Die WM in England hat es wieder beweisen: Rugby ist eine der

medicalsports
network
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Prävention, Diagnostik, Therapie,
Rehabilitation & Medizintechnik 08.15
Die WM in
England hat es
wieder beweisen:
Rugby ist eine
der härtesten
Sportarten
der Welt.
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Skapuladyskinesie
PD Dr. med. Karsten Labs
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Elektrische Muskelstimulation
Nicolas Wirtz,
Dr. Heinz Kleinöder
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Schwimmen und Sportmedizin
Dr. med. Kathrin Stelzer,
PD Dr. med. Felix Post
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Editorial
Das war – das kommt
Das Jahr neigt sich mal wieder dem Ende zu, daher ist es keine Überraschung,
dass Sie die letzte Ausgabe 2015 der medicalsportsnetwork in den Händen
halten. Keine Angst, wir möchten Sie nicht jetzt schon mit einem Jahresrückblick langweilen, diese kommen schließlich noch früh genug.
Aber wir möchten diese letzte Ausgabe des
Jahres zum Anlass nehmen, gemeinsam mit
Ihnen noch einmal auf zwei Dinge zurückzuschauen. Zum einen dürfte Ihnen mittlerweile aufgefallen sein, dass sich die medicalsportsnetwork rein optisch ein wenig verändert
hat. Mit zehn Jahren haben wir einen kleinen
Wachstumsschub gemacht. Größer, höher,
weiter? Vielleicht, aber auf jeden Fall noch ein
wenig schöner. Wir haben der Optik schon
immer einen hohen Wert zugesprochen, auch
bei den anderen Magazinen unseres Verlages,
die man auf den Gebieten Labor, Chemie und
Veterinärmedizin findet. Nun haben wir mehr
Platz für Inhalte und Fotos und sind damit
ziemlich zufrieden.
08.15 medicalsportsnetwork
Genauso auffallend war in diesem Jahr auch
wieder unser medicalsportsnetwork-Kongress,
der am 10. Oktober in der ARCUS Sportklinik
in Pforzheim stattgefunden hat. Die Veranstaltung, die mittlerweile schon zum sechsten
Mal wieder über 100 interessierte Teilnehmer
nach Pforzheim gelockt hat, war auch in diesem
Jahr wieder ein voller Erfolg. Unser Dank geht
an dieser Stelle noch einmal an alle Referenten,
Teilnehmer und Aussteller. Und natürlich
auch an unsere Podiumsdiskussionsteilnehmer.
Neben Prof. Dr. med. Horst Rieger (Münster)
und Prof. Dr. med. Christian Fink (Innsbruck /
Österreich), die zuvor schon ausgezeichnete
Vorträge gehalten hatten, nahmen in diesem
Jahr unter Leitung von Dr. med. Christoph
Lukas (Bietigheim-Bissingen) auch Dr. med.
Bernhard Segesser (Muttenz / Schweiz) sowie
der aktuelle Torschützenkönig der FußballBundesliga Alexander Meier (Eintracht Frankfurt) und Ski-Legende Marc Girardelli an der
lebhaften Diskussion teil. Impressionen finden
Sie in dieser Ausgabe auf Seite 16-17.
Und einen kleinen Ausblick auf das neue Jahr
möchten wir Ihnen auch schon einmal geben.
2016 wird neben der klassischen medicalsportsnetwork viermal im Jahr die MSN Klinik
erscheinen. Ein Magazin, das sich ausschließlich an leitende Ärzte im Krankenhaus richtet
und dessen inhaltlicher Fokus auf der operativen
Therapie liegt. Sie dürfen gespannt sein.
Ihr Team medicalsportsnetwork
1
Inhalt
01 Editorial
Das war – das kommt
Masiar Sabok Sir
08 Forschung
Elektrische Muskelstimulation
Nicolas Wirtz,
Dr. Heinz Kleinöder
12 Prävention
Schwimmen und Sportmedizin
Dr. med. Kathrin Stelzer,
PD Dr. med. Felix Post
18 Therapie
Einmal bitte konservativ!
Dr. med. Thielo Hotfiel,
Prof. Dr. med. Hans-Dieter Carl,
Prof. Dr. med. Martin Engelhardt
28 Rehabilitation
Aktiv ohne OP
Prof. Dr. med. Wolf Petersen,
Ingo Volker Rembitzki,
Dr. med. Andree Ellermann,
Sarah Schröder
32 Ernährung
Vegan, vegetarisch, erfolgreich
Günter Wagner,
Uwe Schröder
36 Praxis
Beraterverträge
Diane R. Frank
44 Vorschau
22 Therapie
Probleme mit der Schulter
Foto: © istockphoto.com | POMACHKA
PD Dr. med. Karsten Labs
2
medicalsportsnetwork 08.15
medicalsports
network
ROSBACHER
Mit dem 2:1-Ideal. Einen Schritt weiter.
Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation & Medizintechnik
Verlag
succidia AG
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Rößlerstraße 88
64293 Darmstadt
Tel. +49 61 51-360 56-0
Fax +49 61 51-360 56-11
[email protected]
www.succidia.de
Herausgeber
Jörg Peter Matthes ( JPM)
Objektleiter
Masiar Sabok Sir (MSS)
[email protected]
Anzeigenverkauf
Heiko Rothmann (HR)
[email protected]
Niels Vossel (NV)
[email protected]
Kathrin Witteborg (KW)
[email protected]
Konzeption, Layout
4t Matthes + Traut Werbeagentur
www.4t-da.de
Felisa Sánchez
[email protected]
Helen Voigt
[email protected]
Redaktion
Masiar Sabok Sir, Leitung
[email protected]
Dr. med. Thomas Ambacher (TA)
Jörg Peter Matthes ( JPM)
Dr. Gerhard Schilling (GS)
Kathrin Witteborg (KW)
Druck
Frotscher Druck GmbH
[email protected]
www.frotscher-druck.de
Preis
Einzelheft: 9,50 E incl. Versand
Jahresabo (8 Ausgaben)
Deutschland:
76 E incl. Versand, zzgl. MwSt.
Europäisches Ausland:
91,50 E, incl. Versand
Titelbild:
© www.pixathlon.de
Beirat
Dr. med. Thomas Ambacher
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,
­Chirurgie, ­Sportmedizin. Ärztlicher Direktor und
Leitender Arzt A
­ RCUS Klinik, Pforzheim
Prof. Dr. med. Peter Angele
sporthopaedicum Straubing/Regensburg,
­Universitätsklinikum ­Regensburg, Vize-Präsident
AGA, FIFA Medical Centre Regensburg
PD Dr. med. Matthias Brem
Oberarzt und Funktions­­bereichsleiter ­Orthopädische
­Sportmedizin, Klinikum Nürnberg
Dr. med. Andree Ellermann
Facharzt für Orthopädie, Sport­medizin, Chirotherapie. Ärztlicher ­Direktor und ­Leitender Arzt ­ARCUS
Sportklinik, Pforzheim
Dr. med. Jens Enneper
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,
Sport­medizin und ­Chirotherapie Orthopädie und
Sport/Köln
Dr. med. Andreas Gösele-­Koppenburg
Facharzt für ­Orthopädie, Sportmedizin, ­
Ärztlicher D
­ irektor Crossklinik Basel
Prof. Dr. med. Wilhelm Haverkamp
Komm. Klinikdirektor der Medizinischen Klinik
mit Schwerpunkt Kardiologie, ­Charité Berlin
Sven Kruse
Sportphysiotherapeut des DOSB und Gründer/­
Inhaber der MediVital Rehazentren, Hemer
Dr. med. Werner Krutsch
Universitätsklinikum Regensburg,
FIFA Medical Centre R
­ egensburg,
Beratungsarzt Bayrischer Fußballverband
Dr. med. Walter Oskar Schüler
Leitender Arzt Kardiologie/Innere Medizin
ARCUS Sportklinik, Pforzheim
Prof. Dr. Mario Thevis
Leiter des Zentrums für Präventive
Dopingforschung an der DSHS Köln
Dr. med. Frank Thormählen
Facharzt für Orthopädie und Unfall­chirurgie,
­Sportmedizin, ­Medizinische Trainingstherapie,
­Physikalische Therapie,
Chirotherapie, Hamburg
FÜR DEINEN KÖRPER
Prof. Dr. Thomas Wessinghage,
Ärztlicher Direktor der Medical Park Kliniken im Tegernseer Tal
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und
­Abbil­dungen sind ur­heberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch
aus­zugsweise – ist nur mit schrift­licher Genehmi­gung und
­Quellenangabe gestattet. Der Verlag hat das Recht, den redak­
tionellen Beitrag in unveränderter oder bearbeiteter Form für
alle ­Zwecke, in allen Medien weiter zu nutzen. Für unverlangt
eingesandte Bilder und Manus­­kripte über­nehmen Verlag und
­Redaktion sowie die Agentur keinerlei Gewähr. Die namentlich
­gekennzeichneten ­Beiträge stehen in der Verantwortung des
­Autors.
3
interna
DKOU-Kongress Berlin
Wir waren für Sie beim Deutschen Kongress
für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU)
in Berlin vor Ort, um uns über die neuesten
Trends und Produkte im Bereich der
Medizintechnik zu informieren. Die Besuche
der Sport- und Medizinkongresse sind für
unser Magazin von großer Bedeutung, denn
gerade hier findet ein reger Austausch zwischen
Lesern und Industriekunden statt. Kongresse
bieten immer die Möglichkeit, in persönlichen
Gesprächen neue Anregungen zu bekommen,
aus denen sich spannende Inhalte für das
Magazin entwickeln können.
Das Motto des Kongresses „Hinterm Horizont“
war bewusst gewählt, um alle Teilnehmer aus
Wissenschaft & Forschung, Politik & Gesellschaft und Fort- & Weiterbildung zu einem
Blick über den eigenen Tellerrand zu animieren.
Auch wir versuchen mit der medicalsportsnetwork in unserer täglichen Arbeit hinter den
Horizont zu schauen und unser Magazin
inhaltlich und optisch weiter zu entwickeln.
Mit den vier medicalsportsnetwork KlinikAusgaben – wie im Editorial bereits angekündigt – gehen wir hier in 2016 einen großen
Schritt voran.
Nun geht unser Blick Richtung Düsseldorf, wo
vom 16. bis 19. November die MEDICA stattfindet, die weltweit größte Medizin-Messe mit
über 4.000 Ausstellern aus über 60 Ländern.
Vielleicht sehen wir uns vor Ort?
Ihr Niels Vossel & Heiko Rothmann
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Sie täglich interessante Neuigkeiten und außergewöhnliche
Meldungen aus dem Bereich der Sportmedizin. Außerdem
geben wir Ihnen in regelmäßigen Abständen Einblicke
in die Arbeit in unserem Verlag – ein Blick hinter die
Kulissen der medicalsportsnetwork.
4
medicalsportsnetwork 08.15
3. MEDICA MEDICINE +
SPORTS CONFERENCE
17./18. November 2015 in Düsseldorf
Die MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE hat sich als
Hot Spot für Innovationen in der Sportmedizin etabliert.
Sie findet am 17. und 18. November 2015 auf der größten
interna­tionalen Medizinmesse MEDICA in D
­ üsseldorf statt.
Weltweit anerkannte Experten, Visionäre und Macher sowie innovative
­Unternehmen aus Praxis und Industrie kommen auf der 3. MEDICA
MEDICINE + SPORTS CONFERENCE zusammen, um neue
­
­Lösungen und Technologien für die Sportmedizin vorzustellen und zu
diskutieren. Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf dem Monitoring
von Trainings- und Vitaldaten und dem Schaffen geeigneter Aktivitätsprogramme – für Spitzen- und Breitensport. "Sport auf Rezept" wird
ab 2016 Realität. Wie das funktioniert und welche L
­ eistungen getragen
werden – auch das ist ein Thema der Konferenz.
Über 30 Sprecher der 3. MEDICA MEDICINE +
SPORTS CONFERENCE, u. a.:
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„„
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Mark Verstegen, der amerikanische Performance-Experte führender
Profiteams und -athleten, der den Europäischen Fußball athletisch
und schnell gemacht hat, spricht über Performance Training im
­Breitensport.
Prof. Dr. Carl Foster, Professor für Bewegungs- und Sportwissenschaft der Universität Wisconsin und früherer Präsident des American
College of Sports Medicine, ist einer der zentralen Figuren im
­Performance M
­ onitoring und Begründer des „American Health
and Fitness Index“.
Prof. Dr. Bernd Wolfarth, leitender Sportmediziner des deutschen
Olympiateams, wird in seinem Vortrag die Elektronische Akte für
den Profisportler beleuchten.
Prof. Dr. Wilhelm Bloch, Leiter der Abteilung für molekulare und
­z elluläre Sportmedizin der Universität Köln, wird neue Er­gebnisse
der Epigenetischen Analyse vorstellen. Die Analysedaten liefern
Hinweise für bestimmte Prädispositionen und sportliche Fähig­
keiten, die in die sportmedizinische Betreuung eingehen.
Marco Suvilaakso (Leiter Produktmanagement Polar) und
Dr. Joni Kettunen (CEO von Firstbeat Technologies) stellen
die nächste Evolutionsstufe im Bereich Wearables vor.
Das zweitägige Programm der 3. MEDICA MEDICINE + SPORTS
CONFERENCE besteht aus vier aufeinander folgenden Sessions ­sowie
einer Guided Innovation Tour mit Get-Together. Auf der Guided
­Innovation Tour werden die Teilnehmer innovative „Health and Fitness
Monitoring Devices“ der MEDICA kennen lernen. Auf dem
­Get-­Together am WT | Wearable Technologies Stand in Halle 15 k­ önnen
dann die neuesten Activity Tracker getestet und beim Net­working viele
neue Kontakte geknüpft und Kooperationen angestoßen werden.
www.medica.de/msc1
08.15 medicalsportsnetwork
5
News
Surfende Ärzte
Surfdocs ist aus dem Bedürfnis entstanden, die
Fortbildungspflicht für Ärzte zu einem Vergnügen zu machen. Zudem war es an der Zeit,
das weltweit gestiegene Interesse am Surfsport
auch in der Sportmedizin umzusetzen und die
Ausbildung zu erweitern. Der Anspruch ist
Fortbildung mit praxisrelevanten Schwerpunkten,
kleinen Gruppen und hohem Niveau, gepaart
mit dem Erleben des Surfsports mit allen ­seinen
Facetten. Die Kurse werden intensiv betreut,
auch über das Kursende hinaus. Mit über
20 Jahren Erfahrung in der Ausbildung von
Ärzten freut sich das Team auf die in
Deutschland bisher einmalige Fort- und
­
Weiterbildung "Surfsport". Als Kursleiter,
­
­persönlicher Betreuer und Referent steht Ihnen
mit Patrick Näher ein Kollege zur Verfügung,
der den Kursort seit bereits zehn Jahren kennt
und Ihnen bei allen Fragen gerne behilflich ist:
[email protected]
Natürlich wird sich auch um ein adäquates
Rahmenprogramm gekümmert, von gemein­
samen Restaurantbesuchen über Ausflüge,
gemeinsames Yoga, Bootstouren etc. bis zur
­
"Red eye Bar" ist vieles möglich. Auf die strikte
Einhaltung der Kursinhalte wird stets höchster
Wert gelegt: alle Kurse sind vor ihrer Durchführung von der Ärztekammer anerkannt und
die Fortbildungspunkte bewilligt.
www.surfdocs.de
Preisgekrönte Forschungs-Highlights
Im Rahmen des diesjährigen Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie
(DKOU) haben die Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU),
die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
e.V. (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V.
