WIND-AREA: Rückenwind für die Energiewende

Top 3 Deutscher Nachhaltigkeitspreis Forschung 2015
WIND-AREA: Rückenwind für die Energiewende
Hintergrund
Kleinwindkraftanlagen stellen insbesondere für Städte – Räume, in denen viel Strom verbraucht wird – eine
wichtige lokale, verbrauchernahe Energiequelle dar. Bislang ist dieser wichtige Marktbereich für die Energiewende aber weitestgehend unerschlossen. Denn zur Ermittlung geeigneter Standorte ist die Kenntnis der
genauen Windgeschwindigkeit in Bodennähe unerlässlich, die bisher lediglich durch aufwendige und somit
teure Windgeschwindigkeitsmessungen gewonnen werden kann.
Weitere Informationen: www.klaerle.de/WIND-AREA.182.0.html
Kurzbeschreibung des Projektes
Im Projekt WIND-AREA des Frankfurter Forschungsinstituts für Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik
wurde eine automatisierte Potential- und Standortanalyse auf Basis von 3D-Geodaten (z.B.
Laserscannerdaten) entwickelt, die die bisherigen Windgeschwindigkeitsmessungen ersetzen kann. Diese
nutzt bereits vorhandene, hochauflösende Fernerkundungsdaten, welche Topographie, Vegetation und
Gebäude detailliert berücksichtigt, und liefert eine exakte Wind- und Strömungssimulation. Damit kann
erstmals ein großflächiger Nachweis der wirtschaftlichsten Standorte für Kleinwindkraftanlagen erbracht
werden. So können für ganze Gemeinden, einen Landkreis oder einzelne Bürger diejenigen Stellen gefunden
werden, an denen Kleinwindkraftanlagen rentabel betrieben werden können. Nachdem erste Ergebnisse
vorlagen, wurden auch die Gemeindevertreter eingebunden, sodass sichergestellt werden konnte, dass die
Ergebnisse auch in die Kommunalplanung eingehen. WIND-AREA wurde bereits erfolgreich in der Praxis
erprobt: Die Windsimulation wurde zunächst für ein städtisches und zwei ländliche Testgebiete durchgeführt.
Sie kann auf jede beliebige Gemeinde oder Region übertragen werden, da die benötigten Geodaten
bundesweit flächendeckend vorliegen. Aktuell wird nun eine Internetkarte erarbeitet (Google-Maps-like), auf
der alle Bürger für ihr Gebäude und Grundstück erkennen können, ob sie für eine wirtschaftliche Nutzung von
Kleinwindkraftanlagen geeignet sind. Die Karte liefert zudem auh eine Empfehlung für den Anlagentyp,
abhängig von der Windgeschwindigkeit, -häufigkeit und den lokalen Turbulenzen.
Nominierungsbegründung der Jury
WIND-AREA liefert ein völlig neues Konzept in der Kleinwindtechnologie und sorgt für den lang ersehnten
Durchbruch für die Wirtschaftlichkeit von Kleinwindkraftanlagen – ein wichtiger Schritt für die Energiewende in
Städten und Gemeinden.