Informationen Anmeldung Die Fortbildung dient einerseits der Vorbereitung von Filmseminaren für Schulen zu diesem Thema, andererseits aber auch der grundsätzlichen Vorstellung der mit diesem Angebot verbundenen Möglichkeiten (Themen, Filme, Realisierungsvarianten, Unterrichtsmaterialien). Die Schulfilmseminare sind vom 18.-21.04.2016 geplant, Fragen hierzu können bei der Fortbildung geklärt werden. Die Fortbildungsveranstaltung ist vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) unter dem Aktenzeichen 5094-82-0204/16 als Fortbildung anerkannt. Interessenten melden sich bitte bis zum 11. Februar 2016 bei Referat 4 der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen an. Nach Anmeldeschluss werden zeitnah Teilnahmebestätigungen versandt. Mit Erhalt der Teilnahmebestätigung ist die Anmeldung verbindlich. Die Veranstaltung findet im Kino mon ami, Goetheplatz 11 in Weimar statt. Seminarleitung/Durchführung: Horst Walther (IKF) und Wieland Koch (LZT) Programmablauf: bis 11:00 Uhr Anreise / Begrüßung 11:00-12:15 Uhr Vortrag und Gespräch Vorbehaltsfilme und der Umgang mit dem nationalsozialistischen Filmerbe Filmseminare „Die Lügen der Nazis – Filmpropaganda im Nationalsozialismus“ als Angebot für Schulen: Lehrplananbindung, Möglichkeiten Potenziale für den Unterricht (Ge, SK, Ethik Politik etc.) 12:15-12:45 Uhr Pause 12:45–15:15 Uhr Filmbeispiel: „Jud Süß“ Vorführung von „Jud Süß“ mit Präsentation sowie Erläuterung zu Möglichkeiten der Vor- und Nachbereitung in der Schule sowie zum Filmgespräch vor und nach der Vorführung im Kino 15:15-15:30 Uhr Kaffeepause 15:30-16:45 Uhr Präsentation und Gespräch Vorstellung weiterer Vorbehaltsfilme in Ausschnitten und Erläuterung zu anderen damit zu verbindenden Themenbereichen Überlegungen zum Angebot der Filmseminare für Thüringer Schulen vom 18.-21.04.2016 DIE LÜGEN DER NAZIS Propagandafilm im Nationalsozialismus (Filmseminare für Schulen in Thüringen) Anmeldeadresse: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Referat 4 Regierungsstraße 73 99084 Erfurt Tel. 0361.3792-731/-740 Fax: 0361.3792702 E-Mail: [email protected] [email protected] Projektpartner: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Regierungsstraße 73 99084 Erfurt www.lzt-thueringen.de LZT -Facebook Institut für Kino und Filmkultur e.V. (IKF) Murnaustraße 6 65189 Wiesbaden www.film-kultur.de Friedrich-WilhelmMurnau-Stiftung Murnaustraße 6 65189 Wiesbaden www.murnau-stiftung.de Kino mon ami Goetheplatz 11 99423 Weimar Tel: 03643.847745 FORTBILDUNGSANGEBOT für Lehrerinnen und Lehrer Donnerstag, 25. Februar 2015 11:00 – 17:00 Uhr Kino mon ami Weimar Ein von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen angebotenes Projekt des Instituts für Kino und Filmkultur (IKF) in Kooperation mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung veranstaltet im Kino mon ami Weimar Die Filme Fortbildung zu Schulfilmseminaren: „Die Lügen der Nazis – Propagandafilm im NS“ Schon seit mehreren Jahren bietet die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen das Projekt „Die Lügen der Nazis – Propagandafilm im Nationalsozialismus an, das vom Institut für Kino und Filmkultur (IKF) in Kooperation mit der FriedrichWilhelm Murnau Stiftung konzipiert wurde. Möglichst in einem Kino werden dabei Schülerinnen und Schülern ab Klassenstufe 9 so genannten Vorbehaltsfilmen aus der NS-Zeit gezeigt. Begleitet wird die Vorführung dieser vorrangig zu Propagandazwecken produzierten Filme von einem aufklärenden Vorgespräch und einer intensiven Nachbereitung durch ausgewiesene Filmpädagogen. Mit dem ca. dreistündigen Format können unterschiedliche Zielsetzungen realisiert werden. Einerseits handelt es sich bei den Filmen um historische Quellen. Ihre Analyse, Bewertung und Einordnung kann sowohl Einsichten in Machart, Funktion und Wirkungsweise von NS-Propaganda liefern als auch einzelne Aspekte der NS-Geschichte anschaulich und nachhaltig begreifbar machen. Damit ist das Angebot passfähig zu in den Thüringer Geschichtslehrplänen ausgewiesenen Schwerpunkten (z. B. „Leben in der Diktatur“, RS 9/10; „Umsetzung der NS-Rassenideologie“, GY 10 oder „Funktion der Medien als Propagandainstrument im NSStaat“, GY 12). Andererseits ergeben sich auch medienkundliche Anknüpfungspunkte, insbesondere