(DGOOC) zahlreiche Preise für herausragende,
wissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Kongress fand vom 20. bis 23. Oktober 2015 in
Berlin statt. Hier eine kleine Auswahl:
Innovationspreis 2015
Preis zur Förderung der
­Rehabilitationsforschung 2015
Preisverleiher: DGU
Preisträger: Dr. med. Lukas Konstantinidis
Forschungsvorhaben: „Translationale
­Forschung zum verbesserten Verständnis
der Frakturheilung bei Osteoporose“
Dotation: 25.000 Euro
Stifter: Amgen GmbH
Preisverleiher: DGOU
Preisträger: Jana Semrau, M.A. und
Prof. Dr. Klaus Pfeifer
Titel der Arbeit: „Long-term effects of interprofessional biopsychosocial rehabilitation
for adults with chronic non-specific low back
pain: a multicentre, quasiexperimental study”
Dotation: 5.000 Euro
Stifter: Klinikgruppe Enzensberg
6
Preisverleiher: DGU und DePuy Synthes
Preisträger: Prof. Dr.-Ing. Martin Staemmler
Titel der Arbeit: TCmed – A secure Telecollaboration Network for Medical Professionals
including Workflow Support and Patient
­Participation
Dotation: 5.000 Euro
Stifter: DePuy Synthes
OsteologieForschungsstipendium 2015
Grundlagenforschungspreis 2015
Preisverleiher: DGOU
Preisträger: Dipl. Biol. Tanja Niedermair
Titel der Arbeit: “Absence of substance P and
the sympathetic nervous system impact on bone
structure and chondrocyte differentiation in an
adult model of endochondral ossification”
Dotation: 20.000 Euro
Stifter: DGOU
Stipendium „Qualität und Sicherheit
in der Endoprothetik“
Preisverleiher: DGOU
Preisträger: Dr. Markus Weber
Vorhaben: Der Stipendiat plant einen mehrwöchigen Aufenthalt am Hospital for Special
Surgery (HSS) in New York, um dort inno­
vative Ansätze zur Optimierung von Qualität
und Sicherheit in der Hüftendoprothetik zu
erlernen und für seine weiteren Forschungsund Entwicklungsarbeiten.
Dotation: 10.000 Euro
Stifter: Aesculap AG
Alle Preise und Preisträger finden Sie auf der Homepage der Deutschen
Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.
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Forschung
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Muskelstimulation
Kombinierte Trainingsmethoden
Nicolas Wirtz und Dr. Heinz Kleinöder
Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik,
Deutsche Sporthochschule Köln
Abb. 1: Biofeedback zur Standardisierung von
Bewegungsausmaß und –geschwindigkeit
Die elektrische Muskelstimulation (EMS) ist als effektiver Reiz etabliert,
um Kraft-, Sprint- und Sprungfähigkeiten von Athleten zu verbessern
­[Filipovic 2011, 2012]. Die größten Effekte werden EMS in der aufeinander­­
folgenden Kombination mit konventionellem oder plyo­metrischem Training
zugesprochen. Doch auch die simultane Applikation von EMS während
konventionellen Krafttrainings kann Vorteile auf u
­ nterschiedlichen
Leistungsebenen bieten.
8
Abb. 2: Trainingsbegleitende Spirometrie
medicalsportsnetwork 08.15
Dynamisches Krafttraining
mit simultaner EMS
Die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen
­basieren auf EMS-Interventionen mit zumeist
hochintensiver Stimulation in isometrischen
oder rein konzentrischen Kontraktionsphasen.
Maximale EMS im Sinne einer Stimulation an
der maximalen Schmerztoleranz des Athleten
lässt allerdings nur eine stark eingeschränkte,
willkürliche Bewegungsregulation zu. Der
­fehlende Anteil koordinativer Steuerungsprozesse ist ein oft genannter Kritikpunkt an dieser
Methode. Im Gegensatz dazu können in der
Kombination von konventionellen (mechanischen) Kraftbelastungen und simultaner submaximaler EMS die Vorteile beider Methoden
genutzt werden. Effekte intensiver mechanischer Reize sind neuronale und strukturelle
Anpassungen der Muskulatur. EMS-spezifische
Anpassungen sind insbesondere auf eine höhere
Aktivierung schneller Muskelfasern und erhöhte
Anforderungen an anaerobe Stoffwechselfunktionen zurückzuführen. Diese erhöhte Aktivierung und Kraftentfaltung wird bei dynamischem
Training über das gesamte Bewegungsausmaß
in unterschiedlichen Gelenkwinkelstellungen
erreicht. Um dynamisches Training zu ermög­
lichen, muss die elektrische Reizintensität
­(Stromstärke) angepasst werden. Die Quantifizierung der Reizintensität orientiert sich dabei
aufgrund unterschiedlicher Widerstände von
Geweben und unterschiedlicher Körperzusammensetzung der Trainierenden an der maximal
tolerierbaren Intensität. Pilotstudien haben
­gezeigt, dass submaximale Reizintensitäten von
70 % der maximalen Schmerztoleranz bei ge­
gebenen Stimulationsparametern (Impulsfrequenz 85 HZ; Impulsbreite 350 µs) eine Kombination der Methoden möglich machen und
EMS dennoch zu einer subjektiven Intensivierung führt. Auf diese Weise könnten, effektiver
08.15 medicalsportsnetwork
als durch die Stimulation eines einzelnen
­Muskels bei einer bestimmten Länge, die dynamische Leistungsfähigkeit der Muskulatur und
somit funktionell sportmotorische Fähigkeiten
verbessert werden.
Zusätzlich zur submaximalen Stimulation der
Muskulatur bei dynamischen Kontraktions­
formen können moderne Ganzkörper-EMS
Geräte (Gk-EMS) außerdem mehrere Muskel­
gruppen simultan ansteuern und so Muskelketten
unterstützend stimulieren (z. B. bei der Knie­
beuge). Darüber hinaus werden Agonisten und
Antagonisten simultan stimuliert, wodurch eine
größere Körper- und Gelenksstabilisation erreicht
wird. Eine Intensivierung des mechanischen
­Reizes durch erhöhte Zusatzlasten stellt die willkürliche Muskelkontraktion in den Vordergrund.
Das Verhältnis zwischen Stimulationsdauer und
-pause sollte dabei an die Bewegungsfrequenz der
Übung angepasst sein. Die Anpassungen an eine
solche erfolgsversprechende Belastungskonstellation wurden bisher noch nicht untersucht.
Intervention
Zur Untersuchung einer simultanen Be­
lastungskonstellation von konventionellem
Krafttraining und EMS wurde die Kniebeuge
mit Zusatzlast als klassische Ganzkörperübung
gewählt. Insgesamt 20 krafttrainierte Athleten
mittleren Niveaus (>2 Trainingseinheiten/Woche)
absolvierten vier Sätze mit jeweils zehn aus­
belastenden Wiederholungen (10 RM) zweimal
pro Woche über einen Zeitraum von sechs
Wochen. Das Gewicht wurde von Satz zu Satz
und von Woche zu Woche angepasst, um eine
Ausbelastung zu gewährleisten. Eine aktive
Kontrollgruppe führte dieses Programm ohne
EMS durch (Kontrollgruppe; n=10). Bei einer
zweiten Gruppe wurde simultan zu diesem
Trainingsprogramm großflächig EMS auf
Hauptmuskelgruppen an Rumpf, Gesäß, Oberschenkel
und
Unterschenkel
appliziert
(EMS-Gruppe; n=10). Das Bewegungsausmaß
und die Bewegungsgeschwindigkeit wurden
durch ein Biofeedback-System standardisiert
(Kniegelenkswinkel 180-90°; 2 s exzentrisch, 1 s
isometrisch, 2 s konzentrisch, 1 s Stand). Die
Impulszeit wurde an die Wiederholungen angepasst (5 s Impulszeit, 1 s Impulspause). Stimulationsparameter orientieren sich an der gängigen
Praxis und an Voruntersuchungen (Stromstärke:
70 % der maximalen Schmerztoleranz; Impulsfrequenz 85 HZ; Impulsbreite 350 µs).
9
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Forschung
Nicolas Wirtz
Kleinoeder Heinz
„
Studium der Sportwissenschaft
„
„
Seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik an der DSHS-Köln
Studium der Sportwissenschaft und
Promotion; Studium der Anglistik
„
Leiter der Abteilung Kraftdiagnostik und
Bewegungsforschung im Institut für
Trainingswissenschaft und Sportinformatik
an der DSHS-Köln
„
Forschungsschwerpunkte: Untersuchung
verschiedener Krafttrainingsformen und
deren Anpassungen
„
Forschungsschwerpunkte: Untersuchung akuter und langfristiger physiologischer Reaktionen bei Krafttrainingsstimuli
[email protected]
Diagnostik
Vor, während und nach der 1. und der 12. Trainingseinheit wurden metabolische (Sauerstoffaufnahme, Laktatkonzentrationen), hormonelle
(hGH, Testosteron, Cortisol) und enzymatische
(CK) Parameter erhoben und das muskuläre
Schmerzempfinden bis zwei Tage nach der
Belastung abgefragt (visual analouge scale:
VAS). Eine Woche vor sowie eine und drei
Wochen nach der Trainingsintervention wurde
eine komplexe Leistungsdiagnostik durchgeführt.
Diese beinhaltete eine differenzielle Kraftdiagnostik der Beinstrecker-, Beinbeuger-, Bauchund Rückenmuskulatur (Maximalkraft und
maximale Leistung), Linear- und Pendelsprints
(Zeiten), Sprünge (Höhen, Kontaktzeiten), einen
Stufentest (maximale Sauerstoffaufnahme, Laktatschwellen) und einen Wingate-anaerobic-Test
(Peak-Power; 30 s Mean-Power).
Ergebnisse
Das Trainingsgewicht von zehn ausbelastenden
Wiederholungen erhöhte sich innerhalb des
Interventionszeitraumes für beide Trainingsgruppen ohne signifikante Unterschiede
zwischen den Gruppen (EMS-Gruppe: +16 %;
Kontrollgruppe: +15 %). Die elektrische Reizintensität erhöhte sich für die EMS-Gruppe im
Mittel um 20 %. Beide Interventionsgruppen
erreichten unabhängig von der zusätzlichen
Stimulation Verbesserungen von Kraftfähigkeiten der Beinstreckmuskulatur (Knie- und
Hüftstrecker). Außerdem konnte durch den
Transfer der gewonnenen Kraftfähigkeiten die
10
sportmotorische Leistungsfähigkeit gesteigert
werden. Dies zeigen nach der Intervention
signifikant kürzere Zeiten bei Pendelsprints,
größere Sprunghöhen und höhere Peak- und
Mean-Power beim Wingate-Test. Die Zeiten
beim Linearsprint sowie die aeroben und
anaeroben Anteile des Stoffwechsels beim
Stufentest waren durch das Trainingsprogramm
unbeeinflusst. Simultane EMS zeichnete sich
dadurch aus, dass signifikante Verbesserungen
in der Kraft- und Leistungsfähigkeit der Beinbeuger und des Rückenstreckers ausschließlich
in der EMS-Gruppe auftraten.
Hinsichtlich der während oder nach dem
Training akut erhöhten metabolischen und
hormonellen Parameter gibt es wenige signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen.
Die Sauerstoffaufnahme während und nach
dem Training war in der EMS-Gruppe tendenziell höher – mit signifikant höheren Laktatkonzentrationen als in der Kontrollgruppe
(+27 %). Eine erhöhte Hormonausschüttung
konnte im Blut sowohl bei den Belastungen mit
als auch ohne EMS gefunden werden, auch hier
ohne signifikante Unterschiede zwischen den
Gruppen. In der subjektiven Empfindung der
Probanden traten nach der Belastung Unterschiede in der Empfindung muskulärer
Schmerzen mit signifikant höheren Ratings
(VAS) ein bis zwei Tage nach dem Training mit
zusätzlicher EMS auf. Diese Muskelkatersymptome regulierten sich im Laufe der sechswöchigen Trainingsperiode.
Praxisrelevanz und Ausblick
Die gefundenen Steigerungen der Kraft- und
Leistungsfähigkeit der Knie- und Hüftstreckung, sowie ein Übertrag in Sprünge und Richtungswechsel nach Kniebeugeninterventionen
wurden in der Literatur schon mehrfach
dokumentiert. Aus den Ergebnissen lässt sich
schließen, dass ein hoch gewählter mechanischer Reiz über die Zusatzlast die Belastung
dominiert und Anpassungserscheinungen der
Übung limitiert. Durch simultane EMS konnte
darüber hinaus die Kraft- und Leistungsfähigkeit der antagonistisch arbeitenden Muskulatur
(Beinbeuger) verbessert werden. Im Sprint sind
die Kraftfähigkeiten der Beinbeuger leistungslimitierend. Außerdem stellen sie die verletzungsanfälligste Muskelgruppe in Spiel- und
Sprintsportarten dar. Daher scheint die
Methode aus Sicht der Verletzungsprophylaxe
wie auch aus Sicht der Leistungssteigerung eine
vielversprechende Alternative zu bieten. Spezifische Verbesserungen dieser sprintrelevanten
Muskulatur brachten zwar keine weiteren Verbesserungen der Linearsprintleistung, jedoch
wurden neben dem Krafttrainingsprogramm
auch keine Übungen zum Übertrag der gewonnenen Fähigkeiten in sprintspezifische Bewegungsformen durchgeführt. Weiterführende
Untersuchungen sollten Reizkonstellationen
entwickeln, welche die spezifisch gefundenen
Kraftanpassungen der Methode in die Bewegungsspezifik übertragen können. Hierunter
fallen typische Kraftbelastungen mit simultaner
EMS und anschließender Utilisation. Weitere
vielversprechende Kombinationen von Trainingsmethoden bieten sprint- oder sprungspezifische
Bewegungsformen (Lauf-ABC etc.) mit simultaner EMS. Solche Trainingsformen könnten
aufgrund veränderter Aktivierungsmuster und
der vermehrten Aktivierung schneller Muskelfasern durch EMS ein kraftorientiertes Techniktraining in Sportarten darstellen.
Fazit
Die messbaren Effekte einer stärkeren Beinbeugemuskulatur können aus präventiver und
leistungssteigernder Perspektive genutzt werden.
Nach unserer Einschätzung bietet Gk-EMS
darüber hinaus auch Ungeübten eine gute
Hilfestellung bei der Erlernung komplexer
Kraftbelastungen mit mehreren Freiheitsgraden.
Als Gründe sehen wir die Aktivierung von
limitierenden Schwachstellen wie z. B. Hüft-,
Knie- und Rückenstreckung und die erhöhte
Rumpf- und Gelenksstabilisierung. Aufgrund
der größeren Muskelkatersymptome durch EMS
sollte in den ersten Einheiten eine Gewöhnungsphase mit geringer Stimulationsintensität (<70 %
der maximalen Schmerztoleranz) stattfinden.
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medicalsportsnetwork 08.15
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Schwimmen und
Sportmedizin
Ein Übersichtsartikel
Dr. med. Kathrin Stelzer, II. Medizinische Klinik und Poliklinik,
Universitätsmedizin Mainz
PD Dr. med. Felix Post, Chefarzt Innere Medizin, interventionelle Kardiologie
und internistische Intensivmedizin am Klinikum Koblenz-Montabaur
Jährliche sportmedizinische Untersuchungen sollten auch und vor allem im Schwimmsport durchgeführt
werden. Warum? Zahlreiche Erkrankungen, ob orthopädisch, internistisch oder auch psychologischer Natur,
können so frühzeitig entdeckt und durch Einleiten entsprechender Maßnahmen Spätschäden verhindert werden.
Ebenso können Pathologien im Ernährungsverhalten aufgezeigt werden.
12
medicalsportsnetwork 08.15
Ablauf/Inhalte einer sportmedizinischen Untersuchung
im Schwimmsport
In Anlehnung an die Empfehlung der Deutschen
Gesellschaft für Sportmedizin (DGSP) erfolgt
in der Schwimmabteilung des USC Mainz die
sportmedizinische Untersuchung nach folgendem Schema. Nach Abfrage des Namens und
Alters des Sportlers erfolgt eine Sportanamnese
mit Angabe der aktuellen Trainingsstundenzahl pro Woche sowie bisherigen Trainingsjahren und Zielen für die aktuelle Saison.
Zudem wird zwischen Freizeit- und Leistungssport unterschieden (nach eigener Festlegung
Leistungssport definiert mit mindestens dreimal wöchentlicher Trainingseinheit von mindestens 90 min Dauer). Anschließend wird eine
internistische und orthopädische Anamnese zu
aktuellen Beschwerden, eine Anamnese zur
Vorgeschichte sowie eine Medikamenten(inklusive Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln) und Familienanamnese durchgeführt.
Bevor eine körperliche Untersuchung erfolgt,
werden Fragen zur Sozialanamnese (schulische/
berufliche Ausbildung), zu Ernährungs-, Trinkund Schlaf verhalten gestellt.
