Herbstritt aU 148

Schlaraffen hört!
Und wieder einen Herbstritt mit der an der Pruggen
tat ich mir Lethemonds „einidrucken“
Donti Rosso und Tulli waren auch dabei
das heißt, von der First waren wir gleich drei.
Kaum in Bruck musst ich schon das erste Mal schlucken
Mein Benzinelefant beginnt Wasser zu spucken
das lass ich gleich richten und das kostet Zeit
bis Rosenheim ist es noch furchtbar weit.
Die Sassen und Burgfrauen frieren sich an o
und die Leut, die noch warten sowieso.
Ich bin verkühlt, huast ma d’Söh ausn Leib
und schau dass ich schön warm anzogen bleib.
Irgendwann ist’s dann so weit gewesen
wir haben alle Herbstreiter aufgelesen.
In Rosenheim warten die dortigen Sassen
die haben uns die Stadt noch bewundern lassen.
Die Sippung am Abend war auch sehr schön
in der Schmuspause musste ich leider schon gehen
um mich auszukurieren und zu genesen
bin ich früher als alle im Unterschlupf g’wesen.
Wie der Rest von der Sippung war kann ich nicht sagen
da müsst ihr die anderen Mitreiter fragen.
Am nächsten Tag muss ich zum zweiten Mal schlucken
beim Herbstritt von denen An der Pruggen
Ich steh vorm Hotel und mein Bus springt nicht an
ich hab alles versucht, alles tan, was ich kann.
In der letzten Verzweiflung geb’n die Sassen an Stessa
dem Benzinelefant – und – gleich geht es besser.
Der Kübel springt an und lässt sich starten
dann ist es mal wieder vorbei mit dem Warten.
Nach München wird g’fahren in die Filmstudios
was dort dann passiert ist war auch kurios
Der Bus hängt nach rechts, die Gemüter erregt
und einige Autobahnfahrer bewegt
die Polizei zu verständigen, die eilt herbei
dann war die Besichtigung für mich schon vorbei.
Gleich vier Streifen haben mich in München gesucht
wegen dem bisserl rechts hängen, mensch hab ich g’flucht
ich muss in die Werkstätte fahren – schon wieder
ich bin schon verzweifelt und wird langsam zwieder.
Ich steh in der Werkstatt mir d’Füsse in’n Bauch
die anderen in den Studios taten das auch.
Was die dort gesehen haben kann ich nicht sagen
da müsst ihr die anderen Mitreiter fragen.
Aber endlich ist’s g’richtet und ich hab a Ruh
ras zurück zu den Leuten (zu schnell, geb ich zu)
dann geht’s weiter nach Memmingen – der Bus steht gerade
kommen wieder ein bisschen zu spät an – wie schade
beziehen den Unterschlupf, rasch ohne Zorn
dann wird schnellstens nach Ravensburg weitergefahrn
Die Basilika Weingarten tat ich mir sparen
obwohl die anderen brav drinnen waren.
Wie’s war kann ich also leider nicht sagen
da müsst ihr die anderen Mitreiter fragen.
Die Sippung im hohen Reych vierhundertzwanzig
Unterm Mehlsack war alles andere als ranzig
Drei Jahre erst alt, die neunundachzigste Sippung
unglaublich viel frischer und fröhlicher Schwung.
Die Fechsungsliste war prall gefüllt
der Uhu wurde nicht verhüllt
Die Ahnen des Reyches noch in der Prägung
darum zog Ritter Ehe-de in Erwägung
uns zu vermachen ein Bandelier
der Standarte der First im Felde zur Zier.
Den Schluss der Sippung durft’ ich nicht erleben
ich musst’ mich zum Elefanten begeben
Der stand in der Kälte und war weit, weit fort
an einem dunklen und finsteren Ort.
Wir ritten nach Hause, der Unterschlupf rief
todmüde ich bis zur Morgenstund schlief.
