Test Reifen Federwege und Fahrkönnen steigen – das stellt die Reifen vor hohe Herausforderungen. Wichtig in felsigem Gelände: griffige Gummimischung und Durchschlagschutz. special forces Um den wachsenden Herausforderungen beim Biken gerecht zu werden, sind gute Reifen gefragt. Die Lösung der Hersteller: Spezialisierung. Wir haben getestet, ob die neuen Reifen ihrer zugewiesenen Rolle gerecht werden. Foto: Colin Stewart, Philipp Schieder S Text: Peter Nilges Sekunden, Hundertstel, Tausendstel. Wo früher der strahlende Sieger bereits geduscht den Zieleinlauf des Zweitplatzierten erleben durfte, rückt heute alles bis auf Nichtigkeiten zusammen. Wir befinden uns in einem Sog von Wimpernschlag-Finalen und Fotofinishs. Die Leistungsdichte wächst, egal, ob bei Enduro, Cross Country oder Marathon. Als Zünglein an der Waage kann das Material den alles entscheidenden Vorteil bringen. Vor allem den Reifen, als einzigem Berührungspunkt zwischen Boden und Bike, kommt dabei eine immense Bedeutung zu. Nur wenige Quadratzentimeter müssen Lenk- und Bremskräfte übertragen und trotzdem effektiven Vortrieb ermöglichen. Um den Herausforderungen in den verschiedensten Bereichen besser begegnen zu können, setzen viele Reifenhersteller daher auf Spezialisierung. Neben den möglichst breitbandigen Allround-Reifen werden mehr und mehr Reifen für gezielte Einsatzgebiete oder auch Einsatzzwecke entwickelt – manchmal noch zusätzlich differenziert nach Vorder- und Hinterrad. Auffällig: Die meisten neuen Reifenmodelle für diesen Test waren zuerst in 27,5 und 29 Zoll erhältlich. Insgesamt haben wir zu unserem Vergleichstest elf komplette Neuentwicklungen antreten lassen: 1. Superleichte und schnelle 29er-Semi slicks für trockene Bedingungen. Alle drei Modelle von Continental, Hutchinson und Schwalbe wird es auch in 26 Zoll, teilweise auch 27,5 Zoll geben. 2. Zwei neue AllMountain-Reifen von Conti und WTB in 27,5 Zoll (der Conti ist ebenfalls in 26 und Alles identisch in dreifacher Ausführung: Bikes, Luftdruck und Set-up. Erst so lassen sich die unterschiedlichen Reifenmodelle auf dem Test-Parcours optimal vergleichen. Neues gegen pannen Um den Pannenschutz der Reifen zu erhöhen und das Gewicht moderat zu halten, lassen sich die Hersteller einiges einfallen. Schwalbe SuperGravity Hinter SuperGravity verbirgt sich eine neue Karkassenkonstruktion, die den Pannenschutz mit wenig Zusatzgewicht erhöhen soll. Um die Lauffläche möglichst flexibel zu halten, liegen nur zwei Karkassenschichten im Gegensatz zu sechs beim DH-Reifen auf der Lauffläche. Das sorgt für ein geschmeidiges Abrollverhalten. An der Seitenwand kommt eine stabile, vierfache Karkasse zum Einsatz, die über einen zusätzlichen Durchschlagschutz aus Gummi (Apex) verstärkt wird. Das Ganze wird von einem Pannenschutzgewebe bedeckt. Um gegenüber einem DH-Reifen weiter Gewicht zu sparen, kommt ein faltbarer Aramid- statt Drahtkern in den Reifenwulst. In unseren Tests lag die Durchschlaghöhe beim SuperGravity-Reifen um mehr als 50 Prozent höher als beim vergleichbaren SnakeSkinReifen, der 235 Gramm weniger auf die Waage bringt. Bontrager SE4 Mit dem SE4 verfolgt Bontrager einen ähnlichen Weg, um den Pannenschutz bei akzeptablem Gewicht zu erhöhen. Zusätzlich zur dreifachen Karkassenlage auf der Lauffläche besitzt der neue Reifen eine extra Gewebeschicht (rot). Für mehr Flexibilität läuft diese Schicht nicht rundum, sondern wird beim Übergang von der Seitenwand auf die Lauffläche um 5 mm unterbrochen. 