Jahrgang 46 Ausgabe 1/2015 Das Magazin der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. w ir-Titelthema: Veränderung als Chance w ir schaut hin: Was macht die KJF-Förderstiftung? 1/2015 In diesem Heft Editorial Die Welt ändert sich, und die KJF mit ihr. Was bleibt, ist der Kernauftrag: die Zuwendung zu Kindern, Jugendlichen und Familien und die möglichst individuelle Hilfe für sie. Mehr dazu lesen Sie im Titelthema ab Seite 18. Foto: KJF/Carolin Jacklin 3 So funktioniert das neue KJF-Intranet: Antworten auf die wichtigsten Fragen 16 Die KJF im Wandel der Zeit: Veränderung als Chance 18 Weihbischof josef grünwald: 20 Jahre KJF-Aufsichtsratsvorsitzender 28 I m p r e s s u m b e r i c h t e t w ir ist die Verbandszeitschrift der Katholischen Jugendfür sorge der Diözese Augsburg e.V., Schaezlerstraße 34, 86152 Augsburg, Telefon (0821) 3100-0 www.kjf-augsburg.de h i n 15 g r a t u l i e r t 23 f r a g t n a c h 27 L e s e r r e p o r t e r 30 R ä t s e l 31 s c h a u t Verantwortlich für den Inhalt: Direktor Markus Mayer, Vor standsvorsitzender Redaktion: Raphael Doderer, Winfried Karg, Kathrin Ruf Redaktionsbeirat: Andrea Höltervenhoff, Christoph Nunner, Renate Rodler, Sonja Schleehuber, Georg Weizmann, Renate Ziethoff Themenvorschläge und Le serbriefe senden Sie bitte an [email protected] 1/2015 4 2 E d i t o r i a l Dem Auftrag treu bleiben Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Leserinnen und Leser, die Zeiten ändern sich… Diesen Satz hört man aller Orten, und damit verbunden sind bei vielen zweierlei Gefühle: Angst und Vorfreude. Denn wie heißt es in einem Sprichwort weiter: … und wir ändern uns in ihnen. Sich verändern bedeutet, alte Gewohnheiten abzulegen und Neues zuzulassen. Vieles, das bisher Sicherheit bot, wird ersetzt durch anderes. Die Gesellschaft und alle Rahmenbedingungen im Gesundheits- und Sozialwesen sind in den letzten Jahren von gewaltigen Umbrüchen geprägt. Die Akteure in der Politik, unsere Klienten und Patienten, aber auch Sie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, haben neue Anforderungen, aber auch Erwartungen. Die Katholische Jugendfürsorge muss sich verändern, um auch in Zukunft ihres Auftrags, der Unterstützung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und deren Familien, treu zu bleiben. Zugleich erkennen wir, dass wir für weitere Zielgruppen da sein können: Wir entwickeln neue Hilfsangebote für Menschen, die unserer Unterstützung bedürfen. Solche, die nicht mehr benötigt oder finanziert werden, müssen angepasst oder abgelöst werden. Dies alles verändert unsere Organisation – und macht vielen Angst. Wenn wir jedoch kirchlich handeln wollen, gilt es, das gesamte System im Blick zu halten: Auf Dauer kann es sich keine Institution leisten, ständig mehr Geld auszugeben als sie einnimmt. Eine solche Organisation würde ihren eigenen Fortbestand gefährden. Wirtschaftlich zu handeln jedenfalls ist christlich, da wir auch eine Verantwortung für unsere Mitarbeiter tragen. Die notwendigen Veränderungen beinhalten die Chance, Gewohntes zu hinterfragen und neue Dinge auszuprobieren. Vorfreude auf Veränderung – dies wünschen wir uns. Daher zieht sich das Thema in unterschiedlichen Facetten durch diese Ausgabe unseres w ir-Magazins: Vom Titelthema über das neue KJF Mitarbeiterportal bis hin zum Portrait einer Mitarbeiterin, die ihren Arbeitsplatz nach vielen Jahren in unserem Verband verändert hat. Ihr Direktor Markus Mayer Vorsitzender des Vorstands 3 1/2015 b e r i c h t e t TINA: Ausbildung nach Maß Näher am Menschen, noch besser auf die Situation und die Bedürfnisse eingehen – das können Arbeitsagentur und Berufsbildungswerk Augsburg mit dem 2013 gestarteten Modellprojekt TINA (Trägergestützte Inklusive Ausbildung), für das sie jetzt eine Zwischenbilanz zogen. „Wir können durch TINA auf die Entwicklung des einzelnen jungen Menschen besser eingehen. Menschen mit Behinderung werden damit so intensiv gefördert wie nötig, gleichzeitig werden sie so viel wie möglich in der Arbeitswelt der freien Wirtschaft qualifiziert,“ so Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Augsburg. Konrad Fath, Leiter des Förderwerks St. Elisabeth, zu dem das Berufsbildungswerk gehört, hob die Bedeutung kontinuierlicher Abläufe für die Teilnehmer hervor: „Üblicherweise bieten verschiedene Einrichtungen und Träger unterschiedliche Maßnahmen an. Wenn ein Teilnehmer mehr oder weniger Unterstützung benötigte als zuvor, bedeutete das meist einen Wechsel des Lernorts: neue Ansprechpartner, neue Anlaufstelle, andere Räume.“ Eine inklusive Ausbildung „Das ist gerade für unsere Teilnehmer schwierig und belastend.“ Beide wiesen darauf hin, dass TINA auch im Rahmen des Trend-Themas Inklusion zu sehen sei – darum der Name Trägergestützte Inklusive Ausbildung. „Neu ist, dass die verschiedenen Lernorte beim gleichen Träger und innerhalb einer Maßnahme angesiedelt sind“, so Fürst. Für die Teilnehmer entscheidend sei, dass sie die nötige Unterstützung tatsächlich erhalten, und dass sie quer durch die unterschiedlichen Ausbildungsschritte konstante Ansprechpartner haben. „Je selbstständiger die Teilnehmer werden, umso weniger Unterstützung brauchen sie. Wer alleine den Belastungen eines acht Stunden Arbeitstages gewachsen ist und trotz körperlicher oder psychischer Handicaps ohne ständige Begleitung zurechtkommt, braucht nicht mehr die engmaschige Unterstützung des Berufsbildungswerks.“ Die Teilnehmer können im Lauf der Ausbildung in einen Betrieb wechseln und, wenn alles gut läuft, nur noch die Berufsschule im Förderwerk besuchen. wk Zwischenergebnis im Modellprojekt Auszubildende mit schulischem Förderbedarf können auch an einer regulären Berufsschule unterrichtet werden, wenn diese gut darauf eingestellt ist und die Förderung auch bieten kann. Daneben wird es weiterhin Auszubildende geben, die einen hohen Förderbedarf haben; diesen jungen Leuten wird man am besten an einer Förderberufsschule entsprechen können. Das ist das Zwischenergebnis eines Modellversuchs, der seit gut zwei Jahren an der Prälat-Schilcher-Berufsschule und der Berufsschule Neusäß läuft. Schüler aus beiden Schulen werden gemeinsam in Neusäß unterrichtet, mit mehr Lehrerstunden als die Parallelklassen und personeller Unterstützung der Prälat-Schilcher-Berufsschule. So können im Fachunterricht manchmal kleinere Lerngruppen gebildet werden, der Stoff wird besser geübt und vertieft. Weitere Unterstützung kann für andere Fächer von den Schülern angefordert werden. Wer sich überfordert fühlt, kann problemlos auf die Prälat-Schilcher-Berufsschule wechseln, wo die 1/2015 4 Klassen kleiner und die Förderung noch intensiver ist. Was einfach klingt, bedarf vieler Absprachen und der Bereitschaft zu enger Zusammenarbeit. Projektleiterin Gertraud Hiesinger und Fachlehrer Jürgen Lage bringen von der Prälat-Schilcher-Berufsschule her ihr Fachwissen und hohes Engagement ein. Wissenschaftlich begleitet wird der Modellversuch von der Sonderpädagogik an der Universität Würzburg. Der Modellversuch wird im Sommer 2016 abgeschlossen. wk b e r i c h t e t Ulrich Houter geht in den Ruhestand: Mit Humor für die Menschen da Ein Berufsleben voller Menschlichkeit, Bodenständigkeit und Engagement geht zu Ende: Ulrich Houter, der seit 1993 an der Prälat-Schilcher-Berufsschule tätig war und diese seit Sommer 2000 leitete, wurde 65 Jahre alt und ging in Pension. Bei einer Feierstunde wurde er gebührend verabschiedet; seine Nachfolge wird Erich Miller antreten, bisher Houters Stellvertreter. Markus Mayer, Vorstandsvorsitzender der KJF, fasste Houters Berufsleben gut mit den Worten zusammen, dieser habe unzähligen jungen Menschen die Teilhabe am Berufsleben ermög licht. „Die Menschen liegen Ihnen am Herzen.“ Der besondere Dank Mayers galt der Ehefrau und den Töchtern des künftigen Pensionärs, die dessen berufliches Engagement mittrugen. In einer kurzweiligen Unterrichtsstunde fanden Weggefährten und Partner viele lobende Worte. Es wurde deut- lich, wie sehr dem Sonderpädagogen und Schulleiter Houter die persönliche Entwicklung der Schüler am Herzen lag. Irene Schopf vom Kultusministerium lobte Houters „Gelassenheit ohne Gleichgültigkeit“. Oliver Zelz von der Regierung von Schwaben schätzt ihn als wertvollen Mitdenker, Konrad Fath vom Förderwerk St. Elisabeth hob die bei Ulrich Houter immer wieder anzutreffende Prise Humor hervor. Seine hohe Fachkenntnis, sein Engagement und seine menschliche Art führten dazu, dass er in vielen Gremien und Arbeitsgruppen gefragt war. „Ein besseres Kollegium kann sich niemand wünschen“, so Houter mit Blick auf seine Lehrkräfte. Er weiß „seine“ Schule bei seinem bisherigen Stellvertreter Erich Miller in guten Händen. „Meine Prälat-Schilcher-Berufsschule war das Beste, was mir beruflich passieren konnte.