Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 12/2015 Alles Walzer Wiener Ballsaison lässt die Kassen klingeln Standort Oberösterreich Profit durch Leitbetriebe Niederösterreich Wirtschaftsstandort trotz Krise attraktiv P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: APA, iStock.com/Ayvan (Montage) Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Sinn und Unsinn von Konjunkturprognosen Kein qualifizierter Zuzug in den Arbeitsmarkt zur Finanzierung der Pensionen Kompetenz bedeutet, immer schnell eine Lösung zu finden. PayLife ist jetzt SIX. Ein guter Partner ist schnell, kompetent und immer sofort zur Stelle. Unser umfangreiches Produktportfolio wird Sie überzeugen: Vom bargeldlosen Bezahlen bis zum E-Commerce haben wir perfekte Lösungen für Sie WPF+JT7PVGTPGJOGP-QORGVGP\KUVWPUGTG8GTRƃKEJVWPI Ohne Ausreden. www.paylifeistjetztsix.at Foto: Weinwurm Editorial K aum ein Tag ohne Hiobsbotschaft von der Pleitefront. Nach dem 237 Millionen Euro schweren Konkursantrag der Handelskette Zielpunkt, der auch 2.708 Mitarbeiter betrifft, ist keinesfalls ein Ende der heimischen wirtschaftlichen Debakel abzusehen. Mit dem steirischen Fleisch- und Wurstwarenhersteller Schirnhofer ist bereits das erste Folgeopfer zu beklagen. Nicht ohne Konsequenzen für die Zulieferer, jene Klein- und Mittelbetriebe, die mit dieser Pleite mitgerissen werden und auf ihren Es benötigt keine hellseherischen Fähigkeiten, um sich vorzustellen, wie es im kommenden Jahre weitergehen wird, wenn im Zuge der Steuerreform mit Registrierkassenpflicht und Co. Hunderte Kleinbetriebe, die sich derzeit gerade noch über Wasser halten können, weil sie einen Teil ihrer Umsätze am Fiskus vorbeischummeln, zusperren und Tausenden Mitarbeitern kündigen. Da bringt es auch nichts, wenn der Chef der Privatangestelltengewerkschaft, Wolfgang Katzian, Eine schöne Bescherung offenen Forderungen zum Großteil sitzen bleiben werden. Während das Schicksal der durch Insolvenzen arbeitslos werdenden Arbeitnehmer mit Zahlungen aus dem Insolvenz-Entgeltfonds etwas abgemildert werden kann, schauen die Unternehmer durch die Finger. Die Arbeitslosenstatistik bestätigt diese durch Österreich rollende Pleitewelle. Mit Ende November waren 430.107 Menschen in Österreich arbeitslos gemeldet, was beachtlichen 9,2 Prozent entspricht. Tendenz steigend. Die Lage verschlechtert sich gerade bei den Langzeitarbeitslosen, deren Zahl sich binnen eines Jahres verdreifacht hat. Die zunehmende Anzahl offener Stellen liefert eine deutliche Erklärung: die in vielen Fällen mangelnde Qualifikation der Erwerbslosen. Was hiermit das Faseln der Arbeiterkammer und Gewerkschaft von einem konjunkturellen Problem augenscheinlich ad absurdum führt. 1.700 Euro Mindestlohn fordert. Durch politisch verordnete Mindestlöhne die Gesetzmäßigkeit von Angebot und Nachfrage zu regeln ist naiv. Sie entfalten in Zeiten einer globalisierten Ökonomie lediglich prohibitive Beschäftigungswirkung. Hingegen wären Steuersenkungen für Arbeitgeber wohl eine bessere Idee: Zuckerbrot in Form unternehmerfreundlicher Standortbedingungen würde dem Finanzminister ungleich mehr einbringen als die Steuerpeitsche, die er nun verstärkt zu schwingen gedenkt. In Kombination mit einer effektiven Verwaltungsreform könnte das eine echte budgetäre Erleichterung bedeuten. Die Aussicht auf mehr im Börsel sollte man zwar niemals zu Grabe tragen, jedoch waren die letzten einzigen beiden Jahre, in denen das Lohnsteueraufkommen trotz zunehmender Bruttobezüge gesunken und nicht gestiegen ist, die Jahre 2004 und 2005. Im vergangenen Jahr hat Vater Staat noch einmal ordentlich in die Taschen der Lohnsteuerzahler gegriffen. Während die Bruttobezüge im Jahr 2014 um 2,8 Prozent gestiegen sind, stiegen die Lohnsteuereinnahmen um 4,7 Prozent. Dass die Steuerreform nicht durch Einsparungen, sondern durch die Erhöhung zahlloser anderer Belastungen und Abgaben erreicht wird, sollte sich hoffentlich als Gerücht erweisen, meint Ihre Marie-Theres Ehrendorff Chefredakteurin WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 3 INNOVATIV TECHNISCHE VERBINDUNGEN Inhalt 8 Coverstory: Zwischen Orakel und Ernüchterung 22 Vom Sinn und Unsinn der Konjunkturprognosen. Konjunkturprognosen gehören zu den umstrittensten Prognosen überhaupt. Dennoch kommt kaum eine Wirtschaftsnachricht ohne sie aus. Vorhersagen sind unersetzlich, wenn auch nicht immer richtig. 12 Der Generaldirektor als Weidmann Als Weinbauernsohn aus Radlbrunn hat Josef Pröll nicht nur Agrarökonomie studiert, sondern auch in seiner beruflichen Laufbahn nie den Boden unter den Füßen verloren. Der nunmehrige Generaldirektor der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligung AG ist aber auch in seiner Freizeitgestaltung bodenständig geblieben. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff erzählt der niederösterreichische Landesjägermeister, warum er bei Morgenanbruch lieber am Hochstand als am Barhocker sitzt und was es mit dem Mythos Jagd auf sich hat. 14 Warum gute Rhetoriker besser verdienen, erklärt die Kommunikationsexpertin Tatjana Lackner damit, dass „ihnen schlicht mehr zugetraut wird, und sie hörbar einen guten Ein-druck machen“. Wer im Vertrieb oder in der Beratung überzeugt, dem bietet sich die Chance, ein größeres und finanziell besseres Kundensegment zurückerobern. 30 Weihnachtsgeschäft: Optimismus kehrt zurück Laut Handelsbarometer erwarten die Händler ein besseres Weihnachtsgeschäft als 2014.Trotz vieler Ängste ist die Stimmung durchaus positiv und lässt den österreichischen Handel auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen. 32 Smart telefonieren Für Kleinunternehmer ist die Mobil-Telefonie bzw. mobiles Internet ein wichtiges Thema. Im Businessmarkt und speziell im KMU- und EPU-Bereich stehen nicht die neuesten technischen Errungenschaften im Vordergrund, sondern die Forderung nach praktischen Lösungen. Österreichs Unternehmen sind Weltspitze In unseren Regionen gibt es bereits über 160 Unternehmen, die in Spezialbereichen weltweit an der Spitze mitmischen. Die meisten sind der Öffentlichkeit nicht bekannt, also Hidden Champions. Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff hat Thomas Haller, Österreich-Chef vom internationalen Unternehmensberater Simon-Kucher & Partners, gefragt, was man braucht, um „weltmeisterlich“ zu werden. Klartexter, keine Schwadroneure 42 Talente für heimische Betriebe Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) hat die Initiative „Talente“ ins Leben gerufen, bei der Schülerinnen und Schüler mit forschenden Unternehmen in Kontakt gebracht werden. Ein Mehrwert für Unternehmen und künftige Mitarbeiter. 54 Der Mut zum Unternehmer Der 2015 erstmals erhobene Amway Entrepreneurial Spirit Index (AESI) zeigt den weltweiten Unternehmergeist. Österreich liegt mit dem 38. Platz unter den 44 untersuchten Ländern hinter der Schweiz und vor Deutschland. Katalog anfordern: [email protected] [email protected] Menschen & Märkte Liquidmetal Forum Prim. DDr. Michael Malek (Abteilung Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Kepler Universitätsklinikum), DI Wolfgang Rescheneder (Leiter der Oö. Zukunftsakademie), Mag. Dr. Reingard Peyrl, MSc (Oö. Zukunftsakademie), LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer, Mag. Thomas Ebert, MAS (Abteilung Geoinformation und Liegenschaft) (v.l.) Foto: Land OÖ/Kraml Oberösterreich in der digitalen Zukunft Das Land Oberösterreich und alle seine Einrichtungen messen der Zukunftsorientierung große Bedeutung bei und in allen Bereichen entwickeln Experten Strategien mit Weitblick. Das Arbeitsübereinkommen der Landesregierung greift die neuen Herausforderungen auf und setzt auf zukunftsbestimmende Schwerpunkte in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Themenfeldern. Beim Oö. Zukunftssymposium „Trends erkennen – Zukunft gestalten“ am 17. November wurde einmal mehr deutlich, dass gegenwärtig mehrere zukunftsweisende Entwicklungen sichtbar werden, die für Regionen wie Oberösterreich neue Herausforderungen sowie auch neue Chancen bedeuten. Ü Mit Liquidmetal stößt Engel die Tür zu einer völlig neuen Werkstoffklasse und Verarbeitungseffizienz für Metalllegierungen auf. Welche Chancen die neue Technologie eröffnet, welche Anwendungen davon profitieren und wie der Prozess in der Praxis funktioniert – diese und weitere Fragen diskutiert Engel mit seinen Partnern, Kunden und Interessenten auf der ersten Liquidmetal-Konferenz im deutschsprachigen Raum am 19. Januar 2016 im Engel Deutschland Technologieforum Stuttgart. Ziel der Veranstaltung ist es, die neue Werkstoffklasse und Verarbeitungstechnologie vorzustellen und Zukunftspotenziale aufzuzeigen. Sie richtet sich an Produktentwickler, Produktionsverantwortliche und Geschäftsführer in der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie. „Bauteile aus Liquidmetal-Legierungen sind extrem hart und gleichzeitig hochelastisch“, sagt Claus Wilde, Geschäftsführer von Engel Deutschland und Leiter des Technologieforums Stuttgart. Ü Foto: Engel Mehr Tempo im Engineering Die Antriebstechnik zählt zu den Schlüsseltechnologien im Maschinenbau, weil sie für die Bewegungsführung verantwortlich ist. Der Anspruch von Lenze mündet deshalb im Engineering darin, Maschinenbauern das Leben einfacher zu gestalten – zum Beispiel durch Interaktionsmöglichkeiten, die für neue Bestzeiten bei der Inbetriebnahme sorgen. Ü Foto: Lenze SE Gerhard Beulig (Erste Asset Management), Snezana Jovic (Veranstalterin), Gernot Witzmann (Waldviertler Sparkasse) (v.l.) Foto: Erste Asset Management Österreichischer Dachfonds Award 2015 „Sieger auf die Bühne“: Das war auch heuer das Motto des bereits zum 15. Mal vom „Geld-Magazin“ veranstalteten Österreichischen Dachfonds Award 2015 im Haus der Industrie in Wien. Das Anleihenfonds-Flaggschiff Espa Select Bond errang die Gold-Medaille in der Kategorie „Rentendachfonds-konservativ“ (Drei-Jahres-Wertung) und Bronze in der Kategorie „Rentendachfonds-dynamisch“ (Fünf-Jahres-Wertung). „Für den Erfolg war zuallererst die Qualität der in der Umsetzung der Anlagestrategie eingesetzten Fonds ausschlaggebend. Es kam uns aber auch zugute, dass wir den Trend zu fallenden Renditen und die Erholung der Anleihemärkte der sogenannten Euroland-Peripheriestaaten voll ausgenützt haben, als andere vielleicht vorsichtiger agierten“, betont Senior Fondsmanager Gerhard Beulig. Ü Neuer Geschäftsführer Im Rahmen der konsequenten Umsetzung der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns übergibt der bisherige Geschäftsführer von Jungheinrich Österreich, Mag. Christian Erlach (Geschäftsführer der Jungheinrich Austria Vertriebsges.m.b.H. und Vice President Sales Region Europe South – East) die Geschäftsführung an Andreas Ausweger (bisheriger Leiter Kundendienst der Jungheinrich Austria Vertriebsges. m.b.H.). Ü Andreas Ausweger Foto: Jungheinrich WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 5 – Weiter so Entbehrlich Verkehrsmisere Das Verkehrsministerium hatte konkrete Pläne zu einer LkwMauterhöhung von bis zu 20 Prozent. „In Anbetracht der ohnehin angespannten wirtschaftlichen Situation wäre das für viele Lkw- und Busunternehmen existenzbedrohend gewesen“, ist Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien (WKW), überzeugt. Die Sache ist vom Tisch, und eine Forderung der Wirtschaft konnte erreicht werden: der Grundstein für ein transparenteres Mautsystem. Ab 1. Jänner 2016 steigen die Mautsätze nur um ein Prozent Mag. Davor Sertic, Obstatt der zuvor angedachten 20 Prozent. Das bedeutet österreichweit eine mann der Sparte Transport und Verkehr der Mautersparnis in Höhe von bis zu 75 Millionen Euro. Wirtschaftskammer Viele Jahre wussten die Unternehmen Wien (WKW) erst Mitte bis Ende Dezember, wie hoch die Maut im Folgejahr sein wird. „Ab 2016 werden die Erhöhung der Mautsätze und der Vignettenpreis schon im Sommer bekannt gegeben. Dadurch haben die Unternehmer eine hohe Planungssicherheit.“ Die drohende kurzfristige Anpassung der Tarifökologisierung (= Spreizung der Tarife nach EURO-Emissionsklassen), die bisher alle zwei Jahre erfolgte, konnte abgewendet werden. „So genannte externe Kosten wie Umwelt- und Lärmkosten werden erst ab 2017 eingehoben und bis 2020 nicht erhöht“, so Sertic. Bezahlt wird die Maut von allen Firmen, die Transporte benötigen, was schlussendlich über die Preisgestaltung vom Konsumenten getragen wird. Ü Der Streit in der Wiener Landesregierung über den geplanten Bau einer weiteren Donauquerung, nämlich den Lobau-Tunnel, sorgt bei den Wirtschaftstreibenden im Marchfeld für Kopfschütteln. „Die Unternehmen in unserer Region brauchen unbedingt eine bessere Verkehrsanbindung an Wien und an den Flughafen“, fordert Andreas Hager, Obmann der Bezirksstelle Gänserndorf in der NÖ Wirtschaftskammer. „Der Dauerstau auf der völlig überlasteten Südosttangente A23 kostet den Firmen, aber auch den Pendlern viel Zeit und Geld.“ In welcher Form die neue Donauquerung erfolgen soll, ist dabei nebensächlich. „Ob das der von der Asfinag projektierte Lobau-Tunnel wird oder eine weitere Brücke, ist egal. Entscheidend ist, dass wir so rasch wie möglich zu einer Lösung kommen“, betont Hager gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Die von den Wiener Grünen aufgestellte Behauptung, der Lobau-Tunnel sei „gestorben“, bezeichnet der Sprecher der Gänserndorfer Wirtschaft wörtlich als „gefährliche Drohung“. „Kommt die Anbindung an das rechte Donauufer nicht, wackelt auch der Weiterbau der Wiener Außenring-Schnellstraße S1 bis Groß-Enzersdorf und die Errichtung der Marchfeld-Schnellstraße S8 verzögert sich weiter“, erklärt Hager. Dabei sieht er sich von der Interessenlage her im selben Boot wie der 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt, wo die Bezirksvertretung ebenfalls auf die Verlängerung der S1 drängt, um das Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern an das hochrangige Straßennetz anbinden zu können. Ü Foto: APA/Barbara Gindl Mehr Planungssicherheit Foto: Weinwurm + Obmann Hailu Yazachew mit Mag. Karin Holdhaus, der stellvertretenden Obfrau des Vereins Sitota. Mit lediglich 30 Euro im Monat kann man Kindern in Äthiopien eine selbstbestimmte Zukunft schenken! Im Spannungsfeld Im Rahmen des Limak in.Spire Leadership Summit wurde am 10. November einem exklusiven Publikum die Studie „Herausforderung. Führung. 2020.“ präsentiert. Vier zentrale Herausforderungen sehen Vorstände und Führungskräfte in den nächsten Jahren auf sich zukommen. Über allen steht der ständige Wandel in unserer turbulenten Zeit. Da sind sich 100 Prozent der Vorstände und 96 Prozent der befragten Führungskräfte einig. Als zentrale Kompetenzen, um diesen Herausforderungen begegnen zu können, führen sowohl Vorstände als auch Führungskräfte strategisches Denken und unternehmerisches Handeln an. Ü Foto: Manfred Sebek Sitota - Hilfe zur Selbsthilfe Ein Schulbesuch in Äthiopien ist nichts Selbstverständliches wie bei uns. Von den rund 60 Millionen Einwohnern des Binnenstaats im Osten Afrikas ist etwa die Hälfte unter 15 Jahre alt und 65 Prozent der Erwachsenen sind Analphabeten. Offiziell gilt in Äthiopien die Schulpflicht, die jedoch nur mangelhaft durchgesetzt wird. „Unsere sozial sehr bedürftigen Patenkinder werden über die Zeit ihrer Ausbildung unterstützt, das heißt: vom Kindergarten bis zum erfolgreichen Universitäts-Abschluss. Auch Fachausbildungen, wie zum Beispiel eine Lehre, werden durch Sitota gefördert. Als Pate finanziert man die Ausbildung eines oder mehrerer Kinder direkt in Äthiopien. Von den 30 Euro monatlich gehen 26 Euro auf ein Sparbuch, vier Euro werden für die Kosten der Vereinsarbeit, wie etwa Kontogebühren, oder unseren unabhängigen Mitarbeiter vor Ort veranschlagt.“ Mit lediglich 30 Euro im Monat kann man Kindern in Äthiopien eine selbstbestimmte Zukunft schenken! Ü IBAN: AT246000019010014614 BIC: OPSKATWW ZVR: 884726585 SITOTA - Bildung für Kinder in Äthiopien | Hochhaus Herrengasse 6-8/1/24 | 1010 Wien 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 I Eine Information der HYPO NOE Gruppe Bank AG ch will wissen, wo die Menschen, die Gemeinden und die Betriebe der Schuh drückt“, stellte der Geschäftsführer des Institutes Wirtschaftsstandort OÖ, BR-Präsident Gottfried Kneifel, bei einem „Lokalaugenschein“ in der Gemeinde Neustift im Mühlkreis fest. Es ging Kneifel auch darum, Erfahrungen über die Folgewirkungen von Bundesgesetzen zu sammeln. Am Programm standen ein Besuch im Gemeindeamt, Gespräche mit Bürgermeister Franz Rauscher, dem Gemeindevorstand und Gemeinderäten sowie Betriebsbesuche. „Wenn wir uns zu gleichwertigen Entwicklungs-Chancen der Menschen im ländlichen Raum und in den Grenzregionen Österreichs bekennen, muss es auch ein Bekenntnis zum Prinzip der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land geben“, betonte Kneifel. Neben dem Ausbau von Infrastruktur, Straßen, Mühlkreisbahn, Konjunkturprogramm zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und dem Ausbau von ultraschnellen Breitband-Verbindungen forderte Kneifel die Verlagerung von Dienststellen des Bundes von Wien in den ländlichen Raum. Von insgesamt 68 Dienststellen und Ämtern des Bundes haben derzeit 65 ihren Sitz in Wien. Dazu kommen noch 37 internationale Organisationen, die ebenfalls am Standort Wien eingerichtet sind. Kneifel verwies auf die „Heimatstrategie“ des Freistaates Bayern, mit welcher in den kommenden Jahren 3.155 Bundesdienststellen von München in Foto: IWS/Engelsberger die strukturschwachen Kreise und Regierungsbezirke verlagert werden. Eine Studie des Institutes Wirtschaftsstandort Oberösterreich unter der Leitung von Univ.-Prof. Friedrich Schneider hat ergeben, dass damit enorme Kaufkrafteffekte für die ländlichen Regionen verbunden wären. Im Zeitalter des digitalen Wandels und der elektronischen Revolution sei es völlig unerheblich, ob das Patentamt in Wien, in Rohrbach oder in Neustift seinen Sitz hat. Ü Werbung Bundesdienstposten aus Wien in ländliche Regionen verlegen Lokalaugenschein in der Gemeinde Neustift im Mühlkreis, von links: Helmut Dikany, Hermann Wallner, Bürgermeister Franz Rauscher, Bundesratspräsident Gottfried Kneifel, WB-Ortsobmann Kurt Wöss, WB-Bezirksobmann Herbert Mairhofer, Vizebürgermeisterin Verena Löffler, Johann Gierlinger und Kerstin Gradwohl. www.hyponoe.at WER WEISS, DASS NIEMAND MEIN GESCHÄFT BESSER VERSTEHT ALS ICH? EINE BANK. 100% Einsatz. Keine Öffnungszeiten. Eine Bank. Wer selbst in seinem Unternehmen 100% gibt, darf das auch von seiner Bank erwarten. Unsere Spezialisten sind deshalb für Sie da, wann und wo immer Sie sie brauchen. Maßgeschneiderte Lösungen, langfristige Zusammenarbeit und unser stabiles Rating geben Ihnen Sicherheit. Und die Freiheit, sich auf das zu konzentrieren, was Ihnen wichtig ist: Ihr Geschäft. Vertrauen Sie unserer Kompetenz als Bank der niederösterreichischen Wirtschaft. Ihre HYPO NOE. Daheim, wo Sie es sind. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 7 Zwischen Orakel und Vom Sinn und Unsinn der Konjunkturprognosen Konjunkturprognosen gehören zu den umstrittensten Prognosen überhaupt. Dennoch kommt kaum eine Wirtschaftsnachricht ohne sie aus. Vorhersagen sind unersetzlich, wenn auch nicht immer richtig. Von Marie-Theres Ehrendorff 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Coverstory Egal ob Rezession oder Aufschwung: Möglichst genaue Vorhersagen der wirtschaftlichen Entwicklung bilden die Grundlage für viele Planungen wie den Haushalt des Staates. Auch in der Wirtschaftskrise wagen viele Fachleute ihre Prognosen. Foto: Symbol Ernüchterung K onjunkturprognosen werden in regelmäßigen Abständen von Wirtschaftsforschungsinstituten, Versicherungen und Banken veröffentlicht und sorgen in der Regel für besondere Aufmerksamkeit. Wie sich die Wirtschaft in naher Zukunft entwickelt, lässt sich nur schwer einschätzen. Dennoch bedienen sich Regierungen regelmäßig solcher Prognosen, die dabei unter anderem die Grundlage für die Steuerschätzung und die Haushaltsplanung des Staates bilden. „Jede einzelne Investition ist eine Wette auf die Zukunft und daher von Prognosen abhängig, auch eine Blasenbildung kann man damit erkennen“, erklärte OeNB-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny bei einer Diskussionsveranstaltung am Institut für Höhere Studien (IHS). Dort ging man der Frage nach dem Sinn und Unsinn von Konjunkturprognosen nach. „Der Bedarf an Prognosen nimmt heute stark zu, denn sie entsprechen dem Wunsch nach Planbarkeit“, so der im Wirtschaftsforschungsinstitut für BIP-Prognosen verantwortliche Wifo-Vizechef Marcus Scheiblecker. „Vieles an Prognosen ist aber nur eine Art Sensibilitätsanalyse, sogar von einer ,Unberechenbarkeit’ des BIP kann man sprechen.“ So ist man eigentlich bis heute nicht sicher, was „Produktion“ sei und wie sie zu messen wäre. Ähnliches gelte für „OutputLücke“ oder das „strukturelle Defizit“. „Sehr wichtig an Prognosen ist ,das Narrative’“, erläutert Scheiblecker, also die Äußerung, die sich auf etwas Historisches bezieht. „Es geht um das Gefühl, dass man die Zukunft im Griff hat. Deshalb hat man vor Erfindung des Blitzableiters Hirschgeweihe aufgestellt.“ Die Gefahr der Rückwirkung einer Prognose auf die Menschen gebe es sehr wohl – anders als etwa bei einer meteorologischen Vorhersage, auf die das Wetter nicht reagieren kann. „Keinesfalls kann man sich allerdings mithilfe geschönter Prognosen selbst herausziehen aus dem Morast, erst recht nicht als kleine Volkswirtschaft, wie Österreich eine ist. Wenn etwa solcherart bei uns die Konsumstimmung angekurbelt werden sollte, würde wegen des hohen Importanteils Deutschland davon mehr profitieren als wir“, sagt Scheiblecker. „Jubelzahlen schwindeln wir nicht hinein“, betont er, „denn wir würden die Glaubwürdigkeit über drei Jahre verlieren.“ Trotzdem sind nicht alle Vorhersagen haltbar, denn es hat seinerzeit vor dem Crash auch „schöne Prognosen über die Nachhaltigkeit der Immobilienpreise in den USA“ gegeben. Das zeigt, dass die Gleichschaltung von Prognosen die Tür für eine Blasenbildung öffnen kann. „Wenn etwa Investitionen jährlich um 30 Prozent klettern oder Bankkredite um 40 Prozent, so kann man eine Blase und das Risiko von Ausfällen schon erkennen“, bemerkt Nowotny aus eigener Erfahrung. Bei einer früheren Tätigkeit für ein börsennotiertes Unternehmen, erzählt er von einer AufWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 9 Konjunkturprognosen gehören zu den unzuverlässigen Prognosen. gabe, als er über ein Werk im Ausland zu entscheiden hatte, „wo man eine Prognose auf 30 Jahre abgeben“ musste. Selbst wenn es nur um die Anschaffung einer Maschine für zehn Jahre geht, spielten die Erwartungen zum Absatz in dieser Zeit eine Rolle. „Jede Prognose benötigt auch eine Theorie dahinter“, ist der gelernte Jurist und Ökonom überzeugt. „Etwa für mittelfristige Wechselkursprognosen. Auch die viel zitierte ,immanente Stärke der US-Wirtschaft’ ist dabei zu nennen. Wann die Blase platzt, hat die Theorie aber nicht sagen können, obwohl gerade das für bestimmte Händler besonders interessant gewesen wäre.“ Für den OeNB-Gouverneur ist es eine wichtige Rolle von Notenbanken, Rationalität in Prognosen hineinzubringen und damit Hysterie zu senken und der Versuchung zu widerstehen, schlechte Nachrichten zu Sensationen hochzustilisieren. „Wegen der möglichen Rückwirkung auf die Wirtschaftsakteure sollten jene, die Prognosen erstellen, wirklich das prognostizieren, was richtig ist. Denn eine Prognose etwa, die das Wifo vor einer Lohnrunde herausgibt, ist ohnedies immer den einen zu hoch und den anderen zu niedrig“, sagt Nowotny. Druck durch den Auftraggeber Es ist ein Dilemma, wenn Wirtschaftsprognosen, dem Trend folgend immer früher verlangt werden, wie etwa die vom EU-Statistikamt Eurostat, das demnächst die erste nationale BIP-Schätzung – womöglich jeweils schon 30 Tage nach Quartalsende statt nach 45 Tagen – erwartet. „Dann gibt es durchaus einen Zielkonflikt zwischen Schnelligkeit und Genauigkeit“, gibt Roland Döhrn vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) zu bedenken. „Bessere methodische Ansätze ließen sich kaum noch finden, bessere Daten wahrscheinlich schon.“ Manche Bereiche würden aber vielleicht „weiße Flecken“ bleiben, so Döhrn, der beim RWI den Bereich „Wachstum, Helmut Hofer, Institut für Höhere Studien, (IHS) will Investitionen Die Gefahr, dass die Stimmung in Österreich auch bei einer stärkeren Konjunkturerholung im Ausland weiter schlecht bleibt und deshalb die Investitionen noch länger nicht anziehen, befundet der wirtschaftspolitische Sprecher des Instituts für Höhere Studien (IHS), Helmut Hofer. „Wenn die Investitionen weiter stocken, würde dies die Wettbewerbschancen der heimischen Industrie reduzieren“, warnt er bei der Prognosevorlage und spricht sich für eine Entlastung bei den Lohnnebenkosten zugunsten der Betriebe aus. „Die Steuerreform sollte nur der Anfang gewesen sein. Denn die steigende Kostenbelastung der Firmen ist ein Problem, die durchschnittliche Produktivität ist gefallen. Das langfristige Wachstumspotenzial durch mehr Investitionen, auch in Humankapital, gehört wieder angeregt“, meint der IHSExperte. Foto: APA/ Roland Schlager 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Die Meinung der Konjunkturforscher ist gefragt. Politiker, Medien, Unternehmer und Arbeitnehmer möchten wissen, wie es mit der wirtschaftlichen Entwicklung weitergeht, wann die Krise überstanden ist und wann die Wirtschaft wieder zu wachsen beginnt. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Felderer, Präsident des Fiskalrates Austria, hier beim „Bericht über die öffentlichen Finanzen“. Foto: APA /Klaus Hans Techt Konjunktur, öffentliche Finanzen“ leitet. Die „Grenzen von Prognosen“ sieht Döhrn dort, „wo es entweder eine unklare Ausgangslage gibt – wir schießen auf sehr viele bewegliche Ziele – oder wenn der Zeitraum zu weit in die Zukunft gerichtet ist. Prognosen über einen sehr langen Zeitraum sind einfach ungenau, dennoch wird womöglich eine Prognose für das jeweils übernächste Jahr bald ins Pflichtenheft der Institute kommen“, ist der RWI-Experte überzeugt. Wifo und IHS etwa haben zuletzt bei ihrer Herbstprognose noch nicht mit Vorschauen auf 2017 aufgewartet. „Manchmal“, so Döhrn, „ist es auch hilfreich, einfach die durchschnittliche Veränderungsrate, etwa der letzten zehn Jahre, einzusetzen, das ist möglicherweise das Genaueste. Der Rest ist Konjunkturlyrik.“ Eine wesentliche Rolle spielt auch die Konkurrenz unter den Prognoseinstituten, wenn es nach Döhrn geht. „Ja, es sollte hier durchaus Wettbewerb herrschen.“ Den Nutzen von Prognosen hält er für unbestreitbar. Sie bilden die Grundlage für Budgetplanung, mittelfristige Haushaltsplanung und Steuer- Coverstory Verlässliche Antworten auf die Zukunft gibt es nicht. Die Zukunft zugänglich machen Dass Wirtschaftsprognosen „sinnvoll und wichtig“ sind, bezweifelt auch Werner Reichmann von der Uni Konstanz, der kurz vor seiner Habilitierung zum Thema Wirtschaftsprognostik steht, nicht. „Eigentlich ist uns die Zukunft nicht zugänglich“, knüpft er an ein Zitat aus Oskar Morgensterns Habiliatations-Schrift an, wonach die „ökonomische Prognose grundsätzlich unmöglich“ sei. Daher stellt Reichmann aus wissenschaftssoziologischer Perspektive die These auf, dass „Prognosen weniger mit der Zukunft als mit der Gegenwart“ zu tun hätten. „Sie entfalten ihre Wirkung im Heute. Das Ziel ist eine ,Konsenszukunft’ und eine ,Synchronisation der Erwartungen’. Natürlich braucht der Staat als Verwaltungseinheit Wirtschaftsprognosen. Doch es gibt schon zu viele“, bemerkt der Wissenschafter. „Ich bekomme circa 40 Prognose-Mails pro Monat allein aus Deutschland, und in den Medien ist die Zahl der Konjunkturprognoseberichte unüberschaubar. Es gibt nichts, was noch erfolgreicher ist – außer der Wetterprognose, weil Christa Kummer jeden Abend fünf Minuten reden darf.“ Ü Wifo-Chef Karl Aiginger will Reformen „Nur wenn die Wirtschaft wieder stärker wächst, wird auch die – nächstes Jahr auf fast zehn Prozent steigende – Arbeitslosigkeit sinken“, ist Wifo-Chef Karl Aiginger überzeugt. 2016 wird es trotz des erwarteten BIP-Anstiegs von 1,4 Prozent nach den heurigen 0,7 Prozent noch kein „Back to normal“ geben, betont der Experte. „Es muss sehr viel geschehen, damit wir wieder auf die durchschnittliche EU-Wachstumsrate beim BIP kommen. Die europäische Messlatte liegt nächstes Jahr bei 1,8 Prozent. „Ich glaube nicht, dass wir uns zurücksetzen können und sagen ,2016 ist eh alles wieder normal’, denn Österreichs Wirtschaft ist auf der Kriechspur.