PRESSESPIEGEL ZU „MY FAIR LADY“

PRESSESPIEGEL ZU
„MY FAIR LADY“
Premiere 11. Juli 2015
„Eliza krönt die Gartenschau“
„Vielbejubelter Premierenerfolg“
04.08.2015
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Balduin Sulzer, OÖ Krone, 13. Juli 2015
„My Fair Lady“ überzeugt musikalisch und optisch“
„Vielbejubelter Premierenerfolg für den beliebten Musicalklassiker beim Lehár
Festival 2015 im Bad Ischler Kongresshaus.“
„Eliza Doolittle, auf ihre Art bezaubernde Hauptperson der musikalischen Komödie „My
Fair Lady“, feierte beim Lehár Festival Bad Ischl einen vielbejubelten Premierenerfolg. Kein
Wunder, lässt doch das unter dem Dirigenten Laszlo Gyükér qualitätvollst musizierende
Franz Lehár Orchester kaum einen Wunsch offen.
Vor der Premiere hat halb Ischl gerätselt, in welchem Dialekt das Blumenmädchen Eliza
sprechen wird. Es war dann in der Inszenierung von Isabella Gregor…ein Migrantendeutsch
der zweiten Generation. Gar kein so schlechter Einfall…
Die Geschichte vom Blumenmädchen Eliza zur Musik von Frederick Loewe ist bekannt. Zur
qualitätsvollen Leistung des Festivalorchesters kommt der in Stimmgebung, Intonation und
szenischen Effekten bewundernswerte Chor, gar nicht zu reden vom springlebendig
charmanten Ballett. Die Choreografie von Mandy Garbrecht geht ab wie die Post. Keine Spur
von verstaubter Operette. Für das Bühnenbild zeichnen Karl Fehringer und Judith Leikauf
verantwortlich, für die bunten Kostüme Alexia Redl. Die Regie ist auf Beweglichkeit und
raumfüllende Präsenz bedacht.
Als Vokalsolisten, welche diesmal auch viele Sprechpassagen zu bewältigen haben, erfreuen
Theresa Grabner als Eliza Doolittle und Gerhard Ernst, der als Müllkutscher Alfred Doolittle
sein Bewegungstalent unter Beweis stellt und ein Publikumsliebling in Bad Ischl ist. Weiters
Martin Berger (Professor Higgins), Matthias Schuppli (Oberst Pickering), Renate Holm
(Mrs. Higgins) und viele Künstler in kleineren Rollen.“
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Ingo Rickl, Neues Volksblatt, 13. Juli 2015
„Eliza krönt die Gartenschau“
„Lehár Festival in Bad Ischl: „My Fair Lady“ zum Finale der Musical-Serie“
“Das Blumenmädchen Eliza Doolittle lockt in den nächsten Wochen auch Besucher der
Landesgartenschau „Des Kaisers neue Kleider“ zum Lehar Festival Bad Ischl in das
Kongress- & Theater-Haus. Intendant Michael Lakner beendet damit seinen dreijährigen
Ausflug in die Welt des Musicals. Nach „Hallo, Dolly“ und „Gigi“ ist als Klassiker des
Genres „My Fair Lady“ zu sehen.
Der Erfolg blieb nicht aus, war doch mit Isabella Gregor eine kompetente Regisseurin am
Werk, die es verstand, die wunderbare Geschichte der Verwandlung einer Proletarierin in
eine Dame der Gesellschaft glaubhaft zu machen. Dies geschieht durch eine präzise
Personenführung in den intimen Szenen. Und überbordende Fantasie in den Massenauftritten.
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Gregor hat eine exzellente Choreografin (Mandy Garbrecht), Kostümbildnerin (Alexia Redl)
und ein einsatzfreudiges Ensemble samt ebensolchen Solisten im Talon. Dazu kommt ein
Bühnenbild (Karl Fehringer, Judith Leikauf), das raschen Umbau zulässt.
