Fragen und Antworten

Internationale
Betriebswirtschaft
Alexander Brem, Reinhard Heyd, Wilhelm Schmeisser
Antworten zu den Fragen aus dem Buch
ISBN 978-3-8252-4428-6
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
2
1. Patricia Žižak und Wilhelm Schmeisser
Internationale Unternehmenskulturen und Interkulturalität als Forschungsfeld der „Internationalen Betriebswirtschaft“
Fragen und Antworten zu Kapitel 1
 Worin sehen Sie den Unterschied zwischen Religion und Ethik?
Ethik versteht sich als eine Theorie der Moral, ohne sich auf irgendeine Religion zu berufen. Bei der Ethik handelt es sich konkret um eine Theorie zur Begründung von moralischen Normen, die unser Handeln bestimmen
sollen. Ethik setzt sich auch mit der Analyse von Werten, deren geschichtliche und kulturelle Entstehung auseinander sowie deren Geltungsansprüche und Grenzen. Moralgesetze müssen in der Ethik permanent überprüft,
geändert, reformiert und kritisiert werden können, wenn sie den aktuellen Lebensumständen nicht mehr gerecht
werden.
Religion bezeichnet den Komplex der Anbindung des Menschen an die übernatürliche Realität, an Götter oder
an einen Gott. Religion hilft den Menschen damit Orientierung zwischen Leben und Tod zu geben, ihnen
Hoffnung auf ein weiteres Leben nach den Tod zu versprechen, unter der Bedingung, dass der Mensch sich der
Moral der Religion bzw. eines Gottes unterwirft, ansonsten ist er verloren und kommt in die Hölle. Religion
schafft den Menschen ein moralisches Gesetz bzw. Gesetzesbuch und legitimiert Herrschaft von Priesterkönigen und Herrschern, wie Pharaonen, Sultanen, Kalifen, Königen oder Anführern. Religion ist sakrosankt und
darf nicht kritisiert werden.
 Warum haben westliche Demokratien und internationale Unternehmen Probleme mit dem Islam?
Weil der Islam in seiner konservativsten Ausprägung behauptet, über dem demokratischen und legitimierten
Gesetz zu stehen, und dass alle anderen Religionen und Gesetze unter den Koran und die Scharia einzuordnen
sind.
Konsequenzen aus dieser sehr einseitigen Sicht: Alle westlichen Demokratien und internationale Unternehmen
müssen sich dem Islam unterwerfen.
 Welche Wandelungen muss der Islam in seiner Theologie und in seinem Welt-Denkmodell vollziehen, damit er
in der Religions- und Völkergemeinschaft ankommt?
Der Islam muss eine kritische Geschichtsschreibung und Theologie zulassen, so wie sie auch im Christen- und
Judentum praktiziert wird. Man würde erkennen, dass auch der Koran seine Entstehung jüdischen, griechischen,
persischen, mandäischen und eben auch christlichen Elementen verdankt, und dass er nur eine Religion neben
gleichberechtigten anderen ist und nicht über diesen steht.
Kritisch ist zu konstatieren, dass keine anderen Kulturen in Arabien vom 4. bis 9. Jahrhundert über eine neue
arabische Herrschaft in Mekka oder über einen Propheten Mohammed berichten. Nur der Koran erzählt die
Geschichte von Mohammed und behauptet, dass sie wahr sei. Es kommt die Vermutung auf, dass der Koran
nur eine Streitschrift, ein „Heiliges Buch“ für die Errichtung eines arabisch-türkischen Reiches war, um dieses
Reich im 9./10./11. Jahrhundert zu legitimieren. Damit wird mit vielen anderen Argumenten auch in Frage gestellt, ob der Koran wirklich von Gott an Mohammed übergeben wurden ist. (vgl. Andreas Goetze: Religion fällt
nicht vom Himmel. Die ersten Jahrhunderte des Islams, WGB, Darmstadt 2011)
 Skizzieren und erläutern Sie das Drei-Ebenen-Modell von Schein zur Unternehmenskultur.
Um nach Schein Kultur verstehen zu können, muss man von den Oberflächenphänomenen (Sprache, Normen)
einer Kultur sukzessive zum Kern dieser Kultur (Religion, Philosophie) vordringen.
(Unternehmens-)Kultur lernt man immer erst durch ihre 1. Ebene (Ebene der Symbolsysteme) kennen, nämlich durch die (Fremd-)Sprache, die Kleidung, die Umgangsformen, die Essensgewohnheiten usw., die sichtbar
und interpretationsbedürftig sind.
Die 2. Ebene einer Kultur sind die Normen und Standards, die sich aus den Umgangsformen ableiten, nämlich was man tun darf und was nicht (Maximen, Ideologien, Verhaltensrichtlinien).
Die 3. Ebene einer Kultur sind die Basisannahmen (einer Religion, einer Philosophie). Dadurch wird das
Wesen des Menschen, das Wesen menschlichen Handelns, das Wesen der menschlichen Beziehungen zu seiner
Umwelt und zur „Wahrheit“ der Religion/Philosophie bestimmt.
Das 3-Ebenen-Modell von Schein gilt als eines der besten und bekanntesten Unternehmenskulturmodelle.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
3
 Welche anderen Unternehmenskulturmodelle kennen Sie?
Außer dem Drei-Ebenen-Modell von Schein noch das Branchenkulturmodell von Deal/Kennedy, die Unternehmenskulturtypologie nach Ansoff, die Theory Z von Ouchi und das Sieben S-Modell von McKinsey.
 Was versteht man unter Interkulturalität?
Interkulturalität ist der Name einer Theorie und Praxis des menschlichen/unternehmerischen Miteinanderumgehens, die sich mit den historischen und gegenwärtigen Verhältnissen aller Kulturen und den Menschen als ihren subjektiven Trägern, auf der Grundlage ihrer Empathie und ihrer völligen Gleichwertigkeit begegnen, beschäftigt. Keine Kultur oder Religion ist besser als die anderen. Interkulturalität ist eine wissenschaftliche Disziplin, die untersucht und Gestaltungshinweise erarbeitet bzw. Wege aufzeigt, wie methodisch Kulturen und deren Menschen sich tolerant, demokratisch, kritisch, transparent und gleichberechtigt begegnen.
 Warum muss die Unternehmenskultur für ein internationales Unternehmen veränderbar und gestaltbar sein?
Wenn Unternehmen andere Unternehmen oder Unternehmensteile kaufen, bilden sie ein neues Unternehmen.
Dieses neue Unternehmen muss eine neue Unternehmenskultur entwickeln. Wenn die bisherigen Unternehmenskulturen nicht veränderbar und gestaltbar sind, scheitert das neue Unternehmen nach der Umwandlung
und geht evtl. in den Konkurs (in die Insolvenz).
 Warum ist/sind Toleranz, Verständnis, Kritikfähigkeit, Meinungsfreiheit, Vertrauen, Rechtsstaat, Demokratie
für multinationale Unternehmen so wichtig?
Interkulturalität setzt Toleranz zwischen Philosophien und Religionen voraus, d.h. keine Philosophie und Religion ist mehr wert als die andere, sondern alle sind gleichwertig. Auf diesen Überlegungen basiert die Unternehmensführung eines multinationalen Unternehmens.
Damit wird der innere Frieden in der Belegschaft im Konzern gesichert, als ein Ziel der internationalen Personalführung.
Jede Religion und Philosophie muss Verständnis für alle anderen haben, die glauben, einen anderen Weg zu
„Gott“ gefunden zu haben und zu den Philosophien, die nur naturwissenschaftlich vorgehen und die Existenz
eines Gottes oder von Göttern in Frage stellen.
Die meisten Religionen verbieten es, Kritik an ihnen zu üben, und bedrohen deshalb die Kritiker u.U. sogar mit
dem Tod.
Die Meinungsfreiheit wird von vielen Religionen eingeschränkt oder sogar verboten. Ähnlich ist es auch mit
der einen oder anderen Philosophie, insbesondere, wenn sie zur Staatsführung erkoren worden ist, wie der
Kommunismus in China.
Vertrauen als Offenheit gegenüber anderen Meinungen ist die Basis jeder Interkulturalität, Toleranz, Empathie und kritische Meinungsfreiheit des Anderen.
Nur ein Rechtsstaat kann Interkulturalität, kritische Meinungsfreiheit und ein allgemeines Gleichheitsgesetz
durchsetzen und garantieren.
Interkulturalität und kritische Meinungsfreiheit sind nach westlichem Verständnis nur in einer Demokratie
und in einem Rechtsstaat garantiert und möglich, da nur hier eine derartige Kultur der „Interkulturalität“ gepflegt und gefördert wird.
 Vergleichen Sie die arabische und europäische Unternehmensführung miteinander und ziehen Sie erste Konsequenzen daraus.
 Wie könnte ein interkulturelles Training für Expatriates und Manager ausgestaltet werden?
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
4
2. Reinhard Heyd
Controlling und Rechnungswesen nach IFRS als Grundlage für eine Internationale Unternehmensführung
Fragen und Antworten zu Kapitel 2 Abschnitt 2.1 „Controlling und Rechnungswesen“
 Was unterscheidet internes und externes Rechnungswesen?
