Freude Pressetext lang 6Jan16

PRESSETEXT [LANG] – Freude
„Freude“
Tanztheaterproduktion von Joshua Monten
in Koproduktion mit Dampfzentrale Bern und Ballhaus Ost (Berlin)
Choreographie: Joshua Monten
TänzerInnen:
Vittorio „Ebola“ Bertolli
Francesca „The Enforcer“ Imoda
Konstantinos „Rattlesnake“ Kranidiotis
Ariadna „Steel Knuckles“ Montfort
Jack „Knife“ Wignall
Bühnenkampf: Lukas Schmocker
Kostüme: Catherine Voeffray
Licht: Jonas Bühler
Bühne: Jann Messerli
Tongestaltung: Moritz Alfons
Produktion: Verein Tough Love
Zur Choreographie
Die Tanzproduktion „Freude“ ist eine Annäherung an die unerwartet freudvolle Kunst des
Bühnenkampfs, entfesselt von jeglichen psychologischen Beweggründen und
Verhaltensmässigkeit. Die Choreographie basiert auf alten Kunsttechniken des Bühnenkampfs:
Schlagen, Ohrfeigen, Treten, Umstossen und Würgen. Filigrane Gewaltsequenzen werden
geübt, auseinandergelegt und kommentiert.
„Freude“ ist jedoch nicht nur eine Verherrlichung von Gewalt. Vielmehr erforscht die
Produktion, weswegen Bühnengewalt eine so ergreifende (wenn auch selten zugestandene)
Wirkung auf uns hat. Woher kommt dieses guilty pleasure schlechthin, das körperliche Unheil
von Anderen zu betrachten und dabei einen Schauder von Schadenfreude zu erfahren?
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Gewalt auf der Bühne
Natürlich ist unsere Schadenfreude an Gewalt alles andere als unschuldig. Gewalt soll
verwerflich sein – abscheulich, infantil, ein längst überholtes Relikt. Die unabänderliche
Unangemessenheit von Gewalt lässt sich besonders stark in Ländern wie der Schweiz spüren,
die seit Jahrzehnten mit dem Abarbeiten ihrer gewaltfroheren Vergangenheit und dem
Ausbreiten des Ideals der gewaltfreien Gesellschaft beschäftigt sind. In diesem Kontext lässt
sich dringend fragen, was aus unserer so teuren, so nah am Herzen liegenden Veranlagung für
Gewalt wird. Die Tanzproduktion „Freude“ erforscht wofür Gewalt eigentlich noch nützlich ist
und welche Wohltaten entstehen, wenn wir Andere schlecht behandeln.
Die anspruchsvollen, einfallsreichen und tabulosen Kampfsequenzen in „Freude“ wurden in
Zusammenarbeit mit dem Zürcher Bühnenkampfexperten und ZHdK-Dozenten Lukas
Schmocker entwickelt. Die Produktion für zwei Tänzerinnen und drei Tänzer stellt sich bewusst
dem Vorurteil entgegen, dass Gewalt eher das Fachgebiet testosteronbeladener Männer sein
soll. Mehrere der Darsteller haben langjährige Erfahrung in Kampfkünsten wie Karate und
Kendo.
Zum Glück ist die Hypothese, das Darstellen von Gewalt führe zu tatsächlicher
Gewaltbereitschaft, trotz zahlreicher empirischer Untersuchungen noch lange nicht bewiesen.
Kampflust und Klassik
In den letzten Jahren in seiner vielseitigen Arbeit für Tanz-, Opern- und
Schauspielproduktionen hat der Choreograph Joshua Monten immer wieder getanzte
Gewaltszenen inszeniert – wie die „Prügelfüge“ in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“,
eine Dorfplünderung in Walzertakt in Meyerbeers „Le prophète“ oder ein blutbeschmierten
Pas de deux in „About Strange Lands and People“. Aus dem Vorhaben, Gewalttaten eine
stilisierte, ungefährliche aber doch wirkungsvolle Form zu verleihen, sind ergreifende Szenen
entstanden, die gleichzeitig viele moralische und ästhetische Fragen aufwarfen. So entschied
sich Monten, einen ganzen Tanzabend dieser Thematik zu widmen, um solche Fragen
anzugehen und gleichzeitig seine Kampfsucht zu sättigen. Typisch für Montens Arbeit wird die
Bewegung in Dialog mit klassischer Musik – unter anderem Franz Liszts „Ungarischen
Rhapsodie“ – gebracht.
