Wer sauber arbeitet, hat mehr vom Futter

20 PFLANZENBAU I Futterkonservierung
Wer sauber arbeitet,
hat meh r vom Futter
Eine saubere Si lage bringt mehr Nährwert und ist besser verdaulich.
Wer die Schnitthöhe einhä lt , nicht zu tief bearbeitet und richtig
mit der Gülle umgeht, hat schon viel gewonnen, weiss Ueli Wyss,
Siloexperte beim Forschun gszentrum Ag roscope.
N
Uf wer mit dem Gras keinen
Dreck e inpackt, wird eine
gute Silage öffnen. Diese simple Silierregel dü rfte den meisten bekannt sein. Doch so einfach sie tönt,
so schwierig ist offenbar deren Umse tzung. «Verschmutzte Silagen sind
leider eher die Regel als die Ausnahmell, bestätigt Ueli Wyss.
Ocr Siloexperte vo n Agroscope hat
über fünf Jah re hinweg über 2000 Siloproben aus der ganzen Schweiz analysiert und festgestel1t: In 75 P rozent
de r Fälle überschritten die Grassilagen einen Rohasc hegehalt von 100 g
pro kg Trockensubstanz (TS). Der
natürliche Mineralstoffgehalt im
Wiesen futter entspr icht etwa einem
Rohaschege halt von maximal 100 g
pro kg TS. Was darüber liegt, ist auf
Verunreinigungen zurückzuführen.
«Bei knapp 10 Prozent der Proben
lagen die Roha schegehalte sogar über
150 g pro kg TS - also in einem Bereich, in dem der Nährwert und die
Futteraufnahme bereits sta rk beeinträchtigt sind», so Wyss.
«Sauber silieren,) scheint also einfacher gesagt zu sein, als getan.
Denn auf dem Feld lauern gleich
mehrere schmutzige Spielverderber.
Ob Mäusehaufen, aufgekratz te Erde
oder Rückstände der Gülle: Kommt
Dreck in die Silage, sinkt nicht nur
der Nährwert des Futters. Dreck beeinträchtigt auch den Futter'v erzehr
der Tiere und die Verdauung im
Pansen . Und er'erhöht das Risiko einer Butte rsäuregärung. Doch \·voher
kommt der viele Dreck in Schweizer
die grüne I Nr. 7/2015
Silagen? «Ein Grund liegt sicher in
den zu tief eingestellten Erntemaschine n», meint Wyss. Kurz: Wer beim
Ernten zu viel will, risk iert schlechte
Silagen. In einem Versuch hat Wyss
die Silagequalit ät von tief (4 cm) und
hoch (8 cm) geschnittenem Futter
verglichen. «Das tief geschnittene
Putter wies vor dem Einsilieren fast
den doppelten Rohaschegehalt auf
als das hoch geschnittene», erklärt
der Agroscope-Forscher. Sobald das
Futter aber angewelkt wurde, sei der
Unterschied '-\Teniger grass gewesen.
Insofern zeigt der Versuch: Beim Anwelken trocknet die Erde und löst
sic h ab. Eine Erkenntnis, die zwar in
den Versuchen stimmt, abe r trotzdem nicht für Qualität garantiert.
Raffgier lohnt sich nicht
Wyss hat niImlich in der Praxis einen anderen Zusammenhang beobach tet: , " Wer tief mäht, stellt in der
Regel auch Zettel' und Schwader tiefer ein, um ja keine Verluste in Kauf
zu nehmen. So wird die abgetrocknete Erde wieder aufgekratzt und unters Futter gemischt.,) Raffgier beim
Ernten lohne sich nicht, ist Wyss
übe rzeugt - und verweist auf einen
Grundsatz: ,,"Pro 100 g zusätzl iche r
Rohasche - sprich Dreck - verliert
das Putter 1 MJ NEL, also Megajoule
Netto Ene rgie Laktation.1I
Gleichzeitig könne der Er trag mit
tief ci ngestell ten Erntemaschinen
nurbeschränkt erhöht werden, weiss
Wyss. Ein weiterer Versuch in Changins habe gezeigt, d ass mit einer
Schnitthöhe von 4 cm im 5-SchnittRegime zwar übers Jahr 10 Prozent
mehr TS-Ertrag eingefahren werden
kann. !(Weil aber da s 4 cm hoch geschnittene Futter e in en tieferen
NEL-Gehalt aufweist und zudem die
ideale Schnitthöhe in der Praxis
nicht bei 8, sondern bei 6 bis 7 cm
liegt, dürfte die effektive Einsparung
i 111 Ertrag klein sei n", so Wyss.
