ISSN 1864 – 7006 Opusmundi - Dein Start in die Arbeitswelt! Finde hier Deinen Traumjob! Blick nach vorn Mit innovativen Studiengängen und starker Forschung in die Zukunft Kinder an die Hochschule! Spezielle Angebote machen Mädchen und Jungen neugierig auf Wissenschaft 25 Jahre Physikalische Technik in Zwickau Ältester Studiengang seiner Art in den Neuen Bundesländern feiert Jubiläum MEIN LIEBLINGSPROJEKT. BEI MAHLE ZEIGEN, WAS IN MIR STECKT. „Stillstand kennen wir bei MAHLE nicht. Jeder ist immer gefragt. Auch Praktikanten übernehmen Verantwortung und können sich an eigenen Projekten ausprobieren – in meinem Fall sogar an verschiedenen Standorten.“ Julia Stagakis, Praktikantin Wir mögen es, wenn unsere Mitarbeiter Ziele haben. Was ist mit Ihnen? Sind Sie bereit für den Startschuss in die Praxis? Wir bei MAHLE zählen weltweit mit den Bereichen Motorsysteme, Filtration, Elektrik/Mechatronik und Thermomanagement zu den Top-3-Systemanbietern für mobile Anwendungen. Mit rund 66.000 Mitarbeitern an circa 150 Standorten sowie in zehn großen Forschungs- und Entwicklungszentren begeistern wir unsere Kunden mit innovativen Lösungen für Automobil- und Industrieanwendungen. Wir unterstützen Sie im Rahmen von Praktika und Abschlussarbeiten dabei, Ihr Wissen als wichtiges Teammitglied einzubringen. Starten Sie Ihren Weg – mit uns. jobs.mahle.com Jetzt Fan werden MAHLEKarriereDE EDITORIAL Liebe Leser von campus³, Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim zusätzlich zu den beiden Kernaufgaben Lehre und Forschung haben die Hochschulen in den vergangenen Jahren neue Tätigkeitsfelder übernommen, die unter dem Begriff „Third Mission“ zusammengefasst werden. Dies könnte man auch als „gesamtgesellschaftliche Wirkungen“ bezeichnen. Unsere „Third Mission“ an der Westsächsischen Hochschule Zwickau leitet sich ganz selbstverständlich sowohl aus den originären Aufgaben einer Fachhochschule als auch aus der regionalpolitischen Situation in Südwestsachsen ab. Wir sind in Zwickau, im Vogtland und im Erzgebirge – einer Region mit knapp einer Million Einwohnern – die einzige Hochschuleinrichtung, und es gibt hier leider auch keine außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen. Im Leitbild der Westsächsischen Hochschule Zwickau steht deshalb: „Regional verantwortlich die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Südwestsachsens fördern – Wir fühlen uns der Region Westsachsen, ihren Menschen und ihrer Wirtschaft besonders verpflichtet und gestalten die kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung mit.“ Aus unserer Verantwortung heraus pflegen wir ständige Kontakte zu den politischen Entscheidungsträgern, den Verbänden, den Wirtschaftsunternehmen und anderen Einrichtungen. Wir veranstalten Regionalkonferenzen zu aktuellen Themen wie zum Beispiel Fachkräftesicherung, und wir laden Praktiker aus der Region als Lehrbeauftragte zu uns ein. Das heißt für uns auch, eine Willkommenskultur zu pflegen und für Weltoffenheit einzutreten – nicht nur gegenüber unseren ausländischen Studierenden, deren Zahl beständig wächst. Wir unterstützen beispielsweise Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen an unseren Hochschulstandor- ten Zwickau und Schneeberg und treten entschieden jeder Form von Fremdenfeindlichkeit entgegen. Denn die Welt rückt durch die Globalisierung zusammen. So sind plötzlich auch wir – wenn auch nur mittelbar – vom Explosionsunglück in Tianjin (China) betroffen: Seit drei Jahren sind wir der Tianjin Foreign Studies University durch unseren Doppelmaster verbunden; in diesem Heft berichten wir über das Erfolgsmodell. Wir sind eine offene Hochschule und bieten ein breites Spektrum an Dienstleitungen und Veranstaltungen an – von Berufsorientierung bis Absolventenvermittlung (ZWIK), von Kinderuni bis Seniorenkolleg, von Bibliothekslesungen bis zur „Langen Nacht der Technik“. Dabei beziehen wir alle Standorte der Hochschule – Zwickau, Schneeberg, Reichenbach und Markneukirchen – ein. Mit der Galerie Angewandte Kunst Schneeberg im Barockschloss Lichtenwalde bei Chemnitz und dem „Forum Mobile“ – unserer Oldtimersammlung auf dem Campus Scheffelberg – betreiben wir zwei Dauerpräsentationen, die mit wechselnden Ausstellungen die Bürgergesellschaft einladen und inspirieren. Es ist eine Aufgabe unseres Hochschuljournals campus³, nicht nur über Ergebnisse in Lehre und Forschung, sondern immer wieder auch über unsere „Third Mission“-Aktivitäten zu berichten und Sie hierzu herzlich einzuladen. Viel Spaß beim Lesen der neuesten Ausgabe von campus³! Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim Rektor der Westsächsischen Hochschule 3 4 INHALT 08 Erfolgreich gescheitert! Ein Rückblick auf 19 Jahre Architekturstudium am Standort Reichenbach GASTBEITRAG CAMPUS 06 16 Klare Ziele für die weitere Entwicklung der Hochschule Michael Ermrich, der Vorsitzende des Hochschulrates, skizziert in seinem Gastbeitrag die anstehenden Aufgaben No Risk – No Fun – No Chance Risikomanagement an der Westsächsischen Hochschule Zwickau 15 Mit Strategie von der Theorie in die Praxis Hochschule will Verwertung von Wissen aus der Forschung intensivieren Forschungseinnahmen erreichen Rekordniveau Im vergangenen Jahr wurden 8,6 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben FAKULTÄTEN Wissenschaftler entwickeln Palettensortieranlage Umsetzung an der Professur Wirtschaftsinformatik bis 2017 geplant Zwischenbilanz im Projekt Studuko: Weiter so! Viele Maßnahmen in der Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium bereits realisiert 26 Glänzende Aussichten für neuen Studiengang Auf Absolventen warten zukunftsträchtige Tätigkeitsfelder in Wirtschaft und Forschung 20 „Plan B“ in Studienkrisen Was tun, wenn es nicht mehr rund läuft im Studium? 27 22 Wenn Lehrende Lernende sind – und umgekehrt Im Sommersemester 2015 wurden die ersten E-Tutoren erfolgreich ausgebildet Rückblick auf 25 Jahre Physikalische Technik in Zwickau Neues Hochtechnologiezentrum als Grundlage für Ausbau der Studienangebote 28 Junge Wissenschaftler schnuppern Hochschulluft Kinder-Ferienuni feiert erfolgreiche Premiere – Kinderuni geht bereits in dritte Runde Personalmanagement in der Pflege im Fokus Zwickauer Pflege- und Gesundheitswissenschaftliches Symposium als Podium etabliert 30 Die Welt kommt nach Zwickau ZNS kooperiert erfolgreich mit der IAESTE-Organisation Qualitätsmanagementportale im Aufbau Transparente Darstellung der Prozesse soll die Zusammenarbeit verbessern 18 FORSCHUNG & LEHRE 14 Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Campus voll belegt Turnhalle bietet rund 250 Menschen Obdach 25 17 HOCHSCHULPOLITIK 12 Digitales Lernen unterstützt lebenslange Weiterbildung Projekt „Offene Hochschule Zwickau“ entwickelt und erprobt E-Learning-Konzepte 24 23 INHALT 31 32 34 35 36 37 38 39 Studienobjekte aus dem 3D-Drucker In Schneeberg wird die dritte Dimension bereits im Grundlagenstudium erlebbar Binationaler Masterstudiengang auf Erfolgskurs Studierende und Lehrkräfte aus Zwickau und Tianjin meistern Herausforderungen Hochschulen aus drei Ländern entwickeln einen Master Angebot startet zum Wintersemester 2015/16 an der Westsächsischen Hochschule Ein Studiengang zieht um Gebärdensprachdolmetscher sind jetzt an der Fakultät Sprachen zu Hause Erfolgreich berufsbegleitend Elektromobilität studieren Alle Teilnehmer des ersten Jahrgangs werden im Wintersemesters 2015/16 fertig Vorreiter in der internationalen Mobilität mit „Erasmus+“ Hochschule wirbt erfolgreich EU-Drittmittel für die Mobilitätsförderung ein STUDENTENLEBEN 46 48 48 50 Filter – Zecken – Leuchttextilien Textil- und Ledertechniker auf der „Techtextil/Texprocess“ Theorie trifft Praxis 17. Auflage der ZWIK am 5. November von 10 bis 16 Uhr in der Stadthalle Zwickau Racing Team beendet Saison mit Sieg in Italien Studenten können beim letzten Rennen an furiosen Saisonstart anknüpfen Wasserparty fällt trotz Starkregens nicht ins Wasser Petrus kannte beim Sommerfest der Fachschaften keine Gnade – Spaßig war es dennoch Studentin befasst sich mit Instrumenten aus Senegal Emeline Chevalier erhielt am 7. Oktober einen Engagementspreis des DAAD Diplomstudiengänge erfolgreich evaluiert Fakultät Automobil- und Maschinenbau ist Pilotfakultät für externe Überprüfung 51 Inkontinenz – ein generationsübergreifendes Thema Gesundheits- und Pflegewissenschaftler beteiligen sich an internationalem Projekt WESTSACHSEN-CLUSTER INTERNATIONAL 41 45 Mein IAESTE-Praktikum in Brasilien Dreimonatiger Aufenthalt gibt Einblick in die Besonderheiten des Landes 52 Im Studentenclub Collage treffen sich auch Zweiradfans Erfolgreiche erste Saison für neuen WHZ-Motoradtreff am Eckersbacher Club Let’s move the world! Hochschulteam beteiligt sich per Pedelec an der Wave-Trophy NACHRICHTEN 40 Fahrsimulator auf der IAA präsentiert Große Resonanz auf Mentorkurse 42 44 Scotch und „A very warm Welcome“ in Paisley Ein Studium in Schottland ist mehr als ein Punkt im Lebenslauf Sommerschule der Informatik in Kirgisistan Studenten sammeln wertvolle Erfahrungen bei Entwicklung von Software ziviler Drohnen Deutschkurs für Gaststudenten IMPRESSUM Herausgeber: Westsächsische Hochschule Zwickau Der Rektor Dr.-Friedrichs-Ring 2A 08056 Zwickau Tel.: 0375 536-1000 www.fh-zwickau.de Redaktion: Redaktionsbeirat der WHZ, Franka Platz (V.i.S.d.P.) [email protected] Christian Wobst, Agentur Graf Text [email protected] Layout, Satz & Grafik: Umsetzung: Christian Wobst Anzeigen & Druck: VMK Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG Faberstraße 17 67590 Monsheim Tel.: 06243 909-0 Fax: 06243 909-400 [email protected] Bildmaterial: WHZ, die jeweiligen sowie Franka Platz (S. 8), Dietmar Träupmann (S. 4, S. 8), René Franke und Alexander Keiling (S. 9), Julia Pfeifer (S. 9), Julia Breitenfeld (S. 10), Dietmar Träupmann (S 11), Foto Budweis (S. 43): Norbert Aepli (Wikimedia Commons), Julia Kleindienst (S. 37, oben), Madeleine Haber (S. 37, unten), ZWIK (S. 47), WHZ Racing Team (S. 48), Michael Liebert (S. 54, Foto von Prof. Strobel), Helge Gerischer (S. 58) Coverabbildung: Das Titelbild zeigt die Teilnehmer der Kinderuni der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Foto: Helge Gerischer Auflage: Druckexemplare: 3500 Stück ISSN-Nummer: 1864-7006 E-Paper: www.fh-zwickau.de ISSN-Nummer: 1864-7014 Copyright: Alle in dieser Ausgabe veröffentlichten Texte, Fotografien und Grafiken, einschließlich aller ihrer Teile, sind urheberrechtlich geschützt. 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Ferner ist das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel untersagt. Redaktions- und Anzeigenschluss: 18.September 2015 WEITERE RUBRIKEN 54 Köpfe & Bücher 56 Kalender 58 Alumni 5 Sie sind die Zukunft der Westsächsischen Hochschule und damit der ganzen Region: Mit Angeboten wie der Kinderuni versucht die Westsächsische Hochschule, schon die Jüngsten für die spannende Welt der Wissenschaft zu begeistern. Klare Ziele für die weitere Entwicklung der Hochschule Der Vorsitzende des Hochschulrates skizziert die anstehenden Aufgaben von Michael Ermrich Von internationalen Kontaktpartnern aus Politik, Lehre und Wirtschaft sowie insbesondere aus der regionalen Wirtschaft in Sachsen erfahre ich immer wieder, dass das deutsche Fachhochschulsystem eine große Anerkennung genießt. Kurz gesagt, es gilt als Wettbewerbsvorteil, da gerade dessen enger Praxisbezug Absolventen heranbildet, die in den Unternehmen von Anfang an eine Bereicherung sind. Nicht nur, weil das theoretische Fachwissen auf Top-Stand ist – das liefern alle Universitäten weltweit – sondern auch und gerade, weil im Studienalltag einer Fachhochschule etwas vermittelt wird, was deren Absolventen zu praxisorientierten Machertypen werden lässt. Genau das suchen Unternehmen. Studierende finden hier nicht nur Spezialisten mit Praxiserfahrung und -bezug im Lehrkörper, sondern eben auch selbst die Möglichkeit, schon während des Studiums berufspraktische Erfahrungen zu sammeln. Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) stellt als Hochschule für Angewandte Wissenschaften einen Leuchtturm von praxisbezogener Lehre und Forschung im Südwesten des Freistaates Sachsen dar. Diesen Leuchtturm gilt es weiterzuentwickeln, zum Wohl der Studierenden, zum Wohl der Stadt Zwickau und ihres Umlands, zum Wohl Südwestsachsens und des Freistaates. Die WHZ ist gerade wegen ihrer Praxisnähe eine gefragte Adresse von Studierenden, Personalabteilungen großer Konzerne, aber auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Hinzu kommt, dass sie in verschiedenen Fächern auch einen weit über Sachsen hinausgehend guten Ruf hat. Diese Tatsache spiegelt sich nicht zuletzt in den weitgehend stabilen Immatrikulationszahlen wieder, obwohl in den Studierendenaltersklassen längst der demografische Knick stärkere Rückgänge bei Immatrikulationen erwarten ließe. Es spricht für den Standort und ist ein großer Erfolg, dass der Zulauf aus den westlichen Bundesländern 2014 weiter gesteigert werden konnte. Heute stammen bereits 21 Prozent der an der WHZ Studierenden aus dem Westen Deutschlands, und auch der Anteil der internationalen Gaststudierenden nimmt stetig zu. Die WHZ ist also alles andere als eine Hochschule nur für die engere Nachbarschaft. Sie strahlt damit auch positiv auf die Bevölkerungsstruktur aus. Dieser auf der Qualität der Ausbildung und den sehr guten Studienmöglichkeiten beruhende Erfolg muss aus Sicht des Hochschulrates nicht nur erhalten, sondern gezielt ausgebaut werden. Hierzu zählt, um die internationale Attraktivität unserer Hochschule noch weiter anzuheben, unter anderem der weitere Ausbau englischsprachiger Vorlesungen und Seminare und damit die weiter fortgeführte Qualifizierung des Lehrpersonals. Die Pflege einer Willkommenskultur spielt dabei ebenso eine große Rolle. Die WHZ hat auch längst ihre „Fühler“ in Richtung internationale Kooperationen ausgestreckt. Ob Kirgisistan, Tschechien oder China – es geht um Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil. Das beginnt beim Studenten- und Lehrkräfteaustausch, setzt sich über Forschungskooperationen fort und mündet nicht zuletzt in gemeinsam angebotenen Studienmodulen. In diesem Zusammenhang bleibt es aus Sicht des Hochschulrates wichtig, dass wir gemeinsam stets darauf achten, als Hochschule in der Gesamtheit aller Expertisen wahrgenommen zu werden und nicht etwa nur als reine Automobil-Hochschule. Mit den Bereichen Gesundheit und Angewandte Kunst verfügt die WHZ beispielsweise über weitere Fachrichtungen, die zu Recht höchste GASTBEITRAG Gerade wegen ihrer Praxisnähe – im Bild der Fahrsimulator der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik – ist die Westsächsische Hochschule eine gefragte Adresse von Studierenden, Personalabteilungen großer Konzerne, aber auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Anerkennung über Sachsen hinaus genießen. Auch die Themen Energieffizienz und Mobilität im viel weiter gefassten Sinne sind Themen, denen sich die WHZ in Lehre und Forschung verschrieben hat. Die WHZ ist abseits großstädtischer Ballungsräume angesiedelt. Das ist eine Herausforderung, da Studierende und Lehrende immer auch das Umfeld und sein Potential bei eigenen Standortentscheidungen mitbetrachten. Einerseits ist es abseits großer Städte schwieriger, Studenten zu gewinnen. Andererseits bieten das ausgewogene Verhältnis von Lehrkräften und Studenten, die moderne Ausstattung und die guten Kontakte zur Wirtschaft sowie zur kommunalen Ebene und das kulturelle Angebot einen sehr günstigen Rahmen für ein erfolgreiches Studium. Die WHZ ist insgesamt ein hochattraktives Angebot an junge Menschen auf dem Weg in ein Berufsleben, das eine akademische Ausbildung erfordert. Dies zu bewahren erfordert heutzutage einen noch stärkeren „Blick über den Tellerrand“. Das künftige Rektorat und der Hochschulrat werden diesen Blick immer wieder gezielt vornehmen. Nicht von ungefähr legt der Hochschulrat großen Wert darauf, dass unter den Bewerbungen für die Nachfolge des gegenwärtigen Rektors möglichst viele von Menschen mit internationalen Erfahrungen kommen. Bekanntlich zeigt sich deutschlandweit, dass Absolventen in den MINT-Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, immer gefragter sind, während die Neigung junger Menschen zu diesen Disziplinen abnimmt. Unsere Hochschule bietet wie keine andere hervorragende Ausbildungsplätze und Spitzen-Lehrpersonal auf diesen Gebieten. Hochschulrat und Rektorat sehen hier eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Als promovierter Elektrotechniker liegt mir dies natürlich auch persönlich sehr am Herzen. Gelingt es in den MINT-Fächern verstärkt, Studenten zu immatrikulieren und zum Erfolg zu führen, ist dies zugleich ein Beitrag dazu, den Stellenwert der WHZ in der sächsischen Hochschullandschaft noch weiter anzuheben, was sicherlich bei künftigen sachsenweiten Hochschulplanungen positiv ins Gewicht fallen wird. Gemeinsam mit dem Rektorat und der Politik überlegt der Hochschulrat nicht nur, wie noch mehr Studenten für ein Studium an der WHZ begeistert werden können, sondern auch, wie mehr Absolventen in der Region gehalten werden können. Neben einem attraktiven Wohn- und Gesellschaftsumfeld zählen hierzu sicher auch gute, interessante Arbeitsstellen. Diese entstehen umso eher, je mehr Unternehmen von gut ausgebildeten Studenten unserer Hochschule profitieren können und je eher Wirtschaft und Studenten zusammengebracht werden. Hierauf nehmen wir durch unsere Ausbildung Einfluss. Der weitere Ausbau der Kontakte zur Wirtschaft und der Wissenstransfer werden Themen sein, die ganz oben auf der Agenda von Rektorat und Hochschulrat stehen werden. Den in diesem Semester neu immatrikulierten Studenten gratuliere ich zu ihrer Entscheidung für unsere Hochschule. Die Mitglieder des Hochschulrates freuen sich, mit ihnen hier den Grundstein ihrer beruflichen Existenz zu legen. Diejenigen, die auf bereits vorhandene akademische Abschlüsse aufbauen, seien uns ebenso herzlich willkommen. Wir wünschen allen Studierenden beste Erfolge und allen Lehrenden und Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen weiterhin Elan und Freude bei und an ihrer jeweiligen Aufgabe. Der Autor Dr. Michael Ermrich ist seit Februar Vorsitzender des Hochschulrates der WHZ. VITA Michael Ermrich, geboren 1953 in Halberstadt, schloss 1976 sein Studium an der Technischen Hochschule Ilmenau als Diplomingenieur für Elektrotechnik ab. Er war Angestellter an der Technischen Hochschule Ilmenau, Mitarbeiter am Institut für Spielzeug Sonneberg und Abteilungsleiter Rationalisierungsmittelbau im Gießerei- und Ofenbau Königshütte. Zwischen 1992 und 2007 war er Landrat des Landkreises Wernigerode und anschließend bis 2013 Landrat des Landkreises Harz. Seit Juni 2013 ist er Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes und seit Februar Vorsitzender des Hochschulrates der Westsächsischen Hochschule Zwickau. 2010 wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Dr. Michael Ermrich ist verwitwet und hat vier Kinder. 7 8 HOCHSCHULPOLITIK „Frühstück in Weiß“– so der Titel dieser Kunstaktion der Fakultät Architektur am 28. Mai 2011 in Reichenbach. Nach dem Vorbild des französischen öffentlichen Brunchs „déjeuner en blanc“ speisten Lehrende und Studierende mit Reichenbachern und anderen Unterstützern der Fakultät an einer langen Tafel, um danach durch die Stadt zu ziehen. Ein Versuch, auf die drohende Schließung der Fakultät aufmerksam zu machen. Erfolgreich gescheitert! Eine Fakultät verabschiedet sich Ein Rückblick auf 19 Jahre Architekturstudium am Standort Reichenbach von Rainer Hertting-Thomasius Fast 700 Absolventen hat die Fakultät Architektur in Reichenbach hervorgebracht. Am 10. Juli 2015 wurde das letzte Sommerfest gefeiert. Damit sind 19 Jahre Architekturstudium an der Westsächsischen Hochschule Zwickau Geschichte. Der Fachbereich Architektur wurde 1996 gegründet. Warum? Die Gründe sind vielfältig, der wichtigste war sicher, dass die Hochschule ihr Angebot ausweiten wollte - und sie wollte den Standort Reichenbach stärken und damit vielleicht auch eine konkurrierende Fachhochschule in Plauen verhindern. Warum es Architektur war – ich weiß es nicht. Aber: Ich hatte das Glück, von Anbe- SIE SIND GEFRAGT, Herr Hertting-Thomasius Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? … mit dem Fahrrad im Morgennebel durchs Havelland fahren und die Vormittagssonne erwarten. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? … ein guter Grauburgunder Welches Ritual haben Sie? … den Wetterbericht verfolgen (damit sich Punkt 1 erfüllt) ginn an in der Gründungskommission arbeiten zu können und damit letztendlich das Werden eines neuen Studienganges mitzuerleben, mitzugestalten. Wir konnten in den Jahren 1997 bis 1999 einige wichtige Professuren besetzen und es folgte eine wahrhaft spannende Zeit des Aufbaus. Die überaus engagierte Zusammenarbeit dieser Kollegen in der Gründungsphase möchte ich als einen – vielleicht den wichtigsten – Grund nennen, dass es uns bereits im Jahr 1999 gelang, den Fachbereich Architektur positiv zu evaluieren - also noch bevor unsere ersten Absolventen ihr Studium mit dem Diplom abschließen konnten. Die Abschiedsausstellung „Countdown_100 Architekturmodelle_100Tage“ im Bobinet-Gebäude in Reichenbach gab einen Überblick über Entwürfe der Fakultät. HOCHSCHULPOLITIK René Franke und Alexander Keilig: Deutscher Pavillon EXPO 2010 in Shanghai. Diese positive Evaluation war die Voraussetzung für die Beendigung der Gründungsphase, die wir im März des Jahres 2000 in einem neuen Studio feierlich begehen konnten. Gleichzeitig konnte die Gründungskommission von ihren Aufgaben entbunden werden. Wir gingen ein Wagnis ein Anlässlich dieses Ereignisses zitierte der leider viel zu früh verstorbene Gründungsdekan, Prof. Ludolf von Alvensleben, folgende Sätze von Arthur Lassen: „ ... Die Hummel hat eine Flügelfläche von 0,7 Quadratzentimeter, bei 1,2 Gramm Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesen Verhältnissen zu fliegen. Die Hummel weiß das nicht. Sie fliegt einfach.“ Auch wir wussten nicht, ob unser begonnenes Vorhaben letztendlich gelingen würde. Wir gingen das Wagnis ein und erarbeiteten ein Curriculum, von dem wir überzeugt waren, dass es gut sein würde. Dazu zählten beispielsweise die Schaffung von Studioarbeitsplätzen für alle Studierenden – von früh bis nachts nutzbar. Hier kam uns das räumliche Potential des Standortes Reichenbach sehr entgegen, das es uns ermöglichte, ein praxisorientiertes Projektstudium anzubieten. Die Abgeschiedenheit der Stadt Reichenbach bewirkte zudem, dass unser ArchitekturCampus immer ein lebendiger Ort des Lernens war und ein hochkonzentriertes Studieren möglich machte. Dem kam auch entgegen, dass die Zahl der Studienplätze auf etwa 40 pro Jahr begrenzt war, so dass eine individuelle Betreuung in einer sehr persönlichen Atmosphäre möglich wurde. Auch die frühzeitige Einbindung des Computers in die Ausbildung – Ende der 1990er Jahre noch lange keine Selbstverständlichkeit – in Verbindung mit einem professionellen Multime- diabereich war im Vergleich zu anderen Hochschulen durchaus vorbildhaft! Für uns eine Selbstverständlichkeit, für andere nannten wir es das „Reichenbacher Modell“ ... Nach der Gründungsphase wählte der Fachbereich einen Fachbereichsrat und dieser wählte Prof. Christian Knoche als Dekan. Von da an war der Fachbereich Architektur ein regulärer Fachbereich mit Sitz und – was vielleicht noch wichtiger war – mit Stimme im Senat. Die ersten dunklen Wolken In dieser Phase der Konsolidierung zogen jedoch auch bereits die ersten dunklen Wolken am Himmel auf: So gab es den Vorschlag der sogenannten Weilerkommission, den Fachbereich einer anderen Fachhochschule mit Bauingenieurausbildung anzugliedern. Und: Es fingen die ersten Sparzwänge an, unter denen es nicht immer leicht war, Julia Pfeifer: Gymnasium in Dresden. 9 Verleihung der Hochschulmedaille am 10. Juli 2015. unsere Attraktivität so zu gestalten, dass allein dadurch der Bestand unangetastet blieb. 