“ wk Gruppenbild mit Vorgänger und Nachfolger (von links): Markus Mayer, Erich Miller, Ulrich Houter und Wolfgang Luther. Vertreter verschiedener Institutionen lobten bei einer unterhaltsamen Schulstunde den scheidenden Schulleiter Ulrich Houter. 5 1/2015 b e r i c h t e t Muslimischer Referent erklärt Islam Dozentin Maria Bichler (links) und Fachschulleiter Edgar Funk (rechts) begrüßten Aykan Inan als Referenten in der Fachschule für Heilerziehungspflege. Was sind die zentralen Botschaften des Islam, wie denken und fühlen seine Anhänger? Und was ist bei der Pflege im Umgang mit Muslimen in Altenheimen oder Krankenhäusern zu beachten? Zu diesem Thema hatte die Fachschule für Heilerziehungspflege in Dürrlauingen über Vermittlung von Halit Özer von der Islamischen Gemeinde Burgau Aykan Inan als Referenten eingeladen. Inan ist Mitglied der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB). Als Stellvertretender Vorsitzender des DITIB Südbayern und Regionalreferent und Landesbeauftragter für interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit des DITIB-Bundesverbandes konnte er Informationen aus erster Hand geben. In der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oder zur Heilerziehungspflegerin spielt der religiöse Hintergrund der Betreuten naturgemäß eine große Rolle. Für die angehenden Heilerziehungspfleger waren die Informationen von Inan sehr wichtig, da sie bei ihrer Arbeit immer wieder mit Muslimen zu tun haben, deren religiöse und kulturelle Prägung aber nicht kennen. Der Anteil der Muslime in Deutschland wird auf rund fünf Prozent der Einwohner geschätzt, so Inan. Ihre Religion, der Islam, basiere auf fünf Säulen, die für den Alltag wichtig seien: Dem Glaubensbekenntnis, dem täglich mehrfachen Gebet zu bestimmten Zeiten, den Gaben für die Armen, dem Fasten und der Pilgerfahrt nach Mekka. 1/2015 6 Inan erläuterte, dass es beim muslimischen Fastengebot eine Ausnahme für kranke Menschen gebe – eine auch in der christlichen Fastenzeit übliche Regelung, die eine der vielen christlichislamischen Gemeinsamkeiten zeigt. Zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen bei den Muslimen wie etwa den Sunniten und den Schiiten gebe es geringere Unterschiede als zwischen katholischen und evangelischen Christen. „Alle Muslime besuchen die gleiche Moschee und beten die gleichen Gebete“, so Inan. Die Rolle des Imam sei die des Fachmannes und kein Weiheamt, berichtete er. Inan erklärte auch, dass Muslime Schmerz und Emotionen deutlicher ausdrückten als dies in Deutschland sonst üblich sei. Vor den Gebeten nehmen Muslime rituelle Waschungen vor, die nicht mit Körperpflege zu verwechseln seien. Wie Muslime mit Sterbenden und Toten umgehen, war ebenso Thema des Vortrags. Maria Bichler, Dozentin an der Fachschule der Katholischen Jugendfürsorge, war mit dem Nachmittag zum Thema Islam zufrieden. Nur im Dialog, zu dem das Wissen um das religiöse Empfinden, der Respekt vor der Verschiedenheit und die Suche nach Gemeinsamkeiten in den Religionen gehören, sei eine Zukunft des friedlichen Miteinanders möglich, auch im Arbeitsalltag der Heilerziehungspfleger. Es ist geplant, Inan auch im kommenden Schuljahr wieder in die Fachschule einzuladen. Winfried Karg b e r i c h t e t Reha-Antrag leicht gemacht Immer mehr junge Patienten benötigen Hilfe bei chronischen Erkrankungen. Dies belegen unter anderem Studien des Reha-Bündnisses Kinder und Jugendliche. Daher haben die KJF Rehakliniken für Kinder und Jugendliche die Initiative „Reha-Antrag leicht gemacht“ im Internet gestartet. Sie richtet sich vor allem an Kinderärzte und soll sie dabei unterstützen, den komplizierten Reha-Antrag für ihre Patienten leichter auszufüllen. Auf www.antrag-leichtgemacht.de gibt Dr. Markus Koch von der Klinik Hochried in Murnau in einem Service-Video Tipps zum Ausfüllen des ärztlichen Befundberichts für eine Kinderreha. Missverständliche Fragen des Antragsformulars werden beantwortet, zusätzliche Informationen rund um das Thema Begleitpersonen gegeben. Außerdem wird die Reha von einer Mutter/Vater-Kind-Kur unterschieden. „Zu wenige Anträge für chronisch kranke Kinder“ „Es werden zu wenig Reha-Anträge für chronisch erkrankte Kinder und Jugendliche in Deutschland gestellt“, ist Dr. Bernhard Hoch, Medizinischer Direktor der KJF, überzeugt. „Nicht nur wir mit unserem KJF Gesundheitsnetzwerk könnten helfen, wenn Eltern mehr über die Vorteile der Reha wüssten und Ärzte besser bei der Antragsstellung unterstützt wären. Daher haben wir die Initiative ‘Antrag leicht gemacht’ gestartet.“ Auf der Website können die Ärzte auch in einem ICD-10-GM-Verzeichnis das passende Behandlungskonzept der KJF Rehakliniken für ihre jungen Patienten finden. wk Weitere Infos www.antrag-leichtgemacht.de www.kjf-rehakliniken.de Beratungshotline für Ärzte und Eltern: 0821 2412-622, E-Mail: [email protected] Schnellere Hilfe bei Problemen Da ist der Heranwachsende, der Dro gen nimmt. Und der kleine Junge, der schnell zuschlägt. Oder die Schülerin, die sich die Arme aufritzt. „Solche psychischen Krisen bei Kindern und Jugendlichen sind gar nicht so selten. Nach einer genauen Untersuchung kann man sagen, wie am besten geholfen werden kann“, so Dr. Stephan Springer, Chefarzt der Klinik Hochried Murnau. „Manchmal ist ein längerer Klinikaufenthalt nötig, manchmal reicht eine ambulante Behandlung, manchmal auch eine Beratung. Ent- scheidend ist, dass zu Beginn die Ursachen erkannt werden, dann kann man die Behandlung darauf abstimmen.“ Bei einem Treffen der verschiedenen Fachdienste und Einrichtungen der KJF in der Region hielt Springer das Eingangsreferat; er betonte, dass vor einer stationären Behandlung immer zuerst überlegt werden soll, ob mit einer ambulanten Behandlung das erwünschte Ergebnis erreicht werden könne. Er wies auch darauf hin, dass die Behandlung bei einem geplanten Termin Erfolg versprechender sei als 7 1/2015 ein spontaner Termin in einer Krisensituation. Die Teilnehmer des Treffens kamen aus dem Erziehungs- und Jugendhilfeverbund Oberland sowie der Klinik Hochried. Die enge Zusammenarbeit beider Institutionen nutzt Eltern, Kindern, Jugendlichen, aber auch den Kostenträgern wie Landkreis oder Krankenkasse; durch den fachlichen Austausch ist es egal, an welche Anlaufstelle sich Ratsuchende wenden – sie werden dorthin gewiesen, wo man ihnen am besten helfen kann. wk b e r i c h t e t Auszubildende verwöhnen Senioren Handmassage, Kopfmassage, Nägel lackieren, dezentes Schminken: Damit verwöhnten Auszubildende zur Frisörin des Förderzentrums St. Georg Bewohnerinnen und Bewohner des AllgäuStift Seniorenzentrum Marienheim. „Wir wollten Jung und Alt zusammenbringen, Berührungsängste und Vorurteile abbauen und gleichzeitig ein attraktives Übungsfeld für die Auszubildenden anbieten“, berichtet Fachreferent und Initiator des Projektes Christoph Nunner vom Förderzentrum in Kempten. „Zahlreiche engagierte junge Menschen im Seniorenzentrum und attraktive Verwöhnangebote für unsere Bewohner und Bewohnerinnen – ein schöneres Event zur Eröffnung des neuen Salons in der Ladenpassage des Marienheims hätten wir uns nicht wünschen können“, freut sich AllgäuStift-Pflegeberaterin Andrea Gerlach über den gemeinsamen Projekttag. Wellness für 63 Bewohner Immerhin 63 Bewohner und Bewohnerinnen kommen an diesem Tag in den Genuss des Wellnessangebotes. „Dies war schon ein großes Vorhaben“, erläutert Ausbilderin Petra Jäger, „vor allem die genaue Planung, wann welche Person in der vorhandenen Zeit verwöhnt wird, war eine erhebliche Herausforderung. Aber die jungen Leute waren von Beginn an mit viel Enthusiasmus und Freude dabei, so dass wir alles erfolgreich bewerkstelligen konnten“, so Petra Jäger. Im Rahmen des Aktionstages wurde der neue Friseursalon im Marienheim offiziell eröffnet. Das Band wird durchschnitten von Bewohnerin Kreszentia Huber, die von Auszubildender Stefanie Halang unterstützt wird. 1/2015 8 Mit ihren Kolleginnen war auch Auszubildende Nadine Herz im Seniorenzentrum Marienheim im Einsatz, hier föhnt sie Seniorin Kreszentia Huber die Haare. Damit auch die nicht mehr mobilen Bewohnerinnen und Bewohner ihren Termin wahrnehmen konnten, absolvierten fünf Jugendliche der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme im Vorfeld einen Rollstuhlführerschein, angeleitet von Kreszentia Fleschutz, Pflegedienstleiterin im AllgäuStift Seniorenzentrum Marienheim. Außerdem bereiteten sich die Auszubildenden auf den Umgang