Güllen: Zeitpunkt vor Technik
Die richtige Erntetechnik ist aber
nur ein Erfolgsfaktor für eine saubere
Silage. Auch der Hofdün ger kann
ein schmutziger Spielverderber se in .
Wic lind wa nn er ausgebra cht wird,
ist matchen tscheidend . Mit jedem
Spritzer Gülle, der (Im Gras kleben
bleibt, kOlllmt cine geballte Ladung
an Buttersäurebakteriensporen in
Zu t~iefes Zetten bringt Erde ins Futter und
führt zu minderwertigen Silagen.
Die Schnitthöhe ist entscheidend für die Silagequalität Der 4 cm tief geschnittene Bestand (links) wies beim Einsilieren eine doppelt so grosse
Verschmutzung auf als der 8 cm hoch geschnittene Bestand (rechts).
die Silage. Lohnt es sich, anstelle des
Breitverteilers den Schleppschlau ch
einzusetzen? Und sind späte Gül1egaben wirklich so gefährlich? Auch
diesen Fragen ist Wyss zusammen mit
seinem Forschungsteam in Tänikon
nachgegangen. Dabei wurde einerseits bis zwei Tage oder andererseits
sieben bis zehn Tage n3 ch dem Einsilieren eine 1:1 verdünnte Gülle mit
Breitverteiler, Schleppschlauch oder
Schleppschuh ausgebracht. Beim
Güllen kurz nach dem Schnitt waren
bei sämtlichen drei Verfa h ren auf
dem futter nur geringe Gehalte an
Buttersäurebakteriensporen feststellbar.
Kamen dieselben Techniken sieben bis zehn Tage nach der vorangegangenen Ernte zur Anwendung, sah
das Resultat anders aus: Sowohl das
Breitverteiler- als auch das Schleppschlauchverfahren führten zu höheren Sporengehalten im Futter - und
dies, obschon es nach der Gülleausbringung noch regnete. Die erhöhten
Sporengehalte im Futter führten
dann auch zu höheren ßuttersäuregehalten in den Silagen. Die Silagen
aus dem Breitverteilerverfahren überschritten in vier von sechs Fällen soga r den Grenzwert von 20 g Buttersäure pro leg TS.
Über diesem darf gemäss der Ve rordnung über die Hygiene bei der
Mi1chproduktion eine Silage nicht
mehr verfüttert \",crden. «Der Schleppschlauch bringt also gegenüber dem
Breitverteile r punkto Futterve rschmutzung einen gewissen Vorteil», fasst Ueli Wyss zusammen. Wer
aber auf Nummer sicher gehen will,
müsse zum Schleppschuh greifen:
liMi t diesem Verfahren hatten w ir sowohl mit der frühen wie auch mit
der späten Applikation die geringsten Probleme mit der Buttersäurebil'dung festgestellt», so Wyss.
Neben Schnitthöhe und der Gülleausbringen helfen noch andere Massnahmen, den Ven:ichmutzungsgrad
zu senken, wie etwa Eggen, Striegeln
oder Walzen bei Vegetationsbeginn
- insbesondere wenn die Bestände mit
Mäuseschäden oder generell lückig
aus dem Winter kamen. Und natürlich sind neben dem Verschmutzungsgrad viele weitere Parameter für die
Silagequalität verantwortlich (siehe
Kasten) . Wer aber darauf achtet,
beim Silieren keinen Dreck mit einzupacken, wird beim Auspacken seltener ein böses Erwachen erleben.