Plötzlicher Herztod
Im Rahmen der im August 2014 stattgefundenen
Europameisterschaften im Schwimmen kam es
erneut zu einem Zwischenfall, der zum Glück
nicht tödlich endete. Eine polnische Schwimmerin wurde leblos aus dem Wasser gezogen
und konnte erfolgreich reanimiert werden. Die
in der Folge durchgeführten Untersuchungen
konnten keinerlei Pathologien zeigen [http://
w w w.sueddeutsche.de/spor t /auf ta kt-derschwimm-em-in-berlin-polnische-schwimmerinregungslos-im-wasser-1.2088579]. An diesem
Beispiel wird deutlich, dass eine ausführliche
sportmedizinische Untersuchung unabdingbar
ist. Zwar konnte im aktuellen Fall keine spezifische Ursache gefunden werden, jedoch zählen
vor allem kardiologische Ursachen weiterhin zu
den häufigsten Gründen für den plötzlichen
Herztod im Sport. Von einem plötzlichen
Herztod spricht man, wenn ein unerwarteter
Tod durch Herzstillstand während oder eine
Stunde nach einer sportlichen Betätigung auftritt [Kindermann, Urhausen (2009). Plötzlicher Herztod beim Sport, Bundesinstitut für
Sportwissenschaft und Deutscher Sportbund –
Bereich Leistungssport, 2. völlig überarbeitete
und erweiterte Auflage, S.5.].
Im Rahmen der jährlichen Untersuchungen
ist auch im Kindes- und Jugendalter eine ausführliche Anamnese zu bestehenden oder
früher aufgetretenen Beschwerden zu berücksichtigen. Hieraus ergibt sich nicht selten
(ergänzt durch die körperliche Untersuchung)
Abb. 1: Kinesiotaping der Schulter
[Jochen Habsch (2011): Kompaktkurs
kinetische Tapes: praxisorientierte Einführung und Handbuch zur Taping-Therapie
am Bewegungsapparat]
die Notwendigkeit einer zusätzlichen Abklärung mit weiteren diagnostischen Maßnahmen.
Berichtet der Sportler zum Beispiel über rezidivierenden thorakalen Druck, Schwindel unter
Belastung oder gar Synkopen, ist eine weiterführende primär kardiologische Abklärung
notwendig. Fällt in der körperlichen Untersuchung ein Herzgeräusch auf, das bisher nicht
bekannt und/oder abgeklärt wurde, sind zusätzliche diagnostische Maßnahmen erforderlich. Differenzialdiagnostisch sind hierbei im
jungen Alter vor allem genetisch bedingte
Kardiomyopathien, akute oder chronische
Myokarditiden sowie angeborene Gefäß- oder
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Prävention
Kathrin Stelzer
Felix Post
beschwerden ist meist eine Fehlbelastung die
Ursache. Insbesondere beim Brustschwimmen
wird die Problematik durch eine Innenrotation
des Kniegelenks verstärkt. Ein spezieller
Muskelauf bau ist zur Vermeidung einer frühen
Degeneration notwendig [Rolf Haaker (1998):
Sportverletzungen-was tun? Prophylaxe und
sportphysiotherapeutische Behandlung. 2. Überarbeitete Auflage, Springer Verlag, Berlin,
S. 199-204.].
Das Ohr als wichtiges Organ
bei Schwimmern
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II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz
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Mitglied beim DGK, DGIM, DGSP, DSV
Chefarzt Innere Medizin, interventionelle
Kardiologie und internistische Intensivmedizin am Klinikum Koblenz-Montabaur
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Betreuende Ärztin USC Mainz Abt. Schwimmen
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B
Abb. 2a + 2b: Reizloses Trommelfell / Beginnende Otitis media mittels Otoskopie dargestellt
(Copyright: welleschik, wikipedia)
Klappenanomalien zu berücksichtigen [Kindermann, Urhausen (2009). Plötzlicher Herztod
beim Sport, Bundesinstitut für Sportwissenschaft und Deutscher Sportbund – Bereich
Leistungssport, 2. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, S.17.].
Verletzungen bei Schwimmern
Im Vergleich zu anderen Sportarten stellt
Schwimmen eine sehr verletzungsarme Sportart dar. Vor allem im Freizeitbereich treten
Verletzungen in Form von Stürzen auf nassem
Untergrund oder Zusammenprallen nach dem
Rutschen auf. Die meisten Schwimmer machen
14
jedoch auch Konditions- und Krafttraining.
Wenn Beschwerden bei Leistungssportlern
auftreten, handelt es sich häufig um Schulteroder Kniebeschwerden. Aufgrund einer Überbelastung der Rotatorenmanschette durch eine
relative Instabilität des Schultergelenks kann
eine Entzündung der Bursa subacromialis die
Folge sein. Durch die Korrektur von Fehlbelastung werden chronische Schäden vermieden.
Physiotherapeutische Behandlungen (in der
akuten Phase Kältebehandlung und Pause der
Belastung, folgend Kinesiotaping, manuelle
Therapie, Muskelauf bau) sind ebenfalls sinnvoll (Abb. 1). Auch in Hinblick auf Knie-
Neben den bekannten internistischen und
orthopädischen Untersuchungen ist vor allem
eine Untersuchung der Ohren bei Schwimmern
notwendig. Nicht die Wahrnehmung der Anweisungen durch den Trainer und die Eltern,
vielmehr die Sicherheit steht hier im Vordergrund. Immer wieder kommt es zu aurikulären
Erkrankungen (vor allem im Bereich des
Innenohres, Otitis media) zu teils lebensgefährlichen Situationen im Wasser. So kann
zum Beispiel ein Einriss des Trommelfells mit
nachfolgendem Einlaufen von Wasser ins
Innenohr zu Gleichgewichtsstörungen mit
Drehschwindel, Übelkeit, Erbrechen und
Orientierungslosigkeit führen. Im schlimmsten
Falle kann der Schwimmer ertrinken. Ebenso
kann durch eine Luftembolie in zentrale zerebrale Gefäße der Tod eintreten. Zusammenfassend ist auch bei Schwimmern – wie vom
Tauchsport bekannt – eine Ohrenuntersuchung
mittels Otoskop unabdingbar (Abb. 2). Zusätzlich sollte ein Valsalva-Manöver durchgeführt
werden, um die Beweglichkeit des Trommelfells
zu beurteilen. Bei Nachweis oder Verdacht auf
einen pathologischen Befund sollte eine ergänzende Vorstellung beim HNO-Arzt empfohlen
werden [Reiß M (2009): Facharztwissen HNOHeilkunde Differenzierte Diagnostik und Therapie. Springer Verlag Heidelberg, S.221-222.].
Ernährung bei Schwimmern
Aufgrund der doch recht hohen Ausdauerbelastung beim Schwimmen ist eine ausgewogene
Ernährung essenziell. Kohlenhydrat-, eiweißreich und fettreduziert ist hierbei das allgemein
gültige Rezept, wobei eine Unterscheidung der
Belastung in die Ernährungsplanung einfließen
sollte (Abb. 3). Im Gegensatz zu vor allem
ästhetischen Sportarten wie Turnen ist der Anteil an essgestörten Sportlern im Schwimmen
verhältnismäßig gering. Allerdings werden
auch im Schwimmen regelmäßige Gewichtskontrollen durchgeführt und die Sportler bei
subjektiv bestehenden „Abweichungen von der
Norm“ auf ihr Gewicht aufmerksam gemacht.
Ein niedriger Körperfettanteil verbessert indirekt über eine höhere relative maximale
medicalsportsnetwork 08.15
Anforderungen an
eine gesundheitsschützende und
leistungsfördernde Ernährung
„
„
„
„
„
„
„
Genügend Energie durch Kohlenhydrate (55 bis 60 Prozent) und Fett
(rund 30 Prozent)
Mehr komplexe Kohlenhydrate
(Stärke und Ballaststoffe)
Ausgewogenes Proteinangebot in
Form pflanzlicher und tierischer
Lebensmittel
Bevorzugung von Lebensmitteln
mit einer hohen Nährstoffdichte,
das heißt einem günstigen VitamMineralstoff-Kalorien-Verhältnis
Leistungsadäquate Flüssigkeitszufuhr
Über den Tag verteil, den Trainingsund Wettkampf bedingungen entsprechend essen und trinken
Bewusst genießen, dass heißt
in Ruhe und mit Freude essen
Abb. 3: Anforderung an eine gesundheitsschützende und leistungsfördernde Ernährung nach Clasing [Clasing et al (1997):
Die eßgestörte Patientin. In: Deutsches
Ärzteblatt, Heft 30, S. 2001.]
Sauerstoffaufnahme pro Kilogramm Körpergewicht die maximale Ausdauerleistungsfähigkeit [Clasing et al. (1997): Die essgestörte
Patientin. In: Deutsches Ärzteblatt, Heft 30,
S. 1998.].
Gewichtskontrollen mögen sinnvoll erscheinen, jedoch bedarf es einer genaueren Analyse
der Köperzusammensetzung. Wie viele Fettzellen wir im Körper haben, ist genetisch festgelegt. Eine Fettzelle durch entsprechend fettreiche Ernährung zu verändern, ist ebenso
möglich wie eine Muskelzelle durch Training.
Daher ist eine genaue Betrachtung einer vermeintlichen Fettleibigkeit mittels Analyse der
Körperzusammensetzung unabdingbar. Die
reine Beurteilung mittels Bodymaßindex ist im
Leistungssport nicht zu empfehlen, da hierbei
ausschließlich Größe und Gewicht einfließen,
ohne dass das Gewicht weiter differenziert
wird. Eine Aufklärung der Sportler – vor allem
im Jugendalter zu Beginn einer leistungssportlichen Aktivität mit deutlicher Steigerung der
Trainingshäufigkeit und -intensität – ist notwendig, um Essstörungen zu vermeiden. Diese
Aufklärung muss ein fester Bestandteil im
Rahmen der jährlichen CheckUp-Untersuchungen sein. Wichtig ist auch die Einbeziehung der Eltern. Sollten Auffälligkeiten
festgestellt werden, kann zu Beginn die Er-
stellung eines Ernährungsprotokolls hilfreich
sein. Dadurch bekommt der Sportler einen
Überblick, welche Ernährungsgewohnheiten er
zum aktuellen Zeitpunkt hat. Nach einem gewissen Beobachtungszeitraum, der individuell
festgelegt werden sollte, ist eine Re-Evaluation
indiziert. Zeigen sich weiterhin Auffälligkeiten, sind Spezialisten (Ernährungsberater,
Psychologen) hinzuziehen.
Fazit
Schwimmsport gehört zu einer der wenigen
Sportarten, bei der eine jährliche medizinische
Untersuchung und Freigabe zur Teilnahme an
Wettkämpfen notwendig ist. Erkrankungen
der Ohren (Otitis externa, Otitis media, Verletzungen des Trommelfells) sowie Überlastung
von Schulter- und Kniegelenk stellen die häufigsten schwimmassoziierten gesundheitlichen
Probleme dar. Eine sportartspezifische sportmedizinische CheckUp-Untersuchung sollte
daher neben einer allgemein-internistisch und
-orthopädischen Untersuchung angestrebt werden, um Verletzungen und/oder Spätschäden zu
vermeiden. Ebenso ist die Einbeziehung der
Ernährungsgewohnheiten in die Untersuchung
zu empfehlen. Dann kann Schwimmen, auch
wenn es als Leistungssport betrieben wird, als
eine gesunde Sportart angesehen werden.
Literatur bei den Autoren
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08.15 medicalsportsnetwork
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Therapie
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Behandlungsmanagement von Muskelverletzungen
Dr. med. Thilo Hotfiel1, Prof. Dr. med. Hans-Dieter Carl1,
Prof. Dr. med. Martin Engelhardt2
Abteilung für Orthopädische Rheumatologie, Orthopädische Universitäts­klinik Erlangen,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
2
Klinikum Osnabrück, Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie
1
Verletzungen der Skelettmuskulatur nehmen im klinischen Alltag der Sportorthopädie einen großen Anteil
der behandlungsbedürftigen Diagnosen ein und gehören mit einer Häufigkeitsverteilung von 10-55 % zu den
häufigsten Sportverletzungen [1-3]. Im Fußball sind sie mit fast 1/3 aller verzeichneten Verletzungen führend
[4]. In der Regel können die meisten Muskelverletzungen konservativ versorgt werden und heilen folgenlos aus.
Andres Iniesta vom FC Barcelona zog sich in
der Championsleague-Partie gegen Bayer
­Leverkusen eine Muskelverletzung im
­rechten Oberschenkel zu.
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medicalsportsnetwork 08.15
Eine verzögerte Diagnosestellung, eine inadäquate Therapie oder eine zu frühe sportliche
Belastung können jedoch zu komplizierten und
progredienten Heilungsverläufen führen. Bedeutsam ist, dass nahezu ein Drittel aller von
einer Hamstring-Verletzung betroffenen Athleten
innerhalb eines Jahres eine Rezidivverletzung
erfahren [5]. Damit stellt eine ereignete Muskelverletzung einen bedeutsamen Risikofaktor
für das Auftreten einer Rezidivverletzung dar.
Muskelverletzungen können direkt in Form von
Kontusionen bzw. seltener durch Lacerationen
oder indirekt im Rahmen übermäßiger Muskel­
belastung auftreten. In Kontaktsportarten ereignen sich Muskelkontusionen im Rahmen
von Anpralltraumen durch Gegnerkontakt oder
Zusammenprall mit dem Sportgerät. Die meisten indirekten Verletzungen ereignen sich zum
Zeitpunkt exzentrischer Muskelbelastung. In
Anbetracht der Muskelgruppe sind vor allem
die ischiokrurale Muskulatur, die Adduktorengruppe, die Quadriceps- und auch die Gas­
trocnemius-Muskulatur betroffen. Unabhängig
von der Kausalität der muskulären Schädigung
werden drei Heilungsstadien unterschieden:
Destruktions-, Reparations- und Remodellingphase [6, 7].
Stadienabhängige Therapiekonzepte
Akuttherapie
In der akuten Verletzungsphase sollte das übliche
Vorgehen nach dem PECH/RICE-Schema erfolgen. Dieses Schema umfasst den Abbruch
der Belastung, Kühlen, Anlage eines elastokompressiven Verbandes und Hochlagern. Als
primäres Therapieziel gilt es, ein Fortschreiten
der muskulären Läsion zu verhindern, eine intramuskuläre Blutung zu vermeiden, eine posttraumatische Schwellung zu reduzieren und eine
Schmerzlinderung zu erreichen.
Immobilisation versus Mobilisation
Es fehlen randomisierte klinische Studien, die
genau definierte Immobilisationszeiträume bei
Abb. 1: Klinisches Bild einer Hamstringverletzung: kompletter Abriss der ischiokruralen
­Muskulatur mit sekundär, nach distal verlaufenen Hämatom. In diesem Fall Indikation zur operativen Versorgung mittels transössärer Refixation. (Foto: Hotfiel).
Abb. 2: MRT in frontaler Ansicht mit
­aus­geprägter ödematöser Schwellung des
­gesamten M. triceps brachii und perifascialer
Flüssigkeitsanreicherung nach exzessiver
­exzentrischer Muskelbelastung. Delayed
­onset muscle soreness. Grad 1b nach
­Müller-Wohlfahrt.
Abb. 3: MRT in coronarer Ansicht. Muskel­
bündelruptur des M. vastus lateralis einer
Langstreckenläuferin, Grad 3b.
(Mit freundlicher Genehmigung BDT Erlangen)
unterschiedlichen Schweregraden von Muskelverletzungen vergleichen. Inwiefern eine vorrüber­
gehende Immobilisation oder eine frühzeitige
Mobilisation durchgeführt werden sollte, wird
in der Literatur kontrovers diskutiert. Eine
Frühmobilisation wird mit einer schnelleren
und umfangreicheren Kapillarisierung und einer
optimierten und schnelleren Regeneration und
Integrität der Muskelfilamente verbunden
[6,8]. Andere Autoren empfehlen je nach
Ausmaß der strukturellen Schädigung eine
­
vorübergehende Immobilisation, die eine
­
g­eringere Retraktion der Muskelstümpfe und
eine überschüssige Narbenbildung verhindern
soll. Eine konsequente drei- bis fünftägige
­Immobilisation der betroffenen Extremität, die
dem pathophysiologischen Zeitraum der Destruk­
tionsphase entspricht, ist aus unserer Sicht zu
empfehlen. Nach diesem Zeitfenster ist eine
erneute klinische Befundkontrolle anzustreben.
