DO 10.12. 2015 | 19.00 UHR KAMMERMUSIKSAAL ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– WIEDERGEFUNDENE SCHÄTZE ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Romantische Originalwerke für Kontrabass und Klavier aus dem Übergang des 19. / 20. Jhs Prof. Božo Paradžik Einstudierung, Konzeption Károly Trautsch Moment de Valse Anna Stelzner & Leonie Fritsch (Klasse Krämer) Adolf Moissl Concertstück Tomáš Karpíšek & Noémie Beiz (Klasse Prof. Mishory) Gustav Láska Rhapsodie (Fidelio Fanfaren-Motiv) Guillermo Sánchez Lluch & Hansjacob Staemmler Franz Simandl Cavatine op. 76 Tomáš Karpíšek & Noémie Beiz Ferdinand Domeier Die Mondnacht op. 20 (Bearbeitung von F.Simandl) Changdae Kang & Monique Savary Johann Geissel Konzertstück op. 24 Pauline Lorieux & Monique Savary Ludwig Emanuel Manoly Albumblatt op. 15 (Feuille d’ Album) Damjan Milosavljevic & Monique Savary Johann Geissel Konzertstück op. 24 Pauline Lorieux & Monique Savary Karel Kukla Nocturne Alexander Weiskopf & Rebeka Stojkoska (Klasse Prof. Bach) Károly Gianicelli Rezitativ und Arie Juliane Bruckmann & Hansjacob Staemmler PAUSE Karel Kukla Impromptu Kyungwha Kim & Monique Savary Oswald Schwabe Romanze Ignacio Fernandez-Rial Portela & Monique Savary Franz Simandl Scherzo capriccioso op. 72 Guillermo Sánchez Lluch & Monique Savary Rudolf Kleinecke Fantasie über ungarische Volkslieder Changdae Kang & Monique Savary Franz Jaksch Elegie Juliane Bruckmann & Hansjacob Staemmler Adolf Míšek Konzert-Polonaise Juliane Bruckmann & Hansjacob Staemmler Mathias Aubrecht Romanze Théotime Voisin & Hansjacob Staemmler František Gregora Dumka und Capriccio (à la Polka) Alexander Weiskopf & Rebeka Stojkoska Gustav Láska Perpetuum mobile Théotime Voisin & Hansjacob Staemmler Die Prager Kontrabassschule Das Musikleben im 19. Jahrhundert war in Tschechien gleichermassen hochentwickelt wie in Italien. Den Grundstein zur heutigen Entwicklung des Kontrabassspiels legten die Konservatorien in Prag und Mailand, die seit ihrer Gründung (Prag 1811, Mailand 1808) den Kontrabassunterricht in den Lehrplan aufnahmen. Dies war weitaus keine Selbstverständlichkeit und erst wesentlich später wurde der Unterricht an anderen Konservatorien eingeführt (England 1823, Paris 1827, Spanien 1830, Wien 1851, Berlin 1872). In Prag war Václav Hause (1764 – 1847) der erste Kontrabasslehrer. Er setzte die Quartenstimmung als Standardstimmung für den vierseitigen Kontrabass fest, was sich bis in unsere Zeit durchgesetzt hat und schrieb mit seinem technischen Ansatz Kontrabassgeschichte. Er entwickelte ein neues Lagensystem mit einer ganz kompakt gehaltenen Position der linken Hand, die in jeder Lage einen Ganzton abdeckt. Bedenkt man, dass teilweise noch bis in diese Zeit hinein mit Bünden auf dem Kontrabass gespielt wurde, erklärt sich, warum bis dahin keine Übereinstimmung in den Fingersätzen herrschte. Zu Hauses System gehört der strenge Gebrauch nur dreier Finger (Zeigefinger, Mittelfinger und Kleiner Finger) im chromatischen Abstand. Ähnlich wurde zur der gleichen Zeit auch in der berühmten italienischen Kontrabassschule unterrichtet, jedoch benutzen die Italiener den Ringfinger an der zentralen Position. Die heute überwiegend gebrauchte Standardposition Hauses war damals eine Neuigkeit, die gegenüber der italienischen Schule ganz wesentliche ergonomische Vorteile mit sich brachte: der stärkere mittlere Finger löste den vergleichsweise schwachen Ringfinger an der Position des mittleren Halbtons ab und der schwache kleine Finger bekam grosse Unterstützung und Entlastung vom mitagierenden Ringfinger. Somit wurden die Abstände zwischen dem kleinen Finger und der mittleren Halbtonposition weniger anstrengend und auch für die nicht allzu gross gewachsene Menschen physisch bewältigbar. Dazu schonte die Haltung die verbundenen Sehnen des Ringfingers und kleinen Fingers und verschonte langfristig die Kontrabassisten von etlichen physischen