zeitung - Alexianer

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Informat i o n e n
·
hi n t e r g rü nde
·
g e s c h i c h t e n
Neues aus Verbund und Region
Zuwachs in der
Alexianer-Familie
Viele Teile sind ein starkes
Münster. Am 21. Dezember 2015 wird
es endlich amtlich: Die Misericordia GmbH,
die in Münster das Clemenshospital und die
Raphaelsklinik betreibt und zu der darüber
hinaus das Augustahospital in Anholt sowie
das St. Walburga-Krankenhaus in Meschede
gehören, wirtschaftet ab dem 1. Januar
2016 gemeinsam mit der Alexianer GmbH.
Die Alexianer GmbH hält dann 50,1 Prozent
der Gesellschaftsanteile, die Maria-AlbertiStiftung 49,9 Prozent. Im Raum Münster
bieten die somatischen Angebote der
Misericordia-Krankenhäuser und die psychiatrischen Angebote sowie Altenpflege,
Behinderteneinrichtungen, Pflegedienste der
Alexianer gute Möglichkeiten der fachlichen Vernetzung. So könnten Patienten
zukünftig nach einem Krankenhausaufenthalt unkompliziert und aus einer Hand
weiter betreut werden. Durch den Zusammenschluss werden beide kirchlichen Klinikbetreiber wirtschaftlich schlagkräftiger und
rüsten sich für die Zukunft. Ab Januar werden im Alexianer-Konzern bundesweit rund
16.000 Mitarbeiter beschäftigt sein. (ih)
Nussknacker-Figuren wie auf diesem Bild werden in etwa 130 Arbeitsgängen
Foto: Fotolia
hergestellt und können aus bis zu 60 Einzelteilen bestehen
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Wachstum war ein prägendes Wort
dieses Jahres. Mehr Mitarbeitende,
mehr Leistungen, mehr Patienten,
mehr Einrichtungen, mehr Angebote
Ganzes
Was ein Nussknacker mit den Alexianern gemeinsam hat
Liebe Mitarbeiterinnen,
liebe Mitarbeiter!
Weihnachten und der Jahreswechsel sind auch Tage mit einem
gewissen Rückblickfaktor.
Was ist im vergangenen Jahr passiert?
Was ist gut gelaufen, was weniger gut?
Passten Erwartungen und Zeitschienen,
sind die gewünschten Ergebnisse erreicht worden, was ist trotz aller Bemühungen doch auf dem Schreibtisch
liegen geblieben?
4. Quartal 2015
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und mehr Umsatz. Und die Alexianer
wachsen nicht nur durch die neuen
Häuser der Misericordia, die AlexianerFamilie wächst auch weiter zusammen,
tauscht Erfahrungen und Ideen aus und
lernt sich kennen. Dies auf einer Fülle
von Fachveranstaltungen und Jahrestreffen, auf gemeinsam gestalteten
Kongressen und Messen.
Ohne Ihr Engagement und Ihre Energie wäre all dieser Erfolg nicht möglich gewesen. In diesem Bewusstsein
gehen wir mit Ihnen optimistisch und
zuversichtlich in das neue Jahr.
Und so möchten wir unseren Dank
an Sie richten, verbunden mit einem
schönen Weihnachtsfest und einem
guten Rutsch ins neue Jahr 2016!
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Gerald Oestreich
Andreas Barthold
Hauptgeschäftsführer Alexianer GmbH
Die
Somatik mit Zuwachs
Tagung der Unternehmensentwicklung Somatik
Die große Somatik-Tagung in Potsdam
Foto: Gronemeyer
POTSDAM. Mit fast 90 Teilnehmern
erreichte das jährliche Treffen der
Chefärzte, Pflegedirektoren und
Geschäftsführer der somatischen
Krankenhäuser der Alexianer einen
neuen Teilnehmerrekord.
Grund dafür war die erstmalige Teilnahme der Kollegen aus der zukünftigen Unternehmensregion MünsterMisericordia. Mit den vier neuen somatischen Standorten – Clemenshospital
und Raphaelsklinik in Münster sowie
dem St. Walburga-Krankenhaus in
Meschede und dem Augustahospital
in Anholt – wächst der Unternehmensbereich Somatik deutlich und gewinnt
einige Fachgebiete wie die Neurochirurgie oder die Kinderheilkunde erstmals hinzu. Die Tagung stand damit
unter dem Motto „Neues kennenlernen und Verbindendes finden“. Die
lockere Tagungsatmosphäre und die
engagierte respektvolle Diskussion zu
den verschiedenen vorgestellten Projekten zeigte, dass hier zusammenkommt, was zusammenpasst.
Ralf Gronemeyer
Koordinator Unternehmensentwicklung Somatik
Alexianer GmbH
z e i t u n g | Aus dem Verbund
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Wechsel in der Geschäftsführung
Lorenz tritt Nachfolge von Pilz an, Pommerenke kommt für Hagmann
EYDELSTEDT/POTSDAM. Aus fami-
liären Gründen, die ihn nach Berlin
führen, hat Thomas Pilz, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Kliniken Kreis Diepholz, zum 1. Dezember 2015 den Landkreis Diepholz
und somit auch seine bisherige
Wirkungsstätte verlassen.
Seit der Gründung des Klinikverbundes vor mehr als zwölf Jahren leitete
er dessen Geschicke. Seine Nachfolge
hat Uwe Lorenz angetreten, der damit
zu seinen Wurzeln zurückgekehrt ist.
Der in Barnstorf Aufgewachsene war
seit 2004 als alleinverantwortlicher
Geschäftsführer der Spitäler Hochrhein in Waldshut-Tiengen tätig.
Impressum
Herausgeber
Alexianer GmbH
Gerald Oestreich (V.i.S.d.P.)
Alexianerweg 9, 48163 Münster
Telefon: (02501) 966-55111
E-Mail:[email protected]
3. Jahrgang, 4. Quartal 2015
Redaktion
Alexianer GmbH
Referat Unternehmenskommunikation
Alexianerweg 9, 48163 Münster
Telefon: (02501) 966-55156
E-Mail: [email protected]
Redaktionsleitung:
Inga Hagemann (ih),
Sylvia Thomas-Mundt (stm)
Mantelredaktion:
Timo Koch (tk)
Anita Peter (ap)
Dr. Ralf Schupp (rs)
Julia Völzke (jv)
Lokalredaktionen:
Aachen: Manuela Wetzel (mw)
Berlin-Hedwig: Brigitte Jochum (bj),
Sylvia Thomas-Mundt (stm)
Berlin-Weißensee: Antje Richter (ar)
Diepholz: Georg Beuke (gb),
Silke Schmidt (sdt)
Köln/Rhein-Sieg: Katrin Volk (kv)
Krefeld: Frank Jezierski (fj)
Münster: Carmen Echelmeyer (ce),
Anja Große Wöstmann (agw)
Potsdam: Ria Maatz (rm)
Sachsen-Anhalt: Franziska Widdel (fw)
Uwe Lorenz
gesellschaft der Spitäler Hochrhein
GmbH sowie der Medicum WaldshutTiengen, die zwei Medizinische Versorgungszentren betreibt.
Der 49-jährige vierfache Vater und
ausgebildete Krankenpfleger schloss
1998 sein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Krankenpflegemanagement an der FH
Osnabrück als Diplom-Kaufmann ab.
Foto: Schmidt
Dort umfasste seine Verantwortlichkeit die Krankenhäuser Waldshut und
Bad Säckingen – beides Kliniken der
Grund- und Regelversorgung. Darüber hinaus war er Geschäftsführer
der SpitalService GmbH, der Service-
Neue
Die vakante Stelle des Regionalgeschäftsführers der Region Potsdam
wird ab Januar 2016 durch Oliver
Pommerenke besetzt. Der 40-jährige
gebürtige Lüneburger ist ausgebildeter
OP-Fachkrankenpfleger und Diplom-
Wege in der Pflege
Zukunftswerkstatt Bildung und Pflege
MÜNSTER. Am 12. und 13. Novem-
ber 2015 fand in der Raphaelsklinik
Münster zum zweiten Mal die Alexianer-Zukunftswerkstatt Bildung
und Pflege statt.
Gastredner Andreas Westerfellhaus,
Präsident des Deutschen Pflegerates,
berichtete über die aktuelle Entwicklung der Bildungspolitik in der Pflege.
Der erste Tag stand ganz im Zeichen
von Best-Practice-Projekten innerhalb
des Alexianer-Konzerns. Eine initiale
Podiumsdiskussion zum Thema „Personalmix in der Pflege“ gab die Möglichkeit zum intensiven Austausch im
Plenum.
Auf der Agenda des zweiten Tages
stand die akademische Pflegebildung.
In Workshops diskutierten die Teilnehmer unter anderem über die neuen
Aufgaben von Bachelorabsolventen
am Patientenbett. „Wir haben uns
entschieden, konzernweit einen neuen
Weg in der Professionalisierung der
Pflege zu gehen“, erläuterte Hauptgeschäftsführer Andreas Barthold.
„Zusammen mit der FOM – Hochschule
für Oekonomie und Management als
Kooperationspartner werden die Alexianer einen dualen Studiengang entwickeln.“
Gerrit Krause
Personalmanagement und Organisationsentwicklung
Alexianer GmbH
Druck
bud - Brandenburgische Universitätsdruckerei
und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH
Gestaltung
Sabine Nieter, PflegeMedia, Berlin
Die Abdruckrechte und die Verantwortung
für den Inhalt verbleiben bei den Autoren.