Im Mittelpunkt steht Blumenmädchen Eliza, also Theresa Grabner. Sie verbindet ihre vokalen
Schwierigkeiten, die der Unterricht durch Higgins verursacht, sprachlich, mimisch und in
ihrer Körperhaltung bewundernswert natürlich. Zwei weitere Damenrollen sind ebenfalls
großartig besetzt, die Mrs. Pearce durch Uschi Plautz und die Mrs. Higgins durch Renate
Holm. ..Gerhard Ernst als Kutscher Alfred P. Doolittle holt alles heraus. Isabella Gregor löst
das finale Bild großartig: Higgins und Eliza treffen einander in der Masse, gehen aufeinander
zu, gleichzeitig schließt der Vorhang. Es könnte ein Happy End sein ...
László Gyükér verleiht dem bestens disponierten Lehár-Orchester und dem Festival-Chor
Schwung und Charme.“
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Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten, 13. Juli 2015
„Musical ohne Innovationsgeist, aber mit musikalischem
Schwung"
„…Inszenierung von Frederick Loewes Musical Comedy "My Fair Lady" eröffnete das
Lehár Festival in Bad Ischl.“
“Am Samstag startete das Lehár Festival Bad Ischl mit Frederick Loewes Musical "My Fair
Lady…Isabella Gregor lässt George Bernard Shaws Spiel um Sozialisation, Bildung und
Sprache, um Ausgrenzung und Chancenungleichheit in einer Ausstattung von Karl Fehringer,
Judith Leikauf und Alexia Redl (Kostüme) so ablaufen, wie man es spätestens seit George
Cukors Filmversion mit Audrey Hepburn und Rex Harrison kennt und wie es schon in
unzähligen Produktionen zu sehen war, was nicht unbedingt schlecht ist. …Musikalisch lag
der Abend bei László Gyükér in den besten Händen, der mit Orchester und Chor der Lehár
Festspiele gehörig Schwung auf die Bühne brachte. Bei den Darstellern triumphierte Gerhard
Ernst als wienerischer Doolittle mit perfektem Spiel und für die Partie passender Stimme.
Seine Tochter Eliza reißt allerdings sprachgenetisch etwas aus und nähert sich dem Ischler
Lokalkolorit deutlich an. Fein dabei Theresa Grabner, die die Eliza reizend spielt und
gesanglich einiges zu bieten hat…Überzeugend Martin Berger als schauspielerisch gekonnt
gnadenlos ungehobelter Higgins. Perfekt ins Team passen auch Matthias Schuppli
(Pickering), Renate Holm (Mrs. Higgins) und Uschi Plautz (Mrs. Pearce).“
OÖN Bewertung: 5 Sterne
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Thomas Hödlmoser, 13.7.2015
„Eliza tobt sich in Bad Ischl aus“
„Das Lehár Festival startet mit dem Musical „My Fair Lady“ in die neue Saison.“
"Der irische Dramatiker George Bernard Shaw hätte sich seine Eliza Doolittle vermutlich so
ähnlich vorgestellt: ein quirliges Mädchen, ungestüm, wild auf einem Marktplatz mit derben
Kraftausdrücken um sich werfend.
Genauso wirbelt die Blumenverkäuferin aus Shaws „Pygmalion“ beim Lehár Festival in Bad
Ischl über die Bühne. Dort steht seit Samstag Frederick Loewes „My Fair Lady“ auf dem
Spielplan – die vertonte Fassung von Shaws Komödie. Nur dass Eliza ihre Schimpfkanonaden
dort nicht in einer Variante des Londoner Cockney-Dialekts artikuliert, sondern in Ischler
Mundart – und so aus dem „Wouldn’t it be lovely“ ein „Warat des net wundersche“ wird…
Theresa Grabner ist eine ideale Eliza, stimmlich souverän, schauspielerisch hervorragend.
An ihrer Seite geht Martin Berger voll auf in der Rolle des arroganten Zynikers Henry
Higgins, der mittels Sprechdrill aus einer „kannibalischen Schlampe“ eine „Königin“ zu
machen versucht. Ebenso überzeugend Gerhard Ernst als Trunkenbold Alfred Doolittle und
Matthias Schuppli als verzopfter Oberst Pickering. Renate Holm gibt die gütige alte Mrs.
Higgins und Florian Resetarits den heillos verliebten Freddy Eynsford-Hill.