Am nächsten Tag ging es nach Mindelheim
dort ritten wir auch am Abend noch ein
Doch zuvor jagte ein Höhepunkt den andern
durch die klirrende Kälte durch Mindelheim wandern
die Herbstreiter anfangs ins Turmuhrmuseum
und schauten sich dort auch gründlich um.
Es tickte, es tackte, es klang und es pfiff
und vom Turm schaut man runter – das war furchtbar tief.
Man besichtigt die Stadt und die Kälte tat klirren
derweil heiz ich das Stinkross, dass keiner tut frieren.
Wie das Mindelheim ausschaut kann ich drum nicht sagen
da müsst ihr die anderen Mitreiter fragen.
Auch beim Wörishofener Stadtrundgang
wurd’s mir vor Kälte angst und bang.
So blieb ich im Bus und was soll ich sagen?
Wie’s war müsst ihr die anderen Mitreiter fragen.
Am Abend die Sippung In Frundsbergs Mauern
tat wirklich keiner von uns bedauern
viele fechsten von allen möglichen Sachen
und glaubt es: es gab eine Menge zu lachen.
Und endlich konnt’ ich mal bleib’n bis zum Schluss
denn gar nicht weit war hier der Bus
Beim Heimfahren haben wir gemeinsam gefroren
sonst hatte ich anfangs allein kalte Ohren.
Am nächsten Tag Memmingen, Bei den Sieben Schwaben
gleich nach dem Frühstück wir die Stadtführung haben
doch mir sagt man nichts und ich komm mit dem Bus
da war die Stadtführung für mich auch schon Schluss.
Sie gingen durch Memmingen, stetig, per pedes
ich hab mir in’d Haare g’schmiert meinen Mercedes
wie Memmingen ausschaut kann ich heut noch nicht sagen
da müsst ihr die anderen Mitreiter fragen.
Um Mittag herum war ich endlich willkommen
so sind wir ins Bauernhofmuseum gekommen
Fürtreffliche Atzung und endlich, welch Wonne
beehrt uns zum ersten Mal auch etwas Sonne
Beim Heimfahren brauche ich wieder an Schubser
vor Anstrengung macht manch einer einen Pupser
Wir fuhren nach Hause und wenn ich Euch sag
wir hatten einen freien Nachmittag
Am Abend der Einritt Bey den Sieben Schwaben
und neugierig was die uns zu bieten haben
die Burg tief im Keller, ein Riesengewölbe
immer was anderes, niemals dasselbe.
Beim Einritt stiegen wir uns auf die Füße
Ritter Tulli überbrachte der Firsten Grüße
Hierhin und dorthin flog der güldene Ball
und das war auch nicht wie überall
Burgenländer, Steirer, Sachsen und Bayern
begeisterten fechsend und ließen sich feiern
die Sippung verflog, ging zu rasch vorüber
wegen der Nähe zum Unterschlupf blieb mancher über
verweilt kristallinisch und nun tu ich kund
erscheint im Unterschlupf in der Morgenstund.
Neuschwanstein steuern wir tags darauf an
ein Schloss wie man schwer nur beschreiben kann
zerst den steilen Berg rauf, dann ein bisschen verschnaufen
dann mit die Japaner um die Einlasszeit raufen
Die Stufen hinauf und die Stufen hinunter
da wird man nicht schläfrig, da bleibt man munter
Donti Rosso waren die Stufen zuviel
so bleibt er im Schloss stehen kurz vorm Ziel
Doch er wurde gefunden und fand noch heraus
also nahm ich ihn wieder mit nach Haus.
Am Tegrinsee wurden wir herzlich empfangen
das Einrittpoem vom C ließ mich nicht bangen
Aber neu noch im Amt hatte er’s schwer
eingeritten sind wir der Kreuz und der Quer
Doch der Rest von der Sippung lief ordentlich ab
und gleich nach der Sippung dampften wir ab.
Am nächsten Tag fuhren wir schließlich nach Hause
wir machten die ein oder andere Pause
doch eigentlich war es unspektakulär
es passierte also überhaupt nichts mehr.
Lulu
Rt Lord Drive (289)