Soweit in dieser Ausgabe die männliche Form
benutzt wird, sollen damit selbstverständlich
auch Frauen angesprochen werden.
Auflage
11.565 Exemplare
Die Gastgeber der Tagung mit Gastredner Andreas Westerfellhaus,
Präsident des Deutschen Pflegerats (r.)
Foto: Bührke
Oliver Pommerenke
Foto: privat
Pflegewirt. Er hat an der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften sein
Masterstudium mit den Schwerpunkten
Gesundheitsökonomie, Controlling und
Krankenhausorganisation absolviert.
Derzeit ist er stellvertretender Geschäftsführer des Krankenhaus St. AdolfStift Reinbeck in Hamburg und freut
sich auf die neue Herausforderung in
der brandenburgischen Landeshauptstadt. Pommerenke ist verheiratet und
hat zwei Kinder. (sdt/ih)
Professur
für Dr. Frank Godemann
Prof. Dr. med. Frank Godemann
Foto: von Eigen
BERLIN. Seit August 2015 ist Dr.
Frank Godemann Honorarprofessor
an der Humanwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Potsdam.
Neben der Vorlesung zum Thema
„Allgemeine Psychopathologie und
Krankheitslehre” (für Psychologen
im Master-Studiengang) wird er seine erfolgreiche Forschung zur stationären Behandlung in Deutschland
an der Universität Potsdam fortsetzen.
Professor Dr. Godemann ist Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und
verhaltenstherapeutischen Medizin
im St. Joseph-Krankenhaus BerlinWeißensee.
Sein verhaltenstherapeutischer Schwerpunkt in der stationären Versorgung
lässt sich gut mit der psychotherapeutischen Schwerpunktbildung in
Potsdam verbinden.
Er sagt: „Lebendige Lehre ist mein
Anspruch, damit die Studierenden
zufrieden mit der Wahl ihres Faches
Psychologie bleiben.” (ar)
Aus dem Verbund |
Alexianer
zeitung
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INTERN
Ein Intranet für alle
Münster. Am 1. Oktober 2015 ist
das verbundweite Alexianer-Intranet gestartet. Alle Alexianer-Mitarbeiter haben Zugang zu dieser zentralen Informationsplattform.
Das Alexianer-Intranet wird automatisch beim Öffnen des Internet
Explorers gestartet. Außerdem kann
es über ein Icon auf dem Desktop
aufgerufen werden. Von der Startseite aus können Benutzer auf Infos
der Alexianer GmbH sowie auf alle
Alexianer-Regionen zugreifen.
In den kommenden zwei Jahren sollen alle Regionen mit einem eigenen
Intranet in das Netzwerk integriert
werden. Das Intranet lebt von der
aktiven Nutzung durch die Mitarbeiter – füllen Sie es mit Leben und
gestalten Sie es mit! Wir freuen uns
über Fragen, Anregungen und Ideen,
die Sie an Ihr lokales Redaktionsteam
oder an [email protected] richten
können.
And the winner is …
Zahlreiche Mitarbeiter haben am Gewinnspiel zur Einführung des neuen
Intranets teilgenommen und sich auf
die Suche nach den Pelikanen gemacht. Aber die waren gut versteckt.
Nur ein Viertel der Teilnehmenden hat
die richtige Antwort gewusst: Fünf
Pelikane ist die korrekte Lösung.
2. Symposium nahm
die Zukunft der Kinder ins Visier
Bruder Bernhard-Maria Flägel bewies bei der Auslosung des Gewinners ein glückliches Händchen
Versteckt war der Wasservogel, der
das Wappen der Alexianer ziert, auf
der Übersichtsseite, bei den ChartaTexten, den Unternehmensdaten, dem
Ethikforum und unter der Rubrik
Foto: Hagemann
„Ich suche …“. Gewonnen hat Sven
Düren, Gruppenleiter in der AlexianerKlostergärtnerei in Köln.
Wir gratulieren zu einem BerlinWochenende für zwei! (ih)
Ich habe da eine
Frage
Ethische Denkanstöße
Die Experten beim Don Bosco-Symposium
Foto: Große Wöstmann
MÜNSTER. Mehr Gelassenheit und
Zuversicht! Dies war ein wesentliches Fazit beim zweiten Symposium der Don Bosco Klinik für
Kinder- und Jugendpsychiatrie in
Münster, das diesmal die „Zukunft
der Kinder” aus vielen Perspektiven in den Blick nahm.
Dabei räumte der Zukunfts- und
Trendforscher Matthias Horx gründlich mit so manchen Zukunftsirrtümern
auf: „Zukunft ist nicht objektiv, denn
wir alle machen sie”, betonte der
Experte. Als jemand, der weltweit
namhafte Unternehmen bei Identitätskrisen und anderen Herausforderungen berät, stellte er heraus: „Uns
geht es vor allem darum, die Zukunft
als Vision zu nutzen, um die Gegenwart zu planen.”
Gleichwohl existiere gerade in den
allermeisten Köpfen der Deutschen
ein sehr düsteres Zukunftsbild: „Wir
sind eben die Sorgenbürger und beim
Optimismus weltweit das Schlusslicht
aller Nationen.”
Mit Blick auf die rund 100 Teilnehmer, die sich als Kinder- und Jugendpsychiater, Therapeuten, Pädagogen
und Lehrende größtenteils beruflich
den ganzen Tag mit dem Wohl der
Kinder befassen, mahnte er: „Eine
der wichtigsten Aufgaben der erziehenden Generation ist es, die Welt
zu ent-katastrophisieren!” (agw)
Ist alles recht, was recht ist?
Normen sind etwas Wunderbares.
Als Richtschnur regeln sie die Beschaffenheit von Produkten und
Dienstleistungen (etwa die DIN) oder
das Zusammenleben von Individuen
und Gruppen (etwa Gesetze). Damit
geben sie Sicherheit und schaffen
Vertrauen. Zumindest solange die
Normen erfüllt werden.
Was aber, wenn nicht? Werden technische Normen verletzt, ist die Sache
theoretisch einfach: Ein fehlerhaftes
Produkt kann reklamiert und umgetauscht werden.
Fast ebenso einfach scheint es im
Falle der Verletzung von Rechtsnormen zu sein. Wir können vor Gericht
ziehen, wenn uns jemand bestiehlt
oder einen Auffahrunfall provoziert.
Vor allem gibt es formelle Sanktionen, mit denen Rechtsverstöße geahndet werden, zum Beispiel den
Bußgeldkatalog.
Anders bei moralischen Normen.
Wer gegen sie verstößt, muss nicht
mit formellen Sanktionen rechnen,
höchstens mit informellen, wie (im
ärgsten Fall) mit Liebesentzug oder
Ausgrenzung.
Das ist mitunter schlimmer als jede
Strafverfolgung. Richtig schwierig
wird es bei Verstößen gegen moralische Regeln des Miteinanders im beruflichen Kontext. Besonders, wenn
dabei ein Machtgefälle eine Rolle
spielt. Informelle Sanktionen greifen
hier in der Regel nicht.
An wen können sich zum Beispiel
Mitarbeitende wenden, wenn ausgerechnet der Chef gegen anerkannte
moralische Regeln verstößt?
Hilfe könnten Ombudsstellen schaffen. Manche Organisationen haben
solche Stellen schon eingerichtet –
und gute Erfahrungen gemacht.
Durch die Einschaltung von Ombudsstellen lassen sich Konflikte zwischen
Hierarchieebenen oft einvernehmlich
lösen – ganz ohne Sanktionen.
Das könnte auch ein Weg für uns
Alexianer sein. (rs)
Haben Sie auch eine Ethikfrage?
In dieser Rubrik beantworten wir sie
Ihnen. Schreiben Sie einfach eine Mail
an: [email protected]. Ihre Fragen
werden anonym veröffentlicht.
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z e i t u n g | Aus dem Verbund
Zehn Jahre
Ergebnisse
Beste
bei
Hygieneprüfung in Agamus-Küchen Gerontopsychiatrisches Zentrum
BERLIN. Im Rahmen des vom Gesetz
verlangten Eigenkontrollsystems
für Lebensmittelhygiene werden
alle Agamus-Küchen jährlich von
einem unabhängigen Hygieneinstitut geprüft.
Mit durchschnittlich 97 erreichten Prozent im Jahr 2015 sind die AgamusKüchen auf einem hervorragend hohen
Niveau in der Lebensmittelhygiene.
Besonders hervorzuheben sind die sehr
guten Ergebnisse in den mikrobiologischen Lebensmitteluntersuchungen.
Hier liegen die Zahlen seit 2008 in allen
Betrieben bei 100 Prozent.
HACCP-Eigenkontrollsystem weiterentwickeln
Um das Eigenkontrollsystem zu verifizieren und stetig zu verbessern, wurde im
ersten Quartal 2015 ein überbetriebliches HACCP-Team einberufen. HACCP
steht für „Hazard Analysis and Critical
Control Points“ und heißt auf Deutsch
„Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte“. In den monatlichen Treffen
„Mir san mit’ m
wurde die HACCP-Gefährdungsanalyse
an neueste wissenschaftliche und normative Erkenntnisse angepasst. Des
Weiteren wurden praxistaugliche Arbeitsanweisungen formuliert, die die
Prozesse im Cook & Chill-Verfahren als
auch in Cook & Hold-Küchen abbilden.
Formblätter wurden so weiterentwickelt, dass sie im Küchenalltag gut zu
nutzen sind. Nun gilt es, die Arbeitsanweisungen in Kleingruppen-Schulungen an den Mann und an die Frau zu
bringen.