1 3 2 4 1 Zweifache Karkasse auf der Lauffläche 2 Vierfache Karkasse an der Seitenwand 3 Pannenschutzgewebe SnakeSkin rundum 4 Verstärkter Apex gegen Durchschläge Gewebeschutzschicht 5 mm Abstand 10-13 BIKE 53 Test Reifen 29 Zoll erhältlich). 3. Sechs neue 27,5erund 29er-Enduro-Reifen mit hohem Pannenschutz und satter Traktion. Auch hier wird es Alternativgrößen geben, auf die die Ergebnisse dieses Tests bis auf wenige Parameter übertragbar sind. Mit größerem Reifendurchmesser sinkt der Rollwiderstand um bis zu vier Watt, dafür steigt das Gewicht. In Sachen Pannenschutz und Traktion gibt es nur minimale Unterschiede. Grenzwertig verläuft der Praxis-Test mit den Semislicks. „Lass uns lieber fünf Meter weiter unten anrollen“, drängt Testfahrer Stefan Herrmann. Alleine der Blick auf die Profile, die nicht viel mehr als kontrastreiche Muster sind, nimmt ihm den Mut, ungebremst durch die Schotterkurve zu rauschen. Stefan weiß, was kommt: anrollen, einlenken und schnell genug den Fuß setzen, wenn das Vorderrad unvermittelt wegschmiert. Wer sich für einen Semislick an Vorder- und Hinterrad entscheidet, soll- Rollwiderstand und Einsatzgebiet Je nach Kategorie der Reifen sind die Unterschiede beim Rollen gigantisch. Mavic Charge und Bontrager mit weicher Klebemischung laufen mehr als 30 Watt schwerer als der Conti Speed King. 50 45 gefährlich. Er bietet kaum Kontrolle und ist daher nicht geländetauglich.“ Stefan Herrmann, Tester 54 BIKE 10-13 Mavic Crossmax Charge 27,5 x 2,4", über 45,0 Watt Bontrager SE4 29 x 2,3", über 45,0 Watt WTB Vigilante 27,5 x 2,3", 43,8 Watt Schwalbe Magic Mary SG 27,5 x 2,35", 43,8 Watt 40 35 30 25 „Normale Fahrer sind mit Marathon-Slicks schlecht bedient. Ich halte Reifen wie den Speed King sogar für Rollwiderstand in Watt Schwalbe Rock Razor SG 27,5 x 2,35", 36,7 Watt mavic Crossmax Roam XL 27,5 x 2,3", 34,0 Watt Conti Trail King 27,5 x 2,2", 28,0 Watt WTB Beeline 27,5 x 2,2", 26,8 Watt Hutchinson Black Mamba 29 x 2,0", 22,2 Watt 20 Schwalbe Thunder Burt 29 x 2,1", 17,9 Watt 15 Conti Speed King 29 x 2,2", 15,6 Watt Trocken Nass – Schmierig Schlamm – Lose Wasser, marsch: Bei sonnigen 35°C wird Stefan Herrmann zum Platzwart. Ein Wasserkanister muss her, um den Nass-Grip und die Selbstreinigung der Reifen auf einer definierten Strecke zu beurteilen. Fotos: Philipp Schieder Ranking: Durchschlag Ranking: Durchstich Vorsprung durch Technik: Die neuen SuperGravity-Reifen von Schwalbe mit verstärkter Karkasse führen das Feld der Enduro-Reifen mit Abstand an. Bei den Durchschlag-Tests verbeulten die Felgen, aber der Schlauch hielt die Luft. Im Downhill-Worldcup erprobt. Conti und Schwalbe liefern die resistentesten Karkassen gegen Durchstiche. Hier haben Dornen die geringste Chance. Im Vergleich zum Schwalbe Rock Razor benötigt man beim WTB Beeline nur die Hälfte der Kraft, um einen Dorn durch die Karkasse zu stechen. Cross Country – Marathon Cross Country – Marathon Conti Speed king 30 cm Conti Speed king 152 Newton Schwalbe Thunder Burt 26 cm Schwalbe Thunder Burt 137 Newton hutchinson black Mamba 24 cm hutchinson black Mamba 111 Newton Schwalbe Rocket Ron michelin wild race’r 40 cm 164 Newton All Mountain – Enduro All Mountain – Enduro Schwalbe Magic Mary SG über 113 cm Schwalbe Rock razor SG 201 Newton Schwalbe Rock razor SG über 113 cm conti trail king 176 Newton WTB Vigilante 71 cm Schwalbe Magic Mary SG 152 Newton mavic charge 70 cm mavic charge 147 Newton bontrager se4 65 cm bontrager se4 140 Newton