2003 habe ich dann das Dekanat übernommen, in einer Zeit, in der im Zuge des sogenannten Bologna-Prozesses bei gleichem Personalbestand ein zeitlich umfangreicheres Studienangebot erwartet wurde. Dieses Thema haben wir immer wieder sehr intensiv diskutiert und die Umstellung vom traditionellen Diplom zum Bachelor und Master trotz dieser Zwänge sehr engagiert genutzt, um unser Ausbildungskonzept erneut zu modernisieren und um eine den Universitäten gleichwertige Ausbildung anbieten zu können. Die Akkreditierungskommission, die den Umstellungsprozess letztendlich zu beurteilen hatte, bescheinigte uns, trotz der standortbedingten Alleinlage, ideale Bedingungen. Auch unsere Studierenden schätzten diese, zumindest für das Studieren, idealen Bedingungen. Das zeigte sich auch bei diversen Rankings, deren Ergebnisse eine Bestätigung, aber auch ein Ansporn waren. So belegten wir zwei Mal in Folge, 2008 und 2009/10, den 2. Platz beim Ranking der Zeitschrift „detailX“, bei dem die Unis und Fachhochschulen Deutschlands und einiger angrenzenden Nachbarländer miteinander verglichen wurden. Schließung ohne Diskussion Im Jahre 2009 gab es aber nicht nur die tollen Rankingergebnisse, sondern auch ein Rating der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu den unterschiedlichen Architekturangeboten in Sachsen. Auch hier konnten wir fachlich punkten und wurden sehr gut eingestuft – allein die Frage, ob der Standort der richtige sei, sei eine politische Frage ... Das ist im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst auf offene Ohren gestoßen, und so blieb diese Frage nicht lange unbeantwortet: Im Hoch- schulentwicklungsplan, der schließlich im Jahr 2011 vom Kabinett beschlossen wurde, wurde die Schließung der Standorte Zwickau und Zittau verfügt. Eine Diskussion mit den Betroffenen fand nicht statt. Damit ist das Bildungsangebot in Westsachsen deutlich ausgedünnt worden. Von einer Fachhochschule Plauen spricht schon lange niemand mehr und in Reichenbach wird man sich vielleicht noch ein paar Jahre länger erinnern. Immerhin: Unsere Studierenden können ihr Studium beenden, was die meisten im Juli 2015 schafften. Einige wenige werden ihr Studium im Herbst abschließen. Niemand wird entlassen, die Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt, in Zwickau, in Schneeberg und in Mittweida. Die Lehrenden werden an die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur nach Leipzig versetzt. Für uns geht es weiter, auch wenn die Fakultät Architektur in Reichenbach bald Geschichte sein wird. Julia Breitenfeld: Clothink_Leipzig. HOCHSCHULPOLITIK Arbeit im Fotostudio der Fakultät. An den sächsischen Hochschulen wird es Studiengänge für Architektur zukünftig nicht mehr in Zittau oder Zwickau geben, sondern nur noch in Dresden und Leipzig. Vor Ort wird nichts von einer Fakultät Architektur bleiben. Es bleiben ein paar Pappkartons im Zwickauer Hochschularchiv, Fotografien, Erinnerungen, Anekdötchen. Es bleiben die Menschen, die an der Fakultät studiert, gearbeitet und gelehrt haben, es bleiben die, die dabei waren und wir blicken auf eine gute Zeit zurück! Anlässlich des Abschieds der Fakultät von der Hochschule, den wir mit einer Ausstellung und einem letzten Sommerfest am 10. Juli 2015 gefeiert haben, wurde der Fakultät Architektur die Zwickauer Hochschulmedaille verliehen, und uns ist bewusst, dass damit der Fakultät eine große Ehre erwiesen wurde. Oft werden diese Ehrungen denjenigen zuerkannt, die in den Ruhestand wechseln. Bei uns ist es zum Glück anders, wir werden die Ideen und das Zusammenwirken unseres Teams weiterführen können, wir werden versuchen, das, was uns ausgezeichnet hat (und wofür wir ausgezeichnet wurden), in unserem neuen Wirkungsfeld an der Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig weiterzuführen, unsere Kompetenzen mit denen der geschätzten Leipziger Kollegen zusammenzuführen. Aber ausgezeichnet wird man in der Regel dafür, was man in der Vergangenheit getan hat, was man geleistet hat. Ich denke, dass wir die einmalige Chance hatten, mit der Neugründung einer Fakultät die Dinge zu verfolgen, die wir für wichtig hielten, immer unterstützt von der Hochschulleitung, aber andererseits auch genügend autonom handeln konnten – ein Vorteil der kleinen Fakultät an einem kleinen Hochschulstandort. Leider war genau das auch das Problem, das wir nicht zu lösen vermochten. Und besonders gefreut hat mich die Tatsache, dass die Hochschulmedaille in diesem Jahr erstmalig einem Team zuerkannt wurde, nämlich der Fakultät Architektur. Denn ein gutes Gelingen ist stets auch ein Abbild dessen, was bei einem guten Miteinander ein Team zu leisten vermag. In diesem Sinne möchte ich an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen der Fakultät Architektur einen ganz besonderen Dank sagen für die gute, konstruktive und stets diskussionsoffene Zusammenarbeit. Der Autor Prof. Dr. Rainer Hertting-Thomasius war von 1993 bis 2015 an der Westsächsischen Hochschule Zwickau tätig. Zu seinen Lehrgebieten gehörten Design, Architekturgeschichte und -theorie. Zwischen 2003 und 2015 war er Dekan der Fakultät Architektur am Standort in Reichenbach. Arbeit im Studio (rechts) Vor Ort in Reichenbach (links) 11 12 HOCHSCHULPOLITIK No Risk – No Fun – No Chance Risikomanagement an der Westsächsischen Hochschule Zwickau von Ralf Steiner, Steffen Schumann und Ulrike Lemberg Was sind eigentlich Risiken und wo finden wir sie in unserem Leben? In der privaten Sphäre scheint dies keine Frage zu sein – wir können Risiken zumeist mehr oder weniger gefühlsmäßig bestimmen und relativ bewusst beeinflussen. Dabei spielt häufig auch eine negative Sichtweise der Dinge, gepaart mit Skepsis und der Erwartung einer möglichen Gefahrensituation, eine besondere Rolle. Doch wie sieht es in unserem Arbeitsumfeld mit der Erkennung von und dem Umgang mit Risiken aus? Auskunft darüber hielt das Internet in nur 0,32 Sekunden bereit: Etwa 58.500.000 diesbezügliche Einträge (Stand: 12. Juni 2015) waren dort gelistet. Als Synonyme finden wir auch Wagnisse, Zufälle, Abenteuer, Glücksfälle und dergleichen. Einfach toll, wenn man gleichzeitig davon absieht, dass in verhältnismäßig wenigen Ergebnissen konkrete Hinweise auf den öffentlichen Bereich enthalten sind und davon wiederum nur Bruchteile auf Hochschulen bezogen werden können. Das „Risiko“ nur als Eventualität des negativen Abweichens eines wirklichen von einem möglichen erhofften Ergebnis zu erklären, das zugleich immer eine Verlust- beziehungsweise Schadensgefahr beinhaltet, wäre nur eine recht einseitige Darstellung. Tatsache ist heute vielmehr, dass Risiken bewusst einzugehen auch Chancen für erfolgreiche Entwicklungen bedeuten können, beispielsweise wenn alle im Prozessmanagement geltenden Regeln beziehungsweise Rahmenbedingungen (Compliance) auf aktuellem Stand gehalten werden und gleichzeitig alle internen prozessorientierten Kontroll- und Überwachungssysteme permanent und zuverlässig arbeiten. Während sich die Industrie dem Thema „Risiko“ schon frühzeitig widmete und es untrennbar in ihre Grundsätze der Unternehmensführung (Corporate Governance) eingebunden hat, identifizierte sich die sächsische Hochschullandschaft im Rahmen einer qualifizierten Auseinandersetzung damit erst seit Beginn des Prozesses ihrer Selbststeuerung. Mit der daraus resultierenden Eigenverantwortung der Hochschulen für die Gesamtheit ihrer materiellen und finanziellen Prozesse wurde erkannt, dass ebendiese in der Industrie gemachten Erfahrungen zur Risikoerkennung und -bewertung und zum angemessenen Umgang speziell für Non-Profit- Organisationen bei der Umsetzung der Budgetierung gleichermaßen nutzbringend sein können. Mit der Implementierung eines Risikomanagementsystems (RMS) wird der Hochschulleitung eine sinnvolle Unterstützung in die Hand gegeben, Entwicklungen berechenbarer zu gestalten. Wesentliche Risiken, die den Erfolg der Hochschule dabei durchaus in Frage stellen können, sollen frühzeitig identifiziert, bewertet und gesteuert werden. Die Einteilung erfolgt dabei in die Kategorien Elementarrisiken und Handlungsrisiken (strategische und operative) und gibt Auskunft darüber, wo und in welchen Struktureinheiten entsprechende Verantwortungen hierzu wahrzunehmen sind. Speziell an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) wurde deshalb ab Oktober 2014 damit begonnen, die mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst vereinbarte Zielvorgabe „Aufbau eines RMS“ schrittweise umzusetzen. Ein Projektteam ist unter Leitung des Kanzlers, Dr.-Ing. Ralf Steiner, gebildet worden, dem auch die Hochschulmitglieder Steffen Schumann als Risikomangementbeauftragter der Hochschule, Kay Seidemann, Ulrike Lemberg und Marianne Vogel angehören. Gleichzeitig wurde das Angebot von Prof. Dr. Horst Muschol, das Projekt RMS sowohl wissenschaftlich als auch praktisch zu begleiten, von der Gruppe dankend angenommen. So kann auch auf die Software „Risiko.Cockpit“, die unter anderem in einem gemeinsamen Drittmittel-Forschungsprojekt mit Prof. Dr. habil. Gabriele Günther entwikkelt wurde, zurückgegriffen werden. Zudem begleiten zwei Master-Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Bianca Dennhardt und Vivien Weishorn, im Rahmen ihrer Coachingprojekte das RMS an der WHZ. Mithin kann zum bisherigen Verlauf eine überaus gelungene und zielführende Zusammenarbeit zwischen Hochschulverwaltung, Lehrkörper und Studierenden konstatiert werden. Eine erste Risiko-Bestandsaufnahme für die Hochschule wurde zum 15. Juli 2015 ab- WAS WÄRE DAS LEBEN, HÄTTEN WIR NICHT DEN MUT, ETWAS ZU RISKIEREN. (Vincent van Gogh) geschlossen. Dazu waren alle Struktureinheiten aufgefordert, die für sie relevanten Risiken jeweils nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe zu identifizieren. Danach erfolgte die Zuordnung der Ergebnisse zu den entsprechenden Risikoklassen: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Politik/Wirtschaft Hochschulstrategie/Reputation Organisation Compliances Finanzen/Steuern Hochschulsicherheit Personal Informationstechnologie Baumaßnahmen/Infrastruktur Prozesse Die folgende Abbildung (Risikomatrix) zeigt einen allgemeinen Überblick über alle derzeit identifizierten Risiken der WHZ einschließlich deren Verteilung, wobei Mehrfachnennungen in den Risikoklassen möglich sind. In einem zweiten Schritt werden dann mit Beginn des Wintersemesters 2015/2016 die festgestellten strategischen und operativen Handlungsrisiken mit den betreffenden Risikoverantwortlichen der jeweiligen Struktureinheit diskutiert und in das „Risiko.Cockpit“ (Risikoinventarisierung, -bewertung und -steuerung) eingestellt. Mit diesem Informationssystem wird es gezielt möglich sein, das Spannungsfeld zwischen Chancen und Risiken auf allen Ebenen der Hochschule steuerungsrelevant zu beeinflussen. Die Autoren Dr. Ralf Steiner ist Kanzler, Steffen Schumann ist Innenrevisor und Ulrike Lemberg ist verantwortlich für Qualitätsmanagemt in der Verwaltung; alle an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Simply Retail. STAUS, SMOG, TEURE MIETE – DU HAST DIE NASE VOLL VON DER GROSSSTADT? ODER SUCHST DU NOCH EINEN ATTRAKTIVEN ARBEITGEBER IN DER REGION? 01 Ê Individuelle Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten 04 0 Flexible und familienfreundliche Arbeitszeiten Arbeiten mit neuester Technik 05 ú 08 10 Gute Erreichbarkeit der umliegenden Städte mit Auto und Bahn Frische Mittagsmenüs von unserem Koch zubereitet 13 } Präventionsmaßnahmen (Rückentraining, Impfservice, Massage,…) 09 Ƴ Gesicherte Kinderbetreuung 11 ă 06 ¯ Fremdsprachentraining Unterstützung bei Umzug und Wohnungssuche Attraktives Sportangebot 03 Internationales Arbeitsumfeld Schul- und Hochschulpartner, Berufsausbildung, Praktika und Ferienjobs 07 @ 02 12 Alltagserleichterungen (mobiler Friseur, Textilreinigungs-, Paketservice,…) + 42 lj Hackerspace www.hateotu.de Wir suchen für unseren Standort in Schöneck: Entwickler m/w Consultants m/w Projektleiter m/w Administratoren m/w Tester m/w … Fragen? Interesse? Neugierig? Dann kontaktiere: [email protected] Wir freuen uns darauf, Dich kennenzulernen. Über GK Software AG: Wir entwickeln seit 25 Jahren an unserem Hauptstandort Schöneck erfolgreich Softwareprodukte für den Einzelhandel. Unsere Kunden sind unter anderem Tchibo, Edeka, Douglas, Lidl und Netto. YEARS OF INNOVATING RETAIL 1990 – 2015 14 FORSCHUNG & LEHRE Mit Strategie von der Theorie in die Praxis Hochschule will Verwertung von Wissen aus der Forschung intensivieren von Ivonne Mallasch Der Transfer von Wissen zwischen Hochschule und Wirtschaft ist für beide Seiten von existenzieller Bedeutung. Daher ist in den Hochschulgesetzen aller deutschen Bundesländer der Wissenstransfer als gesetzliche Aufgabe für die Hochschulen verankert. Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) hat sich zum Ziel gesetzt, den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen strategisch auszubauen. Der Freistaat Sachsen setzt in seiner Innovationsstrategie „auf Wissensgenerierung, Wissensvermittlung und Wissenstransfer, um die bestehenden Potentiale und Kompetenzen sächsischer Hochschulen weiter auszubauen“ und möchte mit einer ergebnisorientierten Wissenschaft und effizienten Kooperationen seine Innovationskraft weiter stärken. Vor diesem Hintergrund wird die WHZ zukünftig die Verwertung von Wissen aus der Forschungslandschaft in die Wirtschaft intensivieren. Der Wissens- und Technologie- ANZEIGE transfer (WTT) an Hochschulen kann in unterschiedlichen Ebenen erfolgen, beispielsweise über Kooperationen, Informationen, Personen, Ausgründungen, Auftragsforschung oder Beratung. Vor dem Hintergrund ihrer regionalen Verantwortung will die WHZ den Wissens- und Technologietransfer aktiv und zielorientiert betreiben. Zugleich ist die Hochschule auch auf den Rückfluss des praktischen Anwendungswissens aus Unternehmen angewiesen, um ihre wissenschaftliche Kompetenz zu schärfen und die schrumpfende finanzielle Grundausstattung auszugleichen. „Um zukünfig eine Symphonie des Transfers spielen zu können, müssen wir in der Lage sein, die ganze Tonleiter des Wissenstransfers mit möglichst vielen Instrumenten zu spielen“, sagt Prof. Dr. Matthias Richter, Prorektor Forschung und Wissenstransfer. Daher sollen zukünftig vorhandene Transferkanäle weiter ausgebaut und optimiert werden. Zu diesem Zweck wurden bereits einzelne Maßnahmen und Instrumente entwickelt und umgesetzt. SIE SIND GEFRAGT, Frau Mallasch Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Heute Morgen, als ich den Löffel in das NutellaGlas tauchte. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Die Butter für das Nutella-Brötchen Welches Ritual haben Sie? Nach dem Abendbrot eine Schnitte mit Nutella essen. Auch die Einführung des Forschungsinformationssystems (FIS) im März 2015 dient einerseits dem Forschungsmarketing und andererseits dem gezielten und themenspezifischen Transfer. Das FIS ist eine Datenbank, die den Professoren die Möglichkeit bietet, Forschungsleistungen tagesaktuell zu veröffentlichen. Durch diese Transparenz und durch eine verbesserte Außendarstellung sollen Forschungskooperationen und interdisziplinäre Zusammenarbeiten zwischen den Fakultäten und mit Unternehmen gefördert werden. Voraussetzung dafür ist, dass alle Wissenschaftler dieses Schaufenster aktiv nutzen und in ihrem Netzwerk darauf aufmerksam machen. Um regional als forschende Hochschule wahrgenommen zu werden, organisiert die WHZ seit drei Jahren ein jährlich stattfindendes Forschungsforum. Zahlreiche Unternehmen der Region sowie Kammern und Verbände werden eingeladen und als Multiplikatoren angesprochen. Ergänzt werden diese Aktivitäten durch das neue Forschungsmagazin, das die Leistungsfähigkeit der WHZ dokumentiert und potentielle Partner anspricht – in diesem Herbst erscheint es zum ersten Mal. Aktuell arbeiten die Mitarbeiterinnen aus dem Projekt „Umsetzung von Qualitätskonzepten in der Forschung“ an der Entwicklung eines Prozessportals im Bereich Forschung, mit dem die Wissenschaftler der WHZ anwenderorientiert informiert werden, wie aus einer Forschungsidee ein Projekt definiert, realisiert und vermarktet wird. Ein zukünftiger Schwerpunkt basiert auf dem Wissenstransfer über unsere Absolventen. „Neben der weiteren Ausgestaltung unseres regelmäßig stattfindenden Promotionskolloquiums an der WHZ müssen die Gründeraktivitäten von Absolventen der WHZ in Zusammenarbeit mit der Stadt Zwickau und dem Landkreis Zwickau vernetzt werden. Eine Szene von Gründern von Technologie über Dienstleistung bis zur Kunst in unmittelbarer Nähe der WHZ ist für die Zukunft von Hochschule und Region von zentraler Bedeutung“, so Prof. Matthias Richter. Die Autorin Ivonne Mallasch arbeitet seit 2012 im Prorektorat Forschung und Wissenstransfer als Projektkoordinatorin. FORSCHUNG & LEHRE Forschungseinnahmen erreichen Rekordniveau Im vergangenen Jahr wurden 8,6 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben von Ivonne Mallasch Die Forschung an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) bleibt weiterhin auf Erfolgskurs. So warben die Professoren 2014 forschungsbezogene Drittmittel in Höhe von insgesamt 8,6 Millionen Euro ein. Das ist ein historischer Spitzenwert. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung um 20 Prozent. Dadurch können 130 Vollzeitstellen an der WHZ finanziert werden, wovon aktuell etwa 250 Mitarbeiter profitieren. Diese arbeiten wiederum in 142 Projekten, welche zu zwei Dritteln aus öffentlichen Mitteln des Bundes, der Länder und der EU sowie zu einem Drittel aus der Industrie finanziert sind. „Damit behauptet die WHZ einmal mehr ihre Position im Spitzenfeld der forschungsstärksten Fachhochschulen Deutschlands“, so Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer der WHZ. Die Mit Forschungsprojekten wie der Entwicklung eines sicheren Verfahrens zur Fertigung eines enorme Steigerung der Drittmitteleinnahmen textilen Touchpads unter Verwendung der Sticktechnologie am Institut für Textil- und Lebegründet sich unter anderem in der zuneh- dertechnik wurden im vergangenen Jahr 8,6 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben. menden Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft, die durch eine ANZEIGE einem internationalen Niveau bearIntensivierung des Wissenstransfers beiten zu können. Die Drittmittelin den nächsten Jahren weiter auseinnahmen lassen sich mehrheitlich VERMIETUNGS-HOTLINE 530 333 gebaut werden soll. Eine weitere den Forschungsschwerpunkten wesentliche Ursache ist die in der „Kraftfahrzeug und nachhaltige MoVergangenheit gewachsene inhaltbilität“, „Energieeffizienz“ und „Geliche Breite. Diese wird von einer sundheit“ der Westsächsischen stetig steigenden Anzahl von wisHochschule Zwickau zuordnen. „Wir senschaftlichen Projektmitarbeitern freuen uns, dass sich die WHZ in den getragen, die von hoch motivierten vergangenen Jahren deutlich in die Professoren geführt werden. Die Breite entwickeln konnte. Alle FakulSpitzenposition der WHZ zeigt sich täten sind in irgendeiner Art und unter anderem darin, dass im Weise an Forschungsaktivitäten beDurchschnitt pro Professor Projekte teiligt, und all diese – vom ForSeit über 20 Jahren engagieren im Wertumfang von 57.000 Euro schungsprojekt über Veröffentwir uns aktiv zum Wohle der Stadt. umgesetzt wurden. Dieser Wert ist lichung, Vortrag, Patent, Promotion Bei Projekten zur Stadtentwicklung mehr als doppelt so hoch wie im bis hin zu Kunstausstellungen – stärsowie in Kultur und Sport stehen wir bundesdeutschen Durchschnitt. Die ken den Wert und die Reputation für Zwickau ein. Auch als Vermieter im Laufe der Zeit gewachsene und unserer Hochschule “, so Prof. Matsetzen wir mit herausragenden stetig modernisierte Labor- und Wohnungsangeboten immer thias Richter. An der Fakultät WirtForschungsausstattung – zum Beihöhere Maßstäbe. schaftswissenschaften beschäftigt spiel das Laborzentrum Lasertechsich beispielsweise eine Nachwuchsnik – ermöglicht darüber hinaus forschergruppe mit dem Thema „Fieine praxisorientierte Hochschulnanzcontrolling auf Basis von ausbildung der Studierenden, die Kapitalflussrechnungen“ – auch das stets auf dem aktuellen Stand der gehört dazu. I N Z WICK AU ZU H AU S E Wissenschaft ist. Nach Aussage der HochschulDie Autorin Aktuelle Wohnungsangebote: rektorenkonferenz ist eine instituIvonne Mallasch arbeitet seit 2012 Parkstraße 4 · 08056 Zwickau tionell verantwortete Profilbildung im Prorektorat Forschung und Wiswww.ggz.de an Hochschulen heute unabdingsenstransfer als Projektkoordinatobar, um Forschungsthemen auf rin. BESTE AUSSICHTEN. FÜR ZWICK AU UND MICH. 15 16 CAMPUS Digitales Lernen unterstützt lebenslange Weiterbildung Projekt „Offene Hochschule Zwickau“ entwickelt und erprobt E-Learning-Konzepte von Claudia Koepernik, Franziska Lorz und Susann Vollstädt Die erfolgreiche Öffnung der Hochschule für beruflich Qualifizierte und Berufstätige setzt eine Analyse der besonderen Anforderungen dieser Zielgruppe voraus. Die Ergebnisse der ersten Förderrunde des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ zeigen, dass erweiterte rechtliche Zugangsmöglichkeiten zur Hochschule allein keinen „Studierenden-Boom“ auslösen. Vielmehr braucht es Studien- und Weiterbildungsformate mit flexiblen inhaltlichen und zeitlichen Gestaltungsmöglichkeiten, um diese Zielgruppe zu erreichen. Ein Aspekt dieser Flexibilisierung ist der Einsatz von online unterstützten Lernformaten. Bei deren Entwicklung stehen die Hochschulen vor großen Herausforderungen. So setzt die Umsetzung zusätzliche personelle und zeitliche Ressourcen voraus, die im Hochschulalltag häufig nicht zur Verfügung stehen. Darüber hinaus bedarf es einer umfassenden Medienkompetenz der Hochschullehrenden. An diesen Punkten setzt das Projekt „Offene Hochschule Zwickau“ in der zweiten Förderphase an: Durch das Projekt stehen für die Fakultäten zusätzliche Ressourcen zur Verfügung, um E-Learning-Konzepte zu entwickeln und zu erproben. Das E-Learning bildet somit einen handlungsfeldübergreifenden Schwerpunkt der Projektarbeit bei Fragen des Studienzugangs, der Flexibilisierung von Studiengängen und dem Ausbau der Weiterbildung. Studienvorbereitungskurs Mathematik Aufgrund der positiven Resonanz auf den Vorbereitungskurs für Studieninteressierte mit beruflicher Hochschulzugangsberechtigung im vergangenen Jahr wurde auch 2015 ein solcher Kurs innerhalb des Projektes SIE SIND GEFRAGT, Frau Lorz Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Die erste Sichtung eines Buckelwals Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Ein Elefant Welches Ritual haben Sie? Zeitung lesen und Kaffee trinken als Start in den Tag durchgeführt. In diesem Jahr stand der Einsatz von E-Learning verstärkt im Fokus: So wurde der Kurs durch eine App mit Vorbereitungsaufgaben unterstützt. Dies ermöglicht es den Teilnehmenden individuell zu entscheiden, welche Themen und Aufgabentypen sie gezielt selbstständig üben möchten. Damit ist der Mathekurs auch ein Versuchsfeld für die Weiterentwicklung aller studienvorbereitenden Angebote. Flexibilisierung von Studiengängen Digitale Lernszenarien bieten weiterhin interessante Möglichkeiten, bestehende Studienformate einer breiteren Zielgruppe zugänglich zu machen. Durch die Schaffung von Spielräumen zur flexiblen Gestaltung der Lernzeiten kann auch Studierenden mit familiären oder beruflichen Verpflichtungen eine Möglichkeit gegeben werden, den Anforderungen des Studiums gerecht zu werden. Gemeinsam mit vier Fakultäten widmet sich das Projekt in ausgewählten Studiengängen einzelnen Modulen, die für den Einsatz als E-Learning-Einheiten aufbereitet beziehungsweise neu entwickelt werden. Dabei wird erprobt, in welcher Weise die Lehre mit Hilfe von Online-Lehreinheiten sinnvoll unterstützt werden kann. Konkret handelt es sich um jeweils vier Module aus den Studiengängen Elektrotechnik, Versorgungs- und Umwelttechnik sowie Informatik. Letztgenannter Studiengang ist bereits durch die Möglichkeit zum Teilzeitstudium für Studierende attraktiv, die neben dem Studium einer Erwerbsoder Familienarbeit nachgehen. Außerdem werden vier Module für einen neu entstehenden weiterbildenden Masterstudiengang Produktionsoptimierung der Fakultät AutoSIE SIND GEFRAGT, Frau Vollstädt Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Die Wiederentdeckung von Herrmann (für die, die es nicht wissen: das ist ein Kuchenteig) Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Kompressor, Kältemittel und Herrmann Welches Ritual haben Sie? Nutella zum Frühstück mobil- und Maschinenbau entwickelt und getestet. Eingebettet werden die Module in die bestehende zentrale Lernplattform der sächsischen Hochschulen OPAL. Für die technische Umsetzung und die Entwicklung konkreter Ideen stehen durch das Projekt zusätzliche personelle Ressourcen zur Verfügung, die die Fakultäten bei dieser Aufgabe unterstützen. Das Testen technischer Möglichkeiten ist dabei nur ein Aspekt, es geht ebenso um die Entwicklung von Konzepten, wie E-Learning zukünftig an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) eingesetzt werden kann. Ziel dabei ist nicht, die Präsenzlehre durch E-Learning zu ersetzen, sondern eine sinnvolle Verzahnung dieser beiden Elemente herzustellen, um durch eine flexible Gestaltung des Studienablaufs zum Lernerfolg der Studierenden beizutragen. Das Projekt „Offene Hochschule Zwikkau“ ist zum 1. April 2015 in die zweite Förderphase gestartet und wird bis September 2017 gefördert. Das Projektteam freut sich über Anregungen und Ideen zur Entwicklung des E-Learning-Konzepts an der WHZ. Die Autorinnen Franziska Lorz ist Projektkoordinatorin des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Offene Hochschule Zwickau“ und zuständig für die Bereiche Studienzugang und Anrechnung. Claudia Koepernik und Susann Vollstädt sind Projektmitarbeiterinnen und zuständig für die Bereiche flexible Studiengänge und Weiterbildung. www.fh-zwickau.de/offene-hochschule SIE SIND GEFRAGT, Frau Koepernik Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Die europäische Uraufführung der Kantate „Dresden“ von Rene Carlos Ochoa im März dieses Jahres in Dresden Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Sekt bzw. Hugo ;-) Welches Ritual haben Sie? Der erste Gang nach dem Aufstehen führt direkt zur Stereoanlage, um Musik (und nur Musik ohne Geplapper) anzumachen. CAMPUS Qualitätsmanagementportale im Aufbau Transparente Darstellung der Prozesse soll die Zusammenarbeit verbessern von Gundolf Baier Aktuell werden an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) durch die Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe Qualitätsmanagement (QM) die relevanten Prozesse in den Bereichen Lehre, Forschung und Verwaltung aufgenommen und dokumentiert. Damit wird eine wichtige Voraussetzung für die angestrebte Prozessoptimierung geschaffen. Es wird festgehalten, wer wofür zuständig ist, wie welche Informationen fließen, wo Schnittstellen zwischen den Struktureinheiten bestehen und wann welche Formulare wohin einzureichen sind. Ziel ist es, die aufgenommenen Prozesse für die Nutzer – Professoren, Mitarbeiter sowie Studierende – transparent zu machen und für alle Beteiligten Arbeitserleichterungen zu schaffen. Durch die transparente Darstellung der Prozesse sollen die Zusammenarbeit verbessert, Fehler reduziert und letzten Endes Zeit eingespart werden. Derzeit finden Gespräche mit den prozessbeteiligten Mitarbeitern der Dezernate und Fakultäten sowie Professoren statt, bei denen Verbesserungsvorschläge gerne berücksichtigt werden. Die gemeinsam erstellten Prozessmodelle bilden die Arbeitsabläufe, Schnittstellen und Zuständigkeiten ab und beinhalten Informationen über prozessrelevante Dokumente und Vorgaben. Bei der Prozessaufnahme und -modellierung soll aber nicht stehengeblieben werden. Vielmehr ist es das Ziel, die Prozessmodelle für die Nutzer und Beteiligten aufzubereiten und anwenderfreundlich zur Verfügung zu stellen. Nach einer umfassenden Analyse und einem regelmäßigem Austausch mit anderen Hochschulen hat sich die Arbeitsgruppe ent- SIE SIND GEFRAGT, Herr Baier Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Nach den Vorlesungen in München im Biergarten sitzen und bairisches Lebensgefühl genießen. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Im Sommer Aperol und Sekt. Welches Ritual haben Sie? Sonntags in den Gottesdienst gehen und über die wirklich wichtigen Fragen nachdenken. schlossen, für die Bereiche Lehre, Forschung und Verwaltung Portale aufzubauen, die dies leisten. Als Beispiele guter Praxis sind neben der Universität Hamburg, die ein Drittmittelportal etablierte, die Fachhochschulen Münster und Fulda sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden zu nennen, die bereits erfolgreich ganzheitliche Prozessbeziehungsweise QM-Portale umgesetzt haben. Gemeinsam ist diesen Portalen, dass sie den Nutzern einen schnelleren Zugang zu den gewünschten Dokumenten und Informationen bieten, indem sie nicht nur den jeweiligen Prozess abbilden, sondern auch eine Verknüpfung notwendiger Formulare, Vorlagen und Ansprechpartner zentral zur Verfügung stellen. So kann es besser gelingen, die Prozessmodelle im Alltag zu leben, die Abläufe effizient zu gestalten und den Mitarbeitern sowie den Professoren beispielsweise neue Freiräume für Lehre und Forschung zu schaffen. Darüber hinaus wird die Einarbeitung neuer Mitarbeiter sowie Professoren unterstützt und ein Wissensabfluss zum Beispiel beim Wechsel von Funktionsträgern (zum Beispiel Dekane, Studiendekane, Prüfungsausschussvorsitzende) verhindert. Nachfolgend werden die drei im Aufbau befindlichen Portale in den Bereichen Lehreund Studium, Forschung und Wissenstransfer sowie Verwaltung kurz vorgestellt. Im Bereich Lehre und Studium wird das bereits bestehende Europaportal zu einem QM-Portal ausgebaut. Dieses Portal stellt für Lehrende sowie für Mitarbeiter schon heute wichtige Informationen, Gesetze, hausinterne und übergreifende Vorgaben rund um Lehre und Studium zur Verfügung. Struktur und Aufbereitung sollen jedoch deutlich nutzerfreundlicher und übersichtlicher werden. Lehrspezifische Prozesse wie zum Beispiel der Prozess „Studiengang neu- und weiterentwickeln“ werden transparenter gestaltet und übersichtlicher im Portal abgebildet. Die jeweils zu nutzenden Dokumente sollen nicht nur leichter gefunden werden, sondern stehen auch in ihrer Gestaltung auf dem Prüfstand (wie zum Beispiel aktuell die bereits überarbeitete Projektskizze). Insgesamt wird der schnelle und direkte Zugang zu wichtigen Informationen und Dokumenten erleichtert und die Zuständigkeiten der Prozessbeteiligten kenntlich gemacht. Dies geschieht in Abstimmung mit den Beteiligten über die bereits etablierten Gremienstrukturen oder innerhalb von punktuell zu bildenden Prozessteams. Im Bereich Forschung- und Wissenstransfer wird ein QM-Portal neu aufgebaut, das für die Nutzer alle wesentlichen Informationen zu einzelnen Förderprogrammen für ihren Weg von der Ideenfindung, über die Projektbeantragung und Durchführung bis hin zur Verwertung der Forschungsergebnisse darstellt. Es soll ein größtmöglicher Nutzen erzielt werden, indem alle notwendigen Dokumente, Ansprechpartner, Kalkulationshilfen und Informationen in einem Portal verknüpft sind, damit ein Workflow für die Nutzer erreicht werden kann. In die Entwicklung dieses Portals werden die Mitarbeiter der Verwaltung sowie Vertreter der zukünftigen Nutzer eingebunden, damit alle Sichtweisen, Ideen und Anregungen in die Entwicklung einfließen können. Die in der Verwaltung bereits aufgenommenen und abgestimmten Prozesse sowie aktualisierte Formulare und Formblätter werden den Mitarbeitern bereits jetzt über ein gemeinsames Laufwerk und zukünftig auf der Homepage zur Verfügung gestellt. Damit wird sichergestellt, dass die ermittelten Verbesserungsvorschläge zeitnah umgesetzt werden und den Mitarbeitern geholfen wird, ihre täglichen Aufgaben reibungsloser und mit verbesserter Kommunikation erfüllen zu können. Apropos Formulare und Formblätter – zurzeit überarbeitet eine Arbeitsgruppe der Verwaltung das Organisationshandbuch (OHB) und den Formulardienst. Ziel ist die sinnvolle Verknüpfung der Regelungen des OHB mit den vorhandenen Formularen. Damit wird sichergestellt, dass durch einen vereinfachten Zugriff das Bearbeiten zum Beispiel von Anträgen (Beschaffung, Dienstreise) erleichtert wird. Weiter ist eine Informationsplattform geplant, auf welcher struktureinheitsspezifische Informationen gebündelt zu finden sind. Die zentrale Ablage im Intranet wird somit zu einem geringeren Zeitaufwand und zur Arbeitserleichterung für die Nutzer beitragen. Der Autor Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre und Studium. 17 18 CAMPUS Zwischenbilanz im Projekt Studuko: Weiter so! Viele Maßnahmen in der Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium bereits realisiert von Gundolf Baier und Daniela Roscher Seit dem Wintersemester 2011/12 werden an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) das aus dem Qualitätspakt Lehre finanzierte Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz – Kompetenzentwicklung für Studierende und Lehrende als Basis für Studienerfolg“ (StuduKo) und damit vielfältige Maßnahmen der Qualitätsverbesserung im Bereich Studium und Lehre umgesetzt. Was das Projekt bislang ermöglicht hat und wie dies von Betroffenen eingeschätzt wird, zeigen die folgenden Schlaglichter. „Du vermittelst Mathe wirklich super! Vielen Dank!“, so lautet der typische Kommentar in der zu den Tutorien durchgeführten Befragung. Andere Kommentare melden „Alles super!“ oder „Weiter so!“ zurück. Inzwischen werden an allen Fakultäten – in Ergänzung zu den regulären Lehrveranstaltungen – Tutorien „von Studierenden für Studierende“ angeboten, die eine zusätzliche Unterstützung zum Erreichen der Lernziele bieten. Inhaltlich reichen die Tutorien von mathematischen Übungen, Hausaufgabenkontrollen und der Unterstützung bei der Nutzung studienrelevanter Software bis hin zu wissenschaftlichem Arbeiten sowie der Begleitung beim Fremdsprachenerwerb und projektbezogener Präsentation. Insgesamt werden die Tutorien von den Studierenden sehr gut angenommen und als hilfreich betrachtet – oder, um wiederum einen Kommentar zu zitieren, mit: „sehr gute Stoffvermittlung in lockerer Atmosphäre“ charakterisiert. Für die didaktische Weiterentwicklung der Lehre werden mit der semesterbegleitenden Veranstaltungsreihe „Gute Lehre“ Qualifizierungsangebote sowie individuelle Beratungen für Lehrende angeboten. Vor dem Hintergrund, dass die studentische Lehrtätigkeit im Rahmen von Tutorien einen Teil der Hochschullehre darstellt und durchaus ein erster Einstieg in eine spätere berufliche Lehrtätigkeit sein kann, werden zu ihrer Unterstützung didaktische Schulungen für Tutoren angeboten. Zudem steht mit dem Werkzeugkasten Hochschullehre ein webbasiertes Beratungsinstrument zur Verfügung, das zeit- und ortsunabhängig Informationen zu hochschuldidaktischen Fragestellungen liefert. Stefan Müller, Hochschuldidaktiker an der WHZ, schätzt ein: „Für die Kenntnis voneinander und den Abbau von Vorurteilen sind hoch- An allen Fakultäten werden Tutorien „von Studierenden für Studierende“ angeboten, die eine zusätzliche Unterstützung zum Erreichen der Lernziele bieten. schuldidaktische Workshops und Online-Materialien ein guter Anfang. ‚Richtig zur Sache‘ geht es allerdings erst, wenn Lehrende und Hochschuldidaktik gemeinsam an der Umsetzung innovativer Lehr-Lern-Projekte arbeiten. Gute Lehre steht immer im Zusammenhang mit guter Zusammenarbeit.“ Zur Vorbereitung auf das Studium beziehungsweise zur Auffrischung grundlegender Kenntnisse wurden für die Fächer Mathematik, Englisch, Physik, Betriebswirtschafts-/ SIE SIND GEFRAGT, Frau Roscher Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? …für verkopfte Menschen schwierig zu beantworten. Was bitte ist ein „magischer Moment“? Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Licht Welches Ritual haben Sie? …vermutlich zu viele, die ich nur nicht als solche erkenne. Volkswirtschaftslehre sowie Thermodynamik/Strömungslehre webbasierte Lehr- und Übungsmaterialien erstellt. Als Ergänzung zu den regulären Lehrveranstaltungen wurden zur Prüfungsvorbereitung für die Fächer Mathematik und Thermodynamik/Strömungslehre zudem studienbegleitende Materialien entwickelt. Abrufbar sind die Materialien über die Homepage der WHZ. Darüber hinaus entstehen auf der Lernplattform OPAL studienbegleitende Materialien für das Selbststudium, indem Lehr-Lern-Projekte der Lehrenden durch studentische E-Tutoren umgesetzt werden. In den drei momentan umgesetzten Projekten der Fakultät Physikalische Technik/Informatik (PTI) bieten insbesondere die intensive Begleitung durch die Lehrenden während der Erstellung sowie die studentische Sicht auf die Erklärung bestimmter Fachinhalte Potentiale zur Nutzung. (Siehe dazu auch den Beitrag auf Seite 22 dieser Ausgabe.) „Gerade in den ersten Semestern eines Studiums ist es wichtig, dass die Studierenden gut betreut werden und Ansprechpartner zu den Lehrveranstaltungen haben, die mit CAMPUS ihnen gemeinsam Lösungen erarbeiten“, sagt Oliver Arnold, Laboringenieur an der Fakultät PTI. In mehreren Fakultäten werden deshalb zur Unterstützung der Lehre und Verbesserung der Betreuung der Studierenden über das Projekt StuduKo zusätzliche Lehrkräfte und Laboringenieure eingesetzt. Drei Informatik-Studierende schätzen ein: „Herr Arnold ist in Grundlagen der Programmierung für Studenten und Professoren gleichermaßen eine große Hilfe. Er ist offen für Probleme jeglicher Themengebiete und weiß dazu meist einen freundlichen Rat. Er kümmert sich um die Organisation der Lernveranstaltungen und informiert die Studenten über anstehende Hausaufgaben und Testate.“ „Bei Fragen, Zweifeln oder gar Krisen im Studium ist der Gang zur Studien- und Sozialberatung eine gute Entscheidung. Oftmals ergeben sich hier im Gespräch Möglichkeiten, welche zuvor gar nicht in Betracht gezogen wurden. Auf diesem Wege konnte bereits vielen Studenten geholfen und so manche Situation entschärft werden“, meint Daniel Bonitz, zuständig für die allgemeine Studienund Sozialberatung an der WHZ. Die über das Projekt finanzierte Beratung und Unterstützung der Studierenden insbesondere in besonderen Lebenssituationen erfolgt mit dem Ziel, den individuellen Studienerfolg zu sichern und Selbstkompetenzen zu stärken. Grundsätzlich wird dabei eine professionelle Hilfestellung bei der Entwicklung eigener individueller Lösungsansätze gegeben. Für internationale Studierende werden jeweils zum Beginn des Wintersemesters studienvorbereitendende Intensivkurse „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) sowie semesterbegleitende Kurse in unterschiedlichen Niveaustufen angeboten und sehr stark nachgefragt. Die Bedeutung der Sprachkompetenz hebt auch Anne Potzel, Lehrkraft der DaF-Kurse, hervor: „Die Verbesserung der Sprachkompetenz spielt neben der fachlichen Qualifikation eine wichtige Rolle während des Aufenthaltes in Zwickau. Zudem sind wir Deutschdozenten auch erste Ansprechpartner bei Fragen zu schriftlichen Arbeiten und offiziellen Texten und Briefen wie zum Beispiel Praktikumsbewerbungen.“ Die 2014 realisierte Erstsemesterbefragung ergab, dass der Online-Studienwahl-Assistent (OSA) zu den fünf am häufigsten genutzten Informations- und Beratungsangeboten gehörte, mit denen sich Studieninteressenten über ihr Studium informiert haben. Er bietet als Orientierungstest für Studieninteressierte Informationen über die Studiengänge der WHZ, sodass deren Anforderungen kennengelernt und eingeschätzt werden können. Aktuell werden für siebzehn grundständige Studiengänge OSA angeboten – weitere sind in Vorbereitung. Insgesamt betrachtet wurden und werden im Projekt StuduKo eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, die alle zum Ziel haben, den individuellen Studienerfolg zu verbessern und die Kompetenzen der Absolventen zu erhöhen. Im August 2016 endet die erste Förderphase des Projektes StuduKo. Der Antrag für eine zweite Förderphase bis Ende 2020 wurde fristgerecht eingereicht. Dabei sollen die erfolgreichen Maßnahmen der ersten Förderphase fortgeführt und zum Teil weiterentwickelt werden. Die Autoren Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre und Studium; Daniela Roscher, M.A., ist Projektkoordinatorin im Projekt StuduKo. ANZEIGE OUR TOOLS MOVE THE WORLD ZUKUNFT GESTALTEN: PRAXIS ERFAHREN, POTENZIALE ENTFALTEN! Als international tätiges Unternehmen entwickelt und fertigt AWEBA hochkomplexe Werkzeuge und Präzisionsteile. Eine konsequente Kundenorientierung, innovative Technologien und das Know-how der Mitarbeiter sichern seit über 130 Jahren unseren Unternehmenserfolg. PRAKTIKUM ABSCHLUSSARBEITEN BERUFSEINSTIEG/ TRAINEEPROGRAMME Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, in Ihrem Praxissemester erste praktische Erfahrungen beispielsweise in Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Fertigung oder Messtechnik zu sammeln. Erfolg wächst aus Innovationsprozessen. Davon können Sie profitieren. Bei uns finden Sie in unterschiedlichen Bereichen praxisrelevante Themen für Ihre Abschlussarbeit. Nach Ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium bieten wir Ihnen attraktive Einstiegsmöglichkeiten sowie abwechslungsreiche Traineeprogramme an. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an: AWEBA Werkzeugbau GmbH Aue Damaschkestr. 7 · 08280 Aue · Personalabteilung · z. Hd. Simone Böhm · phone: +49 3771 273-138 · mail: [email protected] www.aweba.de 19 20 CAMPUS „Plan B“ in Studienkrisen Was tun, wenn es nicht mehr rund läuft im Studium? von Franziska Lorz Aufgrund der hohen Anforderungen eines Studiums kann es auch immer einmal zu schwierigen Situationen kommen. Nicht bestandene Prüfungen, Probleme mit der Studienfinanzierung oder persönliche Krisen können Studierende vor die Frage stellen, ob das Studium noch zu schaffen ist. In solchen kritischen Situationen ist es wichtig, die Probleme realistisch einzuschätzen und eine Entscheidung über die einzuschlagende Richtung zu treffen. Dafür macht die Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) gemeinsam mit Partnern aus der Region neue Beratungsangebote. Bei der realistischen Einschätzung der Situation hilft häufig ein neutraler Gesprächspartner, der die richtigen Fragen stellt und bei Bedarf an die passenden Anlaufstellen verweist. Als ein solcher steht Daniel Bonitz, Studien- und Sozialberater der WHZ, für Studierende in Krisensituationen zur Verfügung. Er berät zu Fragen des Studiengangwechsels und der Studienorganisation ebenso wie bei persönlichen Krisen, die das Studium beeinträchtigen. Dabei versteht Daniel Bonitz seine Beratung vor allem als eine erste Orientierung. „Die vielfältigen Themen der Studierenden können häufig nur im Verbund mit weiteren Ansprechpartnern zielorientiert bearbeitet werden“, sagt der Studien- und Sozialberater. Die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Beratungsstellen in der Region, wie beispielsweise der Sozialberatung des Studentenwerks, ist zwar durchaus eine ressourcenaufwendige, aber auch notwendige Voraussetzung seiner Beratungstätigkeit. Netzwerke sind auch für die Arbeit von René Schenk entscheidend. Als Berater der Agentur für Arbeit ist er den Studierenden der WHZ bereits als Vermittler studentischer Nebenjobs bekannt. Nun berät er auch alle Studienzweifler und -abbrecher, die auf der Suche nach beruflichen Alternativen sind. Hierfür greift er auf die bestehenden Netzwerke mit den regionalen Kammern zurück. Neben der konkreten Vermittlung von Ausbildungsstellen oder Arbeitsplätzen bietet die Agentur für Arbeit auch die Möglichkeit einer Kompetenzbilanzierung. „Diese bietet sich vor allem für jene Interessenten an, die sich beruflich völlig neu orientieren möchten“, sagt René Schenk. Die neuen Beratungsangebote für Studienzweifler und -abbrecher gehen auf ein ge- Sie sind Ansprechpartner für die Studierenden: René Schenk, Berater der Agentur für Arbeit und Daniel Bonitz, Studien- und Sozialberater (rechts) der Westsächsischen Hochschule. meinsam entwickeltes Konzept von WHZ und den regionalen Arbeitsmarktpartnern zurück. Neben der Agentur für Arbeit Zwickau waren daran auch die Handwerkskammer Chemnitz, die Regionalkammer Zwickau der Industrieund Handelskammer Chemnitz sowie das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau beteiligt. Die Einrichtungen eint die Überzeugung, dass die Themen Studienkrise und -abbruch nicht tabuisiert werden dürfen. Vielmehr sollen die Betroffenen rechtzeitig die richtigen Ansprechpartner finden, um eine optimale Entscheidung über ihren Bildungsweg treffen zu können. Hiervon profitieren letztlich auch die Bildungseinrichtungen. Neben den Beratungsangeboten von WHZ und Agentur für Arbeit gehört auch eine Broschüre mit allen Beratungsstellen für Studierenden zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe. Zukünftig wird es darum gehen, diese vielfältigen Angebote noch bekannter zu machen, damit die eine oder andere Studienkrise gar nicht erst entsteht. Die Autorin Franziska Lorz ist Projektkoordinatorin des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Offene Hochschule Zwickau“ und zuständig für die Bereiche Studienzugang und Anrechnung. Die Hilfs- und Informationsangebote der Hochschule auf einen Blick Die allgemeine Studienberatung informiert und berät Studieninteressierte und Studierende über Studienmöglichkeiten, Studienanforderungen sowie Zulassungs- und Verfahrensfragen bei der Bewerbung und Problemen rund ums Studium, beispielsweise durch Wechsel des Studiengangs oder der Hochschule und bei Exmatrikulation. Die allgemeine Sozialberatung berät unter anderem zu sozialen Problemen im studentischen Alltag und Krisensituationen. Zudem werden bei Bedarf Kontakte zu weiteren Ansprechpartnern und Beratungsstellen vermittelt. Die Jobvermittlung der Agentur für Arbeit unterstützt die Studierenden bei der Suche nach Ferien- und Nebenjobs. Sie berät in Fragen rund um das Thema Studienabbruch und bietet Unterstützung beim Übergang vom Studium in den Beruf. Mehr Infos gibt es per Scan des nebenstehenden QRCodes und unter www.fhzwickau.de/planb BMW i3 Freude am Fahren INNOVATIONEN KÖNNEN IHRE WELT VERÄNDERN. GEHEN SIE VORAN UND SEIEN SIE ERSTER EINER NEUEN ZEIT DER MOBILITÄT. WIE GUT PASST DER ELEKTRISCHE BMW i3 IN IHR LEBEN? FINDEN SIE ES HERAUS UND VEREINBAREN SIE AM BESTEN GLEICH EINE PROBEFAHRT UNTER: +49 375 440066-34. Autohaus Strauß GmbH BMW i Agent Werdauer Straße 164 08060 Zwickau www.bmw-i-strauss.de DER NEUE MINI CLUBMAN. 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Kraftstoffverbrauch MINI Clubman (je nach Modell) innerorts: 4,7 bis 8,0 l/100 km, außerorts: 3,7 bis 5,4 l/100 km, kombiniert: 4,1 bis 6,3 l/100 km; CO2-Emissionen (je nach Modell), kombiniert: 109 bis 147 g/km. Die Verbrauchswerte wurden auf Basis des ECE-Testzyklus ermittelt. Abbildungen zeigen Sonderausstattungen. 22 CAMPUS Wenn Lehrende Lernende sind – und umgekehrt Im Sommersemester 2015 wurden die ersten E-Tutoren erfolgreich ausgebildet von Gloria Seidel und Stefan Müller Viele Lehrende würden die Lernplattform OPAL gern stärker für die eigene Lehre nutzen. Häufig scheitert die Umsetzung allerdings an fehlenden Ressourcen oder an den „technischen Besonderheiten“ dieser Lernplattform. Eine Reihe interessanter Projekte blieb daher bisher in den Schubladen. Das soll sich jetzt ändern. Einen möglichen Lösungsansatz können E-Tutorien darstellen: Studentische E-Tutoren unterstützen Lehrende in der Erstellung von Lehr-Lern-Inhalten in OPAL. Die Aufgaben von E-Tutoren lassen sich in drei Bereiche gliedern: 1. Erstellen von Lernressourcen in OPAL (Kurse erstellen, Lehrinhalte darstellen, Übungen erstellen) 2. Betreuung der Studierenden (Einführungsveranstaltungen zu OPAL halten, Foren betreuen) 3. Kooperation mit Lehrenden (inhaltliche, didaktische und technische Abstimmungen) Im Sommersemester 2015 wurden an der Fakultät Physikalische Technik/Informatik die ersten E-Tutoren ausgebildet. Finanziert werden die E-Tutoren wie auch die „Offline-Tutoren“ aus Mitteln des Projekts „Studienerfolg durch Kompetenz – Kompetenzentwicklung für Studierende und Lehrende als Basis für Studienerfolg“. Nach der Ansprache der OPAL-interessierten Lehrenden und deren Suche nach geeigneten Studierenden wurde die Schulung der E-Tutoren durchgeführt, interessante Lehr-Lern-Konzepte wurden in OPAL umgesetzt und die Erfahrungen in einem „Expertentreffen E-Tutorium“ dargestellt. SIE SIND GEFRAGT, Herr Müller Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Arabica, geröstet bei 260 C°, 1,9 g Koffein pro 100 g Kaffeemehl, French Press System Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Kaffeebohnen, luftdicht verpackt Welches Ritual haben Sie? das morgendliche Kaffeeopfer Schulung der E-Tutoren In den ersten acht Wochen des Sommersemesters 2015 wurden sechs Studierende zu E-Tutoren geschult. In der Schulung sollte die spätere selbstständige Arbeit mit OPAL erprobt und durch regelmäßige Feedbacks begleitet werden. Die Studierenden setzten ein Lehr-Lern-Projekt zu einer selbstgewählten, fachlichen Hürde in ihrem Studiengang um. Anregungen erhielten sie in den Präsenzveranstaltungen der Schulung und durch regelmäßiges Feedback der Trainer und der Teilnehmer untereinander. Die Versuchsprojekte wurden am Ende der Schulung präsentiert und innerhalb der Fakultät veröffentlicht. Die Teilnehmenden schätzten die Lernund Praxisorientierung der Schulung: die Mischung von Theorie und Anwendung, die umfängliche Kommunikation und den Wechsel zwischen der Lehrer- und Lernerperspektive. Natürlich kämpften die Kursersteller auch mit Hürden: technische Schwierigkeiten bei der Nutzung von OPAL, dem großen zeitlichen Aufwand für die Erstellung von Inhalten und die umfangreiche Belastung durch Präsenzveranstaltungen des Studiengangs und der E-Tutoren-Schulung. eingesehen, diskutiert und auf Übertragbarkeit geprüft werden. Vorgestellt wurden folgende Projekte: • „Mathe-Basics: Differentialrechnung I“, Prof. Dr. Markus Seidel, Marcus Herrmann • „Einstieg/Einführung in die C-Programmierung“, Prof. Dr. Frank Grimm, Wolfgang Görs • „Mathematik / Algebra“, Prof. Dr. Benno Fellenberg, Benjamin Möckel, Felix Hoffmann Ausblick SIE SIND GEFRAGT, Frau Seidel Grundsätzlich gilt: Auch OPAL-Kurse stellen lediglich ein Instrument für die Lehrenden dar. Inwieweit die Studierenden dieses auch für das selbstständige Lernen nutzen, bleibt von den Rahmenbedingungen und den Studierenden selbst abhängig. Das Erkennen eines Mehrwerts durch die Nutzung der Lernplattform wird oftmals durch den technischen Aufwand verdrängt. Und schließlich erschwert die Vielfalt der Lernplattformen an der Westsächsischen Hochschule eine Übertragung auf die gesamte Hochschule. Trotzdem ist der „Auftakt E-Tutorium“ gelungen. Hochschullehrende und Studierende brachten ihre Kompetenzen und Perspektiven in die Gestaltung der Kurse auf der Lernplattform ein. Kollegen diskutierten innerhalb der Fachbereiche und fakultätsübergreifend über „Digitale Lehre“. Am Beispiel der E-Tutorien war eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen in der Hochschullehre zu beobachten: Zusammenarbeit. Im Wintersemester 2015/2016 wird das Konzept des E-Tutoriums für die Fakultäten Automobil- und Maschinenbau, Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik und Physikalische Technik/Informatik geöffnet. Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Tür auf – Licht an – BOAH! Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Strom Welches Ritual haben Sie? nochmal Tür auf – Licht an – BOAH! Die Autoren Stefan Müller arbeitet am Prorektorat für Weiterbildung und Internationales und ist Mitarbeiter für Hochschuldidaktik im Projekt StuduKo. Gloria Seidel ist Laboringenieurin in der Fakultät Physikalische Technik/Informatik und seit 2012 Mitarbeiterin im Projekt StuduKo Projekte und Expertentreffen Im weiteren Verlauf des Sommersemesters 2015 setzten die E-Tutoren zusammen mit den betreuenden Lehrenden Lehr-LernProjekte in OPAL um. Der Schwerpunkt lag auf dem Angebot von Übungsaufgaben und Tests für die Studierenden. Das Ziel ist dabei die Vertiefung und Anwendung des Stoffs der Präsenzlehre mit Hilfe des E-Tutoriums. Die ersten Ergebnisse konnten zum „Expertentreffen E-Tutorium“ von allen Interessierten Bei der Kinderuni der Westsächsischen Hochschule Zwickau sind die jüngsten Zuhörer immer hellwach. Junge Wissenschaftler schnuppern Hochschulluft Kinder-Ferienuni feiert erfolgreiche Premiere – Kinderuni geht bereits in dritte Runde An der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) bekommt der wissenschaftliche Nachwuchs einiges geboten. Mit der Kinderuni und der Kinder-Ferienuni sind in den vergangenen Jahren zwei Angebote entstanden, die auf große Resonanz bei den Schülern in Westsachsen stoßen. 16 Mädchen und Jungen bei erster Kinder-Ferienuni dabei Insgesamt 16 Jungen und Mädchen haben in diesem Jahr zu Beginn der Sommerferien an der ersten WHZ-Ferien-Uni für Kinder teilgenommen. Eine Woche lang konnten die Kinder an der WHZ Einblicke in verschiedene Fakultäten und Wissenschaftsbereiche erhalten. An der Fakultät Physikalische Technik lernten sie zum Beispiel, Seife selbst herzustellen, und im Hochspannungslabor der Fakultät Elektrotechnik konnten sie erfahren, wie Blitze entstehen. International ging es hingegen an der Fakultät Angewandte Sprachen zu. Dort lernten die Schüler etwas über chinesische Schriftzeichen – ein Pergament mit dem selbst geschriebenen Namen in chinesischen Schriftzeichen konnten sie als Andenken mit nach Hause nehmen. Abgerundet wurde die Ferien-Uni durch Freizeitaktivitäten am Nachmittag. Dabei standen unter anderem ein Kinobesuch, eine Geocaching-Tour am Schwanenteich, ein Badbesuch, Reiten und eine Sportolympiade auf dem Programm. Das Urteil der Teilnehmer der Kinder-Ferien-Uni ist deutlich: „Es war alles super so und ich komme auf jeden Fall wieder", berichtete Jannik Neuhaus. „Besonders toll fand ich die vielen verschiedenen Mitmach- und Experimentierstationen", erzählte Maja Klarmann. Nachdem erfolgreichen Auftakt soll es auch im kommenden Jahr eine Kinder-Ferien-Uni an der Westsächsischen Hochschule Zwickau geben. Dritte Auflage der Kinderuni sorgt erneut für Besucheransturm Wie funktioniert Gebärdensprache? Warum kribbelt es im Bauch während der Karussellfahrt? Was ist ein unbemanntes Flugzeug und wie arbeiten Detektive eigentlich heute? Auch die dritte Kinderuni der Westsächsischen Hochschule Zwickau liefert Antworten auf viele spannende Fragen und gibt Schülern im Alter von acht bis zwölf Jahren die Möglichkeit, echte Hörsaalluft zu schnuppern, Professoren mit Fragen zu löchern und Wissenschaft hautnah zu erleben. Wie im vergangenen Jahr werden neben Mitarbeitern und Professoren der WHZ auch externe Redner zu Wort kommen. In der Auftaktvorlesung (26. September 2015) er- klärte die Zwickauer Krimiautorin Claudia Puhlfürst bereits, wie die Wissenschaft Detektiven bei der Spurensuche hilft. Dolmetscherin Pia Steinbach vermittelt in einem Schnupperkurs wichtige Begriffe der Gebärdensprache und zeigt, dass man auch lautlos prima miteinander sprechen kann (24. Oktober 2015). Die Informatik-Professoren Wolfgang Golubski und Frank Grimm lassen im Hörsaal unbemannte Flugobjekte aufsteigen und erklären, wie Drohnen funktionieren und wie sie programmiert werden (28. November 2015). Zum Abschluss des Kinderuni-Semesters entführt Hochschul-Rektor Prof. Gunter Krautheim die Teilnehmer in die spannende Welt der Physik. Gemeinsam mit Holzgestalter Prof. Gerd Kaden veranschaulicht er unter anderem, was aus wissenschaftlicher Sicht bei Loopings in der Achterbahn passiert und warum man während einer Karussellfahrt immer nach außen gedrückt wird (9. Januar 2016). Die Vorlesungen beginnen jeweils 10 Uhr im Hörsaalgebäude auf dem Campus Scheffelberg, Scheffelstraße 39. Eltern können sich und ihre Kinder ganz bequem per Onlineformular zur Kinderuni anmelden. Die entsprechende Seite ist per Scan des nebenstehenden QRCodes erreichbar. 