Gut gerüstet in die Zukunft
Die Hygieneaudits finden selbstverständlich unangemeldet statt. Auch
wenn es zeitlich und organisatorisch
gar nicht passt, kommt der Auditor
und prüft die Küche. Mit gut trainierten
Mitarbeitern und einem kompetenten
HACCP-Team sieht die Alexianer Agamus GmbH auch den kommenden Hygieneaudits zuversichtlich entgegen.
Tatjana Springfeld
Leiterin Qualität und Hygiene
Alexianer Agamus GmbH
Radl da“
Auszubildende in Münster bekommen Fahrräder
AACHEN. Im September 2015 feierte
das Gerontopsychiatrische Zentrum
(GPZ) am Alexianer Krankenhaus
Aachen zehnjähriges Bestehen.
Chefarzt Dr. med. Andreas Theilig
bilanzierte: „Die Nachfrage ist beständig gewachsen.“ Angesichts der
demografischen Entwicklung werde
sich dieser Trend fortsetzen. „Was
wir brauchen“, verdeutlichte er, „ist
eine weitere Ausdifferenzierung unserer Angebote, um jedem Patienten
möglichst individuell begegnen zu
können.“ Dies gelte besonders für
die Versorgung von Demenzerkrankten
im eigenen Zuhause, aber auch für
Suchterkrankungen, die Alterspsychotherapie und die Angehörigenberatung.
Den Festvortrag hielt der emeritierte
Soziologieprofessor, Theologe und Demenz-Experte Dr. Reimer Gronemeyer.
Eine seiner zentralen Forderungen
lautet, den Umgang mit Demenzerkrankten nicht nur Pflege und Medizin zu überlassen, sondern gesell-
(v. l.) Dr. med. Andreas Theilig, AlexianerRegionalgeschäftsführerin Birgit Boy und
Foto: Wetzel
Prof. Reimer Gronemeyer schaftliche, etwa nachbarschaftliche
Lösungen zu finden. Das GPZ umfasst
heute zwei Stationen mit 40 Plätzen,
eine Tagesklinik mit zehn Plätzen,
die gerontopsychiatrische Institutsambulanz, die Beratungsstelle und
eine integrative Tagesstätte. Behandelt werden alle psychischen Erkrankungen des Alters. Schwerpunkte
sind demenzielle Erkrankungen, kognitive sowie depressive Störungen,
Angst- und Suchterkrankungen sowie psychische und geistige Behinderungen im Alter. (mw)
Deutsche Gesellschaft für Medizincontrolling wählt Wolff-Menzler
AACHEN. Der Ärztliche Direktor und
Leeze mit Lack: Azubis in Münster bekommen künftig Fahrräder
MÜNSTER. Bus oder Bike – das ist
hier die Frage! Zumindest für die
Auszubildenden, die in der Alexianer-Region Münster beschäftigt
sind.
Seit dem Sommer 2015 bekommen
alle Azubis für die Dauer der Ausbildung monatlich ein Busticket für
Münster finanziert oder ein Stadtrad
als Prämie. Das Fahrrad, das schwarz
– mit Alexianer-Schriftzug in Rot – gestaltet ist und am Lenker einen hochwertigen Edelstahl-Korb befestigt hat,
dürfen die Azubis erst nach bestan-
Foto: Jaeger
dener Prüfung am Ausbildungsende
behalten. Die ersten Räder wurden
im August ausgegeben und sorgten
gleich für viel Aufsehen. Nicht wenige
Kollegen fragten an, ob die „Leezen“,
wie das Fahrrad in Münster genannt
wird, auch privat zu erwerben seien.
Bevorzugt jedoch dürfen die jungen
Kollegen damit ihre dienstlichen und
privaten Wege, etwa zu verschiedenen Ausbildungsorten, zurücklegen.
Mehr als drei Viertel der Schüler und
Auszubildenden haben sich bislang
für das Fahrrad entschieden. (ce)
Chefarzt der Allgemeinpsychiatrie
des Alexianer Krankenhauses Aachen Dr. med. Claus Wolff-Menzler
(44) ist neues Vorstandsmitglied der
Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling e. V. (DGfM).
Seine Wahl fand bei der Mitgliederversammlung im Oktober 2015 in
Frankfurt statt. Die DGfM ist die
wissenschaftliche Vertretung der im
Medizincontrolling tätigen Ärzte,
Pflegekräfte, Kodierer, Medizinischen
Dokumentationsassistenten, Juristen
und Betriebswirte in Deutschland.
Ziele der DGfM sind der regelmäßige
Informationsaustausch, die Fort- und
Weiterbildung und die gemeinsame
Erarbeitung von Problemlösungsstrategien im Medizincontrolling.
Das neue „Pauschalierte Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik“ (PEPP) stellt psychiatrische
und psychosomatische Kliniken vor
enorme Herausforderungen. Mit der
Einführung verbunden ist ein hoher
Schulungs- und Investitionsaufwand
bei Sicherstellung des Routinebe-
Dr. med. Claus Wolff-Menzler Foto: Wetzel
triebes. Von zentraler Bedeutung
werden psychiatrische und spezielle
somatische Diagnosen sowie eine
Vielzahl von Prozeduren sein. Ähnlich wie schon in der Somatik werden
dann je Patient pauschalierte tagesbezogene Entgelte angesetzt. WolffMenzler ist seit Jahren als Experte zu
diesen Fragen etabliert. Seine neue
Verbandsfunktion in der DGfM übt er
wie seine Vorstandskollegen ehrenamtlich aus. (mw)
Weitere Informationen:
www.medizincontroller.de
Aus dem Verbund |
Angebot für
Ergänzendes
ältere Menschen
Alexianer in Tönisvorst gründen Zentrum für Neurogeriatrie
TÖNISVORST. Mit dem im Oktober
2015 gegründeten Zentrum für
Neurogeriatrie erweitert Professor
Dr. Hans-Jürgen von Giesen, Chefarzt der Klinik für Neurologie in
Krefeld und Ärztlicher Direktor der
Alexianer Region Krefeld, das medizinisch-therapeutische Leistungsangebot am Krankenhaus MariaHilf Tönisvorst.
Unter der Leitung der Fachärztin für
Neurologie und Geriatrie Jasna Katsaounis-Juras bietet das multiprofessionelle Team neurogeriatrische frührehabilitative Komplexbehandlungen
insbesondere nach einem Schlaganfall
an. Im Zentrum für Neurogeriatrie
werden ältere Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern sowie
neurologischen Begleitdiagnosen behandelt. Das neue Zentrum ist konzeptionell in die Klinik für Neurologie
am Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld
eingebunden.
Unter Komplexbehandlung kann man
sich eine ganzheitliche leitlinienorientierte interdisziplinäre und multiprofessionelle Therapie vorstellen, bei der
gleichzeitig akutmedizinische Diagnostik, Therapie und Frührehabilitation vom Aufnahmetag an ineinander fließen.
Bruder Damian
Zeit der Prüfung – Zeit der Entscheidung
hieß Bruder Damian früher mit
bürgerlichem Namen – ging im
Alter von 53 Jahren ins AlexianerKloster. 2013 wurde er Postulant,
dann Novize.
Am 10. Oktober 2015 legte Bruder
Damian im Rahmen einer feierlichen
Heiligen Messe die zeitliche Profess
ab und erhielt das Ordensgewand
der Alexianerbrüder (Habit). Bis zur
Ablegung der ewigen Profess – der
Lebensbindung an Gott und die konkrete Gemeinschaft/Kloster – heißt es
nun für ihn, seine Ausbildung zu intensivieren sowie seine Entscheidung,
Gott zugewandt ein Leben als Ordensmann zu führen, zu hinterfragen und
zu prüfen.
Bruder Damian freut sich auf die kommenden Jahre: „Ich habe alles richtig
gemacht. Heute bin ich froh, dass ich
diesen Weg gegangen bin, dass ich
ein Leben in der Ordensgemeinschaft
der Alexianerbrüder führen kann und
darf. Ich danke Gott dafür, dass er mir
den Weg gezeigt hat, stets Geduld mit
mir hatte – und ich bin der Gemeinschaft unendlich dankbar.
Meine Arbeit in der Altenpflege liebe
ich nach wie vor. Für Menschen da zu
sein, sie zu begleiten und gleichzeitig
selbst meine innere Ruhe und zu
Gott gefunden zu haben, macht mich
unendlich glücklich und zufrieden.
Ich bin angekommen in einem Leben,
das ich gern führe.“
Bruder Dominikus Seeberg, Provinzial der Alexianerbrüder, gab Bruder
Damian ganz besondere Worte mit
auf den Weg. Lesen Sie im KlosterBlog auf der Ordens-Webseite www.
alexianerkloster.de die Worte von
Bruder Dominikus und das komplette
Interview mit Bruder Damian.
Barbara Krause, Leitung Marketing
Alexianer Krefeld GmbH
Barbara Krause
Leitung Marketing
Alexianer Krefeld GmbH
Notarzteinsatzfahrten
durch
Hedwigshöhe
BERLIN. Seit dem 1. September 2015
wird das Notarzteinsatzfahrzeug
(NEF) 5305 der Berliner Feuerwehr
durch Ärzte aus dem Krankenhaus
Hedwigshöhe besetzt. Stationiert
ist das Fahrzeug auf der Feuerwache Treptow am Groß Berliner
Damm.