Die wesentlichen Unterschiede zwischen internem und externem Rechnungswesen sind:
- Das externe Rechnungswesen ist rechtlich normiert, das interne nicht.
- Das externe Rechnungswesen ist an außenstehende Kapitalgeber gerichtet, das interne Rechnungswesen an
betriebliche Entscheidungsträger.
- Das externe Rechnungswesen soll Entscheidungen unterstützen über die Fortführung oder Beendigung des
finanziellen Engagements am Unternehmen, das interne Rechnungswesen soll betriebliche Entscheidungssachverhalte unterstützen.
 Welche Bestandteile des Rechnungswesens gehören zum internen bzw. externen Rechnungswesen?
Zum internen Rechnungswesen gehören die Kosten- und Leistungsrechnung, die Betriebsstatistik und die Planungsrechnung, zum externen Rechnungswesen gehören der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und die
Zwischenberichterstattung.
 Was unterscheidet Eigen- und Fremdkapitalgeber und auf welche abschluss-analytischen Kennzahlen fokussieren sich die beiden Gruppen jeweils?
Eigenkapital haftet vorrangig, gewährt einen substanziellen Anspruch und ist unbefristet. Fremdkapital haftet
nachrangig, gewährt einen nominellen Anspruch und ist befristet. Eigenkapitalgeber interessieren sich vorrangig
für die Eigenkapitalrentabilität, Gläubiger interessieren sich vorrangig für die Eigenkapitalquote als ratingrelevante Kennzahl.
 Welche Aufgaben werden dem externen bzw. internen Rechnungswesen zugesprochen?
Das externe Rechnungswesen hat die Aufgabe außenstehende Kapitalgeber so zu informieren, dass sie ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft
erhalten (§ 264 Abs. 2 HGB), woraus sie Entscheidungen über die Fortsetzung oder Beendigung ihres finanziellen Engagements am Unternehmen treffen können (Behalten, Kaufen oder Verkaufen von Aktien, Verlängern
oder Kündigen von Krediten). Ferner dient das externe Rechnungswesen der Quantifizierung erfolgsabhängiger
Zahlungen, z.B. Ausschüttungen und Ertragssteuerzahlungen.
Das interne Rechnungswesen soll die Entscheidungsgrundlage für betriebliche Entscheidungssachverhalte darstellen. Daher ist es nach den Bedürfnissen der jeweiligen betrieblichen Entscheidungsinstanzen auszugestalten
und hat eine angemessene Informationsversorgung zu gewährleisten (Business Judgement Rule nach § 93 Abs. 1
AktG).
 Weshalb erscheint die Existenz gesetzlicher Regelungen zur Jahresabschlussgestaltung sinnvoll?
Gesetzliche Regelungen zur Normierung des externen Rechnungswesens sollen einerseits die zwischenbetriebliche Vergleichbarkeit herstellen. Diese soll einen Kennzahlenvergleich zwischen verschiedenen Unternehmen
ermöglichen wie auch die Gleichmäßigkeit der Besteuerung gewährleisten. Schließlich unterstellt der Gesetzgeber eine Machtasymmetrie zwischen der Unternehmensleitung und den außenstehenden Adressaten, weshalb
eine privatrechtliche Regelung des Informationsaustauschs nicht zu „gerechten“ Lösungen führen muss. Die
rechtliche Normierung einer Mindestinformation soll daher den Interessenschutz der außenstehenden Adressaten gewährleisten.
 Warum sind internes und externes Rechnungswesen nur begrenzt kompatibel?
Da sich die Ziele des internen und externen Rechnungswesens unterscheiden, kann eine vollständige Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen in der Ausgestaltung nicht hergestellt werden. Insbesondere wenn dem externen Rechnungswesen Aufgaben bei der Quantifizierung erfolgsabhängiger Zahlungen zugeschrieben werden, führt der darauf bezogene Interessenschutz zu Gestaltungsregeln (Niederstwertprinzip,
Imparitätsprinzip, stille Rücklagenbildung durch das Anschaffungskostenprinzip), die einer Entscheidungsorientierung auf Basis dieser Informationen entgegenstehen. Ist dagegen die Aufgabenstellung des externen Rechnungswesens auf die Vermittlung entscheidungsnützlicher Informationen beschränkt (wie z.B. nach IFRS, vgl.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
5
IASB-Framework Tz 12-14), so ist eine weitergehende Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen möglich (z.B. Fair Value-Bewertung anstelle des Anschaffungskostenprinzips).
Fragen und Antworten zu Kapitel 2 Abschnitt 2.2 „IFRS: Anwendung, Besonderheiten, Wechselwirkungen“
 Welche Gründe sprechen für ein weltweit einheitliches System der Finanzberichterstattung?
Für ein weltweit einheitliches System der Finanzberichterstattung spricht die zunehmende Internationalisierung
der Unternehmenstätigkeit und der Unternehmensfinanzierung, der Ermöglichung weltweiter cross-borderlistings, der Erleichterung von M&A-Transaktionen und der Vereinfachung der Erstellung von Konzernabschlüssen in international tätigen Unternehmensverbindungen.
 Was ist das Ziel der IFRS-Rechnungslegung und weshalb bedarf es eines Endorsement-Prozesses durch die EUOrganisation?
Das Ziel der IFRS-Rechnungslegung besteht darin, entscheidungsnützliche Informationen an die außenstehenden Adressaten zu vermitteln (IASB-Framework Tz 12) sowie die Performance des Managements in der abzuschließenden Periode zu zeigen (IASB-Framework Tz 14). Ein Endorsement-Prozess soll der Qualitätssicherung
dienen sowie gewährleisten, dass die IFRS-Vorschriften mit EU-Recht im Einklang sindDas Ziel der IFRSRechnungslegung besteht darin, entscheidungsnützliche Informationen an die außenstehenden Adressaten zu
vermitteln (IASB-Framework Tz 12) sowie die Performance des Managements in der abzuschließenden Periode
zu zeigen (IASB-Framework Tz 14). Ein Endorsement-Prozess soll der Qualitätssicherung dienen sowie gewährleisten, dass die IFRS-Vorschriften mit EU-Recht im Einklang sind.
 Wie ist die Anwendbarkeit der IFRS-Rechnungslegung in der EU-Verordnung und den nationalen Anwendbarkeitsnormen des HGB geregelt?
Nach der EU-Verordnung zur Anwendung der IFRS sind die Konzernabschlüsse kapitalmarktorientierter Unternehmen nach IFRS aufzustellen, für die Konzernabschlüsse nicht-kapitalmarktorientierter Unternehmen sowie für die Jahresabschlüsse aller Unternehmen besteht ein nationales Wahlrecht, die IFRS als Rechnungslegungssystem zuzulassen. Eine Umsetzung der EU-Verordnung ist deshalb erforderlich, weil die nationalen
Wahlrechte auszuüben sind und geklärt werden muss, ob die IFRS-Rechnungslegung eine befreiende Wirkung
entfaltet und somit von der Pflicht nationales Bilanzrecht anzuwenden entbindet
 In welchen Fällen entfaltet ein IFRS-Abschluss eine befreiende Wirkung von der Pflicht, einen Abschluss nach
HGB aufzustellen und zu veröffentlichen?
Nach § 315a sowie § 325 Abs. 2a HGB sind die Konzernabschlüsse von Unternehmen, die den Kapitalmarkt
beanspruchen bzw. die Notierung ihrer Wertpapiere beantragt haben, zwingend nach IFRS aufzustellen. Für
den Konzernabschluss nicht-kapitalmarktorientierter Unternehmen besteht ein Wahlrecht, die IFRS-Rechnungslegung mit befreiender Wirkung anzuwenden. Schließlich darf freiwillig und zusätzlich zum HGB-Jahresabschluss ein IFRS-Jahresabschluss aufgestellt werden, der allerdings nur Informationszwecken dient.
 Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus einer Rechnungslegung nach IFRS?
Vorteile der internationalen Rechnungslegung gegenüber der Bilanzierung nach nationalen Vorschriften bestehen in einem erleichterten Zugang zu internationalen Finanzquellen einschließlich internationaler Kapitalmärkte,
dem Zugang zu internationalen Netzwerken im Rahmen von Wertschöpfungspartnerschaften, einer Erleichterung des Konzernreportings und der Konzernrechnungslegung sowie der erhöhten Akzeptanz in internationalen
Ratingprozesse u.Ä.
Die Nachteile liegen in der erhöhten Komplexität und Dynamik sowie den hohen Kosten der Umstellung und
der laufenden Anwendung der IFRS.
 Was versteht man unter dem Management Approach?
Der Management Approach verlangt, dass die externe Berichterstattung am internen Rechnungswesen ausgerichtet ist, somit eine Berichterstattung „through the eyes of management“ erfolgt. Das bedeutet eine konzeptionelle Ausrichtung des Rechnungswesens an die Informationsbedürfnissen sowohl der Insider (Manager) wie
auch der Outsider (Kapitalgeber). Dies erhöht die Transparenz und Akzeptanz und reduziert die Überleitungsrechnungen, unterstützt die Standardisierung und Vereinfachung von Abschlussprozessen und verkürzt die Erstellungszeiten für den Jahresabschluss.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
6
 Welche Bedeutung hat die Fair Value-Bewertung im Zusammenhang mit der Harmonisierung von internem und
externem Rechnungswesen?