“ Unser Land sollte zu früherer Kraft zurückkehren: „Bis vor drei Jahren wuchsen wir stärker als Europa. Und seit dem Jahr 2000 sind wir insgesamt stärker als Deutschland gewachsen. Österreich muss bei der Forschung wieder ein Spitzenland werden, die Schulreform durchführen und seine frühere Rolle als Umwelt-Vorreiter zurückgewinnen“, meint Aiginger. Außerdem muss der Staat sparen und Ausgaben von der Verwaltung in Richtung Zukunftsthemen umleiten. Zudem gehört die in Österreich besonders hohe Inflation bekämpft. Auch die Sozialpartner sind gefordert, „da sie zu wenig Druck auf die Reformen im öffentlichen Sektor machen“. Zur Frage der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs bis zum Jahr 2025 erstellt das Wifo eine Studie, deren Resultate man auch mit den Sozialpartnern diskutieren werde. Die aktuelle Konsumschwäche in Österreich - der private Konsum dürfte laut Wifo 2015/16 nur um 0,4 bzw. 1,3 Prozent zulegen - sei keine Überraschung, denn es habe sechs Jahre lang keine Reallohnzuwächse gegeben. Dass die realen Pro-Kopf-Nettolöhne 2016 um 2,4 Prozent steigen würden, sei nur durch die Entlastungseffekte der Steuerreform bedingt und letztlich „der Ausgleich für vergangene Verluste“, so Aiginger. Die Steuerprogression hat jährlich ein halbes Prozent gekostet und die bei uns im Vergleich zu Deutschland höhere Inflation nochmals ein halbes Prozent, in Summe also ein Prozent Wachstum. Die Inflation ist in Österreich heuer schon das achte Jahr höher als in Deutschland und liegt das fünfte Jahr über dem Euroraum. Kumuliert seien das drei bis dreieinhalb Prozent Unterschied – für Aiginger ein Zeichen von „Verkrustungen“, „zu wenig Konkurrenz“, aber auch einer Mitschuld öffentlicher Gebühren. Geringes Wachstum bei gleichzeitig hoher Inflation ist „eine Zwickmühle“. Foto: APA/ Roland Schlager schätzung. Und in Deutschland lautet die Regel, dass die Prognose der Regierung nicht zu sehr von der Gemeinschaftsprognose der Institute abweichen sollte. Das IHS als Partner-Institut des RWI hat mit dieser Usance ebenfalls Erfahrung. „Österreich pflegt das System regierungsunabhängiger Prognosen bereits seit den 1960er-Jahren“, erinnert Alfred Katterl, Abteilungsleiter Allgemeine Wirtschaftspolitik, im Finanzministerium. „Dieses Modell machte also Schule.“ Das Defizit 2014 betrug 2,4 Prozent des BIP laut Statistik Austria. Auch der Schuldenstand kletterte weiter – und zwar auf 278,1 Milliarden Euro bzw. 84,5 Prozent des BIP. Seit Jahrzehnten ist das gleiche Ritual zu beobachten: Zu Jahresbeginn wird hohes Wachstum „prognostiziert“, das im Lauf des Jahres immer wieder reduziert wird. Das ist dem gelernten Österreicher bekannt, daher wird sich kaum ein Unternehmer an diesen Zahlen orientieren. Die Politik jedoch nimmt diese irreführenden Prognosen, leitet daraus ihre wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ab und erstellt vielfach damit Budgets. Die Folgen spüren die Bürger: Die Schulden steigen und steigen. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 11 Der Generaldirektor als Weidmann Als Weinbauernsohn aus Radlbrunn hat Josef Pröll nicht nur Agrarökonomie studiert, sondern auch in seiner beruflichen Laufbahn nie den Boden unter den Füßen verloren. Der nunmehrige Generaldirektor der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligung AG ist aber auch in seiner Freizeitgestaltung bodenständig geblieben. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff erzählt der niederösterreichische Landesjägermeister, warum er bei Morgenanbruch lieber am Hochstand als am Barhocker sitzt und was es mit dem Mythos Jagd auf sich hat. Was macht den Reiz der Jagd für Sie aus? Mit der Natur und der Jagd eins zu werden ist eine besondere Leidenschaft. Die Jagd ist eine Passion, was sicherlich mit meiner Herkunft zu tun hat, aber auch ein Ausgleich zu meinen stressigen Jobs. Die Jagd bringt mich herunter, weil sie sehr erdnah ist. Das tut mir wirklich gut. 12 man bereits etliche Stunden der Entspannung und Spannung hinter sich. Das passiert ja nicht täglich, aber das sind die Highlights im Jahr. Ist es nicht mühsam, in aller Herrgottsfrühe am Hochstand zu sitzen? In dem Moment, wo der Wecker läutet, habe ich – wie viele andere Jäger auch – die kurze Überlegung: Warum gar so früh? Aber dann, wenn man das Erwachen des Tages am Hochstand genießen kann, wo die Sonne aufgeht und das Wild austritt, sind die Strapazen vergessen. Ich genieße die Morgenpirsch sehr. Das ist für mich ein großartiger Tagesbeginn, der Kraft für den Arbeitstag gibt. Es geht zwar nur jeder 75. Österreicher auf die Jagd, dennoch weckt die Jagd großes, widersprüchliches Interesse. Ist das nicht unlogisch? Objektiv betrachtet müssen wir sehen, dass Jäger neben der Exekutive die einzige Bevölkerungsgruppe sind, die Waffen trägt, schießen und Wild erlegen darf. Das verursacht bei manchen Menschen Unbehagen und führt zu einer Distanz, die sie uns dann häufig spüren lassen. Diese besondere Stellung der Jägerschaft dürfen wir nicht verleugnen. Wir erlegen Wild, das ist ein zentraler Teil der Jagdausübung. Jene, die da nicht mitkönnen, sollen ihre Meinung äußern, das muss man akzeptieren. Ist es überhaupt durchführbar, in der Früh um halb vier aufzustehen, zu jagen und dann zur Arbeit zu gehen? Absolut. Ich habe im Burgenland ein Revier gehabt, eine Stunde Fahrzeit entfernt – und da ist es sich herrlich ausgegangen, um halb acht Uhr abzubauen und um neun Uhr bereits im Büro zu sitzen. Das sind dann ganz besonders produktive Arbeitstage, da hat Die Jagd ist heute kein Privileg des Adels mehr, dennoch sprechen die Gazetten von einer munternetzwerkenden „Jagd-Society“? Ich bin in Netzwerken abseits der Jagd aktiv. Ich habe auch Freunde, die golfen gehen, sich dort regelmäßig treffen und Netzwerke pflegen, und so ist es auch in der Jagd. Nicht mehr und nicht weniger. Dort, wo Menschen WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 „Es gibt militante Gegner der Jagd, das sind sehr wenige, auch wenn sie sehr laut schreien und sehr präsent sind“, meint DI. Josef Pröll, Generaldirektor der LeipnikLundenburger Invest Beteiligung AG und NÖ Landesjägermeister. Foto: Michal/NOELJV zusammenkommen und ihrer Leidenschaft frönen, spricht man über Dinge aus Beruf und Privatleben. Das ist üblich und keine suspekte Society oder etwas Geheimnisvolles oder Bündlerisches. Ich komme aus einem Dorf, wo vom Arbeiter über den Bauern bis zum Unternehmer alle gemeinsam jagen, und da stellt keiner den Anspruch, etwas Besseres oder etwas Besonderes zu sein. Und so verstehe auch ich die Jagd. Die Jägerschaft bildet sich in Österreich 1:1 zu der Bevölkerung ab. Der einzige Unterschied ist: Wir haben keinen 50-Prozent-Frauenanteil. Was bringt die Jagd der Gesellschaft? Es gibt mehrere Eckpunkte. Die Menschheitsentwicklung ist mit der Jagd historisch und kulturell seit jeher verbunden, von der Nahrungsbeschaffung in der Steinzeit bis zur Regulierung in unserer heutigen Kulturlandschaft und sie hilft, den Ausgleich in der Landwirtschaft, zu schaffen. Außerdem liefern wir Wildbret und was die rein ökonomischen Fakten betrifft: In Österreich werden mit der Jagd jährlich 480 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Warum ist Sicherheit so ein wichtiges Thema – und zwar gleichermaßen für Jäger wie für die nicht jagende Gesellschaft? Die Frage nach der Sicherheit steht im Zentrum der Aktivitäten des NÖ Jagdverbandes. Wir haben dieses Thema vor drei Jahren in die Ausbildung unserer Jagdleiter verpflich- Im Gespräch Sie sind seit nunmehr drei Jahren NÖ Landesjägermeister – sozusagen Herr über 35.000 Jäger. Was konnten Sie in dieser Zeit bewirken? Wir haben entgegen allen Unkenrufe einen Trend, dass viel mehr Personen die Jagdprüfung machen als früher, obwohl wir nicht dafür werben. Und der Frauenanteil steigt. Ich habe in der Organisation des Landesverbands die Kommunikationsschiene neu aufgestellt. Nicht zuletzt ist die Neugestaltung des monatlichen Magazins „Weidwerk“ ein sehr modernes Produkt für unsere Jäger. Ich halte die Frage der Kommunikationsfähigkeit innerhalb der Jägerschaft, aber auch nach außen als zentralen Punkt. tend aufgenommen, denn das Schlimmste, was uns passieren kann, sind Verletzungen oder Tod bei der Jagd. Muss man sich vor einem Jäger fürchten? Definitiv nicht. Straftaten mit legalen Waffen sind in Österreich statistisch fast nicht darstellbar. Wir haben eine glasklare Waffengesetzgebung, die uns vom anglo-amerikanischen Raum und deren Liberalisierung unterscheidet. Die Gesetze gibt es, sie werden vollzogen und wirken. Man hört immer wieder, dass Jäger auf Haustiere wie Hunde und Katzen schießen – ist das „weidmännisch“? Was Hunde und Katzen außerhalb des Wohngebietes betrifft, ist gesetzlich eindeutig geregelt und ich bemerke nicht, dass die Jäger breitflächig gegen Haustiere vorgehen. Tierschutz kann nicht beim Haustier aufhören, das ist der Punkt. Man muss auch an das Wildtier denken, das von wildernden Haustieren zur Strecke gebracht oder gehetzt wird. Da gibt es keinen teilbaren Tierschutz von gut und böse oder Haustier oder Wild. Tierschutz geht alle an. Auch der Tierhalter hat die Verpflichtung, sein Tier ordentlich zu verwahren und zu führen. Die Jagd als Männerdomäne wird zusehends gebrochen. Es treten bereits 30 Prozent Frauen zur Jagdprüfung an. Sind die Frauen auf einmal schießwütig geworden? Das Klima in der Jägerschaft ist für Frauen, die die Jagd ausüben, in letzter Zeit absolut positiver geworden – das war vor Jahrzehnten etwas distanzierter – aber diese Zeiten sind endgültig passé. Früher haben viele Frauen, obwohl in Familien aufgewachsen, wo die Jagd ausgeübt wurde, aufgrund alter Konventionen nicht die Jagdprüfung gemacht. Heute machen sie diese, um dann selbst zu jagen. Die Jagd bildet dabei exakt unsere Gesellschaft ab: Frauen bewähren sich in der Geschäftsführung, Frauen sind Unternehmerinnen und Frauen sind heute überall erfolgreich aktiv. Sie haben in letzter Zeit sichtbar an Gewicht verloren, ist das auf einen erhöhten Konsum von Wildbret zurückzuführen? Absolut, denn Wild ist fettarm und sättigend. Ich esse mich quer durch das Jagdrevier. Je nach Saison lege ich die Schwerpunkte von Maibock bis zum Wildschwein. In meiner Familie kommt häufig Wildbret auf den Tisch und unsere Freunde sind oft völlig überrascht, wenn wir Wildstücke auf den Griller legen, die dann hervorragend schmecken. Man kann Wildfleisch auch als Fondue zubereiten, kurz abbraten, fast roh essen, und es wird immer weich und bekömmlich sein. Wildfleisch eignet sich auch gut zum Einfrieren, weil es wenig Fettanteil hat und daher nicht ranzig wird. Wieso ist Wild dann nicht so populär wie Schweine- oder Rindfleisch? Wildbret fällt saisonal und in den entlegensten Regionen als Einzelstück an, was nicht planbar ist. Die Nahrungskette zu erfüllen, bis es im Supermarkt liegt, ist mit ungleich höherem Aufwand verbunden und daher landet es auch nicht so oft am Teller der Österreicherinnen und Österreicher. Wir merken jedoch, dass nach Jagden oder bei erlegtem Wild die Nachfrage regional steigt. Die Direktvermarktung am Land, aber auch in der Stadt entwickelt sich kontinuierlich, daher haben wir eine Homepage – www.wildbret.at – eingerichtet, wo man Wildbretanbieter findet und viel Wissenswertes erfährt. Gibt es im Hause Pröll zu Weihnachten statt des obligaten Karpfens Wild auf dem Festtagstisch? Selbstverständlich, heuer könnte es Hasenrückensteak werden, ein hervorragendes Fleisch, das als Alternative geschmacklich mit jedem Weihnachtsbraten mithalten kann. Die Grünröcke laden einmal im Jahr zum „Jägerball“, einem der bestbesuchten Bälle Wiens. Würden Sie auch hingehen, wenn Sie nicht repräsentieren müssten? Ich wäre auch dort, wäre ich nicht Landesjägermeister. Ohne den Opernball beleidigen zu wollen, ist der Jägerball der beste Ball der Stadt. Dort findet man eine Mischung aus Menschen, die der Jagdleidenschaft frönen, und solchen, die sich einfach gut unterhalten wollen. Und man sollte neben der Unterhaltung nicht vergessen, dass der gesamte Reinerlös sozialen Zwecken zugutekommt. Das macht schon Sinn, dass man sich unterhält und gleichzeitig dazu beiträgt, dass Menschen in Notsituationen geholfen wird. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 13 Österreichs Unternehmen sind Weltspitze In unseren Regionen gibt es bereits über 160 Unternehmen, die in Spezialbereichen weltweit an der Spitze mitmischen. Die meisten sind der Öffentlichkeit nicht bekannt, also Hidden Champions. Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff hat Thomas Haller, ÖsterreichChef vom internationalen Unternehmensberater Simon-Kucher & Partners, gefragt, was man braucht, um „weltmeisterlich“ zu werden. In Ihrer aktuellen Erhebung haben Sie die heimischen Weltmarktführer analysiert. Welche Merkmale unterscheiden Hidden Champions von anderen Unternehmen? Erstens Fokussierung: Hidden Champions konzentrieren ihre gesamte Energie auf ein eng gestecktes Feld, in dem sie die Besten sein wollen und sind. Zweitens Internationalisierung: da die Fokussierung den nationalen Markt für diese Unternehmen natürlich erheblich einengt. Unerlässlich ist außerdem eine ambitionierte Zielsetzung, hinter der oft eine starke Persönlichkeit steht, die mit großem Einsatz ans Werk geht. Als weitere wichtige Erfolgsfaktoren möchte ich noch hohe Innovationskraft, qualifizierte Mitarbeiter, eine fokussierte Strategie und die Nähe zum Kunden nennen. Haben wir in Österreich mehr Hidden Champions als anderswo? Österreich liegt im internationalen Vergleich im Spitzenfeld mit Deutschland und der Schweiz – sowohl die absolute als auch die Pro-Kopf-Anzahl der Hidden Champions betreffend. Rund 19 „Champions“ können nach unseren aktuellsten Erhebungen pro Million Österreicher gezählt werden. Wenn Sie geschichtlich etwas zurückgehen, wird deutlich, dass Österreich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die größten Fortschritte gemacht hat. Die geografische Nähe zu Deutschland und die enge wirtschaftliche Verzahnung zu unseren deutschen Nachbarn spielen eine große Rolle in der Kernkompetenz der österreichischen Hidden Champions. Wie viele Hidden Champions hat Österreich derzeit? Und sind diese eher größere oder kleinere Unternehmen? Derzeit können wir 166 österreichische Unternehmen eindeutig als Hidden Champions identifizieren, eine Gesamtschätzung geht jedoch von bis zu 190 Unternehmen aus, die die Kriterien erfüllen. Bei Hidden Champions handelt es sich meistens um mittelständische Familienunternehmen. Der Vorteil liegt in der langfristigen Orientierung, die Führungsebene bleibt deutlich länger im Amt als bei Großkonzernen und kann so nachhaltig am Aufbau der Weltmarktführerschaft arbeiten. Zur Größe: Der Jahresum- 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Prof. Dr. Hermann Simon und Dr. Thomas Kucher untersuchen die Erfolgsstrategien von „Hidden Champions“ und sind in Österreich überdurchschnittlich fündig geworden. Foto: Jörn Wolter/Simon-Kucher & Partners satz liegt in der Regel unter fünf Milliarden. Wir beobachten jedoch eine große Bandbreite, die bei rund 20 Millionen Euro Jahresumsatz startet. Gibt es bei Österreichs Hidden Champions spezielle Branchen-Bundesländer-Schwerpunkte? Oberösterreich führt im Bundesländervergleich bei der Anzahl die Rangliste an. Viele der oberösterreichischen Hidden Champions kommen aus der Industriegüterproduktion, die stark exportgetrieben ist. Denken Sie beispielsweise an die Firmen Teufelberger, Rosenbauer oder Trodat, deren Exportquoten deutlich über 90 Prozent liegen. Hinzu kommen Standortfaktoren, die seit jeher die Entwicklung innovativer weltmarkführender Unternehmen begünstigen. Oberösterreich verfügt über eine sehr gute Vernetzung mit internationalen Märkten: Die Hochleistungsanbindung der Westbahn, die Donau, der Flughafen Linz und die Westautobahn bieten bestmögliche Verbindungen – vor allem mit Deutschland. Eine vergleichsweise hohe Dichte an Hidden Champions ist auch in der Steiermark anzutreffen. Hier ist der Raum Graz mit seinem Automobilzuliefer-Cluster die treibende Kraft. Schließlich findet sich mit in Summe über 50 Europamarkt- und/oder Weltmarktführern in Wien-Umgebung und Niederösterreich ein weiteres regionales Ballungszentrum der Hidden Champions. Welche Qualitäten hat der Standort Österreich für Hidden Champions? Die hohe Anzahl an Hidden Champions spricht natürlich für den Wirtschaftsstandort Österreich. Gute Infrastruktur ist hier ein wesentlicher Faktor, der in den Gebieten mit hoher „ChampionsDichte“ zum Tragen kommt. Außerdem leistet die Nähe zum erfolgreichen Standort Deutschland einen entscheidenden Beitrag zur Erfolgsgeschichte der betroffenen Unternehmen. Nicht zu vergessen ist die hohe Qualifikation der am Arbeitsmarkt verfügbaren Arbeitskräfte. Doch nicht nur die Qualität der handelnden Personen ist hoch, auch lokale Zulieferer genießen einen sehr guten Ruf. Wie könnte der Standort Österreich für Hidden Champions verbessert werden? Ein zentrales Thema sind schlanke, unbürokratische Rahmenbedingungen, die Unternehmen flexibles und schnelles Handeln ermöglichen – diese Rahmenbedingungen könnten in Österreich verbessert werden. Es sollten außerdem weitere pro-unternehmerische Akzente gesetzt werden, um den Standort noch attraktiver zu machen. Hohe Lohnnebenkosten konterkarieren diesen Ansatz – dieser große Kostenblock macht trotz hoher Produktivität auch Hidden Champions zu schaffen, die ihre Mitarbeiter und deren Qualifikation und Know-how als essenzielle Erfolgsfaktoren nutzen. Wenn österreichische Betriebe pro Arbeitsplatz rund zehn Prozent höhere Kosten pro Arbeitsplatz im Vergleich zu Deutschland schultern müssen, dann schwächt das die Ertragskraft und damit die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen. Generell ist die steuerliche Belastung im internationalen Vergleich relativ hoch. Ü Emissionsreduktion Mobile Revolution Mobilität wird in Zukunft ganz anders aussehen, als sich viele von uns heute vorstellen können. Das ist das Fazit des diesjährigen Umweltsymposiums „Zero Emission Cities“. W Europäer zu sehr dem traditionellen Mobilitätsdenken verhaftet. Während man sich hier einen Fahrer im Pilotensitz eines Sportautos vorstellt, der bei Bedarf eingreift, beschäftigt man sich in den USA mit Themen wie Entertainment während der Fahrt oder Schlafen. eltweit leben etwa 50 Prozent der Menschen in Städten – Tendenz stark steigend. Allerdings verbrauchen die Stadtbewohner schon jetzt 80 Prozent der Energie und erzeugen 75 Prozent des CO2-Ausstoßes. „Daher gilt es, mit Energie bewusst umzugehen. Dazu gehört auch der Verkehr“, betonte Kari Kapsch, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien, bei „Zero Emission Cities“. Das Umweltsymposium der Sparte Industrie und Fachgruppe der Ingenieurbüros der WKW war heuer der Mobilität von morgen gewidmet. Spartenobmann-Stellvertreterin Ulrike BaumgartnerGabitzer bezeichnete die Mobilität als Kernthema der Wirtschaft und deren Nachhaltigkeit als wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre. Fachgruppenobmann Roman Weigl sieht in Wien die Politik gefordert, die passenden Rahmenbedingungen für Elektromobilität zu schaffen. Zu wenig Miteinander Gedankenlesende Fahrzeuge Der deutsche Trendforscher Sven Gábor Jánszky hat in seiner Keynote einen Blick ins Jahr 2025 geworfen. Wenn dann schon Handys mobile Supercomputer sind, wird die Leistungsfähigkeit der „echten“ Rechner ungeahnte Möglichkeiten bieten, um Daten zu sammeln, zu analysieren und in entsprechende Aktionen umzusetzen. Die Computer werden Emotionen, Gesichtsausdruck oder Blicke deuten bzw. dank Hirnstrommessung Gedanken lesen können. Weiters werden sie Ereignisse mit großer Wahrscheinlichkeit korrekt vorhersagen. Diese vernetzten Systeme ermöglichen schon 2020 teilautonomes Fahren, 2025 wird es bereits hochautomatisiert sein, so Jánszky. Allerdings könnte Europa den Anschluss verlieren, warnt der Trendforscher. Denn während hier jährlich gerade einmal 400 Millionen Euro an Risikokapital in Mobilitätsprojekte fließen, ist es in den USA mehr als 20 Mal so viel Geld. „Uber hat gerade Europa investiert zu wenig in Mobilitätsthemen und könnte den Anschluss an die USA verlieren, warnt der deutsche Trendforscher Sven Gábor Jánszky. Foto: Florian Wieser sechs Milliarden Euro bekommen. Was machen die damit? Sie entwickeln bis 2019 ein selbstfahrendes Auto, das in den Massenmarkt geht“, erzählt Jánszky. Auch seien die Pilotprojekte für eine nachhaltige Versorgung von Innenstädten funktionieren oft bestens, in der Praxis scheitern sie hingegen häufig, sagt Uwe Veres-Homm von Fraunhofer SCS. Zusteller wollten oft nicht, dass ein Mitbewerber in ihrem Namen ein Paket abliefert. „Da knatscht es im System“, bedauert er. Prinzipiell sieht er zwei Ansätze, innerstädtischen Verkehr zu bündeln: Die Verteilung mit kleinen Elektrofahrzeugen könne von einem fixen City-Hub aus erfolgen, der allerdings Platz benötigt. Alternativ kann man auf mobile Hubs setzen, wie das „Vert chez vous“ macht. Der französische Logistiker verwendet ein Binnenschiff, das seinen Standort flexibel verändert. Umweltminister Andrä Rupprechter forderte in einem von Claudia Reiterer (ORF) geführten Interview, dass mit der Energie- auch eine Mobilitätswende kommen müsse. Bei der Podiumsdiskussion zum Thema Elektroauto wiederum verlangten die Vertreter der Wirtschaft mehr Förderungen und den Ausbau der Infrastruktur. Dem konnten auch die Vertreter von Umwelt- und Verkehrsorganisationen einiges abgewinnen. Weitere Themen waren das Wiener Mobilitätskonzept, Best Practices aus Brüssel (multimodaler Verkehr) und Östersund/Schweden (grüne Autobahnen) sowie aktuelle Wirtschaftsund Forschungstrends. Premiumpartner waren Wien Energie, netlivery und klimaaktiv mobil. Unterstützung kam vonseiten der Stadt Wien und deren Smart-City-Agentur TINA Vienna. Weitere Infos unter www.zeroemissioncities.at. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 15 Vermögensreport Das globale BruttoGeldvermögen steigt auf 136 Billionen Euro NettoGeldvermögen. Österreich liegt dabei auf Platz 17, wobei die Ungleichheit bei der Vermögensverteilung in Österreich zulegt. 16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Geld & Finanzen XXL W ährend Österreichs private Haushalte die niedrigste Schuldenquote in Westeuropa aufweisen, bleibt das Wachstum des Geldvermögens weit unter dem EU-Schnitt“, kommentiert Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse des aktuellen Allianz Global Wealth Report. In der Studie werden die Vermögens- und Schuldenlage der privaten Haushalte in über 50 Ländern analysiert. 2014 erzielte das globale Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte eine Zuwachsrate von 7,1 Prozent. Das robuste Wachstum der Vorjahre setzte sich damit mit nur leichten Abstrichen fort. Getragen wird dieses Wachstum zunehmend von gesteigerten Sparanstrengungen, in Asien und Amerika gaben auch die Aktienmärkte weiter Rückenwind. Rund um den Globus summierte sich der Brutto-Vermögensbestand auf ein neues Rekordniveau von 136 Billionen Euro. Damit übertrifft das Vermögen der privaten Haushalte den Wert aller weltweit an einer Börse gelisteten Unternehmen sowie sämtlicher Staatsschulden. Vermögenswachstum: Österreich Drittletzter in Westeuropa Gemessen am Brutto-Geldvermögen weltweit hat Österreich einen Anteil von 0,43 Prozent, während die USA mit 41,6 Prozent den Löwenanteil bestreiten. In Österreich wuchs das Brutto-Geldvermögen im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Durchschnitt Westeuropas, der bei 6,7 Prozent lag. Über den stärksten Vermögensanstieg seit dem letzten Jahr dürfen sich die Schweden mit 13,5 Prozent freuen, dicht gefolgt von den Briten mit 13,1 Prozent mehr Vermögen. Lediglich zwei Länder weisen geringere Werte als Österreich auf. Portugal verzeichnet einen Vermögensrückgang von 0,8 Prozent, Griechenland muss ein Minus von gar 7,3 Prozent in Kauf nehmen. Dr. Wolfram Littich: „Wachstum des Geldvermögens in Österreich liegt weit unter dem EU-Durchschnitt.“ Foto:iStock/ ismagilov Netto-Geldvermögen: Österreich überholt Deutschland Jede Österreicherin und jeder Österreicher verfügt demnach im Schnitt über ein NettoGeldvermögen (Brutto-Gelder minus Verbindlichkeiten) von 48.416 Euro. Aktuell liegt Österreich wie im Vorjahr auf Platz 17 in der Rangliste der Länder mit dem meisten Netto-Geldvermögen und anders als 2013 einen Platz vor Deutschland. Am reichsten sind nach wie vor die Schweizer mit einem Netto-Geldvermögen von 157.446 Euro pro Kopf, danach folgen die USA und Großbritannien. 2014 konnte der Euroraum erstmals seit der Finanzkrise wieder ein höheres Vermögenswachstum als Nordamerika verbuchen. Das kräftige Plus von 6,2 Prozent gegenüber 5,3 Prozent in Nordamerika ist hauptsächlich der fortgesetzten „Schuldendisziplin“ zu verdanken. In vielen Ländern setzte sich auch 2014 der Abbau der Schulden fort. Die Kreditaufnahmen blieben deshalb auch im letzten Jahr verhalten. Schuldenstandsquote auf niedrigstem Wert in Westeuropa Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte kletterten weltweit 2014 um 4,3 Prozent auf insgesamt 35,2 Billionen Euro. In Summe agierten die privaten Haushalte bei der Schuldenaufnahme immer noch sehr vorsichtig. Die Verbindlichkeiten wuchsen vor allem in Westeuropa langsamer als in anderen „reichen“ Regionen der Welt. Die Schweizer Haushalte tragen mit 80.860 Euro pro Kopf die in Westeuropa nominell höchste Schuldenlast. Österreich befindet sich aktuell mit einer durchschnittlichen Verschuldung von 19.633 Euro pro Kopf deutlich unter dem europäischen Mittelwert (25.160 Euro). Die Schuldenstandsquote (Verbindlichkeiten in Prozent der Wirtschaftsleistung) ist in keinem anderen westeuropäischen Industrieland so niedrig wie in Österreich, diese liegt bei aktuell 51 Prozent. Mittlere Einkommensklasse steigt Die zunehmende Bedeutung Asiens wird auch in anderer Perspektive deutlich. Im letzten Jahr hat die Zahl der Menschen, die im globalen Maßstab über ein mittleres Vermögen verfügen, erstmals die Marke von einer Milliarde überschritten. Die mittlere Vermögensklasse umfasst dabei alle Personen mit einem Netto-Vermögen zwischen 6.100 und 36.700 Euro. Seit 2000 sind nahezu 600 Millionen Menschen aus dem Bereich „Low Wealth“ in die globale Vermögensmittelklasse aufgestiegen. Insgesamt hat sich die Zahl der Mitglieder dieser Klasse seit der Jahrtausendwende verdreifacht. Allerdings konzentriert sich diese Dynamik vornehmlich auf eine Region beziehungsweise sogar hauptsächlich auf ein Land – China. Mittlerweile rekrutieren sich etwa zwei Drittel der globalen Vermögensmittelklasse aus Asien – und 85 Prozent davon stammen aus China. Seit Jahrtausendbeginn hat sich damit die Bevölkerung mit mittlerem Vermögen in Asien nahezu verzehnfacht. Foto: Allianz WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 17 Experten-Tipp Immojäger Geschäftsführer Katja Pjeta-Wiesinger und Maximilian Pjeta Foto: Immojäger Immojäger starten die Pirsch In Linz wird von nun an professionell nach Immobilien „gejagt“. Mag. Katja Pjeta-Wiesinger und Maximilian Pjeta, M.A., die beiden Geschäftsführer des Immobilienmaklerbüros Immojäger, luden am 19. November 2015 zur Einweihung ihres Standortes am Linzer Graben. Kunden, Geschäftspartner und Freunde ließen sich die ersten Eindrücke vom neuen Immobilienbüro nicht entgehen und eröffneten es gemeinsam feierlich. Ü Mag. Wolfgang Piribauer [email protected] www.tpa-horwath.at Welche Investitionen machen 2015 noch steuerlich Sinn? Bei Investitionen in und Inbetriebnahme von Immobilien bis 31.12.2015 ist noch eine Halbjahresabschreibung möglich. Weiters können Sie Vorauszahlungen auf laufende Reparaturen des kommenden Jahres tätigen und diese sofort absetzen. Neue Anreize zur betrieblichen Altersvorsorge Neue geförderte Instrumente erweitern das Instrumentarium an Anreizen zur Altersvorsorge. Die im Rahmen der Rentenreform eingeführte Entgeltumwandlung ist jedoch nur von der Lohnsteuer und Sozialversicherung befreit, wenn im Kollektivvertrag als lohngestaltende Maßnahme vorgesehen. Dies ist derzeit bei fünf Kollektivverträgen der Fall: Baugewerbe und Bauindustrie, automatische Datenverarbeitung und Informationstechnik, Versicherungsunternehmen, Speditionen sowie holzverarbeitende Industrie. „Das Gewähren von Zahlungen zur steuerfreien Zukunftssicherung der Mitarbeiter kann ein Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver machen und die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen“, erklärt Werner Braun, Geschäftsführer bei Moore Stephens City Treuhand. Dies motiviert dazu, dem Betrieb treu zu bleiben – ein wichtiges Kriterium, nachdem der Anspruch auf Abfertigung Neu nun auch bei Selbstkündigung besteht. Ü Werner Braun, Geschäftsführer bei Moore Stephens City Treuhand Foto: MSCT Überdies können natürliche Personen betriebliche Q Investitionen in Gebäude und Q Herstellungsaufwendungen eines Mieters für ein Gebäude idR zur Deckung des Investitionserfordernisses für den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag geltend machen. TIPP: Beachten Sie, dass seit 2013 die Höhe des maximalen Gewinnfreibetrages eingeschränkt ist. Bei höheren Gewinnen können Sie Steuern sparen, wenn Sie den Betrieb idR rückwirkend unter Anwendung des Artikel III UmgrStG in eine GmbH einbringen. Markus Achleitner (Vizepräsident EWA), Markus Pfeffer (Leiter Marketing St. Martins Therme & Lodge), Dr. Michael Quell (Präsident EWA), Prof. Dr. Torsten Widmann (Sprecher der Jury), Petra Probst (Jury, EAP-Magazin) (v.l.) Foto: Messe Köln EWA Marketing Award 2015 Die Fachmesse FSB/Aquanale in Köln bot den idealen Rahmen für die Verleihung der EWA Awards 2015. Vergeben werden die von den Medien gerne als „Europäischer Bäder-Oscar“ titulierten Auszeichnungen der European Waterpark Association e.V. an besonders innovative Konzepte in der Angebotsgestaltung und im Marketing. Der EWA Marketing Award 2015 ging an die St. Martins Therme & Lodge, diese präsentiert sich als „Europas erste Lodge“ nach dem Vorbild afrikanischer Naturresorts. Ihre Lage im Naturschutzgebiet am Neusiedler See ist prädestiniert für die Kombination aus Wellness, Erholung und Naturerlebnis. Ü Geld & Finanzen TPA-Horwath-Steuerspartipps zum Jahresende: Für alle Steuerpflichtigen Kirchenbeitrag Ihren Kirchenbeitrag zahlen; damit kann mit einer Steuererklärung Ihres (Ehe-)Partners unter Umständen ein höherer Steuerspareffekt erzielt werden. Der steuerlich absetzbare Höchstbetrag für einen bezahlten Kirchenbeitrag beträgt EUR 400. Kinderfreibetrag beantragen TPA Horwath-Tipp: Wenn Ihre Zahlungen 2015 den Höchstbetrag noch nicht erreichen, können Sie den Restbetrag noch bis Ende 2015 ausschöpfen. Pro Kind kann ein Freibetrag von EUR 220 pro Jahr geltend gemacht werden. Machen beide Elternteile den Freibetrag geltend, dann stehen beiden Einkommensbeziehern 60 Prozent des Freibetrages, das sind jeweils EUR 132 jährlich, zu. Im Jahr 2016 wird der Kinderfreibetrag auf EUR 440 pro Kind erhöht. Bei Geltendmachung durch beide Elternteile wird der Freibetrag künftig EUR 300 betragen. Versicherungen Die „Topf-Sonderausgaben“ für insbesondere freiwillige Kranken-, Unfall- oder Pensionsversicherungen, bestimmte Lebensversicherungen sowie Ausgaben zur Schaffung und Sanierung von Wohnraum werden eingeschränkt und laufen aus. Kinderbetreuungskosten absetzen Mag. Monika Seywald, Steuerberaterin und Partnerin bei TPA Horwath in Wien Foto: TPA Horwath TPA-Horwath-Tipp: Davon unberührt bleiben z.B. Ausgaben für freiwillige Weiterversicherung, Nachkauf von Versicherungszeiten oder Beiträge an Versorgungs- und Unterstützungseinrichtungen der Kammern der selbständig Erwerbstätigen. Kinderbetreuungskosten sind bis zu einem Betrag von EUR 2.300 pro Kind und Jahr abzugsfähig. Begünstigt sind Kinder bis zum 10. Lebensjahr (16. Lebensjahr bei einer Behinderung). TPA-Horwath-Tipp: Der Kinderfreibetrag und die Kinderbetreuungskosten müssen im Wege der Einkommensteuererklärung bzw. Arbeitnehmerveranlagung geltend gemacht werden. TPA-Horwath-Tipp: Das Finanzamt ist bei der Absetzung von Kinderbetreuungskosten nicht mehr so streng wie am Anfang. Außergewöhnliche Belastungen NoVA-Vergütung für Privatexport ab 2016 Außergewöhnliche Belastungen können nur im Jahr der Zahlung berücksichtigt werden und wirken sich i.d.R. nur dann aus, wenn der nicht abzugsfähige Sockelbetrag überschritten wird. Ab 1.1.2016 kann eine NoVA-Vergütung auch für private (oder nicht überwiegend betrieblich genutzte) Fahrzeuge beantragt werden, die der Zulassungsbesitzer ins Ausland verbringt oder liefert. Die Vergütung erfolgt mit dem Zeitwert des Fahrzeuges, begrenzt mit dem ursprünglich entrichteten Abgabenbetrag. Ü TPA-Horwath-Tipp: Vor allem hohe Arztrechnungen (z.B. Zahnarzt) sollten nicht in Raten auf mehrere Jahre verteilt bezahlt werden, da jedes Jahr der Sockelbetrag zu berücksichtigen ist. Wenn möglich, sollten hohe Rechnungen – u.U. auch fremdfinanziert – in einem Jahr bezahlt werden. In diesem Jahr sollten auch alle anderen Arzt- und Apothekenrechnungen gesammelt werden, denn jeder Euro, der den Sockelbetrag überschreitet, wirkt sich steuermindernd aus. TPA-Horwath-Tipp: Wenn Sie kein steuerpflichtiges oder ein geringeres Einkommen haben als Ihr (Ehe-)Partner, so sollte dieser Ihre Arztrechnungen und Praterstraße 62-64, 1020 Wien Telefon: +43 1 588 35-0 • Fax: +43 1 588 35-500 [email protected] www.tpa-horwath.at • www.tpa-horwath.com WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Werbung TPA-Horwath-Tipp: Sonderausgaben aufgrund am 31.12.2015 bestehender Verträge bleiben noch fünf Jahre lang, somit bis zur Veranlagung 2020, absetzbar. Der Abschluss von Versicherungsverträgen oder der Beginn von Sanierungsmaßnahmen bis 31.12.2015 kann daher sinnvoll sein. 19 „Österreichs Exporteure müssen sich breiter aufstellen“ Die heimische Exportwirtschaft ist nach wie vor eine der tragenden Säulen unseres Wohlstands. Warum Österreich seinen Exportfokus neben Osteuropa auch auf andere wachstumsstarke Regionen ausdehnen muss, analysiert Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer im Gespräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff. Die Erholung der Wirtschaft verläuft seit Jahren eher schleppend – welche Hauptursachen sind aus Ihrer Sicht dafür verantwortlich? Das sehr moderate Wirtschaftswachstum der vergangenen drei Jahren in Österreich, das 2014 mit 0,4 Prozent sogar erstmals seit Einführung des Euros geringer als im EuroraumDurchschnitt (2014: plus 0,9 Prozent) ausfiel, ist zum Teil auf eine schwache Inlandsnachfrage zurückzuführen, aber auch darauf, dass sich die Exportdynamik – und auch der Wachstumsbeitrag des Außenhandels zum BIP – abgeschwächt hat. Im Vergleich zu Deutschland weist Österreich mittlerweile seit etwa drei Jahren eine geringere Exportdynamik auf. Doch die heimischen Exporteure haben in Deutschland selbst kaum Marktanteile eingebüßt. Die österreichische Wirtschaft deckt weiterhin mehr als vier Prozent der deutschen Importnachfrage ab. Sie haben die geringere Exportdynamik von Österreich angesprochen. Sehen Sie hier eine Trendwende? Der österreichische Außenhandel wurde vor allem durch die träge Nachfrage aus Italien, den mittel- und osteuropäischen Ländern und Russland/Ukraine belastet. Dagegen haben Länder wie China, Großbritannien, die USA oder die Schweiz aufgrund einer konjunkturell günstigeren Lage in den vergangenen Jahren eine entsprechend stärkere Nachfrage nach „Made in Austria“ entwickelt. Unsere Analyse lässt darauf schließen, dass die Exportschwäche, die die träge Konjunktur in Österreich der vergangenen drei 20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Jahre wesentlich prägte, durch den „ungünstigen“ Mix der Exportmärkte mitbestimmt ist, dagegen weniger direkt auf strukturelle, durch preisliche oder qualitative Faktoren bedingte Probleme zurückzuführen ist. Das bestätigt auch die bisherige Exportentwicklung im Jahr 2015. Die österreichischen Exporte zeigen, unterstützt durch die Festigung der Erholung in Europa und die Abschwächung des Euros, wieder leicht nach oben. In den ersten sieben Monaten 2015 ergab sich ein Plus von 1,9 Prozent im Jahresvergleich. Angesichts der Erholung in Italien und der verbesserten Konjunkturtrends in vielen mittel- und osteuropäischen Ländern hat die Dynamik im Jahresverlauf zugenommen und weitere Verbesserung ist in Sicht. Auch das solide Wachstum in den USA und Großbritannien sowie die Stärke des Schweizer Franken schlagen sich positiv nieder. Die Exporte nach China leiden dagegen unter den bestehenden Konjunktursorgen. Das heißt, wenn die Konjunktur in den wichtigsten Exportmärkten Österreichs anspringt, ist mittel- bis langfristig Erholung in Sicht? Ein Anspringen der Konjunktur in wichtigen Exportmärkten Österreichs alleine garantiert keine Rückkehr zu – im Vergleich zum Euroraum – überdurchschnittlich hohen BIPAnstiegsraten in Österreich. In den mittelund osteuropäischen Ländern entwickelt sich ein nachhaltigeres, ausbalancierteres Wachstumskonzept. Eine dauerhaft schwächere Importdynamik dieser Länder ist die Folge. Damit verliert Österreich aber zukünftig die Basis für den Wachstumsvorsprung gegenüber dem Euroraum. Woher soll dann das Wachstum in Österreich herkommen? Das bisherige Wachstumsmodell muss überdacht werden. Für Österreich ist es an der Zeit, seine Exportwirtschaft nicht nur, aber auch regional neu auszurichten. Das heißt, dass der Exportfokus über die europäischen Partner und insbesondere Osteuropa hinausgehend auch auf wachstumsstarke Regionen, wie etwa den asiatischen oder lateinamerikanischen Raum, ausgedehnt werden muss. Asien und besonders China, das auch bei etwas niedrigeren Wachstumsraten als in den vergangenen Jahren eine hohe Importnachfrage entwickeln wird, bieten für österreichische exportorientierte Unternehmen große Wachstumschancen. Die Hotspots für exportorientierte Unternehmen liegen mittlerweile in Ländern und Regionen, die sich dynamischer entwickeln als Europa. Ein Beispiel: Von 2000 bis 2014 ist die Importnachfrage von Asien – inklusive China – um insgesamt fast 3.300 Milliarden Euro gestiegen. In Mittel- und Osteuropa – inklusive Russland – gab es im gleichen Zeitraum einen Importnachfragezuwachs von rund 900 Milliarden Euro. Das bedeutet, die österreichische Exportwirtschaft muss sich komplett neu ausrichten? Die Exportwirtschaft muss sich jetzt nicht neu erfinden, aber Österreichs Exporteure müssen sich einfach etwas breiter aufstellen. Im Gespräch „Österreich muss seine Exportwirtschaft auch regional neu auszurichten“, meint BankAustria-Chefökonom Mag. Stefan Bruckbauer. Foto: UniCredit Bank Austria AG aber auch Unternehmervertrauen stärken. Wie wichtig ist gute Stimmung? Mit guter Stimmung alleine können wir die Wirtschaft natürlich nicht retten. Wir haben aber schon die Tendenz, negative Meldungen überzubewerten. Der vorherrschende Pessimismus ist einfach zu groß und nicht gerechtfertigt. Alles in allem sind die Rahmenbedingungen für ein höheres Wachstum 2016 besser als erwartet, dazu tragen die globale Konjunktur, der schwächere Euro, der niedrigere Ölpreis, weniger Haushaltskonsolidierung und die niedrigen Zinsen bei. Allerdings sitzt der Pessimismus tief und erhöht die Anfälligkeit der Erholung für Risikofaktoren. Daher sollte die Wirtschaftspolitik nach Jahren mit wachstumshemmender Politik (Haushaltskonsolidierung, Regulierung) auf wachstumsfördernd umschalten. Damit Österreich wieder stärker als andere Euroländer wachsen kann, muss der Exportfokus neben Osteuropa auch auf andere wachstumsstarke Regionen ausgedehnt werden. Im Investitionsgüterexport gewinnen neben den klassischen österreichischen Exportmärkten die Emerging Markets/Schwellenländer zunehmend an Bedeutung. Märkte wie Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika oder Karibik werden für österreichische Exporteure zunehmend wichtiger. Verliert Osteuropa damit an Bedeutung für Österreichs Exporteure? Nein, ganz im Gegenteil. Die Märkte der CEE-Region hatten 2015 einen guten Start ins Jahr. Getragen von der Erholung der Nachfrage im Euroraum und der Ausweitung der Liquidität im Zuge des QE-Programms der EZB, sind die Wachstumsraten für 2015 deutlich besser als im Vorjahr – allerdings nicht überall. Während sich die positive Entwicklung auf Mitteleuropa konzentriert, bleibt das Wachstum in der Türkei schwach und auf dem westlichen Balkan wie Kroatien und Serbien noch schwächer. Russland und die Ukraine rutschten noch tiefer in die Rezession, da zu den Folgen der niederen Rohstoffpreise noch geopolitische Spannungen zwischen beiden Ländern und die Sanktionen gegen Russland hinzukommen. Generell ist die Region, die Kernländer, die Mitglieder der EU sind, 2015 sogar verstärkt, ein aussichtsreicher Wachstumsmarkt für die österreichischen bzw. internationalen Exporteure und wir werden sie als Bank Austria weiterhin dorthin aktiv begleiten. Wie beurteilen Sie das Konsumklima angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Das Konsumklima ist in Österreich leider schwach und in letzter Zeit sogar noch gesunken. Hier ist die Politik gefordert, langfristige Rahmenbedingungen zu schaffen oder zu verbessern, die das Konsumenten-, Wie sieht Ihre Wirtschaftsprognose für 2016 aus? Im Jahr 2016 wird die Binnennachfrage zum wichtigsten Träger des Wirtschaftswachstums werden, das mit 1,5 Prozent etwas höher als 2015 ausfallen wird. Die Investitionen und der Konsum – unterstützt durch die Steuerreform – werden für mehr Schwung sorgen. Einerseits wird die Investitionstätigkeit stärker in Fahrt kommen – begünstigt durch das anhaltende Zinstief und eine Ausweitung des laufenden Wertpapieraufkaufprogramms der EZB im kommenden Jahr. Auch wenn das Wachstum trotzdem nur begrenzt sein wird, da die Kapazitätsauslastung in der heimischen Wirtschaft klar unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Andererseits wird der Konsum 2016 positive Impulse setzen können. Die Steuerreform bringt einen spürbaren Reallohnzuwachs von durchschnittlich zwei Prozent und vor allem geringere Einkommensschichten mit höherer Konsumquote werden profitieren. 2016 wird die österreichische Wirtschaft von einer anziehenden Binnenkonjunktur angetrieben und zusätzlich Impulse durch die anhaltende Erholung in Europa erhalten. Die Konjunkturschwäche einiger Schwellenländer wird die robuste Aufwärtsentwicklung in Europa nach meiner Einschätzung voraussichtlich nicht in Gefahr bringen, zumal solide Daten aus China die Annahme einer weichen Landung der chinesischen Wirtschaft untermauern. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 21 Klartexter, keine Schwadroneure Warum gute Rhetoriker besser verdienen, erklärt die Kommunikationsexpertin Tatjana Lackner damit, dass „ihnen schlicht mehr zugetraut wird, und sie hörbar einen guten Eindruck machen“. Wer im Vertrieb oder in der Beratung überzeugt, dem bietet sich die Chance, ein größeres und finanziell besseres Kundensegment zu erobern. S tatt Eigenlobhudelei in UnternehmensNewslettern zu betreiben, wäre es interessanter zu erfahren, wie der eigene Chef über gesellschaftspolitische Fragen denkt“, meint Lackner. Alleine in Österreich sitzen laut Wirtschaftskammer knapp 500.000 Unternehmer an den Schnittstellen der Gesellschaft. In Deutschland sind es mehr als 3,1 Millionen – sie alle reden mit Kunden, beeinflussen ihre Mitarbeiter, beobachten Branchentrends samt den gesetzlichen Rahmenbedingungen ihres Öko-Systems. Die „Trainerin des Jahres 2014“ und Bestsellerautorin Lackner ist überzeugt, „dass Menschen, die klare Ansagen und Haltungen zu gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Themen machen, interessantere Unternehmer sind und ihr persönliches Branding erfolgreich selbst in die Hand nehmen“. Früher hat von Assistenten, Ärzten, Winzern oder gar Technikern keiner erwartet, dass sie präsentieren können. In der modernen Kommunikationsgesellschaft ticken die Uhren jedoch anders. Rhetorische Intelligenz findet sich ganz vorne bei den Karrierefaktoren, gleich neben der Fachexpertise. Schließlich überzeugt Kunden nicht nur die gelungene Warenpräsentation oder das Herstellerzertifikat, sondern auch das Charisma des Entrepreneurs. Gerade in der mittelständischen Wirtschaft, wo Unternehmer auch Identifikations-Ikonen sind, will niemand für einen einsilbigen Chef arbeiten, sondern Mitarbeiter wollen das Gefühl haben, ihr Arbeitgeber ist ein toller Handwerker und er repräsentiert das Unternehmen auch perfekt nach außen. 80 Prozent unseres Alltags verbringen wir in Kommunikations-Situationen. Drei Disziplinen sind vor allem gefragt: kraftvoll präsentieren, schlüssig argumentieren und auf Einwände vorbereitet zu sein. „Für manche Unternehmer ist die große Kunst des kleinen Gespräches deshalb ein Horror, weil sie zu wenig Interesse am Gegenüber haben. Holprigkeit im Small Talk ist in gewissen Positionen jedoch schlicht peinlich. Gerade Führungskräfte sollen beim Kundenevent netzwerken können. Wir kaufen bei Menschen, denen wir vertrauen, die uns das Gefühl geben, dass wir für sie wichtig sind, und wir mögen Leute, die wir spüren können und wissen, wie sie ticken. Sobald wir uns in einem Markt bewegen, werden wir bewertet“, erklärt Lackner. 22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 „Der Verkauf findet immer weniger über Preis, Sortiment, Produkt oder Dienstleistung statt“, meint Tatjana Lackner, MBA, Kommunikations-Profilerin, Trainerin des Jahres 2014 und Bestsellerautorin. Foto: Schule des Sprechens Kommunikation im Wandel Was in den 1980er Jahren noch aktuell war, ist heute bereits komplett veraltet. Bei einigen Medien, die damals in Gebrauch waren, wie Overhead, wüssten unsere Kinder gar nicht mehr, was das ist. Unternehmer sollten dabei ebenfalls mit der Zeit gehen. Schließlich müssen sie sich täglich gegen unfaire Angriffe wie Killerphrasen wehren und brauchen rhetorische Strategien, Storytelling-Elemente und Small Talk, um sprachlich fit zu bleiben. „Es ist in der Sprache wie mit der Ernährung: Wir reden zu viel, zu fett und zu wahllos“, bringt es die Kommunikations-Expertin auf den Punkt. „Auch wenn mittlerweile viel über das Internet verkauft wird – die Verbindung Mensch zu Mensch wird auch 2030 noch für wichtige Verkaufstransaktionen relevant sein. Wer es daher schafft, in Bildern zu reden, der spricht Emotionen an und verlässt den Buchstabenwald der Worte.“ Welcher Kommunikationskanal ist sinnvoll Die Überlegung, welcher Content für welche Dienstleistung oder welches Produkt sinnvoll ist, bleibt niemandem erspart. „Ich setze für mein Unternehmen ,Schule des Sprechens’ stark auf Content-Management. Wir schreiben einen monatlichen Newsletter an 8.000 Leser, ohne Eigenlobhudelei. Darin bringen wir Wissenswertes, Buch- und Filmtipps, jobrelevante Trends und machen klar, wofür wir stehen. Dieser Mehrwert wird belohnt.“ Der Vorteil im Medienzeitalter ist, dass parallel viele Kanäle nutzbar sind. „Das Internet ist der größte Gratis-Verlag der Welt. Unternehmer müssen heute nicht mehr teure Werbesendezeit von TV-Stationen kaufen, um Publizität zu erlangen, wenn er oder sie es hinbekommt, auch dieses Medium mit Zwei-Minuten-Erzähl-Videos zu bedienen oder Interviews mit Kunden zu bringen.“ Ü n Information plom Business-Rhetorik-Diine ss-Rhe- Bus Wie im Sport bietet das ischen Triathtorik-Diplom einen rhetor n, ohne zu iere ent um arg en lern Sie lon: , ohne ften krä ent sen laufen, Killerphra ohne zu en, tier sen prä und en, zu tret schwimmen. Optimierte Zahlungsziele, Erweiterung des Liquiditätsspielraums und eine starke Bindung der Kern-Lieferanten, das alles ist Supply Chain Finance. Präsentiert wurde „Trade Purchase for Buyers“ der Bank Austria von: Manfred Seyringer (Export & Investment Promotion Finance), Erich Schramek (Firmenkunden Wien Churhausgasse), Robert Fleischmann (Receivable Finance), Irene Müller-Gerstenbauer (Marketing Firmenkunden), Ruth Fritzer (Marketing Firmenkunden), Robert Kremer (Multinational Corporates Oberösterreich), Michael Kaltenbeck (Firmenkunden Wieb City I). Foto: UniCredit Bank Austria AG Innovativste Finanzdienstleistung 2015: „Trade Purchase for Buyers“ Z ahlungsziele zu verlängern und dadurch Liquidität schaffen, ohne die Finanzkraft der Lieferanten zu schwächen, das ist „Supply Chain Finance“, die Finanzierung von Lieferketten. Die innovative Lösung der Bank Austria, die zur Optimierung des Working Capitals beiträgt, heißt „Trade Purchase for Buyers“. Mit dieser Supply-Chain-Finance-Lösung wurde „Trade Purchase for Buyers“ der Bank Austria beim 29. Alpbacher Finanzsymposiums von den Teilnehmern zur inno- n Information in Finance: Nutzen von Supply Cha rking Capital Wo des ng ieru n Optim teres Bezahspä ch des Käufers dur n. nge hnu Rec len von sparenten, sin Schaffung einer tran voll automaund n nte zie effi , cheren ung auf ickl bw gsa tischen Zahlun . ten Sei beiden rking Capital n Verbesserung des Wo den regressch dur n nte fera Lie des ungen. der For losen Verkauf von ierungskosanz Fin der ng eru uzi n Red ten der Lieferanten. ng. n Einfache Handhabu 24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 vativsten Finanzdienstleistung 2015 gekürt. Damit geht diese Auszeichnung bereits zum sechsten Mal en suite an die Bank Austria. „Die Auszeichnung für unsere SupplyChain-Finance-Lösung als innovativste Finanzdienstleistung 2015 beim Alpbacher Finanzsymposium durch Entscheidungsträger der Wirtschaft zeigt, dass unser erweitertes Service-Angebot von unseren Kundinnen und Kunden hervorragend angenommen wird. Diese Auszeichnung bestätigt unsere Vorreiterrolle als führende, innovative Bank in Österreich“, ist Dieter Hengl, Bank-Austria-Vorstand Corporate & Investment Banking, zu Recht erfreut. Liquidität auf Abruf Die Effizienz der Finanzflüsse innerhalb einer Lieferkette kann mit der Finanzierungslösung „Trade Purchase for Buyers“ gesteigert werden und stellt somit Unternehmen ein Instrument zur Verfügung, das dem heutigen Geschäftsalltag entgegenkommt. Dieses Service bietet ein webbasiertes System, das die reale Lieferkette mit der finanziellen Lieferkette synchronisiert und somit Liquidität auf Abruf für die Lieferanten eines Käufers schafft. Die Internetplattform ist einfach zu bedienen und ist für die Anforderungen mittlerer und großer österreichischer sowie international tätiger Unternehmen entwickelt. Eine Installation ist nicht notwendig, denn das System kann problemlos über das Internet aufgerufen werden. In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Sobald ein Unternehmen als Käufer eine Lieferung ordnungsgemäß erhält und die Rechnung akzeptiert, kann es diese Rechnung auf die Bank Austria „Trade Purchase Platform“ laden. Die Bank Austria kauft daraufhin die Forderung regresslos vom betreffenden Lieferanten an. Der Zinssatz für diese Lieferforderung wird auf die Bonität des kaufenden Unternehmens abgestellt und ermöglicht somit eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit für den Lieferanten. Günstig, schnell und bilanzentlastend. „Dieses Service bietet sowohl für Käufer als auch für Lieferanten Vorteile: Der Käufer profitiert von einer verbesserten Liquidität durch die Verlängerung der Zahlungsziele und das optimierte Working Capital. Zudem wird die Bindung zu Kernlieferanten gestärkt. Der Lieferant kann ausstehende Forderungen durch Liquidität ersetzen, Finanzierungskosten sparen und das Working Capital durch den regresslosen Verkauf von Forderungen verbessern“, präzisiert Dieter Hengl. Ü Werbung Ein ausreichender Polster an Liquidität ist ein wesentlicher Garant für den Erfolg eines Unternehmens. Und das wissen die Unternehmen nicht erst seit den konjunkturellen Auf- und Abschwüngen der krisenbedingten jüngsten Vergangenheit. © Ro di Sa id /R eu te rs Spenden Sie Bildung! Ihre Spende an Jugend Eine Welt ermöglicht Flüchtlingskindern den Schulbesuch und eine bessere Zukunft! Im Libanon, in der Türkei, in Afrika und in Österreich. Mehr unter www.jugendeinewelt.at Ihre Spende ist steuerlich absetzbar! fit2work unterstützt Unternehmen, die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu fördern und zu erhalten, die Produktivität des Unternehmens nachhaltig zu verbessern sowie Erfahrungsverlust im Unternehmen zu verhindern. Foto: iStock fit2work zieht Bilanz Seit 2013 unterstützt fit2work flächendeckend in ganz Österreich Personen mit gesundheitlichen Problemen, um deren Arbeitsfähigkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Außerdem berät die Initiative Unternehmen, um effiziente innerbetriebliche Strukturen für solche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufzubauen. Von Marie-Theres Ehrendorff Werbung F 26 ast 50.000 Personen haben sich seit Beginn der Initiative an die fit2work-Personenberatung gewandt und rund 400 Unternehmen profitierten bereits von der fit2work-Betriebsberatung. Alleine im laufenden Jahr haben bis zum 31. Oktober 2015 knapp 11.000 Personen kostenlose Unterstützung bei der Findung von neuen Perspektiven durch berufliche Neu-Orientierung, Erhalt der Arbeitsfähigkeit durch entsprechende Umgestaltung des Arbeitsplatzes, Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit nach psychischen Krisen etc. bekommen. Ziel der fit2work-Beratung ist es, Menschen mit gesundheitlichen Problemen bestmöglich zu unterstützen, um auf diese Weise ein frühzeitiges krankheitsbedingtes Ausscheiden aus dem Erwerbsleben zu verhindern bzw. die erfolgreiche Wiedereingliederung nach langen Krankenständen zu sichern. Case Manager und Case Managerinnen stellen Informationen bereit, planen mit den Klienten und Klientinnen die nächsten Schritte und unterstützen sie bei der Umsetzung. In der Beratung werden u.a. die medizinischen und psychologischen Behandlungsmöglichkeiten oder Fragen der beruflichen Neuorientierung besprochen und mit WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 den relevanten Stellen vernetzt. fit2work holt die Menschen ab, wo sie stehen, unterstützt bei der Umsetzung und setzt nach einer genauen Analyse des Ist-Zustandes in der Beratung dort an, wo Bedarf gegeben ist. Oft nützen bereits geringfügige Maßnahmen, die von fit2work systematisiert und aufeinander abgestimmt werden. Was bietet die fit2workBetriebsberatung? fit2work ist ein kostenloses Angebot für Unternehmen. 