Barmherzigkeit

Barmherzigkeit
Barmherziger Gott
Eine Bibelarbeit
Du aber Herr, bist ein barmherziger und
gnädiger Gott, du bist langmütig, reich an
Huld und Treue. (Ps 86,15)
Vorbereiten:
Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet,
der Herr ist gnädig und barmherzig. (Ps 111,4)
Bibeln, Bibelstellen zur Barmherzigkeit
Gottes auf Zettel zum Vorlesen, Arbeitsblatt mit Text Ex 34, 34,4-11.17ff.27,
Arbeitsblatt „Die geistlichen Werke der
Barmherzigkeit“, Pinnwand, PinnwandKarten, Pinnwand-Nadeln
Wer aus Barmherzigkeit hilft, der bringt dem
Höchsten eine Gabe dar, die ihm gefällt. (Tob 4,11)
Du hast uns in deiner großen Barmherzigkeit
geholfen. (Tob 8,16)
Anknüpfungspunkte:
Wer barmherzig und gerecht ist, wird lange
„Mein Jesus, Barmherzigkeit“, „Barmher- leben. (Tob 12,9)
ziger Gott“ – wir haben das alle
schon einmal ausgerufen. Gott ist ein Gemeinsam priesen sie den barmherzigen
barmherziger Gott. Was ist damit gemeint? Gott. (2 Makk 11,9)
Was bedeutet das für unser Leben? Damit
wollen wir uns heute näher befassen. Der Ruchlose soll seinen Weg verlassen, der
Wir tragen zunächst einmal Bibelstellen Frevler seine Pläne. Er kehre um zum Herrn,
zusammen, die vom barmherzigen Gott damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu
sprechen. Einige habe ich hier schon unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen.
auf Zettel geschrieben. Wer liest sie uns (Jes 55, 7)
vor? Ich sammle sie an der Pinnwand.
Kennen Sie noch andere?... Es muss nicht Die Huld des Herrn will ich preisen… die er dem
immer das Wort „Barmherzigkeit“ dabei Haus Israel erwies in seiner Barmherzigkeit
vorkommen. Denken Sie an die Propheten, und seiner großen Huld. (Jes 63,7)
an Jesu Gleichnisse und Heilungen.
Barmherzigkeit
Selig die Barmherzigen, denn sie werden
Bibelstellen zur Barmherzigkeit Barmherzigkeit finden. (Mt 5,7)
Gottes
Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
Gott, langmütig, reich an Huld und Treue. wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus
(Ex 34,6)
der Höhe. (Lk 1, 78)
Wir
wollen
lieber
dem
Herrn Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig
in die Hände fallen, denn seine ist. (Lk 6,36)
Barmherzigkeit ist groß. (2 Sam 24,12)
Barmherzigkeit aber triumphiert über das
Gericht. (Jak 2,13)
Seite 1 - Februar 2016
Manche Verse sprechen für sich, manche werden plastischer, wenn wir sie in ihrem Zusammenhang lesen. Die Stelle Ex 34,6 z. B. ist eine
für unser Thema ganz zentrale Stelle, deren
ganze Bedeutung wir erst erfassen, wenn wir
den Kontext kennen. Sie steht im Zusammenhang mit der zentralen Gottesoffenbarung am
Sinai. Israel ist gerade vom Glauben abgefallen. Gott erklärt dem Mose, es stehe ihm frei,
ob und wem gegenüber er barmherzig sei.
Die Stelle hebt viele Aspekte von Gottes Barmherzigkeit heraus. Ich habe diese Stelle herausgeschrieben und teile das Arbeitsblatt einmal
aus. Setzen sie sich in Gruppen zu drei Personen zusammen und bearbeiten sie die Stelle mit
Hilfe folgender Fragen:
Bibelarbeit
In welchem Zusammenhang steht dieser Vers?
Wie stellt sich hier Gott selbst dar?
Wie wird hier die Barmherzigkeit Gottes beschrieben?