indem auf mediale Erzählweisen und filmische Wirkungsprinzipien verwiesen wird, mit denen auch ein heutiges Publikum überrascht, verführt und manipuliert werden könnte. Damit bietet das Format auch eine Gelegenheit, medienkritisches Rezeptionsverhalten einzuüben. Die Fortbildung soll dazu dienen, Thüringer Lehrerinnen und Lehrern das pädagogische Angebot zu erläutern, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit verschiedenen Vorbehaltsfilmen selbst auseinanderzusetzen und die diesjährigen Filmseminare für Thüringer Schulen im April 2016 vorzubereiten. Die Nationalsozialisten haben sehr frühzeitig die suggestive Macht bewegter Bilder in ihrer Propaganda eingesetzt. Neben den Filmen von Leni Riefenstahl und einer Reihe von komödienhaften „unpolitischen“ Unterhaltungsfilmen wurde die Bevölkerung mit aufwendigenPropagandafilmen im Sinne der NS-Ideologie systematisch indoktriniert. Bei den im Rahmen des Projekts gezeigten NS-Propagandaspielfilmen handelt es sich um sog. Vorbehaltsfilme, die nur in geschlossenen und pädagogisch begleiteten Veranstaltungen vorgeführt werden dürfen. Zur Auswahl stehen die vier Filme „Hitlerjunge Quex“ (1933), „Jud Süß“ (1940), „Ich klage an“ (1941), und „Kolberg“( 1945). Verführung der Jugend: „Hitlerjunge Quex“ (D 1933). Regie: Hans Steinhoff. Berüchtigter NS-Propagandafilm, in dessen Mittelpunkt der ideologische Gesinnungswandel einer Arbeiterfamilie steht: Kommunistische Jugendverbände und die Hitlerjugend stehen sich im Berlin der beginnenden 1930er Jahre als verfeindete Organisationen gegenüber. Heini Völker, Druckerlehrling und Sohn eines Kommunisten, lässt sich auf die Seite der Hitlerjugend ziehen u. verrät einen geplanten kommunistischen Anschlag auf das Hitlerjugendheim. Durchhaltefilm: „Kolberg“ ( D 1945). Regie: Veit Harlan. Breslau 1813. Der preußische Offizier von Gneisenau erinnert König Friedrich Wilhelm III. an die heldenhafte Verteidigung Kolbergs im Jahr 1806/07. Nach der vernichtenden Niederlage in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt steht auch Kolberg vor der Frage, sich Napoleon kampflos zu ergeben. Während Kommandant Ludwig Moritz von Lucadou den sinnlosen Kampf aufgeben will, möchte der couragierte Bürgerrepräsentant Joachim Nettelbeck die Stadt unter keinen Umständen kampflos übergeben. Die Bevölkerung beginnt unter schmerzhaften Opfern die Verteidigung und denkt selbst bei schwerstem Artilleriebeschuss nicht an Aufgabe. Antisemitischer Hetzfilm: „Jud Süß“ (D 1940). Regie Veit Harlan. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Joseph Süß Oppenheimer, der im 18. Jh. als Finanzberater des württembergischen Herzogs Karl Alexander tätig war. Für die Bevölkerung galt Oppenheimer als Urheber aller Missstände im Land. Der Film zeigt ihn als erfindungsreichen Bösewicht und Vergewaltiger. V. a. als Unterhaltungsfilm konzipiert, setzte „Jud Süß“ Millionen von Kinobesuchern Anfang der 1940er Jahre einer subtilen antisemitischen Beeinflussung aus. Euthanasiepropaganda: „Ich klage an“ (D 1941). Regie: Wolfgang Liebeneiner. Eine junge Frau, die an multiple Sklerose erkrankt ist und qualvoll dahinsiecht, bittet zunächst ihren mit der Familie befreundeten Hausarzt um den Gnadentod. Als der ablehnt, bedrängt sie ihren Ehemann, einen namhaften Mediziner, sie zu erlösen. Da er seine Frau sehr liebt, ist er dazu bereit und tötet sie mit Gift. Daraufhin wird ihm der Prozess gemacht, in dem die verschiedensten Meinungen zur Sprache kommen. Im Schlusswort bekennt sich der Angeklagte zu seiner Tat, nachdem auch sein Freund, der Hausarzt, der die Handlungsweise bisher als Mord anprangerte, anderen Sinnes geworden ist. Informationen zu den Schulfilmseminaren Die Veranstaltungen finden in der Regel in einem Kino statt, wobei IKF und LZT gern Kontakt zum der Schule nächstgelegenen Filmtheater aufnehmen. Die Vorführungen werden stets durch einen Referenten des IKF begleitet, der vor der Filmsichtung Informationen zur Produktionsgeschichte und den Zeitumständen gibt und im Anschluss an die Filmsichtung eine Filmanalyse skizziert und ein Filmgespräch führt, in dem auch die filmsprachlichen Aspekte der Filmpropaganda herausgestellt werden. Die Veranstaltung umfasst etwa drei Zeitstunden.
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