Problemen. Die spieltechnische Entwicklung des Kontrabasssspiels war danach nun eine logische Folge des pädagogischen Wirkens Simandls und anderer grossen Pädagogen der Prager Kontrabassschule. Die unglaublich hohe Qualität des Kontrabassspiels wird seitdem in Prag gepflegt. Das Konservatorium brachte eine ganze Reihe herausragender Kontrabassisten heraus, die sich nach ihrer Ausbildung weltweit behaupten konnten und die Schule weit verbreiteten. Viele der Ausbildungsorte für Kontrabassisten sind einst mit Absolventen des Prager Konservatoriums besetzt worden. In Prag unterrichteten nachfolgend Josef Hrabe (1816 – 1870), Josef Sládek (1847 – 1876) und Vendelin Sládek (1851 – 1901), die die Lehrer der meisten Komponisten des heutigen Abends waren. So war und ist Prag über viele Jahre hinweg ununterbrochen eine Qualitätsschmiede für Kontrabassisten. František Simandl und die Hohe Schule Die moderne Kontrabasstechnik unserer Zeit baut auf der Prager Schule auf und wäre ohne den pädagogischen Einfluss František Simandls kaum vorstellbar. Er wurde 1840 in Blatna geboren und studierte Kontrabass am Prager Konservatorium von 1855 – 1861 bei Josef Hrabe. Schon zu seiner Zeit galt er als einer der führenden Virtuosen auf dem Instrument. Zeitgenossen bezeichneten ihn sogar als ebenbürtig mit dem berühmten italienischen Kontrabassisten Giovanni Bottesini. Ab dem Jahr 1889 spielte er als Solobassist im Orchester der Wiener Hofoper und wurde Mitglied der Wiener Philharmoniker. Auch bei den Bayreuther Festspielen wirkte er viele Jahre mit. 1869 übernahm er die Lehrstelle am Konservatorium in Wien. Dort unterrichtete er in über 40 Jahren eine Schülerzahl, die hoch in die Hunderte hinauf geht. Er war als Pädagoge sehr geschätzt und der populärste seiner Zeit. Weltweite Bekanntheit geniesst Simandl bis heute durch die von ihm verfassten Lehrwerke und einer Vielzahl von Kompositionen, die immernoch in der Ausbildung verwendet werden. Sein instrumentales Können und seine pädagogische Erfahrung krönte František Simandl 1881 mit der ersten Ausgabe seiner »Neuen Kontrabassschule«, einer Lernmethode für Kontrabass, die in dieser Zeit ohne Ihresgleichen war. Diese Schule besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden die tiefen Lagen und alle Grundlagen fürs Orchesterspiel bearbeitet, inklusive sehr umfassender BogentechnikÜbungen. Im zweiten Teil wird das Spiel im hohen Register bzw. in der Daumenlage thematisiert. Dazu gehören auch Flageolett-Passagen und Doppelgriffe als Einstieg in die Virtuosität. In einer späteren Auflage erweiterte Simandl seine Schule um den für unser heutiges Konzert interessanten dritten Teil. Er enthält Originalkompositionen für Kontrabass und Klavier von namhaften Kontrabassisten, Pädagogen und Solisten jener Zeit. Simandl kontaktierte sie alle persönlich mit der Bitte, ein oder mehrere Werke zur Erweiterung der Literatur zu komponieren und zur Verfügung zu stellen. Es folgten grossartige Reaktionen und sehr viele Werke der »Kontrabass-Elite« jener Zeit wurden eingeschickt. So kamen neun Hefte mit Noten überwiegend neuer Werke zusammen. In jedem Heft sind sechs bis sieben Kompositionen enthalten. Der dritte Teil der Kontrabassschule beinhaltet damit ca. 45 neue, überwiegend romantische Kompositionen sowie einige Bearbeitungen. Er wurde jedoch bei den späteren Wiederauflagen unverständlicher Weise in der Regel nicht mehr nachgedruckt. So gerieten die Werke aus dem dritten Teil allmählich in Vergessenheit. Die grosse Erlösung und Rettung dieser Kompositionen kam Anfang 2015, als der C.F. Schmidt Notenverlag unter neuer Geschäftsleitung einen Nachdruck aller neun Hefte des dritten Teils herausgab. Damit entstand die Idee und überhaupt erst die Möglichkeit und Voraussetzungen für unser Konzert. Die Kontrabassklasse der Musikhochschule Freiburg präsentiert heute eine Auswahl der damals ganz neuen romantischen, elegischen und virtuosen