Die Fair Value Bewertung ist eine Maßnahme zur Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen. Sowohl Controller wie auch externe Adressaten interessieren sich für den Marktwert der Unternehmensressourcen. Allerdings führt die Fair Value Bewertung auch zu einer höheren Ergebnisvolatilität und zu einer
Neujustierung des Verhältnisses von „relevance“ und „reliability“ als den beiden Qualitätskriterien für das Rechnungswesen.
Fragen und Antworten zu Kapitel 2 Abschnitt 2.3 „Harmonisierung von Controlling und Rechnungswesen“
 Welcher im internen und externen Rechnungswesen geltende Grundsatz spricht für die Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte?
Der Grundsatz des „matching principles“ besagt, dass Aufwendungen aus einem Vorgang dann auszuweisen
sind, wenn zurechenbare Erträge gegenüberstehen. Daraus folgt auch, dass wenn aus einem Vorgang kein Verlust zu erwarten ist, zu keinem Zeitpunkt ein solcher auszuweisen ist. Mit der Aktivierung von selbst erstellten
immateriellen Vermögenswerten werden in der Entwicklungsphase weder Gewinne noch Verluste ausgewiesen,
ohne die Aktivierung würden in der Entwicklungsphase nur Aufwendungen und in der kommerziellen Nutzungsphase nur Erträge (ohne zurechenbare Aufwendungen) ausgewiesen. Dies würde Fehlinterpretationen der
Leistungen des Managements bezogen auf den Shareholder Value nahelegen.
 Welchem Ziel folgt die Percentage-of-Completion-Methode?
Die Percentage of Completion Methode unterstellt eine zeitabschnittsweise Verantwortlichkeit des Managements für den Unternehmenserfolg. Daher soll bei mehrjährigen Projekten der Projektgewinn nicht erst bei Abnahme und Gefahrübergang, sondern während der Projektfrist proportional dem Projektfortschritt ausgewiesen
werden.
 Was bedeutet der Management Approach im Zusammenhang mit der Segmentberichterstattung?
Der Management Approach bedeutet im Rahmen der Segmentberichterstattung, dass sowohl die Gliederung des
Unternehmens/Konzerns in Segmente als auch die Auswahl der segmentspezifischen Berichtsgegenstände als
auch deren Ermittlung an den Vorgaben des Managements für das interne Berichtswesen orientiert werden.
 Warum hat das Umsatzkostenverfahren als Gliederungsalternative zur Darstellung der GuV-Rechnung Gemeinsamkeiten mit der Deckungsbeitragsrechnung des internen Rechnungswesens?
Beim Umsatzkostenverfahren werden den Umsätzen die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse
erbrachten Leistungen (Umsatzkosten, Wareneinsatz) gegenüber gestellt; als Zwischensaldo wird das Bruttoergebnis vom Umsatz gezeigt. Geht man davon aus, dass Umsatzkosten die variablen Kosten des Betriebs darstellen, so stellt das Bruttoergebnis vom Umsatz den Deckungsbeitrag dar. Aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz
(Deckungsbeitrag) werden die Funktionskosten abgedeckt (Verwaltungs-, Vertriebskosten sowie sonstige betriebliche Aufwendungen). Sie werden als überwiegend fixe Kosten angesehen, sodass damit eine der Deckungsbeitragsrechnung vergleichbare Struktur entsteht. Das Umsatzkostenverfahren ist mit Blick auf die Zurechnung der Kostenarten auf Kostenstellen und Kostenträger nicht ohne Rückgriff auf die Kosten- und Leistungsrechnung auszuführen.
 Wie ermöglicht das Hedge Accounting einen Zusammenhang zwischen der externen Finanzberichterstattung
und dem unternehmensinternen Risikomanagement?
Mit dem Hedging sollen Risiken aus Grundgeschäften mittels Derivaten, die einen entgegen gesetzten Risikoverlauf aufweisen, kompensiert werden. Daher sind die Aktivitäten zur Absicherung von Risiken mittels entgegen
gesetzt verlaufender Derivatekonstruktionen dem internen Risikomanagement entnommen. Fraglich ist, ob die
Hedging-Aktivitäten auch im Rahmen des Hedge Accountings nachvollzogen werden können. Hier sind formale Anforderungen zu erfüllen, damit die mit dem Hedge Accounting verbundene Außerkraftsetzung des Imparitäts- und Einzelbewertungsgrundsatzes nur für den Einzelfall anwendbar, nicht aber zum Regelfall der Bilanzierung wird.
 Inwiefern wird bei der Leasingbilanzierung von der Abbildung juristischer Gestaltungsformen abgewichen zugunsten einer Bewertung vertragsspezifischer Chancen- und Risiko-Verteilungen?
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
7
Beim Leasingvertrag verbleibt das juristische Eigentum immer beim Leasinggeber. Die Leasingbilanzierung orientiert sich allerdings an der wirtschaftlichen Einschätzung der Chancen und Risiken aus dem Leasingvertrag.
Werden mit dem Abschluss des Leasingvertrags die Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen, so
hat dieser den Leasinggegenstand zu aktivieren und eine entsprechende Leasingverbindlichkeit zu passivieren.
Dies führt zu einer Bilanzverlängerung und zu einer Verschlechterung der Eigenkapitalquote. Dieser Effekt
folgt aus dem Grundsatz, dass Vorgänge, die mit Risiken verbunden sind, bilanziell so abzubilden sind, dass sich
eine rating-relevante Kennzahl, hier die Eigenkapitalquote, verschlechtert.
 Wie finden wirtschaftliche Betrachtungsweisen Eingang in den Ansatz und die Bewertung von Rückstellungen?
Rückstellungen sind zu passivieren, wenn eine Inanspruchnahme durch einen Dritten dem Grunde nach wahrscheinlich und der Höhe nach zuverlässig bestimmbar ist. Dies erfordert genauso eine wirtschaftliche Beurteilung wie die Bestimmung der Höhe der Rückstellung mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrag. Dazu gehören die Schätzung künftiger Kostensteigerungen sowie die Schätzung
der Zeitdauer bis zur Inanspruchnahme für Zwecke der Abzinsung.
 Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Konzept latenter Steuern und dem NOPLAT-Ansatz?
Durch den Ansatz latenter Steuern wird ein Ertragssteueraufwand ausgewiesen wie er sich ergeben würde, wenn
der Handelsbilanzgewinn der Besteuerung unterworfen würde. Das Konzept des NOPLAT (Net Operating
Profit Less Adjustes Taxes) unterstellt, dass der operative Gewinn, der für die Vorteilsbeurteilung von Projekten
herangezogen wird, der Besteuerung unterworfen wird. Beide Annahmen werden getroffen, um die Besteuerungseffekte in die externe bzw. interne Finanzberichterstattung einzubeziehen.
 Inwiefern kann die Vollkostenbewertung von Halb- und Fertigerzeugnissen zu einer Annäherung bzw. einer
Entfremdung von internem und externem Rechnungswesen führen?
Die Vollkostenbewertung von Halb- und Fertigerzeugnissen bedeutet, dass in der Produktionsperiode Erfolgsneutralität, in der Verkaufsperiode dagegen der Gewinn als Differenz zwischen den Umsatzerlösen und den
Herstellungskosten (bewertet zu Vollkosten) ausgewiesen wird. Dies entspricht dem Realisationsprinzip, das besagt, dass ein Vorgang vor dem Realisationszeitpunkt, also solange sich die Erzeugnisse am Lager befinden, erfolgsneutral ausgewiesen werden und beim Verkauf, also im Realisationszeitpunkt ein Gewinn ausgewiesen wird.
Handels- und steuerrechtliche Detailvorschriften eröffnen allerdings Einbeziehungswahlrechte, die zur Erzielung bilanzpolitischer Effekte ausgeübt werden und von der Grundaussage des Realisationsprinzips abweichen
können.
Fragen und Antworten zu Kapitel 2 Abschnitt 2.4 „Aufgaben des Controllers im Rahmen der externen
Finanzberichterstattung“
 Welche zusätzlichen Funktionen kommen dem Controller bei einer Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen zur Unterstützung der externen Finanzberichterstattung zu?
Neben den originären Controlleraufgaben der Unterstützung und qualitative Verbesserung von Managemententscheidungen kommen durch eine zunehmende Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen
für den Controller weitere Unterstützungstätigkeiten für die externe Finanzberichterstattung in Betracht. Diese
beziehen sich auf
- die Datenbereitstellung,
- die Prognosebereitstellung,
- die Methodenbereitstellung,
- die Qualitätssicherung sowie
- die Dokumentationsbereitstellung.
 Welche Daten kommen bei einem harmonisierten Rechnungswesen nicht aus dem Bereich der Finanzbuchhaltung?
In einem harmonisierten Rechnungswesen kommen z.B.