I Ursil1a Galbusera
Die A//forin iSI Agronomil1
ulld Jh:j.~cllliffelldeFlIclljollnlllli.slj'l .
Die alten Silierregeln noch immer topaktuell
-+ Futter im optimalen Stadium
ernten (Stadium 3).
-. Nur sauberes Futter einsilieren.
-+ Futter anwelken auf 35 bis 45%
TS (beim Auspressen wird Hand
feucht, aber nicht nass).
-+ Siliergut zerkleinern, zügig
einsilieren und gut verdichten.
-+ Silos/Ballen luftdicht abschliessen,
bei Lagerung der Siloballen
Verletzungen vermeiden.
... Silos erst nach mindestens vier
Wochen öffnen, wenn Gärung
abgeschlossen ist.
-+ Bei BedartSiliermittel einsetzen.
Nr. 7120151 die grüne
PFLANZENBAU I Futterkonservierung
Häufige Fehler bei der Herstellung von Siloballen
Zu altes Futter wird einsiliert (Rohfasergehalt
über 300 glkg Trockensubstanz (TS))
Älteres Futter ist sperrig, es lässt sich weniger gut verdichten
... Fehlgärungen
Das Futter weist beim Pressen einen zu tiefen
TS-Gehalt (TS-Gehalt unter 25%) aufbesonders bei Herbstfutter
Nasse Ballen verformen sich leicht, dadurch gibt es einen starken
Druck auf die Folie ... Luft dringt ein ... Schimmelbildung
Das Futter ist zu stark angewelkt
(TS-Gehalt über 55%)
Stärker angewelktes Futter lässt sich weniger gut verdichten
... Risiko von Schimmel bildung erhöht
Das Futter weist einen starken Erdbesatz auf
(Rohaschegehalt über 100 glkg TS)
Fehlgärungen (Buttersäure)
Die Ballen werden nicht genügend verdichtet
Erhöhtes Risiko von Fehlgärungen oder Schimmelbefall
Zwischen dem Ballenpressen und dem
Einwickeln vergeht zu viel Zeit (über 2 Stunden)
Ist die Zeitspanne zwischen Pressen und Wickeln zu grass, wird in
dieser Zeit durch Gärschädlinge Zucker abgebaut, welcher dann den
Milchsäurebakterien für die gewünschte Milchsäuregärung nicht
mehr zur Verfügung steht ... Fehlgärungen
Die Ballen werden bei schlechten
Witterungsbedingungen (Regen'" Wasser
oder Trockenheit ... Staub) gewickelt
Wasser bzw. Staub haftet auf der Folie. Die einzelnen Folienlagen
kleben nicht mehr gut zusammen:
Luft dringt ein'" Schimmelbildung
Die Qualität der Silofolie ist ungenügend
Schlechte Folien sind weniger reissfest undlader weisen eine
ungenügende UV-Stabilität auf. Solche Folien verhindern den
Gasaustausch weniger lange'" Luft dringt ein ... Schimmelbildung
Schlechte Wahl der Folienfarbe
Je heller eine Folie ist, desto weniger erwärmt sie sich bei
Sonneneinstrahlung und lässt nur einen geringen Gasaustausch zu.
Extreme Temperaturschwankungen in den Ballen können zur Bildung
von Kondenswasser und Schimmel führen.
Die Ballen werden nicht mit genügend
Anza hl Folienlagen eingewickelt
Luft dringt ein'" Schimmelbildung
Beim Einwickeln wird die Folie unteroder überdehnt
Eine zu wenig gedehnte Folie legt sich faltenartig um den Ballen.