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phlogistika (NSAR) wird von vielen Autoren
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Sprecher des Vorstandes
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Der Vorstand der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) im September 2015
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Therapie
Thilo Hotfiel
„„
„„
Abteilung für Orthopädische Rheumatologie,
Orthopädische Universitätsklinik Erlangen,
Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg
„„
Wissenschaftliche Arbeitsschwerpunkte:
­Biomechanik des Bewegungsapparates
­(Pedobarographie), Prävention von Ver­
letzungen im Profifußball, bildgebende
­D iagnostik von Muskelverletzungen
„„
Network
„„
Sportmedizinische Betreuung: Leichtathletik
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kurzzeitig im Initialstadium einer Muskel­
verletzung empfohlen [9, 10]. In der Destruktions- und Entzündungsphase konnte durch
den Einsatz von NSAR eine reduzierte Ent­
zündungsreaktion im betroffenen Gewebe
nachgewiesen werden [11, 12]. Durch die
analgetische Komponente können jedoch
­
­protektive Schmerzreize maskiert werden, die
mit einer zu frühen Belastungssteigerung und
damit mit der Gefahr einer Rezidiv-Verletzung
einhergehen können. Andere Studien liefern
Hinweise, dass der Gebrauch von nichtste­
roidalen Antiphlogistika mit einer erhöhten
Fibroserate der betroffenen Muskelpartie einhergeht [13-15]. Aus unserer Sicht sollte die
Indikation zur Einnahme von NSAR bei
­Muskelverletzungen streng geprüft werden und
die Anwendung kann nicht generell empfohlen
werden. Ob die Verwendung von NSAR die
Inzidenz einer Myositis ossificans reduzieren
kann, konnte bislang nicht belegt werden.
­Enzympräparate wie Wobenzym oder Reparil
(Bromelain, Trypsin, Aescin) werden im Rahmen
muskeloskelletaler Verletzungen häufig eingesetzt und stellen aus Sicht einiger Autoren eine
Alternative zu Medikamentengruppe der
NSAR dar. Eine evidenzbasierte Datenlage
­
in Anbetracht therapeutischer Effekte bei
20
Hans-Dieter Carl
Abteilung für Orthopädische Rheumatologie,
Orthopädische Universitätsklinik Erlangen,
Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg
Wissenschaftliche Arbeitsschwerpunkte:
­Biomechanik des Bewegungsapparates,
­Prävention von Verletzungen im Profifußball,
Evaluation der arthroskopischen
­Syno­vektomie und/oder Radiosynoviorhtese
am Kniegelenk bei rheumatoider Arthritis,
Langzeitergebnisse endoprothetischer
­Operationen bei entzündlich- und
­degenerativ-rheumatischen Erkrankungen
­ uskelverletzungen liegt für diese WirkstoffM
gruppe nicht vor.
Interventionelle Infiltrationstherapie
Eine Punktion der betroffenen Muskelpartie
kann zum einen zur Entlastung eines intramuskulären Hämatoms erfolgen, zum anderen
können Wirkstoffe, die die Heilung positiv
­
­beeinflussen sollen, injiziert werden [16, 17].
Actovegin
Die Verwendung von Actovegin wird kontrovers diskutiert, obgleich einige Nutzer von einer
erfolgreichen Anwendung berichten [18-21].
Hinsichtlich des therapeutischen Effektes fehlt
eine evidenzbasierte Datenlage.
Thombozytenangereichertes Plasma
(PRP)
In aktuellen systematischen Übersichtsarbeiten
konnte gezeigt werden, dass derzeit keine
randomisierten klinischen Studien vorliegen,
­
die eine Überlegenheit der Injektion von PRP
hinreichend darlegen [22-25]. Weiterhin ist
kritisch anzumerken, dass PRP durch die
A nwesenheit des Wachstumsfaktors TGF-β
­
fibrosefördernde Eigenschaften zugesprochen
werden [26].
Martin Engelhardt
„„
Klinik für Orthopädie, Unfall- und
­Handchirurgie, Klinikum Osnabrück
„„
Mitglied des Gesamtvorstandes der DGOOC
„„
Herausgeber der Zeitschrift „Sportortho­
pädie-Sporttraumatologie“ (Editor in Chief)
Network
„„
Mitglied der Medizinischen
­E xpertenkommission des DOSB
„„
Vorsitzender des Trägervereins der
­W issenschaftsinstitute des Deutschen
Sports: IAT Leipzig und FES Berlin
„„
2004 und 2008: Leitender Orthopäde
der deutschen O
­ lympiamannschaft
Glucocorticoide
Die intramuskuläre- wie auch systemische
Anwendung von Glucocorticoiden kann aus
­
Sicht der Autoren nicht empfohlen werden. In
einer aktuellen systematischen Übersichtsarbeit
konnte eine moderate bis hohe Evidenz für myotoxische Effekte in der Kombinationsan­wendung
mit Lokalanästhetika gezeigt werden [27].
Therapeutischer Ultraschall
Der Einfluss therapeutischen Ultraschalls auf
biomechanische und histomorphologische Eigen­
schaften der Skelettmuskulatur wurde bislang
nur an Tiermodellen mit zum Teil widersprüchlichen Ergebnissen dargelegt [28-30]. Es
fehlen randomisiert klinische Untersuchungen,
die einen therapeutischen Effekt bei Muskelverletzungen belegen.
Physiotherapeutische Verfahren
Rumpfstabilisierende Übungen können frühzeitig unter Entlastung der verletzen
Muskulatur aufgenommen werden. In einer
­
randomisiert klinischen Studie konnte bei
Hamstring-Verletzungen
eine
statistisch
­signifikant reduzierte Rezidiv-Verletzungsrate
im Vergleich zum Vergleichskollektiv nachge­
wiesen werden [31]. Ebenso scheint eine freie
medicalsportsnetwork 08.15
2. ARTZT Symposium
Prävention und Rehabilitation
aus interdisziplinärer Sicht Best Practice
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27.02. / 28.02.2016
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Abb. 4 a+b: a) Sonographischer Longitudinalschnitt dorsaler
­Unterschenkel: Tennis leg Grad 3 mit ausgeprägtem intramuskulären
Hämatom (Perimysium externem intakt). b) Sonographische
­Beurteilung nach Punktion. (Mit frdl. Genehmigung Dr. H. Gaulrapp,
München)
Funktion des Iliosakralgelenkes als Bindeglied zwischen der Wirbelsäule und der unteren Extremität für die ischiokrurale Muskulatur eine
w ichtige Bedeutung zu haben [32-35]. In der Regenerationsphase
­
können bei geminderter Schmerzsymptomatik und nach Ausmaß der
Verletzung Kräftigungsübungen der betroffenen Muskulatur aufgenommen werden [1]. Generell sollten vor jeglichen Trainingsformen ein
adäquates ­Aufwärmen erfolgen und Belastungen nur bei Schmerzfreiheit durch­geführt werden. Die Durchführung von Dehnungsübungen
wird mit ­einer reduzierten Rezidivrupturrate und verkürzten Rekonvaleszenzzeit verbunden [36-37]. Allerdings sollte mit der Durchführung
erst nach ­einer Karenzzeit von etwa drei bis fünf Tagen langsam und
vorsichtig begonnen und die Dehnungslast allmählich gesteigert werden.
Fazit
Dr. biol. Hum.
Robert Schleip
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Auch wenn Verletzungen der Muskulatur zu den häufigsten Sportver­
letzungen gehören, ist die Evidenzlage therapeutischer Verfahren gering. Es fehlen randomisierte klinische Studien, die die Wirksamkeit
der v­erschiedenen Therapieverfahren hinreichend belegen. Die
Initialtherapie nach dem PECH/PRICE-Prinzip sollte unmittelbar
­
erfolgen und stellt eine relevante und anerkannte Therapiemaßnahme
dar. Als physiotherapeutische Maßnahmen stellen ISG-Manipulationen, Dehnungs- und Kräftigungsübungen der Rumpfmuskulatur und
der betroffenen Muskulatur wertvolle Therapiebausteine dar. Diesbezüglich zeigen rumpf­
stabilisierende Übungen wie auch Dehnungsübungen der betroffenen Muskulatur eine limitierte Evidenz hinsichtlich der therapeutischen Wirksamkeit. Generell sollte das festgelegte
Therapieregime in Ab­hängigkeit von der Schwere der Verletzung konsequent eingehalten ­werden um die Reintegration in den Sport langfristig
zu gewährleisten und das Risiko einer Rezidiv-Verletzung zu reduzieren.
Literatur bei den Autoren und dem Artikel auf www.medicalsportsnetwork.de
VERANSTALTER
Dominik Suslik
Bodo von Unruh
Prof. Dr. Andry Vleeming
Shifu Shaofan Zhu
Foto: © pixathlon.de
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Probleme
mit der Schulter
Skapuladyskinesie: diagnostisches und therapeutisches
Vorgehen bei Volleyballern
PD Dr. med. Karsten Labs, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und
Unfallchirurgie, Sportmedizin der Asklepios Klinik Birkenwerder/Berlin
22
medicalsportsnetwork 08.15
Die Skapuladyskinesie stellt ein gestörtes Gleichgewicht der glenohumeralen und skapulothorakalen
Bewegung dar. Sie ist bei Volleyballern eine nicht häufige, aber unspezifische Erscheinung assoziierter
Schulterpathologien. Folgen können eine schmerzhafte Funktions- und Leistungseinschränkung sein. Die
Therapie beinhaltet die Behandlung von Kontrakturen, von myofascialen Schmerzpunkten, die Verbesserung
der Rumpfstabilität, die Harmonisierung von muskulären Dysbalancen und die Modifikation bekannter
Trainingsformen in das spezifische Leistungstraining.
Abb. 1: Statische Inspektion von dorsal mit
Prominenz des Angulus inferior rechts
08.15 medicalsportsnetwork
23
Therapie
Ätiologie
Bei Volleyballern mit repetitiven Angriffs- und
Aufschlagschlägen zeigen sich im Karriereverlauf zunehmend funktionelle und strukturelle
Veränderungen im Schultergelenk. Die stereotypischen Bewegungsabläufe mit bis zu 40.000
Wiederholungen im Elitebereich pro Jahr
können zu Muskeldysbalancen, Fehlstellungen
der Skapula, Schulterinstabilitäten und schließlich zum postero-superiorem Impingement
führen. In zahlreichen Studien konnten Adaptationsmechanismen sowohl der Weichteile
als auch des knöchernen proximalen Humerus
gezeigt werden. Die Folge sind eine vermehrte
Außenrotationsfähigkeit und eine verminderte
Innenrotation des Schultergelenks (GIRD –
glenohumerales Innenrotationsdefizit). Burkhart et al. [1] zeigten den Zusammenhang
zwischen glenohumeralen Innenrotationsdefiziten und der Skapuladyskinesie bei Überkopfsportlern auf. Die vermehrte Außenrotationsfähigkeit ist für den Volleyballer von Vorteil,
da so höhere Schlaggeschwindigkeiten erreicht
werden können. Dekompensiert dieser Anpassungsmechanismus kommt es zu Schulterbeschwerden. Durch Muskelermüdungen oder
-insuffizienzen bzw. Gelenkkontrakturen kann
sich die Stellung der Skapula in Ruhe und in
der Bewegung pathologisch verändern. Die
harmonische Zusammenarbeit zwischen den
oberen und unteren Teil des M. trapezius und
des M. serratus anterior ist gestört und es liegt
eine Ansteuerungsstörung im Sinne eines
„Softwarefehlers“ vor. Klinisch manifestiert
sich dies in einer Skapuladyskinesie.
Klinik und Diagnostik
Volleyballer entwickeln die Symptome schleichend. Ein Innenrotationdefizit wird häufig
nicht wahrgenommen. Schmerzen können
initial im hinteren Gelenkkapselbereich auftreten, diese wandern dann allerdings in den
vorderen Gelenkkapselbereich, wenn sich eine
vordere Pseudolaxität einstellt. Diese Schmerzen
bei ventralem Gleiten des Humeruskopfes gegen
die vordere Gelenkkapsel aufgrund einer hinteren
unteren Kapselkontraktur wird dann von den
Sportlern als Sekundenschmerz („dead arm sign“)
nach einem Angriffsschlag wahrgenommen.
Gleichzeitig treten Verkürzungen im ventralen
Schultermuskelbereich des Pectoralis minor
auf. Hier findet man myofasciale Triggerschmerzpunkte. Der vermehrte Tonus des
Pectoralis minor hat eine vermehrte Protraktion der Skapula zur Folge, die sich auch in einer Verkürzung der korako-klavikulären
Distanz darstellt. Die Beschwerden werden
lange Zeit ohne sofortigen Trainings- oder
Wettkampfabbruch kompensiert, letztlich können sie aber auch in einer kompletten Trainingsund Spielunfähigkeit enden.
24
Abb. 2 a und b: Statische Untersuchung im Unterarmstütz vor und nach einer 4-wöchigen
Therapie
Abb. 3: Scapular-Assistance-Test
Abb. 4: Passive Mobilisation der hinteren Gelenkkapsel mit postisometrischer Relaxation
medicalsportsnetwork 08.15
Die Inspektion der Skapula von dorsal wird in der Ruheposition auf
Seitenunterschiede und auf ein Hervorstehen des Angulus inferior oder
des Margo medialis untersucht. Auch die dynamische Untersuchung,
ggf. mit einem Gewicht in der Hand, in Anterversion und Abduktion
zeigt eine veränderte skapulo-thorakale Rhythmik mit unterschiedlich
ausgeprägter und schmerzhafter Bewegungseinschränkung. Mit dem
„Scapular-Assistance-Test“ und dem „Scapular- Retractions-Test“ wird
die Skapula in ihrer Führung stabilisiert und eine verbesserte schmerzfreie Bewegungsausführung kann damit erreicht werden [2]. Eine
Quantifizierung der Skapuladyskinesie kann mit dem „Sitting Hand
Press-up-Test“ oder dem „Lateral-Scapular-Slide-Test“ dokumentiert
werden [3]. Eine Klassifikation der Skapuladyskinesie, wie von Kibler
[4] beschrieben, ist nicht reliabel und im Spitzensport nicht praktikabel.
Die weitere klinische Untersuchung sollte das gesamte Bewegungsausmaß beider Schultergelenke beinhalten. Von einem GIRD spricht
man, wenn die Bewegungsamplitude für die maximale Außen- und
Innenrotation einen Seitunterschied von mehr als 20° aufweist. Impingementzeichen können durch eine funktionelle Einengung des subakromialen Raumes angedeutet sein. Liegt allerdings eine assoziierte Bursitis subacromialis vor ist dieser Schmerztest häufig positiv. Eine
besondere Wertschätzung sollte auf die Stabilitätsdiagnostik gelegt
werden. Hier sind das vordere Apprehensionszeichen >90°, aber auch
der „Load-and-shift-Test“ zu nennen. Eine obere Labrumpathologie
kann durch den „O´Brien-Test“ ausgeschlossen werden. Auch Affektionen des AC-Gelenkes sollten hinsichtlich schmerzhafter Instabilitäten oder degenerativ-entzündlicher Veränderungen untersucht werden.
Die klassische Bildgebung erfolgt mit der Röntgendiagnostik true
a/p, axial und outlet view, einer Ultraschalluntersuchung und einer
MRT-Bildgebung. Es müssen spezifische Schulterpathologien ausgeschlossen werden wie z. B. Entzündungen der Bizeps longus Sehne,
Pulley-Läsionen, Rotatorenmaschettenläsionen, Labrumpathologien
inklusive SLAP-Läsionen, perilabrale Ganglien mit möglichem Nervus
scapularis Entrapment, Bursitiden oder auch dem Os acromiale. Eine
neurophysiologische Untersuchung bei ausgeprägter Scapula alata mit
Verdacht auf eine Nervus thoracicus longus-Läsion ist nur in seltenen
Fällen erforderlich.
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Abb. 5: Aktive Mobilisation – propriozeptiv mit Spielball
08.15 medicalsportsnetwork
25
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2281 09/15
Therapie
Karsten Labs
„
Studium der Humanmedizin an der
Humboldt-Universität zu Berlin
„
Habilitation und Lehrauftrag für Orthopädie an
der Humboldt-Universität zu Berlin seit 2002
„
Seit 2005 Chefarzt der Klinik für Orthopädie
und Unfallchirurgie, Sportmedizin der
Asklepios Klinik Birkenwerder/Berlin
„
Privatpraxis für Schulter- und Knieorthopädie, „Special Doctors“ Berlin
„
Schwerpunkte: arthroskopische und rekonstruktive Gelenkchirurgie des Schulter-, Knieund Sprunggelenkes. Spezialisiert in der
konservativen und operativen Behandlung
von sportorthopädischen und sporttraumatologischen Problemen des Schultergelenkes
„
2013, 2014 und 2015 zu den Topmedizinern
Deutschlands auf dem Gebiet der Schulterchirurgie in die FOCUS Ärzteliste gewählt
Network
„
Orthopäde des Olympiastützpunktes in Berlin
„
U. a. Betreuung des Bundeskaderzentrums
VC Olympia im Volley- und Beachvolleyball
„
Teamarzt Beachvolleyball Nationalmannschaft Erdmann/Matysik
„
Beratender Arzt des Deutschen Leichtathletik Verbandes im Bereich Wurf/Stoß
Verantwortlicher Arzt des Berliner 6-Tage
Rennens und des Radsport Bundesligateams
KED-STEVENS
[email protected]
„
Abb. 6: Isometrisch – propriozeptives Training
im Einarmstütz auf beweglichem Ball
Therapie
Die Schwierigkeit der Therapie besteht darin,
dass die Sportler mit Skapuladyskinesien eine
gestörte Trainings- und Wettkampffähigkeit
haben, sich aber primär nicht „verletzt“ fühlen.
