__________________________________________________ Medizinische Maßnahmen bei immigrierenden Kindern und Jugendlichen Empfehlungen des Referates für Transkulturelle Pädiatrie, der Arbeitsgruppe Pädiatrische Infektiologie der ÖGKJ und der Arbeitsgruppe Flüchtlingskinder der Politischen Kindermedizin Gemäß Art 9 EU- Aufnahme Richtlinie können die Mitgliedstaaten die Untersuchung von Asylwerbern aus Gründen der öffentlichen Gesundheit anordnen. In Österreich wurde dies durch die sogenannte Erstuntersuchung (vgl. Art. 6 Z 4 GVV, § 28 Abs. 4 AsylG 2005) umgesetzt. Diese innerstaatlichen Normen unterscheiden dabei nicht zwischen Kindern und Erwachsenen und dienen vorrangig dem Schutz der Bevölkerung und weniger der Gesundheit des immigrierenden Kindes. Dementsprechend besteht häufig Informationsbedarf, nach welchen Krankheiten im Gesundheitsinteresse des immigrierenden Kindes und Jugendlichen, unmittelbar nach Immigration, vorsorglich oder im Krankheitsfall gesucht werden soll. Die folgenden Empfehlungen basieren auf einer Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder-und Jugendmedizin e. V. (Monatsschrift Kinderheilkunde, Jänner 2014) und wurde von der Arbeitsgruppe in eine praktische Richtlinie für Ärzte, die immigrierende Kinder und Jugendliche nach ihrer Ankunft in Österreich betreuen überarbeitet. Diese stellt eine Anleitung zur rationalen Diagnostik und Therapie sowie Prävention dar, um ansteckende, oder in Österreich wenig bekannte Krankheiten festzustellen und deren Verbreitung und Folgen zu minimieren, und insgesamt einen besseren Gesundheitszustand der FlüchtlingsKinder-und jugendlichen erreichen. Juni 2015 1 1. ERSTUNTERSUCHUNGEN sofort nach Ankunft (im Erstaufnahmezentrum oder Verteilerquartier) 1.1. Allgemein Eigenanamnese inklusive Impfstatus, Anamnese über Krankheiten von Kontaktpersonen und Familienanamnese körperliche Untersuchung. Altersangaben können insbesondere bei Jugendlichen fehlerhaft sein. Internationale Wachstumskurven: www.who.int/childgrowth/en 1.2. Tuberkulose-Untersuchung (Österreichische Leitlinie zur Tuberkulose – Umgebungsuntersuchung, 2013) Lungenröntgen LTBI Diagnostik: Kinder > 4 Jahre MM Test Kinder < 4 Jahre MM Test und/oder IGRA In Österreich werden Kinder aus Tuberkulose-Hochprävalenzgebieten (Osteuropa, Asien, Afrika, Südamerika), meist im Erstaufnahmezentrum durch die betreuende Behörde einer Mendel- Mantoux (MM)Testung zugeführt. Bei negativem Ergebnis und entsprechender Risiko- Konstellation wird empfohlen den Test nach 3 Monaten nochmals zu wiederholen. MM Test Anlage und Interpretation sollten von entsprechend geschultem Personal durchgeführt werden (nicht durch Angehörige). Risikoeinschätzung für latente Tuberkulose (American Academy of Pediatrics 2012) Hat ein Familienmitglied oder andere enge Kontaktperson Tuberkulose oder wird dagegen behandelt? Hatte ein Familienmitglied einen pos. Mendel- Mantoux – Test? Wurde Ihr Kind in einem Hoch-Risiko- Land geboren (außerhalb von West/Nordeuropa, Kanada, Australien, USA, Neuseeland)? Ist Ihr Kind für über eine Woche in ein Hoch-Risiko-Land gereist und hatte Kontakt zur dortigen Bevölkerung? Besonders bei Kindern unter dem 4. Lebensjahr kann eine, bei der Geburt stattgehabte BCG Impfung, zu falsch positiven MM- Resultaten führen. In diesen Fällen sollten Interferon gamma release assays (IGRA) nebst der individualisierten Risikoeinschätzung (s.o) in die Diagnose einer latenten Tuberkulose Infektion (LTBI) mit einbezogen werden. Dies gilt auch für potentiell falsch positive Ergebnisse durch atypische Mykobakteriosen. 