Kompositionen für Kontrabass und Klavier. Károly Trautsch (1830 – 1910) studierte Kontrabass am Prager Konservatorium von 1843 – 1849 zunächst bei Václav Hause und anschliessend bei Josef Hrabe. Als einer der ersten, die Kontrabass überhaupt im Hauptfach studierten, wurde er ein wichtiger Mann der ungarischen Musikszene: er unterrichtete über 50 Jahre lang Kontrabass an der Nationalen Musikschule, dem heutigen Bartók-Konservatorium in Budapest, spielte als Orchestermusiker von 1855 – 1888 in der Königlichen Oper in Budapest sowie bis 1903 im Philharmonischen Orchester Budapest und bekam bei seiner Pensionierung den Kulturpreis der ungarischen Regierung überreicht. Trautsch schrieb eine Kontrabassschule, die jedoch nicht veröffentlicht wurde und komponierte mehrere Werke für Kontrabass. Adolf Moissl (1838 – ?) studierte Kontrabass am Prager Konservatorium 1852 – 1858 bei Josef Hrabe. Nach Abschluss seines Studiums wirkte und lebte er in Wiesbaden als erster Kontrabassist des Herzoglichen Nassauischen Hoftheaters. Weiteres über sein Leben und Werk ist nicht bekannt, möglicherweise sind einige Dokumente über Moissl den schweren Beschädigungen des Staatstheaters durch einen Brand 1923, die Bombardierung anfangs 1945 oder durch die zeitweilige Nutzung des Grossen Hauses des Theaters durch die US-Streitkräfte 1945 – 1946 zum Opfer gefallen. Gustav Láska (1847 – 1928) wurde als Sohn eines städtischen Beamten in Prag geboren und kam schon früh als Knabensopran mit Musik in Berührung. Von 1861 – 1867 studierte er Kontrabass am Prager Konservatorium bei Josef Hrabe und Komposition bei Johann Friedrich Kittl und Josef Krejcí. Er war als Kontrabass-Virtuose weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und unternahm während seines ganzen Lebens immer wieder ausgedehnte Konzerttourneen u.a. bis nach Amerika. 1868 folgte er einem Ruf in die Hofkapelle Kassel und vier Jahre später übernahm er die Position des ersten Kontrabassisten in Sondershausen. Hier erhielt er den Titel eines Fürstlichen Schwarzburgischen Kammervirtuosen. Láska dirigierte auch und erhielt als Opernkapellmeister Engagements in Göttingen, Halberstadt, Eisleben und Berlin. Er lebte ab 1878 in Schwerin, wo er als erster Kontrabist am Hoftheater spielte. Über lange Jahre war er Mitglied der Bayreuther Festspiele und erhielt in Schwerin eine Medaille für Kunst und Wissenschaft. Auch pädagogisch war er aktiv und schrieb eine Schule in 2 Bänden und viele Stücke für Kontrabass, aber auch eine Oper, Symphonien, Chorwerke etc. 1926 überliess Láska seine grosse Notensammlung der jetzigen Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern. Ferdinand Domeier (1844 – 1914) wurde in Stade bei Hamburg geboren und war bekannt als Klaviervirtuose in Wien, wo er den grössten Teil seines Lebens verbrachte. Johann Geissel (1859 – 1909) wurde in Pardubice (Tschechien) geboren und studierte Kontrabass von 1873 – 1879 am Prager Konservatorium bei Josef Sládek und ab 1876 bei Vendelin Sládek. Nach dem Studium wurde er zum gefragten Solisten und Pädagogen und begann 1889 als Professor am Konservatorium in Straßburg zu unterrichten. Er komponierte viele Werke für Kontrabass, die schon zu seinen Lebzeiten sehr geschätzt wurden. Ludwig Emanuel Manoly (1855 – 1932) wurde in Maria-Theresianopel (Ungarn) geboren und studierte von 1870 – 1876 Kontrabass als einer der ersten Schüler Franz Simandls in Wien. Kompositionsunterricht erhielt er bei Anton Bruckner und wurde bei seinem Abschluss mit Preisen in allen Fächern bedacht. Nach dem Studium emigrierte er in die USA, wo er 1886 die Staatsbürgerschaft erhielt. Im Jahr 1892 wurde er erster Kontrabassist des New York Philharmonic Orchestra, es folgten Anstellungen in vielen weiteren hochklassigen Orchestern Amerikas. Im gleichen Jahr wurde er in New York höchstpersönlich vom damaligen Direktor Antonín Dvorák zum Kontrabassprofessor des 1885 gegründeten National Conservatory