mit alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen vor und stimmten in Absprache mit den betreuenden Pflegefachkräften das Angebot auf die Wünsche und Besonderheiten der Klienten ab. Somit konnten alle Senioren sicher und in Ruhe in den hauseigenen Salon im neu renovierten Seniorenzentrum gebracht werden, wo sie neben den Frisörinnen weitere Jugendliche des Förderzentrums St. Georg mit Kaffee, Kuchen und frischem, selbstgemachtem Gebäck empfingen. Winfried Karg b e r i c h t e t Sozialarbeit unterstützt Schule Seit Jahresbeginn hat die Katholische Jugendfürsorge die sozialpädagogische Begleitung an der Realschule Maria Stern in Nördlingen übernommen. Diplom-Sozialpädagogin Monika Hammer-Schmücker steht als Ansprechpartnerin für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für Eltern und Lehrer zur Verfügung. Große Chance für Schüler und Eltern Schulleiter Thomas Möckel ist froh, dass seine Schule eine solche Unterstützung erfährt. „Die Kollegin besetzt bei uns ein Feld, das der Lehrer von seiner Rolle her nicht so ausfüllen kann“, so Möckel. Er sieht eine große Chance darin, dass es eben keine Lehrkraft ist, die den Schülern und Eltern als Ansprechpartnerin bei verschiedensten Fragen und Schwierigkeiten zur Verfügung steht. Sie könne dann auch bei Konflikten mit der Schule eher vermittelnd wirken, weil sie eben überhaupt nichts mit Notengebung, Versetzung, Lehrstoff und dergleichen zu tun habe. „Vor Jahren hat man geglaubt, das sei ein Angebot für Brennpunktschulen. Wir sind inzwischen der Meinung: Wir brauchen diese Arbeit.“ Schüler, die wegen persönlicher oder familiärer Schwierigkeiten sich nicht auf die Schule konzentrieren könnten, erfahren so Unterstützung bei der Lösung ihrer Probleme, was letztlich wieder dem Schulleben nutzt. Wichtig Thomas Möckel, Rektor der Realschule Maria Stern, freut sich, dass Monika Hammer-Schmücker jetzt an seiner Schule sozialpädagogische Begleitung anbietet. Foto: Maria Stern/Wittmann für Möckel ist auch, dass die Sozialpädagogik andere Methoden habe als die Lehrer, das sei eine gute Ergänzung. Seitens der Katholischen Jugendfürsorge wird Monika Hammer-Schmücker vom Erziehungs- und Jugendhilfeverbund Nordschwaben eingesetzt. Die zuständige Bereichsleiterin Margit Inwald hat ihr Büro ganz in der Nähe der Maria-Stern-Schule. „Wir freuen uns, an einer weiteren Schule im Landkreis unsere Dienste anbieten zu 9 1/2015 können. Frau Hammer-Schmücker ist in das Team unserer regionalen Sozialarbeiter an Schulen eingebunden, so dass auch ein professioneller und kollegialer Austausch erfolgen kann.“ Die Realschule Maria Stern ist in Trägerschaft des Schulwerks der Diözese Augsburg. Mit dem Start der sozialpädagogischen Betreuung arbeiten nun Schulwerk und Katholische Jugendfürsorge erstmals direkt zusammen. Winfried Karg b e r i c h t e t Neue Ambulanz für Schulvermeider Schulmüdigkeit und Schulangst, Verweigerung und Schwänzen stellen ein wachsendes Problem für Schulen und Eltern dar. Nach aktuellen Zahlen bleiben fünf bis zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland regelmäßig und in erheblichem Umfang dem Unterricht fern. Die möglichen Folgen: Das Risiko für Verhaltungsauffälligkeiten und psychische Erkrankungen steigt, ebenso die Gefahr eines niedrigen Schulabschlusses oder gar Schulabbruchs. Dies kann wiederum zu Arbeitslosigkeit und anderen lang anhaltenden Problemen führen. Im Krankenhaus für Kinder und Jugendliche des Josefinum wurden in den vergangenen Jahren immer mehr Mädchen und Buben vorstellig, die wegen wiederkehrender körperlicher Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen die Schule über einen längeren Zeitraum nicht besuchen konnten. „Hinter den Fehltagen in der Schule steckt eine Vielzahl von Erkrankungen“, erklärt Dr. Sabine Ludyga, Oberärztin am Josefinum. Und auch unsere Umgangssprache weist schon darauf hin: „Mir liegt etwas im Magen“, oder: „Das macht mir Kopfzerbrechen“ sind Redewendungen, die auf psychosomatische Beschwerden hindeuten – körperliche Symptome aufgrund einer seelischen Ursache. Das beginnt schon bei den jüngeren Schulkindern, wie Chefarzt Dr. Gereon Schädler sagt. „Ein Viertel der Kin- der in der zweiten und dritten Klasse fühlt sich gestresst.“ Bei den jüngeren Schülern sei es aber weniger das Problem, dass sie über Kopfschmerzen klagen; sie äußerten ihre Beschwerden durch hartnäckiges Sträuben und die Weigerung, in die Schule zu gehen, wie Psychotherapeutin Monika Hiebeler erläutert. Bisher lange Wartezeiten bei der stationären Behandlung Die Klinik reagiert auf diese Entwicklung und hat nun eine pädiatrisch-psychosomatische Ambulanz eröffnet, um diesen Schulvermeidern besser gerecht werden zu können. Diese spezialisierte Sprechstunde richtet sich an alle Kinder oder Jugendlichen, die wegen unklarer körperlicher Beschwerden, Ängsten oder Überforderungsgefühlen wiederholt den Unterricht versäumen. „Die notwendige psychosomatische Diagnostik und Behandlung konnte bislang nur stationär durchgeführt werden und war daher für die Patientinnen und Patienten mit erheblichen Wartezeiten verbunden“, erklärt Chefarzt Dr. Gereon Schädler. Mit der neuen Ambulanz ist nun ein rascheres Eingreifen möglich. Bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen handelt es sich immer häufiger nicht um klassische Schulschwänzer, die ohne Wissen der Eltern dem Unterricht fernbleiben, sondern um sogenannte Schulvermeider, die mit Wissen ihrer Eltern nicht in die 1/2015 10 Schule gehen, weil sie sich aufgrund von Überforderungsgefühlen, Ängs ten oder den damit einhergehenden körperlichen Beschwerden wie Bauchoder Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen nicht dazu in der Lage sehen. Diese körperlichen Beschwerden sind oft selbst für niedergelassene Kinderärzte schwer von einer körperlichen Erkrankung zu unterscheiden. Die bisherige Lücke in der Diagnostik kann die neue Ambulanz nun schließen. Und falls notwendig, kann das Josefinum hier eine seiner Stärken ausspielen: Zum Haus gehört auch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, deren Experten bei Bedarf einbezogen werden. Wenn Eltern sich über die Zahl der Fehltage ihres Kindes Sorgen machen, sollten sie zuerst das Gespräch mit der Klassenlehrkraft suchen, so der Rat der Experten im Josefinum. Falls sich dadurch das Problem nicht lösen ließe, wäre eine Terminvereinbarung für ein Erstgespräch am Josefinum sinnvoll, das die Klinik nach Möglichkeit innerhalb von zwei Wochen anbieten will. Winfried Karg Kontakt Ansprechpartner: Chefarzt Dr. Gereon Schädler Oberärztin Dr. Sabine Ludyga Telefonische Anmeldung über Sekretariat Chefarzt Dr. Gereon Schädler, Telefon: 0821 2412-444 b e r i c h t e t Aktionstag „Damit der Rücken hält“ Kinder in der Krippe auf den Wickeltisch oder ins Stockbett heben, mit den Kindergartenkindern am Boden spielen – für den Rücken der Mitarbeitenden in der Kindertagesstätte St. Hildegard in Memmingen ist diese Arbeit eine tägliche Herausforderung. Bei einem Aktionstag zum Thema Rückengesundheit haben sie wertvolle Tipps für ein rückenschonendes Verhalten im Alltag bekommen. Die KJF als Träger der Einrichtung hatte das Thema Gesundheitsmanagement bereits vor einigen Jahren mit einem Fragebogen angestoßen. „In der Auswertung kam heraus, dass Rückengesundheit und Ergonomie bei unseren Mitarbeitenden wichtige Themen sind und es gelegentlich zu Ausfällen kommt“, sagt Kita-Leiterin Nicole Schneider. Sie hat dann über Carolina Beunink vom betrieblichen Gesundheitsmanagement der KJF den Kontakt zu Sichtlich Spaß hatten die Mitarbeiterinnen bei den praktischen Übungen des Aktionstages. Fachkraft David Scherer bekommen. Eine Analyse durch dessen Firma Variaktiv von Mobiliar, Ausstattung und Arbeitsabläufen fiel überwiegend positiv aus. In einer praktischen Einheit standen Übungen zur Stabilität, Mo- bilität, Beweglichkeit und Kräftigung auf dem Programm, die allen viel Spaß machten. Bewegungseinheiten gab es in der Krippe oder im Kindergarten schon vorher, „jetzt setzen wir sie noch bewusster ein“, so Schneider. wk Heilpädagogische Tagesstätte geschlossen Zum Jahresende hat die Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) Memmingen geschlossen. Dort wurden Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensproblemen gefördert; von den insgesamt neun Plätzen wurden aber seit einiger Zeit von den beiden Jugendämtern des Landkreises Unterallgäu und der Stadt Memmingen nur vier bis fünf belegt, so dass die Einrichtung nicht kostendeckend betrieben werden konnte. „Ich bedaure sehr, dass wir die HPT jetzt schließen müssen“, so Andreas Göster, Leiter der Jugendhilfeeinrichtung St. Hildegard, zu der die Tagesstätte gehört. „Die Jugendämter haben uns immer gute Arbeit bescheinigt, leider hat sich das nicht in der Auslastung widergespiegelt.