2 2. NACHFOLGEUNTERSUCHUNGEN möglichst bald nach Ankunft in Österreich (beim niedergelassenen Kinderarzt oder Allgemeinmediziner oder im Verteilerquartier) 2.1. Allgemeine Maßnahmen bei allen Patienten 2.1. 1. Basis-Blut/Serum- Untersuchung Blutbild mit Differentialblutbild Mentzer- Index MCV/ Erythrocyten (x106/µl) < 13 v.a. Thalassämie; > 13 v.a Eisenmangel BSG GPT, Gamma- GT, AP, Kreatinin, TSH Antikörper gegen HIV1 und HIV 2, Hepatitis C , Hepatitis A Hepatitis B: Anti HBc, HBs- Antigen Neugeborenenscreening Abnahme einer Trockenblutkarte (selbiges Prozedere wie bei Neugeborenen) Vermerk auf der Karte; 1st Screening, Alter angeben Versand an das Österreichische Neugeborenen-Screening Labor in Wien 2.1.2 Zahnärztliche Untersuchung 2.1.3 Augenfachärztliche Untersuchung 2.1.4 „Presumptive antiparasitic treatment“ Präsumtive Therapie Ein Drittel der Weltbevölkerung, hauptsächlich Kinder, ist von intestinalen Helmintheninfektionen, durch Spulwürmer (Ascaris lumbricoides), Hakenwürmer (Ancylostoma duodenale, Necator americanus), Peitschenwürmer (Trichuris trichiura) und Madenwürmer (Enterobius vermicularis; Oxyuren), betroffen und leidet an verschiedensten Symptomen wie chronischen gastrointestinalen Beschwerden, Atemwegserkrankungen, allergischen Beschwerden, Gedeihstörung etc. Amöben (Entamoeba histolytica) und Lamblien (Giardia lamblia) können akute und chronische Diarrhoe auslösen. In Reihenuntersuchungen von Flüchtlingen, Immigranten und Gastarbeitern wurden Prävalenzen von 20% bis 80% gefunden, wobei Koinfektionen mit intestinalen Protozoen häufig sind. Solche Zahlen sind bei neu ankommenden Kindern wahrscheinlicher. Ein Hinweis auf eine entsprechend ausgedehnte Infektion kann eine Eosinophilie im Blutbild sein. Um Parasitenbefall auszuschließen sollten je eine Probe aus 3 Stühlen diagnostiziert werden. Das ist in der Praxis sehr schwierig durchzuführen, da für die mühsame Erklärung der Stuhlgewinnung große personelle Ressourcen nötig sind. In Massenquartieren mit Gemeinschaftsanitäranlagen und Gemeinschaftsküchen ist eine Unterbrechung der Infektionskette am besten durch eine zeitgleiche antiparasitäre Therapie „auf Verdacht“ aller Ankömmlinge aus Risikoländern wie Afrika, Mittlerer Osten (Afghanistan, Irak, 3 Syrien), Asien (z.b. Burma, Nepal) am zielführendsten und wird in Programmen der WHO und des Center of Disease Control in den USA auch empfohlen. Keine präsumtive Therapie für Kinder unter 1 Jahr! „Präsumtive Therapie“ gegen Spulwürmer, Hakenwürmer, Peitschenwürmer, Madenwürmer und Giardia lamblia Jugendliche und Kinder über 2 Jahre: Einzeldosis (Single dose) Albendazol (Eskazole®) 400mg oral oder Mebendazol (Pantelmin®) 2x 100mg für 3 Tage Kinder < 2 Jahre und > 12 Monate: Einzeldosis Albendazol (Eskazole®) 200mg Mebendazol (Pantelmin®) 2x 50mg für 3 Tage 2.2. Untersuchungen bei spezieller Indikation Kinder unter 2 Jahren Lues-serologie Anämie und/oderSplenomegalie und/oder Hämolyse, pos. Familienanamnese Hämoglobin-Analyse, Glucose-6-PhosphatDehydrogenase-Aktivität Hauterscheinungen, Husten, Fieber AK gegen Schistosomen-AG Ödeme, Fieber, Lymphknotenschwellung, ZNS-Symptome AK gegen Trypanosoma cruzi (Mittel-, Südamerika) oder Trypanosoma brucei (Afrika) Splenomegalie und Fieber AK gegen Leishmanien Herkunft aus Malariaendemiegebiet und Fieber "Dicker Tropfen" und Blutausstrich Stuhluntersuchung aus 3 Stuhlproben 6-8 Wochen nach antiparasitärer Therapie und bei Verdacht auf Parasiteninfektion Verdacht auf Hörverminderung HNO-Fachärztliche Untersuchung