24 CAMPUS Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Campus voll belegt Turnhalle bietet rund 250 Menschen Obdach – Hilfsangebote werden koordiniert Die Turnhalle auf dem Campus war Mitte September kurzfristig für die Ankunft der Asylbewerber vorbereitet worden. Betreuer vor Ort ist das Deutsche Rote Kreuz. Betreiber der Erstaufnahmeeinrichtung ist die Landesdirektion Sachsen. Der vom Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau eingesetzte Koordinierungsstab „Erstaufnahmeeinrichtung“ arbeitet unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Klewer von der Fakultät Gesundheitsund Pflegewissenschaften eng mit den Genannten zusammen. Die Westsächsische Hochschule Zwickau heißt die Ankommenden willkommen und unterstützt ihre Aufnahme in Zwickau. Die Hochschule zeigt sich dahingehend auch soANZEIGE lidarisch mit den anderen sächsischen Hochschulen. Die Flüchtlinge dürfen sich im Gelände frei bewegen, das heißt ihnen ist die Nutzung des Sportplatzes und des Spielplatzes vor der Aula Scheffelberg gestattet. Die Mitarbeiter sowie die Studierenden sind aufgefordert, die Menschen mit ihren Möglichkeiten zu unterstützen und Zeichen der Solidarität, der Humanität und der Gastfreundschaft zu setzen. Der Koordinierungsstab „Erstaufnahmeeinrichtung“ hat dafür eine Adresse für Hilfsangebote eingerichtet: [email protected]. Hier eingereichte Angebote und Ideen werden dann mit dem DRK koordiniert, damit Hilfsangebote gebündelt werden können. Wie auch an anderen sächsischen Hochschulen gibt es auf dem Campus Scheffelberg seit Mitte September eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. FAKULTÄTEN Wissenschaftler entwickeln Palettensortieranlage Umsetzung an der Professur Wirtschaftsinformatik bis 2017 geplant von Eric Forkel An der Professur für Wirtschaftsinformatik von Prof. Dr.-Ing. habil. Christian-Andreas Schumann wurden im Juli die Arbeiten an einem neuen Projekt des Zentralen Innovationsprojektes Mittelstand (ZIM) begonnen. So soll bis Februar 2017 eine neuartige Palettensortieranlage entwickelt werden, in welcher Paletten mittels 3D-Geometriemessung automatisch identifiziert und anschließend in die Prozesse der Reparatur, Weiterverarbeitung und Lagerung überführt werden sollen. Hierbei ist das Projektteam um Prof. Schumann für die Entwicklung der Automatisierungs- und modularen Anlagentechnik sowie für die ganzheitliche Materialund Informationsflusssteuerung verantwortlich. Neben der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) sind in dem Projekt noch die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. aus Berlin (GFaI) als zweiter Forschungspartner und die Firmen OlbrichLine e.K. aus Stendal sowie Metallbau & Dreherei Hoffmann aus Tangermünde als Praxispartner beteiligt. Im Detail soll von der Westsächsischen Hochschule eine innovative Automatisierungslösung mit entsprechend modular aufgebauter Gesamtanlage sowie die mit der Integration verbundene technische Logistiklösung entwickelt werden. Dabei soll um das Kernstück der Palettenidentifizierung mittels 3D-Geometrietechnik (dieses Verfahren wurde bereits in Heft 15 von campus3 vorgestellt) ein entsprechender Automatisierungsgrad und die Modularität für den technisch innovativen Gesamtanlagentyp sichergestellt werden. Die Herausforderungen bestehen einerseits darin, die Palettenidentifikation im Paletteneingang und -ausgang bestmöglich zu unterstützen. Andererseits ist die Entwicklung der Anlage auf die innovative Transformation der klassischen Einwegpalette (EWP) zur Mehrwegpalette – auch in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung – vorgesehen. Des Weiteren stellt die mit der Integration verbundene Lösung der ganzheitlichen Material- und Informationsflusssteuerung eine entscheidende Aufgabe für das Projektteam dar. Der Entwicklungsteil umfasst die Analyse, Modellierung und Weiterentwicklung der logistischen und informationellen Gesamtprozesssteuerung von der Anlieferung, Erfassung und Sortierung der Paletten über einzelne Reparaturszenarien bis hin zur Zwischenlagerung und Auslieferung, wobei auch schwerpunktmäßig auf die technischen Umsetzungen bei Lagerhaltung, -konzeption und -automatisierung, der Wiederverwendung von Palettenteilen sowie Ersatzteilsteuerung in Verbindung mit den jeweiligen Aufwendungsanteilen eingegangen wird. Dieses neue technische System wird in Zukunft flexibel für die Determinanten eines dynamisch offenen Palettenmarktes sowie für den Übergang von EWP in den Mehrwegpalettenkreislauf gestaltet werden und die innovative und komplexe Kombination der Bestimmungsgrößen und technischen Einflussfaktoren (wie beispielsweise vor- und nachgelagerte Prozesse, Reparaturanlage, Messstation, Umweltdeterminanten, Zieldomäne dynamischer Palettenmarkt) berücksichtigen. Die besondere Herausforderung für die nächsten Monate der Projektbearbeitung liegt primär in der Konzeption der Gesamtanlage. Das Problem hierbei besteht darin, dass die Dimensionierung und damit die Anforderungsbestimmung an das quantitative Das Projektteam Das Projektteam setzt sich zusammen aus Dr.-Ing. habil. Christian-Andreas Schumann, Professor für Wirtschaftsinformatik und Direktor des Institutes für Management und Information sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern Eric Forkel, B.A.; Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Thomas Klein und Frank Otto. SIE SIND GEFRAGT, Herr Forkel Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Als ich den Motor meiner in Restauration befindlichen ES 250/2 fertiggestellt habe. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Schokolade und ein kühles Bier. Welches Ritual haben Sie? Nach dem Aufstehen in Ruhe Zeitung lesen und einen Kaffee trinken. Leistungsvermögen der Palettensortieranlage parallel zum Erkenntnisgewinn aller beteiligten Disziplinen erfolgen muss. Ein definierter Sollwert bezüglich des Outputs der Anlage existiert demnach nicht, damit sind dimensionierungsrelevante Größen wie minimaler und maximaler Input sowie Durchlaufzeiten nicht bekannt. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Entwicklung entsprechender Logistik- und Personalkonzepte. Wirtschaftliche Aspekte wie die Bestimmung des BreakEven-Points, der Amortisationszeiten und der Maschinenstundensätze sowie sämtliche Größen des Produktions- und Logistikcontrollings sind davon gleichermaßen betroffen. Dieser Offenheit der Aufgabenstellung soll mittels zu definierender, variabler Parameter für die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Sollwerte begegnet werden, wodurch die methodisch-konzeptionelle Anlagenplanung kontinuierlich unabhängig von der schlussendlich physisch umzusetzenden Gesamtanlage durchgeführt werden kann. Dieses Vorgehen ermöglicht zudem die Steigerung des Leistungsvermögens der Anlage, da projektrelevante technische Innovationen, wie beispielsweise Erkenntnisse zur Datengewinnung und Bilderkennung des Partners GFaI, in die Planung und Dimensionierung des Systems Eingang finden können. Im Laufe der Projektbearbeitung wird die sukzessive Substitution der Parameter durch konkrete, definierte Soll- beziehungsweise Istwerte erfolgen. Dieses iterative Vorgehen bietet zudem die Möglichkeit, die Zieldimensionierung mittels diverser zu entwickelnder Szenarien zu evaluieren und zu optimieren. Zum Ende der Planungs- und Konzeptionsphase wird das Konzept der Gesamtanlage dennoch durch einige ausgewählte Parameter, welche dann verschiedene optimale Lösungen darstellen, beschrieben werden. Die tatsächliche Umsetzung der Palettensortieranlage wird dann durch die wirtschaftliche Verhältnismäßigkeit der technischen Realisierung, also der Gesamtkosten, determiniert. Der Autor Eric Forkel, M.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Wirtschaftsinformatik am Institut für Management und Information. 25 26 FAKULTÄTEN Glänzende Aussichten für neuen Studiengang Absolventen von „Umwelttechnik und Regenerative Energien“ sind gefragt von Joachim Klose und Eberhard Schröter Mit dem Wintersemester 2014/15 startete die Fakultät Physikalische Technik/Informatik der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) erfolgreich den Bachelor-Studiengang Umwelttechnik und Regenerative Energien. In der Grundlagenausbildung werden die notwendigen mathematisch-naturwissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Kernkompetenzen vermittelt, um darauf aufbauend das Fachwissen auf den Gebieten der Kreislaufwirtschaft und der regenerativen Energien zu entwickeln. Dabei werden nicht nur die physikalischtechnischen Aspekte des Umweltschutzes, der Ressourceneffizienz sowie spezieller erneuerbarer Energietechnologien, wie zum Beispiel Photovoltaik und Windenergietechnik behandelt. Im besonderen Fokus stehen auch lokale und globale Umweltauswirkungen. Es geht sowohl um die großräumigeren Umweltphänomene wie Klimawandel, Strahlenschutz, Gewässer- und Luftreinhaltung, als auch um biologische und medizinische Aspekte der Umwelttechnik, kann aber auch interessante Detailfragen des Gesundheitsschutzes betreffen, wie das folgende Beispiel zeigt. Es ist bekannt, dass Augenkrankheiten und Hautkrebs zugenommen haben und dass diese Krankheiten insbesondere durch UVStrahlung befördert werden. Dem natürlichen Sonnenlicht können und wollen wir uns nicht entziehen. Wir können uns durch entsprechende Kleidung, Sonnencreme oder einer Sonnenbrille vor ungewollter Sonneneinstrahlung schützen, doch einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Dazu kommt, dass zusätzliche Immissionen, zum Beispiel durch Reflexionen die Strahlenbelastung erhöhen, als störend empfunden werden und unter Umständen sogar die Gesundheit gefährden. Doch Reflexionen wie zum Beispiel an Wasseroberflächen gehören zu unserer natürlichen Umwelt. Betrachten wir jedoch in unserem heutigen Lebensraum die „künstlichen Reflexionen“, so erhöhen diese punktuell das natürliche Strahlungsniveau signifikant. Im „Leitfaden zur EU-Richtlinie Künstliche Optische Strahlung“ wird die Leuchtdichte zur „Abschätzung der potenziellen Schädigungswirkung von weißen Lichtquellen auf die Netzhaut“ dargestellt. Die Strahlenschutzkommission des Bundes begründet das Eintreten einer „Absolutblendung“ ab 104 cd/m2, bei der „mit einer zunehmenden „Künstlichen Reflexionen“ erhöhen punktuell das natürliche Strahlungsniveau signifikant. Gefährdung des Auges“ gerechnet werden muss. Dieser Expositionsgrenzwert wird von mehreren wissenschaftlichen Studien und Publikationen gestützt und ist in der Bundesrepublik Österreich nationaler Standard und Grundlage der entsprechenden EU-Richtlinie. Die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI) hat einen bisher höher angesetzten Grenzwert 2014 zurückgezogen. An einem besonders stark reflektierenden Wohngebäudedach in Zwickau ergaben Messungen der Autoren – mit einer Leuchtdichtekamera LS110 von Minolta – maximale Leuchtdichten oberhalb 11x104 cd/m2 (punktuell bis mehr als 106 cd/m2). Die Reflexionen sind von der Dachorientierung (Nord-Dach mit 45° Neigung) abhängig und im betrachteten Beispiel besonders stark. Der reflektierte, also zusätzliche UV-Anteil beträgt nach eigenen Messungen etwa 30 Prozent. In Bezug auf die genannten Augenund Hautkrankheiten steht die Frage, wie wir Reduzierungen der Reflexionen erreichen können. Es kommt also darauf an, dass wir dieses Problem erkennen und in entsprechenden Richtlinien im Sinne des Gesundheitsschutzes regulieren, um insbesondere Spitzenwerte der Exposition zu vermeiden und schutzwürdige Gruppen wie Schulklassen, Kitagruppen und Familien schützen. Dieses Thema könnte Gegenstand weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen sein. Die Studenten des neuen Studienganges sollen unter anderem befähigt werden, derartige Umweltprobleme zu erkennen, sachlich zu analysieren und konstruktiv sowie wirtschaftlich zu bewerten. Damit eröffnen sich den Absolventen interessante und zukunftsträchtige Tätigkeitsfelder in Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Dienst. Die Autoren Joachim Klose ist emeritierter Professor für Mikrosystemtechnik und Lehrbeauftragter der Fakultät Physikalische Technik/Informatik; Dr. Eberhard Schröter ist Dipl.-Phys. an der Fakultät Physikalische Technik/Informatik und leitet das Praktikum Physik I. SIE SIND GEFRAGT, Herr Klose Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Ein Sonnenaufgang in den Bergen Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Ein gutes Speiseeis Welches Ritual haben Sie? Morgens den Solarstrom regeln SIE SIND GEFRAGT, Herr Schröter Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Eine Sternschnuppennacht im Gebirge Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Chillisoße Welches Ritual haben Sie? Die Erderwärmung beim Winterzelten genießen FAKULTÄTEN Rückblick auf 25 Jahre Physikalische Technik in Zwickau Neues Hochtechnologiezentrum als Grundlage für Ausbau der Studienangebote von Hans-Dieter Schnabel In diesem Wintersemester werden zum 25. Mal Studierende im Studiengang Physikalische Technik immatrikuliert. Der Studiengang ist damit der älteste Studiengang für Physikalische Technik in den neuen Bundesländern. Aus diesem Anlass fand am Nachmittag und Abend des 2. Oktober ein Absolvententreffen des Studiengangs statt. Absolventen, ehemalige und aktive Professoren sowie Mitarbeiter trafen sich in der Aula der Hochschule, um gemeinsam diese Zeit noch einmal Revue passieren zu lassen und die aktuelle Situation und Entwicklung vorzustellen. An der damaligen Technischen Hochschule Zwickau wurden im September 1990 zum ersten Mal fast 30 Studierende im Studiengang „Technische Physik“ immatrikuliert. Die Initiative ging dabei in erster Linie von Prof. Dr. habil. Werner Wuttke aus, der dabei von allen Mitarbeitern des Wissenschaftsbereiches Physik der Sektion Mathematik-Naturwissenschaften-Informatik unterstützt wurde. Als 1992 die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau gegründet wurde, stabilisierte sich der Studiengang unter Gründungsdekan Prof. Dr. habil. Wolfgang Zscherpel. Die Umgestaltung der Hochschule erforderte eine Anpassung des Studienangebotes. Mit wenigen inhaltlichen Veränderungen wurde der Studiengang in „Physikalische Technik“ umgewandelt, der an Fachhochschulen der alten Bundesländer üblich ist. Den Studierenden wurde die Möglichkeit gegeben, an eine andere Hochschule zu wechseln, aber die meisten Studierenden konnten sich mit der neuen Zuordnung identifizieren und blieben in Zwickau. Drei Studienrichtungen wurden innerhalb der Physikalischen Technik angeboten: Biomedizinische Technik, Mess- und Verfahrenstechnik und Umwelttechnik. Für dieses Studium standen in der Fachgruppe Physikalische Technik zu Beginn 14 Professoren- und 11 Mitarbeiterstellen zur Verfügung. Mit dieser Kapazität wurden durchschnittlich 40 Studierende im Jahr zum Diplomingenieur für Physikalische Technik ausgebildet. Dabei war die Nachfrage für dieses Studium über die Jahre durchaus schwankend. Das Minimum war im Jahr 1992 mit 18 Studenten, das Maximum im Jahr 2003 mit 68 immatrikulierten Studierenden zu verzeichnen. Insgesamt wurden in den vergangenen Die Gründungskommission des neuen Studienganges mit Prof. Dr. Wolfgang Zscherpel (Mitte). 25 Jahren im zentralen Studiengang Physikalische Technik 965 Studierende immatrikuliert. Von den Absolventen promovierten bisher mehr als 50, etwa zehn Prozent davon sind mittlerweile an nationalen und internationalen Universitäten als Professoren tätig. 2002 wurde das physikalisch-technische Studienangebot um den Studiengang Mikrotechnologie erweitert. Die ersten Studenten nahmen hierbei ein kooperatives Studium mit Infineon als Praxispartner auf. 2003 konnte dieser Studiengang auch als Direktstudium aufgenommen werden. Die Gesamtzahl der Immatrikulationen im Studiengang Mikrotechnologie beläuft sich bis heute auf 249 Studenten. Mit der Bologna-Reform zur europaweiten Harmonisierung von Studiengängen und -abschlüssen war die Fachgruppe Physikalische Technik die erste, die an der Westsächsischen Hochschule Zwickau auf Bachelorund Mastersystem umstellte. Verbunden wurde diese Umstellung der Studiengänge SIE SIND GEFRAGT, Herr Schnabel Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Stralsund in der abendlichen Sonne vom Rügendamm aus gesehen, nach 600 Kilometern Oder-Neiße-Radweg bei mehr als 30°C. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? das, was ich selbst hinein getan habe Welches Ritual haben Sie? vor Arbeitsbeginn eine halbe Stunde Ruhe bei einer Tasse Kaffee türkisch Physikalische Technik und Mikrotechnologie mit einer erfolgreichen Akkreditierung im Mai 2006 noch vor der ersten Immatrikulation zum Wintersemester 2006/2007. Aufgrund der abnehmenden Studentenzahlen durch die geburtenschwachen Jahrgänge war es wichtig, die Wahrnehmbarkeit der Studienrichtungen innerhalb der Physikalischen Technik nach außen zu verbessern. Deshalb wurden von 2012 bis 2014 die Studienrichtungen in die Bachelorstudiengänge Physikalische Technik, Biomedizinische Technik sowie Umwelttechnik und Regenerative Energien umgewandelt. Damit konnten die Immatrikulationen der physikalisch-technisch basierten Studiengänge deutlich gesteigert werden. Gegenwärtig sind die physikalisch-technisch basierten Studiengänge dem LeupoldInstitut für Angewandte Naturwissenschaften (LIAN) zugeordnet. 13 Professoren und sieben Mitarbeiter betreuen die Studierenden. Über die Forschung des Instituts konnten 2014 mehr als 940.000 Euro an Drittmitteln eingeworben werden. Etwa 20 Mitarbeiter arbeiten in den Projekten mit. In den nächsten Jahren wird der LeupoldBau durch ein neues Hochtechnologiezentrum ersetzt werden. Damit ist die Grundlage für einen stabilen Ausbau der physikalischtechnisch basierten Studiengänge an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und damit in Westsachsen gelegt. Der Autor Hans-Dieter Schnabel ist Prof. für Chemische Technik/Physikalische Chemie und Dekan der Fakultät Physikalische Technik/Informatik. 27 28 FAKULTÄTEN Personalmanagement in der Pflege im Fokus Zwickauer Pflege- und Gesundheitswissenschaftliches Symposium als Podium etabliert von Wilfried Schlüter und Gerry Hallbauer Bereits zum dritten Mal fand im Frühjahr an der WHZ, einen Überblick über effiziente sprach über die systematische Personal- und an der Westsächsischen Hochschule Zwickau Ansätze zur Bindung und Gewinnung von Organisationsentwicklung vom Pflegenot(WHZ) das Zwickauer Pflege- und Gesund- Pflegepersonal. Peter Huber, Pflegedirektor stand bis zur Warteliste. Annika Steinert von der Forschungsheitswissenschaftliche Symposium statt. Als der Kreisklinik Ebersberg gGmbH in Bayern, gruppe Geriatrie der Charité Berlin stellte das Teilnehmer konnten – neben geladenen Gätechnikgestützte Selbstmonitoring zur Prästen aus Wirtschaft und Industrie – zahlreivention und Gesundheitsförderung vor, che Akteure aus dem Gesundheitswesen und Dr. Fabian Magerl von der Landesgeschäftsdem Pflegebereich begrüßt werden. Auch in stelle Sachsen der BARMER GEK sprach über diesem Jahr vergab die K&S UnternehmensÄnderungen durch das Pflegestärkungsgegruppe „Dr. Krantz Sozialbau und Betreusetz I, und André Uebe, Leiter des Sächsiung“ drei Wissenschaftspreise an die Absolschen Rot-Kreuz-Museums in Beierfeld, gab venten der Bachelorstudiengänge Pflegeeinen Einblick in seine Arbeit – er macht mehr und Gesundheitsmanagement. als 150 Jahre Rot-Kreuz- und SanitätsgeDie Preise waren für innovative und exschichte der Öffentlichkeit zugänglich. zellente wissenschaftliche Abschlussarbeiten Zum Abschluss waren die Teilnehmer zu in den Bereichen Langzeitpflege und Management ausgelobt worden. Preisträger Prof. Wilfried Schlüter, Gerry Hallbauer und Workshops eingeladen, in denen es unter anwaren Felix Meyer (Platz 1), Paula Liedtke Ulrich Krantz, Vorstand der K&S Unterneh- derem um Marketingstrategien mit Face(Platz 1) und Gerry Hallbauer (Platz 3). Der mensgruppe (von links), bei der Preisüber- book, den Umgang mit Krisen im PflegeK&S Wissenschaftspreis ist mit maximal 800 gabe während des 3. Zwickauer Pflege- und management, wissenschaftliche AbschlussarGesundheitswissenschaftliches Symposiums. beiten der Fakultät sowie die EntbürokratiEuro dotiert. sierung in der Pflegepraxis ging. Felix Meyer untersuchte mit Prof. Dr. Jörg Klewer, Dekan der Hilfe eines multimethodischen An- ANZEIGE Fakultät Gesundheits- und Pflegesatzes das Ernährungsmanagement wissenschaften, sprach sich für eine in einem Gesundheitszentrum. Fortsetzung des Zwickauer PflegeDabei konnte er Schwachstellen bei und Gesundheitswissenschaftlichen der Ergebnis-, Struktur- und ProSymposiums 2016 aus. zessqualität ermitteln und der Einrichtung Verbesserungspotenziale Die Autoren aufzeigen. Wilfried Schlüter ist Professor für Auch Paula Liedtke konnte mit Management- und Planungstechniihren Analysen zur Versorgung von ken an der Fakultät GesundheitsMenschen mit Demenz im Kranund Pflegewissenschaften. Gerry kenhausbereich zu Optimierungen Hallbauer ist Lehrkraft für besonbeitragen. dere Aufgaben an der Fakultät GeGerry Hallbauer suchte in seiner sundheits- und PflegewissenAbschlussarbeit nach Möglichkein schaften. Außerdem ist er als Social ten, soziale Medien wie Facebook e h Sprec r Ihre Media Berater und Dozent tätig. bei der Beschwerdestimulierung zu e b wir ü t! nutzen. nf u k u Z Ulrich Krantz, Vorstand der K&S SIE SIND GEFRAGT, Herr Hallbauer Unternehmensgruppe, lobte neben den drei prämierten AbschlussarWas war Ihr jüngster „magischer beiten auch die zahlreichen innovaMoment“? Als ich dieses Jahr tiven Ansätze, die mit anderen realisierte, dass ich nochmal so Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Arbeiten eingereicht wurden. eine Art Sommerferien habe Nach der Preisverleihung folgWir machen den Weg frei. Was darf in Ihrem Kühlschrank ten Kurzvorträge, die die aktuellen Entwicklungen im Pflege- und Gesundheitsbereich mit dem Schwerpunkt auf dem Personalmanagement thematisierten. So gab Prof. Dr. Kathleen Hirsch, Professorin für Angewandte Pflegewissenschaften Die Zukunft steckt voller Fragen. Sprechen wir über Ihre und finden wir gemeinsam Antworten. Lassen Sie sich von uns genossenschaftlich beraten: persönlich fair partnerschaftlich Ob Konto, Vorsorge oder Versicherung - wir sind gern für Sie da. Vereinbaren Sie gleich einen Termin! nie fehlen? selbstgemachte Gemüsebrühe ... die fehlt aber gerade. Welches Ritual haben Sie? 3-5 mal die Snooze-Taste am Wecker drücken www.volkswagen-sachsen.de Die Zukunft im Blick. Volkswagen Sachsen 30 FAKULTÄTEN Die Welt kommt nach Zwickau Mexikanische Studierende besuchen die Westsächsische Hochschule ZNS kooperiert erfolgreich mit der IAESTE-Organisation Vom 1. bis 28. Juni haben neun junge mexikanische Studierende der Tecmilenio die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) besucht. Die Tecmilenio ist Teil der Tecnológico de Monterrey. Die Universität besteht aus 30 Standorten in 25 Städten in Mexico sowie einem Online-Campus. Sie setzt sich zusammen aus 43.000 Studierenden, 4500 Lehrenden und 1500 Mitarbeitern. Der Besuch der Studierenden fand innerhalb der Initiative Global Engineering Projekts (GEP) unter Leitung von Prof. Dr. Christian-Andreas Schumann statt. Diese Initiative zielt auf die Einrichtung einer Projektplattform ab, über die Projekte zwischen der Tecmilenio und unter anderen den Partnerhochschulen des Deutschen Hochschulkonsortiums für Internationale Kooperation (DHIK) durchgeführt werden. Die WHZ ist seit dessen Gründung aus dem Konsortium der Chinesisch Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) im Februar 2014 aktives Mitglied des DHIK. Während ihres Aufenthalts an der WHZ waren die Studierenden in das Projekt FM Star unter Leitung von Prof. Dr. Christian-Andreas Schumann integriert und befassten sich in den Bereichen ProzessModellierung und Simulation, 3D Mess- und Drucksystemen und Qualitätsmanagement mit kamerabasierten 3D Messsystemen sowie 3D Modellierung von industriellen Einrichtungen. Neben der Projektarbeit hatten die Studierenden auch Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. Bereits am ersten Abend lernten sie kulinarische Höhepunkte wie Döner Kebab und Dürüm kennen. Die Wochenenden nutzen sie vor allem für Reisen in deutsche und europäische Städte wie Dresden, Berlin, Prag und Paris. Helge Gerischer Aleksandar Krleski (links) kam aus Skopje und Aleksei lgnatenko aus Moskau nach Zwickau. Die Welt rückt zusammen und die Globalisierung ist in vielen Bereichen bereits gegenwärtig. Das Zentrum für Neue Studienformen (ZNS) der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) unter Leitung von Prof. Dr. Christian-Andreas Schumann hat diesen Trend erkannt. Es kann auf eine langjährige erfolgreiche Kooperation mit der weltweit größten Praktikanten-Austauschorganisation für Studierende der Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Land- und Forstwirtschaft, der „International Association for the Exchange of Students for Technical Experience“ (IAESTE), zurückblicken. Bis heute haben insgesamt 45 Studierende aus 35 verschiedenen Ländern wie zum Beispiel Brasilien, Argentinien, Israel, Oman, Thailand, Kolumbien, Nigeria und Pakistan, ein jeweils zwei- bis dreimonatiges Praktikum am ZNS absolviert. In diesem Jahr hatte das ZNS wieder drei IAESTE-Studenten aus China, Russland und Mazedonien zu Gast. Yuyi Lin studiert an der Shanghai University Computer Science & Information Engineering und hat sich von Anfang Juni bis Ende Juli mit der Integration von Erweiterungen zur Bereitstellung von E-Learning-Inhalten über das Learning Management System (LMS) moodle der Fakultät Wirtschaftswissenschaften befasst. In den Monaten August und September haben die beiden anderen Studenten ihr Praktikum absolviert. Aleksei lgnatenko aus Russland studiert am „Moscow Aviation Institute“ (MAI) Information Systems and Technologies. Yuyi Lin aus Shanghai in seinem Büro. Er erforschte Möglichkeiten der Integration des Themengebietes Industrie 4.0/Cyber Physical Systems (CPS) als Studienschwerpunkt und stellte dabei internationale Vergleiche an. Aleksandar Krleski aus Mazedonien studiert Electrical Engineering and Information Technologies an der „Ss. Cyril and Methodius University“ in Skopje und hat sich mit Qualitätsmanagement mittels kamerabasierten 3D Messsystemen befasst. Die Studenten hatten natürlich auch Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. So besuchten sie unter anderem Veranstaltungen der IAESTE Lokalkomitees in Dresden und Berlin und unternahmen Ausflüge nach Leipzig und Prag. Helge Gerischer Die neun mexikanischen Studierenden auf dem Campus Scheffelberg. FAKULTÄTEN Die Bilder zeigen eine Auswahl der von den Studierenden geschaffenen Kunstwerke. Im rechten Bild ist eine Gegenüberstellung von digitalen und analogen Entwürfen zu sehen. Studienobjekte aus dem 3D-Drucker In Schneeberg wird die dritte Dimension bereits im Grundlagenstudium erlebbar von Ines Bruhn Das Lehrangebot der Grundlagen dreidimensionaler Gestaltung ermöglicht den Studierenden der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg sowohl die experimentelle als auch die systematische Untersuchung elementarer Gestaltungszusammenhänge in Körper- und Raumbeziehungen. Auf der Basis geometrischer Analysen, des zeichnerischen Entwurfs sowie computergestützter Konstruktion und Visualisierung entstehen plastische Studien, die methodische Formfindung und deren systematische Variation auf der Basis geometrischer Grundlagen trainieren. In der Regel werden die elementaren Gestaltungsgrundlagen auf relativ abstrakter und nicht funktional determinierter Ebene studiert. Durch die Zusammenarbeit mit Industriepartnern konnte das Studienangebot trotzdem praxisnah gestaltet werden und beispielhaft unterschiedliche Materialexperimente einbeziehen. Eine relativ neue Erfahrung, denn es geht nicht um die Entwicklung von Produkten und sofort realisierbaren Ideen, sondern um die gestalterische Erfahrung dreidimensionaler Probleme, um einen Pool konstruktiver Ideen, um das Aufzeigen überraschender Möglichkeiten. Mit den Worten des Schweizer Architekten, Künstlers und Designers Max Bill: „ ... um einen Freiraum für Phantasie und schöpferische Kreativität ohne technisch-praktische oder marktwirtschaftliche Überlegungen.