Eine erfolgreiche Therapie ist eine interdisziplinäre Teamaufgabe zwischen Mannschaftsarzt, Physiotherapeuten, Kinesiologen, Trainer
und Athletiktrainer. Der Zeitumfang der gezielten Therapie zur Readjustierung des funktionellen Zusammenspiels der skapulastabilisierenden Muskulatur kann recht unterschiedlich
ausfallen, von zwei Wochen bis zu sechs Monaten.
Nach Beherrschung der Akutsituation und einer
gewissen Erholungsphase können funktionelle
Elemente der Stufentherapie trainings- und
wettkampfbegleitend fortgeführt werden.
26
Das therapeutische Stufenkonzept sollte verschiedene Elemente beinhalten:
„ Schmerztherapie in der Akutphase
(Belastungspause, Kryotherapie,
NSAR, TENS-Elektrotherapie,
myofasciale Triggerpunkttherapie)
„ Manualtherapeutische Behandlung von
kapsulären und muskulären Kontrakturen
(passive Mobilisation, postisometrische
Relaxation, Sleepers stretch, Corner
stretch, Supine manual stretch, Sitting
manual stretch)
„ Schulung des Positions- und Bewegungssinns und der sensomotorischen Kontrolle
(Schulterblattuhr, Eigenwahrnehmung,
Memory Tape, aktive Mobilisation)
„ Core exercises zur Stabilisierung der
unteren Extremität und des Rumpfes
(z. B. TRX-Training, „die Schlagbewegung
beginnt von den Füßen“)
„ Koordinierte Aktivierung des M. serratus
anterior und des M. trapezius (isometrisches,
konzentrisches, exzentrisches, plyometrisches
Krafttraining, Propriozeptionstraining z. B.
Body blade, FLEXI-BAR, Galileo, 360°
Huber u. a.)
„ Sportartspezifische Rehabilitation,
Ausdauer- und Techniktraining
Entscheidend in der Rehabilitation ist eine
koordinierte Aktivierung des M. serratus anterior
und des unteren Anteils des M. trapezius zur
Stabilisierung des Margo inferior der Skapula
am Brustkorb. Hier sind Elemente zur Verbesserung der Eigenwahrnehmung sowie die
bewusste Ansteuerung der skapulastabilisierenden Muskulatur zu aktivieren. Vor allem der
M. serratus anterior wird als einer der wichtigsten Schulterblattstabilisatoren angesehen, da er
maßgeblich die posteriore Kippung (zusammen
mit dem M. trapezius pars ascendens), die Aufwärtsrotation und Außenrotation (zusammen
mit dem M. trapezius pars transversum) der
Skapula bewirkt. Die Aufwärtsrotation der
Skapula ist essenziell in der Schlagposition und
wird durch das „force couple“ (Kräftegleichgewicht) vom oberen und unteren Trapeziusanteil
zum einen sowie dem M. serratus anterior zum
anderen kontrolliert.
Bekannte Therapieformen müssen in den
Trainings- und Wettkampfzyklus integriert
werden. Nach Beherrschung der Akutsituation
und der Wiederherstellung des skapulo-thorakalen Rhythmus ist es langfristig erforderlich
durch gezieltes Koordinations- und Krafttraining
eine Rezidivsymptomatik vorzubeugen. Hier ist
vor allem der Erhalt einer physiologischen
medicalsportsnetwork 08.15
Abb. 7: Konzentrisches Krafttraining der
Außenrotatoren am Gerät
Beweglichkeit des Schultergelenkes, aber auch
die technisch saubere Ausführung von Aufschlag- und Angriffstechniken zu beachten.
Die Nutzung von Videoanalysen zur bewussten
Wahrnehmung falscher Bewegungsabläufe hat
sich hierbei bewährt. Eine schlechte oder
falsche Ausführung von Schlagtechniken führt
automatisch zu Fehlbelastungen sowie zu
Fehlansteuerungen und ist vermeidbar.
Bei spezifischen Schulterpathologien im
Volleyballsport wie oben beschrieben kann
nach dem Versagen der konservativen Therapie
eine kurzfristige Indikation zur Operation
gegeben sein. Eine für den Überkopfsportler
pathologieführende Versorgung, wie z. B. eine
Gelenkstabilisierung, eine Labrumrefixation,
eine Ganglionentfernung, ein posteroinferiores
Kapsel- oder Nervus scapularis Release müssen
hierbei adressiert werden.
Literatur
[1] Burkhart, S. S., C. D. Morgan, et al. (2003). "The disabled throwing
shoulder: spectrum of pathology Part III: The SICK scapula, scapular dyskinesis, the kinetic chain, and rehabilitation." Arthroscopy 19(6): 641-661
[2] Kasten P., C. Kopkow, J. Dexel (2013) „Die schmerzhafte Werferschulter: evidenzbasiertes Übungsprogramm bei Skapuladyskinesie.“ Obere Extremität 9: 164-169
Fazit
Eine Skapuladyskinesie kann einfach durch
eine Blickdiagnose verifiziert werden. Die
Ätiologie ist nicht immer geklärt. Die konservative Therapie, als interdisziplinäre Aufgabe,
ist das Mittel der Wahl bei der Behandlung
symptomatischer Dyskinesien der Sportlerschulter. Muskuläre sowie kapsuläre Kontrakturen sowie die Wiederherstellung der glenohumeralen Stabilität und des skapulo-thorakalen
Rhythmus können durch ein gezieltes Konzept
erfolgreich therapiert werden. Zur Sicherung der
Prozessqualität sind Behandlungsalgorithmen
unerlässlich. Die unkritische Indikationsstellung
zur Operation, insbesondere zur arthroskopischen subakromialen Dekompression, sollte absolut vermieden werden.
Bild: © FIVB
[3] Hong, J., M.J. Barnes, C.E. Leddon et al. (2011) “Reliability of the
sitting hand press-up test for identifying and quantifying the level of scapular medial border posterior displacement in overhead athletes.” Int J Sports
Phys Ther 6(4): 306-311
[4] Kibler, W. B., A. Sciascia (2010). "Current concepts: scapular dyskinesis." British Journal of Sports Medicine 44(5): 300-315
Abb. 8: Exzentrisch-propriozeptives
Training mit dem FLEXI-BAR®
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Natürlich starke Abwehr
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über 39 °C ansteigt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Alkoholkranken und bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Wirkstoffe. Bei Kindern unter 12 Jahren sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit
nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Nebenwirkungen: Keine bekannt. meta Fackler Arzneimittel GmbH, Philipp-Reis-Straße 3, 31832 Springe, Telefon: 05041 9440-10, Telefax: 05041 9440-49, E-Mail: [email protected].
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Rehabilitation
Aktiv ohne OP
Agilium Freestep – neuartige Orthese zur konservativen Therapie
der unikompartimentellen Gonarthrose beim sportlich aktiven Patienten
Prof. Dr. med. Wolf Petersen1, Ingo Volker Rembitzki2,
Dr. med. Andree Ellermann3, Sarah Schröder 4
linik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Martin Luther Krankenhaus, B
K
­ erlin Grunewald
2
Head Clinical Research & Services Orthotics, Otto Bock Health Care GmbH, ­Duderstadt
3
ARCUS Sportklinik Pforzheim
4
Clinical Project Manager, Clinical Research & Services, Otto Bock HealthCare GmbH
1
Die Gonarthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die oft in der vierten und fünften Dekade
­symptomatisch wird. Das ist ein Lebensabschnitt, in dem viele Patienten noch sportlich sehr aktiv sind und
teilweise noch Wettkampfsport betreiben. Zu den beliebten Sportarten in diesem Alter zählen Golf und Tennis,
Ausdauersport bis zum Laufmarathon und teilweise auch Extremsport.
28
medicalsportsnetwork 08.15
Die Gonarthrose kann die sportliche Aktivität
der Patienten erheblich einschränken und damit
auch die Lebensqualität beeinträchtigen. In den
meisten Fällen leiden die Patienten in diesem
Alter unter einer medialen Gonarthrose
(Abb. 1). Ursächlich ist oft eine varische Beinachse. Aber auch Instabilitäten (z. B. nach
Ruptur des vorderen Kreuzbandes) können zur
Entstehung dieser degenerativen Gelenkerkrankung beitragen. Die Therapie der leichten
und mittelgradigen Gonarthrose ist in erster
Linie konservativ (NSAR, Bandagen, Physiotherapie, Orthesen etc.). Bei einer Meniskussymptomatik kann auch eine Arthroskopie
indiziert sein. Da bei der medialen Gonarthrose
die Beinachse eine erhebliche Rolle für die
Progression der Erkrankung spielt, sollten hier
Therapiestrategien in Betracht gezogen werden,
die das Alignement der unteren Extremität
adressieren. Eine definitive Lösung ist die
kniegelenksnahe Umstellungsosteotomie, mit
der die Beinachse dauerhaft korrigiert werden
kann. Selbst Leistungssport kann nach diesen
Operationen noch möglich sein. Eine derartige
Operation ist aber mit einer langen beruflichen
und sportlichen Ausfallszeit verbunden, die
sich viele Patienten in diesem Lebensalter nicht
leisten können. In diesen Fällen können Orthesen und Einlagen eine sinnvolle Alternative
sein, um das Malalignement der unteren Extremität zu adressieren.
Orthesen und Einlagen
In der konservativen Behandlung der Gonarthrose hat sich die Versorgung mit knieübergreifenden Hartrahmenorthesen etabliert, deren klinische Wirksamkeit mit Hilfe zahlreicher
Studien belegt werden konnte. Damit sind
valgisierende Orthesen eine Therapieoption,
die bei unikompartimentellen Gonarthrosen
sogar von der OARSI (Osteoarthritis Research
Society International) empfohlen werden. Ein
Problem valgisierender, knieübergreifender
Hartrahmenorthesen ist jedoch oft die Compliance der Patienten. Grund sind Passungenauigkeiten, die zu Scheuerstellen im Bereich
der Kondylen führen können.
Eine unauffälligere Versorgung kann mit
Einlagen beziehungsweise Schuhranderhöhungen erzielt werden. Die gemessenen Effekte sind
allerdings im Vergleich zu Knieorthesen geringer
und werden in der Literatur kontrovers diskutiert.
Die Effektivität von Schuhranderhöhungen
kann durch die zusätzliche Verwendung einer
Orthese gesteigert werden. Eine biomechanische
Studie hat zeigen können, dass die Kombination
aus Schuhranderhöhung und Sprunggelenkstabilisation das Knie-Varus-Moment reduziert
(Schmalz et al. 2006). Diese Studien waren
Grundlage zur Entwicklung einer neuen Or-
08.15 medicalsportsnetwork
these, die im Bereich des Fußes und Sprunggelenkes ansetzt, wird, um die Beinachse zu
korrigieren.
Agilium Freestep – ein neuer Standard
in der konservativen Behandlung der
unikompartimentellen Gonarthrose?
Die Agilium Freestep (Abb. 2) besteht aus
einem Fuß- und Unterschenkelteil, die über ein
Gelenk miteinander verbunden sind. Das
Gelenk ist ausschließlich in der Sagittalebene
frei beweglich. In der Frontalebene werden die
Sprunggelenke rigide überbrückt. Die Orthese
wird im Schuh getragen. Hierdurch und durch
die zusätzliche Fixierung am Unterschenkel,
erfährt die Orthese eine besonders hohe Ortsbeständigkeit.
Biomechanische Studien haben zeigen können,
dass durch die rigide Überbrückung der
Sprunggelenke die Eversionsbewegung eingeschränkt wird (Fantini-Pagani et al. 2014).
Dies führt zu einer Verschiebung des Center of
Pressure (CoP) nach lateral (Abb. 3). Hierdurch
verschiebt sich auch der Einleitungspunkt der
Bodenreaktionskraft in Richtung lateraler
Fußrand und folglich lateralisiert sich der
Verlauf des resultierenden Kraftvektors. Hieraus ergibt sich eine Verkürzung des Hebelarms
zum Kniemittelpunkt, der die Höhe der am
Knie wirkenden Momente beeinflusst. Durch
eine Verkürzung des Hebelarms wird das externe frontale Knie-Varus-Moment verringert.
Es resultiert eine Entlastung des medialen
Kniekompartiments. Gleichzeitig wird die
Rotation der Tibia günstig beeinflusst.
Die ermittelten biomechanischen Parameter
korrelieren mit klinischen Ergebnissen.
Schmerzen bei Patienten mit medialer Gonarthrose konnten teilweise signifikant reduziert
werden (Schmalz et al. 2011, Stinus 2015).
Damit ist die Agilium Freestep eine Orthese,
bei der Applikations- und Wirkort nicht
identisch sind. Vorteil dieses Wirkprinzips ist,
dass die externe Krafteinleitung nicht direkt im
Bereich des Kniegelenkes erfolgt. Dadurch
kann es hier nicht zu Druck- und Scheuerstellen kommen, die von konventionellen
Hartrahmenorthesen bekannt sind. Tatsächlich
wurde Tragekomfort und Handhabung von
bisherigen Patienten als positiv bewertet.
Einsatz der Agilium
Freestep beim Sportler
Aufgrund der hier skizzierten Eigenschaften
der Agilium Freestep (Ottobock) eignet sich
diese neue Orthese besonders für die Therapie
der leichten bis mittelgradigen Gonarthrose
beim aktiven und sportlichen Patienten
(Abb. 4). In einer klinischen Anwenderbeobachtung (Stinus 2015) konnte gezeigt werden,
Abb. 1: Beginnende
mediale Gonarthrose
bei einem 53-jährigen
Marathonläufer mit
einer varischen Beinachse. Die mechanische
Achse (Mikulicz Linie)
verläuft durch das
mediale Kompartiment.
Abb. 2: Die Agilium Freestep
ist eine neuartige Orthese, bei
der Applikations- und Wirkort
unterschiedlich sind.
Abb. 3: Schematische
Darstellung des Wirkprinzips der Agilium
Freestep. Der Cop und
damit der Krafteinleitungspunkt der
Bodenreaktionskraft
ist unter Verwendung
der Orthese nach
lateral verschoben.
Als Folge verkürzt
sich der Hebelarm zum
Kniemittelpunkt, was
das Knievarusmoment
verringert.
29
Rehabilitation
Wolf Petersen
Ingo Rembitzki
„„ Chefarzt an der Klinik für Orthopädie
„„
Head Clinical Research&Services/O ­
Otto Bock Health Care GmbH
„„
Freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am
­Institut für Biomechanik und Orthopädie
der Deutschen Sporthochschule Köln
„„
Freier Mitarbeiter Asklepios Harzklinik,
­Orthopädische Klinik Bad Harzburg
Abb. 4: Einsatz der Agilium F­ reestep bei ­
einem 46-jährigen Laufsportler.
und U
­ nfallchirurgie des Martin Luther
­Krankenhauses, Berlin Grunewald
„„ Stellvertretender ärztlicher Direktor
am Martin Luther Krankenhaus,
Berlin Grunewald
„„ Außerordentliche Professur an der
­ edizinischen Fakultät der Westfälischen
M
Wilhelms Universität Münster
Network
Network
„„ Gründer und Mitglied des Clinical
Excellence Circle
„„ A ssociate Editor des Journals A
­ rthros­copy
„„
„„ Member Clinical Excellence Circle
„„ Autor und Co-Autor
Initiator der True Med Symposien
div. Publikationen
über PFPS, Sprunggelenkdistorsionen,­
­Sportphysiotherapie, Neurologie
[email protected]
„„ Mitglied der International Society of
­ usculoskeletal and Neuronal Interaction
M
(ISMNI).
Andree Ellermann
Sarah Schröder
Abb. 5: Änderungen der Einschränkungen a)
bei der Ausführung von ADL‘s und b) während
Freizeit- und Sportaktivitäten über den Untersuchungszeitraum unter Verwendung der
Agilium Freestep.
dass mit der ­Agilium Freestep Einschränkungen
bei sport­lichen Aktivitäten deutlich reduziert
werden können (Abb. 5). Dabei kann die
Orthese entweder direkt bei der sportlichen
Belastung getragen oder im sportfreien wvall
eingesetzt werden. Das genaue Vorgehen richtet
sich nach der Aktivität und Sportart. Bisherige
Erfahrungen mit dem Einsatz der Agilium
­Freestep Or­these bei sportlich aktiven Patienten
sind positiv.