inklusive Hörprüfung 4 3. ERLÄUTERUNGEN 3.1.Infektionsdiagnostik Virusinfektionen Auch bei asymptomatischen Kindern sind serologische Untersuchung auf HIV, Hepatitis B und Hepatitis C- Virus sinnvoll (siehe Tab.2). Bakterielle Infektionen Bei asymptomatischen Kindern, insbesondere mit normalem Blutbild und normaler BSG, kann die Suche nach bakteriellen Infektionen weitgehend entfallen. In vielen westlichen Ländern werden Einwanderer aller Altersgruppen routinemäßig auf Syphilis getestet. Bezüglich neonataler Syphilis ist die Testung für Kinder unter 2 Jahren sinnvoll insbesondere wenn die Familie aus Ländern mit sehr schlechter Gesundheitsversorgung kommt (routinemäßig wird im Rahmen der nationale pränatalen Untersuchungen auf maternalen Syphilis getestet). Protozoen-Infektionen Malaria: Jedes unklare Fieber ist nach Rückkehr aus einem Malariagebiet verdächtig auf Malaria, bis das Gegenteil erwiesen ist. Bei Patienten, die aus Malariaendemie-Gebieten stammen, kann Malaria auch noch Jahre nach Verlassen des Malariagebietes auftreten (Hypnozoiten-Rezidiv bei P. vivax u. P. ovale sowie Kryptozoiten-Rekrudeszenz bei P. falciparum, P. malariae u. P. knowlesi). Andererseits verlieren diese Patienten ihre Semiimmunität bei erneuten Besuchen im Heimatland und sind damit bei Rückkehr einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Antikörper-Screening Test sind keine Routine Untersuchung. Leishmaniose: Eine parasitologische und Immundiagnostik ist nur bei symptomatischen Kindern (Panzytopenie, Splenomegalie, Lymphadenopathie, Fieber) sinnvoll. Endemiegebiete für Viszerale Leishmaniose sind Indien, Bangladesh, Nepal, Sudan, Äthiopien und Brasilien. Kutane Leishmaniose findet sich in Wüstengegenden Nordafrikas, Mittlerer Osten bis Afghanistan, aber auch in Regionen Südamerikas. Trypanosomose: Chagaskrankheit aus Südamerika oder Schlafkrankheit aus Subsahara Afrika. Die Chagas-Krankheit kann konnatal übertragen werden und im ersten Lebensjahr asymptomatisch verlaufen. Keine Routine-Diagnostik (IA Treponema Screening) bei asymptomatischen Kindern über einem Jahr. Helminthen-Infektionen Die Verbreitung von urogenitaler und intestinaler Schistosomose (Bilharziose) ist auf wenige dafür typische Regionen im tropischen Afrika, Karibik und Mittelamerika sowie in Südostasien, begrenzt. Die Diagnose kann, bei ausgewählten Kindern, durch parasitologische Harn- oder Stuhluntersuchungen bzw. durch einen serologischen Test erfolgen. 5 Andere intestinale Helminthen-Infektionen sind durch parasitologische Stuhluntersuchungen zu diagnostizieren. Extraintestinale Helminthen-Infektionen sind bei persisitierender oder rezidivierender Eosinophilie serologisch abzuklären. Lamblien sind in heute hohem Maße resistent gegen Metronidazol. Alternativen sind: Albendazol (Eskazole®), Paromomycin (Humatin®), Nitazoxanid (Alinia®). Zwergfadenwurm (Strongyloides stercoralis) wird mit mindestens 3 Dosen Albendazol (Eskazole® 400mg) oder Ivermectin 200µg/kg/d für 2 Tage (nicht bei Kindern unter 15 kg) nach Nachweis in Stuhluntersuchungen behandelt. 