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Über den Choreographen
Joshua Monten wuchs auf in der Nähe von New York City und studierte Literatur und
Ethnologie an der Duke University. Er tanzte im Berner Ballett, am Stadttheater Heidelberg, als
Gasttänzer am Theater Freiburg und Staatstheater Nürnberg und freischaffend mit
Choreographen wie Stijn Celis, Hofesh Shechter, Juha Marsalo, Doug Varone, Irina Pauls,
Konstantinos Rigos und Tino Sehgal.
Seit 2008 arbeitet er als freischaffender Tänzer und Choreograph. Er erhielt choreographische
Aufträge u.a. von allen drei Sparten des Stadttheaters Bern, Ballet National du Rhin, Opéra
National de Lorraine, Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Braunschweig, Theater Konstanz,
Theaterhaus Gessnerallee, „Das Tanzfest“, den Zeitgenössischen Schweizer Tanztagen und Art
Basel. Seine Arbeiten wurden auf ARTE, MEZZO und vom BAYERISCHEN RUNDFUNK
übertragen und von bisher mehr als 250'000 Live-Zuschauern gesehen.
2012 gründete Joshua Monten sein eigenes Tanzensemble, wofür er „About Strange Lands
and People“, „Delirio Amoroso“, „Kill Your Darlings“ und „Doggy Style“ schuf, die mehr als
hundertmal in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien, Brasilien, USA und Singapur
gezeigt worden sind.
Andere Mitarbeiter
Nach Tanzstudien in seiner Heimatstadt Neapel und an der École-Atelier Rudra Béjart in
Lausanne wird der Tänzer Vittorio Bertolli für die Welttournee der Companie „M“ mit Marcia
Haydée engagiert. Es folgen Anstellungen beim Teatro alla Scala in Mailand, Béjart Ballet
Lausanne und Aterballetto. 2012-15 ist er Ensemblemitglied beim Berner Ballett, wo er u.a. die
Titelrolle in Felix Landerers „Homo Faber“ verkörpert. Seit Herbst 2015 arbeitet er
freischaffend. Er tanzt in Joshua Montens Freiluftchoreographie „Kill Your Darlings“ beim
Buskers Festival Bern.
Der Schweizer Lichtdesigner Jonas Bühler studierte Journalistik, Ethnologie, Kunstgeschichte
und Photographie. Seine Arbeit als Lichtdesigner wurde an zahlreichen Theatern gesehen,
darunter in Bern, Fribourg, Genf, Lausanne, Neuchâtel, Zagreb, London, Dresden, Caracas und
Tokyo. Neben seiner Arbeit als Lichtdesigner ist er als Photograph und Grafikdesigner tätig. Er
arbeitet zusammen mit Joshua Monten an „Delirio Amoroso“ und „Doggy Style“.
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Tänzerin Francesca Imoda wächst in Turin auf und erhält Ihre Tanzausbildung an die
Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten. 2010-15 tanzt sie für Nanine Linning am Theater
Osnabrück und am Stadttheater Heidelberg, u.a. in den preisgekrönten Tanzproduktionen
„Requiem“ und „Zero“. Auch mit den Choreographen Tim Behren, Florian Patschovsky, Melissa
King, Gabriella Maiorino und Joost Vrouenraets macht sie diverse Arbeiten als Tänzerin. 2013
arbeitet sie als Gastballettmeisterin am Konzert Theater Bern.