Am Notdienst beteiligen sich Ärzte
aus den Fachbereichen Anästhesie,
Chirurgie und Innere Medizin. Die
Organisation des NEFs erfolgt über
die zentrale Notaufnahme des Krankenhauses Hedwigshöhe. Die ärztliche Stützpunktleitung obliegt dem
Leiter der zentralen Notaufnahme am
Krankenhaus Hedwigshöhe Dr. med.
Florian Krüger.
Vor weniger als 20 Jahren konnte
am Krankenhaus Hedwigshöhe noch
keine echte Notfallversorgung erfolgen. Durch die dynamische Entwicklung der letzten Jahre ist nun von der
Bruder Dominikus gratulierte Bruder Damian
zur Ablegung der zeitlichen Profess Foto: Krause
Auszeichnung für
Foto: Thomas-Mundt
präklinischen Notfallmedizin auf dem
NEF, der klinischen Notfallmedizin
in der zentralen Notaufnahme bis
in den OP, der Intensivstation, der
Endoskopie oder dem Herzkatheterlabor eine leitliniengerechte Patientenversorgung aus einer Hand gewährleistet. Die medizinische Versorgung des Bezirkes Treptow-Köpenick
wird dadurch weiter verbessert.
Dr. med. Rupert Fischer-Lampsatis, Chefarzt der
Klinik für Innere Medizin und Geriatrie und
Dr. med. Florian Krüger, Ärztlicher Leiter der
Notaufnahme, Krankenhaus Hedwigshöhe
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Ein wichtiger Lebensschritt für
MÜNSTER. Jürgen Erich Fach – so
Aufbruchsstimmung mit La-Ola-Welle. Das Team des Zentrums für Neurogeriatrie von Prof. Dr. Hans-Jürgen von Giesen (l.) in Tönisvorst Foto: Wetzel
zeitung
Professorin Vjera Holthoff-Detto
BERLIN. Professorin Dr. med. habil.
Vjera Holthoff-Detto, Chefärztin
der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im
Alexianer Krankenhaus Hedwigshöhe, wurde in die renommierte
FOCUS - Ärzteliste 2015 aufgenommen.
Im Fachbereich Alzheimer zählt Professorin Holthoff-Detto damit zu den
Top-Medizinern Deutschlands und die
Patienten können somit eine besonders
hohe Expertise erwarten. (bj)
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z e i t u n g | Aus dem Verbund
Alexianer Sachsen-Anhalt bauen
doppelt
In Dessau-Roßlau und in Lutherstadt Wittenberg entstehen neue Therapiegebäude
Ein Blick in die Zukunft: So werden die neuen Therapiegebäude in Dessau-Roßlau (l.)
und in Lutherstadt Wittenberg aussehen
Perspektive: Architektenbüro Detlef Münnich
DESSAU-ROSSLAU/WITTENBERG.
„Mit den Neubauten an der Klinik
Bosse Wittenberg und am St. Joseph-Krankenhaus Dessau optimieren wir die Therapie- und Arbeitsbedingungen für unsere Patienten
und Mitarbeiter“, erklärt Nadine
Lägel, Assistentin der Regionalgeschäftsführung der Alexianer
Sachsen-Anhalt GmbH.
Waren die Räumlichkeiten für Physiound Ergotherapie bisher begrenzt, so
eröffnen die neuen, großzügig ge-
Ein
schnittenen Objekte mit ihren Einfeldhallen und Multifunktionsräumen neue
Möglichkeiten, vor allem in der aktiven Therapie. Die mit Veranstaltungstechnik ausgestatteten Hallen werden
zudem künftig für Events genutzt.
Sport- und Therapiehalle
Dessau
Im Juni 2015 wurde der Grundstein
für die Sport- und Therapiehalle
gelegt. Dank der Fertigteilbauweise
ist das Wachstum des vierteiligen
Perspektive: BFT Architekten
Gebäudekomplexes nahezu täglich
erlebbar. Auf 1.500 Quadratmetern
wird der Neubau neben der Sporthalle Therapieräume für Physio- und
Ergotherapie beherbergen.
Auch die bisher räumlich beengte
Cafeteria wird hier mit hellen Räumen und einer großzügigen Terrasse
neugestaltet. Im Sommer 2016 soll
das Gebäude fertiggestellt werden.
Therapiezentrum Wittenberg
Über drei Vollgeschosse mit je 3.500
Quadratmetern wird das würfelförmige Therapiezentrum verfügen.
Mit der Sporthalle, einem Bewegungsbad und zusätzlichen Therapieräumen verdoppelt sich die Fläche für Physiotherapie und Ergotherapie.
Das Gebäude schließt sich über die
Magistrale nahtlos an den bestehenden Komplex an. Anfang 2017 werden die therapeutischen Abteilungen ihre Arbeit im Therapiezentrum
aufnehmen. (fw)
Stand, zwei Referenten Werkstatt in Köln-Mülheim
Demografiekongress in Berlin
BERLIN. Aufgrund des demografi-
schen Wandels wird die deutsche
Gesellschaft ein neues (und älteres) Gesicht bekommen.
Nach Einschätzung vieler Experten,
die vom 3. bis 4. September 2015 auf
dem Demografiekongress in Berlin zusammenkamen, sei dies aber kein Problem. Man könne den Wandel sogar
als Chance begreifen. In Foren und Podiumsdiskussionen, aber auch an den
zahlreichen Messeständen im Berliner
Hotel InterContinental wurde debattiert und diskutiert. Auf einer Fläche
von 24 Quadratmetern waren die Ale-
Alexianer-Messestand auf dem Demografiekongress
xianer mit einem hellen und modernen
Stand einer der „Leuchttürme“ unter
den Ausstellern. Außerdem stellten
die Alexianer zwei Referenten: Professor Dr. med. Vjera Holthoff-Detto,
Chefärztin im Alexianer Krankenhaus
Hedwigshöhe, referierte über die therapeutische Förderung der Selbstständigkeit bei Demenzerkrankungen.
Dr. Ralf Schupp, Leiter Referat Christliche Ethik, Leitbild, Spiritualität, hielt
ein Eingangsstatement zur Ethik des
Alters im Vorfeld einer Podiumsdiskussion, an der auch Bundesministerin a.D.
Professor Dr. Rita Süssmuth teilnahm.
(tk)
Foto: Bildschön
feierlich eröffnet
Symbolische Schlüsselübergabe anlässlich der feierlichen Eröffnung
der neuen Alexianer Werkstatt in Köln-Mülheim Foto: Volk
KÖLN. Am 30. Oktober 2015 ist
die neue Alexianer Werkstatt für
Menschen mit psychischen Behinderungen in Köln-Mülheim eingeweiht worden.
Sie erstreckt sich über eine Fläche
von rund 2.500 Quadratmetern und
bietet 120 Beschäftigten interessante
Tätigkeitsfelder.
Neben zwei lichtdurchfluteten Werkhallen, Mehrzweck- und Schulungsräumen und einem Betriebsrestaurant gehören auch 1.000 Stellplätze
in einem modernen Hochregallager
dazu. Insgesamt sind 3,9 Millionen
Euro investiert worden.
Nach einer bewegenden Segensfeier
begrüßte Matthias Hopster, Geschäftsführer der Alexianer Werkstätten GmbH,
die Gäste und bedankte sich herzlich
beim Landschaftsverband Rheinland
(LVR) und der Bundesagentur für Arbeit
für die Förderung sowie beim beauftragten Architekturbüro und natürlich
beim Werkstätten-Team für die gute
Unterstützung. Nach der gelungenen
Eröffnung schloss sich ein gut besuchter Tag der offenen Tür an. (kv)
Aus dem Verbund |
10 Jahre Dienstleistungen von Agamus
Rückblick eines „Zeitzeugen“
zum Beispiel von den Reinigungsmitarbeitern, die wir aus teils prekären
externen Arbeitsverhältnissen in die
Agamus übernommen haben.
BERLIN. Die Alexianer Agamus
GmbH wurde im Dezember 2005
als Agamus Dienstleistungs GmbH
gegründet. Im Interview blickt
Alexander Grafe, Regionalgeschäftsführer der Alexianer St. Hedwig
Kliniken Berlin GmbH und langjähriger Kunde der Agamus, zurück zu
den Anfängen.
für unsere Einrichtungen. Wir wollten
die Zukunft aller Mitarbeiter sichern und
die Verantwortung für die Mitarbeiter
der ausführenden Dienstleistungsbereiche nicht an externe Anbieter abgeben.
So wurden zwei Ideen geboren: die
Gründung der Agamus Dienstleistung
GmbH und die der Transform GmbH
(heute Alexianer Service GmbH).
Wie kam es zur Gründung eines
internen Dienstleistungsunternehmens?
Die Tarife der AVR (Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des
Deutschen Caritasverbandes) entwickelten sich damals immer problematischer. Angelernte Kräfte verdienten
mitunter genauso wie examinierte
Krankenschwestern. Das bedeutete erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen
Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Wir hatten versucht, alles so fair wie
möglich abzuwickeln, wollten weder
die Mitarbeitervertreter noch die einzelnen Mitarbeiter über den Tisch ziehen. Aber es wurde den Mitarbeitern
dennoch einiges zugemutet. Um die
richtige Linie zu finden, haben wir es
uns nicht leicht gemacht und wirklich
miteinander um eine gute Lösung gerungen. Positives Feedback erhielt ich
Welche Veränderungen haben Sie
wahrgenommen?
Neben der wirtschaftlichen Stabilisierung verbesserten sich die Qualität
und Professionalität der Dienstleistungen. Es kamen gute Leute mit guten
Ideen in die Verantwortung. Die Einführung von Servicepaketen für Wahlleistungspatienten zum Beispiel hätten wir ohne Agamus nicht so schnell
auf den Weg gebracht.