- die Segmentinformationen aus dem internen Reporting,
- die Fair Values aus dem Marktumfeld des Unternehmens;
- die Kosteninformationen zur Beständebewertung aus dem Controlling bzw. der Kosten- und Leistungsrechnung,
- die Informationen zu latenten Steuern aus der Steuerabteilung,
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
8
- die Hedge Dokumentationen aus der Finanzabteilung,
- die Abgrenzung von Forschungs- und Entwicklungskosten aus der FuE-Abteilung etc.
 Bei welcher Gelegenheit sind Prognosen, die aus der unternehmensinternen Business-Planung kommen, in die
externe Finanzberichterstattung einzubeziehen?
Planungsgrößen sind in folgenden Fällen für die externe Finanzberichterstattung erforderlich und werden in einem harmonisierten Rechnungswesen aus der unternehmensinternen Business Planung entnommen:
- Cashflow Prognose für den Impairmenttest zur Bestimmung des Nutzungswertes,
- Einschätzungen der Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge zur Aktivierung latenter Steuern,
- Abschätzung künftiger Verluste aus schwebenden Geschäften zur Bestimmung von Ansatz und Bewertung
von Drohverlustrückstellungen,
- Beurteilung der Dauerhaftigkeit von Wertminderungen um die Notwendigkeit und Höhe außerplanmäßiger
Abschreibungen im Rahmen des Niederstwertprinzips zu bestimmen,
- Schätzung der Nutzungsdauer abnutzbarer Vermögensgegenstände des Anlagevermögens,
- Schätzung der Einbringlichkeit von Forderungen zur Bemessung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen.
 Welche Methoden sind im Rahmen der externen Finanzberichterstattung nach dem Management Approach
anzuwenden, die nicht originär aus der Finanzbuchhaltung abgeleitet werden können?
Das Discounted Cashflow-Verfahren findet bei der Bewertung verschiedener Bilanzsachverhalte Anwendung,
z.B. für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts bei nicht-börsennotierten Finanzinstrumenten, bei als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sowie für erworbene Vermögenswerte und Schulden im Rahmen einer
Business Combination, ferner im Rahmen von Impairmenttests. Die Anwendung des Discounted CashflowVerfahrens ist keine originäre Aufgabe der Rechnungswesenabteilung sondern entstammt vielmehr dem Controlling.
 Welche Dokumentationsanforderungen stellt die externe Finanzberichterstattung an die Abbildung wirtschaftlicher Zusammenhänge unter Rückgriff auf das interne Rechnungswesen?
Dokumentationsanforderungen ergeben sich z.B.
- zur Abgrenzung von Forschungs- und Entwicklungskosten,
- zur Effektivitätsmessung und –dokumentation für das Hedge Accounting,
- zur Werthaltigkeitsprinzip im Rahmen von Impairmenttests sowie dem Niederstwertprinzip,
- zur Werthaltigkeitsprüfung aktiver Steuerlatenzen auf steuerliche Verlustvorträge, sowie
- zur Bestimmung von Fair Values bei unterschiedlichen Bilanzposten.
Fragen und Antworten zu Kapitel 2 Abschnitt 2.5 „Internationale Unternehmensführung: besondere
Anforderungen und Ziele“
 Welche Merkmale kennzeichnen eine internationale Unternehmensführung und grenzen sie ab von national
geprägten Management-Konzepten?
Internationale Unternehmensführung ist vor allem gekennzeichnet durch ein Agieren in heterogenen ökonomischen Umwelten und unter verschiedenen sozio-kulturellen Rahmenbedingungen. Dies stellt besondere Anforderungen an die Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaktivitäten genauso wie an die externe Finanzberichterstattung.
 Worin liegt der Nutzen von weltweit abgestimmten Reportingprozessen hinsichtlich einer verbesserten Datenqualität und zeitnahen Datenverfügbarkeit?
Der Nutzen weltweit abgestimmter Reportingprozesse liegt in einer verbesserten Datenqualität und einer zeitnahen Datenverfügbarkeit. Die Vorteile liegen in
- der Verfügbarkeit zeitnaher, relevanter Informationen,
- mehr Freiraum und Zeit für wertschöpfende Analysen und Aktivitäten,
- der Stabilisierung und Standardisierung von Berichts- und Abschlussprozessen zur Verbesserung der Datenqualität,
‐ Kosteneinsparungen durch Verkürzungen der Berichtserstellung und Abschlusszeit,
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
9
‐ schnelleren Bereitstellung von Informationen für raschere Entscheidungsprozesse,
‐ Wettbewerbsvorteilen gegenüber Mitbewerbern an den Kapitalmärkten.
 Worin liegen die Vorteile eines Fast Close-Prozesses für das interne und externe Rechnungswesen?
Die Vorteile eines Fast Close-Prozesses für das interne und externe Rechnungswesen ergeben sich durch
‐ standardisierte Abschlussabläufe,
‐ gebündelte und automatisierte Abschlussaktivitäten zur Minimierung von Fehlern und Zeitverzögerungen,
‐ Optimierung der Zusammenarbeit zwischen den am Abschlussprozess Beteiligten durch Workflow und moderne Kommunikationsmedien,
‐ interaktive Vornahme direkter Kontrollen und Fehlerkorrekturen und
‐ durch Verbindung von strategischer und operativer Planung, Steuerung und Kontrolle mit Hilfe eines Closing Cockpits.
 Was können die Ursachen für eine verspätete Abschlusserstellung und ein nicht zeitnahes ManagementReporting sein?
Folgende Ursachen für eine verspätete interne Regelberichterstattung wie auch Abschlusserstellung lassen sich
in der Praxis beobachten:
‐ suboptimale Reporting- und Erstellungsprozesse,
‐ fehlende Routine und teilweise fehlendes Know-how bei den Mitarbeitern,
‐ fehlende IT-Unterstützung und Integration,
‐ Unterschiede zwischen internem und externem Rechnungswesen,
‐ Fehlerquellen in den Vorsystemen,
‐ fehlende Zielvorgaben und mangelhafte Kommunikation.
 Wie kann man sich eine kontinuierliche Prozessverbesserung im internen wie externen Rechnungswesen vorstellen?
Eine kontinuierliche Prozessverbesserung im Rechnungswesen kann sich beziehen auf
‐ die Automatisierung der Abläufe,
‐ die Optimierung der Arbeitsteilung,
 innerhalb der Rechnungswesenabteilung sowie mit angrenzenden Abteilungen (Steuern, Finanzierung,
Controlling) sowie
 zwischen zentralen und dezentralen Abteilungen,
‐ die Anordnung der Prozessschritte in sequenzieller und/oder paralleler Anordnung,
‐ die Standardisierung der Abläufe zur Verminderung der Fehleranfälligkeit und zu Verbesserung der Datenqualität.
Fragen und Antworten zu Kapitel 2 Abschnitt 2.6 „Möglichkeiten und Grenzen einer Harmonisierung von
Controlling und Rechnungswesen unter IFRS“
 Worin liegen die konzeptionellen Grenzen einer Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen?
Die konzeptionellen Grenzen einer Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen ergeben sich
aus der Tatsache,
‐ dass eine Reihe von Bilanzsachverhalten nicht zum Fair Value, sondern zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, die stille Rücklagen implizieren,
‐ der Impairmenttest ähnlich dem Niederstwert-, Imparitäts- und Anschaffungskostenprinzip
‐ Wertsteigerungen über die Anschaffungskosten hinaus nicht abbildet und
‐ unrealisierte Gewinne und Verluste unterschiedlich behandelt,
‐ kalkulatorische Kosten, insbesondere kalkulatorische Eigenkapitalzinsen nicht erfasst werden und
‐ bestimmte, den Unternehmenswert steigernde selbst erstellt immaterielle Vermögensgegenstände nicht erfasst werden dürfen und es ein generelles Aktivierungsverbot für den originären Firmenwert gibt.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
10
 Wie können diese konzeptionellen Grenzen durch Anhangangaben kompensiert werden? Nennen Sie Beispiele.
Die konzeptionellen Grenzen einer Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen können
durch verbale Pflichtangaben oder freiwillige Zusatzangaben kompensiert werden. Dazu gehören
‐ die Pflichtangaben
 zur Finanzrisikoberichterstattung nach IFRS 7,
 die verbalen Beschreibungen zu Unternehmenserwerben, Impairmenttests, Goodwills und latenten Steuern,
 die Pflichtangaben zur Corporate Governance und zur Managervergütung, sowie
‐ die freiwilligen Zusatzangaben zu
 wertorientierten Steuerungsgroßen unter Berücksichtigung kalkulatorischer Eigenkapitalzinsen,nichtfinanziellen Steuerungsgrößen z.B. in Form einer Balanced Scorecard oder
 zur Strategieentwicklung „through the eyes of management“.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
11
3. Gerfried Hannemann und Dora Höhne
Internationale Zahlungsbedingungen als Instrumente zur Absicherung der Export-Umsatzerlöse im Rahmen des internationalen Finanzmanagements
Fragen und Antworten zu Kapitel 3
 Welche Risiken kennen Sie im Exportgeschäft eines internationalen Unternehmens? Erläutern und beschreiben
Sie diese.
Antworten
- Die in der Fachliteratur zu findenden Risikosystematiken und Risikobezeichnungen zeigen Abweichungen
voneinander, die aber nicht das Grundsätzliche betreffen.
