LiGa – Lernen im Ganztag

Call für eine externe Programmevaluation
im Programm "LiGa – Lernen im Ganztag"
Auftraggeberin: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), Tempelhofer Ufer 11,
10963 Berlin. Die Stiftung Mercator als Förderer ist in die Auswahl einbezogen und
entscheidet mit über die Vergabe und Ausrichtung der externen
Programmevaluation.
Auftragnehmer: Dieser Call richtet sich an wissenschaftliche Einrichtungen und
Forschungsinstitute, die
 über eine hohe Expertise in den Bereichen Steuerungsprozesse im
Bildungswesen, schulische Qualitätsentwicklung an Ganztagsschulen,
individualisiertes Lernen verfügen,
 einen stärkeorientierten Blick auf und für Veränderungsprozesse in der
Schulpraxis haben,
 Erfahrungen in der Evaluation von Modellprojekten und in der Kooperation mit
Stiftungen besitzen,
 das Projektmanagement von Evaluationen sicher beherrschen und
 Evaluation als einen Kommunikations- und Entwicklungsprozess mit diversen
Beteiligten verstehen.
1.
Zum Programm "LiGa – Lernen im Ganztag"
Ganztagsschulen haben mehr Zeit für Bildung – und das Potenzial, Schülerinnen und
Schüler individuell zu fördern, damit sie erfolgreich lernen. Durch das Programm „LiGa
– Lernen im Ganztag“ werden rund 300 Schulen aus fünf Bundesländern dabei
unterstützt, dieses Potenzial zu entfalten. Vor allem bildungsbenachteiligte Kinder und
Jugendliche sollen davon profitieren. Um die Qualität an den Ganztagsschulen zu
verbessern, arbeiten Schulleitungen und Schulaufsicht eng zusammen. Gut beraten
und begleitet entwickelt jede Schule passende Konzepte für das Lernen im Ganztag.
Die Pädagoginnen und Pädagogen setzen im Unterricht und in den Ganztagsangeboten
konkrete Ansätze für individualisiertes Lernen um. Das Programm bietet für diesen
Prozess Unterstützung und Qualifizierungen und dient als Plattform für Austausch und
Vernetzung. „LiGa – Lernen im Ganztag“ ist eine Initiative der Deutschen Kinder- und
Jugendstiftung und der Stiftung Mercator.
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Das Programm startet nach einer Vorbereitungsphase im Februar 2016 mit einer
Aktivierungsphase. Zuvor werden in Abstimmung mit den beteiligten
Bundesländern u.a. bereits erste Dialogangebote für Mitarbeitende der
Schulaufsicht umgesetzt. Mit Beginn der Aktivierungsphase erfolgt die Ansprache
von Ganztagsschulen, die bis Sommer 2016 eine Bestandsaufnahme vornehmen.
Ab dem Schuljahr 2016/17 startet die dreijährige Praxisphase, in der die
Ganztagsschulen an ihrer Qualitätsentwicklung arbeiten und von Mitarbeitenden
der Schulaufsicht begleitet werden. Das Programm endet nach einer halbjährigen
Auswertungs- und Transferphase im Dezember 2019.
Neben der externen Evaluation werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
sowie Praxisexpertinnen und -experten in die Umsetzung des Programms
eingebunden. Sie beraten die Stiftungen und Bundesländer bei der Ausgestaltung
und unterstützen die Arbeit durch Expertisen, Konzepte und Fachbeiträge.
2.
Zwecke der externen Programmevaluation:
Die externe Evaluation findet begleitend zum Programm "LiGa - Lernen im Ganztag"
statt. Sie erhebt/nutzt systematisch Daten und unterstützt dadurch zentrale Akteure
bei der Gestaltung laufender Prozesse (formative Evaluation). Sie zieht Bilanz zum
Programm, indem sie Entwicklungen und Resultate innerhalb des Programmrahmens
sichtbar macht (summativ). Der externe Evaluationspartner trägt dazu bei, Erkenntnisse
aus dem Programm zu transferieren.
3.
Gegenstände und Leitfragen
Bitte beachten Sie, dass die konkreten Fragen und Gegenstände der externen
Programmevaluation in gemeinsamer Abstimmung zwischen den Stiftungen und
dem/der Auftragnehmenden in der Vorbereitungsphase weiterentwickelt und
ausdifferenziert werden.
Untersuchungsebenen und Leitfragen der Evaluation sind:
1. Praxisebene: Wie verändert sich im Laufe des Programms die Qualität des
individualisierten Lernens im Unterricht und im Ganztag und wie gelingt es an
den Schulen, erfolgreich Veränderungen zu implementieren?
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2. Steuerungsebene: Inwiefern lässt sich eine Veränderung der Zusammenarbeit
von Schulleitungen und Schulverwaltung beschreiben? Wie zahlt diese
Kooperation auf die Qualitätsentwicklung im Ganztag und insbesondere das Ziel
veränderter Lernkultur und Unterrichtspraxis an Ganztagsschulen ein und
welche Voraussetzungen sind notwendig?
Die Gegenstände der Evaluation sind Veränderungsprozesse auf diesen beiden
Handlungsebenen und beziehen sich auf die zentralen Zielgruppen und Akteure des
Programms: Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen an Ganztagsschulen,
Schulleitungen und Mitarbeitende der Schulaufsicht. Dabei sind vor allem
Veränderungen von Interesse, die eine Verbesserung der Chancengleichheit in Schule
vermuten lassen.
Resultate auf Strukturebene und auf der Ebene einzelner Schülerinnen und Schüler
sind erst nach Ablauf der Programmlaufzeit zu überprüfen, da Effekte voraussichtlich
erst mittel- bzw. langfristig sichtbar werden. Auf Seiten der Stiftungen besteht ein
Interesse, auch diese Ebenen in den Blick zu nehmen, so dass Ihre Antwort auf diesen
Call eine erste konstruktive Einschätzung und ggf. methodische Anregungen enthalten
sollte, wie diese Fragestellungen angegangen werden können. Eine Diskussion und
Konkretisierung der Vorschläge erfolgt im Rahmen der Auswahlgespräche mit der DKJS
und der Stiftung Mercator.
4. Methodik
Die Evaluation setzt eine geeignete Mischung quantitativer und qualitativer
Erhebungsmethoden ein.
Zur Planung der Erhebungen ist eine Verständigung über die Nutzungsmöglichkeit
vorhandener Daten vonnöten: Die externe Programmevaluation entwickelt gemeinsam
mit betreffenden Akteuren abgestimmte Vorgehensweisen, ob und inwieweit
bundeslandspezifische Evaluations- und Monitoring-Instrumente sowie vorhandene
Daten als Quellen für die externe Programmevaluation nutzbar wären.
In Absprache mit den Stiftungen und den betreffenden Ländern werden ggf. Daten
angefragt, um sie für weitere Auswertungen zu nutzen. Diese sollen daher vorgehalten
und – mit Einverständnis der Beteiligten und unter Einhaltung geltender Datenschutzund Verschwiegenheitsbestimmungen – bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden.
Gleiches gilt für weitere Daten von Schulen, beispielsweise Ergebnisse von
(weiter-)entwickelten schulischen Selbst- und Peer-Evaluationen. Es betrifft weiter
diejenigen Daten, die Schulen explizit innerhalb der Programmaktivitäten in ihren
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bzw. für ihre Entwicklungsarbeiten erheben (beginnend im Schuljahr 2016/17 bis
zum Ende des Schuljahres 2018/19).
5.
Meilensteine
In die geplante Laufzeit der externen Programmevaluation von Herbst 2015 bis
31.12.2019 fallen zahlreiche Prozessschritte, die hier zunächst exemplarisch
beschrieben werden können.
5.1. Vorbereitungsphase der Evaluation