conti trail king 55 cm mavic roam xl 135 Newton mavic roam xl 54 cm WTB Vigilante 121 Newton wtb bee line 39 cm wtb bee line 107 Newton michelin wild grip`r 65 cm michelin wild grip`r 140 Newton te sich über den sehr frühen Grenzbereich und das hohe Pannenrisiko im Klaren sein, ebenso über die ausschließliche Eignung für trockenes Geläuf. Vor allem auf Schotter und losem Untergrund fährt sich der Speed King von Conti absolut grenzwertig. Schwalbes Thunder Burt hingegen schafft durch seine kleinen Seitenstollen, die es erlauben, in Kurven Kantendruck aufzubauen, immerhin, die Minimalanforderungen an einen Geländereifen – auch wenn uns eine breitere Ausführung als 2,1" deutlich besser gefallen würde. Der ebenfalls minimalistisch profilierte Hutchinson liegt zwischen den beiden. Bei Nässe hingegen hat keiner dieser Leichtlaufreifen einen Auftrag. Im Vergleich dazu sprechen wir beim anderen Extrem, den Enduro-Reifen, zum Teil von dreifachem Rollwiderstand. Entsprechend des Einsatzzweckes ist Traktion in jeder Lebenslage das oberste Ziel. Je klebriger und dämpfender eine Gummimischung ausfällt, desto mehr Energie geht leider auch beim Abrollen verloren. Da es bei Enduro-Events in manchen Prüfungen jedoch nicht nur runter, sondern auch bergauf geht und zudem die Überführungsetappen mit teils über 1000 Höhenmetern selbst erstrampelt werden müssen, gibt es neuerdings spezielle Reifen für Vorder- und Hinterrad. Damit sollen die konträren Anforderungen besser vereint werden. Mavic bietet gleich einen speziellen Enduro-Laufradsatz mit unterschiedlichen Reifen für vorne und hinten an: den grob profilierten Crossmax Charge mit weicher Gummimischung für vorne und den feineren Crossmax Roam XL mit härterer Mischung für hinten. Auch Schwalbe bietet mit dem Rock Razor einen DH-tauglichen Semislick, der zudem über einen erstklassigen Pannenschutz verfügt. Fazit peter Nilges, BIKe-redakteur „Wer genau weiß, was er mit seinem Bike machen will, kann über Spezialreifen das letzte Quäntchen herausholen. Dabei sollte man aber unbedingt richtig kombinieren. Fah ren Sie Semislicks am besten nur hinten. Das gilt für Cross Country wie für Enduro gleichermaßen. Hinten muss es rollen, während vorne gute Führung gefragt ist. Ein Traktionsverlust hinten ist viel besser zu kontrollieren als vorne. Wer im Enduro-Bereich nach einer leichten, gut rollenden und extrem pannensicheren Kombi sucht, sollte hinten den Schwalbe Rock Razor in SuperGravity ausprobieren und mit einem leichteren Modell vorne kombinieren. Denn wenn es knallt, dann meistens hinten.“ Referenzmodell aus BIKE 09/2012 10-13 BIKE 55 Test Reifen Cross Country Anforderung: Ein Race-Reifen muss in erster Linie gut rollen, sollte möglichst leicht sein, aber dennoch ein gewisses Maß an Pannenschutz, Traktion und Kurven-Grip bieten. Das Testfeld: dreimal extrem leicht und nur minimal profiliert. Die Wahl für Spezialisten. Die drei neuen Reifen rollen wie die Hölle, eignen sich aber nur für trockene Bedingungen und bieten dabei wenig Pannenschutz. Für den Einsatz am Vorderrad kommt am ehesten noch der Thunder Burt mit seinen minimalen Seiten stollen in Frage. 