“ Die vier Mitarbeiter und die Praktikantin, die von der Schließung betroffen sind, können in anderen Aufgaben11 1/2015 bereichen weiterbeschäftigt werden. Hintergrund der HPT-Schließung ist, dass immer mehr Kinder in Ganztagsklassen und Horten betreut werden, dort allerdings nicht so intensiv gefördert werden können wie in der HPT. Für die bisher in der HPT geförderten vier Kinder wurden andere Angebote gesucht, Jugendämter und Einrichtungsleitung bemühten sich gemeinsam um Alternativen. wk b e r i c h t e t Namen & Nachrichten Über aktuelle politische Themen auf Landesebene sprachen Vertreter der Katholischen Jugendfürsorge mit dem Abgeordneten Joachim Unterländer, Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend, Familie und Integration im Bayerischen Landtag (v. l.): Michael Eibl (Direktor KJF Regensburg), Stefan Leister (Abteilungsleiter KJF Augsburg), MdL Joachim Unterländer, Bartholomäus Brieller (Direktor KJF München-Freising) und Markus Mayer (Direktor KJF Augsburg). kjf TRENDYone spendete für die KlinikClowns: Seit über 15 Jahren besuchen die KlinikClowns jede Woche erkrankte Kinder im Josefinum. Mit der Spende werden nun die Clownsvisiten im Kinderkrankenhaus finanziert. Jürgen Windisch, Geschäftsführer TRENDYone, Klinikseelsorger Bruno Ott, die KlinikClowns Dr. Belladonna und Fräulein Lupine sowie Josefinum-Klinikleiter Bernd Lechner (v. l.). Foto: TRENDYone/Roth Bei der diesjährigen KJF-Mitgliederversammlung legte Weihbischof Josef Grünwald, der als Aufsichtsratsvorsitzender dem Verein an oberster Stelle vorsteht, den Bericht des Aufsichtsrates vor. Die wirtschaftliche Lage des Vereins müsse insgesamt verbessert werden, und der Weg dorthin sei bereits eingeschlagen, so Grünwald. wk Der Erziehungs- und Jugendhilfeverbund Lindau hat eine neue Leitung. Stefan Leister, Abteilungsleiter Kinder- und Jugendhilfe der KJF (rechts), verabschiedete den bisherigen Leiter Rupert Membarth und beglückwünschte die neue Leiterin Chris Wilhelm zu ihrer Aufgabe. Landrat Dr. Elmar Stegmann (links) dankte für die gute Zusammenarbeit der KJF mit dem Landkreis. kjf 1/2015 12 b e r i c h t e t Namen & Nachrichten Wir gedenken in Dankbarkeit † Annemarie Schwarz war seit 1. Juli 1997 in der Verwaltung des Förderzentrums St. Georg, Kempten, als Verwaltungsangestellte tätig. Feuerwehrmänner beschenkten die Kinder des Frère-Roger-Kinderzentrums mit 2.000 Euro: Fritz Manzeneder und Rafi vom Frère-Roger-Kinderzentrum nahmen stellvertretend die Spende der Augsburger Feuerwehren entgegen, die von Feuerwehrchef Frank Habermaier und seinen beiden Brandobermeistern Werner Sporer und Alexander Kurz überbracht wurde (v. l.). kr Sport verbindet – das zeigte sich beim gemeinsamen Fußballspiel von FCA-Fans und jungen Flüchtlingen. „Es ist Fußball, und das verbindet“, so das Fazit von Erzieher Christian Erdnüß vom Frère-Roger-Kinderzentrum. Das soll fortgesetzt werden, denn seit Längerem treffen sich Fußballfans des FCA zum gemeinsamen Bolzen; in der wärmeren Jahreszeit soll dieses Treffen wieder stattfinden. Beim Bolztreff kamen junge Flüchtlinge zusammen, die in verschiedenen Augsburger Einrichtungen leben. Sie sind ohne ihre Eltern in Deutschland angekommen und sind dabei, hier Fuß zu fassen. Im Frère-Roger-Kinderzentrum leben in der Gruppe Phoenix derzeit sieben Jugendliche, die aus verschiedenen Ländern stammen. Foto: Gastager 13 1/2015 b e r i c h t e t Namen & Nachrichten Großes Interesse zeigte Landrat Dr. Klaus Metzger (Mitte) bei seinem ersten Besuch im Mehrgenerationenhaus in Kissing und seinem ersten Besuch in einer KJF-Einrichtung. Stefan Leister und Markus Mayer von der KJF begrüßten ihn ebenso wie Hausleiterin Brigitte Dunkenberger und Kissings Bürgermeister Manfred Wolf (v. l.). wk Der Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, Prof. Dr. Georg Cremer (links), war nach Augsburg gekommen, um die am Sozialraum ausgerichtete Arbeit des Frère-Roger-Kinderzentrums in Oberhausen und den angrenzenden Stadtteilen kennenzulernen. Unter anderem informierte er sich bei Tobias Müller (Mitte) und Ulrich Lüttringhaus über das vielfach ausgezeichnete Projekt Schule in der Werkstatt. Foto: Stegmann Es gab ein Drei-Gänge-Menü, und alle sind satt geworden. Das war das Ergebnis des gemeinsamen Kochens von Eltern, Kindern und Fachkräften des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kaufbeuren in der Heilpädagogischen Tagesstätte St. Josef, die zum Erziehungs- und Jugendhilfeverbund Kaufbeuren-Ostallgäu gehört. „Es war eine sehr schöne, unkomplizierte Atmosphäre“, berichtet Gruppenleiterin Marina Wölfle nach getaner Arbeit. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen der Gruppe und den Kindern haben vier Mütter und ein Vater unter der Anleitung von Hauswirtschaftsmeisterin Marianne Nieberle und Wirtschafterin Elisabeth Stadler das Essen gemeinsam zubereitet. kjf 1/2015 14 s c h a u t h i n Was ist eigentlich die Förderstiftung der KJF? Mancher hat schon von ihr gehört, doch die meisten Mitarbeiter werden nicht wissen, was sie eigentlich macht: Die Förderstiftung der KJF. Sie wurde im Jahr 2011 gegründet, damit die KJF Augsburg zur Erreichung ihrer satzungsgemäßen Ziele nicht alleine auf die immer wieder schwankende öffentliche Kassenlage angewiesen ist. Die Stiftung fördert einzelne Projekte und versucht, dafür vermehrt finanzielle, aber auch ideelle Unterstützung zu bekommen. Satzung klärt Aufgaben In der Satzung der Förderstiftung ist festgelegt, was ihre Aufgaben sind. Es heißt dort: „Zweck der Stiftung ist die ideelle und materielle Hilfeleistungen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien sowie für Menschen mit Behinderungen und Krankheiten“. Darum, dass dieser Satzungszweck erfüllt wird, kümmern sich drei Gremien: Vorstand, Stiftungsrat und Kuratorium. Der Vorstand führt die Geschäfte der Stiftung; Vorstandsmitglieder der Förderstiftung sind Domkapitular Armin Zürn, KJFVorstandsvorsitzender Markus Mayer und Ernst Holme. Der Stiftungsrat, der laut Satzung mit dem Aufsichtsrat der KJF identisch ist, hat den Vorstand zu kontrollieren, den Haushaltsplan zu genehmigen und sicherzustellen, dass die Gelder stiftungsgemäß verwendet werden. Das Kuratorium wiederum hat die Aufgabe, den Stiftungsvor- Das Kuratorium der KJF-Förderstiftung: von links Prof. Klaus Kellner, Stefanie Mayer, Siegfried Kalkbrenner, Valentin Rothbucher und Dr. Bernt Münzenberg. stand zu beraten. „Im Kuratorium sind von der KJF begeisterte Menschen, die dazu beitragen wollen, dass die KJF bekannter wird“, erläutert KJFDirektor Mayer. Spenden und Zustiften Auf verschiedenen Wegen versucht die Förderstiftung, Unterstützer für die KJF zu finden und so die Stiftungsmittel Stück für Stück zu erhöhen. „Es gab schon mehrere Sponsorenessen, um die Arbeit der KJF vorzustellen und Unterstützer zu gewinnen. Das kam immer ganz gut an“, so Mayer. Wer die Förderstiftung der KJF unterstützen möchte kann direkt Spenden auf das unten genannte Konto überweisen oder auch testamentarische Verfügungen vorsehen. Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt, daher können Zuwendungen steuermindernd geltend gemacht werden. Interessant ist auch die Möglichkeit einer Zustiftung: Auf diesem Weg können etwa Privatpersonen eine eigene Stiftung gründen, die die Förderstiftung in all ihren Zielen oder auch bei einer genau definierten Teilaufgabe unterstützt. Die Verwaltung einer solchen Zustiftung kann dann durch die Förderstiftung übernommen werden, so dass man sich als Stifter nicht selbst darum kümmern muss. Da die Förderstiftung der KJF erst seit wenigen Jahren besteht und langfristige Ziele verfolgt werden bisher keine großen Summen ausgeschüttet. Winfried Karg Spendenkonto der KJF Förderstiftung IBAN DE71 7509 0300 0000 2540 53 15 1/2015 BIC GENODEF1M05 i n f o r m i e r t Die wichtigsten Fakten zum Wie finde ich das neue Intranet? Unter www.kjf-mitarbeiterportal.de. Falls Sie trotz richtiger Eingabe der Adresse keine Verbindung zum KJFMitarbeiterportal bekommen, kann dies an einer veralteten Version Ihres Internetbrowsers liegen. Was brauche ich, um reinzukommen? Ihre persönlichen Zugangsdaten, ein internetfähiges Endgerät mit einem Browser (zum Beispiel Büro-PC, Laptop, Smartphone, Tablet) und einen Internetzugang. Ihre Zugangsdaten für das Portal erhalten Sie über einen persönlichen Brief von der KJFGeschäftsstelle. Beim ersten Besuch im Portal benutzen Sie das zugesandte