2015 wurde das Angebot der fit2work-Betriebsberatung dahingehend erweitert, dass die Unterstützungsleistung, um erfahrene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen trotz gesundheitlicher Probleme im Unternehmen zu halten, auch für Kleinst- und Kleinbetriebe in Anspruch genommen werden kann. Auch Ein-Personen-Unternehmen (EPU) erhalten im Rahmen von fit2work bestmögliche Unterstützung. Für sie stehen die Berater und Beraterinnen der fit2workPersonenberatung zur Verfügung. Durch geförderte Umschulungen, Arbeitsplatzumgestaltungen oder Arbeitsentlastungen wird der reibungslose Wiedereinstieg nach einem Krankenstand unterstützt. So bleibt den Betrieben wertvolles Know-how erhalten. Betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motivierter, bleiben ihrem Unternehmen besonders verbunden und das Betriebsklima wird gestärkt. Ü n Information Was ist fit2work? es Servicean- fit2work ist ein kostenlos ht und ihnen gebot, das allen offen ste ürokratischen unb und en iert pliz om unk Unterstützung und ng atu Zugang zu Ber lte rechtzeitig sol vice Ser ses Die tet. bie zu langen genutzt werden, bevor es Pensionsantriten früh en, änd nst nke Kra mt. fit2work ten oder Kündigungen kom erreichischen ist eine Initiative der öst etzlich im Arges und ng Bundesregieru setz (AGG) verGe eitndh esu d-G t-un bei durch das Arankert. Finanziert wird sie ersicheialv beitsmarktservice, die Soz er, Allträg ngs eru ich ers rung (Krankenv ngsanstalt, eru sich ver fall Un e ein gem talt) und das Pensionsversicherungsans . vice ser um teri inis ialm Soz www.fit2work.at Weitere Informationen: Wirtschaftsnachrichten Alles über die Montanuni 823 Seiten, drei Bände – ein Mammutwerk: Zu ihrem 175. Gründungstag leistete sich die Montanuniversität Leoben eine Festschrift. Co-Autor Martin Kugler über die MUL-Forschungsbilanz. enorme Fortschritte gegeben, quer durch alle Werk- und Kunststoffe. Hier ist die Montanuniversität zur Weltspitze vorgestoßen. Co-Autor Martin Kugler beleuchtet in der MULFestschrift die vergangenen 25 Jahre Forschungsgeschichte an der Montanuniversität Leoben. Foto: Die Presse Die Montanuniversität hat vor 25 Jahren zum 150. Geburtstag letztmals ihren Standort in der Forschungslandschaft verortet. Was hat sich nach Ihrer Recherche seither verändert? Ich habe die einzelnen Forschungsbereiche analysiert, ihren aktuellen Stand und auch einen Ausblick in die Zukunft unternommen. Dabei haben sich zum einen große Veränderungen, aber auch Kontinuitäten herausgestellt. Faktum ist, dass die Montanuniversität in jenen Bereichen, in denen sie traditionell Weltgeltung hatte, weiterhin zu den führenden Universitäten zählt. Der technologische Vorsprung, etwa aus dem Linz-DonawitzVerfahren in der Stahlerzeugung oder der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode, ist gesichert worden. Die Universität wächst aber nicht nur räumlich im Zentrum von Leoben, sie braucht diesen Platz, weil sie sich inhaltlich immer wieder erneuert. Da hat es vor allem im Bereich der Materialforschung in den vergangenen 25 Jahren Wo würden Sie die Montanuniversität im internationalen Vergleich einordnen? Was macht die MUL so erfolgreich? An der Montanuniversität gibt es seit jeher einen starken Zugang zur industrienahen Forschung, das ist schon grundgelegt durch Erzherzog Johann und Gründungsprofessor Peter von Tunner. Was andere Hochschulen erst mühsam erlassen mussten, war an der Montanuniversität und ihren diversen Vorläuferinstitutionen schon immer Praxis. Mittlerweile hat sie sich als Leitinstitutionen bei EU-weiten Forschungsprojekten, zum Beispiel in der Materialforschung im südosteuropäischen Uninetzwerk, etabliert. Was hat Sie bei Ihren Recherchen zum aktuellen Forschungsstand als diplomierter Techniker selbst am meisten überrascht? Neben allen neuen Forschungsfeldern war für mich erstaunlich, wie sehr auch in klassischen Bereichen weiter geforscht wird. Ich denke da beispielweise an die Sprengtechnik, von der man irrigerweise annehmen könnte, dass es kaum noch offene Fragen gibt. Gerade im dicht besiedelten Europa wird aber intensiv nach ökonomisch und ökologisch schonenden Verfahren gesucht, die die Lärm, Staub- und Erschütterungsbelastung für die Anrainer minimieren. Ganz allgemein gilt ja, dass der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen das große Thema der Zukunft sein wird – und auch da ist die Montanuniversität sehr gut aufgestellt. Ü Das große Buch Anlässlich des Jubiläums „175 Jahre Montanuniversität Leoben“ erschien Anfang Oktober 2015 die dreibändige Festschrift „Wo aus Forschung Zukunft wird“. Der erste Band beschreibt die Entwicklung der Montanuniversität Leoben seit 1990. Band zwei widmet sich der Lehre und Forschung, der dritte Band der Geschichte von der montanistischen Lehranstalt in Vordernberg zur Universität in Leoben. Die Festschrift ist zum Pries von 60,- Euro in der Hauptbibliothek der Montanuniversität (Hauptgebäude, 1. Stock – Infopoint, Entlehnstelle) erhältlich. E-Mail: [email protected]. Die 1990 herausgegebene Festschrift „150 Jahre Montanuniversität Leoben, 18401990“ wurde unterdessen von der Universitätsbibliothek digitalisiert und im Volltext erschlossen. Foto: KK WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 27 Unternehmen investieren in Weiterbildung Der Weiterbildungsmarkt für Erwachsene boomt in Österreich. Jährlich fließen rund 2,4 Milliarden Euro in Weiterbildung, was durchschnittlich 706 Euro pro unselbstständig ErVon Marie-Theres Ehrendorff werbstätigem entspricht. D ie Weiterbildungsbudgets bleiben trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konstant. Für das laufende Geschäftsjahr planen 70 Prozent der Unternehmen, ihre Budgets in gleichbleibender Höhe zu belassen. Weitere neun Prozent haben Kürzungen eingeplant, die allerdings im Vorjahr noch 13 Prozent ausmachten. Im Vergleich dazu haben 15 Prozent der Unternehmen heuer höhere Ausgaben für Weiterbildung eingeplant. Der überwiegende Teil budgetiert heuer jedoch gleich viel für die Weiterbildung. „Wir sehen die Entwicklung der Weiterbildungsbudgets positiv. Dass heuer weniger Unternehmen ihre Budgets reduzieren, ist zumindest ein klares Signal, dass den Firmen die Bedeutung von Weiterbildung nach Jahren des Sparens wieder bewusst wird“, meint Alice Fleischer, die neue Sprecherin der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB). Diese aktuellen Daten stammen aus der Studie „Weiterbildung 2015“, die vom MAKAM Research-Institut erstellt wurde und die dazu Führungskräfte und Personalverantwortliche von 500 heimischen Unternehmen mit über 20 Beschäftigten befragte. Der Grund, dass Unternehmen bei der Weiterbildung heuer ihre Budgets nicht reduzieren, mag auch darin liegen, dass viele mit einem baldigen Wirtschaftsaufschwung rechnen. Denn 66 Prozent jener Unternehmen, die heuer mehr für Weiterbildung ausgeben, tun dies nach eigenen Angaben, „um für den nächsten Aufschwung gerüstet zu sein“. Verkaufstrainings im Fokus Abgefragt wurde bei den Unternehmen im Rahmen der Studie, welche Bedeutung sie einzelnen Weiterbildungsmaßnahmen zuordnen. Den größten Konkurrenzvorsprung erwarten sie sich durch Marketing- und Verkaufstrainings, die seit dem Vorjahr immer wichtiger werden und heuer 52 Prozent betragen. „Der Kampf um Marktanteile wird immer härter. Aus Sicht der Unternehmen tragen Marketing- und Verkaufstrainings stark zum Konkurrenzvorsprung bei, deshalb zählen sie zu den wichtigsten Weiterbildungsbereichen“, erklärt Fleischer. An zweiter Stelle steht der Bereich Technik und Produktion mit 43 Prozent, der heuer allerdings an Bedeutung im Vergleich zum vergangenen Jahr mit 56 Prozent eingebüßt hat. Unverändert an dritter Stelle rangiert das 28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 dung, Rechnungswesen und Recht. „Big Data und Datenanalyse sind in aller Munde und kommen langsam auch bei den Unternehmen an. Dazu kommt, dass Abläufe immer effizienter gestaltet werden müssen, Informatik spielt dabei eine Schlüsselrolle“, erklärt Fleischer die zunehmende Bedeutung von Weiterbildung in den Bereichen Informatik, EDV, Rechnungswesen und Recht. Förderungen wären wünschenswert „Dass rechtliche Rahmenbedingungen gerade in der Weiterbildung eine wichtige Lenkungsfunktion haben, zeigt sich auch beim Wunsch der Unternehmen nach mehr Förderungen“, sagt Fleischer. Mehr als zwei Drittel jener Firmen, die heuer gleich viel für Weiterbildung ausgeben, würden ihre Budgets erhöhen, wenn es mehr Förderungen gäbe, zeigt die PbEB-Studie. „Damit könnte man nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken, sondern auch in die Höherqualifizierung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern investieren.“ 1,7 Millionen Euro für Weiterbildung „Die Studie zeigt, dass 28 Prozent der Unternehmen den Erfolg ihrer Weiterbildungsmaßnahmen nicht messen. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen ist das häufiger der Fall“, weiß Mag. Alice Fleischer, Sprecherin der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB). „Auch einfache Methoden der Erfolgsmessung können Auskunft darüber geben, wie Maßnahmen wirken und wo es weiteren Qualifizierungsbedarf gibt.“ Foto: Gerhard Faktor Thema Persönlichkeitsentwicklung, das aber von den Befragten heuer ebenfalls als weniger wichtig, mit lediglich 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 51 Prozent, eingestuft wurde. Nicht zu vergessen sind auch die deutlichen und statistisch signifikanten Steigerungen in den Bereichen Informatik und EDV-Anwen- Die Miba AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 1,7 Millionen Euro in die Aus- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten investiert. Die Miba ist einer der führenden strategischen Partner der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie, die Produkte wie Sinterformteile, Gleitlager, Reibbeläge, Leistungselektronik-Komponenten und Beschichtungen sind weltweit in Fahrzeugen, Zügen, Schiffen, Flugzeugen und Kraftwerken zu finden. Technologie von Miba macht sie leistungsstärker, sicherer und umweltfreundlicher. „Lebenslanges Lernen“ ist einer der zentralen Unternehmenswerte der oberösterreichischen Technologiegruppe. „Über den Fachkräftemangel zu jammern bringt uns im internationalen Wettbewerb nicht weiter. Deshalb investieren wir sowohl in unsere Lehrlingsausbildung als auch in gezielte Weiterbildungsprogramme für unsere Fach- und Führungskräfte. So können wir einen großen Teil unseres Nachwuchses aus den eigenen Reihen sichern“, erklärt Bernhard Reisner, Vice President Human Capital der Miba AG. Ein weiteres Beispiel für den intensiven Einsatz von Weiterbildung ist die „Miba Leadership Academy“. Das maßgeschneiderte, eineinhalb Jahre dauernde Programm zur Führungskräfteentwicklung besteht bereits seit 2003. Ü Foto: iStock.com/ismagilov Innovationsinkubator ZAT Das Zentrum für angewandte Technologie (ZAT) in Leoben hat seit seiner Gründung im Jahr 1999 mehr als 50 Gründungsprojekte initiiert und betreut und dadurch über 300 meist akademische Arbeitsplätze in der Region geschaffen. Chance fürs Unternehmertum Durch die Nähe zur Montanuniversität Leoben sollen vor allem Forscher und innovative Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Universität angesprochen werden. Die Kompetenzen und das Netzwerk der Montanuniversität vor allem im Bereich von Werkstoffen und deren Anwendungen haben zahlreiche Projektträger inspiriert, sich auch aus Regionen außerhalb Leobens hier anzusiedeln und ihren Start in die Selbstständigkeit mithilfe des ZAT in Angriff zu nehmen. In den ersten 18 bis 24 Monaten werden die innovativen Gründer durch die Bereitstellung von Büros und Mentoring sowie durch eine finanzielle Förderung von bis zu 135.000 Euro in Form von Zuschüssen und zinsenlosen Darlehen unterstützt. „Das verschafft den Gründern in dieser schwierigen Zeit Freiräume, denn es gibt genug andere Hürden zu überwinden“, erklärt Mag. Bernd Buchberger, Geschäftsführer des Zentrums für angewandte Technologie. Dieses hohe Maß an Unterstützung bleibt natürlich nur den aussichtsreichsten Start-ups vorbehalten, daher sind die Aufnahme-Bedingungen streng, erklärt Buchberger: „Ein Aufnahmeboard prüft die Projekte, auch während der Zeit am ZAT werden die Gründer von einem Projektbeirat auf Herz und Nieren getestet. Die Qualitätskriterien sind sehr hoch angesetzt – vor allem im Interesse der Gründer selbst.“ Die Voraussetzungen für eine Aufnahme sind jedenfalls neben einer innovativen Geschäftsidee ein akademischer Hintergrund sowie die Unternehmensgründung im Raum Leoben. Die Motivation dahinter ist, Forscher fürs Unternehmertum zu begeistern, dazu wird etwa auch eine Entrepreneurschulung geboten. „Technisch gibt es meistens nichts auszusetzen, das Manko liegt eher im unternehmerischen Bereich“, so Buchberger. Weiterentwicklung akquiriert werden sollen. „In Zukunft will ich den Austausch zwischen den einstigen mittlerweile erfolgreichen ZAT-Start-ups und den aktuellen Gründern intensivieren, Fehler müssen nicht unbedingt zweimal gemacht werden“, gibt Buchberger einen Ausblick. Impulse für Start-ups Zusätzliche Impulse, um mehr Menschen für das Unternehmertum zu begeistern, sollen zwei Wettbewerbe schaffen, die jährlich ausgeschrieben werden. In Kooperation mit dem FabLab Leoben wurde das Projekt „Print Your Product“ für Studenten und HTL-Schüler gestartet, in dem innovative Produktideen als 3D-Modell eingereicht werden können. Die Teilnehmer werden dabei vom FabLab gecoacht und die Besten werden im Finale im Februar 2016 ausgezeichnet. Im Zuge des zweiten Wettbewerbs „Best od Tech“ gibt es Geldpreise und ein umfassendes Coaching für innovative Geschäftsideen zu gewinnen.Ü Erfolg in Serie Die hohen Standards machen sich bezahlt und so kann das ZAT auf eine beeindruckende Erfolgsquote von über 95 Prozent aktive Unternehmen nach fünf Jahren verweisen. Zu den erfolgreichen „Absolventen“ zählen etwa Mettop, die 4a Group oder Makava. Bislang wurden über 60 Gründerunternehmen betreut. Schwierig wird es häufig noch einmal nach der Gründungsphase, wenn weitere Mittel bzw. Investoren für die n Kontakt Techno Zentrum für angewandte Peter Tunner Straße 19 8700 Leoben, Austria 23 Tel. +43 (0) 3842 47044en.at erd erw ehm ern office@unt en.at www.unternehmerwerd logie WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Werbung A ls erstes universitäres Spin-off-Center in Österreich ist das ZAT ein 50:50Joint-Venture von Montanuni und Stadt Leoben. Das Zentrum ist im Inkubatorennetzwerk AplusB angesiedelt und erhält Mittel des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, das Programm wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) durchgeführt. Zusätzlich zu diesen öffentlichen Mitteln treten die Steiermärkische Sparkasse sowie der innovationsaffine Industrielle Stefan Pierer (Cross Industries) als Sponsoren auf. 29 Weihnachtsgeschäft: Optimismus kehrt zurück Laut Handelsbarometer erwarten die Händler ein besseres Weihnachtsgeschäft als 2014. Trotz vieler Ängste ist die Stimmung durchaus positiv und lässt den österreichischen Handel auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen. D ie Mehrheit der österreichischen Händler ist für das Weihnachtsgeschäft optimistisch. Knapp zwei Drittel rechnen mit einem besseren Schlussquartal als im Vorjahr. Nur jeder Zehnte erwartet Umsatzeinbußen. Die Ertragssituation wird hingegen als unverändert schwierig angesehen. Zu diesen Ergebnissen kam eine Umfrage des Handelsverbands in Zusammenarbeit mit Mindtake. Das erhobene Handelsbarometer gibt quartalsweise Einblicke in Umsatz- und Stimmungslage des heimischen Handels. Trotz konjunktureller Herausforderungen, komplexer regulativer Rahmenbedingungen und eines verstärkten globalen Wettbewerbs, macht sich überwiegend Optimismus unter den Händlern breit. Wetter und Steuerreform „Wir rechnen damit, dass jene durchschnittlich hundert Euro, die jedem Arbeitnehmer 30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 ab 2016 pro Monat mehr bleiben, von den Österreichern schon 2015 teilweise für die Weihnachtseinkäufe eingeplant werden. Das Star-Wars-Schwert unter dem Christbaum könnte mit Geld bezahlt werden, das erst 2016 verdient wird“, hofft der Geschäftsführer des Handelsverbandes, Rainer Will, auf kaufkraftstimulierende Effekte der Steuerreform auf das Weihnachtsgeschäft. Thomas Krenn, CEO von Charles Vögele und Mitglied des Handelsverbandes, blickt ebenso zuversichtlich auf die umsatzstärkste Zeit des Jahres: „Das Wetter hat gerade rechtzeitig zum ersten Adventwochenende auf Wintertemperaturen umgestellt. Wir rechnen jetzt damit, dass das erste Wochenende intensiv zum Shoppen genutzt wird. Das Weihnachtsgeschäft ist dieses Jahr lang (vor allem die besonders umsatzstarken Tage ab 28.12. eingerechnet) und wir sind optimistisch, die guten Umsätze des Vorjahres zu erreichen.“ Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts für die Buchbranche unterstreicht Thomas Pretzl, Geschäftsführer von Thalia: „Weihnachten ist für uns die wichtigste und intensivste Zeit im Jahr. Wir verkaufen doppelt so viele Bücher und eReader als in einem normalen Monat und über 100.000 Kunden besuchen täglich unsere 35 Buchhandlungen. Darum wird auch 2015 unter jedem zweiten österreichischen Weihnachtsbaum ein Buch liegen.“ Österreicher geben wieder mehr aus Die Konsumlaune der Österreicher nimmt wieder Fahrt auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Marketagent.com, bei der 700 Privatpersonen im Auftrag von UnibailRodamco befragt wurden. Im Durchschnitt geben die Österreicher heuer rund 349 Euro für Weihnachtseinkäufe aus. Das sind um 42 Euro mehr als noch im Vorjahr. „Die Vorzei- Handel auch Ähnlichkeiten. Wichtigste Gemeinsamkeit: E-Commerce wächst, sowohl in Österreich als auch der Schweiz, unter den 250 umsatzstärksten Onlineshops sogar im zweistelligen Bereich. Viele Menschen nutzen die Möglichkeit, der Hektik aus dem Weg zu gehen, und bestellen ihre Geschenke von zu Hause. chen für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft stimmen uns sehr positiv. Wir erwarten für unsere Premium-Einkaufszentren SCS und Donau Zentrum ein starkes Weihnachtsgeschäft mit Umsatzzuwächsen“, so Thomas Heidenhofer, Country Manager von Unibail-Rodamco Österreich. Männer zeigen sich laut Studie noch spendabler und investieren mit 374 Euro wesentlich mehr in Geschenke als Frauen mit 325 Euro. Ein Drittel der Befragten gibt an, sogar mehr als 400 Euro auszugeben. Mehr Wachstum und Konzentration Foto: iSock/Flavio Vallenari Beliebte Einkaufszentren Enormer Beliebtheit erfreuen sich nach wie vor die heimischen Einkaufszentren. Auf die Frage, wo Herr und Frau Österreicher heuer ihre Weihnachtsgeschenke einkaufen werden, ergibt sich laut Studie ein interessantes Bild. Mehr als die Hälfte der Befragten (56,4 Prozent) geben an, in Einkaufszentren nach Geschenken für die Liebsten zu suchen. Der Onlinehandel folgt mit 50 Prozent an zweiter Stelle. Besonders bemerkenswert ist die Beliebtheit von Einkaufszentren bei den unter 30-Jährigen. Rund 65 Prozent geben an, ihre Weihnachtseinkäufe in Einkaufszentren zu erledigen. Onlinehandel – der Gewinner Mit einem zweistelligen Wachstum über das Jahr ist der Onlinehandel der eigentliche Ge- Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands Foto: Günther Peroutka/Handelsverband winner. Speziell die Weihnachtzeit beschert dem E-Commerce ein frohes Fest. Eine Studie des EHI, des Instituts für Forschung, Bildung und Beratung für den Handel, und von Statista erfasst den E-Commerce-Markt in Österreich und der Schweiz und präsentiert durchaus herzeigbare Ergebnisse. Die Analyse der 250 umsatzstärksten Onlineshops Österreichs und der Schweiz hat deutliche Unterschiede in Bezug auf die dominierenden Branchen, Versandarten oder Zahlungsarten hervorgebracht. Es gibt aber 2,1 Milliarden Euro wurden in 2014 in Österreich von den Top-250-Onlineshops mit physischen Waren im Internet umgesetzt. Damit ist das Wachstum der Top-250-Onlineshops mit jeweils über elf Prozent – Österreich 11,6 Prozent und Schweiz 11,4 Prozent – höher ausgefallen als in Deutschland (neun Prozent). Ebenso ist die Konzentration gestiegen. In Österreich machen die Top Ten mit 46,3 Prozent schon fast die Hälfte des Umsatzes der Top 250 aus, sicherlich auch getrieben durch den größten Player Amazon. Dynamische Alpenländer Der Markt in beiden Ländern ist hoch dynamisch. Jeweils 44 neue Onlineshops konnten sich im Ranking platzieren, wobei die vordersten Ränge fest belegt sind. In Österreich finden sich zwölf Neueinsteiger unter den Top 150. Die vorderen Ränge sind von Generalisten belegt, die in Österreich fast die Hälfte (46,6 Prozent) des Umsatzes generieren. Die größten Player sind im Alpenland Amazon.at mit 477,1 Millionen Euro, gefolgt von Universal.at mit 112,4 Millionen Euro und Zalando.at mit 95 Millionen Euro. Mehr Services Manche Trends lassen sich insbesondere dadurch untermauern, dass sie in beiden Ländern auffallen. Hierzu gehören unter anderem eine verstärkte Verbreitung mobil verfügbarer Onlineshops und ein erhöhtes Angebot an Click & Collect, bei dem Kunden online getätigte Bestellungen im stationären Store abholen können. Bereits jeweils rund ein Viertel bietet diesen Service an, was für Österreich eine Verdopplung und für die Schweiz eine dreifache Erhöhung bedeutet. Mobil wird im Kontext von Omnichannel immer wichtiger. Die mobile Website ist in diesem Jahr sowohl in Österreich als auch der Schweiz der am meisten verbreitete zusätzliche Vertriebskanal. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 31 Foto: iStock.com/TCmake_photo Smart telefonieren Praktische Lösungen stehen im Vordergrund Für Kleinunternehmer ist die Mobil-Telefonie bzw. mobiles Internet ein wichtiges Thema. Im Businessmarkt und speziell im KMU- und EPU-Bereich stehen nicht die neuesten technischen Errungenschaften im Vordergrund, sondern die Forderung nach praktischen Lösungen. Von Christian Wieselmayer H erkömmliche Festnetzanschlüsse können mit den steigenden Anforderungen in puncto Flexibilität und Individualität nur noch sehr schwer mithalten. Individuelle Lösungen, gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Ein-Personen-Unternehmen (EPU), werden von der Ausnahme zur Regel. Ein Trend, den auch die großen österreichischen Mobilfunkbetreiber erkannt haben und ihre Angebote in Verbindung mit den neuen Technologien den Kundenwünschen entsprechend anpassen. Eine dieser neuen Technologien ist die IP-Telefonie (Internet-Protokoll-Telefonie), also das Telefonieren übers Internet. Diese neue Art der Kommunikation löst die klassische Festnetztechnik immer schneller ab und eignet sich auch für 32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 kleine Unternehmen. Die IP-Telefonie wird genutzt, um weltweit Gespräche direkt über das Internet zu führen. Dabei wird das klassische Telefonnetz gar nicht mehr benutzt. Die Verbindung zu und von Teilnehmern am herkömmlichen Telefonnetz bleibt aber weiterhin möglich. Sie wird dabei durch einen vom Anbieter bereitgestellten Übergang, den Gateway-Dienst, hergestellt. Ein weiterer Vorteil: Unabhängig vom Aufenthaltsort ist die Erreichbarkeit immer unter derselben Adresse und Rufnummer gegeben. Business-Lösungen Eine Lösung, die speziell für kleinere Unternehmen konzipiert wurde, ist der Festnetzersatz bzw. die mobile Nebenstellenanlage. Die Vorteile einer solchen Anlage liegen auf der Hand: Die Festnetznummer bleibt beste- hen, die Grundgebühr fürs Festnetz fällt jedoch weg, ebenso wie Anschaffungskosten sowie Miet- und Wartungskosten für Telefonanlagen wegfallen. Außerdem sind die Mitarbeiter über Mobiltelefone leichter erreichbar. Der Mobilfunkanbieter 3 hat bereits 2009 eine Lokalbank mit vier Filialen und insgesamt 65 Mitarbeitern im steirischen Deutschlandsberg mit einer solchen Anlage ausgestattet. Eine Lösung, die sich sehr bewährt hat. „Speziell für KMU haben wir unser Erfolgsprodukt All In Communication weiterentwickelt. Mit All In Communication Mobile verbinden wir Festnetz mit ausgewählten Vorteilen aus dem Mobilfunk. Es ist wie eine Telefonanlage in der Hosentasche. Mit nur einem Endgerät, einer Rufnummer und einer Rechnung bewahrt man stets den Überblick und verbessert die Kommunika- Marco Harfmann, Leiter Marketing von A1 Maria Zesch, CCO von T-Mobile Austria Alfred Pufitsch, CEO von Tele2 Österreich Foto: A1/APA-Fotoservice/Hinterramskogler Foto: Marlena König/T-Mobile Foto: Oskar Steimel tion in Unternehmen. Der Vorteil: Egal ob man mit der Festnetz- oder Handy-Nummer angerufen wird, man ist immer für seine Kunden erreichbar“, erklärt Maria Zesch, CCO von T-Mobile Austria. „Für EPU und KMU ist es wichtig, ähnliche IT-Services nutzen zu können, wie sie großen Unternehmen zur Verfügung stehen. Moderne ICT Lösungen, wie beispielsweise die virtuelle Nebenstellenanlage, bieten genau diese Möglichkeit. Die Unternehmer müssen nicht in eine teure und wartungsintensive Telefonanlage investieren, sondern nutzen die Funktionen als IT-Service mit sehr günstigen monatlichen Gebühren“, bestätigt auch Marco Harfmann, Leiter Marketing von A1. Alfred Pufitsch, CEO von Tele2 Österreich, spricht von großen Herausforderungen im Wettstreit um Kunden und dass Mobilfunkanbieter vor allem flexibel sein müssen: „Wir haben unser Mobilfunkangebot zusammen mit Unternehmen im Rah- men von Co-Creation-Workshops und Customer-Journey-Interviews entwickelt. Der Kundenwunsch ist klar: möglichst flexible beziehungsweise modulare Tarife mit hoher Datengeschwindigkeit ohne Aufpreis und ohne Bindung beziehungsweise Mindestvertragsdauer abzuschließen. Nur so können Unternehmer Kommunikationsmittel schnell und unkompliziert an die eigene Unternehmensentwicklung und mögliche Veränderungen am Markt anpassen.“ n Ein Blick in die Zukunft t drei Trends, Alfred Pufitsch beschreib en Telefonie bili mo der t unf die die Zuk prägen werden: bilfunkanDie Zeiten, in denen Mo en einen ost gek Fol e bieter über hoh nanzierefi if Tar en stig gün ich vermeintl n klar arte erw den ren, sind vorbei. Kun Angeche htli rsic übe und te strukturier Qualität zu bote in höchstmöglicher stiger Roagün ive lus ink n ise guten Pre ming-Tarife. ganz anBusinesskunden sind in ürger auf alb rm No derer Weise als angewiel itte nsm atio nik mu ihre Kom em guten Ansen. Daher ist neben ein sönliche Serper und kte dire gebot der ein Anbieter den , vice ausschlaggebend tet. bie den Kun seinen if wird es Den „einen“ Business-Tar terreich Ös In en. geb hr me ht nic knapp gibt es laut WKO-Statistik über 90 aus en ehm tern Un 0 500.00 Größen. ten ens ied Branchen in versch jedes Unters das nd, Ha der auf t Es lieg haben muss, nehmen die Möglichkeit seine Bedürfan l uel ivid ind if Tar seinen nisse anzupassen. 1. 2. 3. Cloud-Lösungen Die Telefonie der Zukunft heißt „Cloud TK“, wobei TK für Telekommunikation steht. Dabei werden analoge Telefonanlagen und ISDN-Anlagen, die von Unternehmen selbst betrieben werden, durch virtuelle Telefonanlagen in der sogenannten Cloud ersetzt. Das Prinzip ist recht einfach: Alle Funktionen einer üblichen TK-Anlage werden im Rechenzentrum eines spezialisierten Dienstleisters gehostet und über das Internet bereitgestellt. Dieser übernimmt gleichzeitig die volle Verantwortung für Betrieb, Wartung und Updates. Geschäftskunden benötigen lediglich einen herkömmlichen DSL-Anschluss. Das Management der Anlage erfolgt zentral über eine Web-Anwendung und erfordert kein spezielles Know-how. Hier lassen sich beispielsweise die Einstellungen konfigurieren oder Anruflisten über verpasste beziehungsweise angenommene Anrufe einsehen. Weniger technologie-affine Unternehmer werden aber von den TelekomAnbietern nicht alleine gelassen, wie Maria Zesch bestätigt: „Wir arbeiten stetig daran, das Ein-Mann/Frau-Unternehmen bis zum Welt-Konzern mit flexiblen Geschäftslösungen zu unterstützen. Unser Anspruch ist es, die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden sehr genau anzusehen und eine maßgeschneiderte Lösung anzubieten.“ Die Vorteile von CloudAnwendungen kennen heute viele Unternehmer bereits aus dem privaten Bereich. „Wir haben uns daher entschieden, auch für EPU und KMU die sehr populären Dropbox-Accounts in den Tarifen zu inkludieren, das ermöglicht den Austausch von Daten auf die gewohnte Weise“, erläutert Marco Harfmann. Ü IMPRESSUM Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber (Verleger): Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber & GF: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW 4, [email protected] Standortleitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Ortsstraße 18, 2331 Vösendorf, Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, e-mail [email protected] Standort für Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, [email protected], [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Mag. Vera Haberfellner Chefredakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Redaktion: Carla Apschner, BA, Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Thomas Gsenger, Hannes Hameter, Siegfried Hetz, MA, Andrea Hinterseer, Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, Mag. Rudolf Preyer, Anna-Maria Riemer, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol Pictures, Archiv Layout und Produktion: Hans Obersteiner Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Marketing: Silvia Hasl-Weingrill Druck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/ Telefax +386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, [email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem Anzeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508 Verlagskonto: IBAN AT131700000180038949, BIC BFKKAT2K Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Gericht. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Personen ein. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 33 Personal Austria 2015 1.978 Besucher der Personal Austria nutzten das einzigartige Angebot und Programm, um sich für die Personalarbeit im digitalen Zeitalter zu rüsten. Foto Pfluegl / spring Messe Management Stellschrauben für das Personalmanagement in der neuen Arbeitswelt identifiziert. Jedes Mitarbeiterprofil ein Schaufenster der Firma Eher großartig findet Social-Business-Network-Professional Michael Rajif Shah das Internet mit seinen schier unendlichen Möglichkeiten. „Jeder von uns sitzt am Ende einer Datenverbindung.“ Den versammelten PersonalistInnen empfahl er, in die Profile ihrer Mitarbeiter zu investieren: „Kaufen Sie sich die Hoheit über Ihre Mitarbeiter zurück!“ Da diese meist keine beruflichen, sondern ureigene Interessen 34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 mit ihrem Internet-Auftritt verbänden, sei dies allerdings eine Vertrauensfrage. „Beginnen Sie mit denjenigen, die schon ein InternetProfil besitzen. Bieten Sie ihnen ein Personal Branding durch einen externen Spezialisten. Es hilft nichts, wenn das Unternehmen Employer Branding darüberstülpt!“ Mehr Gehör im Unternehmen – das wünschen sich insbesondere die Vertreter jüngerer Generationen, wie Dr. Simon Werther mit Bezug auf eine Studie feststellte. Der Geschäftsführer von HRinstruments zeigte auf, wie Mitarbeiter jeden Alters durch flexible, benutzerfreundliche Feedbacksoftware mitgenommen und „blinde Flecken“ im Unternehmen identifiziert werden. Nicht alles laufe digital, betonte der Experte. „Wir nutzen die Technik nur, um den Prozess wirklich neu zu denken.“ So hat das innovative Start-up beispielsweise für die Stadtwerke München eine Feedbacklandschaft erstellt, die ständige Rückmeldungen auf qualitativ-inhaltlicher Ebene ermöglicht. Wahre Leader lassen sich den Spiegel vorhalten „Eine der größten Schwächen von Managern ist das Zuhören. Feedback ist ein Geschenk“, erklärte Mag. (FH) Michael Walser, Landesvorsitzender des WdF Vorarlberg. Die Bereitschaft, sich selbst den Spiegel vorhalten zu lassen, unterscheide wahre Leader von Managern, bestätigte WdF-Bundesvorsitzender Mag. Gerhard Zeiner, COO von SAP Österreich. „Wenn man mit einem Manager spricht, merkt man, wie wichtig dieser Mensch ist. Wenn man mit einem Leader spricht, merkt man, wie wichtig man selbst ist“, brachte Mag. Zeiner den Unterschied auf den Punkt. Einen Überhang an Managern statt Leadern in Führungspositionen beklagte auch Prof. Dr. Dietmar Kilian. Dabei sei gerade die Führungsphilosophie des direkten Vorgesetzten das wichtigste Instrument zur Mitarbeiterbindung, gab der Professor vom Management Center Innsbruck (MCI) zu bedenken. „Die Messebesucher schätzen die idealen Bedingungen zum Netzwerken und zum Erfahrungsaustausch. Neue interaktive Elemente wie das HR-Battle sind ebenfalls sehr gut angekommen“, bilanzierte Mag. Sabina Hujdurovic. Für die nächste Personal Austria am 9. und 10. November 2016 stellt die Projektleiterin viele Neuerungen in Aussicht. „Das beginnt bereits mit dem Umzug in die Halle A der Messe Wien.