- Wir kennen 1. Politische Risiken, auch Länderrisiken genannt:
Das politische Risiko bzw. Länderrisiko beinhaltet alle Gefahren, die durch die instabile politische Lage (häufig in Verbindung mit einer wirtschaftlichen Krise) eines Staates entstehen können. Vor allem Zahlungen (in
konvertierbaren Währungen) erfolgen nicht, obwohl die ausländischen Partner in der Landeswährung liquide
sind. Im einzelnen zeigt sich das wie folgt:
Risiken durch Streik, Kriege, Unruhen und Bürgerkriege, also unerwartete politische Ereignisse, die zu
Verzögerungen oder Ausfällen führen,
Risiken, die sich als Enteignung und Beschlagnahmung durch staatliche Maßnahmen zeigen, aber auch als
Sicherstellung der Ware gegen den Willen des Besitzers infolge Einwirkung des Auslandes auftreten können,
Transferrisiko, d.h. Einschränkung oder völliges (zeitweiliges) Verbot des freien Transfers von fälligen
Zahlungen (durch Banken im Ausland),
Risiko eines Zahlungsverbotes, d.h. mittels staatlicher Entscheidungen und Maßnahmen wird ausgeschlossen, dass noch ausstehende Schulden gegenüber Gläubigern beglichen werden,
Risiko des Zahlungsmoratoriums – von einer Regierung erklärte, vorübergehende Einstellung des Schuldendienstes eines Staates,
Konvertierungrisiko – eine Konvertierung der landeseigenen Währung wird durch staatliche Beschlüsse
auch gegenüber ausländischen Gläubigern (zeitweilig) verboten.
- 2. Weiterhin existieren diverse wirtschaftliche Risiken.
Generalisierend gesprochen entstehen wirtschaftliche Risiken durch Fehleinschätzungen seitens der Exporteure und Importeure. Die Gefahr ist im Außenhandel infolge größerer räumlicher Entfernung und unterschiedlicher Rechts- und Wirtschaftssysteme viel größer als im Inlandsgeschäft.
2.1 Risiken, die sowohl Verkäufer (Exporteur) als auch Käufer (Importeur) bedrohen:
Ein Vetragserfüllungsrisiko: Störungen bei Erfüllung des Kaufvertrages kann von beiden Seiten ausgehen, z.B. die Lieferung der Ware erfolgt nicht oder verspätet, oder die Ware weist Mängel auf, oder die
Zahlungen gehen verspätet oder reduziert ein.
Ein Kursrisiko tritt insbesondere als Wechselkursrisiko bei Verwendung einer Fremdwährung als Währung der Zahlung auf, wo steigende oder fallende Kurse dazu führen, dass der Exporteur in seiner Währung weniger erlöst als er kalkuliert hat bzw. der Importeur höhere Kosten hat, als bei Vertragsabschluss
errechnet.
Nur bedingt außenhandelstypisch sind das Standortrisiko (falsche Standortwahl, die sich negativ auf die
Kosten auswirkt – z.B. Steuern, Transportkosten etc.) und das Preisrisiko (es treten Preisveränderungen
für Rohstoffe auf oder Lohnerhöhungen, sie können die Wirtschaftlichkeit des Handels gefährden).
2.2 Risiken des Exporteurs:
Annahmerisiko, d.h. der Besteller kann (oder will) die Ware nach Fertigstellung nicht abnehmen, z.B. infolge politischer Unruhen,
Zahlungsrisiko, d.h. der Kunde kann seine Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur teilweise erfüllen,
Kreditrisiko, d.h. durch Zahlungsverzug gibt der Verkäufer unfreiwillig Kredit,
2.3 Risiken des Importeurs:
Lieferungsrisiko, d.h.die Ware wird nicht geliefert. Weil z.B. dem Exporteur die Versendung infolge politischer Unruhen nicht mehr zugemutet werden kann, aber auch, weil der Verkäufer ggf. betrügerisch
agiert,
Qualitätsrisiko, d.h. die Ware entspricht nicht der vereinbarten Qualität; Mängel liegen vor,
Zollrisiko, d.h. die Verzollung fällt höher aus als erwartet, die Ware wird teurer,
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
12
Transportrisiko – verschiedene Schadensmöglichkeiten können eintreten, wie Diebstahl, Wasser-,
Bruch-, Feuerschaden usw. machen die Ware ganz oder teilweise unbrauchbar.
 Welche Bedeutung kommt den Zahlungsbedingungen bei der Absicherung von Export-Umsätzen und damit
des Geschäftserfolgs zu? Was unterscheidet grundsätzlich die dokumentären von den nichtdokumentären Zahlungsbedingungen? Wo liegt das Problem bei der Bedingung „Vorauszahlung“?
Antworten
Die vereinbarte Zahlungsbedingung ist ausschlaggebend dafür, mit welcher Sicherheit der Verkäufer / Exporteur auf eine termingenaue und vollständige Zahlung rechnen kann, wenn er seinerseits allen Pflichten lt. Vertrag exakt nachgekommen ist. Damit hängen davon der tatsächlich erzielte Umsatz und die Gewinnsicherung lt.
Kalkulation ab. Nichtdokumentäre Zahlungsbedingungen bieten hier keine Sicherheit, ausgenommen Vorauszahlungen. Hier müsste aber der Käufer dem Verkäufer voll und ganz vertrauen. Andernfalls besteht er darauf
besteht, von dessen Bank eine Vorauszahlungsgarantie zu erhalten.
Eine solche Bankgarantie kann folgenden Wortlaut haben:
„….Wir hören von unserem Kunden, dass Sie sich bereit erklärt haben, an ihn eine Vorauszahlung in Höhe von
............................. gegen eine zu Ihren Gunsten erstellte Bankgarantie zu leisten.
Dies vorausgeschickt, übernehmen wir, .................................................., im Auftrag unseres Kunden hiermit Ihnen
gegenüber diese unwiderrufliche Garantie, indem wir uns verpflichten, innerhalb von zehn Bankwerktagen ab
Erhalt Ihrer ersten schriftlichen Aufforderung, in der Sie erklären, dass unser Kunde seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist, ohne Prüfung des zugrunde liegenden Rechtsverhältnisses und unter
Verzicht auf jede Einwendung daraus, an Sie Zahlung bis zu einer Gesamtsumme von .............................................
auf das uns von Ihnen zu bezeichnende Bankkonto zu leisten……“ (Bank Austria Wien, Vorauszahlungsgarantie, https://www.bankaustria.at/files/vorauszahlungsgarantie.pdf , abgerufen 04.06.2015)
Der Wortlaut lässt erkennen, dass sich mit einer solchen Garantie ein neues Risiko ergibt, und zwar für den Exporteur (infolge eventuellen Garantiebetrugs durch den Importeur).
Von den dokumentären Zahlungsbedingungen werden aufgrund des Zusammenwirkens des Exporteurs und einer Bank nur Akkreditive zu 100 Prozent den Interessen eines Verkäufers gerecht: Wenn er den Vertrag buchstabengenau erfüllt und das durch die vereinbarten Dokumente belegt, kann der Käufer die Zahlung weder
mindern noch verzögern.
 Beschreiben und erläutern Sie die Abwicklung eines Akkreditivs.
Ein Akkreditiv dokumentiert die Verpflichtung einer Bank zu einer Geldzahlung im Auftrag eines (Firmen-)
Kunden, der einen (Import-)Kauf, also einen Exporteur, bezahlen will. Das Geld fließt erst, wenn vom Verkäufer (Exporteur) exakte Bedingungen erfüllt sind. Der Nachweis wird insbesondere durch die Vorlage genau definierter Handelspapiere (vor allem Handelsrechnung, Transportnachweise wie Konnossemente, Frachtbriefe
usw., Versicherungszertifikate u.a.m.) bei der Bank bis zu einem bestimmten Termin erbracht.
Die sogenannten Dokumentakkreditive stellen eine zuverlässige Zahlungssicherung dar: Der vom Akkreditiv
begünstigte Exporteur erhält nicht nur eine verbindliche Zahlungsverpflichtung des Auftraggebers, also des Importeurs, im Kaufvertrag, sondern auch ein unwiderrufliches Zahlungsversprechen der Akkreditivbank.
Die Abwicklung eines Dokumentenakkreditivs kann man schematisch in folgende Schritte unterteilen:
Schritt 1: Exporteur und Importeur schließen einen Liefervertrag. Als Zahlungsbedingung wird ein (unwiderrufliches) Dokumentenakkreditiv festgelegt.
Schritt 2: Der Importeur beantragt bei seiner Bank die Eröffnung eines Akkreditivs mit dem Exporteur als
Begünstigtem.
Schritt 3: Die Bank des Importeurs eröffnet das Akkreditiv und übermittelt (avisiert) es an die Bank des Exporteurs (die sogenannte Avisbank).
Schritt 4: Diese Bank informiert den Exporteur über die Eröffnung. (gewöhnlich bekommt er eine Kopie
des Dokumentes.)
Schritt 5: Der Exporteur verwirklicht alle Aktivitäten, die für eine akkreditivkonforme Warenlieferung notwendig sind, und beschafft dabei alle vorgesehenen Liefernachweise (Papiere).