„„
Leitender
Arzt und ärztlicher Direktor
ARCUS Klinik Pforzheim
„„ Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,
Sportmedizin, Chirotherapie
„„
Clinical Project Manager
der Otto Bock HealthCare GmbH
„„
(B.Eng. Technische Orthopädie, M.Sc.
­Biomechanik-Motorik-Bewegungsanalyse)
„„ Fokus: Kniechirurgie
Fazit
Zusammenfassend ist die Agilium Freestep eine
neuartige Orthese und ein vielversprechender
Ansatz in der konservativen Behandlung der
unikompartimentellen Gonarthrose, bei der ein
unterschiedlicher Applikations- und Wirkort
die Compliance und Akzeptanz im Vergleich
zu herkömmlichen Entlastungsorthesen verbessert ist, was besonders für den Einsatz dieser
Orthese bei sportlich aktiven Gonarthrose­
patienten spricht. Bisherige Biomechanische
und klinische Studien konnten das Wirkprinzip
dieser Orthese bestätigen.
Bild: © panthermedia.net | lightsource
30
medicalsportsnetwork 08.15
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Ernährung
Vegan,
vegetarisch,
­erfolgreich
Ist eine Ernährung ohne tierische
Lebensmittel für Sportler sinnvoll?
Günter Wagner und Uwe Schröder,
Institut für Sporternährung e.V., Bad Nauheim
32
medicalsportsnetwork 08.15
Wer vegan lebt, liegt voll im Trend. Es gibt vegane Restaurants und vegane Kleidung. In jedem (Dorf-)
Supermarkt finden sich mittlerweile zahlreiche vegane Lebensmittel. Und auch unter Sportlern, Ärzten,
Physiotherapeuten und Trainern wird über die Vorteile und mögliche Risiken einer veganen und
vegetarischen Ernährung immer häufiger diskutiert.
Ob im Profi-Fußball oder in der Leichtathletik
– immer mehr Sportler erhoffen sich von einer
veganen oder vegetarischen Ernährungsweise
eine Steigerung ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit oder zumindest eine Verringerung des
Verletzungsrisikos.
Vorteile für die sportliche
Leistungsfähigkeit?
Aktuell dürften sich bis zu 900.000 Bundesbürger vegan ernähren, was ca. 1 % der Bevölkerung entspricht. Der Anteil der Veganer
unter den 27 Mio. Mitgliedern im Deutschen
Olympischen Sportbund dürfte ungefähr gleich
sein und somit rund 270.000 betragen, Tendenz
klar steigend ist. Doch was steckt eigentlich
dahinter? Eine einheitliche Definition gibt es
aufgrund verschiedener Ausprägungen und
Motiven einer veganen Ernährungsweise nicht.
Die „Vegan Society“ hat folgende Begriffserklärung verfasst: „….So weit wie möglich und
praktisch durchführbar, alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren für
Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden und darüber hinaus die Entwicklung
tierfreier Alternativen zu fördern, was dem
Nutzen der Tiere, Menschen und der Umwelt
dienen soll.” Vegan zu leben beinhaltet damit
mehr als nur den kompletten Verzicht auf
tierische Lebensmittel.
Gesundheitliche Vorteile ?
Die ethisch-philosophischen sowie ökologischen
Gründe für eine vegane Ernährungsweise, die
bei vielen Veganern eine Hauptmotivation darstellen, sollen in diesem Beitrag nicht erörtert
werden. Der Schwerpunkt des Beitrages
liegt in der Darstellung der Auswirkungen einer veganen und vegetarischen
Ernährungsweise auf die Gesundheit,
auf die sportliche Leistungsfähigkeit
sowie die Vermeidung von möglichen Risiken eines Nährstoffdefizits durch eine vegane oder
vegetarische Ernährung bei intensiv
trainierenden Sportlern – vom
Freizeit- bis zum Hochleistungssport. Die gute Nachricht zuerst:
Sportler und Sportlerinnen, die
sich vegan oder vegetarisch ernähren, sind häufig besser mit
Vitamin C, Vitamin E, Folsäure
sowie dem Mineralstoff Magnesium versorgt als die Personen,
die eine fleisch- und fischhaltige
Ernährung bevorzugen.
Zusammenstellung mit vitamin- und mineralstoffreichen Lebensmitteln. Durch das Weglassen sämtlicher tierischer Lebensmittel erhöht
sich nachweislich das Risiko von Defiziten bei
einigen Nährstoffen. Es kann hierdurch sowohl
zu leistungshemmenden als auch gesundheitsgefährdenden Nährstoffengpässen und Mangelerscheinungen kommen. Protein, Eisen, Calcium,
Omega-3-Fettsäuren, Jod, Zink und Vitamin
B12 werden besonders häufig bei einer veganen
Ernährungsweise in zu geringen Mengen aufgenommen.
Risikomineralstoff Eisen
Der Körper benötigt Eisen für die Blutbildung
und den Sauerstofftransport. Außerdem ist es
Bestandteil von Enzymen und Hormonen und
stärkt die Immunabwehr. Ein Mangel bewirkt
unter anderem Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und erhöhte Infektionsanfälligkeit.
Studien belegen, dass besonders häufig Veganerinnen im Alter zwischen 19-50 Jahren von einer
unzureichenden Eisenzufuhr mit Lebensmitteln und Getränken betroffen sind. Sowohl
pflanzliche als auch tierische Lebensmittel
können in nennenswerten Mengen den
Mineralstoff Eisen enthalten. Allerdings kann
Gesundheitliche
Risiken – no risk no fun ?
Doch nicht das Weglassen von
Lebensmitteln
macht
eine
Durchschnittsernährung zu einer
leistungsfördernden und -unterstützenden Ernährung, sondern
lediglich eine bedarfsgerechte
08.15 medicalsportsnetwork
Quelle: Essen Trinken Gewinnen, pala-verlag Darmstadt, 2012
33
Ernährung
Eisen aus pflanzlichen Quellen nicht so effektiv
resorbiert und vom Körper verwertet werden
wie das Eisen aus tierischen Lebensmitteln
(Häm-Eisen). Die Resorptionsrate des pflanzlichen Eisens lässt sich aber durch verschiedene
Stoffe positiv beeinflussen. Absorptionsfördernd
wirken beispielsweise Vitamin C bzw. Lebensmittel, G
­ etränke sowie Speisen mit einem
­hohen V
­ itamin-C-Gehalt. Sich vegan ernährende Sportler und Sportlerinnen sollten daher
neben einer ausreichenden Zufuhr pflanzlicher
Lebens­mittel mit einem hohen Eisengehalt auf
die Kombination mit Vitamin C-reichen
Lebens­mitteln achten. Zum Beispiel ein Glas
Orangensaft oder mit Vitaminen angereicherte
­Erfrischungsgetränke zu den Mahlzeiten, Obst
oder Obstsalat als Dessert. Sollte der Eisen­
status dennoch zu niedrig ausfallen, können
Eisenpräparate Abhilfe schaffen. Eine regel­
mäßige Kontrolle des Serum-Ferritins oder der
Transferrin-Werte im Blut ist empfehlenswert.
Eine alleinige Bestimmung des Serum-Eisens
ist wenig aussagekräftig.
Risiko-Mineralstoff Calcium
Auch die Calciumversorgung ist bei Veganern
oft unzureichend. Durch den Verzicht auf
Milch und Milchprodukte fehlt im Speiseplan
der Veganer eine der reichsten Calciumquellen.
Daher muss auf andere Lieferanten wie Nüsse,
Grünkohl oder calciumreiche Mineralwässer
zurückgegriffen werden.
Lebensmittel
Haselnüsse
Sesamsamen
Sojabratling
Mandeln
Rosbacher
­Mineralwasser
Grünkohl
Calciumgehalt
(mg/pro Portion bzw. Liter)
35
80
96
125
206
425
Insbesondere bei Sportlern mit einem erhöhten
Flüssigkeitsbedarf sind calciumreiche Mineralwässer mit einem Calciumgehalt von über
150 mg pro Liter die perfekte Lösung, zumal
die im Mineralwasser gelöste Form des Calciums
vom Körper besonders gut aufgenommen
­werden kann. Die Bioverfügbarkeit der Mineral­
stoffe aus Mineralwasser beträgt über 90 %, die
aus Gemüse (Erbsen) und Obst (Bananen) liegt
lediglich bei maximal 40 %. Zudem fördert
­
das in einem Mineralwasser gleichzeitig von
Natur aus enthaltene Hydrogencarbonat (mind.
1.000 mg/Liter) die Retention und damit den
möglichen Einbau von Calcium in die K
­ nochen.
Idealerweise beträgt das Verhältnis von C
­ alcium
zu Magnesium in einem solchen Mineralwasser
2:1, also zwei Teile Calcium zu einem Teil
34
Günter Wagner
„„
ist Ernährungswissenschaftler und Mitglied
des Vorstandes im Institut für Sporternährung e.V. in der Sportklinik Bad Nauheim.
Uwe Schröder
„„ ist Ernährungswissenschaftler am Institut für
Sporternährung e.V. in der Sportklinik Bad
Nauheim und Lehrbeauftragter an der
­Hochschule Fulda.
[email protected]
­ agnesium. Denn genau in dem Verhältnis,
M
wie diese Mineralstoffe mit jedem Tropfen
Schweiß dem Körper verloren gehen, werden
sie bei einem 2:1-Verhältnis dem Körper wieder
zugeführt.
Risikovitamin B12
Da nur tierische Lebensmittel von Natur aus
Vitamin B12 enthalten, kann mit einer veganen
oder vegetarischen Ernährungsweise keine ausreichende Bedarfsdeckung an diesem Vitamin
erreicht werden. Aktuelle Untersuchungen
­dokumentieren dann auch, dass rund 90 % der
Veganer eine zu geringe Vitamin B12-Zufuhr
aufweisen. Aufgrund der sehr großen körper­
eigenen Speicher wird ein Mangel an Vitamin
B12 jedoch erst nach Jahren klinisch manifest.
Ein Vitamin B12-Mangel wird besonders
gefährlich, wenn es zu einer Verschleierung
­
dieses Mangels kommt. Verantwortlich für die
Verschleierung des Mangels ist die bei einer
veganen oder vegetarischen Ernährung im
­Vergleich zur Mischkost erhöhte Folatzufuhr.
Sowohl ein Mangel an B12 als auch ein Mangel
an Folat führt zu identischen hämatologischen
Befunden wie beispielsweise Blutarmut. Ist
­dieser Mangel beispielsweise durch einen Vitamin B12-Mangel hervorgerufen, kann durch
eine hohe Folat-Zufuhr eine vermeintliche
Besserung erreicht werden. Die gesundheits­
­
gefährdenden neurologischen Befunde eines
­Vitamin B12-Mangels können so allerdings nicht
beeinflusst oder verbessert werden und bleiben
­
dadurch unerkannt. Neurologische V
­ eränderungen
können so unbemerkt voranschreiten und irre­
versible Schädigungen hervorrufen.
Risikonährstoff Protein
Oft wird eine ausreichende Protein- bzw. Amino­
säureversorgung der Veganer infrage gestellt.
Diese Bedenken bestehen, da in einer typischen
westlichen Ernährung etwa zwei Drittel der
­Proteine aus tierischen Quellen stammen. Dennoch ist es möglich, sich auch als Veganer ausreichend mit sämtlichen Aminosäuren zu versorgen.
Pflanzliches
Nahrungsmittel
Proteingehalt
Proteingehalt
(ca. g/pro 100 g) (ca. g/pro
Portion)
Erdnüsse
25
13
Mandeln
24
12
Tofu
15
20
Walnüsse
14
8
Kichererbsen, 9
gekocht
6
Linsen,
gekocht
9
6
Erbsen,
gekocht
5
11
Selbst für Hochleistungssportler, die einen erhöhten Bedarf an Proteinen haben, stellt eine
vegane Ernährungsweise bei einer bedarfsgerechten Lebensmittelauswahl kein Problem
dar. Es gibt bisher keinerlei Anzeichen für einen Leistungsverlust durch rein pflanzliche
Kost aufgrund eines Proteinmangels.
Veganes Convenience Food
Viele Veganer möchten auf das geschmackliche
Erlebnis von tierischen Produkten nicht gänzlich verzichten und greifen daher auf vegane
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Bioverfügbarkeit von Calcium und Magnesium aus Lebensmitteln
Quelle: TRINK DICH FIT, Handbuch für das richtige Trinken, pala-verlag Darmstadt, 2011
DIE BEKANNTE
SPORTLERNAHRUNG
VON MARK WARNECKE
Äquivalente zurück. Tofugrillwürstchen oder veganer Kochschinken
sind beliebte Alternativen zu den tierischen Pendants. Beim Kauf dieser
Produkte erhoffen sich die Konsumenten die gleichen positiven Eigenschaften wie bei natürlichen veganen Erzeugnissen. Die ernährungsphysiologische Wertigkeit dieser Lebensmittel lässt aber häufig zu
wünschen übrig. Ein Test der Verbraucherzentrale Hamburg, in dessen
Verlauf 20 vegane Artikel getestet wurden, hat ergeben, dass viele Erwartungen der Konsumenten nicht erfüllt werden. Im Gegensatz zu
den natürlichen veganen Lebensmitteln weisen diese Produkte zum
Beispiel oft einen sehr hohen Fettgehalt mit einem erheblichen Anteil
an den weniger empfehlenswerten gesättigten Fettsäuren auf. Zudem
enthalten diese Produkte, um die gewünschten geschmacklichen
Eigenschaften der veganen Produkte dem Fleisch nachzuempfinden,
einen hohen Anteil zahlreicher Zusatzstoffe wie Aromastoffe, Bindemittel, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Verdickungsmittel oder
Geschmacksverstärker. Vegane Fleischersatzprodukte eignen sich
aktuell lediglich als gelegentliche Ergänzung einer veganen Sporternährung, aber nicht zu einem dauerhaften Einsatz im Rahmen einer
leistungsfördernden Ernährung.
Fazit
Eine vegane Ernährung, wenn sie bewusst und mit ausreichend Wissen
über die sportspezifische Anforderung einer individuellen Sportlerernährung und die Wirkung unterschiedlicher Lebensmittel praktiziert
wird, kann sowohl der Gesundheit förderlich sein als auch die sportliche
Leistung nachhaltig und langfristig unterstützen. Auf eine ausreichende
Zufuhr der potenziell kritischen Nährstoffe wie Calcium, Eisen und
Vitamin B12 ist dabei besonders zu achten. Eine Ernährungsberatung
bei einem zertifizierten Ernährungsberater, der sowohl praktische
Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der veganen Ernährungsweise
als auch der Sportlerernährung aufweist, ist insbesondere in der
Erstphase bzw. Umstellungsphase von einer mischkostorientierten
Sportlerernährung auf eine vegane Sportlerernährung anzuraten, um
mittel- und langfristig Risiken in der Gesundheit und der sportlichen
Leistung auszuschließen.
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Dr. med Astrid Ganzow
Ärztin & Ironman Siegerin
Praxis
Beraterverträge
Rechtlich alles richtig machen
Diane R. Frank, JuS Rechtsanwälte Schloms und Partner, Augsburg
Vermutlich sind Sie als Fachmann und Koryphäe auf Ihrem Gebiet auch
schon das eine oder andere Mal angefragt worden, als medizinischer
Berater für ein (Pharma)Unternehmen tätig zu werden. Sehr gut.
Machen Sie aber auch im Rechtlichen alles richtig?
Sie sind angefragt worden und da Ruhm und
Ehre schön sind, aber nicht alles, hat man
Ihnen dafür natürlich auch einen entsprechenden
– meist finanziellen - Obolus für Ihre Mühen
angeboten. Allerdings sollten Sie auch hier ein
paar Verhaltensregeln beachten, um nicht in
den Verdacht der „Käuflichkeit“ durch (Pharma)
Unternehmen zu geraten.