29 Zoll Continental Speed King 29 x 2,2 Hutchinson Black Mamba 29 x 2,0 Schwalbe Thunder Burt 29 x 2,1 Preis/infos 54,90 Euro www.conti-fahrrad.de Einfach-Compound/60 TPI 64,90 Euro www.hutchinsontires.com Zweifach-Compound/127 TPI 54,90 Euro www.schwalbe.com Dreifach- Compound/127 TPI Black Chili-Compound, auch in 26" x 2,2 erhältlich, tubeless-ready Auch in 26" x 2,2 und demnächst 29" x 2,2, tubeless-ready PaceStar-Compound, auch in 26 und 27,5", SnakeSkin- und RaceGuard-Version, tubeless-ready Gewicht 457 g 477 g 416 g Breite karkasse/stollen 52,2/48,3 mm 46,9/44,8 mm 49,5/50,9 mm Rollwiderstand 15,6 Watt 22,2 Watt 17,9 Watt 24 cm/111 Newton 26 cm/137 Newton Gummimischung/tpi¹ Sonstiges Labo r-T es t Durchschlag/durchstich 30 cm/152 Newton Pra xis -T es t Traktion Einsatzbereich Fazit BIKE-Urteil² Trocken Nass Schlamm Trocken Nass Schlamm Trocken Nass Schlamm Die Profilierung des großvolumigen Speed Kings gleicht einer schuppigen Fischhaut und sorgt in erster Linie für gigantischen Vortrieb. Kein jemals von uns gemessener MTB-Reifen rollt leichter. Da jedoch nicht einmal ein Hauch an Stollen vorhanden ist, besitzt der Speed King einen extrem schmalen Einsatzbereich und ist kaum geländetauglich. Cross-Country-Ikone Julien Absalon war maßgeblich an der Entwicklung des schmalen Black Mambas beteiligt. Der Reifen rollt ordentlich, auch wenn er weder an Conti noch an Schwalbe dranbleiben kann und sich in Sachen Grip-Niveau zwischen den beiden Marktführern einsortiert. Gewicht und Pannenschutz hinken ebenfalls leicht hinterher. Der Thunder Burt bietet am meisten Grip unter den Zahnlosen, dürfte für unseren Geschmack aber breiter sein. Er rollt etwas schlechter als der Speed King, macht dafür aber im Gelände eine bessere Figur. Die winzigen Außenstollen bieten eine funktionierende Kante für Kurven. Mit wenig Pannenschutz erfüllt er die Mindestanforderungen an einen Geländereifen. gut gut sehr gut ¹TPI = Threads per Inch (Karkassendichte). ²Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend. 56 BIKE 10-13 Fotos: Armin M. Küstenbrück, Georg Grieshaber Kurvenhalt All Mountain Anforderung: das Beste von allem. All-Mountain-Reifen sind Allrounder und sollen mit allen Bedingungen zurechtkommen. Einerseits gut rollen, auf der anderen Seite immer genügend Grip bieten und zudem selten die Luft aushauchen. Das Testfeld: Der Conti Trail King deckt mit seiner offenen, starken Profilierung einen großen Einsatzbereich ab, rollt dabei gut und bietet einen soliden Pannenschutz. Nochmals leichter und etwas schneller ist der Beeline von WTB. Das feine Profil eignet sich eher für trockene Bedingungen. 27,5 Zoll/650B Continental Trail King 27,5 x 2,2 WTB Beeline 27,5 x 2,2 Preis/infos 54,90 Euro www.conti-fahrrad.de Einfach-Compound/60 TPI 47,90 Euro www.wtb.com Zweifach-Compound/60 TPI Black Chili-Compound, auch in 26 und 29" sowie in 2,4"-Breite und Protection-Version, tubeless-ready Nur in 27,5 x 2,2", auch als Race-Version, tubelessready Gewicht 745 g 652 g Breite karkasse/stollen 54,6/52,3 mm 52,5/48,6 mm Rollwiderstand 28 Watt Gummimischung/tpi¹ Sonstiges L a b or -Tes t 26,8 Watt Durchschlag/durchstich 55 cm/176 Newton 39 cm/107 Newton P r a xi s -Tes t Kurvenhalt Traktion Trocken Einsatzbereich Fazit Nass Schlamm Trocken Nass Schlamm Neuer Name, altes Profil. Aus Rubber Queen wird Trail King. In der 2,2er-Variante empfiehlt sich der neue König des Trails als schnell rollender Touren-Reifen, der in Relation zum Gewicht hervorragende Werte beim Pannenschutz liefert. Wer mehr Dämpfung und Grip will, muss zum schwereren 2,4er greifen. Mit nur 652 Gramm und einem sehr guten Rollwiderstand verblüfft der fein profilierte Beeline in zweierlei Hinischt. Aufgrund seines geschlossenen Profils ist er in erster Linie für trockene Verhältnisse ausgelegt und bietet eine verhältnismäßig