Das Orchester ist unter László Gyükér gut aufgestellt, Chor und Ballett sorgen für Schwung
auf der Bühne. Dazu schillernde Kostüme, opulente Ascot-Hüte – und zuletzt ein Happy End:
Dafür dankte das Premierenpublikum mit reichlich Beifall.“
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Elisabeth Aumiller, DrehpunktKultur, 14. Juli 2015
„Es grünt so grün, wenn Ischls Gärten blühen“
„Seit drei Jahren huldigt man beim Lehár Festival in Bad Ischl auch dem Musical, heuer
mit „My Fair Lady“. 2016 wird wieder die Operette den Vorrang haben.“
„Auf der Bühne blühen zwar nach wie vor Spaniens Blüten im Londoner Ambiente in Alan
Jay Lerners und Frederick Loewes Musical-Klassiker „My Fair Lady“, aber Intendant
Michael Lakner sieht das Thema perfekt zur diesjährigen Landesgartenschau passend, die die
Bad Ischler Parkanlagen ziert. Also erlebt man auf der Bühne des Ischler Theaterhauses eine
eigene „Salzkammergutfassung“... Die Regisseurin Isabella Gregor punktet vor allem mit den
Chor - und Ballettszenen (Choreographie Mandy Garbrecht). Da wird pralles Theater mit
viel Schwung und Bewegungsenergie vorgeführt. Der Chor reüssiert auch gesanglich und die
musikalische Leitung ist bei László Gyükér in hervorragenden Händen. Das Orchester glänzt
und brilliert rhythmisch.
Pfiffig beobachtet das Ensemble an der vorgebauten Rampe das Pferderennen in Ascot in
fantasievoll üppiger Kostümierung und ebensolchen Hutkreationen. Für Chor und Ballett hat
Kostümbildnerin Alexia Riedl ein gutes und witziges Händchen...
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Theresa Grabner ist diese Eliza Doolittle… diese junge Sopranistin (ist) eine reizende
Bühnenfigur… Als bewegliche Darstellerin hat sie alles gegeben, was ihr zu Gebote steht und
dafür gebührt ihr Lob.
Star des Abends ist diesmal Gerhard Ernst als Müllkutscher Alfred P. Doolittle. Das ist der
Schauspieler aus rechtem Schrot und Korn, der hier ein überzeugendes Porträt des
„originellsten Moralisten“ abgibt mit sprachlich gut tariertem Bühnendialekt, der bestens
verständlich ist und nicht ins allzu Ordinäre abgleitet. Köstlich auch als unfreiwilliger
Hochzeiter, der durch die Erbschaft gezwungen ist, nun ein gut situiertes Leben zu führen.
Eine hoch ansprechende Leistung, pointiert und mit kraftvoller Energie gespickt…Uschi
Plautz charakterisiert die Hausdame Mrs. Pears hervorragend. Mit einer Meisterleistung
glänzt Kammersängerin Renate Holm als Mrs Higgins, Henrys Mutter. Sie ist die vollendete
Dame und betört auch trotz einer stattlichen Anzahl runder Geburtstage mit warm
leuchtendem Sopran in der Refrain-Einlage „Ich hätt getanzt heut' Nacht“: ein Gewinn!
Das Bühnenbild (Karl Fehringer und Judith Leikauf) bringt eine von Hand betriebene
„Drehbühne“ ins Spiel mit einer Ausstattung, die wie eine Galerie mit einer großen Volière
für seltene Vögel wirkt.“
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Kai-Uwe Garrels, Ischler Woche, 15. Juli 2015
„My Fair Lady feierte Premiere beim Lehár Festival“
„Für „My Fair Lady“, das dritte und vorerst letzte Musical beim Lehár Festival, hat
Intendant Prof. Dr. Michael Lakner die ideale Besetzung aufgeboten. Isabella Gregor verlegt
das Stück um das arme Blumenmädchen Eliza Doolittle, die nur dank Sprachunterrichts von
Professor Higgins den gesellschaftlichen Aufstieg schafft, sprachlich ins Salzkammergut.
Gregors intelligente Regie hat Tempo und Witz, ohne die sozialkritischen Aspekte der
Klassengesellschaft auszusparen.