Im letzten Artikel, in dem es über Spenden
und Geschenke ging (MSN 06.15), haben Sie
lesen können, dass Ärzte oder medizinische
Einrichtungen nicht so ohne Weiteres Geschenke annehmen können, auch nicht von
(Pharma)Unternehmen. Das hat sich mittlerweile auch schon rumgesprochen. Deshalb
kommen immer wieder (Pharma)Unternehmen
auf die Idee, eine gute Beziehung zu Ärzten
dadurch aufzubauen, dass sie Ärzte als medizinische Berater ins Boot holen und dafür auch
gerne zahlen. Wir erinnern uns aber auch
daran, dass der Mensch sich gerne revanchieren
möchte, wenn ihm Gutes widerfährt. Und das
nutzen auch in diesem Bereich schwarze Schafe,
indem sie mit dem Arzt eigentlich nur zusammenarbeiten wollen, weil sie sich erhoffen, dass
dieser dann z. B. sein Verschreibungsverhalten
entsprechend ausrichtet. Manchmal sitzen die
schwarzen Schafe auch auf beiden Seiten. Z. B.
gab es Fälle, in denen (Pharma)Unternehmen
und Arzt vereinbarten, dass der Arzt für jedes
entsprechende Rezept einen bestimmten Betrag
erhalten sollte, nannten dies aber, weil es gefälliger klang, „medizinische Beratungsleistung“, weil der Arzt hier für das Unternehmen
beim Patienten ja quasi Beratungsleistung
lieferte. Dass das mit „medizinischer Beratungsleistung“ nicht gemeint sein kann, ist
uns klar. Und damit Ihre Zusammenarbeit mit
(Pharma)Unternehmen nicht in eine Grauzone
rückt, müssen Sie unbedingt ein paar Grundregeln beachten:
36
Diane R. Frank
Vertragspartner
Denkbar sind Verträge zwischen (Pharma)Unternehmen und medizinischen Einrichtungen
oder einzelnen Ärzten. Es besteht keine Verpflichtung, der medizinischen Einrichtung den
Vorrang zu geben. Insofern wird sich niemand
wundern, wenn ein (Pharma)Unternehmen
direkt auf einen Arzt zugeht oder aber doch
lieber auf eine Klinik. Sollten Sie als Arzt
angestellt sein und als medizinischer Berater
angefragt werden, vergessen Sie nicht, Ihren
Dienstherrn zu fragen/informieren, da Sie in
der Regel die Beratungsleistung als Nebentätigkeit erbringen werden.
Legitimation
Der tatsächliche Beratungsbedarf muss vorliegen und auch dargestellt werden. Im oben
beschriebenen Fall dürften die Parteien mit der
Behauptung von Beratungsbedarf wohl nicht
durchkommen. Deshalb achten Sie darauf, dass
kein Scheinvertrag abgeschlossen wird, sondern
dass das (Pharma)Unternehmen auch einen
legitimen Bedarf an Beratungsleistung hat. Dieser
Bedarf ist zu prüfen und zu dokumentieren.
Vergütung
Auch hier gilt das Äquivalenzprinzip, über das
wir schon im letzten Beitrag geschrieben haben:
Die vereinbarte Vergütung muss im Hinblick
auf die zu erbringende Beratungsleistung angemessen sein. Parameter sind hier üblicherweise der erforderliche Zeitaufwand für die
Durchführung der Beratungsleistung sowie die
Erstellung der Berichte auf der einen und die
fachliche Qualifikation des Beraters auf der
anderen Seite. Lassen Sie sich die Vergütung
erst nach tatsächlicher Erbringung der Beratungsleistung bezahlen. Im Sinne des Trennungsprinzips sollte der Klinikarzt drüber
nachdenken, ob es nicht doch sauberer ist,
¢
¢
¢
¢
Studium der Humanmedizin an der LMU München
Studium der Rechtswissenschaften an
der Universität Augsburg
Seit 2006 bundesweit Referentin für rechtliche
Compliance, Datenschutzrecht sowie andere
haftungsrechtliche Themen
Seit 2008 als Anwältin tätig mit den Schwerpunkten rechtliche Compliance, Datenschutzrecht, Medizin-/Arzt-Recht, IT-Recht und
Arbeitsrecht; seit 2015 als Anwältin tätig bei JuS
Rechtsanwälte Schloms und Partner, Augsburg
Network
¢
Mitglied der AG Medizinrecht des
Deutschen Anwaltvereins
[email protected]
wenn das (Pharma)Unternehmen den Vertrag
mit der medizinischen Einrichtung schließt
und nicht mit dem dort angestellten Arzt, auch
wenn dieser letztendlich auch angefragt wird.
Schriftlicher Vertragsschluss
Um auch hier dem Transparenzgebot und dem
Dokumentationsprinzip nachzukommen, schließen Sie bitte Ihre Verträge schriftlich ab, halten
Sie alle Vereinbarungen und Überlegungen fest.
Ja, wir sind alle ehrenhaft und ein Gentlemen’s
Agreement geht auch, aber alles, was schriftlich
festgehalten ist, kann im Zweifelsfall auch
besser bewiesen werden. Warme Worte sind da
Schall und Rauch.
Weitere Informationen finden Sie in dem Buch Recht für Ärzte von A-Z
von Frank / Schmid, erschienen im Thieme Verlag.
medicalsportsnetwork 08.15
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Diagnostik
Ganganalyse
Die Objektivierbarkeit des Gehens
Dr. Sonia D’Souza1, Dr. Andreas Kranzl2,
Christian Lersch3, Dr. Michael Wachowsky4
Technische Leiterin Ganglabor, Orthopädische Klinik, Klinikum Stuttgart,
Leiter des Labors für Gang- und Bewegungsanalyse am
Orthopädischen Spital Speising, Wien,
3
Senior Consultant und Sales Manager Science bei der Velamed GmbH,
4
Oberarzt Orthopädische Klinik, Klinikum Stuttgart
1
2
Das Gang- und Bewegungsverhalten von Patienten mit muskulo­
skelettalen oder neuromuskulären Erkrankungen und Traumata
ist oftmals stark b
­ eeinträchtigt. Während klinische
­Be­fundungen traditionell zunächst auf einer statischen
­Betrachtungsweise eines solchen P
­ atienten be­ruhten,
unterstützen Gang- und ­Bewegungsanalysen
zunehmend den A
­ nsatz einer funktio­
nellen Herangehensweise.
Abb. 1: 3D Bewegungsanalyse beim Gang. Das Bild repräsentiert die im Messsystem mittels reflektierender Marker rekonstruierte Bewegung
des P
­ atienten. Der Patient läuft über zwei Kraftmessplatten. Der Rote Pfeil stellt den Kraftvektor der Bodenreaktionskraft dar, welcher die
­Belastungssituation widerspiegelt.
Die Komplexität einer solchen Bewegungs­­er­
fassung kann hierbei der jeweiligen Frage­
stellung angepasst werden. Während in einigen
Fällen eine Bewegungsquantifizierung auf
­einer zwei­dimensionalen Videoanalyse erfolgen
kann, erfordern andere Fragestellungen eine
dreidimen­
sionale Bewegungsanalyse (Abb. 1)
unter Einbeziehung einer Bestimmung der internen Gelenkbelastungen. Viele Kliniken und
therapeutisch tätige Einrichtungen implementierten Ganglabore bereits erfolgreich in den
­k linischen Alltag. Im Folgenden soll die Arbeit
der Gang- und Bewegungsanalyselabore des
Olga­hospitals am Klinikum Stuttgart und des
Orthopä­dischen Spitals Speising bei Wien vorgestellt werden. Das Ganglabor des Olgahos­
pitals in Stuttgart umfasst ein multidiszipli­
näres Team aus Medizinern, Physiotherapeuten,
Orthopädie­
technikern und Ingenieuren. Das
übergreifende Ziel des Teams ist es, die Gang-
38
muster von Kindern mit unterschiedlichsten
neurologischen und orthopädischen Krankheitsbildern objektiv zu erfassen und, unterstützt durch die Gang­analysen, die funktionale
Bewegungsfähigkeit der Patienten zu verbessern. Ein Großteil der bis dato behandelten
Patienten sind Kinder mit Cerebralparasen,
doch gehören auch Menschen mit Spina Bifida
oder mit weniger verbreiteten Erkrankungen zu
den Patienten des Gang­labors. Eine typische
Befundung im Ganglabor beinhaltet zunächst
eine ausführliche klinische Untersuchung der
Muskelkraft und Flexibilität der unteren Extremitäten sowie eine Foto­
dokumentation der
Schuhe und Orthesen des ­Patienten. Die eigentliche drei-dimensionale Messung des
Gangs erfolgt barfuß, mit ­Schuhen und, wenn
erforderlich, mit Orthesen. Diese Messungen
werden sowohl prä- als auch postoperativ angesetzt. Darüber hinaus werden die 3D-Gan-
ganalysen und die obligatorischen qualitativen
Videoanalysen auch zur initialen Dokumentation der Gangentwicklung von j­ungen Patienten
und zur Orthesenanpassung eingesetzt.
Beispiel Einsatzmöglichkeiten
der Ganganalyse
Bei einem elfjährigen Patienten mit bilateraler,
rechtseitig beinbetonter spastischer Parese
bestärkte das Ergebnis der Ganganalyse die
­
Operationsplanung (Abb. 2). Es wurde eine
Oberschenkel-Derotations-Osteotomie und ein
distaler Rectus Femoris Transfer vorge­nommen.
Eine postoperative Ganganalyse dokumentierte
eine objektive Verbesserung des Gangbildes.
Ergänzend wurde dem Patienten empfohlen,
postoperativ weiterhin eine Orthese zur Spitzfußkorrektur zu tragen. Hierbei konnte dem
Ergebnis der Ganganalyse eine Empfehlung
zur Anpassung der Orthesen entnommen
medicalsportsnetwork 08.15
Abb. 2: Ein typischer Arbeitsablauf bei der 3D Ganganalyse (v.l.n.r.). Datenaufnahme, Rekonstruktion der reflektierenden Marker,
Rekonstruktion des biomechanischen Modells und Erstellung des Ergebnisreports (hier dargestellt: Gelenkwinkel der unteren Extremitäten).
­ erden. Im Bewegungsanalyselabor des Orthow
pädischen Spital Speising werden bei Patienten
mit Fehlstellungen der unteren Extremität in
der Transversalebene routinemäßig Bewegungs­
analysen zusätzlich neben der klinischen
­Untersuchung und den bildgebenden Verfahren
eingesetzt. Der Vorteil ist hier, dass die Be­
wegungsstörung dynamisch im Gangbild
gemessen wird und Rückschlüsse auf die
­
Bewegungsausführung und die Kompen­
­
sationsmechanismen zur Reduktion der Beeinträchtigung evaluiert werden können. So konnte
erkannt werden, dass nicht nur der Oberschenkel einwärts gedreht ist, sondern auch, dass die
Beckenstellung asymmetrisch ist und der
Unter­schenkel rechts vermehrt auswärtsgedreht
ist. Dies führt insgesamt zu einer Verstärkung
des Auswärtsganges.
Im klinischen Bereich werden Bewegungsanalysesysteme aber nicht nur zur Evaluierung
des Gangbildes eingesetzt, sondern auch im
Bereich der Analyse des Oberkörpers. Im
Bewegungsanalyselabor am orthopädischen
­
Spital Speising werden Patienten mit einer
­ lexus Brachialis Läsion behandelt. Vor und
P
nach jedem operativen Eingriff zur Funktionsverbesserung werden bewegungsanalytische
Analysen durchgeführt. Dies dient einerseits
dazu, die Bewegungsmöglichkeiten zu eva­
luieren und einen Baustein zur Therapie­
planung zu liefern, andererseits Therapieverbesserungen objektiv zu quantifizieren. Hierbei
geht es einerseits darum, die Funktion und
Funktionsverbesserung festzustellen, andererseits
geht es bei den präoperativen Analysen auch
darum, für die Operationsplanung einen Baustein
zur Therapieplanung zu liefern.
Einsatz im sportlichen Umfeld
Typischerweise werden Laufanalysen mit normalen Videokameras aufgezeichnet. Zum Einsatz kommen hier Kameras, die mehr als die
üblichen 25 Bilder pro Sekunde aufnehmen
können. Dies ist nötig, um eine detaillierte
Analyse des Laufstils durchführen zu können.
Zusätzlich kann mit einem opto-elektronischen
Messsystem die Bewegung erfasst werden, der
Vorteil hierbei ist, dass die Bewegung detail-
lierter und dreidimensional erfasst werden
kann. Somit sind genauere Aussagen über den
Bewegungsablauf beim Laufen zu treffen. Je
nach Ausstattung der Räumlichkeiten können
verschiedene Sportarten analysiert werden, als
Beispiel sei hier genannt der Tennisaufschlag
oder der Golfabschlag. Dabei kann detailliert
die Bewegung in ihre Einzelsequenzen zerlegt
werden.
Fazit
Die vorliegenden Beispiele haben verdeutlicht,
in welchen Bereichen Gang- und Bewegungsanalysen sinnvoll und erfolgreich eingesetzt
werden können. Die technischen und metho­
dischen Möglichkeiten derartiger Bewegungsanalysen sind vielfältig. Daher empfiehlt es
sich, die Messungen der jeweiligen Frage­
stellung anzupassen bzw. die Messergebnisaufbereitung entsprechend zu fokussieren. Somit
können Gang- und Bewegungsanalysen dazu
beitragen, auch das Gehen von Patienten mit
funktionellen Einschränkungen wieder zu einem
Stück Alltag werden zu lassen.
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Bewegungsapparat
stärken
Mehr Leistung, verkürzte Regeneration
Jeden Tag müssen unsere Gelenke, Muskeln, Bänder,
­Sehnen und Faszien enorm viel leisten. Egal, ob Freizeitoder Profisportler: Viele strapazieren ihren Bewegungsapparat bis aufs Äußerste. Doch nur, wenn dieser kräftig
genug ist, kann er uns vor Verletzungen schützen.
Für jede unserer Bewegungen ist ein gesunder
Bewegungs- und Halteapparat das A und O.
Besonders wichtig: die Gelenke. Sie federn den
gesamten Druck ab und funktionieren wie
„Stoßdämpfer“ für unsere Knochen. Studien
haben gezeigt, dass insbesondere das Strukturprotein Kollagen für die gesunde Funktion entscheidend ist, denn gesunde Gelenke bestehen
zu mehr als 70 % aus Kollagen. Wenn der
Verschleiß durch Sport besonders hoch ist,
­
entstehen schnell Mangelerscheinungen, die
unbedingt ausgeglichen werden sollten.
Neu: Tri-Komplex für Sportler
Jetzt haben Ärzte und Wissenschaftler einen
neuen Tri-Komplex zum Trinken – mit kurzkettigen Kollagen-Peptiden, Magnesium und
Kieselsäure („CH-Alpha Sport“, PZN 10124921,
Trinkampullen, rezeptfrei Apotheke) – für mehr
Leistungs­f ähigkeit und verkürzte Regenerationsphasen entwickelt.
Spezielle kurzkettige Kollagen-Peptide sind
entscheidend für einen gesunden Gelenk­
knorpel. Seit Ende der 1970er-Jahre wurden
insgesamt 20 Studien an ca. 2.800 Patienten
durchgeführt, wobei insbesondere Patienten
mit einer leichten bis mittelschweren Gonarthrose einer Kollagen-Peptid-Therapie unterzogen wurden. In neueren Studien konnte
nachgewiesen werden, dass Kollagen-Peptide
das Knorpelgewebe und die Knorpeldichte
­verbessern [1, 2], die Gelenkbeschwerden reduzieren und die Mobilität bei Sportlern erhöhen
40
Magnesium ist entscheidend für den Muskel­
auf bau, die Muskelfunktion und die Muskelerhaltung. Darüber hinaus ist es für viele enzymatische Energiestoffwechselprozesse essenziell.
In einer placebokontrollierten Studie konnte
kürzlich gezeigt werden, dass eine Supplementation mit Magnesium im Vergleich zu Placebo
nach 4-wöchigem Training zu einer signifikanten Reduktion der Laktatproduktion und zu
einer signifikanten Steigerung der physischen
Leistungsfähigkeit (Vertikalsprung) kam [4].
mehr als 100 Stoffwechselreaktionen beteiligt.
Zink ist das Multitalent unter den Mineral­
stoffen und zur Regeneration und zum Muskel­
auf bau zwingend notwendig. Zink ist essenziell
bei einer intensiven sportlichen Belastung,
denn es wirkt einer erhöhten Infektanfälligkeit
entgegen. Hervorzuheben ist das synergistische
Zusammenspiel von Kollagen-Peptiden, Magne­
sium, Kieselsäure, Vitamin C, Pantothensäure
und Zink, das „CH-Alpha® Sport“ zu einer
einzigartigen Kombination für Sportler macht.
Der gesamte Bewegungsapparat wird mit so
mit wichtigen Nährstoffen versorgt – für eine
erhöhte Leistungsfähigkeit, verkürzte Regenerationsphasen und eine verbesserte Widerstandskraft des gesamten Halteapparates.
