Erasmus 2014/15 Queen Mary University of London Vanessa Luppa Mein Erasmus-Aufenthalt 2014/15 an der QMUL Warum QMUL/London? Spontan hatte ich mich dazu entschlossen ein Jahr in England zu verbringen, um mein Englisch zu verbessern. Da es von mir schon immer ein Wunsch war für längere Zeit in London zu leben, kamen für mich eigentlich auch nur die Universitäten in London infrage. Viele lassen sich von den hohen Preisen in London abschrecken, was auch wirklich Gerechtfertigt ist. Man hört auch oft Leute sagen: „Wenn du Englisch lernen willst, dann solltest du nicht nach London gehen!“, was ich aber allerdings schwachsinnig halte. Wenn ihr also nach London wollt und euch auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, dann tut es auf jeden Fall (man kann sich ja auch immer noch was nebenher dazu verdienen)! Die QMUL habe ich deshalb gewählt, weil sie die einzige Uni in London war, die damals Plätze zur Verfügung gestellt hatte. In dem Jahr zuvor gab es auch noch wenige Plätze am King‘s College, jedoch aber keine Plätze an der Queen Mary. Natürlich spielt auch die Universität selbst eine große Rolle – immerhin muss man dort 10 Monate studieren. Hätte damals allerdings auch das King’s College weitere Plätze angeboten, dann hätte ich mich trotzdem für die Queen Mary entschieden, weil ich von Leuten gehört hatte, dass das Niveau am King’s College nicht wirklich das höchste ist (ob das wirklich so ist, weiß ich natürlich nicht). Jetzt vor ein paar Tagen wurde die QMUL anscheinend auch unter die Top 5 der Londoner Universitäten gewählt. Zu dem Niveau muss ich allerdings allgemein sagen, dass dieses in England wohl allgemein nicht so hoch ist wie in Deutschland. Ich musste zwar viel mehr lesen, was ich eigentlich ganz gut und interessant fand, aber ansonsten ist das Ganze in England trotzdem ziemlich anders. Vielleicht lag es bei mir aber auch daran, dass ich an der QMUL Germanistik studiert habe und nicht Anglistik (es wurden nur Plätze in der Germanistik angeboten). In England ist es nämlich so, dass man an die Uni geht und die Fremdsprache, die man studieren möchte eigentlich noch gar nicht wirklich beherrscht und erst dann beginnt die Fremdsprache zu lernen. Mir haben dort viele final year Kommilitonen gesagt, dass sie nach 3 bzw. 4 Jahren immer noch nicht wirklich die Sprache beherrschen. Daher wird meist auch nur die Übersetzung der behandelten Lektüren gelesen. Auch die Prüfungen sind dort anders. Meist muss man schon während des Semesters kürzere Essays schreiben (1000-1500 words) und dann am Ende nochmal einen größeren Essay (3000-4000 words). Zusätzlich werden außerdem Referate gehalten oder Protokolle geschrieben. Klausuren finden an der QMUL allesamt erst im Mai statt. Wenn man also einen Kurs im ersten Semester belegt, dann schreibt man die dazu gehörige Klausur trotzdem erst im nächsten Jahr. Man hat dann nach den Osterferien eine Revision Week, in der man alle Kurse nochmal für zwei Stunden hat, in denen man Klausuren schreibt. Sonst sollte man beachten, dass das erste Semester von September bis Dezember geht und das zweite dann von Januar bis April. Anschließend hat man eine Woche Revision Week (in Erasmus 2014/15 Queen Mary University of London Vanessa Luppa meinem Fall hatte ich zwei Stunden) und ansonsten hat man den Mai/Juni frei (was Kurse betrifft), da dann die Klausurenphase stattfindet. Ein Semester oder das ganze akademische Jahr? Hierzu kann ich nur sagen, dass ihr auf jeden Fall das ganze akademische Jahr gehen solltet und nicht nur ein Semester. Ich hatte zu Beginn auch Bedenken, dass zehn Monate ganz schön lange sind, aber in Wirklichkeit