Barmherzigkeit
Barmherzigkeit gehört - neben Liebe oder Gerechtigkeit - zu den grundlegenden Eigenschaften Gottes. Geliebt zu werden, gerecht behandelt zu werden, Nachsicht zu erfahren, gehört
wohl auch zu den Erwartungen und Wünschen,
die der Mensch an Gott richtet. Die Bibel schildert dies öfters: Gott hat Mitleid, vergibt Schuld,
hört auf das Schreien der Armen, ist gütig, gibt
den Menschen eine Chance, schließt keinen
von seiner Liebe aus…
Die Stelle Ex 34 sagt aber auch, dass Barmherzigkeit nicht bedeutet, dass Gott bei menschlichem Fehlverhalten einfach wegschaut. Er
kritisiert, prangert an - auch durch die Propheten – und setzt Sanktionen. Doch seine Barmherzigkeit verhindert das Schlimmste für die
Menschen. Neben den Gleichnissen Jesu wie
dem vom Barmherzigen Vater oder dem vom
Barmherzigen Samariter, ist die berührendste
Beispielgeschichte zur Barmherzigkeit Gottes
die des Jona. Gott erbarmt sich nicht nur ei-
ner ganzen Stadt, sondern auch seines
widerspenstigen Propheten, der an die
Barmherzigkeit Gottes nicht glauben will.
Jesu Barmherzigkeit ist nichts anderes als
Erweis der Barmherzigkeit Gottes. Wer
sich aber mit „aufrichtigem Erbarmen“
bekleidet denkt und handelt wiederum wie
Jesus. (Kol 3,12; Mt 25, 31ff) Trotz dieser Botschaft fällt es manchen Menschen
schwer, an Gottes Barmherzigkeit zu glauben. Warum wohl?
Ich möchte noch etwas zum Wortsinn
nachtragen. Im Hebräischen gibt es zwei
Bedeutungsstränge: Barmherzigkeit ist einerseits die intuitive Zuwendung zu einem
anderen Wesen, andererseits auch die
Treue zu jemandem und sich selbst gegenüber, die sich in konkretem Handeln zeigt.
Man könnte etwa so sagen: ich stehe zu
mir oder zu dem, zu dem ich mich hingezogen fühle, auch wenn es nicht so einfach
ist. Im Deutschen bedeutet Barmherzigkeit
ein „Herz haben für Bedürftige“. Daraus
ergeben sich dann die „Werke der Barmherzigkeit“, die im Matthäus-Evangelium
ihre Grundlage haben (Mt 25, 31-46).
Doch darauf kommen wir noch zurück.
Zurück zur Frage: Warum fällt es manchen Menschen schwer, an die Barmherzigkeit Gottes zu glauben? Gibt es dazu
Erfahrungen, Beobachtungen Ihrerseits?
Gespräch in Gruppen
Es fällt leicht/schwer an den barmherzigen Gott zu glauben weil…
Die Werke der Barmherzigkeit
Die Barmherzigkeit Gottes hat in der Kirche bereits früh eine konkrete Gestalt gefunden. Es sind die sog. „Werke der Barmherzigkeit“, die sich im Anschluss an die
Rede vom Weltgericht herausgebildet ha-
Seite 2- Februar 2016
Barmherzigkeit
Gespräch und Impuls
ben. Die Tradition kennt die sieben leiblichen und die sieben geistlichen Werke der
Barmherzigkeit. Ich möchte heute einmal
die Aufmerksamkeit auf die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit lenken,
weil ich glaube, dass gerade ältere Menschen mit ihrer Lebenserfahrung hier viel
bewirken können. Die sieben geistigen
Werke der Barmherzigkeit sind:
Die Unwissenden lehren.
Den Zweifelnden recht raten.
Die Traurigen trösten.
Irrende zurechtweisen
Die Lästigen geduldig ertragen.
Denen, die uns Leid zufügen, verzeihen.
Für die Lebenden und die Toten beten.
Einzelarbeit
Überlegen wir, was damit gemeint ist.
Ich habe auf einem Blatt einige Impulse
dazu geschrieben. Ergänzen Sie diese
um Möglichkeiten, die Sie für sich sehen.
Sie müssen nicht zu jedem Punkt etwas
finden und nicht jeder muss alles können!