Auswahlgespräch zur externen Evaluation sowie Ausarbeitung eines
differenzierten Angebotes inklusive Zeit- und Finanzplan.
Bitte planen Sie innerhalb der Initiierungs- bzw. Startphase der Evaluation
weitere Arbeitsgespräche ein.
Erstellen eines Projektplans/Meilensteinplans auf Grundlage des finalisierten
Konzepts als gemeinsames Arbeitsdokument zwischen Programmsteuerung und
externer Evaluation und kontinuierliche Aktualisierung dieses Plans im Prozess
Nach Absprache entwickeln Sie Informationsmaterial über das Konzept und die
geplante Umsetzung der externen Evaluation für Programmbeteiligte (z.B. für die
beteiligte Steuerungsebene bis in die Praxisebene) sowie interessierte Dritte.
5.2. Durchführung der externen Programmevaluation


Es werden regelmäßige Austauschformate zwischen Programmleitung und der
externen Evaluation (z.B. Arbeitstreffen, telefonische Abstimmungen, Jour Fixes)
zu allen Fragen vereinbart, die im laufenden Prozess anfallen. Zudem findet ein
halbjährliches Steuerungstreffen zur Evaluation statt.
Sie verständigen sich im Prozess mit den jeweiligen Programmakteuren
über besonders erfolgversprechende Wege, wie (Zwischen-)Ergebnisse der
Evaluation bereits während der Programmlaufzeit genutzt werden können,
um Wissen zu vertiefen, Handlungsoptionen zu eröffnen und somit das
Steuerungshandeln im Programmansatz zu stärken.
Anlässe sind u.a.
o der jährliche Programmbeirat,
o die halbjährlich stattfindenden Steuergruppen auf Landesebene
und/oder
o die jeweils ein bis zweimal im Jahr stattfinden Qualitätszirkel der Länder
mit Vertreterinnen und Vertreter aus Praxis, Verwaltung und Steuerung.
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
Für diese Termine sind jeweils Vorbesprechungen einzuplanen sowie ggf. die
Aufbereitung von Material und/oder Anreisen, (aktive) Teilnahmen und
Nachbereitungen.
Bitte planen Sie auch die Teilnahme an weiteren Programmveranstaltungen mit
ein, wie etwa an Fach- und Transferdialogen (jährlich) auf überregionaler Ebene
sowie an zwei bundesweiten Fachveranstaltungen (2017 und 2019).
Ausgehend von den Evaluationsergebnissen identifizieren Sie gemeinsam mit
zentralen Programmakteuren wirksame Steuerungsansätze für die
Qualitätsentwicklung von Ganztagsschulen, um einen bundesweiten Transfer zu
unterstützen.
6. Nutzung von Evaluationsergebnissen/Produkten der Evaluation

