PRESSETEXT [LANG] – Freude „Freude“ Tanztheaterproduktion von Joshua Monten in Koproduktion mit Dampfzentrale Bern und Ballhaus Ost (Berlin) Choreographie: Joshua Monten TänzerInnen: Vittorio „Ebola“ Bertolli Francesca „The Enforcer“ Imoda Konstantinos „Rattlesnake“ Kranidiotis Ariadna „Steel Knuckles“ Montfort Jack „Knife“ Wignall Bühnenkampf: Lukas Schmocker Kostüme: Catherine Voeffray Licht: Jonas Bühler Bühne: Jann Messerli Tongestaltung: Moritz Alfons Produktion: Verein Tough Love Zur Choreographie Die Tanzproduktion „Freude“ ist eine Annäherung an die unerwartet freudvolle Kunst des Bühnenkampfs, entfesselt von jeglichen psychologischen Beweggründen und Verhaltensmässigkeit. Die Choreographie basiert auf alten Kunsttechniken des Bühnenkampfs: Schlagen, Ohrfeigen, Treten, Umstossen und Würgen. Filigrane Gewaltsequenzen werden geübt, auseinandergelegt und kommentiert. „Freude“ ist jedoch nicht nur eine Verherrlichung von Gewalt. Vielmehr erforscht die Produktion, weswegen Bühnengewalt eine so ergreifende (wenn auch selten zugestandene) Wirkung auf uns hat. Woher kommt dieses guilty pleasure schlechthin, das körperliche Unheil von Anderen zu betrachten und dabei einen Schauder von Schadenfreude zu erfahren? FREUDE/ PRESSETEXT / 1 Gewalt auf der Bühne Natürlich ist unsere Schadenfreude an Gewalt alles andere als unschuldig. Gewalt soll verwerflich sein – abscheulich, infantil, ein längst überholtes Relikt. Die unabänderliche Unangemessenheit von Gewalt lässt sich besonders stark in Ländern wie der Schweiz spüren, die seit Jahrzehnten mit dem Abarbeiten ihrer gewaltfroheren Vergangenheit und dem Ausbreiten des Ideals der gewaltfreien Gesellschaft beschäftigt sind. In diesem Kontext lässt sich dringend fragen, was aus unserer so teuren, so nah am Herzen liegenden Veranlagung für Gewalt wird. Die Tanzproduktion „Freude“ erforscht wofür Gewalt eigentlich noch nützlich ist und welche Wohltaten entstehen, wenn wir Andere schlecht behandeln. Die anspruchsvollen, einfallsreichen und tabulosen Kampfsequenzen in „Freude“ wurden in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Bühnenkampfexperten und ZHdK-Dozenten Lukas Schmocker entwickelt. Die Produktion für zwei Tänzerinnen und drei Tänzer stellt sich bewusst dem Vorurteil entgegen, dass Gewalt eher das Fachgebiet testosteronbeladener Männer sein soll. Mehrere der Darsteller haben langjährige Erfahrung in Kampfkünsten wie Karate und Kendo. Zum Glück ist die Hypothese, das Darstellen von Gewalt führe zu tatsächlicher Gewaltbereitschaft, trotz zahlreicher empirischer Untersuchungen noch lange nicht bewiesen. Kampflust und Klassik In den letzten Jahren in seiner vielseitigen Arbeit für Tanz-, Opern- und Schauspielproduktionen hat der Choreograph Joshua Monten immer wieder getanzte Gewaltszenen inszeniert – wie die „Prügelfüge“ in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, eine Dorfplünderung in Walzertakt in Meyerbeers „Le prophète“ oder ein blutbeschmierten Pas de deux in „About Strange Lands and People“. Aus dem Vorhaben, Gewalttaten eine stilisierte, ungefährliche aber doch wirkungsvolle Form zu verleihen, sind ergreifende Szenen entstanden, die gleichzeitig viele moralische und ästhetische Fragen aufwarfen. So