Eine zu stark gedehnte Folie kann beim Einwickeln abreissen
~ Wasser und Luft können eindringen
... Schimmelbildung
Die einzelnen Folienlagen überlappen sich
nicht optimal
Der unerwünschte Gasaustausch zwischen der Si lage und
der Aussenluft ist nicht ganz unterbunden ... Luft dringt ein
... Schimmelbildung
Nach dem Wickeln werden die Ballen unsanft
auf ein Feld mit harten Stoppeln abgelegt
Die harten Grasstoppein (besonders bei Luzerne) machen Löcher
in die Folie'" Luft dringt ein'" Schimmelbildung
Die Silofolie wird beim Transportieren verletzt
Luft dringt ein ... Schimmelbildung
Die gewickelten Ballen werden lange auf
dem Feld liegen gelassen
Vögel oder andere Tiere machen Löcher in die Ballen
... Luft dringt ein ... Schimmelbildung
Der Lagerungsplatz ist unbefestigt
Mäuse breiten sich unter und zwischen den Ballen aus
... Luft dringt ein '" Schimmelbildung
Die Ballen werden unter Bäumen gelagert
Herunterfallende Äste oder Tiere beschädigen die Ballen
... Luft dringt ein'" Schimmelbildung
Die Ballen werden über ein Jahr gelagert
Die Qualität der Folie nimmt ab
... Risse ... Luft dringt ein ... Schimmelbildung
Während der Verfütterung dauert es länger
als eine Woche, bis die Balle aufgebraucht ist
Das Risiko von Nacherwärmungen s)eigt
Futterkonservierung I PFLANZENBAU 23
Siliermittel wählen:
Darauf ist zu achten
Sil ierzusätze sind keine Wundermittel. Doch sie unterstützen die
Mi1chsäurebakterien, die nur Milchsäure herstellen, führen aber zu Silagen, die anfällig auf Nachgärungen
sind. Darum werden für zu trockenes Futter heterofermentative MHchsäurebakterien empfohlen, die auch
Essigsäur e herstellen und so den
Nacherwär111ungen besser entgegenwirken .
Milchsäuregärung oder verhindern Nacherwärmungen, wenn die
Voraussetzungen nicht optimal sind. Wichtig ist, die Wahl des Siliermittels an die Bedürfnisse des Ausgangsmaterials anzupassen.
ilierzusätze können einiges.
Aber schluderiges Arbeiten
oder schlechtes Futter können
auch mit dem teuersten Produkt
nicht wettgemacht werden. En tscheidend für die Wirkung ist, dass die
Siliermittel in der empfohlenen
Menge eingesetzt und mit Dosiergeräten homogen im Siliergut verteiH
werden. Die Siliermittel wirken jedoch nicht unter allen Bedingungen.
Deshalb sind die Bedürfnisse des
Ausgangsmaterials für die Wahl des
richtigen Mittels ausschlaggebend.
Unsere Grafik mit \\Fa rbencodc » hilft
weiter.
S
Bei schwer silierbarem,
•
nassen Futter ...
... sollten ausschliesslich chemische
Produkte - also Siliersa1ze und Säuren - eingesetzt werden. Im Vergleich zu den MilchsäurebakterienImpfzusätzen haben die chemischen
Produkte eine sicherere Wirkung.
Und das ist bei sehr nassem Futter
unabdingbar.
Bei gut silierbarem
•
Futter .. .
.. . ist ein Zusatz nicht zwingend erforderlich . Gut silierbar bedeutet:
Das Futter ist sauber, in seiner Zusammensetzung ausgewogen, jung
(bis im Stadium 3 geschnitten) und
optimal ange'welkt, so dass beim
Auswinden die Hände feucht, aber
nicht nass werden.
Bei z u trockenem jungem
Futter ...
... können zusätzlich zu den chemisehen Mitteln der Liste Bauch Milchsäurebakterien-Impfzusätze eingesetzt werden. Homofermentative
Ci) Weitere Informationen
Die SiliermitteUiste 201 5 (in kl. Anwendungspreis,
Dosierung und Preisverg leich) finden Sie hier:
www.agroscope.admin.ch unter Praxis!