“ Ü Werbung P ersonalmanager können den Wandel in der Arbeitswelt gestalterisch angehen. Dazu stehen ihnen tolle Stellschrauben zur Verfügung, wie die Personal Austria 2015 zeigte. Neben dem Win-win-Thema betriebliche Gesundheitsförderung bieten sich neue Ansatzpunkte im digitalen Beziehungsgeflecht. Als Schlüsselelement für eine produktive Arbeitsatmosphäre empfiehlt sich zudem der Ausbau der Feedbackkultur. Auf Österreichs größter Messe für Personalwesen gaben 109 Aussteller Einblick in das vielfältige Aufgabenspektrum der HR-Manager. 1.978 Besucher nutzten das einzigartige Angebot und Programm, um sich für die Personalarbeit im digitalen Zeitalter zu rüsten. „Die Arbeit wird immer flexibler und digitaler, gleichzeitig verändert sich die Bevölkerungsstruktur“, definierte Prof. Dr. Bertolt Meyer, Podiumsgast im AMS Expert Talk von der Technischen Universität Chemnitz, die Ausgangslage. Laut Gesundheitsmonitor 2015 fühlten sich Menschen mit wachsendem Alter zunehmend gestresst. Steigende Anforderungen seien aber kein Problem, wenn Fähigkeiten und Kapazitäten dazu passten. „Für Unternehmenslenker ist das eine tolle Sache: Sie können an zwei Stellschrauben drehen – an den Ressourcen und Belastungen.“ „Alles ist belastend, was einseitig ist – wie zum Beispiel langes Sitzen im Büro“, erklärte Mag. Martina Zidek, Personalleiterin im Dorotheum. Die Mitarbeiter des Auktionshauses erhielten aber auch Rückenstärkung für Konfliktsituationen mit Kunden. Grundgedanke sei, die Beschäftigten zu Verbündeten zu machen, um ihre Eigenverantwortung zu stärken. Auf seine Vorbildrolle als Führungskraft verwies AMS-Vorstand Dr. Johannes Kopf: „Auch ich muss Mitarbeiter ermahnen, auf Höchstzeiten zu achten.“ Die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones und Co. berge ein hohes Risiko: „Diese Dinge sind super, aber sie sind auch gefährlich.“ Service LeasePlan: Auto für den Angelman Verein Österreich Für vorzeitige Weihnachtsfreude sorgte LeasePlan beim Angelman Verein, der keine staatliche Förderung erhält und daher ausschließlich auf Spenden angewiesen ist. G anz nach Art des Hauses hat der Fuhrparkmanager LeasePlan beim traditionellen Punschfest auf der Wiener Summerstage einen speziell ausgestatteten Ford Transit Custom an die Familie Otzelberger übergeben. Yvonne Otzelberger ist Obfrau des Angelman Vereins und selbst Mutter des an dieser Krankheit leidenden Sohnes Yannick. Das Angelman Syndrom ist eine seltene Genbesonderheit und verursacht eine motorische und geistige Behinderung. Menschen, die mit dem Angelman Syndrom geboren wurden, sind hyperaktiv, haben ein auffälliges Bewegungsmuster und häufige Lachanfälle, die ein wesentliches Merkmal sind. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, diese seltene Krankheit auch in Ärztekreisen bekannter zu machen, da sie oftmals fälschlicherweise als Autismus diagnostiziert wird“, erklärt Yvonne Otzelberger. „Dabei wird das Weihnachtsauto eine große Hilfe sein.“ „Die Weihnachtsaktion ist fixer Bestandteil unseres Engagements und wird jährlich Familie Otzelberger bei der Übernahme des Weihnachtsautos für den Angelman Verein mit LeasePlan Geschäftsführer Nigel Storny. Foto LeasePlan Österreich GmbH durch zahlreiche Partner und Kunden von LeasePlan ermöglicht. Wir haben uns 1997 bewusst entschieden, unseren Kunden keine Weihnachtsgeschenke mehr zu geben, sondern stattdessen gemeinsam ein soziales Projekt zu unterstützen“, erklärt Nigel Storny. Das 19. Weihnachtsauto ist ein gemeinsames Geschenk von LeasePlan, Ford Motor Company und dem Autohaus Ford Danner. Alle fahrzeugbezogenen Kosten werden durch die Partner ein Jahr lang getragen. Dies inkludiert alle Service- und Reparaturarbeiten, Tankungen und Reifen sowie die Vignette. Besonderer Dank gilt den Partnern, die die diesjährige Aktion mit unterstützt haben: Danijel Dzihic (Ford Motor Company), Josef Frischmuth (Autohaus Danner), Harald Joichl (OMV), Monika Strohmayer (Wiener Städtische Versicherung) sowie Christian Ganss (Euromaster Reifenservice). Ü Der Zugang zu 81 Gewerben ist an einen Befähigungsnachweis gebunden – und das mit gutem Grund. Qualifizierung von Beginn an steht für … 01 02 03 04 05 … Wohlstand und Arbeit vor Ort in den Regionen … eine hohe Überlebensfähigkeit der Unternehmen, sie sind langjährige, verlässliche Partner und stabile Anker am Wirtschaftsstandort … garantiert hohe Ausbildungsleistung: mehr als 98 % aller Lehrlinge im Gewerbe und Handwerk werden in reglementierten Gewerben ausgebildet ... ein wirksames Mittel zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Nirgendwo in Europa ist die Jugendarbeitslosigkeit niedriger als in Ländern mit dualer Ausbildung! ... zuverlässigen Konsumentenschutz: Der Qualifizierungsnachweis sorgt für hohe Qualität: Darauf können sich Konsumenten verlassen! 06 07 08 09 10 ... fairen Wettbewerb unter gleichen Rahmenbedingungen zwischen den Unternehmen. ... Innovations- und Entwicklungskraft, beides ist ohne Qualifikation und entsprechendes Know-how nicht denkbar ... globale Wettbewerbsfähigkeit durch Vorsprung in Entwicklung und Technik ... große Krisenstabilität der Meister- und Familienbetriebe: Sie sind damit ein erfolgreiches Gegenmodell zu globalisierten Konzernstrukturen ... eine Vielzahl von Möglichkeiten am Weg in die Selbständigkeit, wie Meisterprüfung, Praxis über längere Zeit, individueller Befähigungsnachweis oder der Besuch von Schulen und Universitäten. wko.at/bsgh Mit dem Abschluss der ISO9100-Zertifzierung im Jänner 2016 ist Heldeco ein zertifizierter Zulieferer der Luftfahrtindustrie. Fotos: Heldeco Die Heldeco Fertigungstechnik GmbH stellt unter anderem Komponenten für die Luftfahrtindustrie her. Der nächste Meilenstein für Heldeco it der ISO9100-Zertifizierung, die im Jänner 2016 abgeschlossen sein wird, setzt die Heldeco Fertigungstechnik GmbH einen weiteren wichtigen Meilenstein in ihrer Firmengeschichte. Dabei handelt es sich um die Zertifizierung für Zulieferer der Luftfahrtindustrie. Bereits 1996, fünf Jahre nach der Unternehmensgründung, war die erste ISO-Zertifizierung geschafft: Damals erhielt Heldeco die Zertifizierung nach ISO-9001:2000. Damit wurde das unternehmensinterne Qualitätsmanagementsystem ausgezeichnet. Zum Qualitätsmanagement von Heldeco gehört auch, dass definierte Messprozesse in einem speziell klimatisierten Messraum durchgeführt werden. Zusätzlich kommen zwei FaroPlatinum-Messarme mit einer Einzelpunktgenauigkeit von 0,005 Millimetern zum Einsatz, deren Daten laufend mit der CAM2 Software verglichen werden. So kann für jedes Werkstück perfekte Maßtreue gewährleistet werden. M fahrt-Kunden ab. Damit setzt sich der Erfolgslauf des steirischen Unternehmens fort. Erst vor wenigen Monaten wurde der Vorzeigebetrieb mit dem Recht zur Führung des österreichischen Staatswappens ausgezeichnet. Nur wenige Unternehmen dürfen das österreichische Staatswappen führen. Umso größer ist die Freude bei der Heldeco Fertigungstechnik GmbH über die Auszeichnung: „Wir sind sehr stolz, nun zum Kreis dieser ausgezeichneten Unternehmen gehören zu dürfen“, sagt Geschäftsführer Helmut Dettenweitz. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die sich durch außergewöhnliche Leistungen um die österreichische Wirtschaft verdient gemacht haben und in ihrer Branche eine führende und allgemein geachtete Stellung innehaben. Derzeit dürfen nur rund 1.400 heimische Unternehmen von insgesamt rund 400.000 das Staatswappen im Geschäftsverkehr verwenden. Von Anlagenbau bis Luftfahrt von komplexen Einzel- und Serienteilen für die Industrie. Seit 1991 vertrauen führende Unternehmen aus den Branchen Luftfahrt, Offshore, Wasserkraft, Schiffs- und Formenbau, Anlagen- und Maschinenbau auf die Kompetenz des steirischen Unternehmens. Zu den Kunden von Heldeco gehören damit auch viele „Global Player“ aus allen Teilen der Welt. Für sie werden individuelle Maßanfertigungen hergestellt – wie zum Beispiel: n Fertigung der Achsschenkel für den weltgrößten Muldenkipper mit 400 Tonnen Nutzlast, n Bauteile für Stahlbau, Fahrzeugbau, Fördertechnik, n Formteile und Bauteile für den Airbus A380, n Teilkomponenten für die Automobil- und Luftfahrtindustrie, n Walzwerkkomponenten für die Schwerindustrie, n Anlagen- und Maschinenbauteile, n Rührwerke und Komponenten für die Lebensmittelindustrie. Ü Staatswappen für Heldeco Die Heldeco Fertigungstechnik GmbH mit Sitz in Turnau ist ein österreichischer Leitbetrieb mit Spezialisierung auf Fertigung Mehr Informationen finden Sie im Internet unter www.heldeco.at Die nächste Stufe der Zertifizierung zielt nun im Besonderen auf die Bedürfnisse der Luft- 36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Werbung Nach dem österreichischen Staatswappen und einer Top-Platzierung bei „Austria‘s Leading Companies“ folgt nun die ISO9100-Zertifizierung für die steirische Heldeco Fertigungstechnik GmbH. Fotos: wastebox Entsorgen kann so einfach sein! I n jedem Haushalt fällt Müll an. Solange es durchschnittliche Mengen sind, ist das auch kein Problem. Schwierig wird es aber, wenn besondere Umstände auftreten. Bei einem Renovierungs- oder Sanierungsprojekt in den eigenen vier Wänden fällt oft viel Bauschutt oder Altholz an, beim Entrümpeln stapeln sich die unterschiedlichsten Dinge. Die hauseigene Mülltonne ist hier hoffnungslos überfordert. Der neue OnlineService wastebox.at hilft bei der ordnungsgemäßen Entsorgung. Einfach, schnell und unbürokratisch. Und das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Die vom RecyclingSpezialisten Saubermacher initiierte Selfservice-Plattform bietet die Entsorgung von sieben verschiedenen Abfallarten in drei unter- schiedlichen Behältergrößen an. In jedem Fall sorgen die Profis von Saubermacher für die ordnungsgemäße Trennung und das umweltgerechte Recycling der Abfälle. So funktioniert‘s Einfach auf wastebox.at aus den verschiedenen Abfallarten und Behältergrößen wählen, bestellen und schon kommt die ausgewählte Kombi zum Wunschtermin direkt vor die eigene Haustür. Zum garantierten Fixpreis, der bequem online bezahlt werden kann. Steht die wastebox bereit, gilt einfach: „Bitte vollmüllen!“ Ist der Behälter voll, kann direkt über die Online-Plattform die Abholung bestellt werden. Unabhängig von Geschäftszeiten und ganz ohne Warteschleife. Ü Ist man zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht sicher, welche Abfälle genau anfallen, besteht auch die Möglichkeit, einen „Bag only“ zu bestellen. In diesem Fall werden die Entsorgungskosten erst bei Bestellung der Abholung je nach Abfallart berechnet. n Information wastebox.at Hans-Roth-Straße 1 8073 Feldkirchen T: +43 664 1050 783 E: [email protected] www.wastebox.at Für mein Unternehmen strebe ich jeden Tag nach dem Besten. Genau das erwarte ich auch von meiner Bank. Daher investiere ich in die Anlagekonten Deniz-Flex und Deniz-Fix der DenizBank. Mit unternehmerischem Denken wird mein Geld gut verzinst und das bildet die solide Basis meines Erfolges. www.denizbank.at Nähere Informationen erhalten Sie im Contact Center unter 0800 88 66 00. Wir beraten Sie gerne in unseren Filialen oder auch in Ihrem Unternehmen. Werbung Mit wastebox.at, dem neuen Online-Service von Saubermacher, sind Sie Ihren Müll ganz einfach mit einem Mausklick los. Über 280 SMATRICS Ladepunkte sind bereits österreichweit aktiviert. Highspeed-Ladenetz auf dem Vormarsch Die österreichweit hundertste von ABB verkaufte Highspeed-Ladestation, die von SMATRICS errichtet wurde, markiert einen Meilenstein in der Entwicklung der Ladeinfrastruktur in Österreich. Beginnend mit dem ersten Highspeed-Ladenetz Österreichs im Jahr 2011, hat sich die Zahl der von ABB verkauften und in Betrieb genommenen Highspeed-Ladestationen innerhalb der letzten zwei Jahre verfünffacht. Als erster Anbieter von netzwerkfähigen und intelligenten Multistandard-Highspeed-Ladestationen, die alle in Europa gängigen Ladestandards in einem Gerät vereinen und die zudem mit einfachen und benutzerfreundlichen Bezahlmöglichkeiten ausgestattet sind, trägt ABB maßgeblich zur Entwicklung neuer und attraktiver Geschäftsmodelle für Ladeinfrastrukturbetreiber bei. Vorstandsvorsitzender Ing. Franz Chalupecky erläutert: „Die steigenden Absatzzahlen in diesem noch jungen Segment, die positiven Markttendenzen und bessere gesetzliche Rahmenbedingungen sind für uns ein klares Indiz für die zunehmende Relevanz von E-Mobility und sprechen für unsere Pionierleistungen in diesem Bereich. Dass wir sowohl in Österreich als auch in Europa Marktführer sind, zeigt, dass unsere Lösungen den hohen Anforderungen an Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Komfort gerecht werden. Wir freuen uns deshalb, dass SMATRICS als größter landesweiter Ladeinfrastrukturbetreiber auf Highspeed-Ladestationen von ABB setzt. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit Partnern aus z.B. der IT und Automobilindustrie zusammen, um auch bei Zukunftsthemen wie der Schnellladung von Autobussen eine Vorreiterrolle einzunehmen.“ Werbung SMATRICS erweitert Ladenetz bis Jahresende um 60 Multistandard-Hochleistungs-Ladestationen 38 SMATRICS ist Österreichs erster und einziger Anbieter einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur, und der Ausbau schreitet rasch voran. Aktuell sind bereits über 280 Ladepunkte aktiviert und beim weiteren Aufbau seines Netzwerkes setzt SMATRICS auf neueste und schnellste Technologien. 140 Ladepunkte mit 22 kW, mit denen z.B. ein Renault Zoe in nur einer Stunde voll aufgeladen werden kann, sind bereits verfügbar. Zusätzlich entstehen bis Ende des Jahres 60 Multistandard-Hochleistungs-Ladestationen mit 180 Ladepunkten, die jeweils eine Leistung von 50 bzw. 43 kW bereitstellen und mit allen am Markt befindlichen E-Auto-Modellen kompatibel sind. Ladezeiten von 20 Minuten, also während einer Kaffeepause oder eines Einkaufs, werden damit Realität. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 v.l.n.r.: Ing. Franz Chalupecky, SMATRICS Geschäftsführer Dr. Michael-Viktor Fischer und DI Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender von VERBUND. Fotos: ABB Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch Elektromobilität ist der Schlüssel zur nachhaltigen Senkung des Energieverbrauchs und der CO2 -Emissionen im Individualverkehr. Österreich hat die besten Voraussetzungen für Elektromobilität, weil der Strom heute schon überwiegend aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Mit rund 95 Prozent Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien setzt VERBUND, Österreichs größtes Stromunternehmen, seit Jahren auf das Thema Elektromobilität und treibt Projekte und E-Mobility-Programme voran. DI Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender von VERBUND: „Wer sein E-Fahrzeug bei einer SMATRICS Ladestation lädt, fährt mit Strom aus österreichischer Wasserkraft.“ Auch DI Heimo Aichmaier, Geschäftsführer Austrian Mobile Power, begrüßt diese Entwicklung: „CO2armer Verkehr in urbanen Regionen ist Ziel von zahlreichen EU-Strategien und Verordnungen. Das mit ABBTechnologie ausgestattete Highspeed-Ladenetz von SMATRICS ist daher ein wichtiger Meilenstein für die weitere Implementierung von Elektromobilität in Österreich.“ Ü Die konfigurierbare DC-Schnellladestation Terra 53 ist mit vielen Standards konform und verfügt über bis zu drei Anschlüsse mit 50 kW. Forschung & Entwicklung Japan meets Austria – Eine Kooperation mit Fernost In einer Kooperation zwischen dem japanischen Pelletofen-Hersteller Shimotani, dem japanischen Pelletverband und dem österreichischen Kompetenzzentrum für Biomasseforschung, Bioenergy 2020+, werden Pelletöfen auf europäische Standards gebracht. Jens-Michael Kirchhof, Klaus Nagelhofer (EcoPlus, Technopol Wieselburg), Chiaki Ikeya (Pellet Club Japan), Masao Takehira (Shimotani), Ken Kochima (Pellet Club Japan) Masashi Sekiguchi (Pellet Club Japan/Shimotani), Christian Maier (BIOENERGY2020+), Walter Haslinger (BIOENERGY2020+, CEO) (von links oben gegen den Uhrzeigersinn) Foto: BIOENERGY2020+ Werbung ders, als es die Forscher von Bioenergy 2020+ gewohnt sind. Japan besitzt mit 100 V die niedrigste Netzspannung der Welt. Die Netzfrequenz im östlichen Teil Japans ist 50 Hz, im westlichen Teil Japans 60 Hz. Das finale Projektmeeting fand am 3. September statt. Die Evaluierungsergebnisse wurden den zufriedenen Projektpartnern am Technopolstandort Wieselburg im Forschungszentrum Bioenergy 2020+ präsentiert. In Zukunft sollen weitere Projekte geplant werden. Auch ein Austausch von Fachpersonal kann stattfinden. Ü Foto: Shimotani, Alcott Pellet stove D ie globale Energiewende macht auch vor Japan nicht halt. Japan besitzt große Ressourcen an Biomasse, die es in Zukunft besser nutzen möchte. Die Nachfrage an Pellets steigt stetig und mit ihr auch der technologische Anspruch an Pelletöfen. Um ihren Markt besser bedienen zu können, haben der japanische PelletofenHersteller Shimotani und der japanische Pelletverband in einem Kooperationsprojekt das österreichische Forschungs- und Kompetenzzentrum Bioenergy 2020+ damit beauftragt, den Pelletofen Alcott nach europäischen Maßstäben zu evaluieren. Herausforderungen für Bioenergy 2020+ waren unter anderem die Unterschiede in der Technik. So hat der Pelletofen Alcott sogar einen Erdbebensensor. Bei Erschütterungen schaltet sich dieser automatisch ab. Auch die Stromversorgung ist an- Entgeltliche Einschaltung WIR MACHEN AUS IDEEN ZUKUNFT N E T L A T S M I TG E AUEN! R Z U S C H v.at U N T T A T S ation.g v o n in n e p www.o Driving Luxury blau-weiß kariert Der deutsche Premiumhersteller definiert die Luxusklasse neu: Mit dem neuen 7er setzen die Münchner Autobauer wegweisende Technologien in den Bereichen Leichtbau, Antrieb, Fahrwerk, Bedienung und intelligente Vernetzung in der automobilen Top-Liga ein. Fahrfreude und Reisekomfort erreichen in der Luxuslimousine einen neuen Höhepunkt. Weniger Gewicht, weniger Verbrauch Gewicht ist im Automobilbau mit Verbrauch und Emissionen gleichzusetzen. Um bis zu 130 Kilogramm bringt der Luxusliner dank dem Einsatz von carbonfaserverstärktem Kunststoff in der Karosseriestruktur weniger auf die Waage. Motoren aus der neuen Antriebsgeneration kommen ebenso zum Einsatz wie das innovative Plug-in-HybridSystem im BMW 740e bzw. in der Langversion 740Le. Der Hybridantrieb besteht aus einem Vierzylinder-Benziner und einem Elektromotor, die gemeinsam eine Systemleistung von 326 PS erzeugen. Im EU-Testzyklus für Hybridfahrzeuge kommt der BMW 740e auf einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 2,1 Litern bzw. einen kombinierten Stromverbrauch von 12,5 kWh je 100 Kilometer. Dieser Minimalkonsum an Benzin und Strom mündet in einem CO2-Emissionswert von nur 49 Gramm pro Kilometer. Die LithiumIonen-Hochvoltbatterie ermöglicht rein elektrisches und damit lokal emissionsfreies Fahren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h und einer Reichweite von bis zu 40 Kilometern. 40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 BMW hat aber auch die traditionellen Motorenkonzepte weiterentwickelt: Das V8-Triebwerk sowie alle Reihensechszylinder-Antriebe entstammen der jüngsten Motorengeneration der Bayern und werden serienmäßig mit einem ebenfalls weiterentwickelten 8-Gang-Steptronic-Getriebe kombiniert. angetriebene Stabilisatoren reduzieren Wankbewegungen bei dynamischer Kurvenfahrt. Zusätzlich passt die aktive Fahrwerksregelung die Abstimmung der Dämpfer an Fahrbahnunebenheiten an. Touch-Display und Gestiksteuerung Fahrspaß auf höchstem Niveau BMW genießt den Ruf, Fahrwerke zu entwickeln, die dynamisch und zugleich komfortabel sind. Dieses Kunststück gelingt den Entwicklungsingenieuren selbstredend auch bei ihrem neuen Flaggschiff. So umfasst die serienmäßige Ausstattung bereits eine 2-Achs-Luftfederung einschließlich automatischer Niveauregulierung und die Dynamische Dämpfer Control. Eine nochmalige Steigerung sowohl des Komforts als auch der Dynamik und Souveränität lässt sich mit der weiterentwickelten Integral-Aktivlenkung sowie mit dem erstmals erhältlichen System Executive Drive Pro mit aktiver Wankstabilisierung und datenbasierter Vorausschau erzielen. Elektromechanisch In der neuen BMW 7er-Reihe ist der Bordmonitor des Bediensystems iDrive erstmals als TouchDisplay ausgeführt. Neben der gewohnten Steuerung über den Controller können die Funktionen auch durch Berührung des Touchscreens ausgewählt und aktiviert werden. Neu ist die Gestiksteuerung. Mit den von einem 3D-Sensor erfassten Handbewegungen lassen sich etwa Infotainment-Funktionen wie die Regulierung der Lautstärke, aber auch das Annehmen oder Ablehnen von Telefonanrufen intuitiv und komfortabel steuern. Ein weiteres Novum ist die in die Mittelkonsole integrierte Smartphone-Halterung, die das kabellose, induktive Aufladen des Mobiltelefons ermöglicht. Ü Auto & Motor l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT Volvo XC90 mit Run off Road Protection Der Ende Mai 2015 eingeführte Volvo XC90 punktet mit höchstem Sicherheitsniveau: Die Run off Road Protection erkennt, wenn das Fahrzeug von der Fahrbahn abkommt, und strafft automatisch die vorderen Sicherheitsgurte, um die Insassen sicher auf den Sitzen zu halten. Der Kreuzungsbremsassistent beinhaltet ein automatisches Notbremssystem für Kreuzungsbereiche. Es bremst das SUV automatisch ab, wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern droht. Fünf Sterne für den Hyundai Tucson Der neue Kompakt-SUV von Hyundai, der neue Tucson, erhielt im Sicherheitstest des unabhängigen Autobewertungsverbands Euro-NCAP die Bestnote von fünf Sternen. Zu den Sicherheitseinrichtungen zählen etwa der Spurhalteassistent und die Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitsbegrenzungen, der autonome Notbremsassistent, ein ToterWinkel-Assistent, ein Querverkehrswarner und das Fahrzeug-Stabilitätsmanagement (VSM). l SKY LOUNGE Für die Langversionen wird das einzigartige Panorama-Glasdach Sky Lounge angeboten. Bei Dunkelheit wird das von seitlich angebrachten LED-Modulen erzeugte Licht gleichmäßig in die Glasfläche geleitet und es entsteht ein stimmungsvolles Muster im Stil eines Sternenhimmels. Citroen DS 4 mit zwei Silhouetten Ein Modell, zwei verschiedene Silhouetten, eine neue Frontpartie. Citroen setzt mit dem neuen DS 4 und dem DS 4 Crossback einen starken Akzent. Die Franzosen sind bekannt für ihren avantgardistischen Geist: Im DS 4 kommt dieser Geist als Premium-Limousine und als schicker Crossback zum Ausdruck. l FERNGESTEUERTES PARKEN Der neue BMW 7er parkt ohne Fahrer am Steuer in Parklücken oder Garagen ein und aus. Der Parkvorgang wird vom Fahrer mit dem BMW Display-Schlüssel aktiviert und vom Fahrzeug teilautomatisiert ausgeführt. Eine Neuheit im Luxuslimousinen-Segment ist auch das aus dem BMW i8 bekannte BMW Laserlicht, das, durch den BMW Selective Beam blendfrei, für den neuen BMW 7er als Alternative zu den serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern angeboten wird. Die Fernlichtreichweite beträgt 600 Meter. Fotos: BMW (3), Volvo, Hyundai, Citroen, Kia l MEHR SICHERHEIT Pure Kraft: Kia Optima GT Vergrößerte Bremsen und eine direkter abgestimmte Lenkung sind technische Feinheiten des elektronisch gesteuerten Fahrwerks, die dem hohen Leistungspotenzial des 245 PS starken Kia Optima GT Rechnung tragen. Die viertürige, fünfsitzige Limousine schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 41 Auch dieses Jahr haben interessierte Unternehmen die Möglichkeit, Schülerinnen und Schülern einen Einblick in angewandte Forschung und Technologieberufe zu geben. Ein Mehrwert für Betriebe und junge Menschen. Besonders Mädchen wie Anna Maria Lipp sind meist ein Gewinn für jedes Unternehmen. Foto: bmvit/FCB NeuWien Talente für heimische Betriebe Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) hat die Initiative „Talente“ ins Leben gerufen, bei der Schülerinnen und Schüler mit forschenden Unternehmen in Kontakt gebracht werden. Ein Mehrwert für Unternehmen und künftige Mitarbeiter. Von Marie-Theres Ehrendorff S chülerinnen und Schüler ab 15 Jahren können während ihrer Sommerferien Erfahrungen in forschungsnahen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sammeln. Bei einem vierwöchigen Praktikum lernen sie die Welt von Naturwissenschaft und Technik in der Praxis kennen. Bisher konnten bereits mehr als 8.000 Praktika finanziert werden. Für 2016 wurden auf Initiative von Bundesminister Alois Stöger die Praktikumsplätze von 1.500 auf 3.000 pro Jahr verdoppelt. Finanziert wird das erweiterte Angebot vom bmvit über die Forschungsfördergesellschaft FFG. Was bringt’s den Unternehmen? Jugendliche ab 15 Jahren gewinnen mit einem Talente-Praktikum Praxiserfahrungen in Naturwissenschaft und Technik, was als Impulsgeber für die Studien- und Berufswahl dienen soll. Forschende Unternehmen und Forschungseinrichtungen können junge Talente entdecken, fördern und bereits frühzeitig an ihre Organisation binden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Motiva- 42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 tion von Mädchen und Schülerinnen und Schülern aus nicht-technischen Schulen. Forschende Unternehmen bzw. Forschungseinrichtungen können eine Förderung für hochwertige Schülerpraktika im naturwissenschaftlich-technischen Bereich beantragen. Jeder Praktikumsplatz wird mit 1.000 Euro gefördert. Den Praktikanten und Praktikantinnen ist ein Bruttomonatsgehalt von mindestens 700 Euro zu bezahlen. Unternehmen auf der Suche nach einer Praktikantin oder einem Praktikanten werden von der Praktikantenbörse unterstützt. Das bmvit veröffentlicht die Praktikumsbeschreibung aus dem eCall unkompliziert und automatisch auf der Praktikabörse im Internet. Interessierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich können sich daraufhin bei ihren Wunschunternehmen bewerben. Der veröffentlichte Praktikumsplatz bleibt so lange online, bis sich das suchende Unternehmen für eine Bewerberin oder einen Bewerber entschieden hat und diese/n in seinem eCall-Antrag eingetragen hat. Unter den Schülerinnen und Schülern nicht- technischer Schulen sind besonders viele Mädchen. Erfahrungsgemäß fühlen sich Frauen bei Stellenausschreibungen in männlich dominierten Branchen nicht als Adressatinnen, wenn aus dem Text des Inserates nicht eindeutig hervorgeht, dass Frauen für das Unternehmen gesucht werden. Das bmvit empfiehlt daher den Unternehmen, junge Frauen in der Praktikumsbeschreibung aktiv anzusprechen und diese nachdrücklich zu einer Bewerbung einzuladen. Der Erfolg dieser Talente-Initiative des bmvit, Unternehmen aus dem naturwissenschaftlich- technischen Bereich zu gewinnen, um Sommerpraktika zur Verfügung zu stellen, hat sich bewährt. Drei Best-PractiseBeispiele zeigen, wie Unternehmen Talente fördern können und sich nebenbei engagierte Mitarbeiter von morgen finden lassen. Die Lebensretterin Die 19-jährige Anna Maria Lipp aus dem salzburgischen St. Johann im Pongau hat sich schon als kleines Mädchen für Technik interessiert und dem Papa gerne über die Jugend forscht Nachwuchs in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen Schulter geschaut, wenn er etwas repariert hat. „Daher war es für mich keine Frage, dass ich ein Praktikum in diesem Bereich suche“, so die ehemalige Praktikantin. Die Firma Meltro ist in der Produktentwicklung von Mechatronik tätig. „Mechatronik bedeutet das Zusammenspiel von Elektronik, Informationstechnik und Mechanik. Während meines vier Wochen dauernden Praktikums war es das Schönste für mich, dass ich an meiner eigenen Idee arbeiten durfte. Mein Produkt ist eine Uhr zur automatischen Unfallerkennung. Der Einfall kam mir, weil mein Großvater eines Tages gestürzt war und aufgrund seiner Ohnmacht keine Hilfe rufen konnte. Daher war mein großer Wunsch, dass ich als Technikerin etwas erfinden werde, dass so etwas nie wieder passiert. So habe ich am Prototyp für eine Armbanduhr zur automatischen Unfallerkennung, der seine Anwendung z.B. im Alpensport oder bei Seniorinnen und Sonoren findet, gearbeitet. Im Endeffekt bin ich total stolz auf dieses Praktikum, weil irgendwann wird diese Erfindung Leben retten, und ich kann dann darauf zurückblicken und sagen, dass ich daran beteiligt war.