Tiefe Grosshandelspreise fordern Alpiq heraus PDF

Medienmitteilung
7. März 2016
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Tiefe Grosshandelspreise fordern Alpiq heraus
 Nettoumsatz von 6'715 Mio. CHF und EBITDA vor Sondereffekten von
480 Mio. CHF aufgrund tieferer Grosshandelspreise und starkem Schweizer
Franken im Geschäftsjahr 2015 erwartungsgemäss unter Vorjahr
 Kostenreduktionsprogramm in Höhe von 100 Mio. CHF per Ende 2015
erfolgreich umgesetzt
 Nettoverschuldung dank Devestitionen und konsequenter Bewirtschaftung
des Nettoumlaufvermögens um 640 Mio. CHF auf 1'299 Mio. CHF weiter
reduziert
 Gezielte Investitionen in Wachstumsfelder bei Energy Services
 Aufgrund der weiter angespannten Ertragslage beantragt der Verwaltungsrat
von Alpiq der Generalversammlung, keine Dividende auszuschütten. Alpiq
bezahlt zudem keine Zinsen auf dem Hybriddarlehen der Schweizer
Konsortialaktionäre. Die Konsortialaktionäre haben Verständnis für diese
Massnahme. Die öffentlich platzierte Hybridanleihe hingegen wird bedient.
 Zusätzliche strukturelle Massnahmen werden in einer separaten
Medienmitteilung kommuniziert
Lausanne - Die Alpiq Gruppe behauptet sich im Geschäftsjahr 2015 in einem weiterhin
höchst anspruchsvollen Marktumfeld mit einem Nettoumsatz von 6'715 Mio. CHF (2014:
8'058 Mio. CHF) und einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 480 Mio. CHF (2014:
609 Mio. CHF). Hauptgründe für die geringeren Ergebnisse sind die weiterhin tiefen
Grosshandelspreise sowie der starke Schweizer Franken. Dank des strikten
Kostenmanagements konnte der Ergebnisrückgang aktiv abgedämpft werden. Das 2014
angekündigte Kostenreduktionsprogramm in Höhe von 100 Mio. CHF wurde wie geplant
per Ende 2015 erfolgreich umgesetzt. Damit hat Alpiq das Ergebnis zusammen mit
anderen Effizienzsteigerungsprogrammen in den letzten Jahren kumuliert um rund 270
Mio. CHF verbessert.
Insbesondere der starke Schweizer Franken führte zu Wertberichtigungen und
Rückstellungen nach Steuern in Höhe von 855 Mio. CHF. Davon betroffen sind vor allem
die Schweizer Wasserkraftwerke. Zudem haben die Kernkraftwerke Gösgen (Alpiq-Anteil
40,0 %) und Leibstadt (Alpiq-Anteil 32,4 %) beschlossen, ihre Ansprüche gegenüber den
Stilllegungs- und Entsorgungsfonds neu auf der Basis von Marktwerten zu bilanzieren.
Dieser Methodenwechsel führt dazu, dass künftig die Marktperformance der beiden
Fonds direkt einen Einfluss auf die Ergebnisse der Aktionäre der Partnerwerke haben
wird. Einmalig belastet der Methodenwechsel den EBITDA von Alpiq mit 151 Mio. CHF,
auf das Reinergebnis des Geschäftsjahres 2015 hingegen hat er keinen Einfluss.
Alpiq reduzierte die zukünftige Zinsbelastung erneut dank eines vorzeitigen Anleihenrückkaufs. Allerdings beeinflusste der starke Schweizer Franken das Finanzergebnis
negativ. All diese Effekte führen zu einem Reinergebnis vor Sondereinflüssen von 46 Mio.
CHF.