Wann waren Sie das erste Mal
richtig überrascht?
zeitung
7
Als ich zur Agamus Celebramus eingeladen wurde – als Servicemitarbeiter.
Und auch beim Adventsessen war ich
überrascht, bekannte Verwaltungsund Leitungskräfte in Servicekleidung
zu sehen. Agamus hat zur Veränderung und Bereicherung unserer Unternehmenskultur beigetragen.
Wie empfinden Sie heute die Zusammenarbeit?
Agamus ist ein fester Bestandteil der
Einrichtungen (Ost), der nicht mehr
wegzudenken ist – sowohl inhaltlich,
organisatorisch als auch kulturell. Die
Zusammenarbeit ist gut und von wechselseitiger Wertschätzung geprägt.
Was wünschen Sie der Alexianer
Agamus GmbH?
Dass sie weiterhin so gut unterwegs
ist und immer mehr ein Eckpfeiler
im Konzerngebäude der Alexianer
wird. (ap)
Umbau mit Vorbildcharakter
Die Stationen der Neurologischen Frührehabilitation wurden
zentral ausgebaut
Seelsorgekonferenz
der Alexianer
Eine Teilnehmerin berichtet
MÜNSTER. „Sie haben uns gerade
noch gefehlt!“ So lautete das Thema der Seelsorgekonferenz der
Alexianer vom 28. bis 29. September 2015 in Senden bei Münster.
Im Fortbildungsteil brachte Professor
Dr. Andreas Lob-Hüdepohl aus Berlin
den Teilnehmenden in sehr lebendiger
und anschaulicher Weise das „Christliche Profil der Krankenhausseelsorge
im 21. Jahrhundert“ näher. Der einleitende Vortrag wurde dabei durch ein
Schreibgespräch in Gruppen ergänzt.
Persönlich stelle ich mir immer wieder
diese Fragen: Warum reagieren viele
Menschen oft so skeptisch, unsicher
oder gar ängstlich auf Seelsorge? Ist
die Seelsorge denn so eingestaubt?
Wie können wir Berührungsängste,
Unsicherheiten und auch Konkurrenzdenken in unseren Kliniken abbauen?
Auch deshalb ist es wichtig, dass die
Seelsorger mit den anderen Berufsgruppen in den Austausch gehen und
die Kommunikation untereinander
pflegen. Erstmalig nahmen auch die
zukünftigen Kollegen der MisericordiaGruppe an der Konferenz teil. Ein ermutigendes Zeichen! Es zeigte sich,
dass es sinnvoll ist, sich zu vernetzen.
Im Mittelpunkt des Konferenzteils
stand die geplante Entwicklung eines
gemeinsamen Seelsorgekonzepts der
Alexianer. Natürlich reichten die wenigen Stunden nicht aus, um schon
inhaltliche Fragen zu erörtern. In
einem ersten Schritt wurde aber ein
Zielekatalog entworfen. Es ist und
bleibt ein Prozess in Arbeit.
Ich war zum ersten Mal dabei und
sehr begeistert und dankbar, an diesem Prozess mitwirken zu dürfen.
Rita-Maria Jermis
Seelsorgerin
Alexianer St. Joseph Berlin-Weißensee GmbH
Viel grüne Farbtöne und Naturmotive bringen in Foyer und Stationsräumen eine angenehme
Atmosphäre für die Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen Foto: Jezierski
KREFELD. Die Klinik für Neurologie
betreibt seit fast 20 Jahren neurologische Frührehabilitation für Patienten nach Schlaganfall und nach
Schädel-Hirn-Verletzungen.
Mit den Jahren ergab sich ein höherer
Bedarf dieser qualifizierten Akutbehandlung im Vorfeld einer stationären
und dann ambulanten neurologischen
Rehabilitation. Daher wurde bereits vor
Jahren eine zweite Station dieser Art
aufgebaut, nicht zuletzt auch aufgrund
des Auf- und Ausbaus stationärer
Kapazitäten zur intensivmedizinischen
Frührehabilitation beatmungspflichtiger
Patienten. Nun konnten die beiden Stationen in einem Trakt und in unmittelbarer Nähe zu den Einrichtungen der
ambulanten neurologischen Rehabili-
tation zusammengelegt werden. Nicht
nur, dass es für die Krankenwagen, die
zum Teil aus dem ganzen Rhein-Ruhrgebiet anfahren, jetzt eine zentrale Anlaufstelle gibt und die Wege für Personal
und Besucher kürzer sind – die Station
und das Stationsfoyer wurden komplett
umgestaltet. Mit ihren in Grün- und
Dunkelrottönen gehaltenen Farben
bilden Foyer und Gemeinschaftsräume
einen optischen Übergang zur Natur.
Professor Dr. Hans-Jürgen von Giesen,
Chefarzt der Klinik für Neurologie, sagt:
„Wir sind glücklich, Patienten und Besuchern nun optische Oasen bieten zu
können, die sicher beruhigend wirken
und hoffentlich in der individuell sehr
schwer zu verkraftenden Lebenssituation Kraft geben.“ (fj)
8
z e i t u n g | Aus dem Verbund
Gesichter im Geschäftsbericht
Alexianer-
Alexander Luhnen posiert für den Alexianer-Geschäftsbericht
MÜNSTER. Mit dem neuen und damit zweiten Konzernjahresbericht
können die Alexianer insgesamt erneut auf eine positive Entwicklung
im vergangenen Jahr zurückblicken.
Das Unternehmen ist in allen Bereichen
gewachsen: in der Zahl der Einrichtungen, der Mitarbeiter, der Leistungen,
Dr. Marcus Kamphausen restauriert in seiner
Freizeit Dudelsäcke und Drehleiern Fotos: Wiese
Beate Dobner bearbeitet eine Holzskulptur
der Angebote und beim Umsatz. Wie
bereits im zurückliegenden Jahr stehen im Geschäftsbericht wieder die
Mitarbeiter im Mittelpunkt. Sie setzen
sich rund um die Uhr für die Menschen ein, die sich uns anvertrauen.
Durch ihre Persönlichkeit geben sie
dem Unternehmen ein Gesicht, sie
tragen zu Vielfalt und Lebendigkeit
im Unternehmen bei. Wie zum Beispiel Alexander Luhnen. Er arbeitet als
Krankenpfleger im Krefelder Zentrum
für Psychotraumatologie und geht in
seiner Freizeit dem Hobby des Mittelalter-Reenactments nach – also der
Neuinszenierung konkreter mittelalter-
Tagung zur Eingliederungshilfe in Köln
Wie macht man schwache Mitarbeiter stark?
KÖLN. Rund 100 Alexianer-Füh-
rungskräfte trafen sich zur Fachtagung Eingliederungshilfe am 27.
und 28. Oktober 2015 in Köln.
Zwei Tage lang nahmen leitende Mitarbeiter von Alexianer-Einrichtungen,
die ambulante und stationäre Wohnhilfen anbieten, Vertreter der Alexianer Werkstätten und der Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK)
die Personalentwicklung in den Blick.
Die Tagung stand unter dem Gesichtspunkt: „Mitarbeiter mitnehmen. Auswirkungen von Gesetzesreformen auf
die Personalführung.“
Renommierte Referenten beleuchte-
Regionalgeschäftsführer Peter Scharfe begrüßt die Teilnehmer der Alexianer-Fachtagung Die „Messe der kurzen Wege”
überzeugte
MÜNSTER. „Quadratisch, praktisch,
gut” – mit diesen Worten brachte
Dr. Klaus Telger (Leitender Arzt
der Alexianer Münster) das Format
der internationalen Messe „2 x 2Forum“ im Kunsthaus Kannen auf
den Punkt.
Auf einer Fläche von exakt zwei mal
zwei Metern präsentierten dort 20
Aussteller in sehr reduzierter und aussagekräftiger Form Werke und Projekte
aus dem Bereich Outsider Art. (agw)
Foto: Volk
licher Ereignisse in möglichst authentischer Weise. Für den Geschäftsbericht
wurden er und weitere Kollegen einen
Tag lang von einem professionellen
Fototeam begleitet und an verschiedenen Locations fotografiert. Den
Geschäftsbericht finden Sie im Intranet
Alexianer INTERN. (tk)
ten die fachlichen, politischen und
gesetzlichen Rahmenänderungen der
Eingliederungshilfe in Deutschland.
Regionalgeschäftsführer Peter Scharfe
begrüßte die Tagungsteilnehmer
herzlich und dankte für die gute
Vorbereitung.
Im Anschluss an die Impulsvorträge
nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit, zusammen mit den Experten
konkrete Probleme der Personalentwicklung in Workshops zu bearbeiten. Dabei ging es zum Beispiel
um die Fragestellung „Schwache
Mitarbeiter stark machen – mitnehmen statt abhängen” oder um das
Thema, wie Führungskräfte gekonnt
entdeckt werden können. Die nächste
Alexianer-Fachtagung zur Eingliederungshilfe findet voraussichtlich in
Sachsen-Anhalt statt. (kv)
Nachrufe
„So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch
wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen.”
(Johannes 16,22)
• Markus Poschmann, Mitarbeiter Empfang,
•
•
•
Künstler von „Theater im Dorf”
porträtierten Besucher Foto: Emmerich
Agamus Krefeld
Gaby Becker, Pflegedienst, Alexianer Münster
Michael Giebken, Mitarbeiter Küche, Agamus Münster
Rosemarie Rahardt, Krankenpflegehilfskraft,
ehemals Alexianer Sachsen-Anhalt
Wir werden den Verstorbenen stets ein ehrendes und
dankbares Andenken bewahren.