Barmherzigkeit
Die geistlichen Werke der
Barmherzigkeit
Die Unwissenden lehren
Den Zweifelnden recht raten
Wer ist sich schon in seinem Leben immer sicher? Wer zweifelt nicht einmal an seinen
Entscheidungen, am einmal eingeschlagenen
Weg? Wer wird auch nicht einmal um Rat gefragt? „Recht raten“ bedeutet nicht, dass ich mit
meinem Ratschlag „recht“ habe oder den letztgültigen Weg weise, sondern dass ich mich in
die Situation des Ratsuchenden hineinversetze,
dass mein Überlegen und Raten sich davon leiten lässt, was für ihn gut ist und nicht dem eigenen Interesse oder dem Interesse anderer dient.
Die Traurigen trösten
Wer trauert fühlt sich einsam, hilflos unverstanden, verlassen. Da bedeutet „trösten“ zunächst,
einfach wahrzunehmen, dass ein anderer jemanden braucht oder vielleicht darauf wartet,
angesprochen zu werden. Trösten bedeutet
dann weiterhin, sich in den anderen hineinzuversetzen und seinen Kummer mitzutragen,
aber ihm auch dabei zu helfen, neue Perspektiven zu finden und sein Leben wieder in die
Hand zu nehmen. Hier ist viel Herz gefragt.
Irrende zurechtweisen
Hier geht es nicht darum, jemanden zu verurteilen oder bloßzustellen oder über jemanden
zu richten sondern um einen anspruchsvollen Freundschaftsdienst: einen nahestehenden
Menschen auf Entwicklungen bei sich aufmerksam zu machen, die er selbst nicht bemerkt, in
etwas hineinschlittern, einen falschen Weg einschlagen, in unangenehme Angewohnheiten
verfallen. Dazu ist Lebenserfahrung, Takt und
Feingefühl nötig.
Dass niemand alles wissen kann, verspüren wir tagtäglich. Hier aber geht es nicht
um Faktenwissen aus irgendwelchen
Sachgebieten, sondern darum den Glauben als Hilfe zum Leben anzubieten. Wie
viele Menschen suchen Orientierung und
Antwort auf existentielle Fragen! Wie
gehe ich darauf ein? Kann ich „rüberDie Lästigen geduldig ertragen
bringen“ was mir der Glaube bedeutet?
Überall treffen wir auf unangenehme MenKann ich falsche Vorstellungen von Glauschen, auf Menschen, die uns auf die Nerven
ben und Kirche zurechtrücken?
gehen, auf Menschen, unter denen wir leiden.
Weil wir sie nicht einfach ignorieren können,
bleibt die Frage, wie wir mit ihnen umgehen.
Sie „ertragen“ kann nicht einfach bedeuten, alles mit mir geschehen zu lassen, sondern einen
Raum zu schaffen, innerhalb dessen es gelingt,
Seite 3 - Februar 2016
miteinander auszukommen: Grenzen setzen
und sich abgrenzen, dem anderen sagen, dass
er mit seinem Verhalten keine Freunde gewinnt,
sondern selbst schadet. Das erfordert Geduld
und Stehvermögen, Liebe und Hoffnung. Bausteine für Andacht
und Gebetsstunden
Barmherzigkeit mit der Schöpfung
Denen, die uns Leid zufügen, verzei- Lieber Herr und Gott, behüte gnädig die
Früchte auf dem Feld und im Garten. Reinihen
ge die Luft. Gib Regen und gutes Wetter zu
Vieles kann uns beleidigen oder Leid zufügen.
Mit vergeben oder verzeihen ist aber auch hier
nicht gemeint Unrecht widerspruchslos hinzunehmen. Es geht vielmehr um Grundregeln des
Zusammenlebens von Menschen. In jeder Gemeinschaft, Gemeinde, gibt es Probleme, Streitigkeiten, Verletzungen. Sie kann nur dann leben und bestehen, wenn Vergebung - der Geist
eines „aufeinander zu“ - herrscht. Es ist besser,
einen Weg miteinander zu finden, als sich abzuschließen.