Nettoverschuldung weiter reduziert
Alpiq verbesserte dank konsequenter Bewirtschaftung des Nettoumlaufvermögens den
operativen Cashflow um 47 Mio. CHF auf 461 Mio. CHF gegenüber Vorjahr. Mit dem Ziel
der Reduktion der Nettoverschuldung erzielte das Unternehmen bei der Veräusserung
des Gesamtpakets an Swissgrid bislang einen Mittelzufluss von insgesamt 412 Mio. CHF
(wovon 337 Mio. CHF im abgelaufenen Geschäftsjahr). Zudem devestierte Alpiq im
Rahmen der laufenden Portfoliobereinigung erfolgreich weitere nicht strategische
Beteiligungen. Dazu zählen unter anderem das Gas-Kombikraftwerk Bayet in Frankreich,
Kleinwasserkraftwerke und -projekte in Norwegen sowie Beteiligungen an vier Schweizer
Wasserkraftwerken und die Anteile an den beiden Energiebörsen EEX und Powernext. Mit
den freigewordenen Mitteln reduzierte Alpiq ihre Nettoverschuldung von 1'939 Mio. CHF
auf 1'299 Mio. Das Unternehmen verfügt über eine solide Liquidität von 1,5 Mrd. CHF.
Kraftwerke liefern weniger Ertrag
Die weiter gesunkenen Grosshandelspreise schmälerten die Ergebnisse der gesamten
Kraftwerksproduktion. Die langfristigen Absicherungsgeschäfte konnten die
Auswirkungen teilweise kompensieren. Insbesondere die Wirtschaftlichkeit der Schweizer
Kraftwerke leidet unter hohen Subventionen für neue erneuerbare Energien, tiefen
Preisen für Primärenergien Öl, Gas und Kohle und schwachen CO2-Preisen sowie hohen
Abgaben. Alpiq fehlt zudem der Endkundenzugang im nicht-liberalisierten Teil des
Schweizer Markts. Dank Mehrproduktion und konsequentem Kostenmanagement konnte
der Rückgang teilweise kompensiert werden.
Energiehandel bietet innovative Lösungen
Der Energiehandel schliesst insgesamt unter Vorjahr ab. In der
Kraftwerksbewirtschaftung des Schweizer Produktionsportfolios konnte Alpiq aufgrund
des trockenen Klimas im zweiten Halbjahr und der eingeschränkten Importkapazität das
Vorjahr übertreffen. Die internationale Kraftwerksbewirtschaftung lag unter dem Vorjahr,
unter anderem aufgrund des starken Wettbewerbs auf den
Systemdienstleistungsmärkten. Im grenzüberschreitenden Stromhandel in Ost- und
Südosteuropa bleibt Alpiq die Nummer 1. Im Rahmen der Strategieumsetzung baute
Alpiq das internationale Origination- und Erdgasgeschäft weiter aus. Im 2015 etablierten
24/7-Intraday-Geschäft ist Alpiq bereits zum führenden Player im Schweizer
Energiemarkt aufgestiegen. Alpiq gründete zudem gemeinsam mit der französischen
Facility-Management-Spezialistin Sodexo ein Partnerunternehmen, um das
Endkundengeschäft mit Strom- und Gaslieferungen sowie Energiedienstleistungen
auszubauen.
Energy Services mit Wachstumspotenzial
Alpiq konnte, bereinigt um Währungseffekte, die EBITDA-Marge bei den Energy Services
trotz schwierigen Umfeldes stabil halten. In der Gebäudetechnik und bei Infrastrukturlösungen für E-Mobility ist Alpiq die Nummer 1 in der Schweiz. Bereinigt um höhere
Aufwendungen für die berufliche Personalvorsorge und Währungseffekte, erzielte Alpiq in
diesem Bereich operativ ein Ergebnis über Vorjahr. Erneut nahm der Auftragsbestand für
neue Projekte deutlich zu. Im Rahmen ihrer Strategieumsetzung baute Alpiq ihre
Marktführerschaft bei den Energiedienstleistungen gezielt weiter aus: In der
Gebäudetechnik akquirierte Alpiq den grössten Schweizer Solar-Spezialisten, die Helion
Solar Gruppe, sowie den Smart Building-Anbieter IReL AG. Zudem wurde die
Industrialisierung der Technologie GridSense vorangetrieben. In der Verkehrstechnik
festigte Alpiq ihre Führungsposition als Schweizer Anbieterin von Verkehrstechniklösungen und diversifizierte geografisch mit der Akquisition der Bahntechnik-Spezialistin
Balfour Beatty Rail Italy S.p.A. Die genannten Akquisitionen bieten eine optimale
Ausgangslage für künftiges Wachstum.