of Music of America ernannt. Im Jahr 1909 begann er auch am Institute für Musical Art oft he City of New York zu unterrichten und prägte mit seinem Wirken massgeblich die Pädagogik des Kontrabasses in Amerika. Karel Kukla (1867 – 1913) wirkte nach seinem Kontrabassstudium am Prager Konservatorium bei Vendelin Sládek von 1882 – 1886 zunächst als Kapellmeister in Senj (Kroatien). Ende 1909 bekam er vom Wiener Verlag Universal Edition AG die Anfrage, eine Rezension für die neukomponierte Sonate Nr. 1 von Adolf Míšek zu schreiben, die heute zu den bekanntesten Originalsonaten für Kontrabass zählt. Kukla komponierte viele Werke für Kontrabass, wovon die meisten jedoch nicht verlegt wurden. Er verliess später Senj und wirkte überwiegend als Organist und Chorleiter in Sušak und Rijeka bis zum unerwarteten frühen Ende seines Lebens. Károly Gianicelli (1860 – 1939) wurde in Gaming (Niederösterreich) geboren und lernte das Kontrabassspiel bei Károly Trautsch, dem ersten Kontrabassisten der Königlichen Oper in Budapest. Nach seinem Studium wirkte er zunächst als Königl. Kammermusiker in Hannover. 1884 dann bekam er eine Stelle an der Oper in Budapest und übernahm 1888 die Nachfolge Trautschs als erstem Kontrabassisten des Orchesters. Von 1886 an spielte er regelmässig und über Jahrzehnte hinweg bei den Bayreuther Festspielen. 1890 wurde als erster Professor für Kontrabass an die Königlich-Ungarische Musikakademie in Budapest berufen, der heutigen Franz-Liszt-Musikakademie. Als hochgeschätzer Musiker wurde er zum Ehrenmitglied des Philharmonischen Vereins in Budapest. Nach über 20 Jahren des aktiven Unterrichtens ging Gianicelli 1912 in Ruhestand und zog im gleichen Jahr nach Bayreuth, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Oswald Schwabe (1846 – 1909) wurde in Zwickau geboren und studierte von 1841 – 1877 am Prager Konservatorium bei Josef Emanuel Storch. Er war erster Kontrabassist des Gewandhausorchesters Leipzig und wurde 1881 als erster Kontrabasslehrer an das Königliche Konservatorium in Leipzig berufen, wo er als anerkannter Pädagoge wirkte. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Alwin Starke, mit dem er gemeinsam viele Bände von Orchesterstudien herausgab und der deutsche Pädagoge Theodor Albin Findeisen (1881 – 1936). Rudolph Kleinecke (1861 – 1940) studierte Kontrabass bei Franz Simandl und Komposition bei Anton Bruckner in Wien. Er wirkte 1886 – 1916 als Kontrabassist im Orchester der Königlichen Oper in Budapest und komponierte u.a. parodistische Musikwerke, die oft von den Budapester Philharmonikern aufgeführt wurden. 1914 – 1915 war er Präsident der Ungarischen Philharmonie. Franz Jaksch (1851 – 1931) wurde in Nová Bystrice (Tschechien) geboren und siedelte in den 1860er Jahren mit seinen Eltern nach Bregenz über. Als Musiker wirkte Franz Jaksch in Bregenz, Pécs (Ungarn), Prag und Wien als Militärkapellmeister der österreichisch-ungarischen Monarchie. Er studierte Komposition und Violine am Konservatorium in Prag und war Sologeiger und Dirigent bei der Regimentsmusik des IR. 1875 wurde er städtischer Kapellmeister in Fünfkirchen (Ungarn), 1878 wurde er zum IR 76 nach Pula (Kroatien) versetzt. 1882 wurde er Professor für Kammermusik und Instrumentationslehre am Horak-Konservatorium in Wien. Von 1899 – 1917 war er erneut Marinekapellmeister in Pula, anschliessend kehrte er zurück nach Vorarlberg. Adolf Míšek (1875 – 1955) wurde bereits vor Vollendung seines 15. Lebensjahres an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien zugelassen. Er studierte dort in der Kontrabassklasse von Franz Simandl. Nach seinem Abschluss 1894 bekam er eine Stelle an der der Hofoper in Wien, ab 1898 spielte er auch bei den Wiener Philharmonikern. Míšek unterrichtete als Professor für Kontrabass 1910 – 1914 am Wiener Konservatorium und übernahm damit die Nachfolge seines Lehrers Franz Simandl. Von beiden Orchestern nahm Adolf Míšek seinen