TierernährunglFuttermittel/Futterkonservierungi
Konservierungsmittelwahl
35
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33
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19
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Säuren
und
SIlIersalze
ListeA
~
...,'"
c
~
Säuren , Siliersalze
oder Kombiprodukte
Liste B
(homofermentativ)
-
+Zucker
Liste A
.!l
t:
J:
-
;;: -
23
~
Q)
Siliersalze
oderMSB
~
29
.5
;F. 27
Cl
Bei mittelschwer
•
silierbarem Futter ...
... können auch Mi1chsäurebakterienImpfzusätze mit oder ohne Enzyme
eingesetzt werden. Die Mi1chsäurebakterien brauchen abe r genügend
Zu cker als Nährsubstrat. Bei jungem
Futter (hellviolett in der Grafik) ist
dies bereits gegeben, bei altem Futter ist ein Zusatz erforderlich. Einige
Siliermittel enthalten bereits Nährsubstrat für die ßakterieu"bei anderen muss Zucker oder Melassf: beigefügt werden.
Bei zu t rocke nem und/oder
altem Futter ...
ist nicht Fehlgärung, sondern
Nacherwärmung und Schimmelbildu ng das Problem. Es braucht Siliersalze und Säuren der Liste B: Siliermittel zum Umwandeln der Aktivität
der Hefen und Schimmelpilzen.
MSB
Liste A
-
MSB
Ohne
Zusatz
(homofermentativ)
(hetero·
fermentaliv)
Liste B
bei guten
Bedingungen
-,
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
TS-Gehalt, %
Probleme
Buttersäuregärung
Probleme
Nacherwärmungen
Je nach Alter des Futters und TS-Gehalt kommen bei unterschiedlichen Problemen auch
unterschiedliche Siliermittel zm Einsatz. MSB = M ilchsäurebakterien.
(Grafik : Silovereinigung Schweiz, angepasst durch Ursina Galbusera)
Nr. 7/20 151 die grüne
65
24 LANDTECHNIK I Fahrsiloabdeckungen
Kletten
statt Schleppen
Marcel Weibel aus Hünenberg ZG deckt seine Fahrsi los mit schwerem
Siloschutzvlies ab und verbindet dieses untereinander mit einem
Klettband. Dadurch müssen viel weniger Sandsäcke geschleppt
und Schutznetze platziert werden.
ür das Einführen mit dem Trak~
tor findet man immer genügend
Per sonal. Geht es dann ums Abde cken des Fahrsil os, nimmt die
Motivation rasch ab», weiss Landwirt
Marcel Weibel aus Hünenberg ZG. Er
F
suchte nach einer Arbeitserleichterung LInd entdeckte bei einem Berufs·
kolegen das System Rollmatic der
fi rma AgroCom GmbH in Deutschland. Ein schweres Si loschutzvlies
mit einem Gewicht von 500 g/m 2
schützt die Unterziehfolie vor mechanischer Belastung und UV-Strahlen. Eine Silo folie lind ein Schutznetz
sind nicht erforderlich. Marcel Weibel
hat im letzten Jahr seine Silos erstmals mit dem Rollmatic-System verschlossen. Dabei verwendete er nur
Seitenplastik und eine Unterziehfolie.
Die dickere Silofolie und die Schutznet7.e liess er beiseite, was die Arbeit
enorm erleic hterte. «Wir benötigen
nur noch die halbe Zeit mit weniger
Personal. Ist die Unte rziehfol ie einmal platziert, kann das Siloschutzvl ies von einer Person in weniger a ls
einer Stunde ausgero llt lind fixiert
werden», so Marcel Weibel.
Keine Materialschlacht
Entlang der Längswände beschwert
Weibel das Vlies mit Sandsäcken.