Mit Mandy Garbrechts Choreographie entsteht ein ebenso fantasie- wie temporeicher
Bilderbogen Londons der 1950er Jahre , wie ihn die Welt (und Bad Ischl) noch nicht gesehen
hat – nur ein Detail: die immer schneller dahinrasende Pferdekutsche, die ausschließlich aus
Balletttänzern und zwei Regenschirmen besteht. Das Bühnenbild von Judith Leikauf und Karl
Fehringer ist raffiniert wandlungsfähig. Alexia Redl sorgt mit ihrem einfallsreichen
Kostümbild für den bisher ersten Szenenapplaus für ein Kleid (mit angemessen
extravagantem Hut).
Theresa Grabner als Eliza Doolittle gelingt die Wandlung vom Boden bis an die Spitze der
Gesellschaft verblüffend nachvollziehbar; gesanglich perfekt verleiht sie dem armen
Blumenmädchen ebenso wie der großen Dame ihr jeweils eigenes Profil. Ihr Professor
Higgins ist Martin Berger, dessen schauspielerische Palette – optisch als liebenswerter
Teddybär zunächst unterschätzt – mit dem besessen-quälerischen Wissenschaftler, dem
gemaßregelten Sohn und unentschlossen Liebenden noch lange nicht ausgereizt ist.
Sängerisch besitzt er exakt die erforderliche Autorität, tänzerisch explodiert er geradezu,
insbesondere in den Ensembles mit Eliza und Oberst Pickering. Dieser – von Matthias
Schuppli mit schauspielerischer Klasse ausgestattet – ist endlich einmal kein WestentaschenHiggins, sondern ein eigenständiger, auch oppositioneller Intellektueller mit dem nötigen
Humor.
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Gerhard Ernst versteht es als Elizas Vater Alfred P. Doolittle ausgezeichnet, den Tunichtgut
mit der liebenswürdigen Schlitzohrigkeit auszustatten, die ihn zum Publikumsliebling werden
lässt. Florian Resetarits versieht den jungen Freddy Eynsford-Hill mit wohlklingendem
Bariton und ansteckender Spielfreude. Uschi Plautz als Higgins‘ Hausdame Mrs. Pearce
führt ein großartig humoristisches Regiment. In Mrs. Higgins, der Mutter des Professors,
treffen in dieser Inszenierung Legende und Innovation aufeinander: KS Renate Holm hätte in
der deutschen Erstaufführung 1961 die Eliza singen sollen, entschied sich aber für eine
erfolgreiche und stetige Opernkarriere. Ihre Verve, ihr Charme und Schwung, eine feine
Musikalität und eine ewig junge Stimme sind die schönste Rechtfertigung für ihre Einlage
„Du hast getanzt heut‘ Nacht“. Die weltweit erste singende Mrs. Higgins macht ihr und Bad
Ischl Ehre.
Dirigent László Gyükér vollbringt mit dem Franz Lehár-Orchester sein Meisterstück:
Rhythmus, Tempo und Phrasierung haben Broadway-Qualität. Der Chor des Lehár Festivals,
wie stets ebenso choreographisch wie solistisch gefordert und brillant, überzeugt in jeder
Gesellschaftsschicht.
Nach dieser rundum gelungenen Aufführung applaudiert das Publikum unter vielen BravoRufen noch lange, nachdem das Saallicht wieder leuchtet – Bad Ischl hat sein neues
Erfolgsstück.“
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Helmut C. Mayer, Kurier, 21. Juli 2015
„Wenn Spaniens Blüten klassisch erblühen“
„…Isabella Gregor…inszeniert beim Lehár Festival…detailreich und unbeschwert,
unterstützt durch eine flotte Choreografie (Mandy Garbrecht). Ebenfalls traditionell sind
Kostüme und Bühnenbild.
…Titelheldin Eliza Doolittle…ist bei Theresa Grabner in besten Händen. Sie vermag
wunderbar spielend und singend als Blumenmädchen ordinär-frechen Charme, Freude am
Dialekt wie auch später damenhafte Eleganz zu verströmen. Gerhard Ernst als ihr Vater
Alfred P. Doolittle ist ein köstlicher Urkomödiant. Martin Berger kann als ihr wortdeutlicher
Sprachlehrer Henry Higgins mit großer Präsenz punkten.