Lokales aus Sachsen-Anhalt
Gottes
Segen für die Schutzengel Segnung der Alexianer Ambulanten Dienste
In einem Gottesdienst feierten die
21 Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste am 2. Oktober 2015
ihr zehnjähriges Bestehen und wurden mit einer Segnung unter Gottes Schutz gestellt. Vikar Alexander
Stojanovic und die Klinikseelsorgerinnen Theresa Pabst und Rebekka
Gewandt hielten den Segnungsgottesdienst.
St. Vitus hält seine schützende Hand über die Arbeit
Vikar Alexander Stojanovic sprach die Segensworte für die Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste
Mit dem Segen erhielten die Alexianer Ambulanten Dienste auch das
Patronat des heiligen Vitus. Er ist der
Schutzheilige der Menschen, die an
Nervenkrankheiten leiden.
„Sie alle sind an vielen Stellen Schutzengel für Ihre Klienten”, betonte
Seelsorgerin Rebekka Gewandt. Die
Sozialarbeiter und pädagogischen
Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste kümmern sich täglich um
Menschen mit schweren seelischen
Erkrankungen. Diese kommen dank
der professionellen Hilfe in ihrem Lebensalltag deutlich besser zurecht.
Foto: Widdel
Ambulante Dienste wachsen
„Wir haben unserem Kind das Laufen
beigebracht und den Bereich komplett neu aufgebaut”, sagte Leiterin
Birgit Neuwirth. „Ich bin unglaublich
stolz auf das Team!” 2005 hatte sie
zusammen mit zwei Kolleginnen und
einer Handvoll Klienten das ambulant
betreute Wohnen unter dem Dach
der Klinik Bosse Wittenberg gestartet. Rasant wuchs die Zahl der Klienten, neue Kollegen kamen hinzu, und
das Angebot vergrößerte sich. Seit
2013 sind die Alexianer Ambulanten
Dienste ein eigenständiger Unternehmenszweig der Alexianer SachsenAnhalt GmbH mit Standorten in Lutherstadt Wittenberg, Dessau-Roßlau
und Bitterfeld-Wolfen. Jüngstes Projekt ist die ambulante psychiatrische
Pflege, ein häuslicher Pflegedienst für
seelisch erkrankte Menschen.
Gute Wünsche für die Zukunft überbrachte auch Nadine Lägel, Assistentin der Regionalgeschäftsführung.
Sie versicherte: „Unsere Unterstützung sei Ihnen Allen gewiss.”
Mit dem Segenswunsch „Gottes guter Segen sei mit euch! Um euch zu
schützen, um euch zu stützen auf
euren Wegen” endete der Gottesdienst. (fw)
Beistand für die bedrückte Seele
Seelsorgerin Rebekka Gewandt hat ein offenes Ohr für alle Anliegen
Im Juli 2015 hat Rebekka Gewandt
ihr Amt als Klinikseelsorgerin im
St. Joseph-Krankenhaus Dessau
angetreten.
Ihr Büro ist klein und verströmt eine
warme Gemütlichkeit. Wer der Seelsorgerin seine Sorgen und Nöte anvertrauen möchte, findet hier einen geschützten und willkommen heißenden
Ort. „Jeder Patient und jeder Mitarbeiter kann mit seinen Anliegen zu mir
kommen”, lädt Rebekka Gewandt ein.
Noch sind es zumeist die Patienten, die
ihren Beistand suchen. „Viele wollen
einfach darüber sprechen, was ihnen
auf dem Herzen liegt. Eine Lösung
habe ich oftmals nicht parat, aber ich
kann ihnen eine andere Sicht der Dinge
aufzeigen”, erzählt sie in ruhigem Ton.
Das Gespräch bleibt
vertraulich
Wer mit ihr spricht, kann sich auf ihre
Verschwiegenheit verlassen. Kein Wort
verlässt den Raum. Das sei gerade für
Mitarbeiter wichtig, die sich sonst nicht
trauen würden, die Seelsorgerin aufzusuchen. Rebekka Gewandt möchte
gerade ihre Beistand suchenden Kollegen ermuntern, sich ihr im Vier-AugenGespräch zu öffnen. Bis zu fünf Gespräche führt die Seelsorgerin täglich.
Dazu besucht sie die Patienten auf den
Stationen oder empfängt Ratsuchende
in ihrem Zimmer.
Während der Zugfahrt
wird der Kopf frei
Nach einem Tag voller bewegender
Seelsorgegespräche freut sich Rebekka Gewandt auf ihre Zugfahrt nach
Hause. Auf dem Heimweg kann sie
Grundsteinlegung, die zweite!
Nach der feierlichen Grundsteinlegung in Dessau-Roßlau folgte
im Spätsommer 2015 die Zeremonie für das Wittenberger Bauvorhaben.
Mit vier symbolischen Hammerschlägen legten Regionalgeschäftsführerin
Petra Stein, der Wittenberger Oberbürgermeister Torsten Zugehör, Vikar
David Seibel und Architekt Lars Kuper
im September den Grundstein für das
neue Therapiezentrum an der Klinik
Bosse Wittenberg. Rund 80 Gäste verfolgten die Zeremonie im Klinikpark.
Bevor die Zeitkapsel verlötet und im
Grundstein versenkt wurde, steckten
die Akteure einige Zeitzeugnisse wie
die aktuelle Tageszeitung, Münzen,
einen Alexianer-Handschmeichler und
ein Kreuz der in der Klinik Bosse lebenden Marienschwestern hinein. Der
neue Gebäudekomplex soll Anfang
2017 fertig werden. (fw)
Vorsichtig führen Petra Stein, Torsten
Zugehör (Mitte) und Lars Kuper die Kupferkapsel in den Grundstein ein Foto: Widdel
Herzlich willkommen: Die Tür von Seelsorgerin Rebekka
Gewandt steht für jedermann offen
Foto: Widdel
abschalten und die Sorgen und Nöte
der Ratsuchenden bis zum nächsten
Tag hinter sich lassen.
„Dennoch bin ich froh, dass die
Seelsorgerinnen der Klinik Bosse –
Theresa Pabst und Schwester Maria
Anneliese – und ich ein Team bilden
und wir uns in schwierigen seelsorgerischen Situationen beistehen”, sagt
Rebekka Gewandt. (fw)
Klinikseelsorgerin Rebekka Gewandt ist Diplom-Theologin. Nach
dem Studium an der Universität
Erfurt und in Florenz arbeitete sie
zwei Jahre bei der Katholischen
Erwachsenenbildung. Ehrenamtlich
betreute sie die Bewohner eines
Pflegeheims seelsorgerisch und
belegte die Klinische Seelsorgeausbildung. Rebekka Gewandt
lebt mit ihrem Mann und den
zwei Kindern in Halle/Saale.
2
z e i t u n g | Lokales aus Sachsen-Anhalt
Krankenhaushygiene schützt
Patienten und Mitarbeiter
Frederick Pottel ist für die Alexianer-Krankenhäuser in SachsenAnhalt der Fachmann in Sachen
Krankenhaushygiene. Er ist verantwortlich für die Einhaltung der
staatlichen Vorgaben und Gesetze
und der allgemeinen Regeln zur
Krankenhaushygiene sowie der Infektionsprävention. Diese sind Bestandteil der Qualitätssicherung in
den Einrichtungen und ab 2016 für
alle deutschen Gesundheitsdienstleister bindend.
Während einer zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung qualifizierte
sich Pottel zur staatlich anerkannten
Hygienefachkraft. Zuvor war er als
Gesundheitspfleger und Hygienebeauftragter im stationären Bereich
tätig. Die Qualifikation ist mit einem
komplexen Aufgabengebiet und Betätigungsfeld verbunden. Dazu gehören
regelmäßige Begehungen der Krankenhäuser und der ambulanten Abtei-
Ein
Regelmäßige Handdesinfektion
ist ein Muss im Klinikalltag
lungen, die Überwachung aller hygienisch belangvollen Arbeitsabläufe in
Diagnostik, Pflege und Therapie sowie
der Lebensmittelverarbeitung.
Vielseitige Aufgaben
Außerdem ist die Erstellung von Hygienestandards und Infoblättern für
Mitarbeiter und Patienten, die Aktu-
Rückblick
Im Jahr 2005 startete an den Kliniken in Dessau und in Wittenberg
das Ambulant Betreute Wohnen,
kurz ABW.
Die Mitarbeiter des Sozialdienstes
betreuten neben den Stationen auch
Klienten in ihrem Zuhause. Nach
einem knappen Jahr stellte sich die
Nachfrage als sehr hoch heraus. Eine
Mitarbeiterin, die ausschließlich Klienten im ABW begleitete, erweiterte
das Team.
Mike Uschkrat, Ergotherapeut
St. Joseph-Krankenhaus Dessau
Fotos: Widdel
Bewegender Abschied
Fünf Jahre Psychosoziales Zentrum „Leuchtturm”
Seit der ersten Stunde dabei: Birgit Neuwirth (rechts),
inzwischen Leiterin der Alexianer Ambulanten Dienste,
und Claudia Valentin bei der Eröffnung 2010 Foto: Süß
Frederick Pottel
alisierung von Hygiene-, Reinigungsund Arbeitsplänen, die Beratung bei
der Auswahl von hygienerelevanten
Verfahren und Produkten sowie die
Durchführung von innerbetrieblichen
Fortbildungen für die Mitarbeiter ein
wichtiger Baustein im Arbeitsalltag
von Frederick Pottel.