Schritt 6: Der Exporteur reicht die im Akkreditiv vorgeschriebenen Dokumente bei seiner Bank (Avisbank)
ein, bevor das Akkreditiv verfällt.
Schritt 7: Die Avisbank überprüft die Dokumente auf ihre Art, Anzahl und wichtige Inhalte innerhalb von
fünf Bankarbeitstagen. Wenn alles in Ordnung ist, wird gezahlt. Eventuelle Einsprüche des Käufers sind
jetzt wirkungslos.
Schritt 8: Die Dokumente gehen danach von der Avisbank an die Bank des Importeurs (Akkreditivbank).
Dort werden sie noch einmal geprüft. Wenn es auch hier keine Beanstandung gibt, überweist die Akkreditivbank den offenen Betrag an die Avisbank. (das ist aber für den Exporteur nicht mehr von Bedeutung.)
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
-
13
Schritt 9: Der Importeur erhält die Dokumente von seiner Bank. Danach belastet sie sein Konto. Er kann
erst mittels bestimmter Papiere über die Ware verfügen, wenn ein sogenanntes Traditionspapier verwendet
wurde (Konnossement oder Orderlagerschein).
Ein Akkreditiv verbindet eine Sicherungs- mit einer Zahlungsfunktion. Es sichert die ordnungsgemäße Vertragserfüllung und die schrittweise Abwicklung des Geschäfts. Der Käufer erhält die Gewissheit, dass er nur
zahlen muss, wenn der Verkäufer geliefert hat und dies durch die Vorlage ordnungsgemäßer Dokumente nachgewiesen hat. Der Verkäufer kann sich darauf verlassen, dass er nach Lieferung und Vorlage der ordnungsgemäßen Dokumente in jedem Fall den vollen vereinbarten Preis ohne willkürliche Verzögerung ausgezahlt bekommt.
 Wie funktioniert eine Bank Payment Obligation und was unterscheidet sie von einem Akkreditiv?
Die BPO (Bank Payment Obligation) ist wie der Akkreditiv ein unwiderrufliches Zahlungsversprechen einer
Bank, aber nicht direkt zugunsten eines Exporteurs, sondern vermittelt über eine andere Bank. Die Basis bilden
nicht Dokumente (Handelspapiere usw.) sondern ein (erfolgreicher) elektronischer Abgleich zuvor vereinbarter
Handelsdaten. Das neue Zahlungssicherungsinstrument im Trade-Finance-Geschäft beinhaltet erstmalig die
Möglichkeit, eine Zahlungsverpflichtung aus einer zwischen Exporteur und Importeur genutzten offenen Rechnung zwischen Banken zu bestätigen, also völlig sicher und damit finanzierbar zu machen.
Die BPO besitzt eine Stellung zwischen dem Akkreditiv und der offenen Rechnung, sozusagen als ein Hybrid.
Abwicklungstechnisch gibt es viel Ähnlichkeit mit dem Akkreditiv, allerdings bei Verzicht auf Dokumente.
Stattdessen spielen ausgewählte Datensätze aus dem Export-Abwicklungsprozess die entscheidende Rolle. Dass
diese sich aus Dokumenten eines Exportgeschäftes ergeben, ändert daran nichts. Die BPO vereinfacht den bisher an Dokumentenakkreditive gebundenen Prozess sicherer Zahlung im Außenhandel, weil die Abwicklung
von Geschäften auf Grundlage „offener Rechnung“ (clean payment) auf neue Art gehandhabt wird, unter ausschließlicher Benutzung von Handelsdaten auf elektronischer Basis.
Den elektronischen Abgleich von Handelsdaten betreiben die beteiligten Banken (des Käufers bzw. Verkäufers).
Diesen steht dafür eine spezielle elektronische Plattform, genannt TMA (Trade Matching Application) zur Verfügung, geschaffen bei SWIFT.
Die zu kontrollierenden Daten werden im Vorfeld als sogenannte Baseline festgelegt. Nach Abschluss einer
Verschiffung / Verladung der Ware stellt der Verkäufer die relevanten, tatsächlichen Handelsdaten über seine
Bank für einen elektronischen Abgleich gegen die Baseline auf der TMA-Plattform bereit. Verläuft das Matching
erfolgreich, wird die BPO zugunsten der Bank des Verkäufers erstellt: Die Bank des Käufers (= BPO Obligor
Bank) gibt gegenüber der Bank des Verkäufers (= BPO-Empfängerbank) ein unwiderrufliches Zahlungsversprechen ab.
Bei Fälligkeit wird der Betrag des Handelsgeschäftes (zugunsten des Verkäufers) gezahlt. Zusätzlich kann der
Verkäufer sich ein vereinbartes („offenes“) Zahlungsziel unter der BPO finanzieren lassen.
Die BPO ist kein elektronisches Akkreditiv. Sie setzt eine solide Vertrauensbasis der Handelspartner voraus.
Das Maß der Risikoabsicherung eines Akkreditivs wird also nicht im vollen Umfang erreicht, da keine Handelsdokumente präsentiert und von Banken geprüft werden. Dafür vereinfacht und beschleunigt sich der Abwicklungsprozess eines internationalen Handelsgeschäftes bis hin zur Zahlung. Es kann auch schneller und leichter
reagiert werden, wenn plötzlich eine neue Situation eintritt, Änderungen beim Geschäft führen nicht mehr dazu,
dass die Zahlungsbedingung obsolet wird.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
14
4. Rebecca Popp
Societas Europae (SE), Aktiengesellschaft und Börse im Rahmen der Finanzierung internationaler Unternehmen
Fragen und Antworten zu Kapitel 4
 Welche Vor- und Nachteile bietet ein Börsengang?
Vorteile des Börsengangs
Stärkung des Eigenkapitals:
- Folgen:
 insgesamt mehr Mittel für erforderliches Wachstum
 höhere Eigenkapitalquote und dadurch erleichterte Gewinnung von Fremdkapital
 geringere Abhängigkeit von Kreditinstituten
- Möglichkeit, Mitarbeitern Aktienoptionsprogramme zu bieten – Stärkung der Attraktivität des Unternehmens
für Mitarbeiter
- Trennung von Eigentum und Führung des Unternehmens erleichtert die Nachfolge von Führungskräften
- Investoren können ihre Anteile einfach an der Börse verkaufen.
Nachteile des Börsengangs
- weitreichende Publizitätspflichten
- ein Börsengang ist zeit- und arbeitsintensiv
- gerade bei internationalen Börsengängen hohe Komplexität und hohe Kosten – daher gerade für kleinere
Unternehmen besonders schwierig
- es entstehen Folgekosten (Gebühr des Börsensegments, Hauptversammlung, Erstellung des Geschäftsberichts, Publizitätspflichten etc.)
- Gefahr des unerwünschten Fremdeinflusses auf das Unternehmen.
 Inwiefern stellt der Börsengang ein Mittel der Finanzierung dar?
-
Eigenkapital fließt in das Unternehmen – dadurch wird nachhaltige Eigenständigkeit gesichert.
Auch nach dem Börsengang kann das Unternehmen den Kapitalmarkt als Finanzierungsquelle nutzen.
Durch höhere Eigenkapitalquote lässt sich günstiges Fremdkapital leichter gewinnen.
Die erhöhte Eigenkapitalquote verringert die Abhängigkeit von Fremdkapitalgebern, was zu Wettbewerbsvorteilen hinsichtlich günstiger Finanzierungsmöglichkeiten führt.
- Der Weg für zukünftige Kapitalerhöhungen oder Emissionen weiterer Finanzierungsinstrumente, wie z.B.
Options- und Wandelanleihen, wird geebnet.
 Welche normativen Gestaltungsräume bietet die SE einem internationalen Industriebetrieb in der EU?
- Eine SE kann, wenn die entsprechenden Gründungsvoraussetzungen vorliegen, durch vier verschiedene
Gründungsformen entstehen:
 durch Verschmelzung
 durch Gründung einer Holding-SE
 durch Gründung einer gemeinsamen Tochter-SE
 durch Umwandlung.
- Einer SE bietet sich die Möglichkeit der Sitzverlegung innerhalb der EU, ohne die SE auflösen zu müssen.
- In einer SE besteht die Wahlmöglichkeit zwischen dem so genannten dualistischen System und dem monistischen System im Hinblick auf die Organstruktur.
- Weitgehende Beteiligungsrechte der Arbeitgeber entsprechend den nationalen Gesetzen müssen in der SE
bestehen bleiben.
- Steuerregelungen hängen vom Sitz der SE ab.
 Welche Vor- und Nachteile hat die europäische Aktiengesellschaft – SE?
Vorteile der SE
- vereinfachte, kostengünstige Strukturen durch Gründung einer einheitlichen Holding
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
-
grenzüberschreitende Kooperationen und Fusionen werden erleichtert
Wahlmöglichkeit eines attraktiveren Gesellschafts- oder Steuerrechts
Erleichterung von Expansionen durch ausländische Tochtergesellschaften
Erleichterung der Sitzverlegung
Wahlmöglichkeit des monistischen Systems
Image eines „europäischen Unternehmens“
einheitliches Management- und Berichtssystem paneuropäischer Unternehmen
positives Image auf dem Kapitalmarkt.
