Past Finder Berlin 33-45 04.05.2004 15:14 Uhr Seite 31 30 Welthauptstadt Germania Große Halle Speer, 1936 p Adolf-HitlerPlatz/Platz der Republik Nach einer in den zwanziger Jahren von Hitler angefertigten Skizze begann Albert Speer 1936 mit eigenen Entwürfen eines Kuppelbaus. Die auf einem 315 Meter breiten quadratischen Sockel stehende Hallenkonstruktion hätte mit einer Gesamthöhe von 320 Metern jedes bisher erdachte Bauwerk übertrumpft. Auf der Spitze sollte sich ein 40 Meter hoher Aufbau befinden und über ihm der Reichsadler auf dem Hakenkreuz thronen. Im Jahr 1939 kam Hitler dann mit der Anweisung zu Speer: „Das hier wird geändert. Hier soll nicht mehr der Adler über dem Hakenkreuz stehen, hier wird er die Weltkugel beherrschen! Die Bekrönung dieses größten Gebäudes der Welt muss der Adler über der Weltkugel sein.“ Bis zu 180.000 Menschen hätten im Inneren auf 30 Meter hohen Tribünen Platz gefunden und dem „Führer“, der seine Tribüne unter einem 14 Meter hohen und vergoldeten Reichsadler gehabt hätte, bei seinen endlosen Monologen lauschen können. Von außen wäre der Dom selbst durch niedrige Wolken weithin sichtbar gewesen und hätte ein q Albert Welthauptstadt Germania 31 ideales Ziel für feindliche Bomberverbände abgegeben. Aus diesem Grund wich Speer bei der Kuppel von der antiken Bauweise ab und setzte auf eine massive Betonkonstruktion. Von Hitler angetrieben, der die Halle unbedingt noch zu seinen Lebzeiten fertig stellen wollte, begann Speer bereits 1938 mit Abrissarbeiten im Spreebogen, und man kaufte Granit und Marmor in ganz Europa an. Im Jahr 1950 sollte der Kuppelbau dann feierlich eingeweiht werden. Am Ende des Krieges blieb von den monumentalen Plänen nur eine mit Grundwasser vollgelaufene Baugrube übrig. „Führerpalast“, Adolf-Hitler-Platz Speer, 1942 p Adolf-HitlerPlatz/Kanzleramt, Platz der Republik Bereits im November 1938, noch vor Fertigstellung der 3Neuen Reichskanzlei, gab es Pläne für einen „Führerpalast“, den zukünftigen Dienstsitz Adolf Hitlers. Auf der Westseite der 3Großen Halle gelegen, hätte das fensterlose festungsartige Gebäude mit den dazugehörigen Parkanlagen eine Fläche von mindestens 2 Millionen Quadratmetern eingenommen. Ausländische Staatsgäste sollten durch ein gewaltiges Eingangsportal den 110 Meter langen Ehrenhof betreten, von dem aus q Albert man über weitere Innenhöfe zu prunkvollen Empfangsräumen, Galerien und Festsälen gelangt wäre. Eine der längsten Raumfluchten sollte sich über 380 Meter entlang des Nordflügels erstrecken. Der so genannte Diplomatenweg zu Hitlers 320 m n 310 m 320 Meter: Größenwahn in Stein 300 m 290 m 280 m 270 m 260 m 250 m 240 m 230 m 220 m 210 m 200 m 190 m 180 m 170 m 160 m 150 m 140 m 130 m 120 m 110 m 100 m 90 m 80 m 70 m 60 m 50 m 40 m 30 m n 20 m 10 m
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