Ein weiteres Element seines Aufgabenspektrums ist die Kommunikationsund Informationspflicht. Diese beinhaltet etwa den zeitnahen Informationsfluss zu den einzelnen Fachbereichen,
wenn Mängel in der Krankenhaushygiene entdeckt werden.
Ebenso ist eine Mitwirkung bei der
Planung von baulichen Maßnahmen
in der Klinik sowie deren Abnahme
nach Fertigstellung nötig, um die die
Hygiene betreffenden Gesichtspunkte berücksichtigen zu können.
Oberste Priorität gilt stets der Verhütung
und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen. Alle diese Maßnahmen
sind wichtig für die Gesunderhaltung
der Patienten und Mitarbeiter sowie
zur Qualitätssicherung.
Mitarbeiter und Klienten stellten fest,
dass Gruppenarbeit viele Vorteile bietet. Daher wurde 2007 eine monatliche Kochgruppe gegründet. Der
Zuspruch war riesig.
Nicht nur die Anzahl der Klienten wuchs.
Auch die Vielschichtigkeit der Probleme und Einschränkungen nahm zu.
Das ABW stieß mit seinen zwei kleinen
Büros unter dem Dach der Tagesklinik
an seine räumlichen Grenzen. Ein neues
eigenes Domizil musste her. Die Wahl
fiel auf das sogenannte „rosa Haus”
am Albrechtsplatz, unter dessen Dach
auch die Maristenbrüder wohnten.
Anfang 2010 wurde das ehemalige
Schwesternhaus zu neuem Leben erweckt. Am 28. April 2010 öffnete das
Psychosoziale Zentrum. Später erhielt
es den Namen „Leuchtturm”. Inzwischen arbeiten neun Mitarbeiter und
zwei Studenten in zwei Büroräumen.
Die zum Gruppenraum umfunktionierte Kapelle beherbergt bei saisonalen Festen bis zu 35 Klienten. Neben
einem kleineren Gruppenraum ist die
Kleiderkammer untergebracht.
Claudia Valentin, Sozialpädagogin
Psychosoziales Zentrum „Perlenfischer”
Scheidender Propst Gerhard Nachtwei gewürdigt
Am 30. August 2015 wurde Propst
Dr. Gerhard Nachtwei mit einem
festlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet.
Gerhard Nachtwei hatte 14 Jahre als
Propst in Dessau-Roßlau gewirkt und
die Gemeinde wie auch die Stadt durch
sein vielfältiges, unermüdliches Engagement geprägt. Daher war es den
Menschen ein wichtiges Anliegen, sich
von ihm als langjährigem Weggefährten zu verabschieden und mit ihm ein
letztes Gemeindefest zu feiern.
Viele wollten Danke sagen
Neben Altbischof Leo Nowak richteten
Vertreter des Bistums Magdeburg, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner
Haseloff und der Stadtratsvorsitzende
und Pfarrgemeinderatsmitglied Lothar
Ehm Grußworte an Propst Nachtwei.
Mit persönlichen Worten würdigten
sie seine Leistungen. Sehr bewegend
verabschiedeten sich Kinder der Pestalozzischule von „ihrem Propst” und bedankten sich bei ihm mit dem Lied „Ich
wünsch dir einen Regenbogen”.
In seiner Zeit als Propst hatte Nachtwei gemeinsam mit Bruder Herbert
Kühner im St. Joseph-Krankenhaus als
Seelsorger für die Patienten gewirkt
und Gottesdienste und Andachten
gestaltet. Er hatte immer ein offenes
Ohr für die Anliegen der Patienten.
Regionalgeschäftsführerin Petra Stein
und der Ärztliche Direktor der Klinik Bosse Dr. Nikolaus Särchen
bedankten sich bei beiden für ihr
Engagement.
Im Januar 2016 wird der neue Propst
Matthias Hamann seinen Dienst in
Dessau-Roßlau antreten.
Rebekka Gewandt, Seelsorgerin
St. Joseph-Krankenhaus Dessau
Austausch beim Selbsthilfeforum
Beim Selbsthilfeforum Wittenberg
am 17. Oktober 2015 fanden Selbsthilfegruppen, Vereine und Betroffene
zueinander. Auch die Alexianer waren
wieder dabei: mit dem Verein St. Michael e.V., dem Schlaganfallbüro der
Klinik Bosse und dem Psychosozialen
Zentrum „Seestern”.
Lokales aus Sachsen-Anhalt |
Eine Chance für die
Zukunft
Die Adoleszenzpsychiatrie hilft jungen Menschen zwischen 17 und 27 Jahren
Die psychologische Psychotherapeutin Verena Quast gewährt einen
Einblick in ihren Arbeitsbereich:
„Wie sich unsere Adoleszenzpsychiatrie entwickelt hat? Die Adoleszenten
sind mit einer Gruppenstärke von acht
stationären Patienten im Alter von 17
bis 27 Jahren in unsere allgemeinpsychiatrische Station integriert. Die
Behandlung erfolgt in einer in sich
geschlossenen, jedoch halb offenen
Gruppe. Das heißt, es gibt ein gemeinsames Gruppentherapieprogramm.
Die Teilnehmer werden fluktuierend
aufgenommen und entlassen.
Der Großteil unserer Patienten kommt
aus defizitären Elternhäusern und erlebte dort eine Fehlsozialisation. Wir arbeiten oft mit bindungs- und beziehungsgestörten Heranwachsenden.
Umso wichtiger ist ein bindungsorien-
tierter Therapiestil, mit dem sich die
jungen Patienten angenommen fühlen.
Dies gilt auch in schwierigen Situationen und in Krisen, oft über einen
langen Zeitraum hinweg.
Aufgrund der speziellen neurobiologischen Prozesse sind die affektiven
Nachwuchs: Alexianer SachsenAnhalt bilden aus
Alexandra Ott will Kauffrau im Gesundheitswesen werden
Neben ihrer praktischen Arbeit muss
Alexandra Ott Hausaufgaben machen
und für Prüfungen lernen
Foto: Widdel
Erstmals hat die Alexianer SachsenAnhalt GmbH eine eigene Auszubildende eingestellt. Im August
2015 begann für die 23-jährige
Alexandra Ott aus Elster die Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen.
Drei Jahre dauert die duale Ausbildung. Während der Praxisphase arbeitet Ott zumeist in der Klinik Bosse.
Alle zwei Wochen von Mittwoch bis
Freitag drückt sie die Schulbank in der
Berufsschule in Halle. Um die Tätigkeitsfelder der Verwaltung kennenzulernen,
durchläuft Alexandra Ott während der
3
hört unsere Funktion als stellvertretende Elternfiguren, mit denen unsere jungen Patienten korrigierende
Erfahrungen machen können. Die eigene Beteiligung geht über das, was
wir bisher aus der Erwachsenenpsychiatrie kennen, hinaus.
Gemeinsam den Weg ins
Erwachsenenleben finden
Der Weg ins Erwachsenenleben ist für psychisch kranke Heranwachsende besonders steinig
Die Bindung zwischen Therapeut und Patient ist eng
zeitung
drei Lehrjahre jeden Bereich. Angefangen mit der Patientenverwaltung, dem
medizinischen Schreibdienst sowie der
Öffentlichkeitsarbeit unterstützt sie im
Dezember 2015 die Seelsorge. Später
folgt ein vierwöchiges Praktikum auf
einer psychiatrischen Station. Auch im
St. Joseph-Krankenhaus Dessau, bei den
Alexianer Ambulanten Diensten und
im Medizinischen Versorgungszentrum
Coswig wird Alexandra Ott arbeiten. Für
ihren späteren Job hat sie bisher noch
keine klaren Vorstellungen: „Ich schaue,
welche Bereiche mir während der Ausbildung besonders gut gefallen.”
Breit gefächertes Wissen
Personalsachbearbeiterin Antje Nestler
betreut Alexandra Ott während der
Lehrzeit. Mindestens einmal im Monat
besprechen sich die beiden. „Frau Ott
hat sich super bei uns eingearbeitet”,
findet Antje Nestler. „Die Ausbildung
vermittelt breit gefächertes Wissen.
Damit hat Frau Ott eine gute Jobperspektive.” Wahrscheinlich bereits im
Sommer 2016 wird der oder die zweite Auszubildende im Unternehmen
anfangen. (fw)
Foto: Quast
Regulierungsmechanismen in der
Adoleszenz noch eingeschränkt. Das
kann für alle Beteiligten eine große
Herausforderung sein. Hier eine konsequente und annehmende Haltung
zu zeigen, ist jedoch unerlässlich für
eine adäquate Behandlung. Dazu ge-
Als umfangreicher Bereich stellt sich
die Arbeit unseres Sozialdienstes dar.
Unsere Patienten sind in der Regel
noch in der Ausbildung, viele haben
in der Zeit vor ihrer Aufnahme ihre
sozialen Angelegenheiten vernachlässigt. Es gilt nun, mit ihnen zusammen diesen wichtigen Aspekt neu zu
ordnen, damit sie eine Chance haben,
ihr Leben selbstständig zu führen.
Unser Pflegepersonal ist mit soziotherapeutischen Aktivitäten stark eingebunden. Das können Fahrradtouren
sein oder die jahreszeitlich orientierte Gestaltung von Gruppentherapien
und die Integration von Ereignissen
wie eine Sonnenfinsternis.”
Verena Quast
psychologische Psychotherapeutin
Klinik Bosse Wittenberg
Was macht die Soziotherapie?