Der Kreter Tänzer Konstantinos Kranidiotis studiert Taekwondo, Karate und Kung-Fu für
insgesamt 12 Jahre, bevor er sich für Tanz interessiert. Danach erhält er seine Tanzausbildung
beim Junior Ballet in Bordeaux und bei Codarts in Rotterdam. Er tanzt am Theater Osnabrück,
Stadtstheater Heidelberg und am Staatstheater Braunschweig mit den Choreographen Nanine
Linning und Jan Pusch. Er arbeitet auch mit den Choreographen Hans Van Manen, Jiri Kilian,
Regina Van Berkel, Nacho Duato, Johannes Wielandt und Roy Assaf.
Der Schweizer Bühnenbildner Jann Messerli absolviert das Studium der Architektur an der
ETH Zürich. Nach Arbeiten als freischaffender Architekt in Basel und Schauspieler mit dem
Theater Madame Bissegger, arbeitet er seit 1999 regelmässig als Bühnenbilder.
Zusammenarbeiten mit den Choreographen Stijn Celis, Cathy Marston, Oliver Dahler, Karen
Hermes und Félix Duméril.
Geboren in Barcelona, die Tänzerin Ariadna Montfort studierte am dortigen Institut del Teatre
und anschliessend an der École-Atelier Rudra Béjart in Lausanne. Sie arbeitete vier Spielzeiten
im Berner Ballett (Dir. Félix Duméril, dann Stijn Celis) und drei im berühmten israelischen
Batsheva Ensemble. Anschliessend tritt sie der israelischen Inbal Pinto and Avshalom Pollak
Dance Company, mit der sie intensiv in Nord- und Südamerika, Europa und Asien auf Tournee
war. Zur Zeit tanzt sie in mehreren Projekten von La Veronal in Barcelona, wo sie gleichzeitig
Psychologie studiert. Sie tanzt in Joshua Montens „Doggy Style“.
Der in Basel geborene Bühnenkampfexperte Lukas Schmocker wird von 1996 bis 2000 zum
leitenden Theaterschaffenden an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich ausgebildet.
Danach folgen Arbeiten als freier Theaterpädagoge und Regisseur in der ganzen Schweiz. Seit
2003 unterrichtet er Bühnenkampf an der Hochschule der Künste Zürich. Er ist Mitbegründer
der Komplizenschaft Transmitter.
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Kostümdesignerin Catherine Voeffray absolvierte ihre Ausbildung als Modezeichnerin an der
Modedesignschule in Zürich. 1997 wurde sie stellvertretende Leiterin der Kostümabteilung
und entwarf Kostüme für zahlreiche Schauspiel- und Operninszenierungen. Neben Kostümen
für Arbeiten von Martin Schläpfer gestaltet Catherine Voeffray regelmässig das Kostümbild für
den Choreographen Stijn Celis, u. a. am Staatstheater Wiesbaden, bei Les Grands Ballets
Canadiens, beim Cullberg Ballet und beim Semperoper Ballett.
Nach seinem Studium an der Northern School of Contemporary Dance in Leeds tanzte der
Engländer Jack Wignall bei Skånes Dansteater in Malmö. Anschliessend studierte er intensiv
mit David Zambrano. Er ist seitdem als Tanzlehrer und freiberuflicher Tänzer in Europa und
Nordamerika aktiv unterwegs. Neben „Doggy Style“ tanzt er in Joshua Montens Produktionen
„Delirio Amoroso“ und „Freude“.
Vorstellungstermine
1./3. April 2016
Dampfzentrale Bern
8./9./10 April 2016
Ballhaus Ost, Berlin
21. Mai 2016
Lokremise, St. Gallen
Internet-Ressourcen
Video-Teaser https://vimeo.com/144849433
Presse-Bilder https://www.dropbox.com/sh/ybkwsp6w0vtkev7/AAAhD0nPthynOG8810gXYXY2a?dl=0
Website
http://joshuamonten.com/jm/Freude.html
Facebook
https://www.facebook.com/JoshuaMontenDanceCompany
Kontakt
Joshua Monten
[email protected]
+41.76.323.5830
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