Kieselsäure
Produkt der „Kölner Liste®“
Kieselsäure (Silicium) ist für viele Prozesse im
Körper essenziell. Es ist für die Bildung von
Bindegewebsstrukturen, insbesondere der Fas­
­
zien, von großer Bedeutung und unterstützt über
bestimmte Enzyme die Bildung von Binde­
gewebs-Fasern wie Kollagen und Elastin. Dieser
positive Einfluss von Kieselsäure auf die Kollagen-­
Synthese unterstreicht die synergistische Wirkung zwischen Kieselsäure und Kollagen [5].
Ergänzt werden die drei Hauptwirkstoffe um
Vitamin C, Pantothensäure und Zink. Vitamin
C ist essenziell für die Kollagen-Synthese und
schützt die Körperzellen darüber hinaus vor
freien Radikalen. Pantothensäure unterstützt
die Energiegewinnung im Körper und ist an
„CH-Alpha® Sport“ ist als Produkt der „Kölner
Liste®“ auf anabol-androgene Steroide (Prohormone) und Stimulantien untersucht worden
und somit frei von Dopingsubstanzen. Es kann
von allen Sportlern vor Wettkämpfen oder
­Turnieren unbedenklich eingesetzt werden.
[3]. Bioaktive Kollagen-Peptide unterstützen
zudem nachhaltig die Festigkeit und Elastizität
von Bändern und Sehnen.
Magnesium
www.ch-alpha-sport.de
Literatur
[1] Oesser et al., 2007
[2] Mc Alindon et al., 2011
[3] Flechsenhar e. al., 2005
[4] Setaro et al., 2014
[5] Spector et al., 2005
medicalsportsnetwork 08.15
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4E medical
Ein Leuchtturm der
medizinischen Trainingstherapie
Lange Zeit war isokinetisches Training an Kraftgeräten nur großen medizinischen Einrichtungen
vorbehalten. Das ist nun Geschichte. Mit dem
4E medical-System wird das medizinisch- therapeutische Training kompakter, zuverlässiger und
effizienter.
Größter Vorteil: Erstmals ist ein vollautomatisches Trainingssystem mit Isokinetik auch in
medizinischen Trainingseinrichtungen implementierbar, die in der Lage sind, ihre Leistungen über die Krankenkasse abzurechnen. Die
Entwicklung von 4E medical ist ein Wendepunkt in der Geschichte des medizinischtherapeutischen Trainings und setzt neue Maßstäbe. Nach einem vergleichbaren Konzept
haben Therapeuten und Patienten bisher vergeblich gesucht. Was praktisch revolutionär ist:
Alle Geräte ermöglichen das Training mit vier
unterschiedlichen Widerständen – isometrisch,
isotonisch, höher-exzentrisch und, ganz ohne
Umbaumaßnahmen, auch isokinetisch. „Die
neue Serie verbindet das unvergleichliche
gym80-Trainingsgefühl mit neuesten Erkenntnissen der Medizin-Therapie“, sagt Arie van
Winkelhof, Geschäftsführer des Gelsenkirchener
Kraftgeräteherstellers gym80. „4E macht das
medizinisch-therapeutische Training so verlässlich vielseitig und einzigartig wie nie zuvor.“
Grundidee & Herzstück
Es ist die Suche nach dem perfekten Widerstand, die Therapeuten, Mediziner und Produktentwickler schon immer beschäftigt hat.
Die Grundidee: Der Widerstand soll während
des Trainings so verändert werden, dass der
Kraftaufwand praktisch gleich bleibt. Das erhöht den Reha- und Trainingserfolg, ohne die
Muskeln zu überlasten. Sobald der Patient in
der Lage ist die Schwerkraft zu überwinden,
greift die Therapie auf das 4E-System. Herzstück der neu entwickelten Geräteserie des
Gelsenkirchener Kraftgeräteherstellers gym80
ist die patentierte ETFM-Motorentechnologie.
08.15 medicalsportsnetwork
Das intelligente System erkennt im IsokinetikModus die Leistungsfähigkeit des Patienten
und reguliert die Widerstände in Echtzeit. Die
Muskelkraft wird gleichbleibend in jeder
Winkelstellung optimal ausgeschöpft. Der
Motor stellt Sitz- und Hebelarmpositionen
innerhalb von Sekunden genau ein, Trainingsintensität und Widerstandsart werden vollautomatisch abgerufen. Dies geschieht in
Kombination mit der gym80-Software für Trainingsplanung, -dokumentation und -begleitung,
die in enger Zusammenarbeit mit der Firma
aktivKONZEPTE AG entwickelt wurde. Das
System bietet auch Therapeuten ganz neue
Möglichkeiten. „Mit 4E sind die Voraussetzungen dafür gegeben, dass der Therapeut nach
eigenem Ermessen sogar mehrere Patienten
gleichzeitig betreuen kann.“, sagt Karsten
Jahns, Produktmanager bei gym80 „Damit ist
die Serie auch wirtschaftlich hoch interessant.“
Natürlich erfüllen alle Geräte aus der 4E-Serie
auch die Anforderungen des Medizinproduktegesetzes. Sie bieten ein vollautomatisiertes, abwechslungsreiches Training, was über die
Krankenkassen abgerechnet werden kann. „4E
wird die Welt des medizinisch- therapeutischen
Trainings nachhaltig verändern“, sagt auch
Arie van Winkelhof. Da war sich auch die Jury
des „Plus X Award“ sicher, die 4E im Jahr 2015,
nicht nur mit fünf Plus X-Gütesiegeln, sondern
auch als „Produkt des Jahres“ ausgezeichnet
hat. Mit zehn motorisierten Trainingsstationen
bietet 4E medical Vorteile für alle Beteiligten.
Die neue Serie besteht aus bis zu zehn motorisierten Trainingsstationen. Dazu zählen: Kniebeuger, Kniestrecker-sitzend, Bauchmaschine,
Rückenstrecker, Rudern sitzend, Rumpfstemme,
Bizeps, Stützstemme, Funktionsstemme und
Rückenzug.
Patienten profitieren vom unvergleichlichen
Potenzial der vier unterschiedlichen Widerstände. Therapeuten erhalten mit dem System
den Schlüssel zu bislang ungeahnten Betreuungs- und Trainingskonzepten. Inhaber und
Betreiber medizinischer Trainingseinrichtungen
können sich auf eine effizientere Zukunft aus
steigenden Patientenzahlen bei stagnierendem
oder sogar sinkendem Personalbedarf einstellen.
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Ultraschall-Anwendungen
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weltweit führende Schulungen zur
Nutzung von Bildgebung am
Point-of-Care spezialisiert hat,
gab bekannt, dass es für iViz, seine
jüngste Lösung für Point-of-Care,
die CE-Kennzeichnung erhalten
hat. Die neue, von der Erfahrung
von Ärzten inspirierte Plattform
iViz verbessert die klinische
Nutzung von Ultraschall für verschiedene Anwendungsgebiete, von
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Krankenhäusern bis hin zu Kliniken an abgelegenen Orten, durch die
Möglichkeit, Ultraschall einzusetzen, wann und wo es erforderlich ist.
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Weltneuheit auf der MEDICA 2015
seca wird seinem Ruf als Innovationsführer
im medizinischen Messen und Wiegen
erneut gerecht: Auf der MEDICA 2015
(16. bis 19. November 2015 in Düsseldorf) präsentiert die seca gmbh & co. kg,
Hamburg, die mobile
Analyse der Körper­
zusammensetzung
im Liegen. Und
wie seca dies realisiert,
ist eine Weltneuheit, mit der die liegende Bioimpedanz-­Messung in puncto
Präzision, medizinische Validierung und Hand­habung in eine neue Ära
auf bricht. Der seca mBCA 525 liefert eine komplette Analyse der
­Körperzusammensetzung mit medizinisch validierten Daten für Diagnose
und Therapie (Informationen zu den Studien unter: www.seca.com/studies).
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erforderlichen Parameter, wie Fettmasse, Muskelmasse und Körperwasser
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Anfang 1999 brachte
proxomed die tergumed Test- und Trainingsgeräte auf den
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bestehende Linie in
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der Rückentherapie
nachweislich erfolgreich eingesetzt. Seit
2012 haben die tergumed Geräte eine FPZ-­
Zulassung und sind an
das FPZ-Netzwerk angeschlossen. Über 18.000
Therapeuten arbeiten heute
weltweit damit. Seit Anfang Oktober bietet proxomed neben der be­
währten Test- und Trainings­gerätelinie tergumed 700 auch das Nach­
folgemodell ­tergumed 710 an. Über zwei Jahre haben Biomechaniker,
Entwicklungsin­genieure und Softwareentwickler von proxomed an der
Weiterentwicklung der fünf Test- und Trainingsgeräte ­sowie der Software gearbeitet. Viele neue Details verbessern die Bedienerfreund­
lichkeit, die Software und die Qualität der medizinischen Trainingsgeräte.
www.proxomed.com
Leicht und aggressiv
Der mizuno Wave Hayate 2 fliegt über die Trails - leicht und aggressiv
für Performance orientierte Läufer. Concave Wave und Xstatic Ride
­sorgen für optimale Sicherheit und Performance auf dem Trail. Leicht
und flach gibt der Hayate genau so viel Support, den man braucht, um
sich voll und ganz auf die Trails zu konzentrieren.
www.mizuno.de
Running USA
Zoot baut seinen Diego (357 Gramm bei US Größe 9) mit starker
­Dämpfung, auch geeignet für schwere Läufer. Dass er sich trotzdem
nicht klobig anfühlt, verdankt der Neutralschuh seiner Mittelsohlen-­
Konstruktion aus ZBound+ und vorgeformtem, komprimiertem ZVA.
Konstanter Bodenkontakt, eine Sprengung von 4 mm und das progressives
Abrollverhalten im Vorfußbereich ermöglichen ein äußerst angenehmes
Laufgefühl.www.zootsports.com
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medicalsportsnetwork 08.15
Buchtipps
Handbuch OP-Management
Das Muskel-Workout
Diemer, Matthias / Tauve, Christian / Ansorg, Jörg /
Heberer, Jörg / Eiff, Wilfried
Froböse, Ingo
Das neue Handbuch OP-Management formuliert und vermittelt die
Trends, Ansätze und Werkzeuge im OP-Management: Integration,
Standardisierung und Institutionalisierung - mit neuen, klaren Strukturen, Verantwortlichkeiten sowie Prozess- und Steuerungsanweisungen
und einem übergeordneten OP-Statut als Regelwerk im Spannungsfeld
zwischen effizienter Prozesssteuerung, qualitätsgesicherter medizinischer
Leistungserbringung und reibungsloser interdisziplinärer Zusammenarbeit. Der OP-Manager benötigt, neben seinem medizinischen Fachwissen, v.a. Kenntnisse in BWL, Qualitäts- und Prozessmanagement
sowie besondere Führungskompetenz. Als Gestalter und Entscheider
braucht er zudem Expertise in Personalentwicklung und Arbeitsorganisation - und nicht
zuletzt die Fähigkeit, Veränderungen voran zu
bringen. Das neue Handbuch OP-Management integriert die enormen Fortschritte und
neuen Perspektiven im OP-Management und
vermittelt das gesamte aktuelle Wissen für den
modernen OP-Manager und -Koordinator.
MWV Medizinisch Wissenschaftliche
Verlagsgesellschaft 2015
ISBN 978-3-95466-197-8
99,95 € (bis 18.12.2015),
danach 124,95 €
Sport machen wann und wo man will – ein
Traum? Um fit und gesund zu bleiben braucht
es keine hochtechnischen Geräte. Prof. Dr. Ingo
Froböse zeigt in seinem GU Ratgeber Das
Muskel-Workout wie man ganz ohne Hanteln
& Co zu Hause, im Büro, in der Gruppe oder
unterwegs die eigene Fitness, Ausdauer, Koordination und Muskelkraft erfolgreich trainieren kann. Denn das effizienteste Hilfsmittel trägt jeder bei sich: das eigene Körpergewicht. Der
renommierte Universitätsprofessor der Deutschen Sporthochschule in
Köln führt den Leser in seinem Ratgeber Das Muskel-Workout zunächst
in die Geheimnisse des menschlichen Muskelapparates ein. Welche
Aufgaben übernehmen die Muskeln in unserem Körper? Welche unterschiedlichen Muskeltypen gibt es? Und wie kann man diese am besten
trainieren? Anschließend werden über 100 Übungen vorgestellt, die sich
sowohl an Einsteiger als auch an Fortgeschrittene und Profis richten.
Dabei legt Prof. Dr. Ingo Froböse besonderen Wert darauf, dass die
Programme für jedes Fitnessniveau geeignet und vor allem effektiv sind.
GU Verlag 2014
ISBN 978-3-8338-3809-5
16,99 €
Optimale Sporternährung
Friedrich, Wolfgang
Gesund kochen ist Liebe
Pachala, Veronika
Gutes, gesundes Essen ist Futter für Körper, Geist und Seele – und hat
man einmal damit angefangen, sich rundum gesund zu ernähren, kann
man sich den Alltag ohne gesunder Alternativen zu üblichen Kohlehydraten, Fetten und Zucker nicht mehr vorstellen. Gute Zutaten liegen
Veronika Pachala am Herzen: Hier zeigt sie in rund 80 Rezepten, wie
unkompliziert gesunder Genuss ohne Verzicht geht. Frühstück, Hauptspeisen, Snacks, Desserts und Getränke kommen ohne Kuhmilchprodukte, raffinierten Zucker und Weizen aus und sind größtenteils
vegan, oft vegetarisch und vereinzelt auch
mit Fisch oder Fleisch. In persönlichen
Anekdoten und alltagstauglichen Tipps
lässt die Mutter einer kleinen Tochter und
aktive Foodbloggerin des Blogs „Carrots
for Claire“ teilhaben an ihrem großen
Wissen rund um natürliche und nährstoffreiche Lebensmittel.
ZS Verlag 2015
ISBN 978-3-89883-489-6
18,99 €
08.15 medicalsportsnetwork
Welche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sollten Sportler zu
sich nehmen? Wie sollten sich Ausdauersportler, wie Kraftsportler ernähren? Diese und viele andere Fragen rund um das Thema Ernährung
im Sport beantwortet „Optimale Sporternährung“. Das Buch beinhaltet
konkrete Tipps und Menüpläne für elf verschiedene Sportarten. Zahlreiche Tabellen, Übersichten, Praxistipp, Kochtipps und Rezeptvorschläge runden das Buch ab. Neu in der 4. Auflage sind zwei Kapitel zu den
Themen Vegetarismus und glutenfreie Ernährung. Das Kapitel „vegetarische und vegane Ernährung im Sport“ beschreibt die aktuelle Studienlage und gibt Vegetariern viele praktische Kochtipps an die Hand. Ein
spezielles Kapitel zur glutenfreien Sporternährung liefert wertvolle
Hinweise und listet glutenfreie Nahrungsmittel auf. Außerdem wurden die beiden
Kapitel „Mikronährstoffe“ und „Flüssigkeitshaushalt“ komplett überarbeitet und
um viele Praxistipps erweitert. Der Leser
findet nun auf einen Blick alle Lebensmittel, die wichtige Vitamine, Mineralstoffe
und Spurenelemente enthalten.
Spitta Verlag, 4. überarbeitete
und erweiterte Auflage 2015
ISBN 978-3-943996-73-9
34,80 €
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Auf ins neue Jahr
Bild: © pixathlon.de
Die medicalsportsnetwork 01.16 erscheint zum 30. Deutsch-Österreichisch-Schweizer Kongress
für Sporttraumatologie & Sportmedizin, Seefeld (Österreich) und den Freiburger Knorpeltagen,
u. a. mit folgenden Themen:
Sport mit Herzschrittmacher
Therapie von Knorpelschäden
Prof. Dr. med. Bernd Nowak /
Dr. med. Oliver Przibille
Prof. Dr. med. Andreas B. Imhoff Prof. Dr. Matthias Scherge /
Ralf Rombach
¢ Abteilung für Sportorthopädie,
¢
Cardioangiologisches Centrum
Bethanien, Frankfurt a.M.
TU München, Klinikum rechts der Isar
Projekt Snowstorm 2.0
¢
Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM, Freiburg / Bundestrainer Nordic Paraski Team
und vieles mehr … Druckfrisch Anfang Februar auf Ihrem Schreibtisch!
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medicalsportsnetwork 08.15
CARDIOVIT CS-200 Office
Besuchen
Sie uns an
der MEDICA
16.– 19.11. 2015
Halle 09/E05
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Die schlagkräftige Kombination des MS-12 blue (drahtloser
12-Kanal-EKG-Verstärker) mit intelligenter Software bietet
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und -Analysen mit neuen und verbesserten Filtern für optimale
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Phone +41 41 766 42 42, Fax +41 41 761 08 80, [email protected], www.schiller.ch