Nachteile der SE
- hohes Stammkapital zur Gründung erforderlich
- Rechtsanwendung zeit- und kostenintensiv
- deutsche Unternehmen fürchten Wettbewerbsnachteil, da sie wegen der strengen Arbeitsmitbestimmungsstandards evtl. nicht als Gründungspartner in Frage kommen
- evtl. erhöhtes Haftungsrisiko
- Notwendigkeit, sich mehrerer nationalen Gesetzgebungen zu befassen.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
15
Internationale Betriebswirtschaft
16
5. Rebecca Popp
Internationales Marketing und Internationales Innovationsmanagement
Fragen und Antworten zu Kapitel 5
 Welche Muster der internationalen FE-Aktivitäten von internationalen Unternehmen kennen Sie? Beschreiben
und charakterisieren Sie diese.
Ethnozentrisch zentralisierte F&E
- zentrale F&E im Stammland
- zentrale, straffe Steuerung und Kontrolle des F&E-Programms
Geozentrisch zentralisierte F&E
- zentrale F&E im Stammland
- intensiver Kontakt mit ausländischen Standorten
- internationale Job Rotation
- Center-for-global
Geozentrisch zentralisierte F&E
- dezentrale F&E
- produktbezogene F&E dominiert
- kaum Koordination zwischen F&E-Standorten
- Center-for-global
Hubmodell der F&E
- dezentrale F&E, durch Zentrale straff gesteuert
- F&E-Zentrale hat Führung in den meisten Technologiefeldern
- Koordination über Vorgaben und Budgets
- Center-for-global
Integriertes Netzwerk
- hohe Internationalisierte F&E
- Kompetenzzentren sind für bestimmte Produkte und/oder Technologien weltweit verantwortlich
- multidimensionale Koordination über vielfältige Gremien, informelle Kontakte, starke Corporate Identity
- Center-for-global
 Welche Erfolgsfaktoren bestimmten das internationale Innovationsmanagement?
-
neuartige, einzigartige und überlegene Produkte
Kenntnis des Zielmarktes und Marketing-Expertise
Expertise in Forschung, Entwicklung und Produktion
unterstützende Faktoren des Produkterfolgs: Synergien von Marketing und Management; ausreichende
Marktgröße und Marktwachstum
 Welche Überlegungen bestimmen das internationale Marketing?
- Zentralisierung vs. Dezentralisierung
- Standardisierung vs. Differenzierung
- Geschwindigkeit und Breite der Internationalisierung
 Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen internationalem Marketing und internationalem Innovationsmanagement?
- Internationales Marketing und internationales Innovationsmanagement sind die Kernelemente des Erfolgs
international agierender Unternehmen
- Innovationsmanagement ist Teil des Produktmanagements; das Produktmanagement ist wiederum ein Teilbereich des Marketings
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
17
6. Stefan Beißel
Internet und IT-gestützte Geschäftsprozesse determinieren die Internationalität und Globalisierung von Unternehmen
Aufgaben und Lösungshinweise
[1] Enterprise Wide Information Management
Ein Unternehmen hat sich auf die Datenrettung von Festplatten spezialisiert. Die strategische Planung beinhaltet eine Marktentwicklung, um den Kundenkreis international zu erweitern. Die Geschäftsplanung sieht
vor, Dienstleistungen zur Datenrettung durchzuführen. Von der Informationstechnologie werden dazu Auslesesysteme gefordert. Die Informationssystem-Architektur ist aktuell auf die Speichertechnik zur Datenrettung
von magnetischen Speichern ausgerichtet.
Erstellen Sie vier Quadranten gemäß EWIM und füllen Sie diese mit je einem Schlagwort, das zum Unternehmen passt.
Solid State Disks (SSD) setzen sich aufgrund der hohen Robustheit, der geringen Zugriffszeiten und Geräuschentwicklung immer stärker am Markt durch. Das Unternehmen plant daher eine Produktdiversifikation
durch die Erweiterung der Dienstleistungen in Bezug auf SSD-Datenrettung. Da die Daten auf einer SSD mittels integrierter Schaltkreise elektronisch gespeichert werden, erfordert dies die Auseinandersetzung mit einer
anderen Speichertechnik. Das Unternehmen plant die Anschaffung von Auslesesystemen, jedoch wird es eine
Datenrettung nach Controllerausfall einer SSD technisch nicht durchführen können.
Beschreiben Sie darauf basierend die fünf EWIM-Prozesse für das Unternehmen und kennzeichnen Sie deren
Position zwischen den Quadranten.
Lösungshinweis zu [1]
Die vier Quadranten Strategische Planung, Geschäftsplanung, Informationstechnologie und InformationssystemArchitektur wurden in der folgenden Abbildung mit Schlagworten zum Unternehmen belegt:
strategisch
Marktentwicklung
1.)
operativ
Datenrettung
Nutzer
3.)
5.)
2.)
Auslesesysteme
4.)
Speichertechnik
Datenverarbeitung
Prozesse:
1.) Aus der strategischen Planung zur Marktentwicklung wird als Geschäftsplanung das Angebot an zuverlässiger und schneller Datenrettung abgeleitet.
2.) Die Informationssystemarchitektur wird dahingehend an die Geschäftsziele angepasst, dass Auslesesysteme
mit magnetischen und in Zukunft mit elektronischen Speichertechniken arbeiten müssen.
3.) Die Informationstechnologie beeinflusst die Unternehmensstrategie durch die technologischen Neuerungen
zur Speicherkapazität. Anstatt einer Marktentwicklung konzentriert sich das Unternehmen nun auf eine
Produktdiversifikation.
4.) Die Technologieoptionen wirken auch begrenzend. Das Unternehmen ist mit den angeschafften Auslesesystemen aktuell noch nicht in der Lage, eine Datenrettung nach Controllerausfall einer SSD durchzuführen. Die Produktdiversifikation muss demnach eingeschränkt werden.
5.) Das Unternehmen leitet die Informationssystemarchitektur nun direkt im Rahmen der strategischen Planung ab. Das bedeutet, dass die Abdeckung unterschiedlicher Speichertechniken von Anfang an berücksichtigt werden kann.
[2] Strategic Alignment Model
Die IT-Führung eines internationalen Konzerns verfolgt die Strategie, mithilfe von Maßnahmen der Green IT
Kosten zu sparen. Nennen Sie jeweils eine Möglichkeit, um die IT-Infrastruktur und -Prozesse an diese ITStrategie anzupassen, und zwar im Hinblick auf a) Infrastruktur, b) Prozesse und c) Fähigkeiten.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
18
Lösungshinweis zu [2]
Die IT-Infrastruktur und -Prozesse können an die IT-Strategie Green IT wie folgt angepasst werden:
a)
Infrastruktur: Die Virtualisierung von Servern dient dazu, dass mehrere virtuelle Systeme gemeinsam dieselbe Hardware nutzen können. Dadurch wird die Energie effizienter eingesetzt und die Kapazitäten können besser kontrolliert werden, was wiederum den Bedarf an Hardware reduziert.
b)
Prozesse: Wartungsmaßnahmen an Geräten werden durch möglichst stromsparende Prozesse umgesetzt,
z. B. durch das Einspielen von Updates und das Suchen nach Viren während des regulären Betriebs.
c)
Fähigkeiten: Mithilfe von Schulungsmaßnahmen können die Mitarbeiter zu stromsparendem Arbeitsverhalten motiviert werden und es kann transparent gemacht werden, was von ihnen in Bezug auf Energieeffizienz erwartet wird.
[3] McFarlans Bedeutungsmatrix
Ein international tätiger E-Commerce-Händler hat sich auf den Verkauf von Software spezialisiert. Erstellen
Sie eine Bedeutungsmatrix nach McFarlan mit den vier Kategorien und ordnen Sie die folgenden Informationssysteme des Händlers in jeweils eine Kategorie ein. Begründen Sie anschließend kurz die Einordnung für
jedes Informationssystem.
 Das System Online-Shop dient der Bereitstellung von Webseiten über das Internet für den Verkauf von Software. Der Händler plant, den Online-Shop noch weiter zu verbessern.
 Für die Abwicklung von Zahlungen über das Internet betreibt der Händler eine Zahlungsschnittstelle, welche
die Zahlungsinformationen an einen Payment Service Provider weiterleitet.
 Das System Kundeninteraktion umfasst alle Funktionen, die Kunden zur Interaktion außerhalb des Kaufvorgangs nutzen können. Dazu gehören z. B. die Abgabe von Produktbewertungen, die Kommunikation mit anderen Kunden über ein Forum und die Bereitstellung von Informationen zur Produktbeschreibung. Dieses System
wird noch nicht stark genutzt, soll aber zukünftig ein starker Marketingfaktor werden.
 Zur Bereitstellung von Updates für die verkaufte Software wird ein Update-Server eingesetzt. Der Händler stellt
die Updates auf diesem Weg zur Verfügung, damit der Kunde eine Alternative zum Update-Verfahren des
Software-Herstellers hat.