“ Die Tüftlerin Rebekka Binder war eine 19-jährige Schülerin an der HTL in Ried in Oberösterreich, n Information en Wie können Unternehm? ten bie an ze lät Praktikap tlere Un- mit Zielgruppe sind kleine und ternehUn ße gro U), (KM en ternehm hhochFac n, äte men (GU), Universit For, tren zen enz pet Kom schulen, p, (Gert-U Sta n, schungseinrichtunge e. ein Ver ) ige meinnütz Praktikum geBei einem vierwöchigen Schüler Einund en rinn üle Sch winnen lt der ForWe nde blick in die fasziniere Naturwisin ng klu wic Ent und schung Forschungseinsenschaft und Technik. ngsnahe heimichu fors und gen richtun n 1.000 Euro alte erh sche Unternehmen atz. spl um ktik Pra pro Förderung reibung sch Aus en Der Start der nächst n. Ab ehe ges vor 6 201 ner Jän ist für 25. en von trag Ein das ist diesem Zeitpunkt bsite mögWe der auf en ätz apl Praktik lich. auch in der Schule gelernt, wie man programmiert, was mich bereits damals sehr fasziniert hat. Daher habe ich mich bei der Firma Eurofunk Kappacher beworben, wurde genommen und der Sommer war eine interessante Herausforderung für mich. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung von Technologie- und Softwarelösungen, also im Prinzip genau meines. Die coolste Erfahrung für mich war, bei einem Projekt von Anfang an dabei zu sein und bis zum Schluss durchzuarbeiten. Das Praktikum hat mir einiges gebracht, ich habe viel gelernt und das Wichtigste ist: Ich weiß was ich in Zukunft machen werde.“ Welche Schüler können sich bewerben? Für Christoph Kirchberger, den bekennenden Computerfreak, stellte das Praktikum die Weichen: Er sieht jetzt seine Berufslaufbahn in der Kommunikationstechnik-Branche bestätigt. Foto: bmvit/FCB NeuWien die durch ihr Interesse an technischen Innovationen und Maschinenbau ihr Praktikum im Maschinenbauunternehmen FILL absolvieren konnte. „Während meines Praktikums konnte ich sehr viel über technische Abläufe und über Konstruktion lernen. Spannend war es für mich immer, in die Produktionshallen zu gehen, um mir einige Ideen abschauen zu können, die ich dann selbst verwirklichen konnte. Ich durfte mich selbst einbringen und kreativ denken, daher habe ich einen Biegewechselprüfstand für Sägebänder konstruieren können“, erzählt Binder. „Für mich war dieses Praktikum nicht nur eine tolle Erfahrung, sondern auch der erste Schritt in meiner Berufswahl, weil ich jetzt wirklich weiß, was ich in meinem Arbeitsleben machen möchte. Und übrigens: Die TechnikBranche braucht ohnedies mehr Frauen.“ Der Computerfreak Christoph Kirchberger, der 18-jähriger Pongauer, absolvierte sein vierwöchiges Praktikum im vergangenen Sommer bei der Firma Eurofunk Kappacher, die sich mit Leitstellen- und Kommunikationstechnik beschäftigt. „Ich interessiere mich schon seit meiner Kindheit für Computertechnik, wir haben An den Praktika können Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die eine österreichische Schule (AHS, BHS oder BMS) besuchen und mindestens 15 Jahre alt sind. Alle Schüler, die sich für Naturwissenschaft und Technik interessieren, können sich bewerben. Die Praktika sind besonders für Schüler aus nicht-technischen Schulen eine gute Möglichkeit, Naturwissenschaft und Technik in der Praxis kennen zu lernen. Da Berufe in Naturwissenschaft und Technik zu großen Teilen männerdominiert sind, werden besonders Mädchen ermuntert, erste Praxiserfahrungen über ein Praktikum zu sammeln. Ein Talente-Praktikum kann ein erster Schritt für eine Ausbildung und Karriere in einem Bereich mit guten Zukunftsaussichten sein. Ü n Bewerbung Wie und wo können sich Schüler bewerben? abörse: ktik Ab März 2016 auf der Pra oder mit einer m .co rse boe tika www.prak bei Unternehkt Initiativbewerbung dire htungen, nric sei ung sch For men oder Schüler und en wobei die Schülerinn für die ung der För er ein it hke die Möglic solen ähn erw ngt Organisation unbedi len. Weiter Infos: tika https://www.ffg.at/Prak m .co rse boe tika www.prak WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 43 Ökosozialer Think-Tank lud zum Jahresausklang V.l.n.r.: Eva Ullmann, Dieter Härthe, Hans Harrer, Mitglieder der Lawinenhundestaffel Salzburg mit GF Andreas Santner; v.l.n.r. sitzend: Gudrun Mosler-Törnström, Erhard Busek, Beate Winkler. schem Hinterfragen auf. Im Anschluss daran verwiesen Dr. Erhard Busek, Präsident des Senats, und Dr. Beate Winkler, die sich selbst als Co-Pilotin für Chancenvielfalt bezeichnet, auf die Wichtigkeit eines neuen Denkens für Europa und auch des Blicks über den Tellerrand hinaus. „Mut zum Handeln und Visionen bedarf es gerade in einer Krise. Denn Krise bedeutet: Beurteilen und Handeln“, so Busek. Beide forderten alle auf, dies in ihren eigenen Unternehmen ebenfalls zu beherzigen. „Europa sind wir alle“, so Busek, „und nicht die da in Brüssel.“ Man muss Europa nicht unbedingt neu gründen, aber jeder Einzelne sollte beginnen, das Miteinander verstärkt zu denken, denn Alleinsein ist keine Alternative in dieser globalisierten Welt. Foto: Senat der Wirtschaft Charity für Lebensretter D er Senat der Wirtschaft lud nach Salzburg ein und mehr als 300 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst trafen sich im Hotel Pitter zum Jahresausklang. Hans Harrer, Vorstand des Senats der Wirtschaft, deponierte die Wichtigkeit der ökosozialen Marktwirtschaft, zu der sich der Senat und seine Mitglieder bekennen. Mit Stolz verkündete er, dass bereits 603 Unternehmen mit rund 250.000 beschäftigen Mitarbeitern Mitglied im Senat sind. „Damit sind wir eine nicht mehr zu ignorierende Plattform, die in Zukunft vermehrt ihre Forderungen an die Politik formulieren wird“, so Harrer. Nach einem Rückblick über die Aktivitäten in diesem Jahr und einem Ausblick auf 2016 rief die 2. Salzburger Landtags-Präsidentin Gudrun Mosler-Törnstom in ihrer Ansprache zu mehr Europa-Vertrauen, aber auch zu kriti- Gelebte Nachhaltigkeit Überrascht wurden die Teilnehmer mit einem Einblick in die Arbeit der Lawinenhundestaffel Salzburg. Dem Aufruf zu spenden wurde von den Senatoren und Senatorinnen sehr aktiv nachgekommen, sodass Hans Harrer am Ende des Jahresausklangs an Andreas Santner, den Geschäftsführer der Lawinenhundestaffel, der ebenfalls Mitglied im Senat ist, einen Scheck über 6.000 Euro überreichen konnte. Ü Foto: Parktherme Bad Radkersburg Werbung N achhaltigkeit ist einer der Werte, die unsere Gesellschaft derzeit auf vielen Ebenen bewegen. Die Parktherme Bad Radkersburg – Therme des Jahres 2015 – punktet mit der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressource Thermalwasser und den MitarbeiterInnen als sympathische und motivierte GastgeberInnen. Die Parktherme zählt zu einem der wenigen Betriebe, die ihren Wärmeenergiebedarf vordergründig durch die regionale Ressource – das Thermalwasser – in Form der Geothermie decken. Das Bad Radkersburger Thermalwasser kommt mit 17 Bar aus zwei Kilometern Tiefe und 80 Grad Celsius an die Erdoberfläche. Für die Thermalwasserbecken wird es auf 34-36 Grad abgekühlt, die überschüssige Wärme wird dabei umfassend ökologisch insbesondere zur Temperierung des 50-mSportbeckens, genutzt. www.parktherme.at Ü S IMMO AG Die Guten ins Töpfchen. Wir investieren ausschließlich in Standorte und Nutzungsarten, die wir sehr gut kennen. Das ist die Basis unseres Erfolgs. Nähere Informationen unter www.simmoag.at Sieben Erfolgsfaktoren für authentische und sympathische Verkäufer Internationale Fachmesse für Heizung, Klima, Sanitär, Bad & Design und erneuerbare Energien Ein guter Verkäufer ist authentisch, kompetent und unterstützt seinen Kunden bei der Problemlösung. Wie das geht, weiß Peter Trameger, Lehrgangsleiter für Verkauf am WIFI Steiermark. 1. Vertrauen aufbauen Sympathie, Kompetenz und Vertrauen sind laut Trameger die mit Abstand größten Kaufmotive unserer Zeit, erst danach folgen Profit, Bequemlichkeit oder Prestige. „Vertrauen entsteht heute kaum mehr durch die Marke allein, sondern muss vom Verkäufer regelmäßig erarbeitet werden“, weiß Experte Peter Trameger. Neues Konzept! 2. Sicherheit vermitteln Sicherheit zählt neben Vertrauen und Nähe zu den zentralen Werten für den Verkauf. Sicherheitsgefühl entsteht heute allerdings nicht mehr automatisch, wenn es sich um ein großes Unternehmen handelt. Gute Verkäufer müssen Zukunftsszenarien vorausdenken – denn wer vorbereitet ist, fühlt sich sicher. Peter Trameger, Lehrgangsleiter für Verkauf am WIFI Steiermark Foto: WIFI Stmk 3. Soziale Kompetenz „Einen guten Verkäufer zeichnet in erster Linie seine soziale Kompetenz aus, also der einfühlsame und tolerante Umgang mit dem Kunden“, sagt WIFI-Experte Trameger. „Der Kunde kauft in erster Linie den Verkäufer, nicht die Dienstleistung oder das Produkt.“ 4. Offene Körpersprache Unerlässlich für einen authentischen Verkäufer sind außerdem ein selbstsicheres Auftreten inklusive der dazu passenden Körpersprache sowie eine positive Grundeinstellung. 5. Klare Botschaften Kunden einfach ganz offen fragen, ob er sich für oder gegen einen Kauf entschieden hat, ist ein weiterer Erfolgsfaktor eines Verkäufers. 26. – 29.1.2016 Messe Wien 6. Die richtige Kleidung „Im Verkauf vertraut man am liebsten auf einen Experten und als solcher muss man auch glaubwürdig und kompetent auftreten, was nicht zuletzt durch entsprechende Kleidung unterstützt wird“, bringt es WIFI-Experte Trameger auf den Punkt. www.aquatherm.at 7. Andere nicht schlechtmachen Wer von sich selbst überzeugt ist, muss andere nicht schlechtmachen. Genauso wenig wie offensichtlich schlecht über seine Konkurrenten sollte man sich auch nicht ausschließlich negativ über die Konkurrenz aus dem Internet äußern. Ü Ankündigungen: „Die Power der Neukundengewinnung“ WIFI-Top-Themen-Seminar mit dem Verkaufsprofi Erich N. Detroy am 21.01.2016 Foto: W&W AG Stuttgart „Diplomverkäufer im Außendienst“ Werbung Start der Frühjahrsseminare mit Peter Trameger ab 03.02.2016 Infos und Anmeldung auf www.stmk.wifi.at/verkauf oder 0316-602-1234 Viel unterwegs? Wir hab Hotel am Domplatz Das Hotel am Domplatz ist ein modernes, neu gestaltetes Vier-Sterne-Hotel, das sich direkt vor dem Mariendom in Linz befindet und nur zirka fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof und der Fußgängerzone entfernt liegt. Direkt unter dem Hotel befindet sich ein öffentliches Parkhaus, in dem man idealerweise das Auto abstellen kann. Der Preis von 18 Euro pro Person für das Frühstück, auch wenn alles frisch zubereitet wird, ist keine Okkasion, es sei denn, man langt beim angebotenen Prosecco kräftig zu. Einige Zimmer sind mit einem eigenen Wintergarten, Balkon oder Terrasse ausgestattet. Es gibt Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichen und den Blick auf den Dom und die Dächer der Stadt freigeben, ein sehr bequemes Bett, elegante Möbel und Leuchten. Das Bad im Standardzimmer bietet – so man möchte – originelle Aus- und Einblicke, ist jedoch mit den großen Schwingtüren etwas eng und für stärkere Hotelgäste eher unpraktisch. Das Hotel bietet zudem eine Aperitif-Bar, elegante Konferenzräume und ein Shuttleservice vom und zum Flughafen auf Anfrage. Insgesamt ist das „Hotel am Domplatz – das Design Hotel in Linz“ mit seinen 69 Zimmern, vier davon barrierefrei – zwei Suiten, SPA Bereich, DOMbar und Meeting-Centers ein ideales Hotel für einen Businesstermin in Linz. Ü Stifterstraße 4, 4020 Linz Tel.: +43 (0) 732 773000 [email protected] , www.hotelamdomplatz.at Foto: Hotel am Domplatz Erreichbarkeit: 9 von 10 Punkten Ambiente: 9 von 10 Punkten Service: 7 von 10 Punkten Küche & Keller: 7 von 10 Punkten Summe: 32 von 40 Punkten Restaurant Strasserwirt Foto: Restaurant Strasserwirt Erreichbarkeit: 7 von 10 Punkten Ambiente: 8 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Summe: 32 von 40 Punkten Direkt bei der Parkplatzzufahrt zum Leopoldskroner Bad liegt das Restaurant „Zum Strasserwirt“ – verkehrstechnisch auch mit Öffis hervorragend zu erreichen – an einem der schönsten Plätze in Salzburg. Der Strasserwirt ist das perfekte Business-Restaurant schlechthin. Die Tische sind groß genug, damit auch Geschäftsunterlagen Platz finden, und serviert wird gutbürgerliche Küche auf Top-Niveau zu kleinbürgerlichen Preisen. Die Speisekarte ist vielfältig, die Zutaten großteils regional, man findet Saisonales ebenso wie frischen Fisch und auch Innereien in einer großen Auswahl. Überdies wird auf persönliche Wünsche außerhalb der Speisekarte eingegangen – für Vegetarier werden die Speisen extra zubereitet und die Küche ist für Sonderbestellungen vorbereitet. Das Mittagsmenü wird oft nach „Themen“ zusammengestellt, so kann man bei der Variante „Friaul“ im Ursprungsland schwerlich etwas Geschmackvolleres auf den Teller bekommen. Das Personal ist ausgesprochen freundlich, auch wenn die Gäste sich nicht gleich entscheiden können und mehrere Sonderwünsche berücksichtigt werden müssen. Die Weinkarte ist vielfältig und bietet Ausgezeichnetes, was den verwöhnten Business-Gast dann doch einmal auch zu Alkoholischem verführt. Ü Leopoldskronstraße 39, 5020 Salzburg Tel.: +43 (0) 662 826391 www.zumstrasserwirt.at Öffnungszeiten: täglich von 11:00 bis 22:00 Uhr Die Kriterien Businessrestaurant: Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nicht nur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tisch legen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“ Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit, Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören. 46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 en die Tipps! Falkensteiner Hotel Leoben Foto: Falkensteiner Hotel & Aisa Spa Leoben Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 9 von 10 Punkten Service: 7 von 10 Punkten Küche & Keller: 9 von 10 Punkten Summe: 33 von 40 Punkten Im grünen Herzen der Steiermark erwartet den qualitätsbewussten Business-Gast das moderne Vier-Sterne-Hotel Falkensteiner & Asia Spa Leoben, eingebettet in eine herrliche Parklandschaft. Der 28.000 m2 große Wellnessbereich umfasst auch eine Sauna mit bis zu 16 verschiedenen Aufgüssen pro Tag. Der luxuriöse Wellnessbereich im asiatischen Stil mit verschiedenen Pools, Saunen und Schönheitsanwendungen ist über einen unterirdischen Gang erreichbar. Die Zimmer sind alle im orientalischen Stil eingerichtet und mit Liebe zum Detail dekoriert, wenngleich sie ein wenig klein geraten sind für ein Haus in der gehobenen Preiskategorie. Der Blick vom Zimmer ist traumhaft, jedoch in Richtung Restaurant kann es am Abend recht laut werden, und die Balkone sind nicht gut voneinander getrennt. In allen Bereichen kann kostenfreies WLAN genutzt werden Das Falkensteiner Hotel Leoben stellt täglich ein Frühstücksbuffet bereit und bietet fürs Mittagessen eine Auswahl an herzhaften Snacks und Spezialitäten. Abends werden besondere Gerichte und erlesene Weine serviert, wobei zu beobachten war, dass das Personal sich an Geduld mit nachfragenden Gästen nicht auszeichnete. Die Hotelbar ist nicht nur mit exquisiten Tröpferln gut bestückt, sondern macht durch eine ansprechende Beleuchtung samt Zigarrenlounge auch wirklich Lust aufs Aufbleiben. Ü In der Au 1, 8700 Leoben Tel.: +43 (0) 3842 405 [email protected], www.falkensteiner.com/de/hotel/leoben Zu ebener Erde und erster Stock Der Name des Restaurants, das mittlerweile auf eine über fünfzigjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, ist dem gleich lautenden Theaterstück von Johann Nepomuk Nestroy entliehen. Im herzlichen und familiären Ambiente lassen sich Hektik und Betriebsamkeit – dank der Familie Meznik, die das Lokal 1987 übernommen hat – vergessen. Businessgäste schätzen den Standort in der autofreien Gegend, der trotzdem hervorragend zu erreichen ist, ebenso wie die Wiener Küche vom Feinsten samt hausgemachten Mehlspeisen, wenn ihnen wieder der Sinn nach einem kulinarischen Erlebnis mit bodenständigen, regionalen und heimischen Qualitätsspeisen ist. Erlesene Getränke, eine österreichische Weinkarte mit Schwerpunkt Wien und einzigartige Aperitifs wie Dirndlbeersekt, Holunderblütensekt oder Hetscherlwein überraschen den Gast imm wieder auf Neue. Sehr freundlich wird man beim Betreten des Lokales empfangen und mit perfektem und nicht zuletzt sehr freundlichem Service sowohl im ersten Stock als auch im Erdgeschoß, wo man übrigens sehr komfortabel sitzt und jede Geschäftsbesprechung durchführbar ist, durch den Abend geführt. Reservieren ist jedoch unbedingt zu empfehlen! Ü Burggasse 13, 1070 Wien Tel: +43 (0) 1 5236254 [email protected], www.zu-ebener-erde-und-erster-stock.at Öffnungszeiten: Mo-Fr 12:00-22:00 Uhr Foto: zu-ebener-erde-und-erster-stock Erreichbarkeit: 9 von 10 Punkten Ambiente: 9 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Küche & Keller: 9 von 10 Punkten Summe: 36 von 40 Punkten Die Kriterien Businesshotel: Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtig und Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitte herausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen und sich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 47 Motor für die regionale Entwicklung Das Messegeschäft ist äußerst vielfältig und zieht Interessierte aus den verschiedensten Bereichen an. Darüber hinaus haben Messen eine große Bedeutung sowie positive Effekte für die heimische Wirtschaft. Messe Congress Graz Die MCG zählt zu einem der drei wichtigsten Messeveranstalter Österreichs und generiert mit über 450 Veranstaltungen und 1,1 Million Besuchern pro Jahr nicht nur eigene Gewinne, sondern ist zugleich auch ein wichtiger Impulsgeber für die regionale Wirtschaft. Um im Detail zu eruieren, welche direkten Auswirkungen sich für einzelne Branchen ergeben, welche Wirtschaftssektoren durch Veranstaltungen direkt beeinflusst und welche Gesamtausgaben von den Besuchern der Veranstaltungen getätigt werden, hat die MCG eine Umwegrentabilitätsstudie beauftragt. Ziel war es, neben der Beurteilung der einzelnen Veranstaltungsstätten das Ausgabeverhalten in der Region bzw. in der Stadt Graz abzubilden. Armin Egger, CEO der Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft m.b.H., zu den Beweggründen die Studie durchführen zu lassen: „Wie stark die MCG aber tatsächlich als Wirtschaftsfaktor ist, wird erst bewusst, 48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 wenn man auch über die Mauern der Locations hinaussieht. Der Großteil der mit uns zusammenhängenden Umsätze wird außerhalb unserer Standorte bei umliegenden Unternehmen generiert. Was schon immer bewusst war, wird durch die Erhebung der aktuellen Umwegrentabilität nun mit greifbaren Daten verstärkt, das Argument wird messbar und dadurch noch relevanter. Genau wie beim Thema Nachhaltigkeit sind die großen Worte, die gerne kommuniziert werden, mit vorliegenden Fakten hinterlegt.“ Im Jahr 2014 wurden zwischen Anfang Mai bis Dezember 1.482 von insgesamt 1.075.575 Besuchern der Veranstaltungsstätten der Messe Congress Graz bei 16 Veranstaltungen an rund 40 Orten befragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen eine überaus hohe Zufriedenheit der Besucher mit den Veranstaltungsstätten. Dieser internationale TopZufriedenheitswert wirkt sich positiv auf das Ausgabeverhalten der Besucher aus und ist so wichtig, weil ein Veranstaltungsbesuch oft als Kurzurlaub wahrgenommen wird. Der überwiegende Teil der Besucher stammt mit etwa 40 Prozent aus Graz, weitere 40 Prozent leben in der Steiermark und rund 20 Prozent reisen aus anderen österreichischen Bundesländern sowie aus dem Ausland an. Durchschnittlich betragen die Ausgaben der Befragten 95 Euro pro Person, wobei die Kosten für die Eintrittskarten dabei nicht berücksichtigt sind. Besucher des Congress Graz geben durchschnittlich 115 Euro pro Person aus, in der Stadthalle Graz/Messe Congress Graz/Messe Graz/Messe Freigelände sind es noch 101 Euro. 24,7 Prozent der Befragten waren erstmals in der jeweiligen Location zu Gast, wodurch aufgrund der hohen Zufriedenheit und des motivierten Ausgabeverhaltens auf weitere Besuche gehofft werden kann. Außerdem spricht es deutlich für die Attraktivität des vielseitigen Programmes, das an den unterschiedlichen Standorten angeboten wird. Auf den österreichischen Arbeitsmarkt um- Wirtschaftsmotor Zahlreiche Besucher sorgen für Wertschöpfung in der Region. Foto: minu luk Esslingen gerechnet, ergibt diese Wertschöpfung rund 400 Arbeitsplätze, die durch Veranstaltungen an den Messe Congress Graz Standorten gesichert werden. Die Mitarbeiter des Unternehmens und die der ausstellenden Unternehmen sowie punktuell eingesetzte Arbeitskräfte sind hier nicht berücksichtigt. Durch vorsichtige Schätzung der angeführten Punkte würde dieser Wert auf rund 2.000 gesicherte Arbeitsplätze ansteigen. Messezentrum Salzburg Ähnlich wie in Graz wurde auch in Salzburg eine Umwegrentabilität-Analyse in Auftrag gegeben. Im Untersuchungszeitraum 2012/13 wurde die volks- und regionalwirtschaftliche Bedeutung der durch das Messezentrum Salzburg ausgelösten Kaufkrafteffekte erhoben. Die messeinduzierte Gesamtnachfrage beträgt im Untersuchungszeitraum 69,2 Millionen Euro. Aus diesen Ausgaben resultiert ein gesamtwirtschaftlicher Produktionswert von 158,4 Millionen Euro. Die Hotellerie und Gastronomie, der Handel und Unternehmen im Bereich Werbung/Repräsentation profitieren am stärksten. Auch der Arbeitsmarkt darf sich freuen: Durch das Messezentrum Salzburg werden beachtliche Beschäftigungseffekte ausgelöst und österreichweit rund 1.300 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert. Auf die gesamtösterrei- chische Wirtschaft entfallen 136 Millionen Euro, der regionale Produktionswert beträgt 95 Millionen Euro. Die durch das Messezentrum Salzburg ausgelösten fiskalischen Effekte belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Vienna Convention Center Die gesamtwirtschaftlichen Effekte von Veranstaltungen in der Bundeshauptstadt sind naturgemäß im Österreichvergleich bedeutend. Im Jahr 2014 haben 3.582 Kongresse und Firmenveranstaltungen insgesamt 1,490.695 Nächtigungen und eine landesweite Wertschöpfung von 898,85 Millionen Euro induziert. Insgesamt ist die Anzahl der Kongresse und Firmentagungen von 3.389 im Jahr 2013 auf 3.582 im Jahr 2014 um sechs Prozent gestiegen. Die Wiener Tagungsindustrie kann im Jahr 2014 mit 898,85 Millionen Euro induzierter Veränderung des BIP und 253,48 Millionen Euro induzierten Gesamtsteuereinahmen einen Zuwachs von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Die Stadt Wien profitiert im Jahr 2014 mit insgesamt 30,41 Millionen Euro von nationalen und internationalen Kongressen sowie Tagungen und Incentives. Somit hat die Wiener Tagungsindustrie im Jahr 2014 insgesamt 17.259 Ganzjahresarbeitsplätze in Wien und Österreich gesichert. Messe Dornbirn Vor allem die Effekte der großen Publikumsveranstaltungen der Messe Dornbirn sind beachtlich: Einerseits sind das die Herstellkosten, hier wird sehr viel vom Umsatz direkt und vorwiegend regional ausgegeben – z.B. Maler, Grafiker, Tischler, Druckereien, Künstler, Bühnentechnik, Moderatoren, Werbung etc. –, andererseits gilt das auch für die Aussteller, in unterschiedlich hohem Maße. Vor allem der Aufenthalt der Aussteller, die mehrere Tage in Vorarlberg verbringen, sorgt für gute Auslastung in den Hotels und Gaststätten. Neben den direkt erzielten Umsätzen sind somit die Sekundäreffekte nicht zu vernachlässigen. Es ist bekannt, dass bei einer Herbstmesse an den fünf Messetagen von den Ausstellern (inkl. Gastronomie) Armin Egger, CEO der Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft m.b.H. Foto: Symbol rund 13 Millionen Euro direkt umgesetzt werden (pro Besucher im Schnitt 170 Euro – was der Größenordnung anderer Messen entspricht). Hier sind die Sekundäreffekte und Nachgeschäft aber noch nicht berücksichtigt. In Erhebungen wird von einem Faktor zwischen vier und sieben abhängig vom Anteil der Fachmessen, gesprochen. Messe Wels Die Zahlen der Messe Wels zeigen auf, dass die Messe ein wichtiger Faktor für die Region bzw. für das Bundesland Oberösterreich ist. Besonders bedeutend sind die Aktivitäten für die Nächtigungen in der Region Zentralraum Oberösterreich. Aber auch andere Branchen profitieren von den positiven Effekten. Die Messe Wels konnte in den letzten Jahren bemerkenswerte Erfolge und Steigerungen sowohl in der Anzahl der abgehaltenen Messen und Veranstaltungen als auch im Umsatz erzielen. So kletterte der Jahresumsatz 2014 auf 17,3 Millionen Euro, während diese Kennzahl im Vergleichsjahr 2012 noch bei 14,5 Millionen Euro lag. Dies entspricht einer Steigerung von sensationellen 19,3 Prozent. Congress Messe Innsbruck Messen bieten den Tiroler Unternehmern Absatz- und Vermarktungsmöglichkeiten. Besucher erhalten Zugang zu internationalen Neuheiten, Innovationen oder Trends. CMI ist gerade durch die Tourismusfachmesse FAFGA alpine superior oder die Weltleitmesse INTERALPIN ein unabdingbarer Faktor für den Erfolg des Tiroler Tourismus. Die Congress und Messe Innsbruck trägt mit ihren Veranstaltungen rund zehn Prozent am touristischen Aufkommen in Tirol bei. Die Spezialisierung der Kongresse des CMI liegt vor allem im Medizinbereich durch den starken Partner der Medizinischen Universität Innsbruck. Wertschöpfung für die Region durch die Messe Klagenfurt Internationale Studien gehen davon aus, dass ein Euro Messeumsatz eine Umwegrentabilität von fünf bis sieben Euro generiert. Im Fall der Messe Klagenfurt, die jährlich zwischen acht und neun Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, ist von einer Umwegrentabilität von 40 bis 63 Millionen pro Jahr zu rechnen. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 49 Advent in der GenussHauptstadt Graz Traditionell eine Woche vor dem ersten Adventwochenende öffneten auch heuer wieder die Adventmärkte in der Grazer Altstadt ihre Tore. Der Advent gilt in Graz als die fünfte Jahreszeit, für die sich die ganze Stadt herausputzt, um sich ihren Gästen so schön und vielfältig wie möglich zu präsentieren. Foto: Graz Tourismus/Manfred Lach Beim „Advent der kurzen Wege“ in der Grazer Altstadt laden von Ende November bis zum 24. Dezember 2015 vierzehn liebevoll gestaltete Advent- und Weihnachtsmärkte mit unterschiedlicher Atmosphäre zum Verweilen ein – alle sind in bequemer Fußdistanz zu erreichen. Ein Highlight im heurigen Advent ist wieder der „Aufsteirern“-Weihnachtsmarkt am Schlossberg, der jeweils von Freitag bis Sonntag im Advent seine Pforten öffnet. Fans von echtem Kunsthandwerk zieht es auch auf die beliebten Kunsthandwerksmärkte am Mehlplatz und am Färberplatz. Am Christkindlmarkt am Hauptplatz duftet es verführerisch nach allerlei kulinarischen Köstlichkeiten, die Leib und Seele erfreuen. In der Abenddämmerung erstrahlt die Fassade des Grazer Rathauses übrigens als riesiger Adventkalender. Beim Altgrazer Christkindlmarkt im Franziskanerviertel kann man den Tag in stimmungsvollem Ambiente ausklingen lassen. Der Charity-Ad- Foto: Graz Tourismus/Foto Fischer 50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 ventmarkt am Eisernen Tor steht auch 2015 wieder unter dem Motto „Glühwein trinken und damit Gutes tun“ – der Verkaufserlös kommt wohltätigen Zwecken zugute. Das Fest der Sinne im Joanneumsviertel ist ein neuer, urbaner Ort für Kunst und Kultur im Herzen von Graz und ein Platz, an dem modernes Design und sinnlicher Genuss auf höchstem Niveau aufeinandertreffen. Fündig wird man bestimmt auch beim Markt am Tummelplatz – unter dem Motto „Buntes aus aller Welt“ bieten hier Lebenskünstler und Weltenbummler ihr farbenprächtiges Sortiment an Glaskunst, Silberarbeiten, Wachskunstwerken und vielem mehr an. Auf der anderen Seite der Mur ist der Advent in der Murvorstadt unter dem Motto „WonderLend“ ein chilliger Treff – und das nicht nur für die jungen Kreativen, die sich in den letzten Jahren im Viertel rund um den Lendund Südtirolerplatz angesiedelt haben. Ein Besuch der Grazer Innenstadt lohnt sich nicht nur wegen der zahlreichen Christkindlmärkte: Heuer wird der bekannte Eis- künstler Kimmo Frosti eine Weihnachtskrippe aus rund 45 Tonnen kristallklarem Eis in den Landhaushof zaubern. Die Eiskrippe in Graz war und ist die weltweit erste und einzige Weihnachtskrippe aus klarem Eis in dieser Dimension. Silvester in der GenussHauptstadt Graz Ganz Österreich tanzt um Punkt Mitternacht den Donauwalzer. Am schönsten inmitten vieler Gleichgesinnter in der Grazer Altstadt mit einem sehr vielseitigen Silvesterprogramm. Geboten werden etwa der Silvesterrundgang oder der kulinarische Silvesterspaziergang mit für die Jahreszeit und den Anlass typischen Köstlichkeiten. Die Stadt lockt darüber hinaus mit speziellen Angeboten wie dem Single-Silvester, dem Bauern-Silvester, dem traditionellen Silvesterlauf oder der Silvesterparty am Mariahilferplatz. Informationen zu den vielfältigen Angeboten der Adventzeit und zum Jahreswechsel finden Sie unter: www.graztourismus.at und www.adventingraz.at Ü Foto: Graz Tourismus/Harry Schiffer Werbung Advent- und Weihnachtsmärkte Fokus Kerngeschäft: Projekt „Bank für Gemeinwohl“ Foto: istock.com/ tuk69tuk In Österreich entsteht derzeit eine alternative Ethikbank. Zum ersten Mal seit über hundert Jahren besinnt sich ein Geldinstitut auf das ursprüngliche Kerngeschäft: Sparen, Kredite Von Anna-Maria Riemer und Zahlungsverkehr. D urch zivilgesellschaftliches Engagement, kombiniert mit praxisorientiertem Bankenfachwissen, soll in Österreich eine neue Bank nach „gutem alten Stil“ entstehen. Spekulationen sowie intransparente Finanzprodukte werden dezidiert abgelehnt. Im Hintergrund stehen keine Financiers, denn die Bürger stellen das Start- und Eigenkapital zur Verfügung. Mitglied kann jeder werden, der mindestens 200 Euro für das Projekt einzahlt, im Rahmen einer Online-Abstimmung können alle Mitglieder dann über die Entwicklung der Bank mitbestimmen. n Kommentar einmischen und mitlenken, um wieder Ethik und Menschlichkeit in das Finanzwesen bringen. Eine demokratische Bank mit regionaler Ausrichtung ist der beste Schritt dazu!