Seit Anfang 2015 bieten die Alexianer Ambulanten Dienste
die Soziotherapie an
Gemeint ist eine ambulante Betreuung und Begleitung von schwer
chronisch psychisch kranken Menschen im Alltag. Gesetzliche Grundlage ist der Paragraf 35a im Fünften
Buch des Sozialgesetzbuches.
Soziotherapie ist somit eine Leistung der
Krankenkasse. Die betroffenen Menschen sollen befähigt werden, im Besonderen fachärztliche Behandlungen
in Anspruch zu nehmen. Das große Leitziel ist, stationäre Krankenhausaufenthalte zu verhindern oder zu verkürzen.
Die Zulassung erteilt die Krankenkasse
personengebunden, da ein Soziotherapeut spezifische fachliche Voraussetzungen mit sich bringen muss.
Ein speziell zugelassener Facharzt für
Psychiatrie darf die Soziotherapieverordnung ausstellen. Der Umfang der
Soziotherapie beträgt 120 Stunden in
drei Jahren und verläuft in drei Phasen. Nach der Phase des Beziehungsaufbaus schließt sich die an konkreten
Zielen ausgerichtete Behandlungsphase an. Während der Endphase
hat der Patient wieder selbstständig
Eigenverantwortung für sein Leben
übernommen, sodass die Soziotherapie überflüssig geworden ist. Ziel-
personen sind Menschen mit einer
schweren seelischen Erkrankung.
Da sich aktuell die gesetzliche Soziotherapie-Richtlinie des Bundesministeriums für Gesundheit in Überarbeitung befindet, keimt die Hoffnung
auf, dass eine größere Gruppe von
Erkrankten Hilfe und Unterstützung
finden wird.
Fragen zu diesem Thema beantworten
Ramona Kampe, Birgit Neuwirth und
Claudia Valentin.
Claudia Valentin, Sozialpädagogin
Psychosoziales Zentrum „Perlenfischer”
Impressum
Herausgeber
Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH
Regionalgeschäftsführerin:
Petra Stein (V.i.S.d.P.)
Hans-Lufft-Straße 5,
06886 Lutherstadt Wittenberg
Telefon:(03491) 476-0
E-Mail:[email protected]
3. Jahrgang, 4. Quartal 2015
Redaktion
Redaktionsleitung:
Franziska Widdel (fw)
Telefon: (03491) 476-324
E-Mail: [email protected]
z e i t u n g | Lokales aus Sachsen-Anhalt
4
Sprachtalent
Interessant zu wissen:
Der Inselstaat Mauritius
Ein
mit
Leidenschaft für die Psychiatrie
Der Arzt Kechav Nunkoo stammt aus Mauritius
Auch bei den Alexianern SachsenAnhalt arbeiten Mitarbeiter mit
einem Migrationshintergrund. Die
Alexianer Zeitung stellt einige von
ihnen in loser Reihenfolge vor.
Ein mauritianischer Arzt, der in Rumänien studiert hat und in Deutschland
arbeitet – diesen ungewöhnlichen Lebenslauf bringt Kechav Nunkoo mit.
Seit dem Frühjahr 2013 ist er Assistenzarzt auf der psychiatrischen Station
St. Stephanus in der Klinik Bosse Wittenberg. Zuvor hatte Nunkoo sechs
Jahre in Rumänien Medizin studiert.
Spätestens im fünften Studienjahr stand
für ihn fest, dass er Psychiater wird: „Als
einziger meiner Mitstudenten”, betont
Kechav Nunkoo, „denn ich war eigentlich schon immer von Psychiatrie und
Psychologie fasziniert.”
Zu
Mit dem Studienabschluss in der Tasche
suchte er eine Stelle in Deutschland.
Sein einziges Vorstellungsgespräch hatte er in der Klinik Bosse. Die Jobzusage
folgte prompt. Als alle bürokratischen
Hürden genommen waren, konnte er
seine Tätigkeit beginnen.
Anfängliche Zweifel, ob die im Sprachkurs erworbenen Deutschkenntnisse für
die Arbeit genügen würden, zerstreuten
sich schnell: „Für die tägliche Kommunikation brauche ich keine komplizierte Sprache”, erklärt Kechav Nunkoo.
Sein Talent für Sprachen bekam Kechav
Nunkoo ohnehin bereits in die Wiege
gelegt. In seiner Heimat war er mit der
Muttersprache Kreol und den beiden
Amtssprachen Französisch und Englisch
groß geworden. Als gläubiger Hindu
erlernte er Hindi.
Der Arzt Kechav Nunkoo kennt keine
Sprachbarrieren bei der Arbeit Foto: Widdel
Dass später noch Rumänisch und
Deutsch hinzukamen, strengte Nunkoo
wenig an. Mit den kulturellen Gepflogenheiten hierzulande kommt Kechav
Nunkoo gut zurecht. Auch das Leben
auf Mauritius sei, sagt Nunkoo, sehr
von der abendländischen Kultur geprägt. Egal ob im Beisammensein mit
Kollegen und Patienten oder im Privatleben: Die Menschen in Wittenberg
seien ihm stets freundlich und hilfsbereit begegnet. „Und im Team spielt
die Herkunft ohnehin keine Rolle”, ist
Nunkoo sich sicher.
Besuch bei(m) Rotkäppchen
Im Herbst 2015 unternahmen die Mitarbeiter der Klinik Bosse
und des St. Joseph-Krankenhauses ihren Betriebsausflug
Wie man mit einem dosierten Degenhieb eine Sektflasche öffnen
kann, erfuhren die Mitarbeiter während der Führung Foto: Widdel
In Freyburg im Unstruttal ist der
Sitz des führenden deutschen
Sektherstellers: die RotkäppchenMumm Sektkellerei.
Auch wenn Gärung und Abfüllung
heute größtenteils von hochmodernen Maschinen übernommen
werden, ließ sich im historischen
Besucherkeller die traditionelle Flaschengärung am Rüttelpult und am
Transvasierstern nachempfinden.
Höhepunkt war die Sektverkostung
im Domkeller, in dem das mit 120.000
Liter Fassungsvermögen größte CuvéeFass Deutschlands zu bestaunen
war. (fw)
Betriebsausflug ins Gefängnis
Fotos: Alexianer Ambulante Dienste
Ein ungewöhnliches Reiseziel hatten
die Mitarbeiter der Alexianer Ambulanten Dienste im Oktober 2015.
Sie besichtigten die Justizvollzugsanstalt in Torgau. Zwei Mitarbeiter
führten die Alexianer durch Zellentrakt und Gemeinschaftsräume. An
der Pforte mussten die Ausflügler
ihre Smartphones abgeben, denn im
Gefängnis dürfen Besucher nicht foto-
grafieren. Für einen bildlichen Eindruck
vom Ausflug sorgen dafür an dieser
Stelle die Besichtigung der KatharinaLuther-Stube (Bild rechts) und die
Stadtführung durch Torgau. (fw)
Mauritius liegt östlich von Madagaskar
im Indischen Ozean. Zusammen mit La
Réunion und Rodrigues bildet es die
Inselkette der Maskarenen. Hauptstadt
ist Port Louis. Rund zwei Drittel der Einwohner besitzt indische Wurzeln. Daneben leben auf Mauritius viele Kreolen
sowie einige Einwohner chinesischer
und europäischer Abstammung. Vor
seiner Kolonialisierung war der Inselstaat übrigens unbewohnt. (fw)
Heiß begehrt:
Ferienjobs bei
den Alexianern
Wer sich im diesjährigen Sommer
aufmerksam in der Klinik Bosse
und im St. Joseph-Krankenhaus
umgeschaut hatte, dem waren sicherlich die jungen Menschen aufgefallen. Zehn Mitarbeiterkinder
zwischen 13 und 18 Jahren hatten einen der begehrten Ferienjobs ergattert.
Für zwei Wochen schnupperten die
Schüler auf den Stationen, in der Physiotherapie, im Bereich Technik und in
der Verwaltung Praxisluft und besserten
sich so ihr Taschengeld auf. Der 16-jährige Tom Meißner aus Wolfen berichtet
von seinem Einsatz in der Physiotherapie der Neurologie: „Bereits zum
zweiten Mal mache ich einen Ferienjob
in der Klinik Bosse. Letztes Jahr war
ich in der Funktionsdiagnostik, dieses
Mal unterstütze ich die Physiotherapie.
Sechs Stunden täglich arbeite ich hier.
Mein Arbeitstag beginnt um 7.30 Uhr
und endet um 14.00 Uhr. Das Team
bringt mir viel Vertrauen entgegen.
Ich hole die Patienten von der Station
zur Therapie ab und bringe sie hinterher wieder zurück. Außerdem bereite
ich die Therapieliegen vor. Ich beziehe
sie mit Laken, lege das Kissen und ein
Handtuch bereit. Im Sportraum stelle
ich die Geräte bereit und desinfiziere
sie nach der Therapie. Spannend wird
es, wenn ich den Physiotherapeuten
bei der Arbeit über die Schulter blicken
und ihnen Fragen stellen kann. Es hat
mich sehr beeindruckt zu erleben, dass
sich manche Patienten wegen ihrer Erkrankung zwar nicht mehr artikulieren
können, aber dennoch völlig klar im
Kopf sind. Nach den Ferien komme ich
in die elfte Klasse der Fachhochschule.
Was ich nach der Schule machen werde,
weiß ich noch nicht. Es wird aber eher
keine Tätigkeit im Gesundheitswesen
sein.” Protokolliert von Franziska Widdel