entschied sich Monten, einen ganzen Tanzabend dieser Thematik zu widmen, um solche Fragen anzugehen und gleichzeitig seine Kampfsucht zu sättigen. Typisch für Montens Arbeit wird die Bewegung in Dialog mit klassischer Musik – unter anderem Franz Liszts „Ungarischen Rhapsodie“ – gebracht. FREUDE/ PRESSETEXT / 2 Über den Choreographen Joshua Monten wuchs auf in der Nähe von New York City und studierte Literatur und Ethnologie an der Duke University. Er tanzte im Berner Ballett, am Stadttheater Heidelberg, als Gasttänzer am Theater Freiburg und Staatstheater Nürnberg und freischaffend mit Choreographen wie Stijn Celis, Hofesh Shechter, Juha Marsalo, Doug Varone, Irina Pauls, Konstantinos Rigos und Tino Sehgal. Seit 2008 arbeitet er als freischaffender Tänzer und Choreograph. Er erhielt choreographische Aufträge u.a. von allen drei Sparten des Stadttheaters Bern, Ballet National du Rhin, Opéra National de Lorraine, Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Braunschweig, Theater Konstanz, Theaterhaus Gessnerallee, „Das Tanzfest“, den Zeitgenössischen Schweizer Tanztagen und Art Basel. Seine Arbeiten wurden auf ARTE, MEZZO und vom BAYERISCHEN RUNDFUNK übertragen und von bisher mehr als 250'000 Live-Zuschauern gesehen. 2012 gründete Joshua Monten sein eigenes Tanzensemble, wofür er „About Strange Lands and People“, „Delirio Amoroso“, „Kill Your Darlings“ und „Doggy Style“ schuf, die mehr als hundertmal in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien, Brasilien, USA und Singapur gezeigt worden sind. Andere Mitarbeiter Nach Tanzstudien in seiner Heimatstadt Neapel und an der École-Atelier Rudra Béjart in Lausanne wird der Tänzer Vittorio Bertolli für die Welttournee der Companie „M“ mit Marcia Haydée engagiert. Es folgen Anstellungen beim Teatro alla Scala in Mailand, Béjart Ballet Lausanne und Aterballetto. 2012-15 ist er Ensemblemitglied beim Berner Ballett, wo er u.a. die Titelrolle in Felix Landerers „Homo Faber“ verkörpert. Seit Herbst 2015 arbeitet er freischaffend. Er tanzt in Joshua Montens Freiluftchoreographie „Kill Your Darlings“ beim Buskers Festival Bern. Der Schweizer Lichtdesigner Jonas Bühler studierte Journalistik, Ethnologie, Kunstgeschichte und Photographie. Seine Arbeit als Lichtdesigner wurde an zahlreichen Theatern gesehen, darunter in Bern, Fribourg, Genf, Lausanne, Neuchâtel, Zagreb, London, Dresden, Caracas und Tokyo. Neben seiner Arbeit als Lichtdesigner ist er als Photograph und Grafikdesigner tätig. Er arbeitet zusammen mit Joshua Monten an „Delirio Amoroso“ und „Doggy Style“. FREUDE/ PRESSETEXT / 3 Tänzerin Francesca Imoda wächst in Turin auf und erhält Ihre Tanzausbildung an die Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten. 2010-15 tanzt sie für Nanine Linning am Theater Osnabrück und am Stadttheater Heidelberg, u.a. in den preisgekrönten Tanzproduktionen „Requiem“ und „Zero“. Auch mit den Choreographen Tim Behren, Florian Patschovsky, Melissa King, Gabriella Maiorino und Joost Vrouenraets macht sie diverse Arbeiten als Tänzerin. 