3.2. Angeborene Krankheiten Angeborene Hämoglobinopathien (Sichelzellanämie, Thalassämie, etc) waren ursprünglich typische Krankheitsbilder von tropischen und/oder subtropischen Ländern, werden aber aufgrund von Migration zu weltweit präsenten Gesundheitsproblemen. Beim Nachweis entsprechender Blutbild-Veränderungen sollte gezielt nach Hämoglobinopathien insbesondere Sichelzellanämie und Thalassämie gesucht werden. Neugeborenenscreening Das Neugeborenen Screening auf angeborene Stoffwechselerkrankungen aus der Trockenblutkarte sollte bei allen Kindern, bei denen es bei Geburt nicht durchgeführt wurde, nachgeholt werden. Die Karten sind beim Haupt- und Stoffwechsellabor, AKH Wien Österreichisches Neugeborenen-Screening Programm Währinger Gürtel 18-20 A-1090 Wien zu beziehen (Tel: ++43(0)1-40 400-32100). Untersuchungen bezüglich der Hypothyreose (TSH)und des adrenogenitalen Syndroms (17OHP) () sollten bei einem lokalen Labor durchgeführt werden, da bei älteren Kindern die Untersuchung aus der Trockenblutkarte nicht mehr aussagekräftig ist! Auch die Abklärung bei Verdacht auf cystische Fibrose (CF) muss in einer Spezialambulanz abgeklärt werden (ev. Schweißtest). Die Messung des Screeningparameters IRT ist ebenfalls beim älteren Kind nicht mehr aussagekräftig Bei klinischem Verdacht auf eine angeborene Stoffwechselerkrankung soll unabhängig vom Screening-Ergebnis immer eine komplette Abklärung in einer Spezialambulanz für angeborene Stoffwechselerkrankungen erfolgen 3.3. Vitamin D Versorgung (25, Hydroxyvitamin D): Adoleszenten aus Einwandererfamilien mit dunkler Hautpigmentierung, wie sie regelmäßig bei türkischem, arabischem, asiatischen oder afrikanischem ethnischen Hintergrund vorliegt sind als besondere Risikogruppe für einen Vitamin D Mangel anzusehen. Durch das dunkle Hautpigment ist nur eine begrenzte dermale Vitamin D-Synthese möglich. Weitere Gefahren des Vitamin D-Mangels liegen in derin diesen ethnischen Gruppen häufigen, traditionellen Ernährungsweise mit faserreichen, Vitamin D-und Calcium-armen, 6 aber phytat- und oxalsäurereichen Getreiden und Hülsenfrüchten, die die Absorption von Calcium und Vitamin D im Darm vermindern, sowie in einer geringen Aufnahme von Phosphat und Vitamin-D-haltigem Fleisch und Fisch (Glerup et al, 2000; Stellinga-Boelen et al, 2007). Adoleszente Mädchen exponieren sich aus religiösen bzw. kulturellen Gründen z.T. nur wenig der Sonne durch das Tragen traditioneller Kleidung und/oder durch die Meidung außerhäuslicher Aufenthalte anzusehen. Kinder und Jugendlichen sollten jährliche Bestimmungen von 25-OHD im Serum erwogen werden. Für diese Risikogruppen ist bereits bei Serumkonzentrationen von <30 ng/ml (<75 nmol/l) erhöhte tägliche Substitution sinnvoll zur Prävention eines Vitamin Mangels. Medizinische Untersuchungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen sind eine Möglichkeit, den Vitamin D-Status bei Risikogruppen, vor allem bei Kindernmit limitierter Exposition zum Sonnenlicht aufgrund des kulturellen Hintergrunds oder Behinderungen, zu erfassen und daraufhin Maßnahmen zu ergreifen. Empfehlungen zur Substitution Tägliche Dosis bei Tägliche Dosis Alter Mangel Dauer 0–12 Monate 1000-3000 IU 4-8 Wochen 400 IU 1–13 Jahre 6000 IU 4-8 Wochen 600 I 14–18 Jahre 10.000 IU 4-8 Wochen Prevention 600 IU 4. IMPFSTATUS- NACHHOLIMPFUNGEN Die nationalen Impfpläne der Herkunftsländer finden sich unter www.int/immunization_monitoring/en/globalsummary/scheduleselect.cfm Prinzipiell muss bei unbekanntem Impfstatus (fehlende Dokumentation) von fehlenden Impfungen ausgegangen werden. In den Herkunftsländern nicht vorgesehene Impfungen sollten entsprechend dem österreichischen Impfplan nachgeholt werden. Auszug aus dem Österreichischen Impfplan 2015- Impfungen für Personen ohne Impfdokumentation. Der gesamte österreichische Impfplan ist unter folgendem link verfügbar.http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/Praevention/Impfen/Oesterreichischer_Impf plan_2015 7 Die grau unterlegten Impfungen werden vom Nationalen