Keine Geringere als KS Renate Holm gibt eine feine Higgins-Mutter, die immer noch toll
singen kann, Uschi Plautz eine hoheitsvolle Mrs. Pearce.
Untadelig: Der Chor und die kleineren Rollen. Schmissige, schwungvolle Töne und flotte
Tempi ertönen aus dem Graben, wo László Gyükér am Pult des Orchesters des Lehár
Festivals wirkt. Großer Jubel im vollen Haus!“
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Manfred Drescher, Der Opernfreund, 22. Juli 2015
„Landesgartenschau, Kaiserwetter und schmissige Melodien“
„…Die Leser wissen inzwischen längst, dass ich kein großer Musicalfreund bin, aber auch
hier hat mich Bad Ischl wieder mehr als überzeugt. „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten
blüh´n“ singt Eliza Doolittle und vor dem Kongress & TheaterHaus Bad Ischl blühen die
Blumen der Landesgartenschau in allen möglichen Farben. Dies ist doch schon einmal ein
recht glücklicher Einstieg und auch sonst hat Intendant Michale Lakner erneut viel Glück.
Glück mit dem Ensemble, mit dem Orchester, dem Dirigenten usw. Doch alles der Reihe
nach…
Die Regie von Isabella Gregor, das Bühnenbild von Karl Fehringer und Judith Leikauf sowie
die… schönen Kostüme von Alexia Redl sind eigentlich herrlich konventionell…Die
Choreographie von Mandy Garbrecht kommt dem allen entgegen.
Das Franz-Lehár-Orchester wird an diesem Tag von László Gyükér geleitet, der auch den
ausgezeichneten Chor, der viel zum Gelingen des Abends beitrug, einstudiert hat und er
macht seine Sache ausgezeichnet. Das Orchester selbst brilliert und das ist für eine so kurze
Probenzeit schon sehr außergewöhnlich. Hier ist ein richtiges homogenes Ensemble
zusammengewachsen, welches leicht und locker, aber auch feurig und gewaltig auftrumpfen
kann. Schmissig und einfühlsam gehen die Melodien in das Ohr und auch die Füße der
äußerst angetanen Zuhörer.
Als Eliza Doolittle erntet Theresa Grabner großen und verdienten Beifall. Darstellerisch hat
sie keinerlei Probleme …gibt eine überdurchschnittlich gute Darstellung der Eliza Doolittle.
Als ihr Vater brilliert Gerhard Ernst als Müllkutscher. Wenn er auftritt vereinnahmt er die
Bühne mit Haut und Haar. Schauspielerisch kraftvoll und beweglich, gesanglich den Part bis
ins Letzte ausfüllend, gibt er eine Paradepartie ab und erntet dafür zu recht großen und
verdienten Beifall. Martin Berger ist ein exzellenter Prof. Henry Higgins, der vor allem die
leisen Töne seiner Rolle gut zum Vorschein bringen kann. Auch stimmlich weiß er vollstens zu
überzeugen, tänzerisch ist er leidenschaftlich und insgesamt auf jeden Fall ein Aktivposten,
ebenso wie Matthias Schuppli als Oberst Pickering. Er lockt wesentlich mehr aus seiner Rolle
heraus, als dies normalerweise üblich ist, er ist ein exzellenter Gegenpart zu Prof. Higgins
und nicht nur sein Abklatsch. Florian Resetarits kann in seiner Rolle als verliebter Freddy
baritonal voll überzeugen, auch bringt er gekonnt diesen etwas schüchtern-zurückhaltenden
Typ, der sich dadurch viel verscherzt, auf die Bühne. Als Hausdame Mrs. Pearce ist Uschi
Plautz eine resolute, aber gleichzeitig auch mütterliche Figur. Einen kleinen Höhepunkt gibt
es beim Auftritt von Mrs. Higgins, der Mutter des Professors. Diese Rolle, die man sonst
teilweise gar nicht so richtig wahrnimmt, wird durch die Gestaltung von Kammersängerin
Renate Holm geradezu geadelt. Da ist es auch gerechtfertigt, dass sie mit der Liedeinlage
„Du hast getanzt heut Nacht“ eine weltweite Premiere hinlegt. Ihre, fast möchte man sagen,
ewig junge Stimme, ihr Charme, der aus jeder ihrer Bewegungen ersichtlich wird, bringen ihr
tosenden Beifall. Sie macht der „My Fair Lady“ und sie macht Bad Ischl alle Ehre. Bravo
Renate Holm. Im weiteren umfangreichen Ensemble des Musicals gibt es keinerlei Ausfälle,
alle machen ihre Sache ausgezeichnet. In einem anderen Zusammenhang habe ich einmal
geschrieben: „So ist das Musical eine (fast) ebenbürtige Freundin der Mutter Operette.“ Und
dem habe ich heute nichts hinzuzufügen.“
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Wilhelm Sinkovicz, Die Presse, 1. August 2015
“Herzhafte Lust an der allgemeinen Sprachverwirrung“
In Bad Ischl realisiert man heuer ein klassisches Musical mustergültig: "My Fair Lady"
als Komödie mit perfektem Timing.