Diese liegen neben der Silowand bereit und sind schnell gelegt. Das
mühsame Verteilen der Säcke für
eine Querba rriere ist nur zuhinterst
und zuvorderst notwendig, ansonsten reicht das Klettband aus, damit
kein Wind unter das Vlies gelangen
kann. Für Marcel Weibel ist es auch
ein grosser Vorteil, dass ke ine
Schutznetze hergebracht, verteilt und
fixiert werden müssen. Das 8iloschutzvlies ist kompakt ge rollt. Ist
die Rolle am Siloende platziert, muss
sie nur abgerollt werden , ohne da ss
zusätzliches Material ans Silo getragen werden muss. ~U I1l oder auf dem
Silo findet gegenüber dem konventionellen Abdecken keine Materia lschlacht mehr statt )!, freut sich Marcel Weibel.
Mit einer Ratsche rollt Marcel Weibel das Siloschutzvlies auf dem Fahrsilo auf eine Rolle.
Das Vlies schützt und beschwert die Unterziehfolie ohne Querbarriere mit Sandsäcken.
die grüne I Nr. 7/2015
Verluste werden vermieden
Beide Silos mit den Massen von je 9
m al 3S Meter hat der Landwirt aus
Hünenberg nach dem neuen Abde cksystem bereits entlee rt. Die 80 Mil ch-
Die zwei Bahnen aus schwerem Vlies (500 g/m L) sind mit einem Klettband verbunden. Eine Querbarriere mit Sandsäcken w ird nur noch am
Silofuss erstellt.
kühe erhalten das ganze Jahr Silage.
Die Silagequalität hat ihn begeistert.
Es gab trotz Verzicht auf Querbarrieren keine Verluste. Marcel Weibel füllt
elie Silos schichtweise ein. [m letzten
Herbst konnte er einen Grasschnitt,
elie Zuckerrübenschnitzel und den
Mais auf einmal auf die bereits vorhandene Grasschicht befüllen. Das
lässt sich nicht immer so koordinieren , und das Silo muss bis zu viermal
geöffnet und verschlossen werden.
Rollen mit der Bohrmaschine
Beim Öffnen kann auf die Rollenachse ein Winkelgetriebe gesteckt
werden, wodurch das Vlies mit e iner
Bohrmaschine anstelle der Handrat·
sehe bequem gerollt werden kann.
«Mit dem Akk uschraub e r benötigt
man jedoch mindestens nvei volle
Akkus", ergänzt Ma rcel Weibel. Die
kompakte Rolle kann für das Befüllen
mit einem Hoflader oder sonstigem
Gerät neb e n dem Fahrsilo platziert
werden. Für eine hohe Futterqualität
verwendet Marcel Weibel bei jedem
neucn Zudecken eine neue Unterzieh folie. Das Risiko, dass die Unterzieh folie beim Öffnen und Schliessen verletzt wird, ist ihm zu gross. Er
ist überzeugt, dass sich hier die zu-
sätzlichen Kosten lohnen. Für das
Rollmatic-Material für seine beiden
Fahrsilos mit einem Fassungsvermögen vonje 550 m ~ investierte Marcel
Weibel rund 5500 Fra nken. In zw ischen hat er auch ein kleineres drittes Fahrsilo damit ausgerüstet. Gemessen an der Arbeitserleichterung
ist der Milchproduzent aus Hünenberg mit dem System sehr zufrieden .
Auf Silosandsäcke verzichten
Mit Rollmatic kann auch entlang der
Seitenwände aufSilosäcke verzichtet
werden. Dabei wird vo r dem Befüllen ein Wandvlies über die Silowand
Silage Safe verzurrt die Abdeckung
Der holländische Hersteller Silage
Safe bietet für Fahrsilos ein Abdecksystem mit Spanngurten an . Die
Abdeckung wird in einzelnen zwei
Meter breiten Querabschnitten über
beide Seiten der Silowand gelegt.
Am unteren Saum wird in Schlaufen
ein PVC-Rohr eingeschoben. Dieses
sichert die Position und dient als
Drainage. Am oberen Saum, welcher
auf die Fahrsilooberfläche geschlagen
wird, wird in die Schlaufen ein Metalirohr geschoben. Der obere Saum
wird von beiden Seiten mit einem um
die Metallrohre geführten Zugband
zusammengezogen. Um das Fahrsilo
in mehreren Schichten zu befüllen,
sind die Schlaufen in verschiedenen
Positionen angebracht. Dadurch
kann das Fahrsilo bei verschiedenen
Füllhöhen verschlossen werden.