Die externe Programmevaluation berichtet innerhalb der Laufzeit mehrfach über
(Zwischen-)Ergebnisse. Sie reichert dadurch die Daten-, Informations- und
Wissensbasis der Programmakteure an. Durch die Ableitung von Empfehlungen
werden diese idealerweise in ihrem Handeln gestärkt.

Als inhaltliche Fokussierungen der (Zwischen-)Berichte im Zeitverlauf bieten
sich an:
o (Zwischen-)Bericht zu Ausgangslagen auf Steuerungs- und
Praxisebene (Ende 2016)
o (Zwischen-)Bericht mit Schwerpunkt „Kooperation Schule und
Schulverwaltung“ (1. Quartal 2018)
o (Zwischen-)Bericht mit Schwerpunkt „Entwicklungen/
Veränderungen auf Schulebene“ (1. Quartal 2018)
o Gesamtbericht (4. Quartal 2019)

Hauptadressaten der Berichte sind die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und
die Stiftung Mercator.

Kurzfassungen der (Zwischen-)Berichte, ggfs. mit Schwerpunkt auf bestimmte
Fragestellungen).

Ggf. zielgruppenspezifische Darstellungen von Evaluationsergebnissen
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
Für alle Berichte sollen flankierende Dialogformate (z.B. Auswertungsworkshops, Vertiefungen in geeigneten Austauschformaten) eingeplant werden.

Bitte beachten Sie, dass im Prozess nutzenorientiert und zielgruppenadäquat
die Erarbeitung weiterer, spezifischer Produkte erforderlich sein wird, z.B.
Handlungsempfehlungen, Diskussionspapiere, Präsentationen für Gremien (z.B.
Beirat, Steuerungsgruppen, Qualitätszirkel) oder Kurzdarstellungen für Dritte.
7.
Finanzieller Rahmen:
Für die externe Evaluation steht innerhalb der Gesamtlaufzeit (Herbst 2015 bis
Dezember 2019) ein Gesamtbudget von bis zu 250.000 Euro brutto (inkl. MwSt.
sowie sämtlicher Personal-, Sach- und Reisekosten) zur Verfügung.
Reisekosten sind innerhalb des Budgets zu kalkulieren, müssen jedoch gesondert
ausgewiesen und gemäß Bundesreisekostengesetz abgerechnet werden.
Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden hinsichtlich ihrer Kalkulation
vorsorglich darauf hingewiesen, dass es sich um eine wirtschaftliche Tätigkeit
handelt.
8. Rechtlicher Rahmen:
Nach Annahme des Angebots durch die DKJS wird mit dem ausgewählten
Anbieter/der ausgewählten Anbieterin ein Leistungsvertrag geschlossen.
9.
Auswahlverfahren:
Frist für den Eingang einer ersten, aussagekräftigen Antwort auf diesen Call bei der
DKJS ist der 16.10.2015. Diese Antwort sollte enthalten
o eine Darstellung Ihrer Expertise/ Expertisen beteiligter Personen und
Einrichtungen
o Darstellung Ihres Grundverständnisses im Evaluationsprojekt
o eine erste, aussagekräftige Projektskizze zur Ausrichtung und
Grundanlage einer externen Evaluation inkl. erstem groben Meilensteinund Finanzplan.
o Referenzen
 Sie werden ggf. zu einem Sondierungsgespräch eingeladen. Das Gespräch ist
eine Grundlage, um einen geeigneten Partner für die externe Evaluation
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
auszuwählen sowie das sich konkretisierende Programmkonzept und das
Evaluationsvorhaben aufeinander abzustimmen.
Innerhalb einer festzulegenden Zeitspanne wird der ausgewählte
Evaluationspartner gebeten, ein ausführliches Angebot einzureichen.
Bitte schicken Sie Ihr Angebot per E-Mail an die Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung, evaluation[at]dkjs.de, Tempelhofer Ufer 11, 10963 Berlin.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich:


bei inhaltlichen Fragen zum Programm an: Christian Hahn, Programmleitung,
Telefon 030 – 25 76 76 -75, E-Mail christian.hahn[at]dkjs.de
bei Fragen zur externen Programmevaluation an: Heike Prüße, Fachstelle
Evaluation und Qualitätsentwicklung der DKJS, Tel: 030 - 25 76 76 – 34, E-Mail:
heike.pruesse[at]dkjs.de
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.dkjs.de/kompetenzen/qualitaetwirkung/
Berlin, 22.09.2015
Wir freuen uns auf Ihre Ideen!
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