“ Im Wintersemester 2014/15 wurde innerhalb einer solchen Kooperation erstmals der 3D-Druck in das Grundlagenstudium integriert. Dabei hat sich die Zusammenarbeit mit fablab Dresden, einer offenen Werkstatt, die ihre Technik auch vermietet, als besonders praktikabel und effektiv erwiesen. Die intensive Unterstützung bei der Erarbeitung der Druckdateien und die breite Auswahl zur Ver- SIE SIND GEFRAGT, Frau Bruhn Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Immer wenn eine eigene künstlerische Arbeit in die Öffentlichkeit kommt, tritt so ein Moment ein, der neben der Freude über ein realisiertes Projekt auch schon die beginnende Distanzierung enthält. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Das wechselt ständig. Welches Ritual haben Sie? tägliches Frühstück fügung stehender Druckmaterialien haben wesentlich zur entstandenen Formenvielfalt beigetragen, die bereits im Frühjahr 2015 in der Ausstellung „elementary“ in der Galerie des Chemnitzer Künstlerbundes präsentiert werden konnte. Inzwischen steigt das Interesse der Unternehmen an dieser Form der Zusammenarbeit, und im Wintersemester 2015/16 wird es erneut eine Kooperation mit den Firmen KARL MAYER Textilmaschinen GmbH und fablab Dresden geben. Transparente, leichte textile, von KARL MAYER hergestellte Gewirke und 3D-gedruckte Verbindungselemente stehen im Mittelpunkt des gemeinsamen Projektes mit Studierenden des Bachelorstudienganges Gestaltung. Zur Dokumentation der Zusammenarbeit wird die Reihe der zweisprachigen Publikationen ergänzt. Die beiden vorausgegangenen Veröffentlichungen wurden sowohl von den internationalen Kunden der Unternehmen als auch von Studierenden und Bewerbern mit großem Interesse aufgenommen. Die Autorin Ines Bruhn ist Professorin für Gestaltungsgrundlagen an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg. 31 32 FAKULTÄTEN Binationaler Masterstudiengang auf Erfolgskurs Studierende und Lehrkräfte aus Zwickau und Tianjin meistern Herausforderungen von Doris Weidemann und Hui-Fang Chiao In das binationale Studienprogramm mit Doppelabschluss, das in Kooperation der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) mit der Tianjin Foreign Studies University in Nordchina durchgeführt wird, werden jährlich maximal 20 Studierende aufgenommen, jeweils zehn aus Deutschland und zehn aus China. Die Anforderungen sind hoch: Schon bei Studienbeginn werden neben soliden Englischkenntnissen eine gute Beherrschung der jeweiligen Fremdsprache Chinesisch oder Deutsch vorausgesetzt; schließlich sollen die Studierenden nach drei Semestern die fremde Sprache nicht nur fließend sprechen, lesen und schreiben können, sondern auch Grundlagen des Übersetzens und Dolmetschens beherrschen. Wirtschaftswissenschaftliche Module vermitteln zusätzliche Fachkenntnisse, die die Studierenden für internationale, betriebliche Einsatzfelder qualifizieren. Auch werden Fähigkeiten zur interkulturellen Reflexion und Kommunikation, zur interdisziplinären Zusammenarbeit Der Studiengang Der integrierte internationale Masterstudiengang Languages and Business Administration German-Chinese führt in drei Semestern zum Doppelabschluss. Absolventen erhalten sowohl ein Zeugnis der Westsächsischen Hochschule Zwickau als auch eine Urkunde der anerkannten Tianjin Foreign Studies University. Der Studiengang vermittelt Kenntnisse in den Bereichen chinesische (beziehungsweise deutsche) Fachsprache, Translation, Wirtschaft und Interkulturelle Kommunikation und befähigt zur Berufstätigkeit in internationalen Unternehmen und Organisationen, insbesondere für Koordinationsaufgaben an den Schnittstellen deutschchinesischer Kooperation. Das Studium wird in einer chinesisch-deutschen Studiengruppe absolviert und beinhaltet einen einjährigen Auslandsaufenthalt an der Partnerhochschule. Die besten fünf Studierenden beider Partnerhochschulen erhalten während ihres Auslandsaufenthalts ein Stipendium. Der Studiengang ist akkreditiert und wird aus Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes gefördert. und zum Lösen von Praxisproblemen gezielt trainiert. Internationales Arbeiten und interkulturelles Lernen Das Lernen und Arbeiten in der gemischtnationalen Studiengruppe ist ein wesentliches Grundprinzip des Studiengangkonzepts. Oft arbeiten die Studierenden im binationalen Tandem, denn ohne die Hilfe der Kommilitonen aus dem jeweils anderen Land sind viele Aufgaben gar nicht lösbar: Das Übertragen von Texten aus der Fremdin die Muttersprache (und umgekehrt) oder das Erarbeiten der fremdkulturellen Perspektive sind nur gemeinsam zu bewerkstelligen. Dafür, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfindet, sorgt neben den Aufgabenstellungen auch die Kombination von zwei Studienorten: Nach dem ersten, gemeinsamen Semester in Zwickau wechselt die Studiengruppe im zweiten Jahr geschlossen an die Partneruniversität in Tianjin. Das Studium konfrontiert die Studierenden mithin nicht nur mit einem ehrgeizigen Lernpensum, sondern auch mit den Unterschieden deutscher und chinesischer Lernumgebungen. Der Umgang mit kultureller Differenz und Mehrsprachigkeit ist expliziter Bestandteil des Studiums und stellt gleichzeitig eine Herausforderung wie einen besonderen Reiz des Studiengangs dar. Die Erfahrungen schweißen zusammen: „Wir sind keine Studiengruppe“, kommentiert ein deutscher Student, „sondern ein Team“. Interdisziplinäres Denken für die Praxis Internationales Personalmanagement, Übersetzungen chinesischer Wirtschaftsdokumente oder das Lösen interkultureller Konflikte am Arbeitsplatz – Praxisprobleme fügen sich bekanntlich nur selten in die disziplinäre Ordnung der Wissenschaft ein. Entsprechend wird im Studium die Kombination fremdsprachlicher, wirtschaftswissenschaftlicher und psychologischer Kompetenzen bei der Bearbeitung von Fragestellungen aus der Praxis erprobt. In der Lehre werden die Vermittlung wissenschaftlichen Wissens durch Praxisbeispiele ergänzt und praktische Fertigkeiten der Translation und interkulturellen Meditation eingeübt. An beiden Studienstandorten bieten Kooperationen mit Unternehmen überdies Gelegenheit zum Einblick in Betriebe. Neben Exkursionen werden auch Praxisaufträge in den Unterricht integriert, so etwa innerhalb der Module „Einführung in die Translation“ und „Fachsprachliches Übersetzen Wirtschaft“: Im vergangenen Jahr absolvierten deutsch-chinesische Studierendentandems Dolmetscheinsätze in einem Leipziger Unternehmen und unterstützten auf diese Weise die deutschen Ausbilder bei der Schulung chinesischer Techniker. In der Zusammenarbeit mit der „Tianjiner Abendzeitung“ erstellen Studierende deutsche Übersetzungen chinesischer Texte, die in der internationalen Ausgabe der Zeitung veröffentlicht werden. Herausforderung internationale Studienprogramme Herausforderungen hält der Studiengang jedoch nicht nur für die Studierenden bereit. Auch die Lehrenden und die beteiligten VerSIE SIND GEFRAGT, Frau Weidemann Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Als ich während der Vorlesung aus dem Fenster blickte und Rehe auf dem Campus sah. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Frischer Ingwer. Welches Ritual haben Sie? Zum Einschlafen Harry Potter hören. Unbedingt von Rufus Beck vorgelesen. SIE SIND GEFRAGT, Frau Chiao Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Als mein Hund auf mich hörte… Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Sambal oelek Welches Ritual haben Sie? Früh morgens nach dem Aufstehen die Kaffeemaschine einschalten und das Radio anmachen. Danach eine Schale Müsli mit einer Tasse warmem Milchkaffee zum Frühstück… FAKULTÄTEN waltungen stehen immer wieder vor unerwarteten Hürden, die gemeinsam bewältigt werden müssen. Dabei sind die Bestimmungen beider Länder für die Durchführung von Studiengängen nicht immer leicht miteinander zu vereinbaren. Kreativität, Flexibilität, Geduld und Humor erweisen sich hier als ebenso wichtig wie die auf beiden Seiten vorhandene gute Kenntnis der jeweils anderen Kultur und Sprache. Der Studiengang bringt schließlich auch die Lehrenden der beteiligten Fakultäten in engeren und produktiven Kontakt. Ein Ergebnis war die im vergangenen Jahr an der WHZ gemeinsam veranstaltete Tagung „China’s Emerging Role in China“ sowie die Beteiligung am diesjährigen „Symposium Sprache und Interkulturelle Kommunikation“. Die Veranstaltungen boten Lehrenden, externen Gästen und Studierenden die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch. Die Studierenden nehmen die vielfältigen Gelegenheiten zum Lernen gerne an. Zwar, ANZEIGE Die Anforderungen an die Teilnehmer des binationalen Studienprogramms Languages and Business Administration German-Chinese sind hoch. Für einen kleinen Stadtbummel durch Zwickau ist dennoch immer Zeit. so resümiert eine chinesische Studentin, bedeute das Studium „viel Stress“, doch sei sie als Persönlichkeit gereift und heute „viel stärker als früher“. Dass Konzept und Durchführung des Studiengangs den hohen Ansprüchen gerecht werden, bezeugt nicht zuletzt die Anerkennung durch externe Gutachter: Seit dem Wintersemester 2012/13 wird das Projekt im Programm „Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss“ durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst finanziell unterstützt. Die Förderung, die insbesondere der Finanzierung der Studierendenmobilität durch Stipendien dient, wurde jüngst um weitere zwei Jahre verlängert. Der Studiengang wurde durch die Agentur AQAS akkreditiert. Diese Akkreditierung ist bis 30. September 2019 gültig. Die Autorinnen Doris Weidemann ist Professorin für Interkulturelles Training für den chinesischsprachigen Kulturraum und International Business Administration; Hui-fang Chiao ist Professorin für chinesische Sprache; beide an der Fakultät Sprachen. 33 34 FAKULTÄTEN Hochschulen aus drei Ländern entwickeln einen Master Angebot startet zum Wintersemester 2015/16 an der Westsächsischen Hochschule von Doris Fetscher Die Vorlesungen des Trinationalen Masters „Regionale und Europäische Projektentwicklung“ finden in Lorient (links), Zwickau und Budweis (rechts) statt. Lorient im Süden der Bretagne, Budweis in Süd-Böhmen und Zwickau sind die Standorte des neuen Trinationalen Masters „Regionale und Europäische Projektentwicklung“, der im Wintersemester in Frankreich startet. Der viersemestrige Studiengang kombiniert Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation. Die Studierenden lernen, Projekte in einem mehrsprachigen und interkulturellen Kontext zu initiieren, durchzuführen und zu evaluieren. Dabei steht die nachhaltige Entwicklung von Regionen im europäischen Kontext im Mittelpunkt. Die Fakultät knüpft damit an die Ausbildung im Bachelor „Languages and Business Administration“ mit dem Schwerpunkt Frankophoner Kulturraum an und öffnet gleichzeitig eine Tür zum benachbarten mittelosteuropäischen Kulturund Wirtschaftsraum, wodurch der Master auch einen Akzent für die Entwicklung der Region setzen möchte. Seit April 2014 wird der Studiengang von der Deutsch-Französischen Hochschule gefördert. Damit zählt er zu den 176 deutschfranzösischen Studiengängen, die an dieser traditionsreichen Institution angesiedelt sind. Die Förderung – die für die Initiatoren des Studienganges eine ganz besondere Auszeichnung ist – beinhaltet Infrastrukturmittel und Stipendien für die Studierenden. Die Deutsch-Französische Hochschule ist eine in dieser Form einmalige Einrichtung in Europa und spiegelt die Besonderheit der deutschfranzösischen Zusammenarbeit. Der Master schließt mit einem gemeinsamen Diplom, einem so genannten „Joint Degree“ ab, für den das Zeugnis an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) erstellt werden wird. Im Gegensatz zur Université de Bretagne Sud und zur Jihočeská univerzita v Českých Budějovicích verfügte die Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation über keinen eigenständigen Masterstudiengang. Somit kam als Form für einen gemeinsamen Abschluss nur ein Joint Degree in Frage. Damit bewegt sich der Master in der Königsklasse der Co-Diplome. Es musste eine gemeinsame Studien- und Prüfungsordnung erstellt und als Tüpfelchen auf dem i auch noch das Staatsexamen der Tschechischen Republik integriert werden. Wer den mehrsprachigen Flyer für den Trinationalen Master in der Hand hält, wird sich vermutlich zunächst über die Verteilung der Sprachen wundern. Zulassungsvoraussetzung für den Master sind Sprachkenntnisse auf dem Niveau B2 in Englisch und SIE SIND GEFRAGT, Frau Fetscher Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Gestern gegen 8 Uhr ein spontanes und total sympathisches und intensives Gespräch über Mathematik, wovon ich eigentlich nichts verstehe, und Philosophie, wovon ich etwas mehr verstehe, mit einem unbekannten Kollegen im Bistro des ICE von Augsburg nach Nürnberg. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Butter Welches Ritual haben Sie? Zum Frühstück eine halbe Stunde lang das lesen, was mir Spaß macht. Französisch sowie mindestens A1 in Deutsch. Französisch und Englisch sind die Unterrichtssprachen. Tschechisch muss von den deutschen und französischen Studierenden bis zum Niveau A2 während des Studiums gelernt werden. Alle beteiligten Sprachen und Englisch können als Arbeitssprachen in den mehrsprachigen Gruppen verwendet werden. Auch Lektüren in allen Sprachen sind möglich und erwünscht. Diese Sprachverteilung bildet der Flyer ab und kann damit auf Übersetzungen weitgehend verzichten. Die WHZ stellt sich den Anforderungen der Internationalisierung! Homogenisierung und Standardisierung, wie sie im Rahmen von QM, Corporate Identity und zur Vereinfachung von Arbeitsabläufen im allgemeinen angestrebt wird, können bei der Ausarbeitung eines solchen Projekts schnell an den Rand der Verzweiflung führen, denn gerade immer dort, wo soeben eine praktische Vereinheitlichung erarbeitet worden ist, erfordern internationale Kooperationen Flexibilität: Drei gleichberechtigte Logos auf dem Werbeflyer, französische Sonderzeichen in Modulux, ein verständliches Zulassungsschreiben, eine kombinierte Studien- und Prüfungsordnung. Die Autorin Doris Fetscher ist Dekanin der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation an der WHZ. Sie hat die Professur für Interkulturelles Training mit dem Schwerpunkt romanischer Kulturraum und International Business Administration inne. Mehr Infos zur DeutschFranzösische Hochschule gibt es unter dem nebenstehendem QR-Code. FAKULTÄTEN Ein Studiengang zieht um Gebärdensprachdolmetscher sind jetzt an der Fakultät Sprachen zu Hause von Rachel Rosenstock Seit 1. September ist es offiziell: Der Studiengang Gebärdensprachdolmetschen der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) wechselt von der Fakultät Gesundheits- und Pflegemanagement an die Fakultät Sprachen. Ein Studienfach mit der Vertiefung Gebärdensprache gibt es an nur fünf Standorten in Deutschland, und an den meisten Hochschulen sind die Studiengänge im Bereich Gesundheit oder Soziales angesiedelt. Auch an der WHZ ist diese Zuordnung historisch gewachsen und war ursprünglich auf die Initiative von Fakultätsmitgliedern der Gesundheits- und Pflegewissenschaften zurück zu führen. Inhaltlich gibt es jedoch wenig Überschneidung zwischen den Fächern. An der WHZ können Studierende nach acht Semestern den akademischen Grad „Diplomgebärdensprachdolmetscher “ erlangen. Der Abschluss qualifiziert die Absolventen, als Sprach- und Kulturmittler zwischen hörenden und gehörlosen Menschen zu fungieren. Im Studium werden praktische Sprach- und Dolmetschkompetenzen, Theoriewissen in Linguistik, Kultur, Psychologie und Soziologie sowie spezialisiertes Fachwissen in zukünftigen Arbeitsgebieten (Medizin, Recht, Verwaltung, Technik) vermittelt. Damit ordnet sich der Studiengang Gebärdensprachdolmetschen deutlich den translationswissenschaftlichen Fächern Dolmetschen und Übersetzen zu. In den vergangenen 15 Jahren entwickelte sich eine sehr angenehme und konstruktive Zusammenarbeit mit den Kollegen der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften. An gemeinsame Betreuung von Abschlussarbeiten, Abdeckung von Lehre in Soziologie, Psychologie und Recht und einzelne Kooperationen in Projekten – zum Beispiel dem vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten Projekt „Sprache als Schlüssel“ zur Sprache demenzerkrankter gehörloser Menschen im vergangenen Jahr – sowie gemeinsame Gremienarbeit werden wir uns gern erinnern. Im Studienjahr 2015/16 überarbeiteten Dozenten, Mitarbeiter und Studierende gemeinsam das Curriculum des Studiengangs (siehe campus3, Heft 17). Im Zuge der Projekttage wurde eine Idee reaktiviert, die bereits seit mehreren Jahren diskutiert wurde, nämlich ein Wechsel in die Fakultät Ange- wandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation. Das Leitbild, die inhaltliche Ausrichtung der Studiengänge und die Forschungsinteressen und -projekte der Fakultät entsprechen der Fachrichtung des Gebärdensprachdolmetschens perfekt. Trotz etlicher verwalterischer Hürden wurde die Idee von den Fakultäten, den zentralen Einrichtungen und nicht zuletzt dem Rektorat voll unterstützt und getragen. So wird ab dem Wintersemester 2015 der Studiengang an die Fakultät Sprachen angegliedert sein. Durch den Wechsel des Studiengangs werden etliche Synergien in Forschung und Lehre frei. Der Austausch und die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Linguistik und Translationswissenschaft sowie der interkulturellen Kommunikation liegen auf der Hand. Die Expertise der Professoren und Dozenten in der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation wird positive Wirkung in Curriculum und Forschung im Bereich Gebärdensprachdolmetschen zeigen und wir freuen uns, uns in der Fakultät auf allen Ebenen einzubringen. Der Umzug dauert allerdings nicht lange, denn vorerst bleiben die Räumlichkeiten auf dem Scheffelberg dieselben. Lediglich die Ansprechpartner für die Studenten sind nun im Haus 1 zu finden. Die Autorin Rachel Rosenstock ist seit fast zehn Jahren Professorin für Gebärdensprachlinguistik, seit Neusten an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation. Mehr Infos zum Studiengang gibt es nach dem Scannen des nebenstehenden QR-Codes per Smartphone. SIE SIND GEFRAGT, Frau Rosenstock An der Westsächsischen Hochschule Zwickau können Studierende nach acht Semestern den akademischen Grad „Diplomgebärdensprachdolmetscher“ erlangen. Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Meine Kinder zu viert gemeinsam am Strand spielen zu sehen und mal zehn Minuten Zeit zum Träumen zu haben. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Milch und Schokolade. Welches Ritual haben Sie? Freitags Brot für die Familie zu backen. 35 36 FAKULTÄTEN Erfolgreich berufsbegleitend Elektromobilität studieren Alle Teilnehmer des ersten Jahrgangs werden im Wintersemester 2015/16 fertig von Ivonne Mallasch und Natalie Schwotzer Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) und die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) haben innerhalb der „Bildungsinitiative Elektromobilität – Schaufenster Bayern/Sachsen“ jeweils einen gemeinsamen berufsbegleitenden Bachelorsowie Masterstudiengang Elektromobilität entwickelt. Derzeit sind 24 Studierende in den Studiengängen der Elektromobilität an der WHZ immatrikuliert; im Wintersemester 2015/16 werden insgesamt zehn weitere hinzukommen. Beide Studiengänge zielen darauf ab, dem aktuellen und zukünftigen Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften im Bereich Elektromobilität gerecht zu werden und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Angebot richtet sich daher vorrangig an berufstätige Meister und Techniker beziehungsweise Ingenieure, die sich das Knowhow – gemäß dem neuesten Stand der Forschung – auf diesem Gebiet nachhaltig zu Eigen machen wollen. Den Studierenden kommt zugute, dass bis zum 31. Dezember 2015 keine Studiengebühren erhoben werden. Ermöglicht wird dies durch die Förderung beider Studiengänge durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Unabhängig davon wurde eine Projektverlängerung bis Ende Juni 2016 beim Ministerium beantragt. Bereits im Jahr 2014 wurde ein Kooperationsvertrag als Basis der Zusammenarbeit zwischen beiden Hochschulen unterzeichnet. Noch im selben Jahr konnten sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang Elektromobilität die ersten Interessenten ein Studium aufnehmen. Nach dem erfolgreichen Start wurde zum Sommersemester 2015 der zweite Jahrgang immatrikuliert. Positiv hervorzuheben ist, dass voraussichtlich alle Masterstudierenden des ersten Jahrgangs mit Ende des Wintersemesters 2015/16 ihr Studium abschließen und damit als Fach- und Führungskräfte auf dem Gebiet der Elektromobilität tätig sein werden. WHZ und THI haben eine gemeinsame Prüfungskommission mit Vertretern beider Hochschulen eingesetzt sowie eine einheitliche Studien- und Prüfungsordnung etabliert, die den gesetzlichen Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes entspricht. Überdies wurde für beide Studiengänge der Antrag auf Einvernehmen beim bayerischen Staatsministerium Die Teilnehmer des ersten Jahrgangs des berufsbegleitenden Bachelor- beziehungsweise Masterstudienganges Elektromobilität mit Prof. Matthias Richter, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer (links), und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Temmel, Professor für Elektrotechnik und Elektronische Bauelemente (rechts). für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst eingereicht. Die Technische Hochschule Ingolstadt strebt darüber hinaus in Zusammenarbeit mit der WHZ eine Akkreditierung der Studiengänge an. Diese soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die enge Zusammenarbeit zwischen WHZ und THI zeigt sich insbesondere auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements. So SIE SIND GEFRAGT, Frau Schwotzer Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? ...als ich jemandem sagte, dass ich stets meinem Herzen folge. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Eine intakte Glühbirne. Welches Ritual haben Sie? Ich sorge täglich dafür, dass mein (inneres) Licht leuchtet … nicht nur das im Kühlschrank ☺ werden in regelmäßigen Abständen Studienanfängerbefragungen und Lehrveranstaltungsevaluationen durchgeführt. In Ergänzung dazu realisieren die Hochschulen entsprechende Qualitätszirkel mit den Studierenden und Dozenten. Ferner ist eine Befragung der ersten Masterabsolventen geplant. Diese Maßnahmen tragen zu einer kontinuierlichen Überprüfung und Verbesserung der Qualität beider Studiengänge bei und unterstützen somit die Optimierung der Lehrinhalte und der Organisation generell. Schließlich ist es das Ziel beider Hochschulen, die Studiengänge auch nach der Förderlaufzeit weiterhin gemeinsam fortzuführen – und dementsprechend bis zum Ende der Förderlaufzeit weitere Interessenten für die Studiengänge zu akquirieren. Die Autorinnen Ivonne Mallasch und Natalie Schwotzer sind Mitarbeiterinnen im Projekt Schaufenster Elektromobilität – Bildungsinitiative Bayern/Sachsen. FAKULTÄTEN Filter – Zecken – Leuchttextilien Techtextil/Texprocess: Modedesigner präsentieren ihre Projekte Textil- und Ledertechniker auf der „Techtextil/Texprocess“ von Silke Heßberg Prof. Dr. rer. nat. Hardy Müller mit einem neuartigen textilen Membransystem zur biologischen Abwasserreinigung beziehungsweise zur Wasseraufbereitung, das das Instituts für Textil- und Ledertechnik (ITL) gemeinsam mit der WTA-Vogtland GmbH, Plauen, entwickelt hat. Anfang Mai fand – wie alle zwei Jahre – die Leitmesse für Technische Textilien, die „Techtextil“ in Kombination mit der Messe „Texprocess“, statt. Trotz nicht gerade „prall gefüllter Kassen“ wollten wir uns – und damit unsere Hochschule – auch wieder mit eigenem Stand auf beiden Messen in Frankfurt/Main präsentieren. Rund 28.500 Besucher aus 102 Ländern wurden gezähllt. Die Parallel-Messe „Texprocess“ wurde von mehr als 15.500 Fachleuten besucht. Beide Messen zusammen kamen auf mehr als 1600 Aussteller. Sie zeigten die Innovationskraft von High-Tech Stoffen, Smart Textiles und Verarbeitungstechnologien entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette. Der Beitrag des Instituts für Textil- und Ledertechnik (ITL) war zwar nicht so gewaltig wie es der vorherige Satz suggeriert, fand aber großen Anklang. Neben Informationen zur Textilausbildung an der WHZ präsentierten wir verschiedene Exponate, darunter ein innovatives Membranfiltermodul zur AbwasSIE SIND GEFRAGT, Frau Heßberg Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? das Betrachten der Milchstraße bei absoluter Finsternis Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Naturjoghurt Welches Ritual haben Sie? jeden Morgen zwei Gläser frisch gepressten Gemüsesaft trinken ser- und Klarwasserfiltration, das in Forschungsprojekten in Zusammenarbeit mit der Industrie entstanden ist und auch schon praktisch eingesetzt wird. Weiterhin stellten wir Zeckenschutztextilien für Pferde vor. Diese wurden ebenfalls in einem Forschungsprojektes entwickelt. Es entstanden Gamaschen und Halfter, die unter Nutzung eines mittels Permethrin funktionalisierten Garns hergestellt worden sind. Die Nachfrage am Messestand war sehr groß und wir konnten unseren produzierenden Projektpartnern die potentiellen Kunden gleich an den Nachbarstand schicken. Auch ein leitfähiges Stickgarn zeigten wir auf der Messe. Dieses wurde – wie auch die Zeckenschutztextilien – innerhalb des Netzwerkes LanoTex entwickelt. Das Garn besitzt eine ausgezeichnete elektrische Leitfähigkeit beziehungsweise einen sehr geringen elektrischen Widerstand (5…10 Ohm/m), es ist nach außen isoliert und kann somit problemlos auch überkreuzt und durch die Nadel verarbeitet werden. Es hat eine sehr gute Langzeitbeständigkeit und wurde zum Stikken eines „textilen Touchpads“ genutzt. Nun gilt es, die Forschung weiter voranzutreiben, um das Verfahren markttauglich zu machen. Während der Messe gab es zahlreiche Fachgespräche und neue Kontakte, die auch schon erste Früchte in Form von Dienstleistungen trugen. Die Autorin Silke Heßberg ist Direktorin des Instituts für Textil- und Ledertechnik der Fakultät Automobil- und Maschinenbau in Reichenbach. Auch Studierende und Absolventen der Studienrichtung Modedesign der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) haben auf den Messen Techtextil/Texprocess in Frankfurt/Main ihre aktuellen Projekte präsentiert. Gezeigt wurden die Kollektionen „Functional Ridingwear“ und „Urban Scooter“. Innerhalb der Messepräsentation nahmen die angehenden und bereits tätigen WHZ-Modedesigner an der Innovative Apparel Show teil. Die Schnebeger wurden von den Messeveranstaltern gemeinsam mit drei weiteren Hochschulen für Mode und Design ausgewählt und eingeladen. 