Komplexes Lernen im BeWo - EIN BETREUUNGSBEISPIEL - © Sabrina Weber 1 Vorstellung der Einrichtung Wege e.V. – Ambulant Betreutes Wohnen in Köln für sucht- und psychisch kranke Menschen Schwerpunkt: Sucht und Trauma © Sabrina Weber 2 Betreuungsbeispiel: Uta •Klientin, 46 Jahre •Diagnosen: • Polytoxikomanie • ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung • generalisierte Angststörung • soziale Phobie • anhaltende wahnhafte Störung © Sabrina Weber 3 5 Säulen der Identität An dieser Stelle habe ich für den Vortrag ein Bild eingefügt, welches „Uta“ (Name anonymisiert) über ihre „5 Säulen der Identität“ zu Betreuungsbeginn gemalt hatte. Da Uta nicht wollte, dass dieses Bild im Internet zu finden ist, habe ich es für die Verteilung der Präsentation gelöscht. © Sabrina Weber 4 1. Rechtlicher Blickwinkel Ziel der Eingliederungshilfe: § 4 Absatz 4 SGB IX: Leistungen zur Teilhabe […] die persönliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern und die Teilhabe am Leben sowie eine möglichst selbstständige oder selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen und zu erleichtern. © Sabrina Weber 5 2. Theoretischer Blickwinkel Ganzheitliche Förderung: •Initiierung von Lernprozessen •Erlangen & Ausbau von: • Wissen / Fähigkeiten • Können / Fertigkeiten •Notwendigkeit grundlegender, konsistenter Lerntheorie © Sabrina Weber 6 2.1.Definition komplexes Lernen •Umfasst die ganze Person: • Kognitive, emotionale, somatomotorische, soziale, ökologische, volitive und aktionale Lernprozesse •braucht multiple Stimulierung •dauert ein Leben lang © Sabrina Weber 7 3. Praxis Anleitung zur Wohnraumreinigung: •Kognitiv: Planung, Informationsvermittlung •Emotional: Gefühlslage einbeziehen, Wahrnehmung und Ausdruck fördern •Volitiv: Motivation, Willensförderung, Förderung der Durchhaltefähigkeit über Erarbeiten positiver Zukunftsvisionen © Sabrina Weber 8 •Sozial: z.B. Betreuungsbeziehung •Ökologisch: z.B. Veränderung der Mikro-Ökologie •Körperlich: z.B. Veränderung körperlicher Haltungen •Neuronal: Veränderung neuronaler Bahnungen © Sabrina Weber 9 4. Ziele komplexer Lernprozesse •Verminderung des Problems •Vergrößerung der Ressourcen und Potentiale •Ausdehnung der eigenen Möglichkeiten © Sabrina Weber 10 5. Bedingungen „Die Angst kommt dem Lernen in die Quere“ (Spitzer) •Äußere sichere Orte • Wohnraum • Hygiene • Grundversorgung • Betreuungsbeziehung © Sabrina Weber 11 5. Bedingungen Widerstände • beachten • respektieren • abschmelzen © Sabrina Weber 12 5. Bedingungen Entwicklungsmöglichkeiten des Betreuten realistisch einschätzen / Entwicklungsschritte nicht zu groß machen • gute Kenntnisse von der Entwicklungspsychologie der Lebenspanne © Sabrina Weber 13 5 Säulen der Identität An dieser Stelle habe ich für den Vortrag ein Bild eingefügt, welches „Uta“ (Name anonymisiert) über ihre „5 Säulen der Identität“ zum aktuellen Betreuungszeitpunkt gemalt hatte (sie hat hier ihre Entwicklung dargestellt). Da Uta nicht wollte, dass dieses Bild im Internet zu finden ist, habe ich es gelöscht. © Sabrina Weber 14 6.Fazit •40 % des psychotherapeutischen Erfolgs / Misserfolgs wird durch extratherapeutische Ereignisse bestimmt •Klinische SA im BeWo ist die optimale Möglichkeit, durch das Initiieren von Lernprozessen Einfluss auf diese Ereignisse zu nehmen •und sich somit heilsam auf die Entwicklung unserer Klienten zu wirken. © Sabrina Weber 15 6. Zum Abschluss kommen •Von der intensiven Anleitung / Unterstützung •zum „Fading“ © Sabrina Weber 16 7.Literatur Chudy, M. & Petzold, H. G. (2011). „Komplexes Lernen“ und Supervision – Integrative Perspektiven. In: Polyloge. Petzold, H. G. (2005). Beratung als „komplexer Lernprozess“ und kooperative Handlungspraxis in differenziellen Feldern. In: Beratung Aktuell Heft 3/05. S. 171-186. Sieper, J. & Petzold, H. G. (1993). Integrative Agogik – ein kreativer Weg des Lehrens und Lernens. In: Polyloge. Sieper, J. & Petzold, H. G. (2011). „Komplexes Lernen“ in der Integrativen Therapie und Supervision – seine neurowissenschaftlichen, psychologischen und behaviouralen Dimensionen. In: Polyloge. © Sabrina Weber 17
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