Initial-Passwort sowie Ihren Benutzernamen. Ihr Benutzername besteht im Normalfall aus Nachnamen und dem ersten Buchstabe Ihres Vornamens, alles klein geschrieben. Beispiel: „mustermanna“ für Alexander Mustermann. Wie ist das KJF-Mitarbeiterportal aufgebaut? Das KJF-Mitarbeiterportal soll der Information und dem Austausch der KJF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, der verbundenen Unternehmen sowie der Einrichtungen und Dienste dienen. Es verbindet Qualitäts- und Wissensmanagement sowie interne Kommunikation auf einer Plattform. Verschiedene Anwendungen ermöglichen beispielsweise die Gründung von Arbeitsgruppen oder die Bereitstellung von Daten und Dokumenten. Wie finde ich mich dort zurecht? Das KJF-Mitarbeiterportal ist nutzerfreundlich und intuitiv aufgebaut. Zusätzlich zu der einfachen Bedienung sind Hilfen im Portal hinterlegt. Das Handbuch für „die ersten Schritte“ gibt Ihnen Hilfestellung zu Funktionen und Anwendungen. In den so genannten häufig gestellten Fragen (FAQs) werden Hilfestellungen zur Benutzung des KJF-Mitarbeiterportals gegeben. Falls Fragen offen bleiben, stehen Ansprechpartner in den Einrichtungen und der Geschäftsstelle zur Verfügung. Welche verschiedenen Möglichkeiten bietet mir das neue Intranet? Das KJF-Mitarbeiterportal hat verschiedene Programme, die für unterschiedliche Anwendungszwecke verwendet werden können: • KJF Share: Darunter werden die Seiten verstanden, die den individuellen und sozialen Charakter der Plattform widerspiegeln. Als Software wird hier Intrexx Share genutzt. Intrexx Share ist eine Social Business Plattform, die vor allem dem Austausch dienen kann. Die Software funktioniert ähnlich wie bekannte Social-Media-Angebote, etwa Xing, und ist daher nutzerfreundlich zu bedienen. Des Weiteren fließen hier Informationen aus anderen Bereichen wie Wissen, Qualitätsmanagement und „KJF-News“ zusammen. • Wissen: In diesem Bereich sind verschiedene Anwendungen aus dem Wissensmanagement gesammelt: die Wissensdatenbank, ein Online1/2015 16 Das KJF-Mitarbeiterportal soll ein lebendiges Intrane gen untereinander. Dies unterstützt vor allem die sog Dateien ausgetauscht oder Gruppen für Projekte und Umfragesystem und eine Linksammlung. Die Wissensdatenbank verfolgt das Ziel, die abteilungsübergreifende Vernetzung des fachlichen Austauschs zwischen den Einrichtungen und Diensten zu fördern. • Service: Dieser Bereich umfasst verschiedene Applikationen und Informationsseiten wie das KJF-weite Adressbuch. • QM: Im Bereich Qualitätsmanagement (QM) sind alle KJF-weiten Dokumente und Prozesse sowie Organigramme und Maßnahmen verortet (KJF-QMS). Des Weiteren sind hier einzelne Handbücher ausgewählter Einrichtungen hinterlegt. i n f o r m i e r t m neuen Mitarbeiterportal KJF-Mitarbeiterportal. Fragen sind hier willkommen! Zusätzlich gibt es noch sogenannte Multiplikator- und Redakteur schulungen für besondere Rollen im KJF-Mitarbeiterportal. Sie erhalten zusätzliche Rechte, um bestimmte Anwendungen nutzen zu können; dazu zählt beispielsweise die Veröffentlichung von Beitragsinhalten. Diese Schulungen sind mit dem Einverständnis des jeweiligen Vorgesetzten über die KJF-Akademie (www.kjf-akademie.de) buchbar. et sein – es lebt vom Dialog und Austausch der Kollegenannte Share-Funktion, über die Nachrichten und Themen gegründet werden können. • Infos: Der Bereich Infos umfasst verschiedene Informationsangebote, insbesondere die Nachrichten aus „KJF-News“. Außerdem werden aus verschiedenen Fachabteilungen verbandsweite Informationen zur Verfügung gestellt. Gibt es eine Schulung für den Umgang mit dem neuen Intranet? Eine allgemeine Informationsveranstaltung („Road Show“) findet für alle Mitarbeiter in jeder Einrichtung vor Ort statt. Hierzu kommt ein Referent aus der Steuerungsgruppe in die Einrichtung und erläutert die wichtigsten Funktionen und ersten Schritte im Kann ich etwas kaputt machen? Nein. Und: Sollten Sie doch einmal das Gefühl haben, dass Sie eine Funktion etwa falsch genutzt haben, zögern Sie bitte nicht, die zentralen Ansprechpartner für das Portal zu kontaktieren. Diese finden Sie im KJFMitarbeiterportal unter dem Reiter „Hilfe“. Dort werden Ihnen auch häufig gestellte Fragen zum System aufbereitet – oftmals finden Sie hier bereits die Antwort auf Ihr Problem. Was ist der Zweck des neuen Intranets? „KJF Share“ als Bestandteil des KJFMitarbeiterportals bringt das besondere zum Ausdruck: Wir als KJF Augs burg haben nun ein so genanntes Social Intranet, das den Austausch und Dialog fördern soll. Jeder kann und soll sich und seine Kompetenzen mit einbringen. Dies fördert und sichert langfristig den Informations-, Kommunikations- und Wissensaustausch der vielfältigen Einrichtungen. 17 1/2015 Was tun, wenn ich nicht weiter weiß? 1. Prüfen: Hatte jemand bereits schon einmal ein ähnliches Problem? Dazu finden Sie in der Hauptnavigation einen Reiter „Hilfe“ mit der Rubrik „Fragen und Antworten“. Diese liefert eine Übersicht an häufig gestellten Fragen (FAQs) und deren Antworten. 2. Einreichen einer Anfrage in das Feedback-Tool: War Ihre Frage bei den FAQs nicht dabei? Dann haben Sie die Möglichkeit, Ihre Frage über das Feedback-Tool des Portals (oben rechts) zu senden. 3. Aktiv nach Hilfe suchen: In vielen Applikationen sind Hilfetexte hinterlegt. In „KJF Share“ gibt es sogar eine Video-Anleitung des Software-Herstellers. Für die Suchfunktion zum Finden eines bestimmten Themas, Begriffs oder Dokuments steht ein Info-Button rechts oben zur Verfügung. 4. KJF-Nutzerhandbuch: Es ist stets aktualisiert unter dem Navigationspunkt „Hilfe“ zu finden. 5. Persönliche Hilfe: Zusätzlich zu den Online-Hilfen im Portal gibt es Ansprechpartner für Fragen in den Einrichtungen sowie an der Geschäftsstelle. Kontaktdaten unter „Hilfe“. Was passiert mit meinen Daten? Die Daten liegen auf einem Server in Freiburg. Somit gilt das in Deutschland im Grundgesetz verankerte Datenschutzrecht. Dies besagt unter anderem, dass personenbezogene Daten nicht einfach weitergegeben werden können. Arista Glavina T i t e l t h e m a Veränderung Die Katholische Jugendfürsorge Augsburg steckt in einem großen Ver der Entbindung im Josefinum – rein auf Kinder und Jugendliche mit mehrere Kindertagesstätten genauso zum Angebot wie Sozialarbeiter vorbeugenderen Arbeit ändern sich Abläufe und Zuordnungen, Begrif tationspflichten, ein einheitliches Arbeitszeiterfasungssystem und vi neues; neu sind derzeit Tempo und Vielfalt der Prozesse. w ir versuc M Junge Flüchtlinge waren noch vor zwei Jahren kein Thema – heute leben mehr als 50 von ihnen in KJF-Einrichtungen. anchmal kommt es knüppeldick für Andreas Auer. „Momentan laufen viele verschiedene Prozesse parallel: Mitarbeiterportal, Datenschutz, Arbeitssicherheit, Brandschutz, Marketing insgesamt oder neue Dienstplanung“, zählt der Verwaltungsleiter der Klinik Hochried in Murnau auf. „Als Gesamtleiter muss ich auch immer versuchen, die Mitarbeiter in die Veränderungsprozesse mit einzubeziehen. Daneben muss aber auch das Kerngeschäft der Einrichtung laufen, und auch da gibt es viele Veränderungen. Das ist gerade ziemlich viel auf einmal.“ So wie Auer geht es in jüngster Zeit wohl allen Führungskräften bei der KJF. Während die einzelnen Mitarbeiter oft nur den Eindruck haben, dass wieder irgendwas verändert wird und sie ihre Vorgesetzten seltener in der Einrichtung sehen, haben die Bereichsund Gesamtleitungen tatsächlich mehrere komplexe Veränderungsprozesse gleichzeitig zu bewältigen. Auch an der Geschäftsstelle ist das hohe Veränderungstempo zu spüren. Da sind Abteilungsleiter oft tagelang außer Haus und bringen bei ihrer Rückkehr neue Themen mit, die dringend und schnell erledigt werden müssen – das belastet und beschäftigt natürlich auch deren Mitarbeiter stark. 1/2015 18 Steht bald kein Stein mehr auf dem anderen? Früher ging es doch auch ohne – was soll das alles? Dem Auftrag nachkommen Wer so denkt, verkennt die Situation. Wenn die KJF weiterhin ihrem Auftrag nachkommen und Kinder, Jugendliche und Familien auf dem Weg zu einem selbstständigeren, erfüllteren Leben unterstützen will, kann sie sich den Anforderungen von Gesetzgeber, Kostenträgern und Gesellschaft nicht entziehen. Die Alternative ist: wir machen unser Ding, und wo das nicht geht, machen wir gar nichts mehr. Natürlich kann man bei dem einen oder anderen Punkt denken: „Auch wenn sich alles andere ändert – dieses oder jenes hätte doch so bleiben können.