37 38 FAKULTÄTEN Auch der Studiengang Industrial Management & Engineering wurde evaluiert. Er befasst sich mit der Planung, Steuerung und vor allem Optimierung von Industriebetrieben. Diplomstudiengänge erfolgreich evaluiert Fakultät Automobil- und Maschinenbau ist Pilotfakultät für externe Überprüfung von Andrea Kobylka Die externe Evaluierung der drei Diplomstudiengänge „Maschinenbau“, „Automobilproduktion“ und „Industrial Management and Engineering“ wurde im Februar 2015 durch das Rektorat abgeschlossen. Die Fakultät Automobil- und Machinenbau (AMB) ist damit Vorreiter auf dem Gebiet der externen Evaluierung von Diplomstudiengängen an der Westsächsischen Hochschule Zwikkau. Bereits im Januar 2014 hatte die Fakultät als Pilotfakultät der Hochschule die Evaluierung ihrer drei Diplomstudiengänge durch ein externes Gutachtergremium aus Wissenschaft und Industrie gestartet. Eine externe Studiengang-Evaluierung ist mit der bekannten Programm-Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen vergleichbar. Ziel der Evaluierung war die Überprüfung der Marktorientierung, Zielsetzung, inhaltlichen Ausgestaltung und Studierbarkeit der drei Studiengänge. Die Gutachtergruppe bestätigte in ihrem Bericht, dass sich die Studiengänge an den Anforderungen des Arbeitsmarktes orientieren und einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Die Studiengänge werden im Gutachten als fachlich sehr gute Studienprogramme mit validen Studienzielen eingeschätzt. Das Gutachten führt unter anderem aus: „Der Aufbau des Studiums ist darauf gerichtet, neben ingenieurtechnischen Kompetenzen auch soziale, wirtschaftliche und persönliche Kompetenzen zu fördern. Der wichtige Aspekt der Praxisorientierung wird durch eine Vielzahl an Laborpraktika, das Praxissemester sowie die Diplomarbeit, vorrangig bei Industriefirmen durchgeführt, unterstützt. (…) Das vollständige Praxissemester (6. Semester) ist mit Blick auf die BeSIE SIND GEFRAGT, Frau Kobylka Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Allein (zu zweit) eine nicht erschlossene Tropfsteinhöhle auf Mallorca mit phantastischen Tropfsteingebilden „erkunden“. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Frischkäse „Peppasweet“ – cremig mit einem Kick Schärfe – ein kleiner Happen am Abend mit leckerem Brot ist der richtige Einstieg in die Entspannung Welches Ritual haben Sie? Jährlich am Buß- und Bettag in Familie Weihnachtsplätzchen (8-10 Sorten) backen rufsbefähigung der Absolventen und auf die Qualität des Studiengangs allgemein als uneingeschränkt wertvoll anzusehen.“ Ein großer Vorteil der externen Evaluierung ist „der Blick von außen“. Die Auswertung des Gutachtens lieferte wertvolle Hinweise zur organisatorischen und inhaltlichen Ausgestaltung der Studiengänge, die in den kommenden Jahren auch eine Orientierung zur Weiterentwicklung sein werden. Sofort aufgegriffen wurde die Anregung, einen weiterführenden Masterstudiengang zu entwickeln. Mit dem Wintersemester 2016/17 wird die Fakultät AMB erstmals den weiterbildenden berufsbegleitenden Masterstudiengang „Produktionsoptimierung“ anbieten, der sowohl den Studenten der oben genannten Studiengänge eine fachliche Vertiefung ermöglicht als auch ein Angebot an Interessenten aus der Industrie darstellt, die tagtäglich mit Aufgabenstellungen zur Optimierung fertigungstechnischer, logistischer und organisatorischer Prozesse in ihren Firmen konfrontiert sind. Die Autorin Andrea Kobylka ist Professorin für Fabrikplanung und Studiendekanin an der Fakultät Automobil- und Maschinenbau. FAKULTÄTEN Inkontinenz – ein generationsübergreifendes Thema Gesundheits- und Pflegewissenschaftler beteiligen sich an internationalem Projekt von Alexandra Fiedler und Wilfried Schlüter Das Thema Inkontinenz ist in der Gesellschaft nach wie vor ein Tabu. Trotz der Häufigkeit wird in der Öffentlichkeit kaum über das Leiden gesprochen. Ein internationales Projekt, an dem sich auch die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) beteiligt, will dazu beitragen, dieses Tabu zu brechen. Allein in Deutschland wird die Zahl der von Inkontinenz Betroffenen auf sechs bis acht Millionen Menschen geschätzt. Die Dunkelziffer dürfte jedoch um einiges höher liegen. Doch aus Scham wird in vielen Fällen das Schicksal stillschweigend geduldet. Das Risiko einer Inkontinenz nimmt mit fortschreitendem Alter zu, doch es handelt sich nicht ausschließlich um eine Alterserscheinung, sondern um ein Problem, das in jeder Altersgruppe – sowohl bei Kindern als auch bei erwachsenen Frauen sowie Männern – auftreten kann. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Die Folgen für Betroffene und deren Angehörige wirken sich einschränkend auf Lebenszufriedenheit und Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben aus, die Lebensqualität nimmt stark ab. Aus Angst vor Stigmatisierung werden soziale Kontakte vermieden, freundschaftliche und partnerschaftliche Beziehungen zerbrechen. Durch die inkontinenzbedingten Einschränkungen wird es für die Betroffenen schwer, ihren Beruf weiter auszuüben. Die ständige Furcht vor entwürdigenden Situationen stellt eine hohe psychische Belastung dar und die Folge ist nicht selten die völlige soziale Isolation. Damit steigt das Risiko für Folgeerscheinungen wie Depressionen und Suchterkrankungen sowie eine verfrühte Pflegebedürftigkeit. Dass medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen die Beschwerden lindern und häufig sogar heilen können, ist kaum bekannt. Die wenigsten wissen, dass durch individuell angepasste Therapien und Hilfsmittel ein nahezu uneingeschränktes Leben möglich ist. So verlieren Betroffene und Angehörige wertvolle Lebenszeit. Ein offener Umgang mit dieser Thematik ist daher dringend geboten, um Unkenntnis und Vorurteilen entgegenzuwirken, und um Möglichkeiten im Umgang mit Inkontinenz und zur Kontinenzförderung stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, aufzuklären, zu informieren und Betroffene zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund fand innerhalb eines internationalen Projektes mit dem Titel „Kontinenz/Inkontinenz – ein generationsübergreifendes Thema“ vom 26. April bis 2. Mai ein Intensivseminar in Torun, Polen statt. Gesponsert wurde das Projekt von der Firma TZMO, einem führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Herstellung von Inkontinenzprodukten. An diesem interkulturellen Workshop, den Prof. Dr. Wilfried Schlüter von der WHZ und Prof. Dr. Katharina Oleksiw von der Fachhochschule Kärnten leiteten, nahmen 25 Studenten sowie Professoren von fünf europäischen Hochschulen, – Deutschland, Finnland, Österreich, Polen, Türkei – sowie Unternehmensmitglieder von TZMO und ein indischer Manager teil. Das deutsche Team wurde neben Prof. Dr. Wilfried Schlüter von Studierenden der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften unserer Hochschule repräsentiert. Die Woche der Zusammenarbeit verschiedener Kulturen, Professionen und Generationen war für alle Beteiligten sowohl fachlich als auch persönlich ein Erfolg. Durch den interdisziplinären Austausch von Wissen und Erfahrungen aus Praxis, Theorie und Forschung der verschiedenen Nationen konnten zukunftsweisende Konzepte zur Prävention und Förderung von Kontinenz entwickelt werden. Besonders produktiv erwies sich der Dialog für die Erarbeitung von Lösungsansätzen, um das Tabu im Umgang mit Inkontinenz zu brechen. So wurde unter anderem eine Kampagne entwickelt, um mit Plakaten SIE SIND GEFRAGT, Frau Fiedler Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Als mein Sohn mit einem selbstgepflückten Blumenstrauß aus dem Garten kam und ihn mir mit den Worten: „Für die liebste und süßeste Mama der Welt!“ überreichte. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Verschiedene Sorten von gutem Käse. (… mit Bio-Vollkornbrot und einem Glas gutem Rotwein … mmhhhh) Welches Ritual haben Sie? Den Tag mit einem Kuss beginnen und den Tag mit einem Kuss beenden … das darf mal ein feuchter Schmatz vom Sohnemann sein oder ein romantischer vom Partner … oder, oder ;) in der Öffentlichkeit für Verständnis und Toleranz zu werben. Es entstanden viele Ideen, wie Betroffenen geholfen werden kann, um ihnen Lebenszufriedenheit zu ermöglichen. Vielversprechend scheint die Idee eines Inkontinenzpasses, der Betroffenen eine Nutzung von nicht öffentlichen Toiletten beispielsweise in Restaurants und Geschäften erlauben soll. Die internationale Vernetzung erwies sich außerdem als gewinnbringend, was Strategien für eine qualitativ hochwertige Pflege und Versorgung betrifft, die sowohl individuelle, bedürfnisorientierte als auch evidenzbasierte Aspekte berücksichtigt. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stand dabei die Frage, wie man die Lebensqualität der zu Pflegenden erhalten und ein würdevoller Umgang mit Betroffenen gelingen kann. Da die Zusammenarbeit von allen Beteiligten als sehr produktiv empfunden wurde, sollen auch zukünftig ähnliche Treffen stattfinden, um weitere Konzepte zu entwickeln beziehungsweise die erarbeiteten Ideen umzusetzen. Das nächste internationale Projekt findet vom 23. bis 27. Mai 2016 in Deutschland statt. Das Thema in 2016 lautet: „Lebensqualität trotz Urin- oder Stuhlinkontinenz!“ Zudem haben Prof. Dr. Katharina Oleksiw und Gerald Santer von der Fachhochschule Kärnten sowie Prof. Dr. Wilfried Schlüter und Alexandra Fiedler von der WHZ die Erkenntnisse und Ergebnisse des diesjährigen Projektes am 16. September auf der International LongTerm Care Conference in Torun vorgestellt. Die Autoren Wilfried Schlüter ist Professor für Management- und Planungstechniken an der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Alexandra Fiedler studiert im Masterstudiengang Gesundheitswissenschaften an der Fakultät. SIE SIND GEFRAGT, Herr Schlüter Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Show im GOP Bremen Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Milch für den Kaffee Welches Ritual haben Sie? Am Geburtstag nicht erreichbar zu sein 39 40 NACHRICHTEN Fahrsimulator auf der IAA präsentiert Unternehmen sollen die Anwendungsmöglichkeiten des Labors gezeigt werden Vom 17. bis 27. September fand in Frankfurt/Main die Internationale Automobilausstellung (IAA) statt. Am Stand der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) konnten sich Besucher über das mobile Fahrsimulationslabor der Hochschule informieren. In dem Labor können die Verkehrssicherheit von Straßen ermittelt und mögliche Unfallstellen vermieden werden. Mit Hilfe der Fahrsimulation kann der Regelkreis „Fahrer – Fahrzeug – Straße“ für wissenschaftliche Untersuchungen realitätsnah abgebildet werden. Das Ablenkungsverhalten des Fahrers von seiner Hauptaufgabe (sichere Längs- und Querregelung) durch vielfältige Nebentätigkeit ist damit quantitativ einschätzbar. Mit Hilfe des Fahrsimulationslabors können das Fahrverhalten und somit die Verkehrssicherheit bestehender und in Planung Deutschkurs für Gaststudenten Vom 1. bis 23. September fand an der Westsächsischen Hochschule der Deutsch-Intensivkurs für internationale Studierende statt. Für die knapp 60 Teilnehmer standen neben Deutschunterricht und Projektarbeit auch Exkursionen auf dem Programm. In insgesamt 120 Unterrichtsstunden konnten die Austauschstudenten bis zum Semesterstart Ende September ihre DeutschKenntnisse verbessern. In multikulturellen Projektgruppen bearbeiteten sie außerdem Themen mit Deutschland-Bezug. Zur Auswahl standen zum Beispiel „Berühmte Sachsen“, „Deutsche Marken in der Welt“ und „Deutsche Sprichwörter und ihre Bedeutung“. Die Projekte waren auch ein Beitrag zur Interkulturellen Woche des Landkreises Zwickau Ende September. Das Kursprogramm wurde durch Workshops ergänzt, in denen in deutscher Sprache geschrieben, gespielt, getanzt und gekocht wird. befindlicher Straßen bereits im Entwurfsprozess abgeschätzt und mögliche Unfallstellen erkannt und vermieden werden. Das Fahrsimulationslabor muss für den entsprechenden Anwendungsfall hinsichtlich der Einzelkomponenten (zum Beispiel Fahrzeug, Projektion) angepasst werden. „Mit der Präsentation auf der IAA wollen wir Unternehmen aus der Automobil- und Verkehrstechnikbranche zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten das Labor bietet und welche Anlagen, Komponenten und Szenarien getestet werden können. Dadurch erhoffen wir uns künftig noch mehr Forschungskooperationen mit der Industrie“, sagt Diplom-Ingenieur Ronny Häupl, Laborleiter Fahrsimulation an der WHZ. Gemeinsam mit Kristin Kaiser und Tommy Hartmann hat er den 40 Quadratmeter großen Messestand betreut. Schon jetzt nutzen namhafte Automobilhersteller und Institutionen die moderne Ausstattung des Labors. So wurde zum Beispiel 2014 für die Porsche Leipzig GmbH im Rahmen einer Diplomarbeit ein Teil der Teststrecke hinsichtlich der zu erwartenden Sicherheit simulatorisch überprüft. Bei den virtuellen Probandenfahrten auf der Strecke konnte unter anderem getestet werden, ob die geplanten Sicherheitseinrichtungen wie Reifenstapel und Auslaufzonen großzügig genug angelegt wurden. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst förderte 2013/14 ein Projekt für die Entwicklung einer neuartigen Trassierungsmethodik für Trainingsstrecken. Gegenwärtig läuft ein Forschungsprojekt (2015/17) zur Entwicklung eines kombinierten Mess- und Testfahrzeuges zur Durchführung von Realfahrten. Große Resonanz auf Vorbereitungskurse ANZEIGE FESZINATION VIELFALT FES – Entwicklungspartner für die individuelle Mobilität der Zukunft und für deine Karriere! Du bist motiviert und technisch interessiert? Jetzt bewerben: Dann bewirb dich jetzt! Wir bieten dir langfristige FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen Crimmitschauer Str. 59, 08058 Zwickau Perspektiven, denn bei uns erfährst du alles aus einer Hand. Ob Praktikum, Diplomarbeit oder Berufseinstieg – bei uns bist du richtig! Ansprechpartner: Sylvia Schilk, Ramona Siegmund E-Mail: [email protected] Telefon: 0375 5660-0 www.fes-aes.de 28 Vorbereitungskurse für Erstsemester bot der Hochschulverein Mentor in diesem Jahr an. Mehr als 200 Studierende nahmen daran teil. Die Kurse liefen zwischen dem 7. und 18. September. Die Teilnahme an den Kursen ist keine Pflicht, erleichtert aber den Studieneinstieg. Die Zahl der Kursteilnehmer hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 erhöht. Unter den 208 Teilnehmern waren 30 aus den Alten Bundesländern, davon knapp die Hälfte aus Bayern. Angeboten wurden die Kurse in den Bereichen Phsysik, Elektrotechnik, Englisch sowie Mathematik für Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler. Die Dozenten beziehungsweise Tutoren sind Absolventen oder Studierende der WHZ. Der Mentor e.V. versteht sich seit 23 Jahren als Netzwerk von Absolventen, Mitarbeitern, Studierenden, Freunden und Förderern der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Er hat derzeit mehr als 120 Mitglieder, davon rund ein Viertel Angehörige der Hochschule. INTERNATIONAL Mein IAESTE-Praktikum in Brasilien Dreimonatiger Aufenthalt gibt Einblick in die Besonderheiten des Landes von Alla Wesnin Es gibt zahlreiche Organisationen, mit denen Studenten aus verschiedenen Ländern nach Zwickau kommen können. Eines davon ist IAESTE – die „International Association for the Exchange of Students for Technical Experience“. Diese internationale PraktikantenAustauschorganisation ist in fast jedem Land der Welt präsent. Als Tutorin beim Akademischen Auslandsamt der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) war ich unter anderem auch für die Betreuung der IAESTEPraktikanten zuständig, darunter auch einige aus Brasilian. Sie haben mir viel über ihr Land erzählt und durch unsere ständige Kommunikation die Kultur und Mentalität Brasiliens gezeigt. Da es schon immer mein Traum war, Südamerika zu sehen, konnte ich den Gedanken, selbst dort ein Praktikum zu machen, nicht mehr loswerden. Außerdem wollte ich als Studentin des Studienganges Languages and Bussiness Administration professionelle Erfahrungen in der sich entwikkelnden Wirtschaft sammeln, wo schnelles Wachstum viele neue Möglichkeiten bietet. Ich hatte mich noch rechtzeitig im Oktober 2013 beworben, um das Praktikum im darauffolgenden Sommer zu starten. Nach der Konsultation mit dem Akademischen Auslandsamt der WHZ wurde mir erstmals klar, dass es für Wirtschaftsstudenten schwieriger ist, ein Praktikum bei der IAESTE zu bekommen, weil dieses Programm eher auf technische Studiengänge gerichtet ist. Nichtsdestotrotz: Nach der AustauschKonferenz der IAESTE in Bonn, an der ich selbst teilgenommen habe, erhielt ich den Alla Wesnin auf dem Campus Universidade Federal de Viçosa. gewünschten Praktikumsplatz in Brasilien und meiner Reise stand nichts mehr in Wege. Ende August 2014 bin ich dann endlich hingeflogen! IAESTE in Brasilien sollte mich vom Flughafen in São Paulo abholen, aber ich hatte schon zu dieser Zeit einen guten Freund da, von dem ich empfangen wurde – der ehemalige brasilianischen IAESTE-Praktikant, dem ich in Deutschland viel geholfen hatte. Ich verbrachte meine ersten Tage in São Paulo und konnte die besondere Gastfreundschaft und fröhliche Natur der Brasilianer direkt erleben. Danach ging es zum eigentlichen Aufenthaltsort – Viçosa, wo ich mein Praktikum bei einer berühmten Universität Brasiliens, der Universidade Federal de Viçosa, absolvieren sollte. Eine brasilianische Studentin half mir sehr, mich in den neuen Alltag einzuleben. Ich hatte sie zufällig über Facebook kennengelernt, doch sie wurde zu meiner guten Freundin. Während meines dreimonatigen Aufenthaltes erlebte ich die außergewöhnliche Schönheit des Landes durch zahlreiche Rei- sen hautnah, und durch die Offenheit der Brasilianer lernte ich rasch Portugiesisch. Mich erstaunten die Gelassenheit und Freude, mit denen Brasilianer das Leben wahrnehmen und die ihre gesamte Lebensweise beeinflussen. Das hat sich auch auf meine Arbeit ausgewirkt, die so organisiert wurde, dass ich größtenteils selbst über meinen Arbeitsplan und die dafür nötige Zeit entscheiden konnte. Etwaige Mängel an Organisation gleichen Brasilianer mit viel Kreativität und Ideen aus. Das Studentenleben unterscheidet sich auch sehr von dem in Deutschland. Vor allem fällt auf, dass brasilianische Studenten von 8 Uhr morgens bis 23 Uhr abends Unterricht haben können. Viele Studenten aus den Großstädten bevorzugen den nächtlichen Stundenplan, damit sie noch vormittags arbeiten können, um ihren Unterhalt und das Studium zu finanzieren. Einen großen Kontrast zum bunten Leben stellt die Kriminalität dar, die im gesamten Land mehr oder weniger ausgeprägt ist. Wenn man jedoch aufpasst und zum Beispiel nachts bestimmte Stadtteile meidet, kann man sich dennoch sicher fühlen, auch wenn man Geschichten darüber, dass der eine oder andere Student überfallen wurde, trotzdem sehr oft hört. Dennoch: Brasilien ist ein großes Erlebnis. Jeder, der es kennenlernt, will immer wieder dorthin zurückkehren. Die Autorin Alla Wesnin ist Absolventin der Wetsächsischen Hochschule im Studiengang Languages and Business Administration. 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Etwas mehr als ein Jahr im Ausland sollte es sein, ein Studium und die Möglichkeit eines Abschlusses an der University of the West of Scotland (UWS) in Paisley. Ich war aufgeregt und voller Vorfreude! Diejenigen Leser, die einen solchen Weg bereits selbst gegangen sind oder vielleicht gerade dabei sind, sich auf ihren Auslandsaufenthalt vorzubereiten, werden allerdings wissen, dass diese Euphorie zu Beginn zumindest ein wenig gedämpft wird. Warum? Nun, wegen etwas, wie ich später lernen durfte, sehr Deutschem. Unserer Bürokratie. Insbesondere wenn man einen Weg anstrebt, der ein wenig „out of the box“ verläuft, oder wenn man etwas als Erster macht, sieht man sich oft mit einer „so-etwas-gab-es-ja-nochnie-Haltung“ konfrontiert. Ein Auslandsaufenthalt ist trotz guter Unterstützung seitens beider Hochschulen immer auch viel Papierkram, viel zusätzliches Engagement und ein Kampf mit kleinen und großen Hürden, die sich irgendwie doch ergeben. Der eine oder andere stellt sich da vielleicht die Frage: Lohnt sich das? Meine Reise begann an einem Sonntag, dem 26. Januar 2014. Ich wollte schon etwas eher ankommen, mir Zeit nehmen, um mich umzuschauen und den Ort kennen zu lernen, an dem ich in nächster Zeit leben würde. Da SIE SIND GEFRAGT, Herr Reuther Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Die Graduation Feier in der Coat’s Memorial Church und die Übergabe meines Degrees. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Eine Tüte Schokobons. Welches Ritual haben Sie? Vor dem Aufstehen lese ich etwas. Meist Nachrichten oder einen anderen Artikel. das Wohnheim zu diesem Zeitpunkt noch nicht frei war, verbrachte ich meine erste Nacht im Ashtree-House, einem wunderbaren kleinen Hotel direkt neben dem Campus der UWS in Paisley. Man holte mich vom Flughafen ab und ich erfuhr, dass die Besitzer des Hauses Verwandte in Deutschland hatten, etwas Deutsch sprachen und im allgemeinen sehr begeistert, nett und freundlich waren. Am Abend saßen wir an der hauseigenen Bar bei einem ersten Glas Scotch und unterhielten uns ausgiebig. Die Schotten sind sehr freundliche Menschen und ich habe immer wieder das erleben dürfen, was man wohl als „a very warm Welcome“ bezeichnen kann. Am nächsten Tag ging es dann weiter ins Wohnheim, einem alten Britischen Bau aus dem frühen 19. Jahrhundert. Hier gab es zwar kein WLAN und nicht besonders viel Platz, aber dafür nette Nachbarn aus Schottland, Frankreich und tatsächlich auch aus Deutschland. Die Stimmung war von Beginn an sehr gut, einige waren schon länger in Paisley und so waren wir auf anfänglichen Erkundungstouren nicht auf uns allein gestellt. Bald begannen auch die Vorlesungen und ich stieß das erste Mal auf gröbere Verständigungsprobleme sowie an die Grenzen mei- INTERNATIONAL ner Sprachkenntnisse – den schottischen Akzent. Für Ohren, die diesen das erste Mal wahrnehmen, klingt er nicht nach der englischen Sprache oder irgendeiner Sprache, mit der man vertraut ist. Das kann man sich vielleicht so vorstellen, als würde man das erste Mal im Leben Zwickau verlassen, um ein Praktikum in Landshut zu machen. Nun spricht natürlich nicht jeder im Akzent und dieser fällt auch immer unterschiedlich stark aus, aber nicht wenige Schotten sind stolz darauf, dass sie „Schottisch“ sprechen. Wenn man aber als „Foreigner“ höflich nachfragt, wird man üblicherweise immer eine freundliche, langsame und verständliche Antwort bekommen. Nach ein paar Wochen Das Bild zeigt die typische Landschaft in den nördlichen Highlands. versteht man dann den Akzent und man beginnt sogar, ihn sich selbst anzueignen. Ob uns an der gesamten schottischen Küste von bunt gemischten Gruppen verschiedenster das nun gut oder schlecht ist, würde ich als Edinburgh über Inverness, Thurso, Durness Nationen. Wir organisierten „international Frage im Raum stehen lassen. und die Isle of Skye zurück nach Glasgow cooking nights“, zu denen es regelmäßig lanNachdem also erste Verständigungs- führte. Wir fuhren mit einem Wohnmobil destypische Kost aus allen Eckden der Erde schwierigkeiten überwunden waren, genos- und genossen die Möglichkeit, (beinahe) gab, trafen uns zum Wandern beim nahegesen wir – das heißt andere Austausch- überall halten und übernachten zu können – legenen Loch Lomond oder in der „Student studenten, zu denen ich regen Kontakt hatte selbst mitten in den Highlands. Wir besuch- Union“, einem Gebäude in Besitz der Stuund ich – die Vorlesungen sehr. Ich will es mir ten fantastische Burgen und Schlösser, De- dentenschaft, zum Billard spielen, quatschen nicht nehmen lassen, an dieser Stelle das bri- stillerien mit leckerem Whisky und Strände, und feiern. Gegen Ende des Studiums wurden solche tische Universitätssystem ein wenig zu loben. wie man sie sonst nur aus der Karibik kennt. In Großbritannien gibt es drei Trimester, Auch sonst verbrachten wir viel Zeit in Ausflüge dennoch etwas seltener, da die für wovon das Sommertrimester in der den Abschluss notwendige HoRegel als Semesterferienzeit genutzt ANZEIGE nours Dissertation, die man sich in etwa wie eine Diplomarbeit vorstelwird. Für alle, die eine Prüfung wielen kann, eine Menge Zeit kostete. derholen müssen, werden in dieser Es ist verpflichtender Bestandteil, Zeit Wiederholungsprüfungen aller dafür auch Primärdaten zu erheben, Module angeboten. Pro Trimester also selbst eine Umfrage oder Interhat man exakt drei Module. Diese views durchzuführen. Der Aufwand sind meist sehr komplex und teilhat sich am Ende jedoch ohne Frage weise themenübergreifend ausgegelohnt und ich konnte das Jahr an richtet. Man erarbeitet einen oder der UWS erfolgreich mit einem First mehrere Belege während des SeClass Honours Degree abschließen. mesters und schließt mit einer Prüfung oder einem Abschlussbeleg Ein Studium in Schottland – das Praktikum oder Abschlussarbeit in der enviaM-Gruppe ab. Die Vielzahl an Belegen führt ist mehr als ein Punkt im Lebenslauf. Es ist eine Zeit mit wunderbaren, ofzwar zu einer höheren Belastung fenen und freundlichen Menschen, während der Studienzeit, es kommt anspruchsvolles Studieren, das zu aber am Ende zu eben nur drei Prügroßen Teilen von zu Hause aus erfungen. Das konnte ich als großen folgt und genügend Raum für die Vorteil gegenüber unserem System Erkundung des Landes lässt. Ob sich wahrnehmen. Während sechs bis die Mühe also gelohnt hat? Ja, das acht Prüfungen pro Semester in hat sie in jedem Fall. Deutschland freundlich zum so genannten „Bulimie-Lernen“ einluden, ist man an der UWS in der Der Autor Lage, das Gelernte auch tatsächlich Kevin Reuther studierte Business an zu behalten. der Westsächsischen Hochschule Neben fleißigem Studieren und Zwickau und der University of the vielen neuen Erkenntnissen genoss West of Scotland. 