“ ndin Genossenschaftsvorstä er sch hüt Tsc Mag. Christine Transparenz Wir gründen Heutzutage wird bei den meisten Banken auf diese Bank aus Transparenz kaum Wert gelegt. Die Bank für der ZivilgesellGemeinwohl allerdings bietet Kunden einen schaft heraus. umfassenden Einblick, was mit ihrem Geld geDas ist weltweit einmalig. Was schieht. Zudem spielt Partizipation eine wichmich fasziniert, tige Rolle, so können beispielsweise Sparer ist die Idee, mitentscheiden, in welche Projekte ihre Gelder eine Bank mitfließen. zugründen, deren treibende Gemeinwohl Finale Kraft das GeZiel der Bank ist also nicht das Maximieren Derzeit befindet sich das Projekt in der finalen meinwohl ist. des Profits, sondern des Gemeinwohls, denn Phase. „Im nächsten halben Jahr wird sich zeidie Banken Einerseits als Antwort auf gesellschaftliche Verantwortung stellt den gen, ob die Österreicher eine Bank möchten, on, rati nst mo krise, andererseits als De Mittelpunkt ihres Handelns dar. Kredite werdie ihnen allen gehört“, kündigt Genossenilgesellschaft wozu eine engagierte Ziv den daher an Unternehmen und Projekte verschaftsvorstand Robert Moser bei einer Prest, fek per ist fähig ist. Der Zeitpunkt geben, die eine Gemeinwohlorientierung hinsekonferenz in Graz an. So konnte man in den t, unk telp Mit der ht nic ist denn Gewinn sichtlich bestimmter Kriterien nachweisen letzten Monaten rund 1,7 Millionen Euro an sen nos Ge sondern Mittel. Punkt. Als her blic können. Investitionen beispielsweise in BioStartkapital einsammeln. Innerhalb der wei ein mir ist n ndi schaftsvorstä lebensmittel, soziales Wohnen oder Bildung nächsten vier Monate benötige man allers ich mitWa . htig wic til gss run Füh ürf Bed die werden bevorzugt – je gemeinwohlorientierter dings weitere 4,3 Millionen, um bei der Fieit, igk Fäh bringe, ist die n wahrzunne r/-i ein Projekt ist, desto günstiger soll der Kredit nanzaufsicht um die Bankenlizenz ansuchen eite arb Mit der se nis usprechen, sein. Die Idee dieses alternativen Geldinstituts zu können. „Dieses Ziel ist realistisch“, so nehmen und Dinge so anz . Wichtig nkt krä n nde findet auch bei bekannten Unternehmern groder Genossenschaftsvorstand. Österreichma nie es s das Transparenz. Inßen Anklang. Der erfolgreiche Chocolatier Joweit haben bereits rund 1.700 Genossensind Anerkennung und ratische Orgasef Zotter ist einer der prominenten Unterstütschafter gezeichnet. „Es ist die einmalige novativ ist unsere soziok sinungsbildung zer: „Das Geld soll den Menschen dienen und Gelegenheit, eine Bank mitzugründen und nisation, das ist ein Me , jeder hat eine prozess auf Augenhöhe nicht der Mensch dem Gelde!“, betont der Underen Entwicklung zu beeinflussen“, betont ung e Entscheid Stimme. Wenn dann ein ternehmer und fährt fort: „Ja, wir müssen uns Robert Moser. Ü alvon se die d getroffen wird, dann wir r len getragen. Foto: Peter May WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 51 Green IT – mehr als nur Öko-Mäntelchen Nicht nur Berge von Elektroschrott in Afrika oder sklavische Arbeitsbedingungen bei der Computererzeugung in China haben ein Umkehrdenken beim Einsatz von Informationsund Kommunikationstechnologien (ITK) in Gang gesetzt. D as Bewusstsein, schonend mit unseren Ressourcen umzugehen, Energie zu sparen und Prozesse intelligent zu steuern, hat sich in der Öffentlichkeit und auch beim Einzelnen immer tiefer verankert. Green IT berücksichtigt den gesamten Produktlebenszyklus und führt im Gegensatz zu konventionellen Lösungen zu einer erheblichen Entlastung der Umwelt. Wie lässt sich aber grüne Technologie tatsächlich im Alltag, in Unternehmen und Anlagen am effektivsten umsetzen? Vom Saulus zum Paulus Der weltweite Stromverbrauch durch IT steigt bis 2020 um 20 Prozent. Dessen nachhaltige Reduktion samt Emissionen hat also höchste Priorität. Diese Verpflichtung ist nun auch bei großen Konzernen angekommen: Apple zum Beispiel hat sich vom Saulus zum Paulus gewandelt. Noch vor einigen Jahren wegen seiner schmutzigen iCloud gescholten, versorgt das Unternehmen seine Klienten nun zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Apple berichtet sogar stolz, seine gesamte IT-Infrastruktur in den USA vollständig klimaneutral zu betreiben. Vorzeigebeispiele gibt es aber auch in Europa. So hat sich die Firma Interxion in den Dienst eines klimaneutrales Betriebs von Server- und Dienstleistungszentren gestellt. Sie maximiert mittels modularer Architektur die Nutzung von Strom, Fläche und Klimatisierung oder verwendet Freikühlung und verwertet die entstehende Wärme für andere Zwecke. Auch in Sachen Energieeffizienz ist Interxion vorbildlich: Verbesserungen erreicht sie anhand inFoto: KK 52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Nachhaltigkeit telligenter Maßnahmen bei der Planung, der Beschaffung und im Betrieb. Interxion setzt auf Energie-Effizienz Foto: Interxion Keine Raketenwissenschaft So gut wie alle Firmen können maßgebliche Beiträge zum Umweltschutz leisten, indem sie Büroprozesse effizienter gestalten und den Papierverbrauch verringern. Der Einsatz von Prozess- und Content-ManagementTechnologien reduziert nicht nur Papier, sondern spart auch Kosten. Intelligente Software bewirkt bessere Energieeffizienz und lässt die noch immer vorherrschende Einstellung des „Schneller und Mehr“ schrumpfen. Intelligent bedeutet auch, Software und Daten vom eigenen Rechner auf Server oder in die Cloud zu transferieren. Verschiedene Endgeräte rufen dann Daten von dort ab. Dadurch wird die IT-Hardwareausrüstung deutlich schlanker: Statt Desktop-PC werden Tablets, Smartphones oder Thin Clients in Büroräume einziehen – Geräte, wie wir sie von Hotels oder Bibliotheken kennen. Videokonferenzen werden dank besserer Technologie Dienstreisen als ökologische SiebenMeilen-Stiefel zum Teil ersetzen können. Anwendungen – mobil oder open-source – wie in Smartphones sparen ebenfalls eine Menge Energie. Bewusstseinswandel Vor allem die Vernetzung mit Dritten wie Organisationen der öffentlichen Hand, Vereinen, Universitäten oder Schulen hilft, die Vorteile der Green IT rascher zu verbreiten und so Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu fördern. Damit signalisieren die Unternehmen der Öffentlichkeit, Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und Aktionären, dass sie Umweltschutz und soziale Verantwortung ernst nehmen. Generell ist allerdings auch in diesem Bereich eine gewisse Vorsicht geboten. Denn nicht alles, was sich bei diversen Anbietern als „grün“ bezeichnet, ist tatsächlich dem Gedanken der Nachhaltigkeit verschrieben, sondern eher noch unausgereift. Oft handelt es sich auch lediglich um ein grünes Mascherl. Dennoch zeichnet sich ein Bewusstseinswandel ab, der auch von jenen Unternehmen getrieben wird, welche IT-Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Zudem entdecken auf immer mehr Start-ups diesen Trend und entwickeln daraus intelligente Geschäftsmodelle. Ü n Im Interview “ Vorreiter „Made in Austria Best Practice BeiCompuritas – ein Grazer and Social Respiel seriöser Corporate en Washing: Gre von ab sponsibility, fern äftsführer von sch Ge tzl, We r ige Rüd Mag. w: Compuritas, im Intervie en gegründet? haben Sie Ihr Unternehm ererseits Aus welcher Motivation h Afrika transportiert, and n an Elektroschrott nac nge leistungsfäme Un sich e, den Lag wer der eits in Einers eine und NGOs nicht Ver n, ule Sch p ins te, rt-u hal Sta aus er sind viele Privath en haben wir uns . Dieses Dilemma vor Aug ffen cha bes zu te erä IT-G hige Leben gerufen. au an? . Wir sind der Was bieten Sie dabei gen Unternehmen überlassen Geräte neu auf, die uns e cht inwagen. Darau Kle er geb n neu eite ein ber Wir Mercedes besser ist als ter fleg gep gut soll. Die Leein s zen Überzeugung, das lange wie möglich nut dass man ein Gerät so g, zent höllun Pro ste Ein 100 die bis ht 50 ste um h hinter putersysteme ist dadurc Com lten ertiger yce hw rec r hoc le ere bensdauer uns te Business-Model drei bis vier Jahre genutz u s daz das , es t Sie gib en en, sst wu hab t d Un eite her. Geräte, die wir aufber Für lle? araode Rep er-M und ng sum atu sind als neue Con Weiters bieten wir Ber tie, nämlich 24 Monate. ran Ga te pel dop die h noc tur. V-Händler? einem herkömmlichen ED -sozialen Was unterscheidet Sie von Aufwand einen ökologisch ßen r öffenterrolle, wie man ohne gro seh reit wir Vor d e sin ein n bei ele Da spi n. Wir sourcen schonen kan Res lle tvo n wir wer ere agi und en eng Mehrwert erzeug fangreiches Netzwerk sparent. Über unser um – auch tran trie dus und t erin tier put rien Com tso kei lich ungen in der sozial nachhaltige Beding uns für ökologisch und na. Chi in Herstellerländern wie chäftsidee unterstützen? n sich an unserem UnterWie kann man Ihre Ges „Green Rocket“ kann ma form latt nt-P me est inv Über die Crowd o beteiligen. nehmen schon ab 250 Eur WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 53 Der Mut zum Unternehmer Der 2015 erstmals erhobene Amway Entrepreneurial Spirit Index (AESI) zeigt den weltweiten Unternehmergeist. Österreich liegt mit dem 38. Platz unter den 44 untersuchten Ländern hinter der Schweiz und vor Deutschland. AESI misst Unternehmergeist in drei Dimensionen Seit 2009 untersucht der Amway Global Entrepreneurship Report die weltweite Einstellung zum Unternehmertum, mittlerweile in 44 Ländern (Europa, Asien, Amerika, Südafrika). In diesem Jahr wurde erstmals der Amway Entrepreneurial Spirit Index (AESI) erhoben, der drei Faktoren kombiniert: die Erwünschtheit, Unternehmer zu sein, die Stabilität des Gründungswillens gegenüber der Ablehnung von Freunden und Familie sowie die Einschätzung des eigenen Wissens und der eigenen Ressourcen. Der weltweite AESI-Wert liegt bei 51, Spitzenreiter sind Indien, China und Thailand (jeweils 79). Für Europa weist der Report den Durchschnittwert 45 aus, das höchstgereihte europäische Land ist Slowenien (70). Österreich vor Deutschland Im Amway Entrepreneurial Spirit Index erreicht Österreich den 38. von 44 Plätzen mit einem Wert von 35. 27 Prozent der Österreicher sehen „Unternehmer zu sein“ als wün- 54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 schenswerte Karrieremöglichkeit. 40 Prozent würden sich auch von Familie oder Freunden nicht von der Gründung abhalten lassen. 37 Prozent denken, dass sie über die nötigen Fähigkeiten und Ressourcen verfügen, um ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Deutschland liegt mit dem AESI-Wert von 31 drei Plätze hinter Österreich. Die Schweiz wird 13 Plätze weiter vorne gereiht mit einem Wert von 47. Weltweites Schlusslicht betreffend Unternehmergeist ist Japan, für das die Studie einen AESI-Wert von 19 ausweist. Unternehmergeist braucht mehr Unterstützung „Etwa die Hälfte aller Befragten in Österreich ist dem Unternehmertum gegenüber per se positiv eingestellt“, so Norbert Kailer, Vorstand des Instituts für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung der Johannes-Kepler-Universität Linz. Aus seiner Sicht zeigen die zunehmende Berichterstattung in den Medien sowie erfolgreiche Testimonials ebenso positive Wirkung wie der Ausbau der Entrepreneurship Education im (Hoch-)Schulbereich. „Es ist deshalb in den nächsten Jahren wichtig, sowohl die mediale Berichterstattung als auch die Entrepreneurship-Education-Angebote und die Vernetzung für Start-ups untereinander sowie mit Großunternehmen auszubauen.“ Gudrun-Johanna Korec, Unternehmenssprecherin von Amway Österreich, ergänzt: „Amway setzt sich in Österreich seit der Gründung der lokalen Niederlassung vor 30 Jahren für bessere Rahmenbedingungen von Unternehmern ein. In diesem Jahr initiierten wir gemeinsam mit Partnern die Nachhaltigselbstständig-Ideenkonferenz, um Unterstützung und Lösungen für Unternehmer zu diskutieren und zu entwickeln.“ Leitl sieht wichtiges Signal 28.490 Neugründer wagten 2014 Schritt in die Selbstständigkeit – der Kampf um GmbH Neu hat sich ausgezahlt. 37 Prozent Anstieg bei GmbH-Gründungen im Vergleich zu 2012. „Die stabile Situation bei unseren Neugründungen ist gerade jetzt, angesichts Unternehmensgründung WKO-Präsident Dr. Christoph Leitl freut sich über den hohen Frauenanteil bei Gründungen. Foto:iStock/ BartekSzewczyk Foto: WKO der angespannten konjunkturellen Situation, ein wichtiges Signal, das der vielfach pessimistischen Stimmung entgegenwirkt“, kommentierte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, die Gründerstatistik 2014. Demnach wagten – ohne den Berufszweig der selbstständigen Personenbetreuer – 28.490 Neugründer den Schritt in Selbstständigkeit, was ein leichtes Plus von einem Prozent oder 277 Neugründungen im Vergleich zum Jahr 2013 (28.213) bedeutet. Insgesamt wurde 2014 – mit 110 Neugründungen pro Tag – täglich um ein Unternehmen mehr gegründet als noch im Jahr zuvor. Erfolge bei GmbH-Gründungen und höchster Frauenanteil aller Zeiten Besonders erfreulich ist für Leitl die klare Trendwende bei den GmbH-Gründungen: „Unser Kampf um die GmbH Neu hat sich ausgezahlt. Nach Jahren des Rückgangs konnten wir bei den Gründungen in dieser modernen Rechtsform jetzt ein Plus von 37 Prozent im Vergleich zu 2012 einfahren.“ Ein weiterer Rekordwert konnte beim Frauenanteil erreicht werden, der 2014 bei 43,5 Prozent aller Neugründungen lag. Dennoch oder gerade deshalb gäbe es noch sehr viel in Sachen Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu tun, betonte Leitl. „Neben dem notwendigen weiteren Ausbau von flexibler und leistbarer Kinderbetreuung für unter Drei-Jährige und der Nachmittagsbetreuung an den Schulen brauchen wir ein gesellschaftliches Umdenken von einer Arbeitsgesellschaft hin zu einer Familiengesellschaft“, zeigte sich der WKO-Präsident überzeugt. Banken und andere Probleme Leitl unterstreicht: „Wir müssen neben der Bankenfinanzierung, die an ihre Grenzen gestoßen ist, weitere Möglichkeiten für Startups auftun.“ Neben alternativen Finanzierungsformen wie Crowdfunding oder der Schaffung von Mittelstandsfinanzierungsgesellschaften sei die Umsetzung des seit Langem von der Wirtschaft geforderten Business-Angels-Freibetrag zur Eigenkapitalstärkung dringend erforderlich. Weiters forderte Rohrmair-Lewis, Bundesvorsitzender der Jungen Wirtschaft, die Streichung der Lohnnebenkosten für den ersten Mitarbeiter sowie die Halbierung der Lohnnebenkosten des zweiten Mitarbeiters je- Prof. Norbert Kailer, Vorstand des Instituts für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung der Johannes-Kepler-Universität Linz, hält fest, dass 50 Prozent der Befragten dem Unternehmertum grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Foto: JKU weils im ersten Jahr der Anstellung. Auch diese Maßnahme würde den Arbeitsmarkt ankurbeln. Handlungsbedarf, um Gründerinnen und Gründer zu unterstützen, sieht Leitl neben der Finanzierung vor allem bei der Entbürokratisierung, wie zum Beispiel durch eine Vereinfachung der Betriebsanlagengenehmigungen. Wenn etwa eine Anlage, die genehmigt ist, durch eine neue ersetzt wird, so Leitl, soll eine einfache Anzeige reichen und keine neue Genehmigung notwendig sein. Auch bei der Unternehmensgründung gäbe es Entbürokratisierungspotenzial. RohrmairLewis: „Die über 90 Gründerservicestellen der WKO sollen die Kompetenz zur Eintragung von Gründungen in das Firmenbuch bekommen. Dabei soll auch die Notariatsbeglaubigung durch die E-Signatur ersetzt werden. Die Freigabe der Eintragung würde weiterhin nur beim Firmenbuchgericht liegen.“ Ü n Information Amways analysierte Gründergeist weltweit. Foto: Amway eurship ReAmway Global Entrepren Entrepreneurbal Glo way Am r De t: por wie die Menship Report hinterfragt, ehmertum tern Un das it twe wel en sch sechsten zum er rde sehen. 2015 wu den 49.755 Beter Un . hrt efü chg dur l Ma repräsentatives fragten weltweit war ein eichern über 15 Sample aus 1.057 Österr Ländern zählERAG 44 Jahren. Zu den außer Malta, Luten 25 EU-Staaten (alle tralien, BraAus ), ern Zyp xemburg und bien, Inum silien, Kanada, China, Kol ia, Melays Ma ea, kor dien, Japan, Süd Schweiz, die nd, xiko, Norwegen, Russla die , kei Tür die d, ilan Südafrika, Tha tnam. Die Vie und A US die e, ain Ukr -Face-BefraStudie wurde als Face-to ebenen Frageg vor es ein e hilf mit g gun t. etz ges gebogens um WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 55 Die künftige Entwicklung des Standortes Oberösterreich wird maßgeblich von Leitbetrieben geprägt. Die Industriellenvereinigung Oberösterreich beschäftigt sich daher intensiv mit den Anliegen und Erwartungen dieser „Zugpferde“ der heimischen Wirtschaft. Von Andreas Prammer Zugpferd Leitbetriebe D ie Leitbetriebe spielen eine zentrale Rolle für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt – dies gilt für kein anderes Bundesland so stark wie für Oberösterreich. So umfassen die größten 250 Betriebe lediglich 0,6 Prozent der Unternehmen, beschäftigen jedoch insgesamt fast 270.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen kumulierten Umsatz von knapp 62 Milliarden Euro. „Berücksichtigt man auch den Sog, den diese Leitbetriebe auf kleinere und mittlere Zulieferer oder Dienstleister ausüben, so wird deutlich, dass Wachstum und Wohlstand in unserem Land maßgeblich mit den Aktivitäten der Leitbetriebe verknüpft sind“, betont IV-OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch. 56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Hohe Dichte Auch laut einer Auswertung des Industriewissenschaftlichen Instituts weist Oberösterreich eine besonders hohe Dichte an Leitbetrieben auf – sie waren von der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise durchwegs stark betroffen, haben diese dennoch gut gemeistert und blicken nun optimistisch in die Zukunft. Für ihre Bindung an den Standort erachten sie die Unterstützung durch die öffentliche Hand im Bereich Forschung, Technologie und Entwicklung sowie die Ausgestaltung nationaler Steuervorschriften im Hinblick auf standortbezogene Ab- oder Zugänge von Unternehmenseinheiten als besonders wichtig. Kritisch gesehen wird hin- gegen die Tendenz, Schwellen- und Richtwerte von EU-Richtlinien auf nationaler Ebene zusätzlich anzuheben. Dies sei eine große Bürde für den heimischen Wirtschaftsstandort. Durch den relativ hohen Anteil ausländischer Mehrheitseigentümer – rund ein Drittel der Top-250-Betriebe in Oberösterreich sind solchen zuzuordnen – gewinnen solche Bürden weiter an Bedeutung. Leitbetriebe als Weltmarktführer Internationale Orientierung und permanente Forschung, Entwicklung und Innovation sind Grundlage des nachhaltigen Erfolgs von weltmarktführenden Leitbetrieben, wie eine aktuelle Spezialuntersuchung zeigt. Wäh- Standortentwicklung „Die Vernetzung von Grundlagen- und angewandter Forschung mit der Produktion könnte dazu beitragen, Investitionen in Oberösterreich zu binden oder weitere internationale Investoren anzulocken.“ Foto: iStock.com IV-OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl, Forschungslandesrätin Mag. Doris Humer und Vorsitzender des Rats für Forschung und Technologie für OÖ, DI Günter Rübig, präsentierten ein Zwischenresümee. Foto: Land OÖ/Liedl IV-OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim HaindlGrutsch möchte weiter internationale Investoren anlocken. rend weltmarktführende Leitbetriebe die Forschungs- und Entwicklungs-Motoren in Österreich darstellen, liegen ihre Zukunftsmärkte außerhalb Europas, insbesondere in Asien. Die Qualität Österreichs als Leitbetriebe-Standort wird von den Unternehmen aktuell noch als „gut“ eingeschätzt. Bei gleichbleibender Reformdynamik ist in den nächsten Jahren allerdings mit einer dramatischen Verschlechterung zu rechnen, ist die Industriellenvereinigung überzeugt. könnte dazu beitragen, Investitionen in Oberösterreich zu binden oder weitere internationale Investoren anzulocken“, erklärt dazu Haindl-Grutsch. Insgesamt gelte es, täglich an der Standortattraktivität zu arbeiten und anstehende Reformen umzusetzen: „Wer dies verabsäumt, wird mittelfristig zum Verlierer. Oberösterreich muss aber zu den Gewinnern zählen!“ Leitbetriebe-Strategie Für die IV OÖ stellt fest, dass auf die Herausforderungen und Chancen der hier angesiedelten Zugpferde ein besonderes Augenmerk gelegt werden muss. Hierzu sei eine Leitbetriebe-Strategie zu erarbeiten und umzusetzen, die eine gezielte Betreuung der oberösterreichischen Leitbetriebe, die Berücksichtigung ihrer Eigentümerstrukturen und die Stärkung der für sie relevanten Standortfaktoren, insbesondere hinsichtlich Wissen und Innovationskraft, umfassen muss. Konkret brauche Oberösterreich mehr gut ausgebildete Fachkräfte, die Forcierung von Forschung und Innovation sowie den weiteren Ausbau seiner Stärkefelder, wie zum Beispiel Mechatronik, Energie- und Umwelttechnologien, Werkstoffe und IKT. „Die Vernetzung von Grundlagen- und angewandter Forschung mit der Produktion Foto: Industriellenvereinigung Innovatives OÖ 2020 Oberösterreich soll durch Technologieführerschaft zu einer n Daten & Fakten Bedeutung von Die volkswirtschaftliche tail De im ben trie Leitbe rktführende 33 internationale, weltma terreich u.a. Ös in hen ste be trie Leitbe für: Produktionsn 39 Milliarden Euro an wert n 214.000 Arbeitsplätze eziehungen n 29.500 Kooperationsb U KM mit F&E-Ausgaben n 1,1 Milliarden Euro an heimi(14 Prozent der gesamten ) gen dun schen Aufwen Exporten (16 n 19 Milliarden Euro an heimischen ten am Prozent der ges e) ort Exp führenden Industrieregion Europas gemacht werden – das ist eines der wichtigsten Ziele im Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives OÖ 2020“, das Anfang 2014 gestartet wurde und bis 2020 läuft. Die Bündelung der Kräfte in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Forschung schafft einen strategischen Wettbewerbsvorteil, der Oberösterreich von anderen Regionen klar unterscheidet. Aktuell sind bereits 404 geförderte Projekte in Umsetzung, welche ein Investitionsvolumen von 700 Millionen Euro heben. Das strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives Oberösterreich 2020“ setzt mit seiner Orientierung entlang der Innovation-Chain „Bildung-Forschung-Wirtschaft“ genau hier an. „Im Bereich Wirtschaft befinden sich seit dem Start Anfang 2014 bereits mehr als 300 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 338 Millionen Euro in Umsetzung“, hebt Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl hervor. Modellregion Industrie 4.0 Oberösterreich bringt alle Voraussetzungen mit, um bei den mit Industrie 4.0 verbundenen Technologien erfolgreich zu sein: die Johannes-Kepler-Universität, die Fachhochschulen OÖ, außeruniversitäre Forschung, Ausbildungsstätten (z.B. HTL) und einen starken innovativen produzierenden Sektor. Mit einer Modellregion sollen die unterschiedlichen Kompetenzen der Akteure vernetzt und sichtbar gemacht werden. Interessierte Unternehmen können herausfinden, wie sie Industrie 4.0 umsetzen können. Forschungseinrichtungen soll wiederum eine Testumgebung zum Experimentieren geboten werden und nicht zuletzt soll die Modellanlage auch als Aus- und Weiterbildungsplattform dienen. „Das Land Oberösterreich setzt daher einen besonderen Schwerpunkt auf diese Thematik und stockt die Mittel dafür auf. KMU können Projektideen, wie beispielsweise die Optimierung von Produktionsprozessen, die Einführung neuer IT-Systeme zur Gestaltung einer „smart factory“, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle usw., ab sofort im InnovationsassistentInnen-Programm einreichen“, erläutert Landesrat Strugl. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 57 Die Gründer der Plattform Offisy: Carina Schmiedseder, Konrad Michael Swietek, Stefanie Gerhofer. Bei der Preisverleihung v.l.n.r.: Ulrike Rabmer-Koller und Peter Reiter mit dem Team von cumulo: Alexander Mitter, Christian Baumgartner, Christof Horschitz, Martin Leonhartsberger und Katharina Schirl. Foto: Andreas Maringer/cityfoto Foto: Junge Wirtschaft Die Innovationskraft Oberösterreichs Die Innovationskraft junger Unternehmer treibt den Wirtschaftsstandort Oberösterreich an. Runtastic oder die Bademeisterei sind längst über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. U nter dem Motto „It’s up to you!“ zeichnete die Junge Wirtschaft diesen Sommer wieder neun aufstrebende Start-ups mit dem Oberösterreichischen Jungunternehmerpreis aus. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, junge Unternehmen vor den Vorhang zu holen, die mit ihren innovativen Produkten oder Dienstleistungen wichtige Impulse für die oberösterreichische Wirtschaft setzen. Eine sechsköpfige Fachjury beurteilte die zahlreichen Einreichungen nach den Kriterien Idee, Umsetzungsqualität und Gesamteindruck und kürte in den drei Kategorien „Visionäre und Innovatoren“, „Wachstum“ und „Klein, aber fein“ die Sieger. So konnte das Linzer IT-Unternehmen Cumulo Information System Security GmbH mit der Software „Nimbusec“ die Kategorie „Visionäre und Innovatoren“ für sich entscheiden und die Siegerprämie von 2.000 Euro entgegennehmen. Nimbusec wird zur automatisierten Überprüfung von Webseiten auf Schadsoftware eingesetzt, um gehackte Webauftritte frühzeitig zu erkennen und Imageverlusten vorzubeugen. Vielen wird das Unternehmen Gründercafé des Instituts für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung schon bekannt sein, wo der 31-jährige Geschäftsführer und JKU-Absolvent DI Martin Leonhartsberger von seinen Erfahrungen als Jungunternehmer berichtete. Gegründet wurde das aufstrebende Unternehmen vor drei Jahren von Christian Baumgartner, Christof Horschitz, DI Martin Leonhartsberger und Katharina Schirl, MSc, wobei ihr Gründungsvorhaben zuerst vom Prä-Inkubator „akostart oö“ und später vom Hightech-Inkubator „tech2b“ unterstützt und gefördert wurde. Weiterhin auf Erfolgskurs befindet sich auch die „offisy gmbh“. Konrad Swietek, MSc, und die beiden IUG-Absolventinnen Mag. Stefanie Gerhofer und Mag. Carina Schmiedseder entwickelten eine spezielle Software für Dienstleistungsunternehmen, die Terminvereinbarungen und -verschiebungen automatisch regelt, Kunden per SMS an ihre Termine erinnert und obendrein automatisch Rechnungen erstellen kann. Blaue Olive mit ihrem neuen Produkt Body Scrub. Foto: Blaue Olive Die beiden Geschäftsführer Jochen Gschwandtner und Dean Burnett sind immer auf der Suche nach neuen Ideen. Foto: Blaue Olive 58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Nischen besetzen Eine völlig andere Nische haben sich hingegen zwei findige Linzer Unternehmer mit dem klingenden Firmennamen „Blaue Olive“ vorgenommen und landen ihren nächsten Coup. Das Start-up-Unternehmen hat sich in den letzten drei Jahren mit dem Vertrieb von hochqualitativen Geräten zur Verarbeitung von Lebensmitteln im Internet einen Namen gemacht. Kalt gepresste Säfte und Entgiftungskuren haben die beiden inspiriert, tiefer in die Materie einzutauchen und mit einem neuen Produkt an den Start zu gehen. „Body Scrub“ nennt sich die neueste Schöpfung. Das Körperpeeling besteht aus Fair-Trade-Kaffee, Kokosöl, Ur-Salz, biologischem Rohzucker sowie diversen Duftstoffen und eröffnet eine neue Welt der Körperpflege. „Wir sind immer auf der Suche nach innovativen Ideen und sind stolz, mit dem Body Scrub ein wirkungsvolles Peeling mit pflegendem Effekt auf den Markt zu bringen“, gibt sich Geschäftsführer Jochen Gschwandtner zuversichtlich. Ü Menschen & Märkte Oberösterreich ist gut aufgestellt – mit Luft nach oben D dung als Oberösterreich oder Niederösterreich mit 4749 Euro mehr als dreimal so viel. Absolutes Schlusslicht ist Kärnten mit 5538 Euro Pro-Kopf-Verschuldung. er Wirtschaftsstandort Oberösterreich hat eine gute Ausgangslage und die aktuellen Kennzahlen lesen sich im Vergleich erfreulich. Trotzdem müssen alle Beteiligten an einer Optimierung arbeiten, um in die Liga der Top Ten Europas vorzudringen. Daher ist es wichtig, ständig die Entwicklungen zu beobachten, in welchen Bereichen Oberösterreich besser ist als andere – und dann an den richtigen Stellschrauben drehen, um auch vorne zu bleiben. Das war das Ziel dieser Studie. Wettbewerb der Regionen Der Wettbewerb der Regionen hat nicht nur Österreich, sondern auch Europa stärker geprägt als der Wettbewerb der Nationalstaaten. Dieser Wettbewerb der Regionen gewinnt auch innerhalb Österreichs an Bedeutung und die Bundesländer können sich unterschiedlich entwickeln. Das bundesstaatliche Organisationsprinzip gestattet den Ländern, ihre Schwächen auszumerzen und die Stärken weiterzuentwickeln. Etwa in der Wirtschaftspolitik, bei Kultur und Bildung – Medizinische Fakultät an der JKU, Fach- Investitionen in Forschung und Technik Prof. Gottfried Kneifel, Institut IWS, OÖ Dr. Elisabeth Dreer, JKU Linz, Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneider, JKU Foto: IWS/Harald Engelsberger hochschule – oder im Katastrophenschutz und bei der OÖ Identität. Der Ländervergleich zeigt, dass Oberösterreich im Vergleich zu den anderen Bundesländern bei der Verschuldungsquote mit 1257 Euro pro Kopf an dritter Stelle hinter Tirol und Vorarlberg liegt. So hat die Steiermark mit 3126 Euro mehr als doppelt so viel Pro-Kopf-Verschul- Ground Zero wächst mit Doka Der Wiederaufbau am Ground Zero läuft auf Hochtouren. Das World Trade Center ist ein neues Wahrzeichen und gleichzeitig Denkmal für New York. Nach Tower 2 und 4 liefert Doka auch für Wolkenkratzer Nummer drei die hochtechnologisierten Schalungssysteme und sorgt für zügigen Baufortschritt. Ü Foto: Doka Dialog-Forum: Wer rettet den Qualitätsjournalismus? Der beinharte Wettbewerb um Reichweiten und der Aufstieg neuer Konkurrenten aus dem Netz setzen besonders jene Medien, die einen Anspruch auf Qualität erheben, stark unter Druck. Der Österreichische Rundfunk und das Europäische Forum Alpbach baten zum ORF-Dialog-Forum „Wer rettet den Qualitätsjournalismus?