Impfgremium des Bundesministeriums für Gesundheit empfohlen, jedoch gibt es keine Finanzierung aus öffentlicher Hand. Nachholempfehlungen für einzelne Kinderimpfungen bis 6 Jahre Diphterie (DIP) Tetanus (TET) ev. Pertussis (PEA) Poliomyelitis (IPV) 3 Dosen Masern Mumps (MMR) Röteln Hepatitis A (HAV) 2 Dosen Hepatitis B (HBV) 3 Dosen 1. Diphterie-TetanusPoliomyelitis-Pertussis z.B.: als Tetra2. Dosis nach 2 Monaten, 3. Dosis nach 12 Monaten mindestens 4 Wochen Abstand im Abstand von 6-12 Monaten 2. Dosis nach 4 Wochen, 3. Dosis nach 6 Monaten 2 Kinderdosen Nachholempfehlungen für Kinder und Jugendliche 7- 18 Jahre Diphterie (DIP) Tetanus (TET) Pertussis (PEA) Poliomyelitis (IPV) 3 Dosen Masern Mumps (MMR) Röteln 2 Dosen Hepatitis A (HAV) 2 Dosen Hepatitis B (HBV) 3 Dosen 2. Dosis nach 2 Monaten, 3. Dosis nach 12 Monaten trotz Zulassung nur für Kinder bis 12 Jahren bzw. als Auffrischungsimpfung auch Repeva mindestens 4 Wochen Abstand im Abstand von 6-12 Monaten 2. Dosis nach 4 Wochen, 3. Dosis nach 6 Monaten im Mindestintervall von 6 Wochen Varizellen (VZ) 2 Dosen bei negativer Varizellenanamnese Meningokokken konjugiert MEC/MEC4 1 Dosis Meningokokken B 2 Dosen im Abstand von 6 Monaten 8 4. Hygienemanagement bei Aufnahme von PatientInnen, die aus ausländischen Gesundheitseinrichtungen übernommen werden primär Isolation/ Einzelzimmer 1 Nasenabstrich auf MRSA 1 Rektalabstrich auf ESBL/CPE, VRE und MDR 2 Rachenabstriche auf MRSA, ESBL/CPE, VRE und MDR Gegebenenfalls je nach Patient und Grundkrankheit: respiratorische Sekrete, Harn1, Stuhl2, Wundabstrich, intraoperativ entnommene Proben, etc. kein Nachweis von Erregern: Isolation Aufheben und Einhaltung der Standardhygienemaßnahmen. bei Nachweis von mindestens einem der erwähntem Erreger strikte Isolierung Ausnahme: kooperative Jugendliche mit Erreger in kleinflächigen, gut abdeckbaren Wunden, Erreger im Stuhl ohne Diarrhoe, ohne Inkontinenz, Erreger im Harn ohne Katheter, ohne Inkontinenz in diesen Fällen reicht Kontaktisolierung 1 Bei Pat. mit HWI : ESBL, VRE, MRSA, MDR testen, 2 Bei Pat. mit Diarrhoe: ESBL, VRE, CRE, Clostridium difficile MDR= Multi Drug resistant Bacteriacaee (z.b. Actinetobacter baumannii, Pseudomonaden), CRE: Carbapenemresistente Enterobacteriacaee, VRE= Vancomycin resistente Enterokokken, ESBL= Extended Spectrum ß- Lactamasen 9 Literatur Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der DAKJ, Medizinische Maßnahmen bei immigrierenden Kindern und Jugendlichen. Monatsschrift Kinderheilkunde 2014; 162 (4):336-340. How health systems can address health inequities linked to migration and ethnicity. Briefing on policy issues WHO 2010 The Health and Well-Being of Young Children of Immigrants. Urban Institute- Report 2006 Douglas w. et al Syphilis in Immigrants and the Canadian Immigration Medical Examination J Immigrant Minority Health 2008 10: 1-6 Jonathan M. Congenital Syphilis in Immigrants- Are Politics and Nativism Driving Us Reverse? 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Autoren: Herbert Auer 4, Anneliese Forstner1, Christine Fröhlich1, Nicole Grois1, 2, Martina Huemer 2, David Kasper 5, Barbara Roithner-Kolarik1, Volker Strenger 3, Raphael Ulreich3, Ursula Wiedermann4 1 Arbeitsgruppe Flüchtlingskinder, Politische Kindermedizin 2 Referat Transkulturelle Pädiatrie, ÖGKJ 3 Arbeitsgruppe Pädiatrische Infektiologie, ÖGKJ 4 Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Universität Wien 5 Screening- und Stoffwechsellabor, Univ. Kinderklinik Wien 11
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