2013 arbeitet sie als Gastballettmeisterin am Konzert Theater Bern. Der Kreter Tänzer Konstantinos Kranidiotis studiert Taekwondo, Karate und Kung-Fu für insgesamt 12 Jahre, bevor er sich für Tanz interessiert. Danach erhält er seine Tanzausbildung beim Junior Ballet in Bordeaux und bei Codarts in Rotterdam. Er tanzt am Theater Osnabrück, Stadtstheater Heidelberg und am Staatstheater Braunschweig mit den Choreographen Nanine Linning und Jan Pusch. Er arbeitet auch mit den Choreographen Hans Van Manen, Jiri Kilian, Regina Van Berkel, Nacho Duato, Johannes Wielandt und Roy Assaf. Der Schweizer Bühnenbildner Jann Messerli absolviert das Studium der Architektur an der ETH Zürich. Nach Arbeiten als freischaffender Architekt in Basel und Schauspieler mit dem Theater Madame Bissegger, arbeitet er seit 1999 regelmässig als Bühnenbilder. Zusammenarbeiten mit den Choreographen Stijn Celis, Cathy Marston, Oliver Dahler, Karen Hermes und Félix Duméril. Geboren in Barcelona, die Tänzerin Ariadna Montfort studierte am dortigen Institut del Teatre und anschliessend an der École-Atelier Rudra Béjart in Lausanne. Sie arbeitete vier Spielzeiten im Berner Ballett (Dir. Félix Duméril, dann Stijn Celis) und drei im berühmten israelischen Batsheva Ensemble. Anschliessend tritt sie der israelischen Inbal Pinto and Avshalom Pollak Dance Company, mit der sie intensiv in Nord- und Südamerika, Europa und Asien auf Tournee war. Zur Zeit tanzt sie in mehreren Projekten von La Veronal in Barcelona, wo sie gleichzeitig Psychologie studiert. Sie tanzt in Joshua Montens „Doggy Style“. Der in Basel geborene Bühnenkampfexperte Lukas Schmocker wird von 1996 bis 2000 zum leitenden Theaterschaffenden an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich ausgebildet. Danach folgen Arbeiten als freier Theaterpädagoge und Regisseur in der ganzen Schweiz. Seit 2003 unterrichtet er Bühnenkampf an der Hochschule der Künste Zürich. Er ist Mitbegründer der Komplizenschaft Transmitter. FREUDE/ PRESSETEXT / 4 Kostümdesignerin Catherine Voeffray absolvierte ihre Ausbildung als Modezeichnerin an der Modedesignschule in Zürich. 1997 wurde sie stellvertretende Leiterin der Kostümabteilung und entwarf Kostüme für zahlreiche Schauspiel- und Operninszenierungen. Neben Kostümen für Arbeiten von Martin Schläpfer gestaltet Catherine Voeffray regelmässig das Kostümbild für den Choreographen Stijn Celis, u. a. am Staatstheater Wiesbaden, bei Les Grands Ballets Canadiens, beim Cullberg Ballet und beim Semperoper Ballett. Nach seinem Studium an der Northern School of Contemporary Dance in Leeds tanzte der Engländer Jack Wignall bei Skånes Dansteater in Malmö. Anschliessend studierte er intensiv mit David Zambrano. Er ist seitdem als Tanzlehrer und freiberuflicher Tänzer in Europa und Nordamerika aktiv unterwegs. Neben „Doggy Style“ tanzt er in Joshua Montens Produktionen „Delirio Amoroso“ und „Freude“. Vorstellungstermine 1./3. April 2016 Dampfzentrale Bern 8./9./10 April 2016 Ballhaus Ost, Berlin 21. Mai 2016 Lokremise, St. Gallen Internet-Ressourcen Video-Teaser https://vimeo.com/144849433 Presse-Bilder https://www.dropbox.com/sh/ybkwsp6w0vtkev7/AAAhD0nPthynOG8810gXYXY2a?dl=0 Website http://joshuamonten.com/jm/Freude.html Facebook https://www.facebook.com/JoshuaMontenDanceCompany Kontakt Joshua Monten [email protected] +41.76.323.5830 FREUDE/ PRESSETEXT / 5
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