Gesamtgruppe
(EG 898.2)
Wir wollen einander an unseren Überlegungen Barmherzigkeit mit mir selbst
teilhaben lassen. Wer möchte sagt, was es für Immer über die eigenen Schwächen und
ihn bedeutet Traurige trösten, Lästige ertragen, Fehler, sowie die Versäumnisse der VerZweifelnden raten…
gangenheit nachzugrübeln ist Gift. Was
gewesen ist, brauche ich weder zu verAbschluss
drängen noch zu verleugnen. Gestern ist
Mit einem Lied oder Gebet
vorbei! Was gestern war, kann ich nicht
Seite 4 - Februar 2016
Barmherzigkeit
seiner Zeit. Lass die Früchte nicht vergiftet
werden, damit wir und das Vieh durch sie
nicht krank werden oder in anderer Weise zu Schaden kommen. Viele unserer Beschwerden kommen ja daher, dass die Luft
vergiftet wird und dadurch Früchte, Wein
und Getreide. Wenn du darein einwilligst,
müssen wir uns den Tod an unseren eigenen Erzeugnissen anessen und antrinken.
Darum lass die Früchte gesegnet sein. Lass
sie uns zur Gesundheit und zum Wohlbefinden heranwachsen. Bewahre uns davor,
Für die Lebenden und Toten zu beten sie zu missbrauchen, um Leben zu gefährFür viele ist Beten und Tun ein Gegensatz. „Ich den oder Unrecht zu fördern. Amen.
kann nur noch beten“ klingt sogar resignativ, (Martin Luther aus: EG 897.1)
dabei ist beten zu können etwas höchst aktives:
„Ich bet‘ jeden Tag einen Rosenkranz für alle, Barmherzigkeit untereinander
die mir gesagt haben, dass ich für sie beten Wir danken dir, allmächtiger Gott, dass du
soll.“ Für jemanden zu beten, die Anliegen und in Jesus Christus mit uns Frieden geschlosSorgen eines anderen sich zu Eigen machen sen hast. Wir bitten dich um deine Barmund sie ihm helfen zu tragen bis zu Gott hin, herzigkeit, dass wir untereinander Frieden
ist ein Zeichen tiefer Verbundenheit und Verant- halten und in unserer Welt der Versöhwortung. Dabei aber muss klar bleiben: Gott nung dienen, damit alle Menschen deine
erfüllt unsere Wünsche nach seinem Willen. Liebe erfahren. Wir bitten dich durch JeSehe ich das auch so?
sus Christus, unseren Herrn. Amen.
mehr ändern. Ich kann es aber wohl als
Erfahrung oder als Hilfe für die Zukunft
betrachten. Mit mir selbst unbarmherzig
ins Gericht zu gehen, ist sicher heilsam.
Doch nach jedem Gericht, nach jeder
Einsicht, gibt es die Möglichkeit, neu anzufangen und aus der Vergangenheit zu
lernen.
Leben in der Barmherzigkeit
Wer in der Barmherzigkeit lebt, kennt
nicht Empfindlichkeit, nicht Enttäuschung.
Er verschenkt sich einfach, sich selbst vergessend, freudig mit der ganzen Glut seines Herzens, frei – ohne eine Gegenleistung zu erwarten. (Regel von Taizé)
2. Ich höre dir zu
Eine oft gehörte und geäußerte Bitte lautet:
„Hab doch einmal Zeit für mich!“; „Ich bin so
allein!“; „Niemand hört mir zu!“ Zeit haben,
zuhören können – ein Werk der Barmherzigkeit, gerade im Zeitalter technisch perfekter,
hochmoderner Kommunikation so dringlich wie
nie zuvor!
3. Ich rede gut über dich
Jeder hat das schon selbst erfahren: In einem
Gespräch, einer Sitzung, einer Besprechung –
da gibt es Leute, die zunächst einmal das Gute
und Positive am anderen, an einem Sachverhalt, an einer Herausforderung sehen. Natürlich: Man muss auch manchmal Kritik üben.
Was heute oft fehlt, ist die Hochschätzung des
Barmherzigkeit erfahren
anderen, ein grundsätzliches Wohlwollen für
Ich erlebe es immer wieder selbst, wie
ihn und seine Anliegen und die Achtung seiner
ich auf die Barmherzigkeit und NachPerson.
