.00 Uhr. Das Team bringt mir viel Vertrauen entgegen. Ich hole die Patienten von der Station zur Therapie ab und bringe sie hinterher wieder zurück. Außerdem bereite ich die Therapieliegen vor. Ich beziehe sie mit Laken, lege das Kissen und ein Handtuch bereit. Im Sportraum stelle ich die Geräte bereit und desinfiziere sie nach der Therapie. Spannend wird es, wenn ich den Physiotherapeuten bei der Arbeit über die Schulter blicken und ihnen Fragen stellen kann. Es hat mich sehr beeindruckt zu erleben, dass sich manche Patienten wegen ihrer Erkrankung zwar nicht mehr artikulieren können, aber dennoch völlig klar im Kopf sind. Nach den Ferien komme ich in die elfte Klasse der Fachhochschule. Was ich nach der Schule machen werde, weiß ich noch nicht. Es wird aber eher keine Tätigkeit im Gesundheitswesen sein.” Protokolliert von Franziska Widdel
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