Abschied 1918, als nach dem Ende des Ersten Weltkriegs die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei proklamiert wurde. Von seinen Kollegen wurde diese Entscheidung mit Überraschung zur Kenntnis genommen, obwohl Míšeks Heimatver-bundenheit allgemein bekannt war. 1918 zog Míšek nach Prag, wo er von 1920 bis 1934 im Orchester des Nationaltheaters tätig war. Die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens verbrachte er hauptsächlich als Musikpädagoge und freischaffender Komponist. Von allen Komponisten des heutigen Programms ist Adolf Míšek mit Abstand der bekannteste. Insbesondere die ersten zwei seiner drei Sonaten für Kontrabass und Klavier gehören zu den am häufigsten gespielten Kammermusikwerken der Kontrabassliteratur. Über das Leben von Mathias Aubrecht ist sehr wenig bekannt. Er studierte Kontrabass am Prager Konservatorium 1870 – 1876 bei Josef Sládek. Da das Alter der Schüler beim Eintritt nicht über 15 Jahren liegen durfte, wird Mathias Aubrecht 1855 oder später geboren worden sein. Nach dem Studium war er als Kontrabassist beim Deutschen Landestheater in Prag tätig. František Gregora (1819 – 1897) war Sohn eines armen südtschechischen Schusters. Von seinem Geburtsort Netolice aus ging er, in der Hoffnung Musik studieren zu können, buchstäblich zu Fuss nach Wien (ca 220 km). Dort verweigerte man ihm zuerst das Studium wegen seines zu hohen Alters. Dennoch begann er bald mit privatem Orgelunterricht bei Josef Drechsler und wurde schliesslich als 24-jähriger mit einer Ausnahme vom damaligen Wiener Konservatoriumsdirektor Gottfried Preyer zum Studium zugelassen. Er studierte Harmonielehre und Kontrapunkt sowie ab 1843 Kontrabass und Posaune bei Anton Sláma. Gregora absolvierte 1847 und wurde dabei mit der »Beethoven-Medaille« als einer der besten Studenten in der Geschichte des Konservatoriums ausgezeichnet. Er komponierte hauptsächlich kirchliche Musik sowie viele Werke für Kontrabass, darunter sogar 17 Kontrabasskonzerte. Ebenso gibt es von ihm einige virtuose Kompositionen für Posaune und sein Erstinstrument: die Flöte. (Texte verfasst von Božo Paradžik & Juliane Bruckmann) Quellen: Alfred Playavski: »Die Geschichte des Kontrabasses« Schneider Verlag, Tutzing 1970, 1984 Friedrich Warnecke: »Ad infinitum«; Der Kontrabaß. Seine Geschichte und seine Zukunft, Edition Intervalle Leipzig, Druck Hamburg 1909 Adolphe Soyer: La Contrebasse (in: Encyclopédie de la musique) Delagrave Paris 1927 Boris V. Dobrochotow: Контрабас - история и методика, издавательство »Музыка, Москва 1974 F. Simandl: Die Hohe Schule für Kontrabass Weblinks: http://library.hungaricana.hu/hu/view/BFLV_bn_25_07_1999_3_2/?pg=87&layout=s http://www.nagybogo.hu/index.php?option=com_content&view=article&id=1580&Itemid=102 http://keptar.oszk.hu/html/kepoldal/index.phtml?id=019514 http://www.nagybogo.hu/index.php?option=com_content&view=article&id=1242:moissl-adolf&catid= 39:kuelfoeldiek&Itemid=74 http://www.domeier.de/goet_d/ https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Simandl http://real-phd.mtak.hu/267/1/Cziglenyi_Akos.pdf http://www.billbentgen.com/bass/players/manoly.htm https://www.fold3.com/document/20205872/ https://cs.wikipedia.org/wiki/Gustav_L%C3%A1ska http://www.kulturwerte-mv.de/cms2/LAKD1_prod/LAKD1/de/Landesbibliothek/Literatursuche/ Sammlungen/Nachlaesse,_Vorlaesse,_Schenkungen/Laska,_Gustav_%281847_-_1928%29/index.jsp https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Albin_Findeisen https://cs.wikipedia.org/wiki/Franti%C5%A1ek_Gregora http://bmlo.de/j0212 http://musiklexikon.ac.at/0xc1aa500d_0x000275ac https://hu.wikipedia.org/wiki/Gianicelli_K%C3%A1roly https://cs.wikipedia.org/wiki/Adolf_M%C3%AD%C5%A1ek http://img825.imageshack.us/img825/9827/image0203.jpg http://www.croinfo.net/vijesti-regija/6537-karel-kukla-glazbenik-kompozitor-i-predava-na-gimnazijiu-senju-i-suaku.html
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