sicht meiner Mitmenschen verwiesen bin:
wenn ich einen Fehler mache, anderen
auf die Nerven gehe, umständlich bin, 4. Ich gehe ein Stück mit dir
sprunghaft, wenn ich mit jemandem un- Vielen ist mit einem guten Rat allein nicht gebarmherzig umgehe… Oft ist es mir gar holfen. Es bedarf in der komplizierten Welt von
nicht bewusst oder wird es mir erst viel heute oft einer Anfangshilfe, gleichsam eines
„Mitgehens der ersten Schritte“, bis der andere
später klar…
Mut und Kraft hat, allein weiterzugehen. Das
Signal dieses Werkes der Barmherzigkeit lautet: „Du schaffst das! Komm, ich helfe dir beim
Die Werke der Barmherzigkeit
Anfangen!“
Barmherzigkeit
heute
1. Du gehörst dazu
Was unsere Gesellschaft oft kalt und unbarmherzig macht, ist die Tatsache, dass
in ihr Menschen an den Rand gedrückt
werden. Das Signal, auf welche Weise
auch immer ausgesendet: „Du bist kein
Außenseiter!“; „Du gehörst zu uns!“ das
ist ein sehr aktuelles Werk der Barmherzigkeit.
5. Ich teile mit dir
Es wird auch in Zukunft keine vollkommene Gerechtigkeit auf Erden geben. Es braucht Hilfe
für jene, die sich selbst nicht helfen können. Das
Teilen von Geld und Gaben, von Möglichkeiten und Chancen wird in einer Welt noch so
perfekter Fürsorge notwendig bleiben. Die alte
Spruchweisheit gewinnt angesichts wachsender
gesellschaftlicher Anonymität neues Gewicht:
„Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude
ist doppelte Freude!“
6. Ich besuche dich
Dem anderen in seinem Zuhause aufsuchen ist
Seite 5 - Februar 2016
7. Ich bete für dich
Wer für andere betet, schaut auf sie mit anderen Augen. Er begegnet ihnen anders. Auch
Nichtchristen sind dankbar, wenn für sie gebetet wird. Ein Ort in der Stadt, im Dorf, wo regelmäßig und stellvertretend alle Bewohner in das
fürbittende Gebet eingeschlossen werden, die
Lebenden und die Toten – das ist Segen.
(Bischof em. Dr. Joachim Wanke, Erfurt)
Das Gotteslob zu „Barmherzigkeit“
Gebete: 19.4, 19.6, 21.5
Lieder: 272, 368, 395, 384, 409, 854
Ideen
• Charly Chaplin hat zu seinem 70. Geburts-
Barmherzigkeit buchstabiert
Immer auf Augenhöhe
Nie von oben herab
Stets aufs Neue
hinein buchstabiert in den Alltag:
Beistehen - wo andere gehen
Aufrichten - mitten im Druck
Respekt zollen - jedem Menschen
Mut machen - statt lähmen
Humor haben - und lachen
Einfühlsamkeit riskieren - mitten in der Routine
Rachegelüste wandeln - durch ein neues Denken
Zuwendung leben - aus Überzeugung
Interesse bekunden - mit wachem Blick
Großzügigkeit wagen - und der Enge trotzen
Keine Schranken setzen - dem Wohlwollen
Einen neuen Anfang machen - immer wieder
Ideenreiche Brücken bauen - aufeinander zu
Tragen und getragen werden - aus vollem Herzen
tag im Jahr 1956 einen Text verfasst: „Als ich
Barmherzigkeit:
mich selbst zu lieben begann…“ – Besorgen
stärkend wie
Sie sich den Text und sprechen Sie ihn unter
Brot
dem Aspekt: „Barmherzig-sein mit mir selbst“.
anregend wie
Wein
• Die „Werke der Barmherzigkeit heute“ be- belebend wie
sprechen. Wie praktizieren wir sie in unserer
Wasser
Gruppe/Pfarre?
notwendig wie
Luft.
• Was ist für Sie ein Zeichen oder eine Geste
von Barmherzigkeit?
Mag. Hanns Sauter
Dr. Stefan Schlager
Diözese Linz
Wie würden Sie Barmherzigkeit buchstabieren?
Foto Pixabay
Seite 6 - Februar 2016
Barmherzigkeit
besser als darauf warten, dass er zu mir kommt.
Der Besuch schafft Gemeinschaft. Er holt den
anderen dort ab, wo er sich sicher und stark
fühlt. Gehen wir auch auf jene zu, die nicht zu
uns gehören. Sie gehören Gott, das sollte genügen.