Das Anlagenbau- und Servicegeschäft ausserhalb der Schweiz liegt währungsbereinigt
über Vorjahresniveau. Trotz zurückhaltender Investitionen in die konventionelle
Kraftwerkstechnik gewann Alpiq neue Grossaufträge hinzu. Dazu zählen unter anderem
der Bau eines umweltfreundlichen Dampfturbinenkraftwerks in den Niederlanden oder
der Bau eines hocheffizienten und flexiblen Gasmotorenkraftwerks in Deutschland. Alpiq
konzentriert sich zudem auf zukunftsweisende, dezentrale Kraftwerkstechnologien und
diversifiziert weiter in den Industriebereich.
Ausblick
Das operative Ergebnis 2016 wird weiterhin von einem äusserst herausfordernden
Marktumfeld mit tiefen Grosshandelspreisen geprägt sein. Zudem verzerren die
regulatorischen Rahmenbedingungen den Wettbewerb. Oberste Priorität hat die
Sicherstellung der Kapitalmarktfähigkeit. Zum einen wird Alpiq die bereits eingeleiteten
Kostenreduktions- und Ertragsverbesserungsmassnahmen strikt weiterführen. Zum anderen
wird Alpiq zur Reduktion der Nettoverschuldung zusätzliche Devestitionsmöglichkeiten
prüfen und nicht strategische Beteiligungen konsequent veräussern. Hinzu kommen die Ende
August 2015 angekündigten strukturellen Massnahmen. Diese werden am 7. März 2016 in
einer separaten Medienmitteilung kommuniziert.
Null-Dividende und keine Zinsen auf dem Hybriddarlehen der Konsortialaktionäre
Aufgrund der weiter angespannten Ertragslage beantragt der Verwaltungsrat von Alpiq der
Generalversammlung, keine Dividende auszuschütten. Zudem bezahlt Alpiq den Schweizer
Konsortialaktionären keinen Zins auf ihrem Hybriddarlehen. Die Konsortialaktionäre haben
Verständnis für diese Massnahme. Die öffentlich platzierte Hybridanleihe wird hingegen
bedient. Die nächste Zinszahlung auf dieser Anleihe wird am 15. November 2016 erfolgen.
Änderungen im Verwaltungsrat
Die Verwaltungsräte Heiko Berg und Philipp Büssenschütt stellen sich an der
Generalversammlung vom 28. April 2016 nicht mehr zur Wiederwahl. Neu für den
Verwaltungsrat werden von der EDF Patrick Pruvot und John Morris vorgeschlagen. Die
Aktionäre werden an der kommenden Generalversammlung über diese Wahlanträge
befinden.
Kennzahlen der Alpiq Gruppe per 31. Dezember 2015
Operative Ergebnisse
vor Sondereinflüssen 1)
Ergebnisse
gemäss IFRS
Veränderung in %
2014-2015
(Operative
Ergebnisse vor
Sondereinflüssen)
2015
2014
2015
2014
Nettoumsatz
-16,7
6 715
8 058
6 715
8 058
EBITDA
-21,2
480
609
50
312
Abschreibungen und
Wertminderungen
-13,4
-219
-253
-561
-985
EBIT
-26,7
261
356
-511
-673
3,9
4,4
-7,6
-8,4
46
145
-830
-902
0,7
1,8
-12,4
-11,2
461
414
Liquidität
1 486
1 562
Nettoverschuldung
1 299
1 939
Eigene Produktion2) (GWh)
17 814
16 307
Mitarbeitendenbestand am
Bilanzstichtag
8 345
8 277
6 948
6 871
Mio. CHF
in % des Nettoumsatzes
Reinergebnis
in % des Nettoumsatzes
-68,3
Mio. CHF
Geldfluss aus operativer
Tätigkeit
davon Geschäftsbereich
Energy Services
1)
Beinhalten Wertminderungen und Rückstellungen, Effekte aus der Veräusserung von Geschäftsteilen und weitere
Sondereinflüsse für 2015 sowie Wertminderungen und Rückstellungen für 2014
2)
Ohne Langfristverträge
Den aktuellen Geschäftsbericht sowie frühere Berichte finden Sie unter diesem Link:
www.alpiq.com/berichte
Weitere Informationen zu Alpiq finden Sie auf www.alpiq.com
Media Relations:
Richard Rogers
T +41 62 286 71 10
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Investor Relations:
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T +41 62 286 75 37
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