gute Traktion. Der Pannenschutz könnte etwas besser sein. sehr gut gut BIKE-Urteil² Deine Versorgung für jedes Hindernis! ISOTON Energiedrink Säuerlich-erfrischend Hohe Verträglichkeit Intelligente Zusammensetzung LIQUID Energie Pur Unvergleichbar flüssiger Energiekick Einfaches Handling im Gelände Hohe Verträglichkeit ENERGIE REIS-RIEGEL Himbeere 71 % Kohlenhydrate Leicht verdaulich Mit Reiscrispies und Haferflocken REGENERATION TURBO +BCAA So einfach war Regenerieren noch nie! Unkompliziert und überall dabei Sofort trinkbereit aus der Tube Kräuterhaus Sanct Bernhard KG . Helfensteinstr. 47 . 73342 Bad Ditzenbach . Tel. 07334/96540 . www.aktiv3.de Heft 06/2012 (Nr.152) KaufRennRad Heft 06/2010 Heft 07/2010 Test Reifen Vorne Da sich die Anforderungen an einen Vorderreifen grundsätzlich von denen eines Hinterreifens unterscheiden, setzen Mavic und Schwalbe auf angepasste Profile und Gummimischungen. Das Vorderrad muss in erster Linie gut führen, also Lenk- und Bremskräfte optimal übertragen. Ein ausgeprägtes Profil mit soliden Außenstollen, breiten Bremskanten im Zentrum sowie eine weichere, gut dämpfende Gummimischung eignen sich am besten, um Kräfte zu übertragen. Am Vorderrad lässt sich ein höherer Rollwiderstand verschmerzen. Vorne oder hinten? Immer mehr Hersteller entwickeln spezielle Vorder- und Hinterradreifen. Hinten Da beim Pedalieren in der Ebene bereits zwei Drittel des Gewichtes auf dem Hinterrad lasten, macht hier ein gut rollendes, feineres Profil am meisten Sinn. In Kombination mit einer härteren Gummimischung lassen sich so der Rollwiderstand reduzieren und die Enduro Laufleistung erhöhen. Um trotz des feinen Profils im Zentrum einen guten Kurven-Grip zu gewährleisten, sollten die Außenstollen nach wie vor gut ausgeprägt sein (Semislick). Ein guter Schutz gegen Durchschläge rundet die Anforderungen an einen Hinterreifen ab. Anforderung: Traktion und ein hoher Pannenschutz sind das Maß der Dinge. Für satten Grip und eine gute Dämpfung ist der höhere Rollwiderstand vor allem am Vorderrad zu verschmerzen. Das Testfeld: Zwischen 860 und 1086 Gramm bringen die für einen besseren Pannenschutz verstärkten Reifen auf die Waage. Mavic und Schwalbe bieten spezielle Vorder- und Hinterradreifen an. 29 + 27,5 Zoll/650B Bontrager SE4 29 x 2,3 mavic Crossmax Charge 27,5 x 2,4 Mavic Crossmax Roam XL 27,5 x 2.3 Preis/infos 49,99 Euro www.trekbikes.com Einfach-Compound/60 TPI 60 Euro www.mavic.com Einfach-Compound/66 TPI 49 Euro www.mavic.com Zweifach-Compound/66 TPI Gummimischung/tpi¹ Sonstiges Auch in 26 x 2,2/2,35" und später in 27,5", verstärkte Karkas- 40A-Shore Härte, auch in 26", doppelte Karkasse, tubelessse, tubeless-ready ready 60 und 50A-Shore Härte, auch in 26 und 29", dopelte Karkasse, tubeless-ready Gewicht 968 g 997 g 860 g Breite karkasse/stollen 53/56 mm 54,6/58,2 mm 49,7/54,7 mm Rollwiderstand über 45 Watt (nicht messbar) über 45 Watt (nicht messbar) 34 Watt 70 cm/147 Newton 54 cm/135 Newton Labo r-T es t Durchschlag/durchstich 65 cm/140 Newton Pra xis -T es t Kurvenhalt Traktion Fazit BIKE-Urteil² Trocken Nass Schlamm Trocken Nass Schlamm Trocken Nass Schlamm Um den dünnen 29er-Enduro-Reifen-Markt zu bereichern, entwickelte Reifen-Guru Frank Stacy den SE4 mit zusätzlichem Pannenschutzgürtel. Das Ergebnis bietet einen guten Schutz gegen Durchstiche, überzeugenden Grip mit viel Dämpfung aber einem hohen Rollwiderstand. Nur knapp am Sehr Gut vorbei und bereits siegreich in der Enduro-Weltserie. Zusammen