Lösungshinweis zu [3]
Die angegebenen Informationssysteme des E-Commerce-Händlers werden mithilfe einer Bedeutungsmatrix beurteilt:
hoch
aktuelle
Bedeutung
Fabrik:
Strategisches:
Zahlungsschnittstelle
Online-Shop
Unterstützung:
Durchbruch:
Update-Server
Kundeninteraktion
niedrig
niedrig
zukünftige
Bedeutung
hoch
Die Einordnung für jedes Informationssystem kann wie folgt begründet werden:
1. Der Online-Shop besitzt eine aktuell und zukünftig hohe Bedeutung, denn er ist aufgrund der Bereitstellung
von Webseiten für den Verkauf absolut notwendig. Außerdem plant der Händler eine Weiterentwicklung des
Online-Shops.
2. Die Zahlungsschnittstelle besitzt eine aktuell hohe und zukünftig niedrige Bedeutung. Sie ist absolut notwendig,
um Zahlungen von Kunden entgegenzunehmen. Ohne sie kann ein Kaufvorgang gar nicht stattfinden. Das System wurde von einem Dritten bereitgestellt und es sind keine Entwicklungen durch den Händler geplant.
3. Das System Kundeninteraktion hat eine aktuell niedrige und zukünftig hohe Bedeutung. Obwohl es aktuell
noch wenig genutzt wird und damit wahrscheinlich auch kaum Auswirkungen auf das aktuelle Kaufverhalten
hat, plant der Händler die Verfolgung einer Marketing-Strategie mithilfe dieses Systems.
4. Der Update-Server zur Bereitstellung von Software-Updates hat eine aktuell und zukünftig niedrige Bedeutung. Es handelt sich um eine Dienstleitung, die ein Kunde auch vom Software-Hersteller direkt erhalten
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
19
kann. Ein Wegfall des Systems führt weder zur Behinderung wichtiger Geschäftsprozesse noch hängen wichtige Strategien davon ab.
[4] 4C-Net-Business-Modell
Nennen Sie für jedes der vier Geschäftsmodelle des 4C-Net-Business-Modells drei praktische Beispiele.
Lösungshinweis zu [4]
Praktische Beispiele für die Geschäftsmodelle:
-
Inhalt: focus.de, finanzen.net, imdb.de
Handel: amazon.de, ebay.de, saturn.de
Verbindung: gmx.de, facebook.de, twitter.de
Kontext: google.de, yahoo.com, bing.co
[5] Gestaltung von IT-Services mit ITIL
Nennen Sie jeweils drei Prozesse aus den folgenden ITIL Bereichen: a) Service Operation, b) Service Strategy.
Lösungshinweis zu [5]
a) 3 aus …
Incident Management
Problem Management
Event Management
Request Fulfillment
Access Management
b) 3 aus …
Strategy Management for IT-Services
Service Portfolio Management
Financial Management for IT-Services
Demand Management
Business Relationship Management
[6] Modellierung von IT-Prozessen
Was verstehen Sie unter Modellierung und welchen Zweck hat sie?
Lösungshinweis zu [6]
Die Modellierung ist ein Verfahren, das eine vereinfachte Abbildung eines Realitätsausschnitts beschreibt. Sie bezweckt die Reduzierung von Komplexität, Erzeugung von Transparenz und die Fokussierung auf wichtige Teilaspekte.
[7] Bewältigung von IT-Risiken
Ein Einzelhändler betreibt zusätzlich zum Präsenzgeschäft einen Online-Shop für weltweite Bestellaufträge.
Über den Online-Shop werden pro Tag 100 € (AV) Gewinn erzielt. Für den Online-Shop wird ein Webserver
genutzt, der aufgrund eines Stromausfalls zwei Mal im Jahr für einen Tag ausfällt. An diesen Tagen kann
100 % des Gewinns nicht mehr realisiert werden.
Der Einzelhändler überlegt, als Gegenmaßnahme eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) anzuschaffen. Die Kosten der USV liegen bei 300 €. Die USV hat eine Nutzungsdauer von drei Jahren und wird
auch über drei Jahre abgeschrieben. Das Risiko eines Ausfalls wird durch die USV vollständig beseitigt.
Bestimmen Sie
a) Single Loss Expectancy (SLE),
b) Annualized Loss Expectancy vor der Gegenmaßnahme (ALE vorher),
c) Annualized Rate of Occurrence nach der Gegenmaßnahme (ARO nachher),
d) Annualized Loss Expectancy nach der Gegenmaßnahme (ALE nachher),
e) ob die Gegenmaßnahme für das Unternehmen prinzipiell lohnenswert ist.
Lösungshinweis zu [7]
Gegeben sind: AV = 100 €, EF = 100 %, ARO = 2, ACS = 300 € : 3 = 100 €
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
a)
b)
c)
d)
e)
20
SLE = AV × EF = 100 €
ALE vorher = SLE × ARO vorher = 100 € × 2 = 200 €
ARO nachher = 0
ALE nachher = SLE × ARO nachher = 100 € × 0 = 0 €
(ALE vorher - ALE nachher) - ACS = 200 € - 0 € - 100 € > 0; ja, die Gegenmaßnahme ist prinzipiell lohnenswert.
[8] Gewährleistung der IT-Sicherheit
Wie lauten die drei primären Schutzziele der Informationssicherheit? Nennen sie zu jedem Schutzziel eine
mögliche Schutzmaßnahme.
Lösungshinweis zu [8]
Die drei primären Schutzziele der Informationssicherheit lauten Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit. Mögliche
Schutzmaßnahmen sind Zugriffs- und Zutrittskontrollen (Vertraulichkeit), Need-to-know (Integrität) und Web
Application Firewall (Verfügbarkeit).
[9] Einhaltung von Regularien
Welche Möglichkeiten werden häufig zur Eingrenzung von Compliance-Umgebungen eingesetzt und was wird
mit ihnen bezweckt?
Lösungshinweis zu [9]
Zur Eingrenzung von Compliance-Umgebungen werden häufig Tokenisierung, Punkt-zu-Punkt-Verschlüsselung
und Netzwerksegmentierung eingesetzt.
-
Mit der Tokenisierung können schützenswerte Daten durch anonyme Zeichenfolgen ersetzt werden. Dadurch
kann verhindert werden, dass schützenswerte Daten in Bereichen gefunden und kompromittiert werden, in denen nur die Eindeutigkeit der Daten von Bedeutung ist.
-
Die Punkt-zu-Punkt-Verschlüsselung ermöglicht eine verschlüsselte Datenübertragung vom Sender bis zum
Empfänger. Dadurch wird verhindert, dass abgegriffene Daten gelesen werden können, z. B. nach dem Mitschneiden von Netzwerkverkehr.
-
Mit der Netzwerksegmentierung bezweckt man, den Teil des Netzwerks, in dem schützenswerte Daten verarbeitet werden, vom restlichen Teil zu trennen, und damit den Zugriff aus unsicheren Netzwerksegmenten einschränken.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Internationale Betriebswirtschaft
21
7. Pierre Wolfram und Alexander Brem
Internationales Forschungs- und Entwicklungsmanagement: Innovation zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit
Fragen und Antworten
 Was sind die Hauptmotive zur Internationalisierung der F&E?
Wissensakquise – die Suche und Internalisierung von neuem Wissen.
 Wie beeinflusst die Internationalisierung die F&E in Industriestaaten und in Schwellenländern?
Industriestaaten: Verlust der Monopolstellung der Forschung & Entwicklung; Zerklüftung bestehender Technologie-Hotspots, neue Anforderung an die F&E hinsichtlich Wissensaustausch, Intellektuelles Eigentum (Schutzrechte) etc.
 Was sind die wesentlichen Unterschiede in der F&E zwischen Industrie- und Schwellenländern?
-
Bedeutung von Neuproduktentwicklung im Unternehmen
Einfluss des Managements auf Neuproduktentwicklung
Teamzusammensetzung
Belohnungssystem
Definition des Innovationsprozesses
Initialisierung für Neuprodukte
 Welche Strategien zur Produktentwicklung von Unternehmen in Schwellenländern sind bekannt, und wie bewerten Sie diese?
Jugaad, Frugal Innovation, Frugal Engineering, Constraint-based Innovation, Catalytic Innovation, Grassroots
Innovation, Reverse Innovation
 Welche Patentstrategie-Typen werden in Schwellenländern angewendet?
Signalisierer, Kämpfer, Beschützer, Mitschwimmer, Minimalist
 Wie änderten sich die Zitierungen der in China angemeldeten Patente durch ausländische Unternehmen?
Zunehmende Verweise auf chinesische (lokale) Patente. Zuvor verstärkte Nutzung eigener Technologien aus
Industriestaaten.
Online-Zusatzmaterial zum Buch: Internationale Betriebswirtschaft
ISBN 978-3-8252-4428-6
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Helden des
Studiums
Von der Schule
ins Studium
Sprachlich
überzeugen
Reiseführer für
das Abenteuer
Studium
Mit
Burnout-Test
Karrierestart
schon im
Studium
Das Sprungbrett in den Job
Vom Hörsaal in
den Chefsessel
Von der Idee
zur fertigen
Arbeit
Ich hab
keine Angst!
www.utb-shop.de
PC App »BWL Training+« unter: fit-lernhilfen.de/poster. Code: apB15wL.