vergehen diese zehn Monate wie im Flug. Als das erste Semester zu Ende war (was hier ja schon im Dezember der Fall ist), war ich erstaunt wie schnell die Zeit verflogen ist. Ich wäre auf jeden Fall traurig gewesen, wenn ich damals schon hätte zurückgehen müssen. Und jetzt ist auch schon Ende April und mein Aufenthalt neigt sich so langsam aber sicher dem Ende zu. Ihr solltet außerdem bedenken, dass es euch sprachlich auch viel, viel mehr bringt, wenn ihr zehn Monate im Ausland verbringt und nicht nur drei. Zieht also auf jeden Fall das Jahr durch, ihr werdet sehen, es wird wie im Flug vergehen. Die Wohnsituation Eine Unterkunft zu finden hat mir vor dem Aufenthalt schon ein wenig Sorgen bereitet. Die Uni stellt leider keine Wohnheime für Erasmus-Studenten zur Verfügung. Ihr müsst euch also selbst eine Bleibe suchen. Das ist in London leider nicht so billig. Man kann natürlich in einen privaten Haushalt ziehen, hierzu sollte man jedoch vor Ort sein. Da ich die ersten Wochen nicht in einem Hostel wohnen wollte und dann erst auf Wohnungssuche gehen wollte, habe ich mich dazu entschlossen in ein privates Wohnheim zu ziehen. Davon gibt es ziemlich viele in London, leider sind die meisten auch nicht wirklich billig. Ich hatte mich erst für das Claredale House (http://www.cassandclaredale.co.uk/) entschieden, da dieses Wohnheim in Bethnal Green liegt und das nur ein Katzensprung von der Uni entfernt ist. Dort habe ich es allerdings nur auf die Warteliste geschafft und ich hatte Ende Juni immer noch keinen Platz. Dann bin ich über die Unite Students-Seite (http://www.unite-students.com/london) auf das Donald Hunter House gestoßen. Hier hätte ein Zimmer £120 in der Woche (was trotzdem ein Schnäppchen ist) gekostet (Claredale House £135). Glücklicherweise waren im Donald Hunter House sogar noch Zimmer frei. Aber Vorsicht! Ohne Kreditkarte läuft in England so gut wie gar nichts, daher musste ich mir auch erstmal die Kreditkarte von der besten Freundin meiner Mutter leihen, weil ich selbst noch keine hatte. So konnte ich dann das Deposit von £250 zahlen und hatte mein Zimmer sicher. Ich hätte mir dort ein Bad und eine Küche mit fünf anderen Personen teilen müssen. Hier hatte ich allerdings Glück im Unglück. Ungefähr zwei Wochen nachdem ich das Zimmer gebucht hatte, bekam ich eine Mail, dass das Donald Hunter House geschlossen wird und die neuen Besitzer doch kein Studentenwohnheim weiterführen wollen. Deshalb wurde das gesamte Wohnheim in das komplett neue Unite Stratford ONE (http://www.unite-students.com/london/stratford-one) umgesiedelt. Hier hätte ein Zimmer ca. £180 pro Woche gekostet, da wir jedoch umgesiedelt wurden haben wir alles für denselben Preis bekommen. Hier hat man sein eigenes Bad und muss sich nur die Küche teilen. Hier können jedoch bis zu 10 Leute in einer Flat leben. In der Küche ist aber auf jeden Fall genug Platz. Ich muss Erasmus 2014/15 Queen Mary University of London Vanessa Luppa allerdings sagen, dass ich dort für den eigentlichen Preis nicht eingezogen wäre. Das Gebäude ist zwar neu und wurde im letzten September erst bezogen, trotzdem ist aber oft etwas kaputt. Sonst kann ich nur sagen, dass ich hier eine supertolle Zeit hatte und auch wenn es nicht immer ganz einfach war (z.B. mit neun fremden Leuten zusammen zu wohnen), war das Ganze auf jeden Fall die Erfahrung wert und ich habe viel dazu gelernt, nicht nur auf sprachlicher Ebene. Ich hoffe mein Bericht konnte euch etwas weiterhelfen. Wenn ihr noch irgendwelche Fragen an mich habt, dann schreibt mir gerne eine E-Mail: [email protected]
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