mit einem Enduro-Laufrad entert Mavic den MTBReifenmarkt mit einer speziellen Vorder- und Hinterrad-Kombi. Der Vorderradreifen Charge mit weicher Mischung kommt mit einem gut funktionierenden Profil und überzeugender Performance in der Praxis, wenn auch recht hohen Rollwiderstand. Guter Durchstichschutz durch doppelte Karkasse. Der Roam XL ist das Äquivalent fürs Hinterrad und soll den Charge optimal ergänzen. Seine feine Profilierung und die deutlich härtere Gummimischung sorgen für einen niedrigen Rollwiderstand. Im Vergleich zum Schwalbe Rock Razor bietet der Roam XL jedoch deutlich weniger Seitenhalt in Kurven, weniger Traktion und einen geringeren Pannenschutz. gut sehr gut befriedigend ¹TPI = Threads per Inch (Karkassendichte). ²Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend. 58 BIKE 10-13 Fotos: Georg Grieshaber Einsatzbereich Enduro Schwalbe Magic Mary SuperGravity 27,5 x 2,35 Schwalbe Rock Razor SuperGravity 27,5 x 2,35 WTB Vigilante Team Issue 27,5 x 2,3 Preis/infos 54,90 Euro www.schwalbe.de Dreifach-Compound/67 TPI 59,90 Euro www.schwalbe.de Dreifach-Compound/67 TPI 59,90 Euro www.wtb.com Zweifach-Compound/60 TPI Trailstar-Compound, verstärkte Karkasse, 26, 29" und Vertstar-Compound erhältlich, tubeless-ready Trailstar-Compound, verstärkte Karkasse, auch in 26" mit Auch in 26 und 29", tubeless-ready SnakeSkin und Pacestar-Compound erhältlich, tubeless-ready Gummimischung/tpi¹ Sonstiges La bo r-T es t SuperGravity zum Vergleich: SnakeSkin Gewicht 1086 g 850 g 945 g 966 g Breite karkasse/stollen 54,1/58,3 mm 56,4/59 mm 54/56,6 mm 54,5/56,4 mm Rollwiderstand 43,8 Watt 43,6 Watt 36,7 Watt 43,8 Watt 54 cm/139 Newton über 113 cm/201 Newton 71 cm/121 Newton Durchschlag/durchstich über 113 cm/152 Newton Pr ax is -T es t Kurvenhalt Traktion Einsatzbereich Fazit BIKE-Urteil² Trocken Nass Schlamm Trocken Nass Schlamm Trocken Nass Schlamm Das grobe Profil mit soliden Stollen tendiert in Richtung Schlammreifen, bietet satt Traktion und besitzt eine hervorragende Selbstreinigung. Gemessen daran liegt der Rollwiderstand in der Trailstar-Mischung auf einem akzeptablen Niveau. Im Vergleich zur getesteten schweren SuperGravity-Version ist der Durchschlagschutz beim SnakeSkin recht schwach. Als ausgewiesener Hinterradreifen verfügt der neue Semislick über ein gut rollendes, geschlossenes Profilbild, aber massive Außenstollen, die für einen beachtlichen Kurven-Grip sorgen. Auch die kleinen Stollen im Zentrum bringen mehr Traktion als man vermuten würde, setzen sich bei losen Bedingungen jedoch schnell zu. Hervorragender Pannenschutz. Die Ähnlichkeit zur einstigen Muddy Mary von Schwalbe ist schon verblüffend. Dass das Profil als sehr guter EnduroAllrounder funktioniert, zeigt auch der Vigilante in der Praxis und bietet zudem ordentliche Laborwerte beim Pannenschutz. Zwar reicht der Schutz gegen Snakebites nicht an Schwalbes SuperGravity-Korsett heran, liegt aber auf gutem Niveau. sehr gut sehr gut sehr gut BIKE (DE) MT500 Spray Baggy HP Aug13 V2.pdf 1 8/12/2013 8:37:34 AM Foto © Markus Greber TESTABO Topeak-Mini 9 MT Werkzeug * Jetzt ZUM SONDERPREIS testen: 3× BIKE + GESCHENK ++++ 3 Hefte für nur € 10,- (statt € 14,70) ++++ Geschenk nach Wahl •alle gängigen Torx-Vielzahnschlüssel •neun Funktionen •mit Kreuzschlitzschraubenzieher •T10/T15/T25-Vielzahnschlüsseln und 2/3/4/5/6 mm-Innensechskant •aus gehärtetem Werkzeugstahl, der Körper aus kaltgeschmiedetem nach der 3. 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