“ Ü Foto: ORF Um die Zukunft zu meistern und Arbeitsplätze zu sichern, muss investiert werden. Positiv ist, dass die Investitionen in Forschung und Hochschulen bereits gesteigert werden. Hier gilt es aber, die angekündigte Verdreifachung des Forschungsbudgets bis 2020 auch in die Tat umzusetzen. Gerade Oberösterreich ist in vielen Forschungsbereichen führend, das muss allerdings entsprechend unterstützt und kommuniziert werden. Auch schnelle Internetverbindungen sind ein wichtiges Instrument, um hierzulande weiterhin vernünftig arbeiten zu können. Der Raum Linz hat langfristig gesehen enormes Potenzial, es ist aber nötig, verstärkt Technikstudenten anzuziehen und die derzeitige Abwanderung von Wissen und Know-how in eine Zuwanderung der besten Köpfe – so genannten „High Potentials“ – umzudrehen. Ü Hafen Enns wird Logistik-Drehscheibe Im Donauhafen Enns errichten die Salzburger Kaindl-Gruppe und die Deutsche Bahn einen neuen Containerterminal und schaffen so eine internationale Logistik-Drehscheibe. 60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Ende 2015 geht’s praktisch los In der Tat kommen die Bauarbeiten in Enns planmäßig voran. Ende Juli wurden die Portalkrananlagen geliefert, Ende September starteten mit ihnen die Probeläufe. Derzeit werden gerade die Gleise gestopft. „In Summe halten unsere Partner die Terminvorgaben in allen Bereichen ein“, zeigt sich Hawlicek zufrieden. Bis Oktober sind alle großen Arbeiten abgeschlossen, es müssen dann noch kleinere Arbeiten erledigt werden. Dann beginnt der Testbetrieb mit den beiden Krananlagen und müssen diese mit dem bestehenden Krananlagen auf dem bisherigen Terminal synchronisiert werden. Ausbaupläne in Salzburg CTE als Unternehmen mit M. Kaindl KG und DB-Mobility Logistics AG im Hintergrund investiert in das Projekt 17,5 Millionen Euro und bekommt viel Terminal. 170.000 m2 Fläche stehen im neuen Gesamt- terminal für das Handling zur Verfügung, allein 100.000 m2 davon auf dem bisherigen Terminal. Allein im Monat Juni wurden 27.500 TEU oder 18.500 Umschläge gemacht, ein Umschlagsrekord, und das noch dazu während des laufenden Betriebs trotz Bauarbeiten. Nach Fertigstellung Ende dieses Jahres lässt sich kapazitätsseitig der Umschlag um 30 Prozent steigern. CTE hat im April dieses Jahres den Ennser Containerterminal zum Betrieb übernommen und Hawlicks Bilanz lautet: „Sehr zufrieden und das Geschäft entwickelt sich hervorragend.“ Trotzt Baustelle wird ein Rekordjahr erwartet. Auch im Terminal Salzburg CTS läuft es gut und wurden allein im Juni mit 15.000 Umschläge bewerkstelligt. Seit Beginn des Jahres sticht ein zweistelliges Plus beim Handling positiv in der Statistik hervor. „Wir haben in Salzburg Explansionspläne, wollen diese aber noch nicht verraten“, so Hawlicek. Ü Fotos: Ennshafen Z um achten Mal wurde in diesem Jahr der Staatspreis Mobilität als höchste Auszeichnung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) an Unternehmen, Projekte und Akteure verliehen, die sich in Sachen Mobilität von Mensch und Gütern verdient gemacht haben. Der Staatspreis Mobilität orientiert sich an den Zielen des österreichischen Gesamtverkehrsplans und richtet sich mit seinen vier Kategorien an alle involvierten Stakeholder. Die Einreichungen, die von international erfolgreichen Produkten bis hin zu Speziallösungen für Nischenprodukte reichen, geben einen Einblick in die vielfältigen Kompetenzen und die Vernetzungsbereitschaft österreichischer Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen. Otto Hawlicek, Geschäftsführer von CTE, hatte mit seinem Team das Projekt Containerterminal Enns im Donauhafen Enns und die laufenden Ausbaumaßnahmen im Ministerium eingereicht und prompt den Preis in der Kategorie „Bauen/planen/betreiben“ gewonnen. Im Projekt „Enns Multimodal“ werden die internationalen Verkehrsströme des Container Terminal Enns im Donauhafen Enns gebündelt und mit den bedeutendsten Seehäfen und Wirtschaftszentren Europas vernetzt. Durch die Erweiterung und Modernisierung des Terminals im Hafen Enns werden zusätzliche trimodale Umschlagsmöglichkeiten für die Exportwirtschaft in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen in Zentralösterreich geschaffen. Neue Krananlagen, Gleise und Abstellflächen für Container verzahnen die Verkehrsträger Bahn, Wasser und Lkw und verbinden die Region mit dem internationalen Verkehrsnetz. Effiziente Maschinen von SEMA Maschinenbau: Gleichzeitiges beidseitiges Verzahnungsfräsen Für einen Lkw-Hersteller fertigte SEMA eine Werkzeugmaschine mit neuer Technologie. Das Maschinenbauunternehmen aus dem oberösterreichischen Salzkammergut entwickelt und fertigt seit 1988 Werkzeugmaschinen und ist mittlerweile international vertreten. I Das Horizontal Lathing Centre (HLC) mit der neuen Technologie. die Zufriedenheit der Kunden. SEMA Maschinenbau ist immer am „Puls der Zeit“, um mit dem Kunden die beste Lösung für eine Aufgabe zu entwickeln. Mit steter Weiterentwicklung gelingt es, die Grenzen des Machbaren zu verschieben bzw. neu zu definieren. Aus diesem Grund konnten schon unzählige Kunden vom modularen SEMA-Konzept überzeugt werden. Das Unternehmen bietet viele Maschinentypen an. Die Palette reicht von Bearbeitungsmaschinen über Tieflochbohrmaschinen und Entgratmaschinen bis hin zu Automatisierung und Handling. Die Fertigungstiefe des Unterneh- Ein Blick in die Maschine: Die Enden werden gleichzeitig auf beiden Seiten bearbeitet. Adolf Schacherleitner, Geschäftsführer der Firma SEMA, ist stolz auf die gelungene Neuentwicklung. mens spricht für sich. Auch die Maschinenkomponenten sowie das Service und Retrofitting kommen aus eigenem Hause. Ü Werbung m Zentrum der Geschäftstätigkeit stehen Entwicklung, Fertigung und Montage von maßgeschneiderten Werkzeugmaschinen für Serienfertigung und Sonderbearbeitung. SEMA versteht sich dabei nicht nur als Lieferant innovativer und leistungsstarker Maschinen und Anlagen, sondern hauptsächlich als kompetenter Aufgabenlöser. Aufgrund dieser Einstellung bekam SEMA den Auftrag auch zugesagt. Das sehr originelle technische Konzept führte dazu, dass SEMA die Ausschreibung des Kunden gewann. Die HLC Dreh- und Fräsmaschine bearbeitet Achsbrücken vor Lkw mit minimaler Taktzeit. Diese wird durch zwei Faktoren verkürzt. Einerseits werden die Enden der Achse gleichzeitig bearbeitet. Andererseits werden Drehbearbeitung und Verzahnung in nur einer Maschine vereint, wodurch die Übergabezeit von einer Maschine zur anderen wegfällt. Der Kunde erspart sich dadurch die Anschaffung einer zweiten Maschine und auch viel Zeit. Das Abnahmeteam war mit der innovativen Dreh- und Fräsmaschine sehr zufrieden. Die Maschine besitzt Haupt- und Gegenspindel in gleicher Ausführung. Für das Fräsen der Verzahnungen an den Lkw-Achsbrücken gab es beidseitig Erweiterungen mit Frässpindeln. Dabei war die Herausforderung die Synchronisation der Frässpindeln zu den Hauptspindeln. Leidenschaft, Fleiß, persönliches Engagement und Einsatz spielen die tragende Rolle für den Erfolg von SEMA Maschinenbau und somit für Das Werkstück wird gedreht und gefräst. Fotos: SEMA WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 61 Mag. (FH) Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, Karin Lemberger, Präsidentin des Verbandes der Tanzlehrer Wien. Foto: WKW/Michael Weinwurm „Alles Walzer“ lässt die Kassen klingeln Die Wiener Wirtschaft will trotz kurzer Ballsaison heuer erneut die 500.000-Besucher-Marke knacken. Es ist also an der Zeit, Ballkleid und Smoking auszumotten und die Tanzschuhe Von Marie-Theres Ehrendorff auf Hochglanz zu polieren. I n der laufenden Ball-Saison 2015/2016 werden rund ein Fünftel aller Wienerinnen und Wiener mindestens einen Ball besuchen. Die Ballsaison belebt laut Wirtschaftskammer die umsatzschwache Zeit von Jänner bis Februar und ist damit Umsatzbringer für Wiener Unternehmer. Von der Hotellerie über die Gastronomie bis hin zu Floristen, Tanzschulen und Friseuren profitieren zahlreiche Branchen. „Die Auslastung der Tanzschulen ist zu dieser Zeit sehr gut“, berichtet Karin Lemberger, Präsidentin des Verbands der Wiener Tanzlehrer. Auch die derzeit beliebtesten Tänze hat sie parat: „Wiener Walzer, die lateinamerikanischen Tänze, Discofox und Boogie.“ 45 Prozent wollen sogar auf mehr als einem Ball das Tanzbein schwingen oder geben an, jährlich auf ihren Lieblingsball zu gehen. „Jeder zweite Wiener geht zumindest auf einen, wenn nicht auf zwei Bälle“, sagt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien. Das Stammklientel ist für die Wiener Ballveranstalter von Bedeutung. 23 Prozent der Gäste besuchen Bälle nur alle zwei bis fünf Jahre. „Die meisten Ballbesucher, nämlich rund 75 Prozent, stammen aus Wien, dazu kommen noch 65.000 Ballbegeisterte aus den Bundesländern und 55.000 ausländischen Touristen, die eigens für eine Tanzveranstaltung nach Wien reisen“, präzisiert Grießler. Ein Ballgast gibt im Durchschnitt 255 Euro 62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 aus: für die Ballkarte 65 Euro, für Speis und Trank am Event 70 Euro, für Taxi zehn Euro oder für die passende Garderobe 65 Euro. Das hat die KMU-Forschung Austria errechnet. Während ein durchschnittlicher Wiener Ballgast etwa 250 Euro pro Ball ausgibt, liegen die Ausgaben pro Besucher aus den Bundesländern mit schätzungsweise 265 Euro und jene pro internationalem Ballgast mit 285 Euro etwas höher. Das Ergebnis bestätigt den Trend, dass die Ausgaben fürs Ballvergnügen im Vorfeld leicht rückgängig sind, hingegen am Veranstaltungsort steigen. Fragt man die Wiener, warum sie einen Ball besuchen, zählen vor allem der schöne Abend, der mit dem Partner verbracht werden kann, sowie das Genießen des Ambientes. Auch das Treffen mit Freunden oder der besondere Musikgenuss wurden als Gründe genannt. Eine untergeordnete Rolle spielen hingegen gesellschaftliche Verpflichtungen oder das Treffen von Geschäftspartnern. Der große Auftritt Was die Optik der Ballgäste anbelangt, so wollen laut Wirtschaftskammer nicht ganz so viele Ballbesucher extra zum Friseur gehen wie bereits in den Jahren zuvor. „Lange Haare werden in dieser Saison hochgesteckt getragen – entweder hoch im Wirbelbereich oder als großer Dutt im Nacken“, weiß Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau für Gewerbe und Handwerk. Modemutige flechten, kreppen oder drehen Locken und kombinieren die unterschiedlichen Strukturen. „Beim Make-up sind weiterhin SmokeyEyes gefragt – nunmehr in Beerentönen oder Rauchblau. Auch die noble Blässe liegt im Trend, kombiniert mit schwarzem Lidstrich am Oberlid, betonten Augenbrauen und roten Lippen. Nichts falsch macht Frau außerdem, wenn sie diese Saison auf bodenlange und fließende Abendkleider setzt, vorzugsweise in Schwarz oder Nude-Tönen. Was das Schuhwerk anbelangt, so müssen die Trägerinnen heuer tapfer sein: Angesagt sind nämlich superhohe High Heels“, so SmodicsNeumann. „Die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft fordert die Abschaffung der Vergnügungssteuer. Diese Steuer hat keinen Sinn mehr“, ist Markus Grießler überzeugt. Mit dem Verbot des kleinen Glückspiels seit 1.1.2015 und dem Wegfall der damit verbundenen Steuereinnahmen kommt es zu einem massiven Steuerrückgang von rund 80 Prozent gegenüber 2014 und wird 2015 geschätzt nur mehr knapp über neun Millionen Euro betragen. Für das Jahr 2016 kann mit dem kompletten Wegfall der Steuereinnahmen durch die Geldspielapparate gerechnet werden. Daher wird 2016 das Steueraufkommen der Wiener Vergnügungssteuer auf rund fünf Millionen Euro sinken und sich auf diesem Niveau einpendeln. Ü Wien „Die Messe Wien Neu hat sich zu einem Magnet für die Wirtschaft und für die Besucher entwickelt.“ Gelungener Neustart Die Erfolgsstory der Messe Wien Neu Im Jänner 2004 erfolgte der Startschuss zur Messe Wien Neu. Heute, elf Jahre später, zweifelt niemand mehr an der Bedeutung Wiens als Messe- und Kongressstandort. Die Stadt hat sich längst unter die ersten Drei der Top-Kongress-Locations weltweit eingereiht. Von Christian Wieselmayer I m Jänner 2004 erfolgte mit der Eröffnung der Messe Wien Neu der Startschuss für eine Erfolgsgeschichte. Heute ist das Messeund Kongresszentrum in Wien-Leopoldstadt samt seinem Umfeld zu einem der Hotspots der Stadt geworden: Rund 7,8 Millionen Menschen haben seit der Eröffnung circa 1.300 Veranstaltungen besucht. 67.000 Aussteller haben die Chance genutzt, in Kontakt mit ihren Kunden und Geschäftspartnern zu kommen. „Die Bilanz bestätigt den Weg, den wir mit dem Beschluss des Neubaus im Jahr 2000 gewählt haben. Die Messe Wien Neu hat sich zu einem Magnet für Wirtschaft und Besucher gleichermaßen entwickelt“, erklärte Sepp Rieder, der das Gebäude im Jahr 2004 als damals zuständiger Finanz- und Wirtschaftsstadtrat eröffnete. In Rekordzeit errichtet Die Messe Wien Neu wurde 2004 nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit fertig gestellt. 192 Millionen Euro hat die Stadt Wien in das Gebäudeensemble samt Infrastruktur investiert. Drei neue Messehallen wurden gebaut, ein Kongresszentrum samt Büroturm und zwei neue Parkgaragen mit 4.500 Stellplätzen errichtet sowie die bestehende von Architekt Heinz Neumann geplante Halle B wie es bei der Messe Wien Neu der Fall ist, europaweit als Erfolgsmodell und Vorbild: „Die Jahrhundertchance, eine neu zu errichtende Messe- und Kongressinfrastruktur bereits am Reißbrett mitgestalten und dabei alle Ideen und Foto: www.christian-husar.com Anforderungen als Betreiber einbringen zu können, wurde von allen Seiten perfekt genutzt“, unteradaptiert und in das architektonische Konstreicht Johann Jungreithmair, bis Jahreszept von Gustav Peichl sowie Gerhard Moßende 2014 Reed-CEO in Österreich. burger und Norbert Erlach integriert. Seit 2008 ist das Messe- und Kongresszentrum an die U-Bahnlinie U2 angeschlossen. Vielversprechende Zukunft Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Messe Wien sind bereits gestellt: „Die Starke Partnerschaft kontinuierliche Auslastung mit rund 130 Verzwischen Eigentümer und Betreiber anstaltungen pro Jahr, darunter PublikumsReed Exhibitions Messe Wien ist seit dem magneten wie Ferien Messe und Vienna AuJahreswechsel 2000/2001 der Exklusivbetreiber der Messe Wien. Andrew Fowles, Retoshow mit 150.000 Besuchern oder intergional President von Reed Exhibitions Internationale Großkongresse, beweist die Attraknational, erklärte die Stärken des erfolgreitivität dieser Location bzw. des gesamten chen Kooperationsmodells zwischen öffentStandortes Messe Wien. Derzeit arbeiten wir licher Hand als Infrastruktureigner und pribei Reed intensiv an der Etablierung von spevatem Betreiber: „Der Kern dieses Erfolgszifischen Kundenangeboten, die die dreidimodells ist die starke Partnerschaft zwischen mensionale Welt der realen Messe- und Konder Stadt Wien bzw. deren Tochter Vienna gressveranstaltungen mit den vielfältigen diConvention Bureau, der Wirtschaftskammer gitalen Möglichkeiten im Servicebereich Wien und vielen weiteren Institutionen und stringent verschränken“, skizziert Martin Organisationen mit Reed Exhibitions.“ Und Roy, CEO von Reed Exhibitions in Östertatsächlich gilt das Zusammenwirken eines reich. Ü privaten Betreibers und der Stadtverwaltung, Ende November fand in der Messe Wien die erste „Vienna Comic Con“ statt. Bei dieser Popkulturmesse nach US-amerikanischem Vorbild standen Stars aus der Comic-, Manga- und Videospiel-Szene für Gespräche, Fotos und Autogramme zur Verfügung. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 63 NÖ: Wirtschaftsstandort trotz Krise attraktiv Jedes fünfte österreichische Unternehmen hat seinen Standort in Niederösterreich. Trotz schwieriger Arbeitslage zählt man 600.000 Menschen in Beschäftigung. Für 2016 erwartet man ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,7 und 1,9 Prozent. Von Marie-Theres Ehrendorff M it knapp 97.000 Betrieben hat sich die Zahl der Mitgliedsunternehmen der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) in den vergangenen 15 Jahren nahezu verdoppelt. Dies sieht WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl als Beweis, dass trotz eines schwierigen internationalen Umfelds der Unternehmergeist in Niederösterreich ungebrochen stark ist. „7.835 Neugründungen im Vorjahr, um 62 oder 0,8 Prozent mehr als im Jahr davor, nahezu 18.000 junge Menschen als Lehrlinge, die eine hochqualifizierte Ausbildung mit besten Zukunftsperspektiven erhalten, und die Prognose der Wirtschaftsforscher für 2016 mit einem Wachstum von 1,7 bis 1,9 Prozent geben Grund zu Optimismus.“ Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Senkung der Lohnnebenkosten, sieht Zwazl als positives Signal für die Wirtschaft, ebenso die mit Jahreswechsel kommende Senkung der Mindestbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung sowie die Halbierung der SVA-Verzugszinsen. Zwazl sieht allerdings noch Luft nach oben: „Da muss noch mehr drinnen sein.“ Die Reform des Einkommenssteuertarifs sieht sie als weiteres Plus für die Wirtschaft, die für Unternehmerinnen und Unternehmer immerhin eine Entlastung von rund 400 Millionen Euro mit sich bringen wird. Dazu kommen ein Wirtschaftspaket über 200 Millionen Euro und die Erhöhung des Forschungsfreibetrages von zehn auf zwölf Prozent. Eindringlich warnte Zwazl aber davor, „diese Entlastungen wieder durch neue Einnahmen an anderer Stelle zu verwässern“. Beraten statt bestrafen Die Fülle an Regelungen, wodurch Unternehmer immer häufiger wegen jeder Kleinigkeit sofort mit Strafe bedroht werden, hält 64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 Die WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl bekräftigt die Forderungen zum Abbau von Bürokratie, Maßnahmen zur Absicherung der Gastronomie und erteilt der flächendeckenden Maut eine klare Absage. Foto: WKNÖ/Kraus Zwazl für kontraproduktiv. Darum lautet ihre Forderung: „Den Grundsatz ,Beraten statt Bestrafen’ verpflichtend in den Gesetzen vorzusehen.“ Ein klares „Nein“ erteil die Wirtschaftskammer-Chefin allen Überlegungen, eine flächendeckende Lkw-Maut einzuführen. Berechnungen haben ergeben, dass die Maut 63 bis 77 Euro im Jahr pro Kopf kosten würde. „Für eine solche Budgetlöcher-Stopfaktion sind wir nicht zu haben. Nicht nur die NÖ Transportwirtschaft, sondern der gesamte Wirtschaftsstandort von der Produktion bis zum Handel würde durch eine solche Maut zurückgeworfen werden.“ Den nachhaltigen Schaden für den Arbeitsplatz- und Wirtschaftsstandort Niederöster- reich schätzt Zwazl als enorm ein, besonders für die Gebiete in Grenzregionen. Eine unternehmer- und praxisgerechten Anpassung des Gewerberechts für die Gastronomie hält Zwazl für überfällig: „Damit unsere Betriebe abgesichert sind, wenn sich die Gäste aufgrund des Rauchverbots ab 1. Mai 2018 künftig vermehrt für ihre Rauchpausen vor dem Lokal aufhalten.“ Nach den geltenden Regelungen würden der Gastronomie frühere Sperrstunden drohen, warnt die WKNÖ-Präsidentin: „Diesen weiteren Anschlag auf Wirte, Discos & Co gilt es ebenso zu verhindern wie die laufenden Überlegungen, die Regelungen für Zeltfeste und Vereinsfeste weiter zu lockern.“ Ü Niederösterreich Bei der Präsentation des „Demografie-Leitfadens für die touristische Praxis“: ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki, Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Dr. Petra Bohuslav, Dr. Brigitte Schlögl, Geschäftsführerin Landesmuseum Niederösterreich, Christian Wandscher, Geschäftsführer „Park der Gärten“. Foto: NLK / Burchhart Demografischer Wandel als Chance Der demografische Wandel betrifft uns alle. Damit Niederösterreichs Wirtschaft und Tourismus auch in Zukunft erfolgreich bleiben, lud ecoplus zur Fachtagung „Demografischer Wandel – Vielfalt als Chance“ ins Kremser Kloster UND, wo auch der neue „DemografieLeitfaden für die touristische Praxis“ präsentiert wurde. Von Marie-Theres Ehrendorff D ie Lebenserwartung steigt, während die Geburtenraten sinken. Langfristig hat das unübersehbare Auswirkungen auf das Wirtschaftssystem, auf die Alterssicherung, auf das Gesundheitssystem und die Gesellschaft insgesamt. „Mit der Präsentation unseres ‚Demografie-Leitfadens für die touristische Praxis‘ wollen wir dazu beitragen, dass Niederösterreich vom demografischen Wandel profitiert und sich weiterhin als attraktive Urlaubs- und Ausflugsdestination positionieren kann“, so die Vorgabe von Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav. „Aus heutiger Sicht werden sich künftig auch die Zielgruppen ändern, und je schneller sich unsere touristischen Betriebe auf diese Gäste einstellen, desto mehr und desto rascher werden sie wirtschaftlich profitieren. Damit setzen wir auch wichtige Maßnahmen, um unsere Ziele in der aktuellen Tourismusstrategie wie die Erhöhung der Wertschöpfung im Ausflugstourismus von derzeit 980 Millionen Euro um 100 Millionen zu erreichen.“ 47 niederösterreichische Top-Ausflugsziele haben bereits ihre aktuellen Angebote aus Gästesicht bewertet. Die grundlegenden Ergebnisse sind im Demografie-Leitfaden zusammengefasst und dieser steht nun allen Betrieben als praktisches „tool“ mit vielen nützlichen Hinweisen zur Verfügung. Niederösterreich ist übrigens das erste Bundesland, das sich strategisch mit den Auswirkungen des demografischen Wandels im Bereich Tourismus- und Freizeitwirtschaft beschäftigt. Diese österreichweite Vorreiterrolle sieht Bohuslav als Chancenpotenzial für die regionalen Betriebe. Um Einblick zu erhalten, wie anderen Länder diesem demografischen Wandel begegnen und welche Maßnahmen sie setzen, referierten zwei Experten aus Deutschland in Krems: Babette Schwerdtner von der Tourismusmarketing Niedersachsen GmbH sowie die Leiterin für Demografie der Wolfsburg AG Shanna Weiser über die Zusammenhänge von Tourismus, Standortentwicklung und Demografie in Deutschland. Unter dem Motto „Gewusst wie!“ brachten Vertreter innovativer heimischer Unternehmungen jede Menge Umsetzungstipps aus der Praxis: von barrierefreier Information über die erfolgreiche Eventplanung für die unterschiedlichen Zielgruppen bis zu Christian Wandscher, der die Erfolgsstory vom „Park der Gärten“ in Bad Zwischenahn präsentierte: „,Der Park der Gärten‘ ist als Ausflugsziel für alle konzipiert und daher nicht nur konsequent barrierefrei, sondern bis ins Detail auf die Zielgruppen angepasst. Das reicht von Sitzgelegenheiten alle 50 Meter bis zu interaktiven Elementen.“ „Das vorrangige Ziel von ecoplus ist es, als Informationsdrehscheibe Netzwerke mit externen Fachinstitutionen und Partnerorganisationen zu bilden“, erklärt ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, der Initiator der Fachtagung. „Und in diesem Verband können wir den interessierten Betrieben, Gemeinden, Tourismusdestinationen und Regionen unterschiedliche Unterstützungsangebote zur Verfügung stellen. Dazu zählen die Förderung von demografiebezogenen Projekten im Rahmen des LEADER-Programms ebenso wie auch unterstützendes Coaching durch externe Fachberaterinnen und -berater sowie Schulungsmaßnahmen im touristischen Bereich.“ Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2015 65 Fotos: Meindl Abfallverwertung mit Sinn Foto: Ricardo Herrgott Top Service Österreich Wettbewerb 2016 „In Österreichs Unternehmen herrscht zwar generell ein hohes Serviceniveau, allerdings auch großer Bedarf, das eigene Unternehmen über Serviceangebote von Mitbewerbern abzuheben", so Dr. Barbara Aigner, die gemeinsam mit Geschäftsführer-Kollegen Dr. Christian Rauscher Kundenorientierung und Serviceprofessionalisierung heimischer B2B- und B2C-Betriebe unter die Lupe nimmt und besonders serviceorientierte Unternehmen publikumswirksam prämiert. Ü Lesezirkel: Gute Unterhaltung D ie Palette reicht von vertikalen und horizontalen Ballenpressen bis zu vollautomatischen Kanalballenpressen und Pressstationen. Die Firma bietet Entsorgungslösungen auch auf kleinstem Raum, direkt an der Anfallstelle. Mit fünf bis einhundertfünfzig Tonnen Presskraft verdichten die Lösungen von Meindl mühelos Karton-/Papier-/Müll- und Folienabfälle zu vermarktungsfähigen Ballen. Die gute Zwischenlagerfähigkeit spart Geld … Die Ballenpressen sind mit Schacht/Tür/Klappe/Textdisplay/Ballenauswurf ausgestattet. Die einfache Ballenumreifung kann wahlweise mit Textilband oder Draht erfolgen. Diese Handlingslösung bietet eine hohe Automatisierung bei einem maximalen Ballengewicht. Mehr unter: www.meindl.co.at, [email protected] Ü Neue Geschäftsführerin Mag. Maria Zesch hat mit 1. Dezember 2015 die Rolle als Chief Commercial Officer (CCO) bei T-Mobile Austria übernommen. Als CCO hat sie innerhalb der Geschäftsführung die Gesamtleitung über den Privat- als auch Geschäftskundenbereich und berichtet an Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile. Ü Mag. Maria Zesch, CCO bei T-Mobile Austria Foto: Marlena König/T-Mobile Vorstandswechsel Der neue Lesezirkel-Look Stilvoll. Dezent. Elegant. Schnupper-Abo 4 Wochen Gratis! Anruf genügt: 0800-22 21 20 [email protected] www.morawa.com Thomas Schaufler übernimmt mit 1. Februar 2016 im Vorstand die Verantwortung für das Privatkundengeschäft der Erste Bank Oesterreich. Er wird das Team um Thomas Uher (CEO) und Claudia Höller (CFO) ergänzen. Peter Bosek, der bisher als Retailvorstand eine Doppelfunktion in der Erste Bank und der Holdinggesellschaft innehatte, wird sich wie geplant auf seine Funktion als Retailvorstand in der Erste Group konzentrieren. Ü Thomas Schaufler Foto: Erste Bank/Hinterramskogler Werbung Dr. Barbara Aigner Die Firma Meindl/Hörsching beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Verdichtung/Verpressung von Abfällen und bietet für jedes Material und jeden Betrieb maßgeschneiderte Lösungen. Durchleuchten Sie Ihre Zielgruppe. Mit HEROLD MDOnline Conversion. Mit HEROLD MDOnline Conversion können Sie die eigene Zielgruppe noch besser kennenlernen. Über einen Code, der auf Ihrer Website bzw. Landingpage eingebaut wird, gewinnen Sie wichtige Erkenntnisse darüber, aus welchen Branchen und aus wie großen Unternehmen jene Menschen kommen, die sich für Ihre Produkte interessieren. Durch diese Profilierung können Sie eine Zielgruppe selektieren, für die sich Ihre Marketing- und SalesAktivitäten wirklich auszahlen. Mehr Infos unter: at.mdonline.eu oder Tel. 02236 401-38161 92 der Top 100 Unternehmen vertrauen auf das beste Netz. 1.180 1.078 Drei Das meistausgezeichnete Netz. Kein anderes mobiles Netz in Österreich wurde öfter ausgezeichnet als das von A1. Wir sind stolz darauf und sehen es als Ansporn, unseren Kunden auch in Zukunft beste A1 Netzqualität zu bieten. 874 T-Mobile Netzqualität in Punkten. Maximale Punktanzahl: 1.300. Einfach A1. Quelle: trend top 500, 92 der genannten Top 100 Unternehmen sind A1 Mobilfunk-Kunden, trend Ausgabe 7/15, 29.6.2015 „Bestes Netz“ bestätigt vom Smartphone-Magazin Netztest 2015, Heft Okt./Nov. 15. „Bestes Netz“ bestätigt von futurezone.at (Netztest 2015). „Bestes Netz“ bestätigt von Systemics-PAB (11/2015). A1.net
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