“ Und das hohe Tempo kann auch manchmal dazu führen, dass an einer Weggabelung die falsche Richtung eingeschlagen wird und erst nach einiger Zeit klar wird, dass es sich um eine Sackgasse handelt. Doch bei aller berechtigten Skepsis: Aussitzen kann man das auf Dauer nicht. Es gibt keine Alternative zum umfassenden Umbau der gesamten KJF, genauso wie es weder fehlerfreie Organisationen noch fehlerfreie Menschen geben kann. T i t e l t h e m a als Chance änderungsprozess. War der Verband vor einigen Jahren – mit Ausnahme hohem Förderbedarf oder Erkrankungen ausgelegt, so gehören heute an über 100 Schulen. Neben dieser sehr viel früher ansetzenden und fe und Prioritäten. Dazu kommen bauliche Veränderungen, Dokumenele andere Neuerungen. Veränderungen an sich sind für die KJF nichts ht, dem Ganzen auf die Spur zu kommen. Veränderungen sind normal, seit es die Welt gibt. Und es ist auch normal, dass Menschen, die einen gewissen Standard erreicht haben, Veränderungen skeptisch gegenüberstehen. Das neue an den derzeitigen Veränderungen ist das viel höhere hohe Tempo und das Zusammenkommen unterschiedlicher Prozesse, die miteinander kombiniert werden müssen. Erfahrung damit hat bei der KJF und auch andernorts in der Gesellschaft eigentlich niemand. Nicht zu übersehen ist, dass Altgewohntes wegbricht, bisher Selbstverständliches von den Kostenträgern nicht mehr im gleichen Umfang wie bisher bezahlt wird. Einige Beispiele: • DieKJF-Rehaklinikenliefernteilweise sehr gute und müssen doch seit einigen Jahren gegen eine sinkende Auslastung ankämpfen. • DieBerufsbildungswerkeinDürrlauingen und Augsburg erreichen bundesweite Spitzenwerte in der dauerhaften Integration in den sogenannten ersten Arbeitsmarkt. Dennoch mussten sie deutliche Einbußen in der Belegung hinnehmen. • Eine HeilpädagogischeTagesstätte (HPT) ermöglicht Kindern, die Kindergärten und Schulen überfordern, sehr individuelle Förderung, die für genau diese Kinder sehr segensreich sein kann. Jetzt wurde zum Jahresende 2014 die HPT in Memmingen geschlossen, da über lange Zeit nur die Hälfte der Plätze belegt war – bei nahezu gleichem Personalschlüssel. Ziel: Ein modernes Sozialunternehmen Dass der hohe Veränderungsdruck natürlich nicht nur die Führungskräfte in den Einrichtungen, sondern ganz besonders den Vorstand der KJF beschäftigt und umtreibt, liegt auf der Hand. Direktor Markus Mayer und das Leitungsteam der Geschäftsstelle haben einige Veränderungsprozesse selber mit angestoßen, anderes kam auch von außen wie die Anforderungen von Brandschutz und Arbeitssicherheit. Mayer sagt sehr klar, dass es keine Alternative zu den derzeitigen Veränderungsprozessen gibt. „Wir alle müssen daran arbeiten, dass wir ein modernes Sozialunternehmen sind“, so der Vorstandsvorsitzende. Er denkt in den vergangenen Monaten viel über diese Veränderungen nach. Ihm ist es ein Anliegen, dass die KJF ihre Chancen für die Zukunft nicht verspielt. Und er stellt sich selbst und seinen direkten Mitarbeitern viele Fragen. Zum Beispiel: Was heißt Veränderung für uns? Was tun wir, um 19 1/2015 Wenn es ins Gesamtangebot passt betreibt die KJF auch reguläre Kindertagesstätten wie hier in Kaufbeuren. T i t e l t h e m a als attraktiver Arbeitgeber dazustehen? Wie kommen wir wirtschaftlich gut über die Runden? Klar ist für ihn: „Wir müssen schneller werden: schneller auf neue Entwicklungen reagieren, entscheiden und etwas aufbauen, und auch schneller dazu bereit sein, etwas wieder aufzugeben.“ Schneller entscheiden. Schneller aufbauen. Schneller aussteigen. Das klingt erstmal gut. Und wird für alle Beteiligten anstrengend werden. Neben dieser Umstellung sind organisatorische Veränderungen zu bewerkstelligen. Marketing ist eine davon: der Entschluss, nicht nur Angebote zu machen sondern diese bei Klienten und Kostenträgern auch intensiv zu bewerben klingt banal, ist es aber nicht. Lange hat die KJF diesen Weg nicht beschreiten wollen, so dass jetzt eine Aufholjagd nötig ist, um Versäumtes in kurzer Zeit nachzuholen. Wie verändert man richtig? Die Ausbildungsberufe in den Berufsbildungswerken der KJF ändern sich immer wieder. So kam in jüngerer Zeit der Beruf des Fahrzeugreinigers dazu. Einer, der den Verband sehr gut kennt und den der Veränderungsprozess schon eine ganze Zeit lang umtreibt, ist Konrad Fath. Seit 1985 ist er bei der KJF tätig, seit 2000 leitet er das Förderwerk St. Elisabeth. Als Defizit und Probleme des Förderungswerks St. Nikolaus in Dürrlauingen deutlich wurden und der Veränderungsdruck dort entsprechend war, bekam Fath dessen Leitung im Jahr 2013 noch dazu. Den studierten Psychologen und Theologen beschäftigt seit längerem die Frage, wie man richtig verändert. Also nicht unbedingt schnell. Nicht: „Hauptsache wir haben etwas gemacht“. Sondern: Hauptsache richtig. 1/2015 20 Doch hat er in seiner Situation, hat die KJF als Institution überhaupt die Zeit, um lange nachzudenken? Fath ist überzeugt davon, dass man an dieser Stelle auch vieles falsch machen kann. Er sagt: „Wir müssen uns erst über unsere Haltung und den von unserer Grundrichtung her vorgegebenen Rahmen klar werden, und dann können wir Schritte festlegen – nicht anders herum.“ Für ihn ist es entscheidend, nicht in Aktionismus zu verfallen. „Es ist ganz wichtig, nicht einfach nur auf das zu reagieren, was sich gerade bietet. Wir müssen uns immer auf den Kern unseres Auftrags besinnen.“ Er will sich zuerst über den Sinn einer neuen Entwicklung klar werden – „sonst verzetteln wir uns und sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.“ Kommunikation bewirkt vieles Fath favorisiert als Vorgesetzter für sich selbst das Modell des unterstützenden Führens – Supportive Leadership, wie es in der Fachliteratur heißt. „Das ist ein Stil, der gerade in unserer Zeit der Partizipation der Betroffenen und der Mitarbeiterschaft aus einem modernen Verständnis heraus nicht wegzudenken ist.“ Dazu gehört für ihn auch, sich viele Gedanken über die Kommunikation der nötigen Veränderungen zu machen. Er möchte erreichen, dass Dinge nicht nur einmal gehört werden, sondern dass auch darüber diskutiert und gesprochen wird. „Dann werden die Dinge viel mehr verstanden, verinnerlicht und mitgetragen.“ Ein Beispiel dafür ist ein monatlicher Mitarbeitertreff des Förderungswerks ohne feste Tagesordnung – da diskutieren Mitarbeiter quer durch die T i t e l t h e m a In den Kliniken der KJF entstehen immer wieder neue Angebote wie hier die videogestützte Ganganalyse am Josefinum. Foto: KJF/Jacklin Einrichtung mit der Leitung. Ein monatlicher Newsletter stellt sicher, dass beim Veränderungsprozess der Einrichtung alle in etwa auf dem gleichen Stand sind. Jetzt säen, später ernten Letztlich versuchen die Verantwortlichen der KJF, durch die unvermeidlichen Veränderungen eine bessere Situation für Klienten und Patienten, Mitarbeiter und Verband zu erreichen. Da sind etwa die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge: eine pädagogische Herausforderung, aber auch eine Chance, jungen Menschen zu einem sinnerfüllten Leben zu verhelfen und gleichzeitig Arbeitsplätze bei der KJF zu sichern. Oder die Familienzentren der KJF, die mehrere Angebote unter einem Dach vereinen. Eltern, die ihr Kind in den Kindergarten bringen, können sich gleich nebenan bei der Erziehungsberatung anmelden. Und falls ein Kind die intensivere Förderung einer Heilpädagogischen Tagesstätte benötigen sollte, ist die Umgewöhnung nicht so groß, weil diese im gleichen Haus zu finden ist. Auch die Beratungsstelle für medizinische Kinderrehabilitation in Augsburg geht den neuen Weg. Wurde sie anfangs von einigen innerhalb der KJF als unnötig empfunden, so hat sich die Stimmung gedreht: die Ergebnisse sind so gut, dass eine zweite Stelle in München eröffnet wurde. Oder nehmen wir das Förderungswerk St. Nikolaus in Dürrlauingen. Man hat sich neue Gedanken gemacht und wird in diesem Jahr die Offene Werkstatt Schwaben eröffnen. Die KJF Augsburg wird dann erstmals eine Werkstätte für Menschen mit Behinderung betreiben. Für viele der neuen Angebote kann man noch keine Erfolgsmeldungen erwarten – nach Ausbringen der Saat kann man nicht gleich ernten. Genau hier zeigt sich eine Stärke in der hundertjährigen Geschichte der KJF: das Ohr am Puls der Zeit haben, neue Entwicklungen frühzeitig aufnehmen, damit aus Trends neue Konzepte und Finanzierungen werden. KJF-Direktor Mayer bringt inzwischen bereits die nächste Saat aus: Die Einrichtungen sollen enger zusammenrücken, Gemeinsamkeiten entdecken, sich gegenseitig ergänzen. Das Wir-Gefühl soll gestärkt werden – ein Auftrag, den dieses KJF-Magazin w ir seit seiner Gründung hat und symbolträchtig in seinem Namen trägt. Winfried Karg Wir sind nicht auf der Erde um ein Museum zu hüten, sondern um einen Garten zu pflegen, der von Leben blüht und für eine großartige Zukunft bestimmt ist. Papst Johannes XXIII. 21 1/2015 T i t e l t h e m a Das meinen eine Mitarbeiterin und zwei Mitarbeiter: „Veränderungen zwingen zur Anpassung“ Rochus Kaiser ist Qualitätsmanagement beauftragter und Fachberater all for one im Förderzentrum St. Georg in Kempten Diplom-Sozialpädagogin Renate Rodler arbeitet in den Erziehungsberatungsstellen des EJV Augsburg sowie des EJV Aichach-Friedberg Heilerziehungspfleger Frank Helbig ist im Frère-Roger-Kinderzentrum tätig, seit Mai 2014 als Koordinator der youfarm Welche Veränderungen am deutlichsten spürbar sind? Es ist wesentlich schwieriger geworden, Termine zu finden. Es ist selbstverständlich geworden, einrichtungsübergreifend zu arbeiten – interessanterweise aber vor allem wegen des Themas Software. Ich bin öfter im Verband unterwegs, verbringe mehr Zeit auf der Straße. Auch der Einsatz der neuen Medien ist selbstverständlicher geworden, ich habe vermehrt WebKonferenzen, habe ein Smartphone, auf dem ich meine E-Mails auch unterwegs empfangen kann. Insgesamt sitze ich natürlich wesentlich mehr Zeit vor dem PC, da ist es wichtig, dass man sich auch immer wieder hinterfragt: Für wen machen wir das eigentlich? Es sind die Jugendlichen, die uns im Haus oder im Hof begegnen. Diese Einzelschicksale darf man nicht aus dem Blick verlieren. Ansonsten sollte für uns gelten, was wir den Jugendlichen häufig mit auf den Weg geben: lebenslanges Lernen! Veränderungen zwingen zur Anpassung, das ist mir sympathisch. Und sie sind eine Chance dranzubleiben – an den Jugendlichen wie an der Technik. Worte haben sich verändert: Marken, Markenentwicklung, Markenfamilien, Marketing – irgendwie kann ich mich nicht daran gewöhnen, klingt nach Geld, nach sich gut verkaufen. Ja, auch wir müssen finanziert werden, auch wir können unsere Unterstützung nur geben, wenn wir bezahlt werden. Doch worum geht es uns denn im sozialen Bereich, in unserem Leitbild? Es geht darum, Menschen in Not, in schwierigen Situationen, in ihren Sorgen Unterstützung anzubieten, mit ihnen gemeinsam Lösungen zu finden, sie zu begleiten. Schade wäre, wenn Menschen von diesen Möglichkeiten der Unterstützung nichts wüssten. Um dieses Bekanntmachen geht es doch – früher nannten wir es Öffentlichkeitsarbeit. Ja, die Worte, die Wortwahl haben sich sehr verändert. Und Worte prägen, wirken auf unser Innerstes. Können wir uns dem Sog des Wortes Marketing entziehen und mit unserem Herzen, Gefühl und unserer Feinfühligkeit bei unseren Kunden – früher Klienten – oder einfach Ratsuchenden sein? Seit 25 Jahren bin ich jetzt im Kinderzentrum, natürlich hat sich in dieser Zeit hier im Haus ganz viel verändert. Aber im Alltag gehen diese stetigen Veränderungen oft auch unter, denn da steht die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Ich habe als Gruppenerzieher und die letzten zehn Jahre als Gruppenleiter der HPT Villa Billa gearbeitet. Und ich brauche es auch, dass sich im Laufe der Zeit etwas verändert. Etwa alle neun Jahre bin ich an einen Punkt gekommen, an dem ich mich gefragt habe: Was gibt es für eine Perspektive? Was möchte ich noch Neues machen? Ich schätze es sehr am Kinderzentrum, dass ich viel in Projekten arbeiten konnte und man mit neuen Ideen und Gedanken immer Gehör bekommt. Die Idee der youfarm begeistert mich: Etwas Neues aufzubauen, Stück für Stück zu gestalten, die Zusammenarbeit mit neuen Leuten – das gibt mir Kraft und Energie, auch wenn es natürlich anstrengend ist. Ein spannender und abwechslungsreicher Arbeitsplatz, der mir viel Freude macht. 1/2015 22 g r a t u l i e r t Dienstjubiläen Januar bis April 2015 35 Jahre Angelika Drexl Klinik Josefinum Ursula Kraus Frère-RogerKinderzentrum Johann Dossner Geschäftsstelle Anne Bauer-Weih EJV KemptenOberallgäu Ulrich Dobler Fachklinik Prinzregent Luitpold Albert Hefele Fachschule Dürrlauingen Erik Alois Augustin Klinik Josefinum Susanne Birgit Heckmeier Dagmar Löper Klinik Josefinum Fachklinik Prinzregent Luitpold 30 Jahre Wolfhard Sitter Frère-RogerKinderzentrum Katalin Varga Förderwerk St. Elisabeth Hiltrud Watermeier Klinik Hochried Allen Jubilaren herzlichen Glückwunsch! 23 1/2015 g r a t u l i e r t 25 Jahre Barbara Bodenbender Klinik Hochried Marlene Jurczyk Förderzentrum St. Georg Gabriele Kaiser Klinik Josefinum Friedrich Kirzinger Förderungswerk St. Nikolaus Viktoria Mayer Förderungswerk St. Nikolaus Annemarie Philipp Klinik Josefinum Gertrud Plaha Förderungswerk St. Nikolaus Theresia Possmayer Klinik Josefinum Renate Rauch Klinik Josefinum Reinhold Gassner Klinik Hochried Reinhard Ruder Förderungswerk St. Nikolaus Karin Herrmann Klinik Josefinum Christina Ruisinger Klinik Josefinum Gundula Schaible-Kunert Frère-RogerKinderzentrum Erwin Schmid Förderzentrum St. Georg Rosemarie Kottenhahn EJV MemmingenUnterallgäu Ingeborg Link Förderungswerk St. Nikolaus Renate Oley Klinik Josefinum Ruth Bogenhauser Frère-RogerKinderzentrum Xenia Debronner Förderzentrum St. Georg Jürgen Hoeise Förderungswerk St. Nikolaus Ernst Seibold Förderungswerk St. Nikolaus Gerhard Andreas Viering Klinik Josefinum Ingrid Weißenböck Klinik Josefinum 20 Jahre Agnetha Acker Klinik Josefinum Marlene Bichlmeyer Klinik Hochried Matthias Kuhlich EJV KaufbeurenOstallgäu Markus Schuster Förderungswerk St. Nikolaus Marika Polny Klinik Hochried Sabine Schmid-Nemec Frère-RogerKinderzentrum Corinna Schön EJV KaufbeurenOstallgäu Peter Stahl Fachklinik Prinzregent Luitpold Katharina Wonner Klinik Josefinum Gabriele Maria Glassmann Klinik Josefinum Helena Gnas InVivo gGmbH – St. Raphael Josef Joas Förderungswerk St. Nikolaus Hildegard Riedele Förderungswerk St. Nikolaus Elfriede Saugspier Klinik Hochried 1/2015 24 Renate Seehuber EJV MemmingenUnterallgäu Antoinette Stöckeler EJV KaufbeurenOstallgäu sska.de · blog.sska.de Wie Sie sich die Zukunft auch ausmalen wir helfen Ihnen, sie zu gestalten. Das Sparkassen-Finanzkonzept. e den ken Si c e d t En schied Unter sse. parka S r e r h in I Der Unterschied beginnt beim Namen. Deshalb entwickeln wir mit dem Sparkassen-Finanzkonzept eine ganz persönliche Rundum-Strategie für Ihre Finanzen. Gemeinsam mit Ihnen und abgestimmt auf Ihre Zukunftspläne. Mehr erfahren Sie in Ihrer Sparkasse und unter sska.de. Wenn’s um Geld geht – Stadtsparkasse Augsburg. g r a t u l i e r t 15 Jahre Petra Albrecht Klinik Josefinum Ana Banica Klinik Josefinum Doris Dreier Klinik Josefinum Susann Gerber Alpenklinik Santa Maria Ludmilla Gerk Förderzentrum St. Georg Dr. Bernhard Hoch Geschäftsstelle Martin Janker Förderzentrum St. Georg Stephan Kalder Klinik Josefinum Ingrid Kleinhans Alpenklinik Santa Maria Theresia Lindermayr Geschäftsstelle Dr. Christoph Schick Klinik Josefinum Walter Schmarsel Frère-RogerKinderzentrum Andreas Artinger Förderwerk St. Elisabeth Matthias Knakowski Förderungswerk St. Nikolaus Birgit Lang Frère-RogerKinderzentrum Petra Leßner Klinik Josefinum Andrea Trinkaus EJV KaufbeurenOstallgäu Christa Konnerth Klinik Josefinum Angelika Latermann Klinik Josefinum Susanne Haugg Klinik Josefinum Wolfgang Steidle Alpenklinik Santa Maria Andreas Mühlbauer Klinik Josefinum Michaela Zeitlmeir Klinik Josefinum Oliver Schnürer Förderungswerk St. Nikolaus Barbara Kiss Klinik Josefinum 10 Jahre Hubert Bucher Klinik Josefinum Nina Donner Klinik Hochried Heike Dötterl Klinik Josefinum Ines Hobert Förderzentrum St. Georg Andreas Hofmann Förderwerk St. Elisabeth Bettina Kurz EJV Oberland Christiane Boos-Hilebrand EJV MemmingenUnterallgäu Regina Pleier EJV Oberland Birgit Raimund EJV Kempten-Oberallgäu Manuela Lechner Klinik Josefinum Alicja Kremser Frère-RogerKinderzentrum Ursula Schroth EJV Oberland 1/2015 Nicole Matovski EJV KaufbeurenOstallgäu Mihaela Otelea Frère-RogerKinderzentrum 26 Manuela Schoberer Klinik Josefinum Susanne Weisner Klinik Hochried f r a g t n a c h „Es hat sich unheimlich viel getan“ Die KJF hat viele langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alle eine ganz persönliche Geschichte mit ihrer jeweiligen Einrichtung verbindet. Eine von ihnen ist Erzieherin Ursula Kraus, die 1976 in St. Michael in Bühl anfing, dann 28 Jahre lang in der Alpenklinik Santa Maria arbeitete und nun in ihre Geburtsstadt Augsburg zurückgekehrt ist. Können Sie sich noch an Ihre Bewerbung erinnern? Ja, das weiß ich schon noch ganz genau. Während meiner Ausbildung zur Erzieherin habe ich ein Praktikum gemacht und dieses war eine Ferienbetreuung am Comer See, die von der Katholischen Jugendfürsorge organisiert wurde. Das war mein erster Kontakt mit der KJF. Als es für mich dann darum ging, einen Platz für mein Anerkennungsjahr zu finden, und ich von Augsburg weg wollte, um auf eigenen Beinen zu stehen, habe ich mich in St. Michael in Bühl beworben, habe 1976 dort angefangen und bin sechs Jahre geblieben. Wie ging es dann beruflich weiter? Danach war ich vier Jahre lang in einem privaten Kinderheim in Fischen im Allgäu beschäftigt. Als dieses allerdings aus finanziellen Gründen schließen musste, habe ich mich in der Alpenklinik Santa Maria beworben, weil ich ja schon im Allgäu lebte. Dort war ich die letzten 28 Jahre. Seit dem 1. April 2014 bin ich jetzt wieder in Augsburg. Als ich die Stellenausschreibung gesehen habe, dass das FrèreRoger-Kinderzentrum Erzieher sucht, habe ich mich beworben. Ich bin selbst im Augsburger Stadtteil Oberhausen aufgewachsen und da es in der Alpenklinik ja zuletzt viele Veränderungen gab, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um zurückzukehren. Vermissen Sie die Berge nicht? Bis jetzt nicht wirklich. Ich fühle mich in Augsburg zu Hause und ich habe ja noch viele Kontakte ins Allgäu und werde auch noch hin und wieder dort sein. Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit jetzt im Kindergarten von der in der Alpenklinik? Es war für mich anfangs schon eine Umstellung, jetzt wieder in einem Kindergarten zu arbeiten. In den Jahren seit meiner Ausbildung hat sich im Kindergarten unheimlich viel getan und die Arbeit ist nicht mit der in einer Rehaklinik zu vergleichen. Ob wohl ich ja in Santa Maria die letzten zehn Jahre den dortigen Kindergarten geleitet habe. Im Familienzentrum steht einfach viel mehr Zusammenarbeit mit Schulen und Eltern im Vordergrund. Die Arbeit macht mir aber nach wie vor viel Spaß und ist spannend. Was prägte die Jahre in der Alpenklinik Santa Maria? Anfangs gab es ja noch keine Kinder, die mit Begleitpersonen kamen. Ich habe zu Beginn in Santa Maria auch mehr mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gearbeitet. Meine Jahre dort waren also sehr abwechslungsreich, weil man immer wieder andere Kinder hatte. Auch später dann die Zusammenarbeit mit den 27 1/2015 Zur Person Name: Ursula Kraus Alter: 60 Beruf: Erzieherin Arbeitsplatz: Familienzentrum Peter & Paul des Frère-RogerKinderzentrums in Augsburg mitreisenden Eltern war bereichernd. Ich erinnere mich noch an so manchen Abend, an dem wir Mitarbeiter länger geblieben sind, mit den Eltern zusammensaßen und sie mit uns ihre Sorgen teilten. Hätten Sie gedacht, dass Sie so lange bleiben? Nein, geplant war das nicht, es hat sich vielmehr so ergeben. Dass es 28 Jahre in Santa Maria wurden, hätte ich anfangs nicht gedacht. Interview: Kathrin Ruf g r a t u l i e r t Ein besonderes Seit 20 Jahren steht er als Aufsichtsratsvorsitzender an der Spitze Josef Grünwald. Die KJF Augsburg ist ihm sehr dankbar für seine lang In diesem Bilderbogen wollen wir hier sein Wirken mit Eindrücken au Die Bilder – von unten links im Uhrzeigersinn – sind entstanden bei folgenden Anlässen: Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse 2005 in der Geschäftsstelle, Feier zum 50. Priesterjubiläum 2010 im Förderwerk St. Elisabeth, Nikolausfest in Dürrlauingen 2001, Altarweihe in der Hauskapelle in Murnau-Hochried 2001, Spatenstich im Josefinum 2010, KJF-Mitgliederversammlung 2006 im Förderwerk St. Elisabeth, Segnung des St.-Franziskus-Hofes in Buchenberg 2007. Josef Grünwald Daten zur Person 22.8.1936 geboren in Augsburg 26.5.1960 Priesterweihe 18.3.1995 Bischofsweihe 1.4.1995 1/2015 Ernennung zum 1. Vorsitzenden der Katholischen Jugendfürsorge (das entspricht dem heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden) 28 g r a t u l i e r t Dienstjubiläum der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg: Weihbischof jährige Tätigkeit, die mit einer großen Verantwortung verbunden ist. s verschienenden KJF-Einrichtungen darstellen und würdigen. 29 1/2015 L e s e r r e p o r t e r Kinder des KJF-Hauses für Kinder in Nördlingen beim FCA: I Eskorte für Bundesligastars ch könnte nicht entscheiden, wer glücklicher war über die Einladung als Einlaufeskorte bei einem Bundesligaspiel dabei sein zu können – die Eltern oder die Kinder? Wir sind alle mit dem Bus angereist, so war das Gemeinschaftserlebnis perfekt. Herr Riegel, Frau Mosolf, Herr Utz und ich hatten die ehrenvolle Aufgabe, die Kinder für den großen Augenblick vorzubereiten. Das heißt, die Trikots der KJF anziehen, Hose und Stulpen vervollständigten das Bild, und dann gab es eine Exklusivführung rund um das Spielfeld. Links von uns die Spieler, die sich aufwärmten, rechts von uns tausende von Zuschauern. So ein klein wenig vom Glanz eines Profis war auch für uns spürbar. Dann war es so weit: Am 7. März eskortierten Kinder einer KJF-Einrichtung die Fußballspieler des FCA und des VfL Wolfsburg auf das Spielfeld der SGL Arena in Augsburg. Die Profis nahmen unsere Kinder an der Hand und betraten das Spielfeld. Obwohl dieser Augenblick so schnell vorbei war, dass einige unserer Kinder sicherlich gar nicht registrierten was geschah, war es doch eine große Ehre für alle. Claudia Miehling Reha für Kinder: Bericht eines Vaters R uhe bewahren, bis Blut fließt!“, so ganz ernst meinte der Leitende Kinderpsychologe der Prinzregent Luitpold Klinik in Oberschwenden das dann wohl doch nicht. Aber in dem etwas flapsig formulierten Satz steckt viel Wahres. Denn Ruhe braucht man als Mutter oder Vater eines ADHS-Kindes. Im Gegensatz zu meiner Frau bin ich ein Ausbund an uncoolness. Dass es auch anders geht, Gelassenheit sich auszahlt, habe ich erst während des Reha-Aufenthaltes meines Sohnes, der an ADHS und Autismus leidet, gelernt. Dazu beigetragen haben nicht nur die reizvolle Landschaft und die besondere Atmosphäre der Prinzregent Luitpold Klinik, in der man das tröstliche Gefühl hat, dass alle im gleichen Boot sitzen. Ausschlaggebend war die intensive Nähe zu meinem Sohn. Ob sich der Erfolg, jenseits der kontrollierten und schützenden Umgebung der Klinik, im Alltag fortsetzt, muss sich noch zeigen. Trotzdem sehe ich der Zukunft, egal was kommt, wesentlich ruhiger und gelassener entgegen. Der Reha-Aufenthalt in der Prinzregent Luitpold Klinik war – der Rentenversicherung sei Dank – nicht nur Therapie für den 1/2015 30 Sohn, sondern auch für den Vater. Björn-Christoph Bugl Leserreporter werden! Beiträge für die Rubrik Leserreporter schicken Sie einfach per E-Mail an: [email protected] Wichtig sind die Aktualität und Fotomaterial mit Freigabe der abgebildeten Personen. Die Redaktion behält sich neben der Auswahl lediglich sprachliche Korrekturen und Kürzungen vor. Die wir-Redaktion freut sich auf Ihre Zuschriften. R ä t s e l Das wir-Rätsel Aus den einzelnen waagrechten Wörtern ergibt sich in den gefetteten Kästen von oben nach unten ein Lösungswort. Gesucht wird dieses Mal ein Synonym für Veränderung. Sie finden übrigens alle gesuchten Begriffe in dieser w ir-Ausgabe. Träger der Maria Stern Realschule Nördlingen, … der Diözese Nachname einer langjährigen KJF-Mitarbeiterin Abk. Modellprojekt des BBW Augsburg Abk. Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion Nachname Kita-Leiterin St. Hildegard, Memmingen Nachname Oberärztin der Schulvermeider-Ambulanz So nehmen Sie an der Verlosung teil: Na, haben Sie das Lösungswort gefunden? Dann schicken Sie es bis spätestens 30. April 2015 an: KJF Geschäftsstelle, z. H. Frau Pihan, Postfach 10 20 02, 86010 Augsburg oder per E-Mail an: [email protected] Teilnahmeberechtigt sind nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V.. Geben Sie bei der Einsendung bitte an, wo Sie arbeiten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Diese Preise gibt es dieses Mal zu gewinnen: 1. Preis: ein Tablet-PC Endeavour 1010, gestiftet von der Firma Reitzner. 2. Preis: eine Flasche chilenischer Rotwein Cabernet Sauvignon/Domaines Rothschild, gestiftet von einem KJF-Geschäftspartner. 3. Preis: eine Familientageskarte des Skywalk Allgäu. Die Gewinner des w ir-Rätsels 3/2014 Na, haben Sie beim Rätsel der Ausgabe 3/2014 mitgemacht und richtig geraten? Das Lösungswort war BETREUUNG. Petra Ruißing (Foto), Mitarbeiterin des Frère-Roger-Kinderzentrums, freute sich über ihren gewonnenen Blumenstrauß. Ebenfalls gewonnen haben Beate Reichensdörfer, die im Förderwerk St. Elisabeth arbeitet, und Andreas Fritsch aus der KJF-Geschäftsstelle. Allen Gewinnern herzlichen Glückwunsch! 31 1/2015 Bilder vom Josefsfest im Josefinum Dienstjubiläum der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg: Weihbischof jährige Tätigkeit, die mit einer großen Verantwortung verbunden ist. s verschienenden KJF-Einrichtungen darstellen und würdigen.
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