2015 graduierte ich allem voran die ausgiebige Erer mit einem First Class Honours kundung der wunderschönen Degree in Großbritannien. Derzeit schottischen Landschaft. Gemeinbereitet er seine Doktorarbeit vor sam mit einigen Freunden unterund arbeitet als Scientific and Renahmen wir eine große Reise, die search Assistant. MANCHMAL GEHT STUDIEREN AUCH MIT PROBIEREN 43 44 INTERNATIONAL Sommerschule der Informatik in Kirgisistan Studenten sammeln wertvolle Erfahrungen bei Entwicklung von Software ziviler Drohnen von Frank Grimm Weit weg und hoch hinaus ging es Anfang August für Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), ihrer kirgisischen Partneruniversität der Kirgisischen Staatlichen Universität für Bauwesen, Transport und Architektur in Bischkek und der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) in Almaty. Wie schon im vergangenen Jahr flogen sechs Informatik-Studenten der WHZ gemeinsam mit zwei Professoren nach Kirgisistan. Dort fand zum zweiten Mal in der Mittelschule des Ost-Kirgisischen Dorfes Yrdyk ein vierzehntägiger, vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanzierter Abschluss-Workshop statt, bei dem das gemeinsame Semesterprojekt im Modul Software-Entwicklung seinen Abschluss fand. Dabei ging es um die Fortführung eines Drohnenprojektes, welches im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt bei einem inoffiziellen Höhenflug-Weltrekord von 229 Metern fand. Dieses Jahr ergänzten zwei kasachische Telematik-Studenten von der DKU das kirgisisch-deutsche Projektteam. Insgesamt entwickelten fünfzehn Studenten aus drei Nationen gemeinsam mit zwei Professoren die Drohnen-Software weiter. Wie im vergangenen Jahr konnten die Studenten wertvolle Erfahrungen bei der Entwicklung von Software für zivile Drohnen sammeln. „Das Software- Projekt lief über das gesamte Sommersemester und die Studenten hatten neben des Entwurfs und der Realisierung komplexer Software-Systeme auch die Herausforderungen des Projektmanagements in internationalen, verteilten und interkulturel- Studierende der Sommerschule der Informatik beim Test der Drohne in Kirgisistan. len Teams zu meistern“, so Prof. Christian Brauweiler, Leiter des DAAD-geförderten Projektes Deutsch-Kasachische Universität (DKU) in Almaty. Das diesjährige Projekt unterteilte sich in drei Themen: Einerseits wurde eine intuitive Steuerung der Drohne per Smartphone-App SIE SIND GEFRAGT, Herr Grimm Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Die gute Entwicklung der Einschreibezahlen in den Bachelorstudiengängen Informatik und Gesundheitsinformatik. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Licht ;-) Welches Ritual haben Sie? Immer ein Handtuch dabeihaben – so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. entwickelt, die eine wesentlich präzisere Steuerung erlaubt als die App des Drohnenherstellers. Mithilfe von GPS wurde die Drohnensteuerung um die Anzeige der aktuellen Drohnenposition auf einer Landkarte erweitert, die auch offline, ohne Internet-Zugang funktioniert – eine Notwendigkeit, damit die Drohnen-Software auch in entlegenen Regionen Kirgistans nutzbar ist. In Vorbereitung des autonomen Fliegens wurde der Drohne eine Funktion zum selbstständigen Anfliegen von GPS-Koordinaten und Abfliegen vorab festgelegter Wegstrecken spendiert. Somit ist die Drohne auch in der Lage, zuverlässig zum Ausgangspunkt zurückzukehren – eine Funktion, die bei Abriss der WLAN-Verbindung zwischen App und Drohne sehr nützlich werden kann. Der Autor Frank Grimm ist Professor für Informatik (Rechnernetze) und stellvertretender Leiter des Kirgisistan-Projekts der Fachgruppe Informatik. ANZEIGE ERHÖHTE SICHERHEIT durch innovative technische Textilien. Absatzmärkte › › › › › Schutzbekleidung Fest- und Flüssigfiltration Automobilindustrie medizinische Applikationen technische Anwendungen Spaß an einer eigenverantwortlichen Tätigkeit mit Zukunftsperspektive? Interesse, an der Herstellung von hochwertigen technischen Textilien? Wir freuen uns auf Deine BEWERBUNG! Norafin Industries (Germany) GmbH Gewerbegebiet Nord 3 · 09456 Mildenau Tel. + 49 3733 55070 · [email protected] · www.norafin.com INTERNATIONAL Vorreiter in der internationalen Mobilität mit „Erasmus+“ Hochschule wirbt erfolgreich EU-Drittmittel für die Mobilitätsförderung ein von Adriana Slavcheva Mit der internationalen Dimension innerhalb der Leitaktion 1 „Mobilität von Einzelpersonen“ beginnt in diesem Jahr ein neues Kapitel in Erasmus+: die erstmalige Öffnung des europäischen Erasmus-Raumes für Austausch-Mobilitäten mit Partnerländern außerhalb Europas. Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) gehört zu den Hochschulen, die bereits im ersten Jahr einen Antrag gestellt haben und sich gegen die Konkurrenz von insgesamt 118 Anträgen deutschlandweit erfolgreich durchsetzen konnten. Den europäischen Hochschulen wird mit diesem Programm ein neues Instrument zur strategischen Unterstützung von Studierenden- und Personalmobilität außerhalb des Erasmus-Raumes zur Verfügung gestellt, um ihre Internationalisierungsziele zu verwirklichen, Hochschulpartnerschaften auszubauen und internationale Bildungszusammenarbeit zu fördern. Der Schwerpunkt des neuen Programms liegt dabei auf der Incoming-Mobilität und ermöglicht somit internationalen Studierenden und Hochschulpersonal aus aller Welt Studien-, Forschungs- oder Lehraufenthalte im europäischen Hochschulraum – und damit auch an der WHZ. Die internationale Mobilität speist sich aus vier verschiedenen Förderinstrumenten der EU: Entwicklungszusammenarbeit, Nachbarschaft, Heranführungshilfe und Partnerschaft. Sie ist in 13 Teilbudgets untergliedert. Deutschen Hochschulen stehen im ersten Förderjahr rund 15,5 Millionen Euro zur Verfügung, was 12,8 Prozent des gesamten europäischen Budgets entspricht. Der Weg zum erfolgreichen Antrag der WHZ war nicht leicht: Nach einer strategischen Auswahl der Partnerländer in einer Strategieberatung mit Vertretern der Fakultäten stellte das Akademische Auslandsamt – wesentlich unterstützt durch die Koordinaroren der Hochschulpartnerschaften mit der German Jordanien University (GJU), der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) sowie der Kirgisischen Staatlichen Universität für Bauwesen, Transport und Architektur Bischkek (KSUCTA) und der Kirgisischen Staatlichen Technischen Universität (KSTU) – Anfang März den zentralen Antrag der WHZ und warb insgesamt 103.800 Euro für Mobilitäten mit unseren Partnerhochschulen in Jordanien, Kasachstan und Kirgistan ein. Der Für ausländische Studierende ist die Westsächsische Hochschule schon heute eine gute Adresse. In Zukunft soll ihr Anteil an den Studierenden weiter steigen. Antrag der WHZ wurde dabei von der Masterstudierenden Maria Christiane Stange innerhalb ihres Moduls Forschungsseminar/ -projekt im Masterstudiengang Management begleitet und unterstützt. Mit den genannten Mitteln können in den Jahren 2015 bis 2017 insgesamt 16 Incoming-Mobilitäten realisiert werden: fünf Studierende und ein Hochschulmitarbeiter der GJU, vier Studierende der DKU und fünf Studierende der KSUCTA beziehungsweise KSTU werden zu einem Erasmus-Aufenthalt an der WHZ anreisen. Die ersten Studierenden aus Kasachstan und Kirgistan werden bereits zum Wintersemester 2015/16 erwartet. Durch die gezielte Förderung von Mobilitäten mit Partnerhochschulen in Jordanien, Kasachstan und Kirgistan innerhalb der Internationalen Dimension von „Erasmus+“ wird das langjährige Engagement der WHZ in den Regionen Zentralasien und der so genannten „Nachbarschaft Süd“ weiter ausgebaut und nachhaltig gefestigt. Die bewilligten Incoming-Mobilitäten sollen zudem mehrheitlich in MINT-Fächern wie Biomedizinische Technik, Elektrotechnik und Informatik, aber auch in Fächern wie Gestaltung und Wirtschaftswissenschaften stattfinden. Somit tragen sie auch dazu bei, die strategischen Ziele der WHZ bei der Gewinnung von Studierenden im MINT-Bereich zu erreichen. Weitere Hochschulpartner für eine Zusammenarbeit innerhalb von Erasmus+ sol- len zukünftig gemeinsam mit den Fakultäten identifiziert und bei den nächsten Antragsrunden berücksichtigt werden. Denkbar wären beispielsweise Partnerhochschulen aus der Region „Nachbarschaft Ost“ und Russland, die zu den Prioritäten der Internationalen Dimension gehören und in denen die WHZ ebenfalls auf langjährige gute Kooperationsbeziehungen in den technischen Fächern zurückblicken kann. Somit kann die internationale Dimension im Erasmus+ an der WHZ künftig als ein zentrales Instrument zur Einwerbung von gut qualifizierten ausländischen Studierenden, insbesondere im MINTBereich, eingesetzt werden. Die Autorin Adriana Slavcheva ist Leiterin des Akademischen Auslandsamtes. SIE SIND GEFRAGT, Frau Slavcheva Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Der Anblick des Schwarzen Meeres erfüllt mich jedes Mal mit Glücksgefühlen! Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Joghurt, natürlich, schließlich ist es eine bulgarische Erfindung ;-) Welches Ritual haben Sie? Ohne Zumba am Samstag geht nichts. 45 46 STUDENTENLEBEN Theorie trifft Praxis 17. Auflage der ZWIK am 5. November von 10 bis 16 Uhr in der Stadthalle Zwickau Was muss es sein, dass sich mehr als 30 Studierende freiwillig, unentgeltlich und außeruniversitär engagieren? Warum sollten Studierende neben den gefüllten Stundenplänen ihres Bachelor- oder Masterstudiums und möglichweise noch einem Nebenjob zur Studienfinanzierung zusätzlich Zeit und Gehirnschmalz investieren? Unbesetzte Stellen, erfolglose Jobsuche, fehlender Überblick, mangelnde Informationen, ausbleibende Aufmerksamkeit und viele andere Gründe, warum es den ZWIK bedarf. Ziel der ZWIK, die am 5. November zwischen 10 und 16 Uhr in der Stadthalle Zwikkau über die Bühne geht, ist es vor allem, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenzuführen, denn oftmals ist es nicht die man- gelnde Zahl der Arbeitsplätze oder der nicht vorhandenen Fachkräfte, die zu unbesetzten Stellen oder erfolgloser Jobsuche führen, sondern ganz einfach die Tatsache, dass man einander nicht findet. Durch die Zusammenführung von Unternehmen und Studenten sollen die ZWIK diesen Mangel beseitigen. Bereits zum 17. Mal organisiert ein studentisches Team verschiedenster Studiengänge der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) in Zusammenarbeit mit der IPlaCon GmbH, einem jungen Unternehmen von Ehemaligen der WHZ, die Zwickauer Wirtschafts- und Industriekontakte ZWIK. Besuchten im Jahr 1999 etwa 1000 Interessierte die Messe mit damals 35 Austellern, gilt sie nun bereits als größte Firmenkontaktmesse ihrer Art in Mitteldeutschland und Nordbayern. Das verdeutlichen auch die Zahlen aus dem vergangenen Jahr: Hier trafen am sechsstündigen Messetag circa 3000 Besucher auf 147 Unternehmen. Auch in diesem Jahr präsentieren sich wieder Industrie- und Wirtschaftsgrößen aus ganz Deutschland, wie zum Beispiel Volkswagen Sachsen GmbH, MLP AG, Porsche Leipzig GmbH, AWEBA, BOSCH oder auch der Bundesnachrichtendienst. Eine Bandbreite also, wo jeder ein passendes Angebot findet. Typisch für die ZWIK ist der direkte und persönliche Kontakt zwischen Unternehmen und Besuchern. Ganz individuell kann sich hier über Themen wie Praktika, Berufsein- ANZEIGEN Teilnehmer (Auszug) an der 17. Absolventen- und Firmenkontaktmesse „ZWIK 2015“ STUDENTENLEBEN stieg, Stellenanforderungen und das Arbeitsumfeld ausgetauscht werden. Doch auch für die Unternehmer bietet sich hier eine einmalige Chance sich selbst zu präsentieren, das Arbeitgeberimage aufzupolieren und nicht zuletzt den möglichen Bewerberpool in Augenschein zu nehmen. Weiterhin bietet die ZWIK auch eine optimale Vorbereitung für den Bewerbungsprozess, unter anderem durch Bewerbungsoutfit-Checks, professioneller Beratung zu den Bewerbungsunterlagen, die Möglichkeit vor Ort ein Bewerbungsfoto schießen zu lassen oder auch einer Persönlichkeitsanalyse. Alle diese Angebote können dank den Partnern der ZWIK von Messebesuchern kostenfrei in Anspruch genommen werden. Ein Besuch lohnt also allemal, denn neben den großen Namen aus Industrie und Wirtschaft finden sich auch viele regionale kleine und mittelständische Unternehmen, die auf jungen, motivierten Nachwuchs bauen und diesen hier in Sachsen suchen. Nadja Kaminski Auch bei der 17. Auflage der ZWIK präsentieren namhafte Unternehmen wieder ihre Angebote für Praktika und Jobeinstieg. ANZEIGEN Teilnehmer (Auszug) an der 17. Absolventen- und Firmenkontaktmesse „ZWIK 2015“ AUTOMOBIL- UND ROBERT-SCHUMANN-STADT ǁǁǁ͘Ğĸ ƐŝŐƌŽƵƉ͘ĚĞ www.msg-systems.com/karriere 47 48 STUDENTENLEBEN Racing Team beendet Saison mit Sieg in Italien Studenten können beim letzten Rennen an furiosen Saisonstart anknüpfen Beim letzten Rennen der Saison im italienischen Varano hat das Racing Team der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) mit seinem Rennwagen „eddy“ den Sieg in der Elektroklasse eingefahren. Nachdem die Zwickauer nach ihrem furiosen Saisonstart in Silverstone (2. Platz) in den letzten beiden Rennen in Hockenheim und Barcelona hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurückgeblieben waren, gelang den WHZ-Studenten zum Saisonabschluss fast alles. Erste Plätze gab es unter anderem in den Disziplinen Autocross und Skid Pad sowie im Design-Report und der BusinessPlan-Präsentation. Beim alles entscheidenden Ausdauerrennen sammelten die Zwickauer die zweitmeisten Punkte aller Teams. In der Endabrechnung bedeutete diese Platz eins – mit deutlichem Abstand zu den zweit- und drittplatzierten Teams der DHBW Stuttgart und der TU Freiberg. Insgesamt starteten 20 Teams in der Elektroklasse. Das WHZ-Racing-Team wurde 1996 gegründet. „eddy“ ist bereits der zehnte Formula-Student Flitzer aus Zwickau. Das zehnte Fahrzeug des WHZ-Racing-Teams – „eddy“ genannt – in Aktion. Wasserparty fällt trotz Starkregens nicht ins Wasser Petrus kannte beim Sommerfest der Fachschaften keine Gnade – Spaßig war es dennoch Das diesjährige Sommerfest der Fachschaften wurde am 18. Juni im Hof am Campus Ring gefeiert. Das Thema in diesem Jahr hieß „Bierpoolparty mit Wasserspielen“. Wettergott Petrus nahm das sehr ernst und bedachte die Studierenden mit Unmengen kostenlosen Wassers von oben. Dabei hatten die Kinder der Jugendfeuerwehr Zwickau-Mitte am Vortag den Pool, den die Studierenden aus Bierkästen gebaut hatten, innerhalb einer Übung bereits mit Wasser gefüllt. Aber bei schönem Wetter kann ja jeder feiern. Die Mitglieder des Studentenrates zeigten sich dennoch überrascht, dass alle Gäste der Party die Treue hielten und geschützt unten den Zelten verweilend beobachteten, wie der Hof sich weiter mit Wasser füllte. Nur Gäste mit Kindern, die ja ausdrücklich und herzlich eingeladen waren, hatten so ihre Probleme, dass die lieben Kleinen nicht entwischten und trotz der bereits herrschenden Feuchtigkeit und Kühle auch noch in den Pool sprangen. Nichtdestotrotz: Die kleinen Gäste hat- Mutige Übung: der Sprung bei Kühle ins Nass. Willkommene Übung: das Befüllen des Pools. ten besonders viel Spaß bei den angebotenen Spielen mit tollen Preisen. An der Theke des Kuchenbasars, dessen Highlight ein gebackenes Periodensystem war, herrschte reger Andrang. Die Studentenclubs sorgten fleißig wie immer für Speis und Trank, und der große Bierkastenpool wurde dann auch noch kräftig eingeweiht. Es war ein sehr schönes Fest, und die Mitglieder des Studentenrates freuen sich darüber, dass trotz der Wetterkapriolen viele Mitarbeiter mit ihren Kindern und Enkeln dabei waren. Auch die Kinder der Feuerwehr waren sehr froh über die ermöglichte Übung. Bei uns findest Du Deinen Traumberuf! www.opusmundi.de Besuch‘ uns auf Hol‘ Dir die App! und schenk‘ uns einen app.opusmundi.de www.facebook.com/Opusmundi.de EAO ist seit vielen Jahren als kompetenter Automobilzulieferer von modularen HMI Komponenten und Systemen sowie Bedien- und Anzeigeeinheiten etabliert. Die kundenspezifischen Lösungen von EAO für den Fahrzeuginnenraum umfassen: Spiegeleinstellung Anschnallüberwachung Modulare Schaltfunktionen Elektronische Parkbremse Fahrlichtaktivierung Zentralverriegelung Wir bieten Ihnen über ein Praktikum oder Ihre Abschlussarbeit einen erfolgreichen Start in unser innovatives Unternehmen. EAO Automotive GmbH & Co. KG | Richard-Wagner-Straße 3 | 08209 Auerbach | T +49 3744 8264 172 | www.eao.com | [email protected] 50 STUDENTENLEBEN Studentin befasst sich mit Instrumenten aus Senegal Emeline Chevalier erhielt am 7. Oktober einen Engagementspreis des DAAD Zum zweiten Mal nach 2014 erhält eine Studentin der Westsächsischen Hochschule Zwickau den mit 1000 Euro dotierten Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender. Die Preisverleihung an Emeline Chevalier, die seit 2010 in Markneukirchen Zupfinstrumentenbau studierte, fand am 7. Oktober während der Immatrikulationsfeier für die neuen Studierenden im Dom St. Marien in Zwickau statt. Mit dem Preis zeichnet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) herausragende ausländische Studierende beziehungsweise Doktoranden aus, die sich durch besondere akademische Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. In ihrer Abschlussarbeit befasst sich die 27-Jährige mit westafrikanischen Saiteninstrumenten. „Ich hatte bereits eine Projektarbeit über einen Lautentypus in Mauretanien und im Senegal geschrieben und mehrere Instrumente im musikethnologischen Museum Berlin, in der Musée du Quai Branly und in der Cité de la Musique in Paris vermessen“, erzählt Emeline Chevalier. Die Informationen, die sie in den Museen über die Instrumente herausfinden konnte, waren allerdings sehr begrenzt. Deswegen entschied sie sich, selbst in den Senegal zu fahren und vor Ort zu beobachten, wie die Instrumente gebaut werden. „Dort habe ich bei einem Musikinstrumentenspieler beziehungsweise Musikinstrumentenbauer gelebt und konnte den Bau zweier Instrumente analysieren und dokumentieren“, erzählt die gebürtige Französin, die heute in Leipzig wohnt. Musik sei immer Bestandteil ihres Lebens gewesen. Seit ihrem siebenten Lebensjahr spielt sie Harfe. Die Entscheidung, Musikinstrumentenbau zu studieren, habe sie während ihrer Tischlerausbildung getroffen. „Nach der Ausbildung im Zupfinstrumentenbau am Newark College in England habe ich mich mit den dort erworbenen Fertigkeiten und Wissen noch nicht sicher genug gefühlt. Als ich dann vom Musikinstrumentenbau in Markneukirchen hörte, weckte dies meine Neugier. Das Unterrichtsangebot fand ich interessant und sinnvoll. Die Teilung der Studienzeit in Theorie und Praxis ist perfekt, um handwerkliche Fähigkeiten und das Verständnis für Akustik und Herkunft der Instrumente zu verbessern“, sagt Emeline Chevalier. Sie lobt vor allem das gute Ar- Emeline Chevalier mit Idris Bâ. Der Griot lebt in der Region von Saint-Louis du Sénégal nicht weit von der Atlantikküste. Er spielt und baut Nyanyorus, sogenannte Spießgeigen. beitsklima an der Hochschule. „Es ist möglich, sich die Arbeitszeiten in der Werkstatt selbst zu planen, um sie mit den Unterrichtsstunden zu kombinieren. Zweimal pro Woche kamen morgens die Meister, um sich unsere Arbeit anzuschauen und uns zu beraten. Zudem fand ein reger Austausch zwischen den Kommilitonen, die in den Werkstätten gearbeitet haben, statt. Ich fand auch die zwei Fächer Akustik und Musikgeschichte, die jede Woche angeboten wurden, sehr interessant. Diese helfen zu verstehen, warum Instrumente sich genau so in Form, Bauweise und Stimmung entwickelt haben, wie sie funktionieren, welche Parameter welche Rolle für den Klang spielen und wie man diese beeinflussen kann“, erzählt sie. Dass den Studierenden bei der Wahl der zu bauenden Instrumente viele Freiheiten gelassen werden, habe sie ausreichend genutzt. „Zu Beginn des Studiums habe ich mich mit historischen spanischen Gitarren von Antonio de Torres beschäftigt und danach durch Ausprobieren über mehrere Semester hinweg mein eigenes Modell einer Konzertgitarre entwickelt“, erzählt Emeline Chevalier. In einer ersten Projektarbeit hatte sie sich zudem mit dem „Gitarrenbau in Frankreich im 19. Jahrhundert“ befasst. Der Studiengang Der Bachelor-Studiengang Musikinstrumentenbau vermittelt am Standort Markneukirchen Kenntnisse und Fertigkeiten, die zum Entwurf und Bau von hochwertigen künstlerisch gestalteten Musikinstrumenten befähigen. Auf der Grundlage umfassender musikwissenschaftlicher, naturwissenschaftlicher, kunstwissenschaftlicher und historischer Erkenntnisse und Methoden wird der Studierende befähigt, kreativ auf dem Gebiet des modernen und historischen Musikinstrumentenbaus zu arbeiten. Die enge Verbindung von kunsthandwerklicher Tradition mit moderner wissenschaftlicher Ausbildung gewährleistet ein praxisorientiertes Studium. Der Studiengang Musikinstrumentenbau gliedert sich in die Studienrichtungen Streichinstrumenten- und Zupfinstrumentenbau. Die Studienrichtungen werden weitgehend als Wahlpflichtmodule angeboten. Pro Jahr stellen sich 20 junge Leute dem anspruchsvollem Auswahlverfahren. 10 von ihnen beginnen ein Studium. STUDENTENLEBEN Im Studentenclub Collage treffen sich auch Zweiradfans Erfolgreiche erste Saison für neuen WHZ-Motoradtreff am Eckersbacher Club von Marco Neubauer Im Frühjahr öffnete der Studentenclub „Collage“ zum ersten Mal seine Türen für den „WHZ-Motorradtreff“. Die Idee kam aufgrund der Motorradleidenschaft vieler Clubmitglieder sowie der Lage des Studentenclubs mit genügend Freifläche zustande. Auch wenn die Temperaturen beim ersten Motorradtreff Ende März kaum die 15Grad-Marke übertrafen, half die sonnige Witterung dabei, bereits rund 20 Motorradfahrer nach Eckersbach zu locken. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Zielgruppe ausreichend groß sein würde, wenn man bedenkt, dass der offizielle Saisonstart im April noch bevorstand. Seitdem gab es vier weitere Motorradtreffs, bei denen jedes Mal circa 20 bis 30 Motorradfahrer sowie Motorradinteressierte zum Studentenclub kamen: Studierende, Mitarbeiter und Professoren sowie deren Freunde und Bekannte. Diente die erste Veranstaltung den Zweiradfans zunächst als „Kick off“ und zum Kennenlernen, wurde seit dem zweiten Motorradtreff auch eine gemeinsame Ausfahrt durch die Zwickauer Umgebung unternommen. Die Ziele wurde dabei stets spontan ausgewählt: Bisher führte der Weg der Zweiradfans unter anderem in die Gegend um Wildenfels, Hartenstein und in Richtung Erzgebirge. Aufgrund der guten Resonanz hat sich diese Veranstaltung des „Collage“ so- Regelmäßige Ausfahrten gehören zum festen Bestandteil des neuen WHZ-Motorradtreffs. weit etabliert, dass sie fortgesetzt wird. Im Oktober 2015 ist ein großes Saisonclosing geplant, und 2016 wird es weitere Motorradtreffs geben. Der Autor Marco Neubauer ist Mit-Initiator des WHZMotorrad-Treffs und Mitglied des Studentenclubs „Collage“. ANZEIGE Die KOKI TECHNIK Transmission Systems GmbH ist führender Entwicklungslieferant in der Automobilindustrie für kundenspezifische Schaltmodule Einfach besser schalten. umfasst von Handschalt- und Automatikgetrieben. Das Leistungsspektrum des Unternehmens neben der Serienfertigung u.a. die Entwicklung, den Prototypen- und Musterbau sowie verschiedenste Prüf- und Analysetechnologien. An unseren Standorten Niederwürschnitz, Glauchau und Jahnsdorf beschäftigen wir ca. 900 Mitarbeiter. Wir entwickeln uns international und bieten motivierten Jugendlichen interessante Herausforderungen. Einstieg Praktikum - Traineeprogramme - Absolventen der Fachrichtungen Maschinenbau Wirtschaftsingenieurwesen Kraftfahrzeugtechnik Industrial Management & Eng. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, an den verschiedenen Standorten und in verschiedenen Bereichen, Ihre Praktika durchzuführen und erste Erfahrungen zu sammeln. Studienarbeiten - Bachelor - Master - Diplom Besuchen Sie uns auf der ZWIK 201 am 5. November 201 in der Stadthalle Zwickau ! Kontakt: .2.,7(&+1,.7UDQVPLVVLRQ6\VWHPV*PE+ō%HUQG-Beltrame-6WUDHō1LHGHUZUVFKQLW] Tel.: 037296 764-ō)D[-ōwww.kokitransmission.com ōSHUVRQDO#NRNLWUDQVPLVVLRQFRP 51 Let’s move the world! Hochschulteam beteiligt sich per Pedelec an der Wave-Trophy von Sandro Hommel Frostige Temperaturen und leichter Schneefall erschwerten bei der Wave-Trophy den Aufstieg zum 2284 Meter hohen Julierpass. Die beiden Teams der Westsächsischen Hochschule Zwickau wagten sich mit Pedelecs an den Start der E-Mobility-Rallye. Bergab ein großer Fahrspaß, aber bergauf... Erleichterung nach dem Erreichen des Flüela Passes in 2383 Metern Höhe. Akkus nachladen: Auf der Suche nach einer freien Steckdose Unter dem Motto „Let´s move the world!“ fand vom 12. bis zum 21. Juni zum fünften Mal die Wave-Trophy – World Advanced Vehicle Expedition – statt. An dieser weltweit größten E-Mobility-Rallye beteiligten sich neben 80 E-Autos auch sieben E-Motorrädern und drei E-Fahrräder. Unter den 180 Teilnehmern aus zehn Ländern waren auch zwei Teams der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Sie legten die 2500 Kilometer lange Tour mit zwei elektrisch unterstützten Fahrädern zurück. Die beiden Gruppen setzten sich aus Mitarbeitern der Professur für Elektrische Energietechnik/Regenerative Energien, die Prof. Dr. Mirko Bodach leitet, zusammen. Als Dauerfahrer traten Sandro Hommel und Christian Blumhagen in die Pedale. Um die „Königsetappe“ Berlin-Bern bewältigen zu können, begleiteten Thomas Hempel und Philipp Börner für zwei Tage ihre Kollegen. Die Ingenieure der WHZ wurden weiterhin von WHZ-Student Wilken Weiland, André Lauckner von der Firma „Energietechnik Lauckner“ sowie von Thomas Reuthinger, Jan Burgsmüller und Franziska Loth unterstützt. Alle Beteiligten wechselten sich jeweils mit den anstehenden Aufgaben ab, sodass jeder mehrfach in den Genuss kam, eines der E-Fahrräder selbst zu fahren. Dabei handelte es sich um sogenannte Pedelecs. Der Begriff leitet sich vom englischen Pedal Electric Cycle ab und dient zur Bezeichnung von Elektrorädern, die den Tretvorgang durch einen Elektroantrieb unterstützen. Hier muss der Fahrer unablässig in die Pedale treten, um die Motorunterstützung erhalten zu können. Je nach Motorleistung können Pedelecs Geschwin- digkeiten von 25 bis 45 Stundenkilometern erreichen. Mit einer Akkuladung kann im Durchschnitt eine Strecke von etwa 60 Kilometern zurückgelegt werden. Damit die etwa 200 Kilometer langen Tagesetappen der Rallye gemeistert werden konnten, folgte den Rädern ein Versorgungsfahrzeug, das Ersatzakkus zum Tausch bereithielt. Um den Grundgedanken der Wave „one mission – zero emission“ zu wahren, fiel die Wahl auf einen zum E-Auto umgebauten VW T5-Bus. Die Herausforderungen Für die Pedelecs wurden die für E-Autos und E-Motoräder konzipierten Etappen modifiziert. In erster Linie musste eine „fahrbare“ Strecke für die E-Fahrräder geplant werden, die nicht über Stock und Stein, sondern auf gut ausgebauten Fahrwegen entlangführte. Die Verwendung eines GPSgestützten Fahrrad-Navigationsgerätes erwies sich als sehr hilfreich. Trotz aller Planungssorgfalt wurden die Fahrer nicht selten von den tatsächlichen Gegebenheiten überrascht und konnten zum Beispiel aufgrund eines unbefestigten Untergrundes Teilstrecken nur in Schrittgeschwindigkeit oder schiebend absolvieren. Die sich dadurch ergebenden Verzögerungen erforderten so manche Umdisponierung bei vorab vereinbarten Treffpunkten mit dem Versorgungsauto. Hinzu kam, dass das Begleitfahrzeug selbst auch nachgeladen werden musste. Bei diesen Treffen wurde in den meisten Fällen auch gleich, zur Schonung der Kräfte, in Abständen von 60 bis 100 Kilometern der Fahrer gewechselt. War die Strecke noch etwas länger oder das Höhen- Nach acht Tagen Rallye hat das Team mit Thomas Reuthinger, Wilken Weiland (oben), Sandro Hommel, André Lauckner, Franziska Loth, Christian Blumhaben und Rolf Menzi (von links nach rechts) immer noch ein Lächeln auf den Lippen. profil entsprechend steiler, wurden in den Gepäcktaschen der Räder Zusatzakkus mitgeführt – zum Preis eines nicht unerheblichen Mehrgewichts, wiegt jeder Akku doch um die vier Kilogramm. Für jedes Fahrrad standen fünf Akkus zur Verfügung, die zum einen in Verwendung waren und zum anderen nachgeladen werden mussten – entweder im Begleitfahrzeug oder an jeder verfügbaren Steckdose am vereinbarten Treffpunkt. Die Strecke Die achttägige Ausfahrt führte die Zwickauer über interessante Strecken in Deutschland, der Schweiz und teilweise auch Italien. Die Partnerstädte der Rallye bereiteten den Teilnehmern stets einen ereignisreichen Empfang, um möglichst viele Besucher anzulocken, die E-Fahrzeuge einmal hautnah in Aktion zu bestaunen. In der Schweiz SIE SIND GEFRAGT, Herr Weiland Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Die Teilnahme an der Wave-Trophy 2015 war ein magischer Moment in meinem Leben. So viele tolle Eindrücke. Das Highlight war definitiv die Ankunft auf dem Stilfserjochpass. Einfach unvergesslich! Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Ausreichend Joghurt und Quark muss vorhanden sein. Welches Ritual haben Sie? Einmal im Jahr schaue ich mir mit Freunden ein Fußballspiel in Gelsenkirchen an. kamen sogenannte „Schoolevents“ hinzu. Ziel dieser Kurzbesuche an lokalen Schulen entlang der Rallyestrecke war es, Schüler für das Thema Elektromobilität zu begeistern. Die Schüler empfingen die Radler stets mit großer Begeisterung, galten sie doch als die „Ausnahmetruppe“, die sich der Herausforderung ge- stellt hat, an einer in erster Linie für E-Autos geplanten Rallye teilzunehmen. Die Etappen Tag 1 (170,7 Kilometer), 13. Juni: Plauen – Zwickau – Chemnitz – Leipzig Tag 2 (274,5 Kilometer) (Zug: 70,4 Kilometer), 14 Juni: Leipzig – Wittenberg – Berlin – Dessau – Roßlau Tag 3 (313,7 Kilometer), 15. Juni: Dessau – Roßlau – Naumburg – Ilmenau – Bad Neustadt Tag 4 (25,9 Kilometer) (Zug: 460 Kilometer), 16. Juni: Bad Neustadt – Schloss Beugen Tag 5 (193,1 Kilometer), 17. Juni: Schloss Beugen – Richterswil Tag 6 (212,7 Kilometer), 18. Juni: Richterswil- La Punt Tag 7 (225 Kilometer), 19. Juni: Rundreise: Zuoz- St. Moritz Tag 8 (174 Kilometer), 20. Juni: St. MoritzSt. Gallen Einer der anspruchsvollsten Punkte waren die Schweizer Berg-Pässe, die sich auf bis zu 2758 Höhenmetern erstreckten. Zu diesen genannten Herausforderungen kamen noch „Kleinigkeiten“ wie das Wetter in Form von Regen, Sonne und Schnee sowie Müdigkeit des Teams aufgrund der kurzen Nächte hinzu. Alles im allem war die Wave-Trophy ein voller Erfolg, weil bewiesen werden konnte, dass es möglich ist, mit einem Elektrofahrrad die vorgegebenen Routen größtenteils zu bewältigen. Weiterhin konnten rund um das Thema Elektromobilität viele Erfahrungen gesammelt und ausgetauscht werden. Die Autoren Sandro Hommel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Mirko Bodach (Professur für Elektrische Energietechnik/Regenerative Energien) sowie Laboringenieur bei Prof. Matthias Würfel an der Fakultät Elektrotechnik.Wilken Weiland ist Student der Betriebswirtschaft an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. SIE SIND GEFRAGT, Herr Hommel Was war Ihr jüngster „magischer Moment“? Nach acht mühsamen und spannenden Tagen die ersehnte Zieleinfahrt in St. Gallen bei der Wave-Trophy 2015. Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen? Milch und Eier Welches Ritual haben Sie? Früh aufstehen und nie ohne ein reichhaltiges Frühstück aus dem Haus gehen. 54 KÖPFE & BÜCHER Prof. Dr. Angela Hommel Prof. Jacob Strobel Prof. Dr. Thomas Linke Seit 1. März 2015 ist Angela Hommel Professorin für Wirtschaftsmathematik und Operations Research an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Sie studierte von 1984 bis 1989 Mathematik an der TU Chemnitz/Karl-Marx-Stadt und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Chemnitz, der TU Bergakademie Freiberg und der Bauhaus Universität Weimar. In Weimar verteidigte sie 1998 ihre Dissertation zum Thema „Fundamentallösungen partieller Differenzenoperatoren und die Lösung diskreter Randwertprobleme mit Hilfe von Differenzenpotentialen“. In den vergangenen Jahren war Angela Hommel hauptsächlich als selbständige Dozentin für Mathematik an der Staatlichen Studienakademie Glauchau und der Fortis Akademie in Grüna tätig. Schwerpunkte ihrer bisherigen mathematischen Tätigkeit sind die Lösung von Randwertproblemen mit Differenzenverfahren, die diskrete Potentialtheorie sowie die komplexe und hyperkomplexe Funktionentheorie. Zum 1. März wurde Jacob Strobel als Professor für Holzgestaltung an die Westsächsische Hochschule Zwikkau berufen und leitet seitdem die Studienrichtung Holzgestaltung an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg (AKS). Nach seiner Ausbildung zum Schreiner studierte er unter Prof. Gerd Kaden selbst Holzgestaltung an der AKS in Schneeberg. Sein beruflicher Werdegang führte ihn nach Assistenzstellen in verschiedenen Designbüros zum renommierten österreichischen Möbelhersteller TEAM 7. Als Designchef war er dort neben dem Produktdesign auch für Fotoproduktion, Messe- und Shopdesign verantwortlich und prägte damit maßgeblich das Bild der Marke. Seine Entwürfe wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Studienrichtung wird sich unter seiner Leitung stärker auf den Bereich Möbeldesign fokussieren, was sich bereits in der Umbenennung auf „Holzgestaltung – Möbel- und Produktdesign“ bemerkbar macht. Er möchte die Studierenden praxisnah fördern, eine eigene Haltung als Gestalter zu entwickeln. Thomas Linke wurde zum 1. Februar 2015 als Professor für Leichtbau und Betriebsfestigkeit an der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau berufen. Nach seiner Facharbeiterausbildung mit Abitur studierte er von 1989 bis 1994 an der TU Chemnitz Maschinenbau. Anschließend folgten industrielle Konstruktions- und Projektierungstätigkeiten bis hin zur Übernahme von Personalführungsaufgaben in einer namhaften Aktiengesellschaft der Region. 2001 folgte sein Wechsel in die Wissenschaft, wo er neben der Übernahme von Lehrtätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem Gebiet der praxisorientierten Forschung an der Professur für Fördertechnik der TU Chemnitz an der Entwicklung von zahlreichen, öffentlich geförderten, industrienahen Produkten beteiligt war. Aus dieser Forschungstätigkeit folgte 2008 seine Promotion mit der Fokussierung auf die Analyse von Fließ- und Kräfteverhältnissen bis hin zu Betriebsfestigkeitsuntersuchungen an einem neu entwickelten energieund materialeffizienten Fördersystem. Neue Bücher Der von Professor Dr. Thomas Pöpper (Angewandte Kunst Schneeberg) herausgegebene und bei De Gruyter (Berlin/Boston) erschienene Band mit knapp 20 Beiträgen fügt dem designwissenschaftlichen Diskurs um die Mensch-Ding-Beziehungen einen neuen Aspekt hinzu: Erstmals wird das Artefakt beziehungsweise das Design-Objekt mit dem habituellen, spezifisch gestischen Gebrauchsverhalten seiner Nutzer zusammengesehen und die solcherart manifeste Haltung und die motorische Handlung als Handhabung und als Bild, kurz als ikonisches Gebrauchsmuster analysiert − und zwar nicht nur in profunder theoretischer und künstlerisch-forschender Traktierung, sondern auch in einer Reihe von konkreten Fallstudien. Die solcherart als Gegenstand, Medien und Generatoren von Gesten und Handlungsästhetiken beschriebenen Objekte reichen von mittelalterlichen Aquamanilen und Kämmen über frühneuzeitliche Scherzgefäße, Silberservices und Taschen weiter über eine Reihe von Klassikern der jüngeren Möbel- und Modegeschichte bis zu Kunst- und Design-Positionen der Gegenwart. Außerdem werden unterschiedliche Artefakte aus der Perspektive der Museumspraxis und in der ironischen Brechung des Witzes betrachtet. Auf der Schwelle zum epidemischen Einsatz von Gestensteuerung und des ‚Internets der Dinge‘, bietet der Band einen umfassenden Einblick in die Fragestellungen aktueller Forschung und vermittelt zahlreiche neue Erkenntnisse zu einer Vielzahl von Objekten der Kunstund Designgeschichte. Darüber hinaus lädt er ein, den Modus Operandi von Mensch und Ding als Forschungsfeld für zukünftige Gestalterinnen und Gestalter zu erschließen. Die Fakultät Architektur Reichenbach ist an die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kunst Leipzig umgezogen. Abschiedsgeschenk der Fakultät ist das Buch „ARC_19“, erschienen im Mai 2015 im Eigenverlag. Es widmet sich auf knapp 200 Seiten den 19 Jahren Archi- tekturausbildung in Reichenbach – mit zahlreichen Abbildungen und Beiträgen verschiedener Wegbegleiter. So würdigt beispielsweise Prof. Matthias Grunwald das „Studioprinzip“, das inzwischen legendäre „Reichenbacher Modell“, das seinen Teil zu den hervorragenden Rankings in der europaweiten Architekturausbildung beitrug. Studiensekretärin Zdravka Bräutigam reflektiert über die „Fakultätsfamilie“ und die Vorzüge eines kleinen Studienortes, ausgewählte Studienprojekte werden vorgestellt und auch der Blick anderer auf die Fakultät und die Ausbildung in Reichenbach kommen nicht zu kurz, darunter auch ein gewisser Student Li aus China… Ergänzt wird das Buch durch eine Chronik und die Nennung der Namen aller Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden, die jemals an der Fakultät waren. Allen Texten gemeinsam ist eine mehr oder weniger leise Wehmut, dass „es“ vorbei ist. Und das Bewusstsein und die Dankbarkeit, Teil von etwas Besonderem gewesen zu sein. Dennoch wird der Blick nach vorn gerichtet. Wie heißt es so schön in einem der Beiträge: „Eine kreative Saat ist aufgegangen.“ KÖPFE & BÜCHER Dr.-Ing. Johannes Rödel Sophie Schäfer Prof. Dr. Ralf Hinderer Johannes Rödel ist seit dem 1. September Dezernent für Forschungstransfer und Drittmittelangelegenheiten der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Er hat an der TU Karl-Marx-Stadt/Chemnitz Werkstofftechnik studiert, war danach Stipendiat im Graduiertenkolleg Werkstoffphysikalische Modellierung an der TU Bergakademie Freiberg und hat 1996 dort am Institut für Werkstofftechnik promoviert. Anschließend forschte er mehrere Jahre an der TU Dresden auf dem Gebiet der Mikromechanik, war 2003 mit einem DFG-Stipendium an der University of California Santa Barbara und arbeitete schließlich 2006 und 2007 als University Lecturer an der German University Cairo (GUC) in Ägypten. Zurück in Deutschland war er ab 2008 zunächst im Fraunhofer IWS in Dresden Gruppenleiter Werkstoffprüfung und wandte sich ab 2011 an der Universität Bayreuth wieder der Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Computersimulation in der Werkstoffwissenschaft, Technischen Mechanik (Dynamik) und Kontinuumsmechanik zu. Seit Januar 2015 ist Sophie Schäfer Nachfolgerin von Sabine Körner als Leiterin des Hochschularchivs der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Nach dem Studium der Bibliotheksund Informationswissenschaft an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kunst in Leipzig arbeitete Sophie Schäfer vier Jahre in der Stadtbibliothek Zerbst/Anhalt. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen kam die gebürtige Weißenfelserin im Oktober 2013 an die WHZ. In der Zweigbibliothek Scheffelstraße übernahm sie neben der Medienbearbeitung auch die Buchpflege und Ausleihdienste. Als neue Leiterin des Hochschularchivs übernimmt Sophie Schäfer neben den Aufgaben in der Hochschulbibliothek die Archivierung der an der WHZ und deren Struktureinheiten entstehenden Unterlagen. Im Verwaltungsarchiv finden sich vorrangig die Akten verschiedener Dezernate. Im historischen Archiv sind Akten zur Geschichte der Hochschule sowie deren Vorgängereinrichtungen, aber auch Matrikel- und Zensurenbücher, Filme und Plakate archiviert Ralf Hinderer ist seit dem 1. September 2015 Professor für Physik/Medizintechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Er studierte Physik an der Universität Heidelberg. An der University of Wisconsin – Madison (USA) erwarb er einen Master in Medizinischer Physik. Seine dortige Doktorarbeit befasste sich mit der Entwicklung eines Detektorsystems für hochenergetische Röntgenstrahlung. Zurück in Heidelberg beschäftigte er sich am Deutschen Krebsforschungszentrum mit der Strahlentherapie, Computer- und Magnetresonanztomographie. Zusätzlich arbeitete er als Dozent an der Schule für medizinischtechnische Radiologieassistenten/innen des Universitätsklinikums Heidelberg. Schließlich vertrat er fast acht Jahre lang als Professor die Medizintechnik als Studienrichtung im Studiengang Physikalische Technik an der Hochschule Mittweida. Im Rahmen der Konzentration der biomedizintechnischen Ausbildung an der WHZ kommt er nach Zwickau und verstärkt dort das Team der Medizintechnik. Neue Bücher Im März 2015 ist das von Prof. Dr.-Ing. Gerald Zickert geschriebene Lehrbuch „Leiterplatten – Stromlaufplan, Layout und Fertigung“ beim Fachbuchverlag Leipzig erschienen. Der Autor ist Professor für Konstruktion in der Elektrotechnik an der Fakultät Elektrotechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Das Lehrbuch richtet sich an Studierende einer elektrotechnischen Studienrichtung an Technikerschulen, Hochschulen und Universitäten sowie Auszubildende der Mechatronik und Industrieelektronik. Das Buch vermittelt praxisnah den kompletten Entstehungsprozess, angefangen bei Entwurf und Konstruktion bis hin zu Aufbau und Gerätefertigung. Dabei wird jeder Schritt genau beschrieben und erläutert. Ein anschauliches und durchgängiges Beispiel dient dabei dem besseren Verständnis. Die Nutzung eines CAD-Systems wird produktneutral und ohne Einschränkung auf die Bedienung eines speziellen Systems dargestellt. Ein Jahr lang haben Stephan Burkoff und Jeanette Kunsmann, die Herausgeber des Buches „Architektur und Du“, die Architekten von Atelier ST zu ihren Gebäuden, Baustellen und Richtfesten begleitet und auf dem Weg mehr und mehr ihrer Geschichte erfahren. Hinter dem Leipziger Atelier stehen die Architekten Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut, die sich beim Architekturstudium in Reichenbach kennengelernt haben. Nach Angaben der Herausgeber sammelt „Architektur und Du“ verschiedene Zeitpunkte und Perspektiven, nicht ohne den Menschen zu Wort kommen zu lassen. Es geht um Architektur, die Spaß macht. Dieses Buch sei keine Fachpublikation, keine Monographie und keine Prosa allein – es sei ein Experiment. Das jetzt bei Springer-Gabler erschienene Essential „Risikomanagement in Kreditinstituten“ von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Brauweiler versteht sich als eine Darstellung für Praktiker. Der Autor, Inhaber des Lehr- stuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebliches Rechnungswesen und Interne Revision an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Westsächsischen Hochschule Zwickau, stellt in seinem aktuellen Buch die wesentlichen Bestimmungsfaktoren des Risikomanagements in Kreditinstituten vor. Aufgrund einer zunehmend engmaschigeren Regulierung der Bankenbranche bedarf es einer immer feineren Ausgestaltung von Risikomanagementsystemen sowie einer besseren Erkennung, Einteilung, Bewertung und Steuerung von Risiken. Am Fallbeispiel des Liquiditätsrisikos, welches auch auf andere Banken übertragbar ist, wird dies anschaulich dargestellt. Das Buch richtete sich gleichermaßen an Studierende und Dozierende der Wirtschaftswissenschaften sowie an Praktiker und der Finanzdienstleistungsbranche und der Industrie. Prof. Dr. Dr. h.c. H.-Christian Brauweiler hat bereits den Band „Risikomanagement in Unternehmen“ verfasst. 55 56 KALENDER Spannende Einblicke in die Welt der Wissenschaft verspricht die Kinderuni Zwickau auch im laufenden Semester. Wintersemester 2015/16 – Termine auf einen Blick Weitere Informationen und aktuelle Termine unter www.fh-zwickau.de Oktober Freitag, 2. Oktober 2015 25 Jahre Studiengang „Physikalische Technik“ mit Alumnitreffen (siehe dazu auch S. 27) Dienstag, 6. Oktober 2015, 17 Uhr „Was Charles Darwin geglaubt hat“, Vortrag in der Reihe „Bibliothek im Dialog mit Wissenschaft & Technik, Kunst & Kultur, Wirtschaft & Politik“; Referent: Joachim Krause, Rockmusiktexter, Umweltaktivist, Naturwissenschaftler, Theologe und Autor; Ort: Hochschulbibliothek (HSB) am Kornmarkt, 1. Etage Mittwoch, 7. Oktober 2015,14.30 Uhr feierliche Immatrikulation; Ort: Dom St. Marien Zwickau Donnerstag, 22. Oktober 2015, 17 Uhr Verleihung des Deutschlandstipendiums mit „Get together“; Ort: Aula Peter-BreuerStraße Donnerstag/Freitag, 29./30. Oktober 2015 Internationale Konferenz der Fakultät Wirtschaftswissenschaften: 6. Ordnungspolitischer Dialog OPO: „Arbeitsmarktent- wicklung und -regulierung in vergleichender Perspektive", veranstaltet von den Fachgruppen Personalmanagement und Personalarbeit (Prof. Dr. Angela Walter) und Volkswirtschaftslehre (Prof. Dr. Stefan Kolev und Prof. Dr. Ralph Wrobel); Ort: Campus Scheffelberg, Hörsaalgebäude Sonnabend, 24. Oktober 2015, 10 Uhr, Vorlesung der Kinderuni Zwickau: „Lautlos miteinander sprechen – Schnupperkurs Gebärdensprache“; Referenten: Pia Steinbach und Studierende des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen; Ort: Campus Scheffelberg, Hörsaalgebäude Dienstag, 27. Oktober 2015, 14 Uhr gemeinsame Sitzung des Hochschulrats und Senats zur Herstellung des Benehmens über die Wahlvorschlagsliste zur Rektorwahl, Ort: Senatssaal Freitag, 30. Oktober 2015, 13 Uhr Bestellung von Dr. Willibert Schleuter, ehemaliger Audi-Manager, zum Honorarprofessor für Automobilelektronik; Ort: Aula Peter-Breuer-Straße; ab 10.30 Uhr (optional) Besichtigung des Zentrums für Kraftfahrzeugelektronik der WHZ November Mittwoch, 4. November 2015, 17 Uhr „Die Opfer der NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ – Vortrag innerhalb der Reihe „Bibliothek im Dialog“, Referentin: Birgit Mair, Diplom-Sozialwirtin, Buchautorin und Rechtsextremismus-Expertin, Ort: Hochschulbibliothek (HSB) am Kornmarkt, 1. Etage Mittwoch/Donnerstag, 4./5. November 2015 Tagung des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen (HDS), Ort: Campus Scheffelberg, Lehrgebäude Donnerstag, 5. November 2015 dies academicus: • 17. Absolventen- und Firmenkontaktmesse „ZWIK“, 10 bis 16 Uhr, Stadthalle Zwickau, Eintritt frei) • Workshop des Leupold-Instituts für Angewandte Naturwisssenschaften (LIAN) „High Tech-Oberflächen für neue Produkte und Verfahren“, 9 bis 15 Uhr, Aula Peter-BreuerStraße: • 19. Symposium „Technische Textilien“ – Motto: Die digitale Textilwelt - von der Loch- KALENDER karte bis zu Industrie 4.0“, Institut für Textilund Ledertechnik Reichenbach der Fakultät Automobil- und Maschinenbau kalische Technik/Informatik der WHZ, Ort: Campus Scheffelberg, Hörsaalgebäude Dezember Dienstag, 10. November 2015, 17 Uhr „Ein Menschenschicksal – aus dem Leben des Moses Grosser", Vortrag innerhalb der Reihe „Bibliothek im Dialog“, Referentin: Marina Stroisch: Ort: Hochschulbibliothek (HSB) am Kornmarkt, 1. Etage Mittwoch, 11. November 2015 (Zeit und Ort n. n.) hochschulöffentliche Vorstellung der Kandidaten (Vorauswahl von max. drei) für das Amt des Rektors Dienstag, 24. November 2015, 17 Uhr Vernissage mit Vortrag zum Thema Tierschutz, Veranstaltung innerhalb der Reihe „Bibkliothek im Dialog“, mit Regina Franke, Malerei und Grafik, und Dr. Claudia Ruf, Vorsitzende des Tierschutzvereins Zwickau u.U. e.V., Ort: Hochschulbibliothek (HSB) am Kornmarkt, 1. Etage Mittwoch, 25. November 2015, 13.30 Uhr Personalvollversammlung, Ort: Aula PeterBreuer-Straße Sonnabend, 28. November 2015, 10 Uhr „Fliegen ohne Pilot und Kompass – Programmierung unbemannter Flugzeuge“, Vorlesung der Kinderuni Zwickau, Referenten: Prof. Dr. Frank Grimm und Prof. Dr. Wolfgang Golubski von der Fakultät Physi- Dienstag, 1. Dezember 2015, 17 Uhr „Das Geheimnis der Pigmente: Geschichte, Herstellung und zerstörungsfreie Untersuchungen an Farbmitteln und Färbungen im Mittelalter ??“, Vortrag innerhalb der Reihe „Bibliothek im Dialog“, Referentin: Dr. phil. Doris Oltrogge vom Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS) der Fachhochschule Köln, Hochschulbibliothek (HSB) am Kornmarkt, 1. Etage Mittwoch, 2. Dezember 2015, 16 Uhr WHZ-Kinderweihnachtsfeier für Kinder von 3 bis 7 Jahren, Mensa Ring zweites Adventswochenende 5./6. Dezember 2015, 10 bis 16 Uhr „Tage der Angewandten Kunst Schneeberg“. Der Hochschulteil Schneeberg lädt ein zu Modenschauen, Führungen, Mappenberatung und einem Rauschverkauf Sonnabend, 9. Januar 2016, 10 Uhr „Wie Einstein im Freizeitpark – Spielend Physik verstehen“, Vorlesung der Kinderuni Zwickau, Referenten: Prof. Dr. Gunter Krautheim, Fakultät Physikalische Technik/ Informatik und Rektor der WHZ und Prof. Dr. Gerd Kaden, Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg; Campus Scheffelberg, Hörsaalgebäude Dienstag, 19. Januar 2016, 17 Uhr In guten Händen, in einem schönen Land“, Lesung innerhalb der Reihe „Bibliothek im Dialog“mit Eleonora Hummel, Autorin und Adelbert-von-Chamisso-Preisträgerin der Robert Bosch Stiftung Vo r s c h a u Sonnabend, 16. April 2016., 9 bis 13 Uhr Hochschulinformationstag Januar Donnerstag, 14. Januar 2016, 9 bis 13 Uhr sachsenweiter Hochschulinformationstag – auch an der Westsächsischen Hochschule Zwickau in allen Hochschulteilen, weitere Infos per Scan des QR-Codes oder unter www.fh-zwickau.de/HIT Die fünfte Auflage der Langen Nacht der Technik verspricht am 22. April zwischen 18 und 1 Uhr auf dem Campus Scheffelberg sowie im August Horch Museum einmal mehr Wissenschaft zum Anfassen. ANZEIGE 'DVEHNRPPHQZDVLFKP|FKWH *DQ]HLQIDFKPLWPHLQHU9,6$0DVWHU%DVLV.UHGLWNDUWH =DKOHQ 6LH ]XKDXVH DXI 5HLVHQ XQG LP ,QWHUQHW EHTXHP XQG IOH[LEHO DXI *XWKDEHQEDVLV 'LH 6SDUNDVVHQ %DVLV .UHGLWNDUWH DOV 0DVWHU RGHU 9,6$&DUG HUKDOWHQ 6LH LP HUVWHQ -DKU JHVFKHQNW'DV$XVVHKHQ,KUHU.DUWHEHVWLPPHQ6LHVHOEVW:lKOHQ6LHDXV0|JOLFKNHLWHQ ,KU:XQVFK0RWLY0HKU,QIRVLQDOOHQ*HVFKlIWVVWHOOHQRGHUXQWHUZZZVSDUNDVVH]ZLFNDXGH :HQQ·VXP*HOGJHKW 57 Der Criog war auch bei der jüngsten Ausgabe der „Langen Nacht der Technik“ an der Westsächsischen Hochschule Zwickau zu sehen. Studenten entwickeln „eierlegende Wollmilchsau“ Fahrzeug mit Zulassung für Straße, Renn- und Offroadstrecken Ein Fahrzeug, das auf der Rennstrecke genauso viel Spaß verspricht wie auf der Geländepiste, ohne auf die jeweils typischen Fahreigenschaften eines Rallye- beziehungsweise Rennwagens verzichten zu müssen – was in den Ohren ambitionierter Autofahrer klingt wie die oft beschriebene aber noch nie da gewesene „eierlegende Wollmilchsau“ ist jetzt Realität, und das mit vier Rädern. Tom Beckmann, Absolvent des Studienganges Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), hat das Fahrzeug für die in Plauen ansässige Sächsische Automobil Manufaktur mitentwickelt. Weil die Diplomarbeit nicht nur innovativ war, sondern neben dem technischen Fortschritt auch noch einen direkten Nutzen für die lokale Wirtschaft hat, wurde sie vom Förderverein des Zwickauer Business and Innovation Centres mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Von dem Fahrzeug, das unter dem Kunstnamen Criog auf den Markt kommt, existiert bis jetzt zwar erst ein Exemplar. Doch vier Fahrzeuge sind schon verkauft. Die Auslieferung soll Mitte 2016 beginnen. Bei der Entwicklung des Fahrzeuges kam dem jungen Zittauer ein Patent eines bayerischen Ingenieurs zu Gute. „Das war der theoretische Unterbau, praktisch umgesetzt wurde das ganze aber zuvor noch nicht“, sagt Tom Beckmann. Profitiert hat er ebenso von seinen Erfahrungen im WHZ-Racing-Team, bei der am vor allem für das Fahrwerk verantwortlich war. Das ist auch beim Criog der Clou. „Durch eine variable Umlenkunsgeometrie zwischen Rad und Feder-Dämpfer-Einheit ist es möglich, die Bodenfreiheit und die Radübersetzung des Fahrzeugs zu ändern“, sagt Tom Beckmann. So reicht die Bodenfreiheit von 100 Millimetern in der Renn- über 200 Millimeter in der Straßen- bis hin zu 300 Millimetern bei der Geländevariante. Das Beispiel des Criog zeigt auch, dass sich das Zwickauer Racing Team zu einer echten Talenteschmiede für den Fahrzeugbau entwickelt hat. Denn neben Tom Beckmann hat Sven Knorr, Geschäftsführer der Sächsischen Automobil Manufaktur, mit Kay Stüllein und Martin Bischoff zwei weitere ehemalige Teammitglieder in seine neunköpfige Mannschaft geholt. Während sich Kay Stüllein als Projektleiter primär um Konstruktion von Rahmen und Antriebsstrang des Criog kümmerte, war Martin Bischoff für das Fahrwerk und die Außenhaut verantwortlich. „Das Racing Team ist eine großartige Sache für die Ausbildung der Ingenieure, weil das Wissen aus den Vorlesungen direkt in der Praxis umgesetzt werden kann“, sagt Sven Knorr. In der Szene ist der letzte DDR-RallyeMeister kein Unbekannter, wobei sich der 52-jährige Maschinenbauingenieur jetzt vor allem auf das Konstruieren von Rallyefahrzeugen konzentriert. Und das mit einigen Erfolg: 2013 kam der Rallyefahrer Matthias Kahle bei der Dakar-Rallye mit einem in Plauen entwickelten Fahrzeug auf einen beachtlichen 13. Platz in der Gesamtwertung. „Unter 164 Fahrzeugen gleich beim ersten Einsatz auf einen 13. Platz zu fahren, das hat uns sehr stolz gemacht“, sagt Sven Knorr. Da sei es naheliegend gewesen, das Beste aus zwei Welten, die Schnelligkeit eines Rennwagens und den Fahrspaß eines Rallyefahrzeuges, in einem Auto zu vereinen. „Der Markt für ein solches Fahrzeug ist groß. Schon heute sind wir mit 20 bis 30 potenziellen Käufern im Gespräch“, sagt Sven Knorr. Der Einstiegspreis des Fahrzeuges liegt bei 45.000 Euro. Ambitionierte Autofans bekommen dafür die große Freude am Fahren. „Bei einem Gewicht von nur 550 Kilogramm hat der Criog 200 PS. Das ist in etwa so, wie wenn ein Mittelklassewagen 600 PS hätte. Da braucht man nicht darüber zu diskutieren, ob das viel Spaß macht“, sagt Tom Beckmann. www.criog.de Christian Wobst Fotos: Steven Coling / shutterstock.com; NinaMalyna / fotolia.com Auch ein Nerd braucht einen Herd Eigener Herd ist Goldes wert! Erst recht in der Studienzeit. Damit die Semester nicht zum Desaster werden, weil Mutti mit Aufräumen droht, solltest du dich jetzt schnell für deine erste eigene Bude immatrikulieren. Probieren geht über Studieren. Darum einfach: Mut haben, Gas geben, Losleben! Tel.: 0375 - 430 460 Zwickauer Wohnungsbaugenossenschaft eG Ernst-Thälmann-Straße 101 I 08066 Zwickau, Telefon: 430 460 [email protected] I www.zwg.de Wusstest Du, dass Du bei uns direkt einsteigen kannst? 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