Der Hersteller gibt eine Lebensdauer
von 20 bis 25 Jahren an. Defekte Teile
können einzeln ersetzt werden. Bei
einer Siloanlage mit beispielsweise
acht Meter Breite und zwei Meter
Höhe sind beidseitig Seitenteile mit
sechs Meter Länge erforderlich.
Die Kosten gibt der Hersteller mit
7,25 Euro pro Quadramteter an.
Silage Safe ersetzt ausschliesslich
die Sandsäcke. Die Abdeckung des
Futters erfolgt wie gewohnt mit
einer Unterzieh-, Silofolie und
Schutznetz. Am Fahrsilo sind keine
Anpassungen notwendig.
Ci) Weitere Informationen:
www.silagesafe.com
Nr. 7/2015 I die grüne
Das Klettband sorgt für eine stabile Verbindung und kann direkt auf
Beim Nachfüllen kann die Abdeckung anstelle der Ratsche mit einer
dem Vlies angebracht werden.
Bohrmaschine aufgerollt werden .
gelegt. Beim Verschliessen wird der
Wandteil über die obere Schutzvliesabdeckung geschlagen und mit einem
Klettband daran gesichert. Das bringt
zwar im Wandbereich kein zusätzliches Gewicht wie mit den Säcken,
windsicher ist die Verbindung allemal.
Die Rollmatic-Fahrsiloabdeckung
kann ohne weitere Anpassungen am
oder ums Fahrsilo in Betrieb genommen werden. Das Schutzvlies soll
zehn Jahre benutzt werden können.
Beim Zudecken wird weniger Material und Gewicht verschoben. Zur
Entnahme wird das Vlies ein bis
zwei Meter zurückgerol1t. Ist Schneefall angekündigt, legt Marcel Weibel
alte Schutznetze über die Rolle und
den geöffneten Silobereich. Wenn es
nicht gerade einen Meter Schnee
gibt, kann er die Schutznetze samt
Schnee wegziehen.
IBeat Schmid
Ci) Weitere Informationen:
REKLAME
...
Weitere Informationen zu dieser Fahrsiloabdeckung finden Sie im Internet unter:
www.agrocom .info
Federdruck am Wandabschluss
Seim SiloClip der Söck Silosysteme
GmbH wird die Fahrsiloabdeckung
Die Abdeckung der Silage erfolgt
wie gewohnt mit einer Silo~, einer
entlang der Silowand mit einem
Unterziehfolie und einem Gitter-
Kunststoffrohr, welches mittels
Druckstab über eine Spannfeder
belastet wird, fixiert. Das System
schutznetz.
Ci) Weitere Informationen:
www.boeck.de
kann an allen Fahrsilos mit massiven
Silowänden mit einem Abstand von
110 Zentimetern montiert werden .
Im Weiteren werden 190 Zentimeter
lange Kunststoffrohre verwendet,
welche in der Länge zusammen -
gesteckt werden. Der Druckstab
und die vorgespannte Feder werden
mit einer Klemmplatte verbunden.
Die Kosten für den SiloClip liegen
pro Laufmeter bei 18,90 Euro.
Die Druckstäbe sind in drei Längen
zwischen 0,6 und 1,6 Meter
erhältlich . Die lange Variante wird
bei Sandwichsilage benötigt, damit
der Druck bis auf die tiefer liegende
Silooberfläche nach dem ersten
Schnitt übertragen werden kann.
... sind die MLT Maniscopic von Manitou
•
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•
•
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•
•
•
Nenntragkraft bis 4'500 kg
Hubhöhe bis 9 m
Motoren von 50 723 PS
Anhängelast bis 20 t
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www.teleskoplader. cI
InnerschweizlNordwestschweizlBE: