Ausstellungsflyer als PDF - Museum für Kommunikation Nürnberg

Lesungen
GRUSSwort
„Generation Mauer. Ein Porträt“
Die bisher unerzählte Geschichte der mittleren
DDR-Generation – Lesungen mit Ines Geipel
Im System Honecker herangewachsen galten die heute 45- bis
55-Jährigen als die Distanzierten, Staatsfernen, für die das Jahr
1989 dann zum Sprungbrett ins größere Deutschland und in die
Welt wurde. Sind sie wirklich auf der Gewinnerseite gelandet?
Oder hat die zähe Prägekraft der späten DDR mit ihren
politischen Tabus, dem Bespitzeln und Verhindern von
Individualität à la longue doch ihren Tribut gefordert?
Ines Geipel sucht im Dialog zwischen persönlichem Schicksal
und aktueller Forschung der Biographie ihrer Generation auf die
Spur zu kommen.
Schwabach, Königsplatz 29 a, Stadtbibliothek
Dienstag, 13. Oktober 2015, 19.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Schwabach
und der Buchhandlung Kreutzer
Oberasbach, Rathausplatz 29 a, Stadtbücherei
Mittwoch, 14. Oktober 2015, 19.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Oberasbach
Herzogenaurach, Erlanger Straße 16, Freizeitheim
Donnerstag, 15. Oktober 2015, 19.30 Uhr
„Generation Mauer. Ein Porträt“
Persönliche Erfahrungen einer ehemaligen DDRWeltklasse­sprinterin und die ihrer Generation
In Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Medien und mehr
Eintritt:
jeweils 6,00 € VVK /
8,00 € AK
Veranstalterinformationen
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
25 Jahre nach Wiederherstellung der
deutschen Einheit leben wir Deutsche
heute – historisch betrachtet – unter
außergewöhnlichen Verhält­nissen: Nach
Jahrzehnten der Teilung sind wir vereint in
einem demokratischen Rechtsstaat, in dem
regelmäßig Parlamente und Regierungen gewählt
und abgewählt werden – so, wie es dem Mehrheitswillen der Bürgerinnen und Bürger entspricht. Und
zum ersten Mal überhaupt in der deut­schen
Geschichte leben wir in Frieden mit allen unseren
Nachbarn. Glücklichere Zeiten hatten wir Deutsche
nie. Inzwischen ha­ben wir uns aber daran gewöhnt,
dies für den Normalzustand zu halten, und zumindest
denjenigen, die nach 1990 geboren sind, wird man
das schwer­lich vorwerfen können. Sie haben nie
andere Verhältnisse erlebt.
Umso wichtiger ist es, an die spektakulären
Ereignisse und grundlegenden Veränderungen zu
erinnern, die vor einem Vierteljahrhundert zur
deutschen Einheit und zugleich – denn es sind ja
zwei Seiten einer Medaille – zum Zusammen­wachsen
Europas geführt haben. Dazu gehört, dankbar wie
auch kritisch Bilanz zu ziehen und angesichts der
gewachsenen Rolle Deutschlands in der Welt
verantwortungsbewusst nach vorne zu schauen.
Die Volks­hochschulen in Mittelfranken wollen hierzu
mit ihren Ausstellungs- und Veranstaltungsangeboten
einen Beitrag leisten – und dafür gebührt ihnen
Dank. Den Veranstaltern wünsche ich viel Erfolg, den
Besucherinnen und Besuchern einen anregenden
Gang durch die jüngste, bewegende Geschichte
unseres Landes.
Was sagt uns der Blick zurück auf die vergangenen 25 Jahre? Sind
im vereinten Deutschland genügend Anstrengungen unternommen
worden, die Aufarbeitung deutsch-deutscher Geschichte seit der
Wiedervereinigung 1990 voranzutreiben? Zwei zentrale Fragen und
Aspekte, die mit dieser Veranstaltungsreihe angesprochen werden.
Der „Tag der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober 2015 verlangt
nach kritischen und eingehenden Rückbetrachtungen und nach einer
politischen Bilanzierung. Und es wird auch um evtl. Versäumnisse
gehen, die sich aus dem Einigungsprozess ergeben haben.
Mit den vorliegenden Ausstellungs- und Veranstaltungsangeboten
kommen die mittelfränkischen Volkshochschulen und ihre
Kooperationspartner ihrem gesellschaftspolitischen Bildungsauftrag
„Aufklärung durch Information“ nach.
Sie sind herzlich eingeladen, an den offenen und verschiedenen,
überwiegend kostenlosen Veranstaltungen teilzunehmen.
Die Anmeldung bzw. der Kartenvorverkauf (VVK) erfolgen
über die jeweils angegebene Volkshochschule.
BVV-Bezirk Mittelfranken
im Bayerischen Volkshochschulverband e.V.
Hirschenstraße 27, 90762 Fürth, Tel. 0911 / 775034
Am Begleitprogramm beteiligte Volkshochschulen:
Bildungszentrum Nürnberg – www.bz.nuernberg.de
Volkshochschule Erlangen – www.vhs-erlangen.de
Volkshochschule Herzogenaurach – www.vhs-herzogenaurach.de
Volkshochschule Landkreis Roth – www.vhs-roth.de
Volkshochschule Oberasbach – www.vhs-oberasbach.de
Volkshochschule Schwabach – www.vhs.schwabach.de
Volkshochschule Schwarzachtal – www.vhs-schwarzachtal.de
Die Ausstellung in Nürnberg wird gefördert
durch die Stadt Nürnberg – Kulturreferat
Prof. Dr. Norbert Lammert
Präsident des Deutschen Bundestages
25 Jahre
Freiheit und Einheit
1990 - 2015
Impressum
Konzeption/Koordination: Kornelius Schlehlein, Koordinator der vhs-Programm­
angebote für den BVV-Bezirk Mittelfranken,
[email protected], Tel. 0175 / 1875 014
Gestaltungskonzept/Layout: Grafikbüro Weinberg, Nürnberg
Druck: Osterchrist Druck und Medien GmbH, Nürnberg
Bildnachweis: BStu Berlin, Pressestelle; Bundesarchiv, Bild 145-00102803/
Bundesregierung / Klaus Lehnartz, Bild 183-1990-1003-400 / Peer Grimm;
Deutscher Bundestag / Bild Achim Melde
1. Okt. bis 12. Nov. 2015
Ausstellung
Feind ist, wer anders denkt – Eine Ausstellung
über die Staatssicherheit der DDR
Bildungsangebote und Führungen
Begleitveranstaltungen
Lesungen, Vorträge und Exkursionen
Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt des BVV-Bezirks
Mittelfranken im Bayerischen Volkshochschulverband
in Zusammenarbeit mit dem Bundesbeauftragten
für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der
ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
und dem Museum für Kommunikation Nürnberg
Ausstellung / Nürnberg
Ausstellung
Do, 1. bis So, 25. Oktober 2015
Museum für Kommunikation Nürnberg, Lessingstr. 6
> Öffnungszeiten: Di - Fr, 9 - 17 Uhr,
Sa / So und Feiertage, 10 - 18 Uhr
> Regelführungen: Sa / So, 3. / 4. Okt.,
So, 11., 18. und 25. Okt., jeweils 16 Uhr
Feind ist,
wer anders denkt
Eine Ausstellung über
die Staatssicherheit der DDR
Die Ausstellung informiert
über die Funktion des Ministeriums für
Staatssicherheit (MfS) in der SED-Diktatur und zeigt seine Struktur, Tätigkeit
und Wirkungsweise auf. Besondere
Aufmerksamkeit lässt die Ausstellung
den Menschen zuteilwerden, die in das
Visier der Staatssicherheit geraten sind:
Ihr Schicksal wird in einer eigenen
Sequenz nachgezeichnet.
Die Ausstellung ist in drei Hauptebenen gegliedert:
 MfS-Ebene („Täter-Ebene“)
 Betroffenen-Ebene anhand von 13 Biografien
 Zeitleiste
Die Ausstellungsebenen werden durch themenbezogene Medienstationen ergänzt. Während der Ausstellungszeit steht eine
fachkundige Mitarbeiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde den
Besuchern für Informationen und Auskünfte zur Verfügung.
Führungen für Besuchergruppen: Tel. 0172 / 8133134,
[email protected]; Lehrerfortbildung / Schüler­
projekttage: Tel. 030 / 2324-8937, [email protected]
Besucher haben die Möglichkeit, einen Antrag auf Akteneinsicht
in die Stasi-Unterlagen zu stellen.
Der Eintritt zur Ausstellung sowie die Führungen
sind kostenlos!
Eröffnung durch den Bundesbeauftragten Roland Jahn,
die Kulturreferentin der Stadt Nürnberg, Prof. Dr. Julia Lehner,
und die Direktorin des Museums für Kommunikation Nürnberg,
Marion Grether, am Mi, 30. September 2015, 11 Uhr
Im Museum für Kommunikation Nürnberg
stehen Menschen und ihre Verständigung
mit Tönen, Bildern und Schrift sowie im Web
2.0 im Mittelpunkt. Wechselausstellungen
beleuchten einzelne Facetten des Themas Kommunikation etwa
in Verbindung mit Kleidung, Geld oder beim gemeinsamen Essen.