…Dass es keine Millioneninvestitionen braucht, um ein klassisches Musical exzellent zu
realisieren, beweist heuer das Lehar-Festival in Bad Ischl. Dort wird vorexerziert, dass
effektvolles Theater nichts, aber auch schon gar nichts mit einem Overkill an szenischer
Aktion zu tun hat. Gute Schauspieler braucht's und einen Regisseur, der deren Spiellust
sensibel und im rechten Tempo zusammenführt. Den Bühnenbildner nicht zu vergessen, der
aus einem Minimum an Architektur ein Maximum an verschiedenen Spielorten zu generieren
weiß.
Karl Fehringer und Judith Leukauf ist das gelungen: Ihr multifunktionales Treppenhaus, das
sich drehen, wenden und dank verschiedener Seitenwände vielfältig entfalten kann,
verwandelt sich von der Spelunke ins bürgerliche Wohnzimmer, vom feudalen Salon in die
Tribüne einer Galopprennbahn.
Drin wird die Geschichte vom armen Blumenmädchen, das ein eitler Sprachwissenschaftler
vom Covent-Garden-Markt aufliest, um es für seine linguistischen Experimente zu
missbrauchen, so herzhaft wie nur möglich erzählt. In Isabella Gregors Regie stimmt das
Timing, wird nichts zu lang ausgewalzt und nichts unterspielt. Die Pointen sitzen punktgenau
und sogar der heikle Balanceakt zwischen den sprachlichen Ebenen gelingt mehrheitlich
unfallfrei.
…die Eliza Doolittle der Therese Grabner… gibt…eine bezaubernd frech-fröhliche, dann
aber doch höchst sensible junge Dame, die ihre Verwandlung mit Lust mitträgt; und der am
Ende sogar ein großes Finale, wie es der Dichter der Vorlage, George Bernard Shaw,
vorgesehen hätte, zuzutrauen wäre.
Im Musical-Arrangement geht ohnehin alles gut aus, der Sprach-Terrorist und sein Opfer
finden rechtzeitig vor Fallen des Vorhangs zueinander. Selbst das glaubt man in Ischl, denn
Martin Bergers Henry Higgins hat einen humanen Kern, den er selbst in einem hinreißend
ausgespielten Monolog entdeckt. Solch menschlich-allzu-menschliche Feinheiten verleihen
der auch musikalisch (unter Laszlo Gyüker) eloquent und zügig abrollenden Vorstellung
zusätzlichen Reiz.
Komödiantische Glanzleistungen gelingen Gerhard Ernst als lebenslustigem Doolittle und
Merle Krammer als distinguierter Hausdame. Matthias Schuppli assistiert als Oberst
Pickering dem Sprach-Experimentator mit Würde, Florian Resetarits singt seiner
Angebeteten als Freddy herrlich-patschert ein Straßenständchen, der Telefonhörer ist sein
einziger Rettungsanker.
Die Dinge fügen sich dank des engagierten Bad Ischler Ensembles und der stilvollen Kostüme
Alexia Redls auch choreografisch zum eleganten Bilderbogen.“
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