Schon 2003 war die Postkontrolle in der ehemaligen DDR ein
Ausstellungsthema. Daher freuen wir uns jetzt, Gastgeber für
die Präsentation „Feind ist ...“ zu sein. www.mfk-nuernberg.de
Ausstellung / Erlangen
Do, 29. Oktober bis Do, 12. November 2015
Museumswinkel, Luitpoldstraße 45, Gebäudeteil C, Kultursaal
> Öffnungszeiten: Mo - Fr, 9 - 17 Uhr und So, 11 - 17 Uhr
> Regelführung: So, 8. Nov., 16 Uhr
Eröffnung durch den Bundesbeauftragten Roland Jahn
und Oberbürgermeister Dr. Florian Janik
am Mi, 28. Oktober 2015, 14.30 Uhr
Vorträge
Der schwierige Weg
zur deutschen Einheit
Vorträge mit Dr. Franz Bertele
Im Sommer 1989 begann der Ansturm auf die Ständige Vertretung
der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin und die bundesdeutschen Botschaften in den Nachbarländern Tschechoslowakei, Polen
und Ungarn. Auslöser war, dass Ungarn am 2. Mai begonnen hatte,
die elektrische Grenzsicherung abzubauen.
Franz Bertele, der letzte Leiter der Ständigen Vertretung, wird über
das atemberaubende Geschehen in Ost-Berlin, Prag und Warschau
referieren und dabei auch die Position der damaligen Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl darstellen. Er berichtet ferner über
seine Begleitung der Flüchtlinge im ersten Sonderzug aus Warschau
über das Territorium der DDR.
Nürnberg, Museum für Kommunikation,
Lessingstraße 6, Festsaal
Mi, 21. Oktober 2015, 19 Uhr
In Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation Nürnberg
und dem BZ Nürnberg
Erlangen, Volkshochschule, Friedrichstraße 19, Historischer Saal
Do, 22. Oktober 2015, 19 Uhr
25 Jahre deutsche Einheit
– eine Bilanz
Vortrag mit Dr. Hubertus Knabe
Mit dem Beitritt der DDR zur
Bundesrepublik am 3. Oktober 1990
endete die kommunistische Diktatur
in Ostdeutschland – ein System, das
die Überwachung des Einzelnen in bis
dahin nicht gekannter Weise
perfektionierte. Der Referent,
Historiker und Direktor der Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis
Berlin-Hohenschönhausen, spricht über die Wiedervereinigung
Deutschlands und den Umgang mit der SED-Diktatur – über
Ergebnisse, Versäumnisse und offene Fragen.
Erlangen, Siemens MedMuseum, Gebbertstraße 1, Foyer
Mi, 4. November 2015, 19.30 Uhr
In Zusammenarbeit mit dem Politisch-Akademischen Club und
der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise
Der Deutsche Bundestag
in den Akten der Stasi
Vortrag mit Dr. Georg Herbstritt
Es gab vermutlich wenig, was im politischen Betrieb der
Bundes­republik nicht das Interesse des DDR-Staatssicherheitsdienstes fand. Ein besonderes Zielobjekt: der Deutsche Bundestag. Was sich in den Akten der Stasi über die Abgeordneten und
ihre Tätigkeit finden lässt, darüber spricht Dr. Georg Herbstritt,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berliner Stasi-Unterlagenbehörde, im Rahmen der Ausstellung „Feind ist, wer anders denkt“.
Erlangen, Museumswinkel,
Luitpoldstraße 45, Gebäudeteil C, Kultursaal
Mo, 9. November 2015, 18 Uhr
Der Eintritt zu allen Vorträgen ist frei!
Exkursionen
Von Schnipseln zu Seiten,
von Seiten zu Akten
Führungen in der Projektstelle der StasiUnter­lagen-Behörde „Manuelle
Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen“
mit Lutz Stegemann
Die Projektgruppe „Manuelle Rekonstruktion zerrissener
Stasi-Unterlagen“ der Stasi-Unterlagen-Behörde bearbeitet
seit 1995 Dokumente, die der DDR-Staatssicherheitsdienst
kurz vor seinem Ende noch heimlich zu beseitigen versuchte.
Die Mitarbeiter der Projektgruppe machen verloren geglaubte
Dokumente zugänglich: für die Opfer von Stasi-Repressionen,
aber auch für die politisch-historische Aufarbeitung durch
Forschung, Bildung und Medien.
Bei den kostenlosen Führungen erhalten Sie einen anschaulichen Einblick in die Arbeit der Rekonstruktionsarbeiten – von
kleinen Schnipseln bis hin zur Wiederherstellung von Seiten
und ganzen Akten.
Zirndorf, Zentrale Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber,
Rothenburger Straße 31
Führung 1: Di, 6. Oktober 2015, 15 - 16.30 Uhr
Führung 2: Do, 8. Oktober 2015, 15 - 16.30 Uhr
Anmeldung über die vhs Landkreis Roth, www.vhs-roth.de
Hinweis
„Dass wir heute frei sind …“ – Konzertlesung
Mi, 7. Oktober 2015, 19. 30 Uhr
>w
ww.vhs-herzogenaurach.de